Salzburg – Wien: Eine späte Liebe

SALZBURGER LANDESKORRESPONDENZ
19. Jänner 2016  Seite 1
Haslauer/20.16/Kultur/Wissenschaft/Bildung
Salzburg – Wien: Eine späte Liebe
Schlaglichter einer vielschichtigen Beziehung /
Buch zu 200 Jahre Salzburg bei Österreich
(LK) Im Jahr 1815 wurde auf dem Wiener Kongress beschlossen, dass Salzburg zu Österreich
kommt. Zum Auftakt des Jubiläumsjahres 20.16 ist in der Schriftenreihe des LandesMedienzentrums das Buch "Salzburg – Wien: Eine späte Liebe. 200 Jahre Salzburg bei Österreich" (Herausgeber: Karin Gföllner, Oskar Dohle, Franz Wieser) erschienen. In diesem Band
mit 190 Abbildungen und 216 Seiten beschreiben zehn Autorinnen und Autoren das wechselvolle Verhältnis zwischen Salzburg und Wien – von Zentrum und Peripherie - im Laufe der Geschichte. Das Buch kann zum Preis von 14,90 Euro im Webshop des Landes unter
http://landversand.salzburg.gv.at/ bestellt werden.
"Salzburg – Wien: Eine späte Liebe" blickt zurück speziell auf diese beiden "Brennpunkte" im
Laufe der vergangenen 1500 Jahre: Im Mittelalter liegt der Fokus auf der religiösen Strahlkraft Salzburgs als zentraler Ausgangspunkt der Mission in Richtung Donauraum und Südosteuropa. Spätestens nach 1816 lässt sich diese Beziehung eher mit "Metropole Wien" und "Provinz
Salzburg" charakterisieren. Dazwischen erstreckt sich die Zeit des selbstständigen Erzbistums
Salzburg und damit rund ein Jahrtausend mit wechselseitiger Einflussnahme und unterschiedlichsten Berührungspunkten und verschiedenen Interessenschwerpunkten. Im heutigen föderalen Bundesstaat Österreich ist man aufeinander angewiesen. Nur Zusammenarbeit und der
offene Dialog können heute zur Lösung von Problemen beitragen, deren Wurzeln immer häufiger außerhalb der Einflussmöglichkeiten von Wien und Salzburg liegen.
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"Salzburger in Wien" und "Wiener in Salzburg" haben Bleibendes geschaffen. Man denke zum
Beispiel an Wolfgang Amadeus Mozart, Hans Makart oder den Festspielgründer Max Reinhardt.
Die Planungen von Baumeister Carl Freiherr von Schwarz prägen noch heute das Bild der Salzburger Innenstadt.
"Das Buch ist keine wissenschaftliche Gesamtdarstellung der Salzburger Landesgeschichte.
Anliegen ist es vielmehr, ein Werk für jene Salzburgerinnen und Salzburger zu bieten, die einzelne Schlaglichter über die vielfältigen Beziehungen dieser beiden Zentren nachlesen
wollen", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer heute, Dienstag, 19. Jänner, bei der Präsentation im Salzburger Landesarchiv. Das Buch liefert Lesestoff für all jene, die mehr über das
ebenso ambivalente wie vielschichtige Phänomen dieses Verhältnisses wissen wollen. Dieses
Buch erzählt die Geschichte von Menschen, ihren Erlebnissen und Leistungen, die die Kultur
eines Landes prägen. Es geht ein auf Gegensätze, unterschiedliche Entwicklungen und
Gemeinsamkeiten, die zur Identität von Salzburg und Wien beitragen.
Die Autorinnen und Autoren der Beiträge
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"Was heißt schon Liebe? Eine Betrachtung". Von Landeshauptmann Wilfried Haslauer.
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"Auf den frühen Spuren einer späten Liebe. Von den Anfängen bis zum Ende des 15. Jahrhunderts." Von Herwig Wolfram und Maximilian Diesenberger (Herwig Wolfram: geboren
1934 in Wien, em. o. Professor der Geschichte des Mittelalters und der Historischen Hilfswissenschaften, Universität Wien, Direktor a.D. des Instituts für Österreichische
Geschichtsforschung, Mitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Träger
des Österreichischen Ehrenzeichens für Wissenschaft und Kunst;
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Maximilian Diesenberger: geboren 1969, Historiker, Leiter der Abteilung "Historische Identitätsforschung" am Institut für Mittelalterforschung der Österreichischen Akademie der
Wissenschaften und Lektor an der Universität Wien).
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"Salzburg zwischen München und Wien: Eigenheiten, Glück und Ende eines (vor-) alpinen
Kirchenstaates (1519-1816)." Von Rupert Klieber (geboren 1958 in Radstadt, Historiker und
Theologe, seit 1999 außerordentlicher Professor für Kirchengeschichte an der Universität
Wien).
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"Salzburg und Wien im Spannungsfeld von Provinz und Metropole. Die Zeit von 1816 bis
1918." Von Robert Hoffmann (geboren 1946 in Salzburg, 1976 bis 2011 Univ.-Prof. am
Fachbereich für Geschichte der Universität Salzburg; Forschungsschwerpunkte: Österreichische Geschichte 19. und 20. Jahrhundert, Stadtgeschichte Salzburgs, Geschichte des
Bürgertums in der Habsburgermonarchie, Tourismusgeschichte, Geschichte des Wohn- und
Siedlungswesens).
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"Die Salzburger in Wien. Bemerkenswerte Aktivitäten in der 2. Hälfte des 19. Jahrhunderts." Von Guido Müller (geboren 1937 in Salzburg, Geograf, Landeskundler, a.o. Univ.Prof. an der Universität Salzburg i.R.).
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"Auf der Suche nach Identität. Salzburg in der Ersten Republik." Von Alfred Höck (geboren
1962 in Salzburg, Historiker und Politikwissenschaftler, Archivar-Experte im Salzburger
Landesarchiv).
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"Vom Talboden an die Spitze des Reiches. Der Gau Salzburg in der NS-Zeit." Von Andreas
Praher (geboren 1980, Historiker und Journalist, Redakteur bei der "Salzburger Woche"
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2006 bis 2015, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fachbereich Geschichte, Universität
Salzburg, wissenschaftlicher Projektmitarbeiter bei Publikationen von Stadt und Land,
Aufsätze zur Salzburger Sport- und Fußballgeschichte, derzeit Dissertation zum österreichischen Skisport im Nationalsozialismus).
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"Zeitabschnitte im Zeichen der Veränderung. Salzburg von 1945 bis ins 21. Jahrhundert."
Von Oskar Dohle (geboren 1968 in Linz, Direktor des Salzburger Landesarchivs, Lehrbeauftragter an der Universität Salzburg; zahlreiche Publikationen zur Salzburger Lokal- und
Regionalgeschichte mit Schwerpunkt 19. und 20. Jahrhundert).
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"Kulturelle Meilensteine als sichtbare Zeichen einer späten Liebe. Vom Ende des 19. Jahrhunderts bis zur Gegenwart." Von Stefanie Habsburg-Halbgebauer (geboren 1979, Kunsthistorikerin, Ausstellungskuratorin, Redakteurin).
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"Von der Landesvertretung zur Netzwerk-Plattform. Die Geschichte der Salzburger Landesdelegation und ihrer 'Nachfolge-Vereine'". Von Andreas Praher. 160119_20pk