Qualitätsentwicklungskonzept Region kaRnischeR kamm

Innovation
Motivation
Tradition
P3
Q u a l i t ä t s e n t w i c k l u n g s ko n z e p t
Region Karnischer Kamm
I m R a h m e n d e s OEAV- P r o j e k t e s B e r g s t e i g e r d ö r f e r
Endbericht Juli 2011
e r a r b e i t e t d u r c h S t u d i e r e n d e d e r TU W i e n ( P r o j e k t g r u p p e d i e . s e r p e n t i n e )
Bergsteigerdörfe
r
Hinweis
Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurden teils männliche Formen verwendet,
die aber auch implizit als weibliche Formen zu verstehen sind.
Abbildungen & Tabellen
Alle Abbildungen und Fotos, die im Text nicht explizit mit einer Quelle
gekennzeichnet wurden, stammen von der Projektgruppe die.serpentine.
Layout Daniela Schulhofer
P3
Bergsteigerdörfer
Qualitätsentwicklungskonzept Region Karnischer Kamm
P3 Bergsteigerdörfer
Verantwortlich für den Inhalt:
[PA 269.021]
Projektgruppe die.serpentine
Technische Universität Wien
Michaela Eder 0625846
Bernhard Hefinger
0626162
Sylvia König
0502733
Florian Lehner 0519107
A-1040 Wien, Erzherzog Johann Platz 1
Tatiana Murashko
0526561
Georg Hauger / Michael Klamer / Michael Ernst
Katharina Schigutt
0527894
Department für Raumentwicklung, Infrastrukturund Umweltplanung
Fachbereich für Verkehrssystemplanung
Daniela Schulhofer
0406446
Oesterreichischer Alpenverein
Monika Wanjek
0625073
Projekt Bergsteigerdörfer
Niklas Zeggl
0625697
A-6020 Innsbruck, Olympiastraße 37
bergsteigerdoerfer.at, alpenverein.at
Peter Haßlacher / Roland Kals / Christina Schwann
Oktober 2010 bis Juni 2011
WS/SS 2010/11
Kontakt: [email protected]
Das Qualitätsentwicklungskonzept Region Karnischer Kamm sowie der
Bericht zur Bestandserhebung stehen auf der angeführten Homepage des
Fachbereichs für Verkehrssystemplanung zum Download zur Verfügung.
http://info.tuwien.ac.at/ivs
i mpre ss um
Studienrichtung Raumplanung und Raumordnung
P3
Bergsteigerdörfer
Danksagun g
Ganz herzlich bedanken möchten wir uns bei folgenden Personen, die uns dabei geholfen haben, im Laufe des Projektes viel
Neues zu sehen und zu lernen, sowie interessante Einblicke in die Region Karnischer Kamm zu gewinnen. Besonderer Dank
gebührt dabei:
ͳͳ Peter Haßlacher und Dr. Roland Kals vom Oesterreichischen Alpenverein für die Initiierung des Projektes, für die hilfreichen
Inputs sowie die gemeinsamen Besprechungen in Wien, die jedesmal sehr aufschlußreich für uns waren.
ͳͳ Mag. Christina Schwann vom Oesterreichischen Alpenverein, Projekt Bergsteigerdörfer, für die Unterstützung in allerlei
organisatorischen Angelegenheiten, für die Vorbereitung der Präsentationen im Projektgebiet und für die Versorgung mit
Informationsmaterial.
ͳͳ Christian Unterguggenberger (Tourismusbüro Gemeinde Lesachtal) und Hansjörg Schneider (Obertilliach, Tourismusverband Osttirol), die uns jederzeit fachlich mit Rat und Tat zur Verfügung gestanden sind und uns bei unserem Besuch in der
Region mit diversen Informationen versorgt haben.
ͳͳ Ingeborg Guggenberger, Pächterin des Hochweißsteinhauses am Karnischen Höhenweg, für die spannende und lehrreiche
Tour durch die Region und für die vielen Anekdoten.
ͳͳ Allen Teilnehmern und Teilnehmerinnen an unseren Auftakt- sowie Abschlussveranstaltungen für die aktiven Diskussionen.
ͳͳ Unseren Betreuern vom Fachbereich für Verkehrssystemplanung an der TU Wien für die inhaltliche Qualitätssicherung,
sowie dem Dekanat für die finanzielle Unterstützung.
