15_03_Seeschwalbe - Greifensee

Die Seeschwalbe – Newsletter der Greifensee-Stiftung, 3/2015
Newsletter der Greifensee-Stiftung, Ausgabe 3/2015
Greifensee-Stiftung, Bankstrasse 8, 8610 Uster
[email protected], www.greifensee-stiftung.ch, 044 942 12 10
mit
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Aktuell
Editorial
Die Naturstation feierte ein
Wochenende lang Geburtstag
Über 1000 Besucher haben bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen mit uns ein Wochenende lang den runden Geburtstag der Naturstation
Silberweide gefeiert.
Der Arbeitseifer des Silberweide-Teams
wurde belohnt: Das Wetter spielte mit und
lockte über 1000 Gäste aus der Region an.
Bekannte Gesichter, aber auch neugierige
Besucher, die noch nie in der Naturstation
waren, mischten sich unter das Publikum.
Für Gross und Klein gab es allerhand zu
entdecken. Am Infostand, im Gespräch mit
den Mitarbeitenden, auf den Führungen
und beim Flanieren durch die Silberweide
erlebten die Besucher, wie sich die Greifensee-Stiftung für die Natur einsetzt.
Entdecken, ausprobieren und staunen
Besondere Akzente setzte das Jubiläums­
programm für Familien. In der Beobachtungshütte liessen sich die Kleinen von der
Märchenerzählerin verzaubern. Zwischendurch bot der Wasserlauf auf dem Abenteuerspielplatz eine willkommene Abkühlung.
Hier wurden Steine aufgehäuft, geplanscht
und gestaut. Für Tier- und Phantasiegesichter nahmen die Kinder sogar längere Wartezeiten vor dem Schminktisch in Kauf. Kleine Forscher probierten verblüffende und
spannende Natur-Experimente aus und
untersuchten bei der Mikroskopische Gesellschaft Kleinlebewesen und pflanzliche
Gewebeschnitte. Die Grossen informierten sich am Stand der Ranger, liessen sich
durchs Gelände führen und unterhielten
sich entspannt, während sich die Kinder auf
dem Naturspielplatz tummelten.
Zwei Monate nach dem unerwarteten
Tod meines Gemeinderatskollegen
Heinz Stoop, habe ich als seine Nachfolgerin Einsitz in den Stiftungsrat der
Greifensee-Stiftung genommen .
Über diese neue Herausforderung freue
ich mich sehr. Seit ich in Pfaffhausen
wohne, hat der Greifensee – als Arbeitsweg und auch in meiner Freizeit– für
mich eine besondere Bedeutung. Neben
der sehr wichtigen Funktion, die der
Greifensee als regionales Naherholungsgebiet hat, ist auch der Schutz einer
intakten Tier- und Pflanzenwelt von
zentraler Bedeutung. Ich möchte mich
dafür einsetzen, dass ein Miteinander
von Naturschutz und Erholungsnutzung
möglich ist und möglich bleibt und dass
diese beiden Interessen nicht miteinander in Konflikt geraten. Vor allem
die Naturstation Silberweide leistet
hierzu – sowohl im Artenschutz, aber
auch im Bildungs- und Freizeitangebot – einen unschätzbaren Beitrag. Ich
hoffe sehr, dass ich als neues Mitglied
im Stiftungsrat diese Zielsetzungen
wirkungsvoll unterstützen kann.
Brigit Frick, Stiftungsrätin
Fortsetzung auf Seite 2 und 3
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Erfahren Sie mehr über die
Naturstation Silberweide
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Silberweide aktuell
Gaumen- und Ohrenschmaus
Den Besuchern wurde eine vielfältige kulinarische Auswahl angeboten. Von Würsten
bis zu selbstgebackenen Jubiläums-Cupcakes war alles da.
Am Samstagabend besang «Andy F» , der
ehemalige Zivi der Greifensee-Stiftung,
mit melancholischen Gitarrenklängen und
feiner Ironie die Stadt Zürich und ihre Bewohner. Beste Stimmung herrschte bei den
Zuhörern. Sie genossen das kleine, familiäre Open Air und den aussergewöhnlichen
Abend.
