Codierung nach ICD-10 F00: Alzheimer Demenz Andere

Codierung nach ICD-10
F00: Alzheimer Demenz
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Prim. degenerat. Dem. Alzh.
Hauptsymptome:
Gleichmäßig, schleichend, progredient:
 Gedächtnisstörung
 Orientierungsstörungen
 Wortfindungsstörungen
 Einschränkungen in der
Lebensführung = GOL
 Patient klagt nicht über
Vergesslichkeit!
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
Nebensymptome & Zeitfaktoren
 Beginn meist < 65. Lebensjahr
 Verlauf i.d.R. 5-6 Jahre
 Symptome müssen für min. 6
Monate vorgelegen haben!
 Frühphase:
Merkfähigkeitsstörungen
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Mini Mental Status Test
 Pathologischer Uhrtest
 Münchner SIDAM Interview
Therapieindikationen & -ausschlüsse
 Stabilisierung und Verlangsamung
des Verlaufs
 Strukturierung des Tagesablaufs
 „Überlernen“ von Alltagstätigkeiten
 Behandlung bei negativer
Affektivität
Medikationen & -ausschlüsse
 Acetylcholinesterasehemmer
(ACHE): Galantamin, Rivastigmin
 NMDA-Antagonisten: Memantin
 Nootropika: Ginkgo-Extrakt
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Verfahren/
Neurologie
 CT: Atropie des Hippocampus,
Erweiterung der Liquorräume
 Liqour: > !-Protein
 PET: Glukose <
 Frontotemporal, keine fokalen
Defizite
Diagnostik/ Differentialdiagnostik
 Pseudodemenz bei Depression
(F3x)
 Delir (F05)
 Andere Demenzen (F01, F02)
 Leichte bis schwere
Intelligenzminderung (F7)
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
 55% aller Demenzen
Risikofaktoren:
 Alter
 Schädel-Hirn-Trauma
 Familiäre Häufung
 Niedrige Bildung, psychosoziale
Aktivität
Prognosen
 Schleichend-progredient
 Therapie nur symptomatisch
 I.d.R. Nach 5 – 6 Jahren lethal
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Spezifika
Codierung nach ICD-10
F01: Vaskuläre Demenz
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Arteriosklerotische Demenz
Hauptsymptome
 Beginn insultartig, stufenweise,
undulierend, ungleich, fluktuierend
 Aufmerksamkeits-,
Antriebsstörung, Affektlabil.
 Gedächtnisstörung
 Orientierungs-,
Wortfindungsstörung
 Eingeschränkte Lebensführung
= GOL
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
 Vaskuläre Demenz mit Akutem
Beginn (F01.0)
 Multiinfarktdemenz (F01.1)
 Subkortiale vaskuläre Demenz
(F01.2)
 Gemischte Vaskuläre Demenz
(Vaskulär und Alzheimer, F01.3)
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Mini Mental Status Test NICHT
GUT GEEIGNET, da dieser
Gedächtnis- und Sprachfunktion
betont und diese bei vask. D. nicht
so stark beeinflusst sind
 Pathologischer Uhrtest
 Münchner SIDAM Interview
Therapieindikationen & -ausschlüsse
SEKUNDÄRPREVENTION:
Nicht rauchen, Alkohol, gesunde
Ernährung, Behandlung arterieller
Hypertonie
Medikationen & -ausschlüsse
 Acetylcholinesterasehemmer
(ACHE): Galantamin, Rivastigmin
 NMDA-Antagonisten: Memantin
 Nootropika: Ginkgo-Extrakt
Spezielle Diagnostik / Bildgebende
Verfahren / Neurologie
CT, PET, MRT
Fokale Defizite, zerebrale Infarkte
Nebensymptome & Zeitfaktoren
 Da insultartig keine Alterangabe
 Verlauf ca. 4 Jahre
 Symptome für min. 6 Monate!