.. und natürlich allen anderen Leuten, die uns im Laufe des Projektes immer wieder geholfen und unterstützt haben, die hier
aber nicht mehr namentlich genannt werden.
DANKE!
Projektgruppe die.serpentine
dan ks ag ung
ͳͳ Den Bürgermeistern aus dem Lesachtal und aus Obertilliach für die Bereitstellung von Räumlichkeiten für unsere Präsentationen.
Inhalt
Grundlagen ................................................................................................................................................................ 8
1.
Einleitung .......................................................................................................................................................................................................... 9
2.
Vision ................................................................................................................................................................................................................13
3.
Stärken-Schwächen Analyse ...................................................................................................................................................................15
3.1
Interne Faktoren – Stärken und Schwächen................................................................................................................ 15
3.2
Externe Faktoren – Chancen und Risiken.................................................................................................................... 18
3.3
Entwicklungshemmnisse und Entwicklungspotentiale................................................................................................... 20
4.
Ziele ..................................................................................................................................................................................................................25
5.
Maßnahmen ...................................................................................................................................................................................................31
In ha lt
Gemeinsam bewegen ....................................................................................................................................... 32
6
01
Gailtaler Höhenweg................................................................................................................................................. 33
02
Querverbindungen am Karnischen Kamm................................................................................................................... 44
03
(Elektro-)Fahrradverleih........................................................................................................................................... 52
04
Busnetz „Region Karnischer Kamm“........................................................................................................................... 57
05
Bürgerbus.............................................................................................................................................................. 80
06
Fahrradmitnahme mit dem Bus................................................................................................................................. 83
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Gemeinsam Erleben .......................................................................................................................................... 86
07
Kulturfestival.......................................................................................................................................................... 87
08
Auftaktveranstaltungen........................................................................................................................................... 92
09
Bürgerbeteiligung................................................................................................................................................... 93
10
Vernetzung alpiner Vereine und Bergsteigerdörfer....................................................................................................... 95
11
Regionsführer . ...................................................................................................................................................... 96
12
Forum Mitfahrgelegenheit........................................................................................................................................ 98
Gemeinsam wirtschaften . ..................................................................................................................... 100
13
Gemeinsamer Wirtschaftsraum............................................................................................................................... 101
14
Tauschkreis ......................................................................................................................................................... 104
15
Regionale Energieplattform.................................................................................................................................... 106
16
“Sanfter Tourismus” - Berater................................................................................................................................. 110
17
Kulinarik-Cluster................................................................................................................................................... 111
18
Informations- und Buchungsplattform..................................................................................................................... 114
Anhang . ...................................................................................................................................................................... 128
kartenAnhang ................................................................................................................................................... 136
projektgruppe die.serpentine
In ha lt
Quellen . ..................................................................................................................................................................... 120
7
Gr u n d l a g e n
Abbildung 01: Aussicht im Lesachtal | Tourismusverband Lesachtal
einleitung
Vision
Stärken-schwächen Analyse
Ziele
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bergsteigerdörfer
Einleitung
Der Oesterreichische Alpenverein hat gemeinsam mit dem Fachbereich Verkehrssystemplanung (TU Wien) die Idee entwickelt, basierend auf dem Konzept der Bergsteigerdörfer, ein Studienprojekt zu initiieren. Das Projekt soll die qualitative Weiterentwicklung jener Region verfolgen, in der sich die beiden Bergsteigerdörfer Tiroler Gailtal
und Lesachtal befinden, wobei im Projektverlauf auch Mauthen als solches ausgezeichnet wurde. Die inhaltliche Erarbeitung erfolgt durch eine Gruppe Raumplanungsstudierender aus den höheren Semestern; sie werden vom Fachbereich Verkehrssystemplanung der TU Wien betreut. Die Studierenden präsentieren ihre Arbeit unter dem
Namen „die.serpentine“, nichtsdestotrotz erfolgt die Arbeit im Rahmen einer Lehrveranstaltung und dient ausschließlich Ausbildungszwecken.
