Holz als Retter des historischen Kaifu-Bads in Hamburg

Holz als Retter des historischen Kaifu-Bads in Hamburg
Vorgefertigte Elemente verbinden traditionelles Design mit moderner Bauart und
markieren so einen neuen Konstruktionsansatz
Espoo, 21. April 2016 – Nach vier Jahren Vorbereitungs- und Bauzeit öffnete Anfang des Jahres in Hamburg
Eimsbüttel das erste Solebad seine Pforten: Das Kaifu-Bad ist die älteste Schwimmbadanlage Hamburgs und
musste aufgrund baulicher Mängel und dem drohenden Versagen der kompletten Dachkonstruktion nach
115 Jahren dringend erneuert werden. Ein ehrgeiziges Sanierungsprojekt hauchte dem Freibad nun neues
Leben ein. Unter Berücksichtigung des Denkmalschutzes, der hohen Toleranz gegenüber Solewasser und
Feuchtigkeit sowie der Einhaltung modernster Nachhaltigkeitsstandards stellte das Projekt eine
Herausforderung dar, die mit konventionellen Mitteln oder Stahlkonstruktionen nicht umzusetzen war.
Die Lösung: vorgefertigte Holzelemente des finnischen Holzherstellers Metsä Wood.
Im Zuge des Sanierungsprojekts wurde eines der Schwimmbecken in ein Solebad umgestaltet. „Doch was so
einfach klingt, stellte uns als Architekten vor nicht alltägliche Herausforderungen“, berichtet Manfred Voss
vom renommierten Architekturbüro MRLV Architekten. „Solewasser verfügt über einen Salzgehalt von sechs
Prozent. Das ist für Menschen gut, aber für Stahl schlecht. Der hohe Solegehalt führt zu einer enormen
Korrosionsbelastung. Somit wussten wir von Beginn an, dass wir mit einer Standardlösung nicht weit kommen
würden.“
Holz als ideales Baumaterial zur Vorbeugung gegen Korrosion und Feuchtigkeit
Bei dem Projekt stand das Architekturbüro vor mehreren Herausforderungen: Der marode Dachstuhl des
Kaifu-Bads musste durch eine stahlfreie Konstruktion ersetzt werden. Für ein dauerhaft sicheres Tragwerk
musste die Konstruktion zudem langfristig beständige Verbindungen beinhalten. Um die Aufgabe zu meistern,
arbeitete das Architekturbüro mit dem Statiker Stefan Heidrich von WTM Engineers zusammen. Gemeinsam
erarbeiteten sie eine Dachkonstruktion ohne Metallträger und -verbinder – mit Holz als Hauptmaterial. Der
Hintergrund: Holz ist der einzige Rohstoff, der eine große Beständigkeit gegenüber extremen
Temperaturunterschieden, hoher Feuchtigkeit sowie durch Sole- und Chlorwasser bedingten
Korrosionswirkungen aufweist. Zum Einsatz kamen dabei Kerto®-Q-Holzbinder des finnischen Holzproduzenten
Metsä Wood. „Dank der industriell gefertigten, formstabilen Kerto®-Q-Holzbinder konnten wir eine effiziente
Lösung schaffen. Wir waren in der Lage, ein objektspezifisches Design zu entwickeln, das sowohl den
statischen als auch den ökonomischen Ansprüchen genügt“, erklärt Voss.
Furnierschichtholz als vielseitiges Baumaterial bewahrt tonnenförmiges Gewölbe
Die Kerto®-Q-Holzbinder des Primärtragwerks sind aus zwei Hälften konstruiert, die im First als gelenkiger
Binderstoß gegeneinander verplattet und durch ein offenes Rundmetall gelenkig gelagert sind. Die
Verwendung von Kerto®-Q-Platten ermöglichte es, die Hauptbinder trotz einer Spannweite von 14 Metern in
einer Stärke von nur 13 Zentimetern anzufertigen. Die mehrfach verleimten Furnierschichthölzer der Kerto®-QPlatten stellen bei relativ geringer Dicke hohe Festigkeitswerte sicher, mit denen eine sehr hohe Tragfähigkeit
und zugleich eine sehr hohe Dimensionsstabilität erreicht wird. Zusätzlich ermöglichten die Kerto®-Q-Platten
einen bogenförmigen Zuschnitt der Unterseite der Träger, um das historisch tonnenförmige Gewölbe zu
bewahren.
Gesteckter Dachstuhl durch technisch innovative Holzbauprodukte
Zwei übereinander liegende Reihen Pfetten, eine für das Dach und eine zweite für die Unterdecke, verbinden
die Hauptbinder. Für deren Konstruktion wurde das schlanke und hochfeste Furnierschichtholz LVL Metsä
Wood Kerto®-S genutzt. Zusätzlich zur Plattenwirkung wurde die Dachschale aus Furnierschichtholz als statisch
wirksame Dachscheibe herangezogen. Unter Verwendung von 69 Millimeter starken Kerto®-Q-Platten
übernimmt die Dachschale über eine Spannweite von 27,5 Meter die Aussteifung der freistehenden
historischen Mauerwerkswände gegen die einwirkenden Querlasten aus Wind und Schiefstellung.
Zeit- und Geldersparnis durch den Einsatz vorgefertigter Elemente
Mit dem Einsatz von Furnierschichtholz, dem hohen Maß an Vorfertigung sowie einer großen Anzahl nichtmetallischer Steckverbindungen, markiert die Sanierung des Kaifu-Bads einen neuen Konstruktionsansatz in
Deutschland. Dank des Einsatzes verschiedener Holzelemente stellt das Projekt auch einen ökonomischen
Erfolg dar: Da alle Holzbauteile industriell vorgefertigt wurden, konnten sie direkt vor Ort installiert werden.
Dadurch wurde erhebliche Bauzeit gespart. Die so generierten Einsparungen deckten zudem die Zusatzkosten
für die anspruchsvolle Konstruktion und den Feuchteschutz ab.
Entdecken Sie den gesamten Sanierungsprozess des historisch wertvollen Kaifu-Bads auf
www.metsawood.com/publications.
Bildmaterial des Kaifu-Bads und des Sanierungsprozesses finden Sie hier:
http://databank.metsagroup.com/l/bQGf8zQjz5D8
Pressekontakt Cohn & Wolfe
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Cohn & Wolfe Public Relations
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Über Metsä Wood
Metsä Wood stellt wettbewerbsfähige und umweltfreundliche Holzprodukte für die Baubranche, industrielle Kunden und
Vertriebspartner her. Wir fertigen unsere Produkte aus nordischem Holz, einem nachhaltigen Rohstoff von höchster
Qualität. Der Jahresumsatz betrug 2015 0,9 Milliarden Euro und wir beschäftigen etwa 2.000 Mitarbeiter. Metsä Wood
gehört zur Metsä Group.