 Folkale Defizite, zerebrale Infarkte,
ischämische Herde, Läsionen
 Persönlichkeitsveränderung,
Gereiztheit
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
 Delir (F05)
 Alzheimer Demenz (F00)
 Affektive Störung (F30-F39)
 Leicht od. mittel. Intelligenzmind.
(F70 – F71)
 Subdurales Hämatom
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
 15% aller Demenzen, hohe
Mortalität
Risikofaktoren:
 Vorrangegangene Schlaganfälle
(zerebrovaskuläre Thrombose)
 Überernährung, Nikotin
 Männer häufiger betroffen
Prognosen
Mittlere Lebenserwartung nach ersten
Symptomen 4 Jahre (stark abhängig von
der Lebensführung)
Notfallsituation /Rechtslage/Suizidalität
Kürzlich aufgetretene Herdzeichen
= Notfall!
Spezifika
Motorik: Extrapyrimidale Symptome,
Hypokinese und Rigor
Codierung nach ICD-10
F02.2: Demenz bei Chorea
Huntington
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Dem. bei Huntington
Krankheit
Hauptsymptome
 Schleichender Verlauf
 Depression als frühes Symptom,
Angst, paranoide Ideen, Apathie,
Aggression, PersönlichkeitsVeränderungen, Grimassen
 Motorik: Choreiform im Gesicht,
Händen, Schultern, Gang
(„Zahnrad“)
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
Nebensymptome & Zeitfaktoren
 Beginn ca. 35.– 40. Lebensjahr.
Bei frühem Beginn Verlauf ca. 4
Jahre
Bei spätem Beginn schleichend 15
– 20 Jahre
Gedächtnis lange gut erhalten,
Motorik zuerst gestört
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Familienanamnese
 Gentest
Therapieindikationen & -ausschlüsse
Medikationen & -ausschlüsse
Symptomatisch:
 Neuroleptika: Haloperidol
 Antidepressiva für affektive
Störungen
Verlangsamend:
 Transplantation GABAerge Zellen
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Verfahren/ Neurologie
 CT: Caudatum-Atrophie
 Hirnrindendegeneration
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
 Andere Ursachen für choreatische
Störungen
 Alzheimer Demenz
 Morbus Pick
 Creutzfeldt-Jacob-Krankheit
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
 < 0,5% aller Demenzen, hohe
Mortalität
Risikofaktoren:
 Genetische Prädisposition auf
Chromosom
Prognosen
Bei langsamem Verlauf/spätem Beginn
Lebenserwartung 10 – 15 Jahre nach den
ersten Symptomen
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Suizidalität abklären!
Spezifika
Codierung nach ICD-10
F04: Organ. Amnestisches
Syndrom
(nicht durch Alkohol)
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Korsakow-Syndrom
(n.d. Alk.)
Hauptsymptome
ORGANISCHE URSACHE! siehe
Spezifika
Merkfähigkeitsstörung,
Orientierungsstörungen,
Konfabulation (nicht zwingend) = MOK
Insult oder Hirnerkrankung nachgewiesen
Keine Aufmerksamkeits-,
Bewusstseinsstörungen.!
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
Nicht durch Alkohol oder andere
psychotrope Substanzen bedingt:
F1x.6, Korsakow Alkoholinduziert
Nebensymptome & Zeitfaktoren
 Immediatgedächtnis gut erhalten
 Optische Halluzinationen
 Psychomot. Störungen: Hypo/Hyperaktivität, Redefluss
schnell/verlangsamt, verstärkte
Schreckreaktion
 Schlaf-Wach-Rhyth. Strg.,
Affektive Störungen
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
Delir (F05), Demenz (F00 – F03)
Dissoziative Amnesie (F44)
Beeintr. Gedächtnisf. bei depr. Störg.