Die vielfältigen Voraussetzungen, die diese Region zu bieten hat, sind gleichzeitig eine
Herausforderung:
ͳͳ die Lage im österreichisch-italienischen Grenzgebiet
ͳͳ der Karnische Kamm als landschaftliches Alleinstellungsmerkmal, aber auch als
trennende Komponente,
ͳͳ die Anforderung, die Region sowohl für den Tourismus, als auch für das alltägliche
Leben attraktiv zu gestalten.
Der Oesterreichische Alpenverein forciert eine Entwicklung, von der die
Bergsteigerdörfer, gleichzeitig aber auch die umliegende Region, ihre Bewohner sowie
Touristen profitieren sollen.
Die Aufgabe der studentischen Projektgruppe liegt nun darin, einerseits die Stärken
und Schwächen der Region im bestehenden Angebot zu identifizieren, und andererseits Möglichkeiten aufzuzeigen, in welche Richtung sich die Region rund um den
Karnischen Kamm weiterentwickeln könnte. Die Schwerpunkte liegen hierbei auf
Mobilitätslösungen, sowie der Verbesserung des touristischen Angebotes und innerregionalen Zusammenarbeit.
Das Ergebnis des Projektes ist ein Katalog von konkreten Maßnahmen, die auf die
Region zugeschnitten und relativ kurzfristig umsetzbar sind.
projektgruppe die.serpentine
Vor der Entwicklung von Maßnahmen wurde eine Bestandserhebung durchgeführt. Zu
diesem Zweck wurde das Projektgebiet von den Studierenden analysiert. Neben einer
Fahrt durch den österreichischen und italienischen Teil der Region wurden Erhebungen
und Interviews vor Ort vorgenommen, um die davor durchgeführte Internet- und
Literaturrecherche zu vervollständigen. Von großer Bedeutung hierbei war ein
Workshop mit Gemeindevertretern, Angehörigen des Oesterreichischen Alpenvereins
und anderen Akteuren der Region. Dieses Treffen fand Ende Februar 2011 in Liesing im
Lesachtal statt und brachte wesentliche Erkenntnisse. Der Bestandserhebungsbericht
findet sich in einem eigenständigen Dokument1 wieder.
Im vorliegenden Maßnahmenbericht finden sich die konkreten Empfehlungen, die
in den letzten Monaten erarbeitet wurden. Am Anfang dieses Berichtes stehen die
identifizierten Stärken und Schwächen der Region, sowie die daraus abgeleiteten
Potentiale und Hemmnisse für die künftige Entwicklung. Den Maßnahmen ist ein
Vorschlag für ein auf die Region angepasstes Zielsystem vorgereiht. Die empfohlenen
Maßnahmen selbst werden in folgende drei Gruppen unterteilt:
gemeinsam bewegen / gemeinsam erleben / gemeinsam wirtschaften.
Wien, Juli 2011
1 dies ist ein Arbeitsdokument und auf Anfrage erhältlich.
ei nl eit un g
1.
P3
9
Steckbrief der Projektregion
Das Projektgebiet kann und soll nicht scharf abgegrenzt werden – das Qualitätsentwicklungskonzept richtet sich an die Region um den Karnischen Kamm in Österreich und Italien
und nimmt starken Bezug auf die beiden Bergsteigerdörfer Lesachtal und Tiroler Gailtal,
die das Herzstück des Gebietes bilden.
Ei nlei tu n g
Seit Mai 2011 ist auch Mauthen, eine Kärntner Gemeinde in unmittelbarer Nähe zum Lesachtal ein „Bergsteigerdorf“, was die Bedeutung der gesamten Region als Bergsteigerdestination verstärkt.
10
Bergsteigerdorf Tiroler Gailtal
Bezirk Lienz in Osttirol
Höchster Punkt: 2.689 m (Großer Kinigat)
Karnischer Kamm, Lienzer Dolomiten, Gailtaler Alpen
Bergsteigerdorf Lesachtal
Bezirk Hermagor in Kärnten
Höchster Punkt: 2.780 m (Hohe Warte)
Karnischer Kamm
Lienzer Dolomiten
Gailtaler Alpen
Gemeinde Kartitsch
840 Einwohner
58,91 km²
1.353 m ü. A.
Gemeinde Lesachtal
1.462 Einwohner
190,69 km²
1.043 m ü. A.
Gemeinde Obertilliach
714 Einwohner
65,13 km²
1.235 m ü. A.