Am ganzen Wochenende war der Eintritt kostenlos, doch zahlreiche Besucher
kauften sich eine der selbst hergestellten
Eintrittsplaketten. Auch die reichhaltig bestückte Tombola am Sonntag hatte grosse
Anziehungskraft. Viele versuchten ihr Glück
um einen der schönen Preise zu gewinnen.
Der Reinerlös aus dem Verkauf der Plaketten und der Tombolalose wird für den Kauf
eines neuen Sonnensegels in der Silberweide eingesetzt.
Positive Rückmeldungen
Das Wochenende stiess auf ein sehr gutes
Echo. Ein herzliches Dankeschön an alle
Personen, Organisationen und Stiftungen,
welche die Naturstation Silberweide in den
letzten zehn Jahren unterstützt haben und
in irgendeiner Form dazu beigetragen haben, dass das Jubiläumsfest so erfolgreich
verlief.
Jubiläumsapéro
Grussworte von Regierungsrat Markus Kägi (rechts)
Bei strahlendem Sonnenschein fanden
am 2. Juli rund 60 geladene Gäste den
Weg nach Mönchaltorf. Sie alle hatten
mit ihrem Engagement dazu beigetragen, dass die Naturstation Silberweide
in den letzten zehn Jahren eine gut verankerte und viel besuchte Institution geworden ist. Regierungsrat Markus Kägi
und Stiftungsratspräsident Peter Roesler
erzählten in launigen Worten von den
Anfängen der Naturstation. Beide waren sichtlich stolz, dass alle Beteiligten
den Konsens gesucht hatten, mit dem
Resultat, dass die Silberweide eine Erfolgsgeschichte wurde. Im Anschluss an
die Reden genossen die Gäste eine grosse
Auswahl von regionalen Käsen - präsentiert von «Natürli Zürioberland».
Chäsbüffet von «Natürli Zürioberland»
Impressionen vom Jubiläumsfest
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Silberweide aktuell
Schulzimmer «Silberweide»
Das naturnahe und erlebnisreiche
Schulzimmer «Silberweide» wurde
in den letzten Tagen um zwei Stationen aufgewertet.
Gemeinsam mit dem Zivilschutz Egg,
Mönchaltorf und Oetwil am See entwarf
und realisierte das Silberweide-Team ein
Riedsofa und einen besseren Zugang zum
Schulteich.
Riedsofa und Teichzugang
Im Riedsofa findet eine ganze Schulklasse
Platz. Hier kann der Tag im Schulzimmer
«Silberweide» entspannt gestartet und beendet werden.
Schön ins Gelände eingebunden wurden
auch die neuen Trittsteine. Sie erleichtern
den Zugang zum Schulteich. Profitieren
davon werden vor allem all die kleinen Forscher, die Teichbewohner unter die Lupe
nehmen wollen.
Das neue Riedsofa: Hier kann der Ausflug in die Silberweide entspannt gestartet und beendet werden.
Zugang zum Schulteich
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Ranger Alltag
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Rolis Abenteuer
An der Junior-Ranger-Olympiade
In der ganzen Schweiz gibt es mittlerweile Junior Ranger – und es werden
immer mehr. Diesen Sommer trafen sie sich erstmals zum friedlichen Wettstreit im Tierpark Goldau. Der Sieg ging an die Junior Ranger der GreifenseeStiftung! Mehr Impressionen gibt es hier.