(F30-F39)
Simulation, mit klagen über
Gedächtnisverlust (Z76.5)
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Insult
 Hirnerkrankung
Therapieindikationen & -ausschlüsse
 Hospitalisierung
 Behandlung der Basiserkrankung
Medikationen & -ausschlüsse
Abhängig vom zugrunde liegenden
Basisleiden
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Verfahren/ Neurologie
CT, PET, MRT: Störung der
Mittelhirnstruktur/ des dortigen
Stoffwechsels
Prognosen
Völlige Rückbildung möglich
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Das Organische amnestische Syndrom ist
ein medizinischer Notfall
» Notarzt!
Spezifika
Mögliche Gründe z.B. Hirnverletzungen,
Herpes-Simplex-Enzephalitis,
Schlaganfall, Tumore, Transiente Globale
Amnesie (TGA)
Codierung nach ICD-10
F05: Delir (nicht Alkohol,
psychotrope Substanzen)
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Hirnorganisches Syndrom
Hauptsymptome
 Bewusstseins- und
Aufmerksamkeitsstörung
 Glob. Störungen: Kognition &
Wahrnehmung
 Psychomotorische Störungen
 Störung des Schlaf-WachRhythmus
 Affektive Störungen
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
 Demenz: Gedächtnisstörung
 Akute Psychotische Störung:
Belastung
 Akute Schizophrenie:
Meinhaftigkeit
 Affektive Störungen: Bewusstsein
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Gesamteindruck („Ratlosigkeit“)
 Prüfung der Vigilanz und
Aufmerksamkeit
 Befragung zu Halluzinationen,
zirkadianen Besonderheiten
 Befragung zur Affektivität
Nebensymptome & Zeitfaktoren
Gewöhnlich akuter Beginn
Im Tagesverlauf wechselnde
Symptomatik
Rückbildung < 4 Wochen
Fluktuierend < 6 Monate
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
 Anamnese, Fremdanamnese
 Abgrenzung zu Demenz
(Hauptunterschied: Bewusstseinsstörung
vs. Gedächtnisstörung)
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
 10 – 25% Patienten im
Krankenhaus
 Über 65 J.: 30 – 40%
 Unbehandelt: 25% letal
 Durch Vergiftung, ZNSErkrankung, systemische
Erkrankung
 Ursache: Stoffwechselentgleisung
Prognosen
I. d. R. bei adäquater Behandlung der
zugrunde liegenden Ursache völlige
Rückbildung
Andernfalls mögliche Folgeschäden z.B.
Demenz, dauerhafte
Persönlichkeitsveränderung
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Das Delir ist ein medizinischer Notfall
=Notarzt!
Therapieindikationen & -ausschlüsse
 Behandlung der zugrunde
liegenden medizinischen Ursache
(stationär)
 Verhinderung Selbst- und
Fremdgefährdung
 Internistische Basistherapie
Medikationen & -ausschlüsse
 Psychotisches Erleben:
Hochpotente Neuroleptika (Haloperidol)
 Schlafstörungen:
Niedrigpotente Neuroleptika (Pipamperon)
 Erregungszustände:
Benzodiazepine (Diazepam)
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Spezifika
Verfahren/
Risikofaktoren:
Neurologie
 Alter
 Notfalllabor, ggf. erweitertes Labor
 Vorbestehende Hirnschädigung
 EKG
 Alkoholabhängigkeit
 EEG/CT/MRT
 Schwere körperl. Erkrank.