Gemeinde Untertilliach
252 Einwohner
36,3 km²
1.450 m ü. A.
Bergsteigerdorf Mauthen
Bezirk Hermagor in Kärnten
Karnischer Kamm, Lienzer Dolomiten, Gailtaler Alpen
750 Einwohner
Teil der Gemeinde Kötschach-Mauthen
P3
Bergsteigerdörfer
Sillian
Innichen
Kartitsch
Sexten
Golzentipp (2.317 m)
Riebenkofel (2.380 m)
Obertilliach
Untertilliach
Lesachtal
Große Kinigat (2.689 m)
Mauthen
Porze (2.589 m)
Hochweißstein (2.694 m)
Hohe Warte (2.780 m)
Sappada
Sappada
Forni Avoltri
Timau
Abbildung 02: Übersicht Region Karnischer Kamm | Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus „AMapFly“; die.serpentine 2011.
11
Wi e ko m m e i c h a u f
de n B e rg u n d w i e d e r
hin u nte r ?
We l c h e L a n d s c h af t
wo l l e n w i r i n d e n
Alpen?
Was kann ich
unternehmen?
Wo kann ich
einkau fen?
Wo fin d e
ich ge i st i ge
Nahru n g ?
Ka n n i c h d u rc h m e i n e
l a n d w i r t s c h af t l i c h e n
P ro d u kte vo m To u r i s m u s
p ro f i t i e re n ?
Wie erreiche
ich das Dorf?
12
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
2.
P3
Bergsteigerdörfer
Vision
Bevor Maßnahmen erarbeitet werden, muss klar sein, in welche Richtung sich die Region
Karnischer Kamm entwickeln könnte. Ein Qualitätsentwicklungskonzept soll auch Visionen
enthalten - daher erfolgt nun eine erste Annäherung.
Wie könnte die Region Karnischer Kamm in Zukunft aussehen?
ͳͳ
Wir schreiben das Jahr 2015, der Kriegsbeginn in der Region jährt sich zum 100.
Mal. Die in der Region lebenden Menschen sind sich der geschichtsträchtigen Rolle
des Karnischen Kamms bewusst und zelebrieren über die Staatsgrenzen hinweg gemeinsam dieses besondere Jubiläum. Im Jahr des Kriegsjubiläums wächst die Region
Karnischer Kamm zusammen und beweist anhand origineller Geschichtsvermittlung und koordiniertem touristischen Angebot, wie erfolgreich und fruchtbar die
Zusammenarbeit sein kann. Die Erfolgserlebnisse spornen dazu an, die Region als
Grundlage für eine gemeinsame Zukunft in sozialer sowie ökonomischer Sicht zu
sehen. Die Bewohner sind stolz darauf, in der Region zu leben und sind bereit, an der
weiteren Entwicklung aktiv mitzuarbeiten.
ͳͳ
Der verstärkte Einsatz neuer Medien spielt eine immer wichtigere Rolle in Bezug auf
die Organisation des Alltags. Dank der dadurch entstehenden Zeitersparnis bleibt
mehr Zeit, um sich dem Kultur- und Vereinsleben zu widmen, was besonders in dieser
Region, entfernt von großen Agglomerationen, von hoher Bedeutung ist. Inzwischen
lässt sich auch ein weiterer erfreulicher Trend identifizieren: viele Bewohner lassen
aufgrund des verbesserten Angebotes an Öffentlichem Verkehr ihr Auto immer öfter
stehen.
ͳͳ
Die Wahrnehmung der Region hat sich sowohl intern wie auch extern gewandelt.
Die Bergwelt des Karnischen Kamms ist nicht mehr die alleinige Dominante, sondern
inzwischen einer von vielen Gründen, um die Region zu besuchen. Die Entwicklung
ist geprägt von der Idee der Bergsteigerdörfer des Oesterreichischen Alpenvereins.
Wiederentdeckte Routen, wie Nord-Süd-Verbindungen über den Kamm oder der
Gailtaler Höhenweg lassen von sich reden. Dank der Angebote des Jubliäumsjahres Exkursionen und Ausstellungen, sowie geführte Wanderungen - haben auch viele die
Vitalität und Vielfalt der Region Karnischer Kamm (wieder-)entdeckt.
projektgruppe die.serpentine
ͳͳ
Unter den Urlaubenden findet sich ein großer Querschnitt aller Altersschichten.
