Die neuen Ranger - Manfred Alberts GmbH

Fotos: Hersteller
Jäger - Ausrüstung
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Die neuen
Ranger
WILD UND HUND | 23/2015
wi ldu n dhu nd .de
IM PRAXIS-TEST
Die gehobene Mittelklasse aufmischen ist das
­erklärte Ziel von Steiners „Ranger“-Serie.
Wolfram Osgyan war bei der Präsentation dabei,
­führte eines im eigenen Revier und im Ausland.
Schießstand Oschenberg/Bayreuth. Alle Bahnen sind belegt. Auf
den Tischen ruhen Sako- und Tikka-Repetierer montiert mit den brandneuen „Ranger“-Zielfernrohren. Ganz links wartet ein 1 – 4 x 24 auf seinen ersten Einsatz, auf dem Nachbarstand ein 2 – 8 x 42. Ein 3 – 12 x 56
und ein 4 – 16 x 56 komplettieren die Reihe. Die 300-Meter-­Bahn auf der
rechten Seite der Anlage ist noch frei. Ich hole mir die .300 Win. Mag.
mit dem 3 – 12 x 56 aus dem Gewehrständer, richte mich ein und erfahre, dass die Büchse auf 100 Meter vier Zentimeter hoch schießt. Demnach gilt mein Interesse nicht dem 300 Meter entfernten Scheibenzentrum, sondern allein dem senkrechten weißen Balken des verlängerten
WILD UND HUND | 23/2015
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Fotos: Hersteller
Jäger - Ausrüstung
Das Absehen wird vor dem Einbau noch einmal
ganz genau unter die Lupe genommen.
Kreuzes. Auf ihn richte ich den unteren
Faden des Absehens „4 A-I“, alias Absehen „60“, suche den Haltepunkt zwischen Scheibenmitte und oberem Rand
und lasse fliegen. Acht tief, meldet die
elektronische Anzeige.
Neuer Anhalt: oberes Scheibendrittel. Zehn, genauer 10,6. Mit den nächsten Schüssen taste ich mich bis zur 10,9
vor. Kein leichtes Unterfangen, wenn
man mit dem roten Punkt des Fadenkreuzes auf rein weißem Untergrund
ohne horizontale Hilfsmarkierungen visiert. Es funktioniert, weil die Absehensfäden fein sind, sich der Leuchtpunkt
sauber abhebt und sich die Scheibe gestochen scharf bis in den Rand und
kontrastreich abbildet. Nach der Königsdisziplin folgt der Standard auf den
100-Meter-Bahnen. Hier machen die
übrigen Zielfernrohre einen guten Job
und bestehen vor dem kritischen Auge.
Jawohl kritisch! Denn wenn jemand
Zielfernrohre unter 1 000 Euro präsentiert, dann sucht der preisgepeinigte
­Premium-Anwender die Haare in der
Suppe. Im Falle der „Ranger“ nahezu
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Nachdem die Linsen im Tubus ihren Platz gefunden
haben, wird der Kleber mit UV-Licht ausgehärtet.
vergeblich. Ein Mega-Zoom war von
Haus aus nicht vorgesehen. Vielmehr
begnügte sich Steiner mit dem bewährten Vergrößerungsfaktor vier, verzichtete auf Neigungssensorik, Abschalt­
automatik, mikrofeinen Leuchtpunkt
und beschnitt die Sehfelder im Vergleich zu den Marktführern nur um
etwa einen Meter. Das 1 – 4 x 24 wartet
mit maximal 37 Metern/100 Meter (m)
auf, beim 2 – 8 x 42 sind es 18,3 m. 12 m
beträgt das Maximum beim 3 – 12 x 56
und 9,2 m das größtmögliche Sehfeld
des 4 – 16 x 56.
Die Beleuchtungseinheit, klassisch
im linken Turm platziert, arbeitet wiederum in Stufen. Fünf für den Tag und
sechs für die Nacht. Zwischen den Rasten schaltet die Beleuchtung ab. In der
Dämmerung auf Anhieb die niedrigste
Beleuchtungsstufe zu finden, halte ich
eher für einen Vorteil. Es erspart ein
ständiges Nachdimmen bei schwindendem Licht, wenn einmal vom Tag
auf den Nachtmodus umgestellt wird.
Steiner gibt die Transmissionswerte für
seine „Ranger“ mit gut 90 Prozent an.
­Damit muss man sich wahrlich nicht
verstecken.
Bei den Abmessungen tasteten sich
die Bayreuther an das Minimum heran
und gaben ihren Produkten eine fließende Kontur mit sanften Rundungen
anstelle von Kanten mit. Eine hart­
eloxierte, samtmatte Oberfläche und
Stickstofffüllung gegen Beschlag gehören ebenfalls zur Serie. Trotz stabilem
Rohrkörper aus Aluminium sind die
„Ranger“ keine Schwergewichte. Fraglos wünschenswert wäre allerdings
eine Innenschiene. Sie erleichtert
nämlich ein Versetzen des Rohres erheblich und hinterlässt hinterher keine
Bearbeitungsspuren am Rohrkörper,
falls beispielsweise der Augenabstand
verändert werden muss. Dieser liegt
mit seinen neun Zentimetern übrigens
voll im Trend. Insgesamt bringen die
Newcomer alles mit, was man für den
Einsatz wirklich braucht. Mehr jedoch
nicht.