Mit dem Kajak unterwegs
In den Riedwiesen war es diesen Sommer
heiss, schwül und menschenleer. Das ganze Leben spielte sich auf dem See ab. Um
die sensible Uferzone nicht zu stören, muss
auf dem ganzen Pfäffiker-, sowie Greifensee 25 Meter Abstand zum Schilf gehalten
und die mit gelben Bojen markierten
Seeschutzzonen dürfen nicht befahren
werden. Nicht allen Stand-up-Paddlern,
Gummibootfahrern und Schwimmern
sind diese Regeln bekannt. Deshalb
wurde in die Seeschutzzonen gepaddelt
und dicht ans Schilf geschwommen und
gerudert. Dem regen Treiben konnten die
Ranger – unterwegs zu Fuss oder mit dem
Velo – bislang nur untätig zusehen. Dank
des Kanuclubs Zürcher Oberland können
sie sich nun in der Badi Pfäffikon spontan
ein Kajak schnappen und auf dem Wasser
Freizeitnutzer informieren. Ranger Yannick
Bucher und Rangerin Laura Walther erhielten für ihre Aufklärungsarbeit viele positive
Rückmeldungen und werden nächstes Jahr
sicher wieder auf dem Wasser anzutreffen
zu sein.
Ihr Roli Ranger
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Portrait
Der fleischfressende Sonnentau
Der Rundblättrige Sonnentau (Drosera
rotundifolia) ist eine fleischfressende
Pflanze, die in der Schweiz geschützt ist.
Man findet sie häufig am Pfäffikersee an
sonnigen Orten auf nassen, nährstoffarmen, eher sauren und kalkfreien Böden.
Die Pflanze blüht von Juni bis Juli mit bis zu 15
weissen, knapp ein Zentimeter grossen Blüten.
Diese öffnen sich nur bei genügend Sonnenlicht. Die bis zu 25 Zentimeter hohen Stängel
sind für fleischfressende Pflanzen typisch. Sie
verhindern, dass bestäubende Insekten in die
Nähe der Tentakel gelangen. An den Enden
der Tentakel befindet sich klebriger Schleim,
der aussieht wie Tautropfen. Das Insekt, das
seinen Durst hier stillen will, ist unwiderruflich
verloren. Flüchtet das Insekt, kommt es mit
immer mehr Tröpfchen in Berührung und wird
so langsam durch die sich biegenden Fangar-
me in die Mitte gedrängt. Dann krümmt sich
das ganze Blatt ein. Die Weichteile des Insekts
werden zersetzt und mit Enzymen so aufgespalten, dass die Pflanze den Stickstoff mittels
Drüsen aufnehmen und für den Wachstumsprozess verwenden kann. Dank dieser Stickstoffquelle von Insekten kann sich der Sonnentau an den Extremstandorten in Heiden
und Hochmooren behaupten. Der Sonnentau
frisst nicht nur Insekten, er zeigt auch bei andern Tieren seine Wirkung. Die volkstümlichen
Namen Widdertod und Bullenkraut zeugen
davon. Auf Stiere soll die Wirkung potenzsteigernd sein, während eine Überdosis bei Schafen zum Tode führt. Beim Menschen wirkt ein
Teeaufguss Husten lindernd.
Im frühen Herbst setzt bereits wieder die Winterruhe ein. Der Sonnentau bildet eine Winterknospe und zieht seine Blätter komplett ein.
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Tautropfen
Gefangene Federlibelle
Gesamte Pflanze
Pflanze verblüht mit gefangener
Ameise
Gefangene Ameise
Bilder © FNS und Yannick Bucher
Blütenstand vor dem Blühen
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Zu guter Letzt
Intern
Ein neues Fernrohr von Nikon
Die Greifensee-Stiftung wird unterstützt
durch die Nikon Schweiz. Seit neustem
haben deshalb die Ranger am Pfäffikersee
hie und da ein Fernrohr dabei. Es handelt
sich um ein EDG Fieldscope 85-A VR mit
elektronischem Bildstabilisator. Es handelt
sich dabei um das weltweit erste Beobachtungsfernrohr mit dieser Stabilisationstechnologie – eine wirkliche Hilfe im Rangeralltag. Vielen Dank für die tolle Unterstützung!
Neuer stellvertretender Leiter
Der studierte Umweltingenieur Nicolas
Keller startete im Juli als stellvertretender
Leiter in der Naturstation Silberweide.