Bergsteigen, Wandern sowie Langlaufen und Skitouren, also: naturnaher Urlaub,
dominieren das Angebot und die Nachfrage. Auch viele junge Menschen entdecken
die Abgeschiedenheit für sich; es sind zu einem großen Teil Menschen aus Italien
und Österreich, die zuhause urlauben. Ein eigenes Auto ist nicht notwendig, um in
die Region zu gelangen, denn der Öffentliche Verkehr ist bereits zu einer attraktiven
Alternative geworden.
ͳͳ
In der Wirtschaftsregion Karnischer Kamm ist es alles andere als ruhig. Verstärkte
Kooperationen haben dazu geführt, dass bisher ungenutzte Potentiale für neue,
interessante Projekte genutzt werden. Dadurch ist ein, zumindest regional gesehen,
differenziertes Arbeitsplatzangebot entstanden. Da Angebote gezielt gemeinsam
entwickelt und vermarktet werden, zeigen auch externe Investoren Interesse an
dieser Region, berühmt für ihren Willen zur „Erhaltung des Ursprünglichen“ und stolz
auf ihre regionalen Erzeugnisse.
Vi
si on
ei nl
eit un g
2015
13
Vi si on
2030
14
ͳͳ
Was bisher schon gut funktioniert hat, wurde noch perfektioniert. Dank der Verbreitung von schnellem Internet sowie dem intensiven Einsatz von Informations- und
Kommunikationstechnologien konnten noch zusätzliche hochqualifizierte Arbeitsplätze geschaffen werden.
ͳͳ
Dennoch bleibt die starke Besinnung auf das Natürliche und die Tradition. Die Region
Karnischer Kamm ist weder Sommer- noch Winterdomizil, sondern verzeichnet das
ganze Jahr über gleichmäßige Besucherzahlen. Inzwischen erfolgt auch auf italienischer Seite eine hohe Identifikation mit dem Gedanken der Bergsteigerdörfer. In
den Köpfen der Gesellschaft entsteht ein neues Bild der Region Karnischer Kamm:
Großprojekte, wie Großhotels und Skilifte, sind nicht erwünscht. Die Bewohner der
Region wollen ihre Zukunft mitbestimmen und -gestalten. Existente und starke Dorfgemeinschaften bilden das stabile Gerüst für die regionale Zusammengehörigkeit.
ͳͳ
Für Kinder ist es selbstverständlich, die Sprache des Nachbarn zu lernen oder eine
Schule „im Nachbarland“ zu besuchen. Diverse Aktivitäten und Projekte helfen,
sich besser auszutauschen - von der Sprache, über die Musik bis hin zu regionalen
Produkten.
ͳͳ
Die Bewohner haben sich an die vielen Vorteile des Öffentlichen Verkehrs gewöhnt
und auch unter den Urlaubenden hat sich das gute Angebot herumgesprochen. Wo
Busverbindungen vorher noch auf freiwilliger Basis betrieben wurden, kümmern sich
die Verkehrsbetriebe wieder um die Strecke. Der Bus fährt nun nicht drei-, vier- oder
fünfmal am Tag, sondern im Halbstundentakt. Doch auch die alternativen Fortbewegungsmethoden sind beliebt, allen voran Elektrofahrräder bewähren sich für die
Besuche beim Nachbarn oder bei der Erledigung von Einkäufen.
3.
S tärken-Schwächen A nalyse
Ziel der Stärken-Schwächen Analyse1 ist es, aus den Ergebnissen der Bestandsaufnahme
und –analyse die Entwicklungsoptionen, die sich für die Region Karnischer Kamm ergeben,
abzuleiten. In der SWOT-Analyse werden die internen Faktoren, die sich aus den Stärken
und Schwächen des Projektgebiets zusammensetzen, mit den externen Faktoren, die aus
den allgemeineren Chancen und Risiken bestehen, in einer Matrix miteinander verschnitten. Dort, wo zwischen einem internen und einem externen Faktor eine logische Verknüpfung besteht, ist ein Potential bzw. Hemmnis für die künftige Entwicklung ablesbar. Diese
stellen die Grundlage für die Ausarbeitung der Entwicklungsstrategien und Maßnahmen
dar.