Bei Preisen unter 1 000 Euro denkt
der Käufer unwillkürlich an fernöstliche
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Bereits bei der ersten Inaugenscheinnahme verblüffte die optische Qualität
der „Ranger“: ein randscharfes Bild mit
sehr geringen Farbsäumen, guter Kontrast
auch bei schrägem Lichteinfall, klar abgegrenztes Absehen und kein „Blindflug“
beim vorsichtigen Schwenken in Richtung
Sonnenstrahlen. Bei Tageslichtbedingungen also top. Und in der Dämmerung beziehungsweise nachts?
Da drängt sich das 3 – 12 x 56 förmlich
auf und bietet dem mitteleuropäischen
Feld-Wald-Wiesen-Jäger mit Schwerpunkt
Ansitz wahrscheinlich den größten Nut-
wild un d hun d .de
zen. Nachdem das Zielfernrohr sowohl
beim ersten Durchblick als auch auf dem
Schießstand eine sehr gute Figur machte,
setzte ich alle Hebel in Bewegung, ein
Testgerät für die unmittelbar bevorstehende Kahlwildjagd in Ungarn loszueisen.
Das Montageproblem wurde unbürokratisch und gleichsam über Nacht von Christian Scherpf mit einer „Innomount“ gelöst,
sodass ich einen Tag vor der Abfahrt das
Zielfernrohr auf meinem Repetierer fixieren und einschießen konnte. Dank der
sehr präzisen Mechanik benötigte ich nur
drei Patronen des Kalibers .270 Win. für
den Fleckschuss auf 50 m und weitere
sechs auf 100 m für die Gewissheit, über
eine exakt schießende Waffe zu verfügen.
Am gleichen Abend harrte ich gespannt beim Rehwildansitz im heimischen Revier auf das schwindende Licht.
Bewusst hatte ich einen Platz gewählt, von
dem aus der westliche Abendhimmel als
Gegenlicht für ungünstigen Lichteinfall
sorgt und „Milch“ im Zielbild erwarten
lässt. Sie herbeizuführen war mir jedoch
bei diesem ersten Einsatz nicht möglich.
Ich hätte jedes der anwechselnden Rehe
*
Importware. Im Falle von Steiner verhält
sich die Angelegenheit ein wenig anders.
Das Unternehmen setzt hier ausschließlich
Komponenten ein, die in der Beretta-Gruppe gefertigt werden: Die Linsen stammen
aus eigener Produktion – eine Kernkompetenz der Oberfranken – die Rohre von einer
Schwesterfirma in den USA und die Elektronik von einem weiteren amerikanischen
Mitglied des Konzerns. Montiert wird
­ebenfalls bei einer Steinerschwester in den
Staaten.
*
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Foto: Wolfram Osgyan
Jäger - Ausrüstung
In der Praxis
überzeugte das
Steiner „Ranger
3 – 12 x 56“ auch bei
ungünstigem
Gegenlicht.
noch problemlos erlegen können. Weil
jedoch die Verwertung aufgrund der
Abreise am nächsten Tag nicht sichergestellt war, blieb die Kugel im Lauf.
Vier Tage später. Abendansitz auf
dem „Ochsenacker“, einem vom Rotwild frequentierten Zwischenfruchtschlag in Hajos, Ungarn. Nachdem bereits mehrfacher Erfolg beschieden war,
wechselte von weit her über die Fläche
ein einzelnes Stück Rotwild an, das von
der Figur her entweder ein Kalb oder
ein schwaches Schmaltier sein musste.
Sehr spät passierte es meinen Hochsitz,
und aufgrund des widrigen Gegenlichts
erwartete ich den falschlichtbedingten
Ausfall meiner Zieleinrichtung.
Das Steiner indes belehrte mich
­eines Besseren und gewährte mir die
saubere Kugel. Auf dieser Jagdreise
rechtfertigte das „Ranger 3 – 12 x 56“
ohne Fehl und Tadel mein Vertrauen
in ein Produkt, auf das ich jederzeit
wieder zurückgreifen würde und bei
dem ich mich frage, warum nicht auch
schon andere eine derartige Qualität
zum wirklichen Schnäppchenpreis
produziert haben.
Das bleibt Steiners Geheimnis. Weil
der Höhenflug mit den hochpreisigen
„Nighthunters“ nicht das gewünschte
Ergebnis gezeitigt hatte, fand eine Neuausrichtung statt: Sehr hohe Qualität
zum günstigen Preis hieß nunmehr die
Maxime. Dass es nicht bei Worten blieb,
hat der erste Praxistest eines „Rangers“
nachhaltig bewiesen.
e
Technische Daten
1 – 4 x 24
2 – 8 x 42
3 – 12 x 56
4 – 14 x 56
37 – 9,2 m
18,3 – 4,7 m
12 – 3 m
9,2 – 2,3 m
262 mm
303 mm
337 mm
368 mm
490 g
585 g
705 g
720 g
300 / 300 cm
280 / 280 cm
170 / 170 cm
170 / 110 cm
AbsehensVerstellung/Klick
1 cm
1 cm
1 cm
1 cm
Transmission
90 %
90 %
90 %
90 %
Absehen
4 A-I
4 A-I
4 A-I
4 A-I
Sehfeld/100m
Länge
Gewicht
Maximaler
Stellweg/100 m
(Höhe/Seite)
Druckwasserdicht
2m
2m
2m
2m
Augenabstand
9 cm
9 cm
9 cm
9 cm
899 Euro
949 Euro
999 Euro
1 099 Euro
Preis
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