Er löst Nino Trachsler ab, der sich entschlossen hat, ein Studium als Umweltingenieur zu starten. Nicolas Keller bringt
Joelle Giger ist die 100‘000. Besucherin
Zehn Jahre nach der Eröffnung konnte die
Naturstation Silberweide am 22. Juli die
100‘000. Besucherin begrüssen. Die achtjährige Joelle Giger besuchte die Silberweide mit ihrer Familie und durfte von Nathalie
Séchaud viele Geschenke in Empfang nehmen: Eine Urkunde, Jubiläums-T-Shirts und
einen Blumenstrauss. Es war Joelles zweiter
Besuch in der Silberweide. «Kürzlich war
ich mit der Schule hier und es hat mir so
gut gefallen, dass ich unbedingt nochmals
kommen wollte», sagt sie.
Erfahrung im Bereich Umweltbildung
und im Unterhalt einer Naturstation
mit. Er arbeitete bereits einige Monate im Naturzentrum Thurauen.
Neuer Zivildienstleistender
Im Juli hat der gelernte Informatiker Nicola
Neuer Beobachtungsturm
Der Turm vis-à-vis der Naturstation wies
nach 18 Jahren verschiedene Schadstellen
auf, die sofort repariert werden mussten.
Die Baudirektion entschloss sich, den Turm
vollständig zu ersetzen und mit denselben
Massen neu aufzubauen. Seit Mitte Juli können Naturliebhaber Vögel und Tiere von der
neuen, aus einheimischem Lärchenholz erstellten Plattform aus beobachten. Und wer
noch mehr sehen möchte: Nikon-Feldstecher können in der Naturstation gemietet
werden!
Tröhler seinen Zivildienst bei der GreifenseeStiftung begonnen. Er wird bis Juli 2016
sowohl auf der Geschäftsstelle als auch in
der Naturstation Silberweide mitarbeiten.
Impressum
Seeschwalbe August 2015
Greifensee-Stiftung
Bankstrasse 8, 8610 Uster
www.greifensee-stiftung.ch
Redaktion: Regula Hediger
[email protected]
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Erfahren Sie mehr über die
Naturstation Silberweide
auf www.silberweide.ch
Silberweide
Veranstaltungen
aktuell
Führungen, Vorträge & Exkursionen
Heimische Heilpflanzen
Samstag, 26. September 2015, 8 bis 15 Uhr
Leitung: Bea Cornu
Ort: Naturstation Silberweide
Kosten: CHF 90.- (inkl. Kursunterlagen und Eintritt)
Anmeldung bis 19. September 2015
Heilkräuter wachsen vor unserer Haustüre. Doch
was sind Pflanzen und warum können sie heilen?
Sie erhalten nicht nur Antworten auf diese Fragen,
sondern erfahren auch wie die Pflanzen gesammelt,
getrocknet und aufbewahrt werden sollten.
Märchen aus der Natur
Sonntag, 18. Oktober 2015, 14 und 15 Uhr (je 30 Minuten)
Leitung: Erika Hoffmann
Ort: Naturstation Silberweide
Kosten: Eintritt in die Naturstation Zwei Mal im Jahr lädt die Naturstation Silberweide
zum Märchennachmittag. Eine Märchenerzählerin
nimmt die kleinen und grossen Liebhaber von Geschichten mit auf eine Reise ins Reich der Tiere und
Pflanzen. Die Märchen sind geeignet für Kinder ab
5 Jahren.
Kürbisschnitzen will gelernt sein
Samstag/Sonntag, 24. und 25. Oktober, 10 bis 18 Uhr
Ort: Naturstation Silberweide
Kosten: Eintritt in die Naturstation, Kürbis pro Kilo (solange Vorrat)
In Zusammenarbeit mit der bekannten Jucker-Farm
wird ein neuartiges Handwerk gelernt, denn gelungene Kürbisse zu schnitzen bedarf nicht nur einer
blühenden Fantasie, sondern auch der richtigen
Fingerfertigkeiten. Die Silberweide-Mitarbeitenden
wurden von den Profis der Jucker-Farm in das Handwerk eingeführt und geben ihr Wissen gerne weiter.
Das vollständige Veranstaltungsprogramm 2015 der Greifensee-Stiftung finden Sie hier.
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