 Liquoruntersuchung
(Diabetes, Krebs)
 Multiple Mediaktion
Codierung nach ICD-10
F06.3: Organische affektive
Störung
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Hauptsymptome
 Nachweis zerebraler oder
systemischer Erkrankung als
plausible Ursache
 Affektive Symptome wie unter
F30 – 32 beschrieben
 Rückbildung der Symptome nach
Rückbildung des körperlichen
Grundleidens
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
Z.B. Depression nach Grippe, Epilepsie,
Enzephalitis, Hirntumore, toxische
Wirkungen nicht psychotroper
Medikamente
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 !Nachweis der körperlichen
Grunderkrankung
Therapieindikationen & -ausschlüsse
 Behandlung der zugrunde
liegenden medizinischen Ursache
Nebensymptome & Zeitfaktoren
Zeitlicher Zusammenhang des Auftretens
der affektiven Symptome mit der
nachgewiesenen körperlichen Erkrankung
Keine psychosoziale Belastung, die als
Ursache angenommen werden könnte
Medikationen & -ausschlüsse
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Verfahren/ Neurologie
Abhängig von der körperlichen
Grunderkrankung
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
 Anamnese, Fremdanamnese
 Anamnese prämorbide
Persönlichkeit
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
Prognosen
I. d. R. bei adäquater Behandlung der
zugrunde liegenden Ursache völlige
Rückbildung
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Je nach Symptomatik ggf. medizinischer
Notfall =Notarzt!
Spezifika
Veraltet: Durchgangssyndrom nach Wieck
Affektiv, aspontan, hysteriform
Amnestisch (akutes Kosakow-Syndrom)
Paranoid-halluzinatorisch
Codierung nach ICD-10
F07.2: Organisches
Psychosyndrom
nach Schädel-Hirn-Tr.
Andere Bezeichnung und
Diagnosesysteme
Postkontussionelles
Syndrom
Hauptsymptome
 Schädelhirntrauma mit
Bewusstlosigkeit vorangegangen
 Kopfschmerz, Schwindel,
Erschöpftheit, Reizbarkeit, Störung
der Konzentration, des geistigen
Leistungsvermögens,
Gedächtnisses, Schlafs,
verminderte Belastbarkeit
Ausschluss/Medizinische Indikation/
Verwandte Krankheitsbilder
Unterscheidung zu anderen Psychosen
durch eindeutige/plausible Verursachung
sowie schnelle Rückbildung
Intoxikation als Ursache ausschließen
Spezifische Anamnese &
Befunderhebung
 Vegetative Entgleisung (massive
Tachykardie, Fieber, ausgeprägtes
Schwitzen)
 Besserung bei Behandlung des
Grundleidens (z.B. subdurales
Hämatom in Folge des SchädelHirn-Traumas)
Therapieindikationen & -ausschlüsse
 Behandlung der zugrunde
liegenden medizinischen Ursache
(stationär)
 Verhinderung Selbst- und
Fremdgefährdung
 Internistische Basistherapie
Medikationen & -ausschlüsse
 Psychotisches Erleben:
Hochpotente Neuroleptika (Haloperidol)
 Schlafstörungen:
Niedrigpotente Neuroleptika (Pipamperon)
 Erregungszustände:
Benzodiazepine (Diazepam)
Spezielle Diagnostik/Bildgebende
Verfahren/ Neurologie
 EEG, CT, PET, MRT
 Evozierte Hirnstammpotentiale
 Elektronystogmographie
 (Alle möglicherweise befundlos,
KEIN Ausschluss!)
Nebensymptome & Zeitfaktoren
Mindestens 3 Symptome aus Gruppe 2
Kein offensichtliches Entschädigungsoder Rentenbegehren
I.d.R. Schnelle Rückbildung
Diagnostik/
Differentialdiagnostik
 Anamnese, Fremdanamnese
 Anamnese prämorbide
Persönlichkeit
Epidemiologie, Ätiologie, Nosologie
Ursache häufig Stürze und
Verkehrsunfälle
Inzidenz 600/10.000 (15-25 LJ)
Prognosen
I. d. R. bei adäquater Behandlung der
zugrunde liegenden Ursache völlige
Rückbildung
Andernfalls mögliche Folgeschäden z.B.
Demenz, dauerhafte
Persönlichkeitsveränderung
Notfallsituation/Rechtslage/Suizidalität
Je nach Symptomatik ggf. medizinischer
Notfall =Notarzt!
Spezifika
Veraltet: Durchgangssyndrom nach Wieck
Affektiv, aspontan, hysteriform
Amnestisch (akutes Kosakow-Syndrom)
Paranoid-halluzinatorisch