Laudatio - Pressestelle - BERGISCHE UNIVERSITÄT WUPPERTAL

Laudatio für Heinz Sünker Sehr geehrte Senatorinnen und Senatoren, liebe Kolleginnen und Kollegen, es ist mit eine besondere Ehre und Freude, heute das erste Mal die Laudatio auf den „Weltlöwen“ halten zu dürfen, also die Laudatio für denjenigen, der den Preis der Universität für herausragendes Engagement für die Internationalisierung erhält. Besonders freut es mich, dass der Preisträger des diesjährigen Weltlöwen Prof. Dr. Heinz Sünker ist. Die Auswahlkommission, die die Bewerbungen gesichtet hat, war sich absolut einig, dass ihn Heinz Sünker für sein langjähriges, erfolgreiches und sichtbares Engagement in der Internationalisierung verdient hat. Es gibt sicher wenige an unserer Universität, die sich so viele Jahre, mit so viel Herzblut und auch mit so viel Erfolg um Internationalisierung bemüht haben. In der Kommission wurde das auf den Satz gebracht: Professor Heinz Sünker soll den Weltlöwen für sein Lebenswerk in der Internationalisierung erhalten. Dieses „internationale Lebenswerk“ umfasst 4 Bereiche, auf die ich kurz eingehen möchte. 1) Publikationen und Scientific Community: Heinz Sünker wurde 1991 an die damalige Bergische Universität Gesamthochschule Wuppertal berufen. Schon vor seiner Berufung und erst recht danach hat er sein Fachgebiet, Sozialpädagogik und Sozialpolitik, international ausgerichtet, internationale Kontakte geknüpft und vor allem sichtbar international publiziert – und das in einer Zeit, in der das in der Sozialpädagogik alles andere als selbstverständlich war. Derartiges Engagement schlägt sich natürlich in Positionen nieder: Er war und ist auch in zahlreichen internationalen wissenschaftlichen Gesellschaften mit Leitungsaufgaben betraut und ist Editor bzw. Mitglied des Editorial Boards wichtiger Zeitschriften in seinem Feld, 1 z. B. des Journal of Social Sciences. Mit ihm war und ist die Bergische Universität also in einem wichtigen und neuen sozialwissenschaftlichen Feld international höchst sichtbar. 2) Internationalisierung an der Universität: Heinz Sünker ist seit dem Beginn seiner Tätigkeit einer der großen Motivatoren für Internationalisierung. In allen informellen und formalen Zusammenhängen bemüht er sich, die Kolleginnen und Kollegen für eine stärkere internationale Orientierung zu gewinnen und sich um Internationalisierung zu bemühen. Als Frau Winzer 2009 Personen suchte, die mit ihr die Internationalität in einer AG vorantrieben, hast Du Dich sofort bereit erklärt, mitzuwirken und bist seither ein verlässlicher Gestalter der AG. Das ist aber nur ein Beispiel für die vielen Gremien, in denen er in Richtung Internationalisierung gewirkt hat. 3) Internationaler Austausch: Heinz Sünker hat über viele Jahre hinweg interessante und bedeutende Gastwissenschaftler nach Wuppertal geholt, im letzten Jahr beispielsweise Prof. Dr. Philip Wexler von der Hebrew University in Jerusalem, der mehrere Semester eine Gastprofessur im Fachbereich G innehatte. Er selbst war auch vielfältig an internationalem Austausch beteiligt, beispielsweise war er 2000 visiting scholar an der University of California. Er war und ist hoch aktiv, um Studierende für Auslandsaufenthalte zu motivieren, er bildet Erasmus‐Kooperationen und füllt sie mit Leben. Kurz und gut: Er hat seit vielen Jahren dafür gesorgt, dass die Fächer Erziehungs‐ und Sozialwissenschaften durch relevante internationale Diskurse bereichert werden und unsere Studierende möglichst viele Möglichkeiten haben, sich durch internationalen Austausch vielperspektivisch zu bilden. 4) Politik: Alle, die Heinz Sünker länger kennen, wissen, dass er keine Sekunde seines Lebens unpolitisch sein kann. Das wird natürlich auch in seinem internationalen Wirken sichtbar, in seinen wissenschaftlichen Themensetzungen, in den Netzwerken, in denen 2 er Mitglied ist. Möglicherweise nimmt er diesen Preis sogar mit einem lachenden und einem weinenden Auge entgegen. Einerseits freut er sich über die Auszeichnung – zumindest hat er das bei der informellen Vorinformation über die Preisvergabe glaubhaft gemacht. Ich habe aber dennoch das Gefühl, dass er noch lieber eine Auszeichnung für das Vorankommen der Internationale erhalten hätte, auf deren Signale die Völker hören. Leider wird dieser Preis aber an unserer Universität nicht vergeben. Ich möchte jetzt auch nicht dazu übergehen, zu begründen, warum er auch einen Preis für das Vorankommen der Internationale verdient hätte. Aber sowohl in seiner Nominierung für den Weltlöwen als auch in der Auswahlkommission wird gewürdigt, dass er sich stets für soziale Gerechtigkeit und für ein friedliches Miteinander der Völker eingesetzt hat. In der jüngsten Zeit wurde das in seiner Mitwirkung des Middle‐East des Landes NRW für Stipendiaten aus Palästina und Israel sichtbar. Der Austausch zwischen israelischen, palästinensischen und deutschen Studierenden, Forscherinnen und Forschern hat nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine friedenspolitische Dimension. Im Rahmen dieses Projektes möchte er auch das Preisgeld verwenden: Damit soll in Palästina ein Schwesterinstitut des hiesigen Forschungszentrums „Kindheiten. Gesellschaften“ gegründet werden, incl. der Finanzierung eines Studienaufenthaltes eines palästinensischen Stipendiaten. Lieber Heinz, im Namen der Universität danke ich Dir herzlich für Deine vielfältigen Bemühungen und Dein großes Engagement für die Internationalisierung. Ich bin mir sicher, dass dieses Lebenswerk von Dir noch lange in der Zukunft bei uns spürbar sein wird. 3