Automatisch lokalisieren und rapportieren mit GPS

Heute sind die meisten
­Maschinen der führenden
Hersteller von Werk aus
bereits mit einem GPS-Sender ausgestattet. Doch wie
lassen sich die empfangenen
GPS-Daten in der Bauwirtschaft optimal nutzen? Die
Sorba EDV AG zeigte anlässlich ihrer Informationsveranstaltung am 2. Oktober 2015
in der Umweltarena in Spreitenbach den rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern
spannende Möglichkeiten der
GPS-Datennutzung auf.
Text: Christine Huld, Gärtnerin,
Betriebswirtin VWA, Lostorf,
Bilder: Ch. Huld, zvg
Die Sorba EDV AG präsentierte den rund 60 Teilnehmenden Tools, um GPSDaten für das Flottenmanagement zu verwerten.
Automatisch lokalisieren und
rapportieren mit GPS
Weiterführende Links
• www.sorba.ch
• www.trackunit.com
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Die aktuellen Einschätzungen der Unternehmensberater Frost & Sullivan
zeigen enorme Wachstumschancen im
OHV(off highway vehicle)-Telematikmarkt (siehe Kasten). Waren im Jahr
2013 571 000 Maschinen mit einem GPSSender ausgestattet, so wird für 2020
ein Anstieg auf 1 412 000 Maschinen prognostiziert. «Ist die Maschine oder das
Fahrzeug nicht von Werk aus mit einem
GPS-Sender ausgestattet, kann eine
Nachrüstung der Hardware problemlos
durch unsere Partner erfolgen», erklärte Joachim Sorba, Gründer und Geschäftsmitinhaber der Sorba EDV AG, St.
Gallen. Mit der Erweiterung der SorbaSoftware-Gesamtlösung, die die GPSDaten unterschiedlicher Fahrzeuge und
Maschinen verarbeiten kann, möchte
der Geschäftsmitinhaber Schwerpunkte in Bezug auf die Nachverfolgung,
Rapportierung und Weiterverarbeitung
setzen.
Das Sorba-Partnerunternehmen Track­
unit A/S, Pandrup (DK) konstruiert, entwickelt und fertigt die Hardwarelösungen
für das Maschinen- und Fuhrpark-Management. Das dänische Unternehmen ist
seit 2003 auf Tools für das Maschinen- und
Fuhrpark-Management spezialisiert.
Die Trackunit-Hardware umfasst GSM
und GPS-Geräte, die Lösungen für die
Nutzer­identifizierung und die Zugriffskontrolle gewährleisten. «Die GSM/
GPS-Quadbandeinheit Trackunit 301 ist
eine zuverlässige und widerstandsfähige Option für anspruchsvolle Umgebungen», erläuterte Peer Lohmann, Exportmanager der Trackunit A/S. Demnach
ist die Einheit robust konstruiert und
gegen Staub und Feuchtigkeit in anspruchsvollen Umgebungen geschützt.
Bei der Track­unit 401 Smart ID identifizieren Tastenfeld und RFID-Karten
(engl. radio-frequency identification)
den Nutzer und kontrollieren somit den
Zugriff auf die Maschinen. Wie Lohmann
ausdrücklich betonte, wird eine un­
befugte Nutzung dank der zweifachen
Benutzererkennung in einem Gerät
vermieden.
dergartenbau Ausgabe 22/2015
AKTUELL
Joachim Sorba, Gründer und Mitinhaber der Sorba EDV AG.
Nutzung der GPS-Daten
Wo befindet sich das Fahrzeug oder die
Maschine? Wann ist der nächste Service
fällig? Fragen wie diese stellen sich alltäglich. «Der GPS-Sender im Fahrzeug
oder der Maschine ermöglicht den direkten Zugriff auf diese Daten», so Beda
Bächler, Produktverantwortlicher der
Sorba EDV AG. Bei der Nachverfolgung
werden Standorte, Fahrwege, Fahr­
zeiten und Auslastung der Maschinen
und Fahrzeuge mittels GPS-Tracker ermittelt. RFID-Chips kommen, so Bächler, bei Geräten ohne Motoren zum Einsatz. «So ist jederzeit nachvollziehbar,
welche Route gewählt worden ist und wie
lange die Maschine eingesetzt wurde»,
präzisiert Bächler.
Auf die Minute genaue Rapportierung
Die gewonnenen Daten ermöglichen zudem hilfreiche Rückschlüsse über die
Produktivität und die jeweiligen Nutzungs­
zyklen des Fuhrparks und der Geräte.
«Eine offene Kommunikation mit den Mitarbeitenden ist sehr wichtig, damit die
neuen Möglichkeiten des Flottenmanagements nicht als Vollüberwachung des
Fahrers verstanden werden», rät Bächler.
«In der Rapportierung werden die Daten
automatisch und minutengenau dem Projekt zugeordnet und verbucht», erklärte
der Produktverantwortliche. So werden
die Maschinenkosten auch gleich den einzelnen Baustellen zugerechnet. Die Daten
zu den Arbeits- und Betriebsstunden köndergartenbau Ausgabe 22/2015
Die Sorba-GPS-Karte gibt Auskunft über die Standorte, Fahrwege, Fahrzeiten
und Auslastung der Maschinen und Fahrzeuge.
nen zusätzlich beispielsweise der Werkstatt zur Verfügung gestellt werden. «Eine
optimale Planung des nächsten Servicetermins ohne grösseren Stillstand ist damit gewährleistet», betont Bächler.
Erfahrungen aus der Praxis
Im Interview mit Gregory Lioi, Aussendienstmitarbeiter der Sorba EDV AG, berichtete Diego Vonplon, Geschäftsführer
der Vonplon Strassenbau und Logistik AG,
Baar, von seinen Erfahrungen mit der
Nutzung von GPS-Daten. «Unsere Absicht
war es, den Maschinenservice besser in
den Griff zu bekommen», erklärt Vonplon.
Die Betriebszeiten der Maschinen mittels
GPS-Tracker werden kontinuierlich rapportiert. Der Datenversand erfolgt dabei
alle zwei Minuten an das Sorba-System.
«Eine frühzeitige Erinnerung an fällige
Services ist somit optimal garantiert», wie
Vonplon als Vorteil nannte. Das Fazit des
Die Trackunit 301 ist robust
konstruiert.
Geschäftsführers: «Durch die Nutzung
der GPS-Daten konnten wir neben der
Optimierung der Arbeitsabläufe eine
Kosten­einsparung erzielen, da zusätzlich auch die Eingabe der Daten entfällt.»
Was ist Telematik?
Telematik (zusammengesetzt aus Telekommunikation und Informatik) ist eine
Technik, welche die Bereiche Telekommunikation und Informatik verknüpft.
Telematik ist also das Mittel der Informationsverknüpfung von mindestens
zwei Informationssystemen mithilfe eines Telekommunikationssystems sowie einer speziellen Datenverarbeitung. Der Begriff wurde von Nora und Minc
(1978) im Rahmen ihrer Studie zur Informatisierung der Gesellschaft geprägt.
Für das Maschinen- und Fuhrparkmanagement bedeutet der Einsatz eines
­Telematiksystems, dass die Maschinen und Fahrzeuge effizienter eingesetzt
und zusätzlich gegen Missbrauch oder Diebstahl abgesichert werden können.
Quelle: Wikipedia
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