3 . 1
I n t e r n e F a k t or e n – S t ä r k e n und Schwächen
Als Stärken und Schwächen im Rahmen der SWOT- Analyse werden jene Faktoren
betrachtet, die im internen Wirkungsbereich der Gemeinde liegen und daher von ihr beeinflussbar sind.
STÄRKEN
Mitglied des Projektes Bergsteigerdörfer
Diese Initiative des Oesterreichischen Alpenvereins unterstützt
Bergdörfer, die mit den klassischen Problemen des demographischen Wandels und dem Rückgang der Landwirtschaft zu
kämpfen haben und keine großtechnischen Erschliessungsanlagen
aufweisen. Ein wesentlicher Schwerpunkt wird dabei auf eine gemeinsame Kommunikation und Kooperation in der Region und auf
einen sanften Tourismus gelegt.
Regionale Energieerzeugung
Die Region weist durch ihre geografische und topographische Lage
ein ideales Umfeld für die Nutzung verschiedener endogener Energieformen auf. Die erschliessbaren Energieformen sind Wasserkraft, Holz und Sonnenenergie. Die Nutzung dieser Energieformen
befindet sich in einem sehr unterschiedlichen Ausbaugrad und so
stößt etwa die Stromerzeugung durch Wasserkraft langsam an
1 Stärken-Schwächen-Chancen-Risiken Analyse (engl. SWOT-Analyse)
projektgruppe die.serpentine
P3
Bergsteigerdörfer
ihre ressourcen- und naturschutzbedingten Kapazitätsgrenzen,
wohingegen das Potential zur Ausnützung der Solarenergie noch
lange nicht ausgeschöpft ist. Dieser Mix aus verfügbaren erneuerbaren Energien und die dadurch entstehenden wirtschaftlichen
Erlöse und Vorteile, stellen für die Region ein sicheres Fundament
für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum dar.
Geologische und landschaftliche Besonderheit
Das Lesachtal und das Tiroler Gailtal werden im Norden von den
Gailtaler Alpen und im Süden von den Karnischen Alpen begrenzt.
Der Karnische Hauptkamm ist über 100 km lang und verläuft in
Ost-West-Richtung. Die Karnischen Alpen eröffnen Einblicke in die
Korallenriffe des Erdaltertums und sind reich an Fossilienvorkommen, was regelmäßig Fachleute und andere Besucher anzieht.
Durch die Gebirgsauffaltung entstanden, fallen die Felshänge ins
Tal der Bergsteigerdörfer schroff ab, während sich der Karnische
Kamm auf der italienischen Seite sanfter präsentiert.
Hütten, Wanderinfrastruktur und kulturelle Besonderheiten
Durch die Hütten, Wege und kulturellen Besonderheiten ist der
Karnischen Höhenweg ein interessantes touristisches Ziel. Gedenkstätten und Kriegsrelikte in der Landschaft erinnern an eine umkämpfte Front im Ersten Weltkrieg.
Regionale Identität der Bewohner
Wie die im Februar 2011 durchgeführte Befragung gezeigt hat,
fühlt sich die Mehrheit der Bewohner mit ihrer Ortschaft/Region
verbunden und sieht sich auch künftig als Bewohner der jeweiligen
Ortschaften. Somit kann eine starke regionale Identität vermutet
werden.
Biathlonzentrum und ausgebaute Langlaufinfrastruktur
Das Biathlonzentrum in Obertilliach ist als ganzjähriges Trainingszentrum ein wichtiges Standbein für den Tourismus. Das Zentrum
ist ein großer Anziehungspunkt und bringt der Region, in Kombination mit der Langlaufinfrastruktur, europaweite Bekanntheit.
swot-an a lyse
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
15
Wallfahrtsort Maria Luggau als Pilgerziel
In der Region werden schon seit Jahrhunderten traditionelle Wallfahrten abgehalten. Oft werden gewaltige Fußmärsche über die
Pässe bewältigt, um auf beliebten Pilgerwegen über den
Karnischen Kamm zur Wallfahrtsbasilika nach Maria Luggau im
Lesachtal zu gelangen.
swot-an a lyse
Gute Nahversorgung in der Region
Die einzelnen Ortschaften der Region sind, entgegen dem österreichweiten Trend der Abnahme von Nahversorgern in ländlichen
Regionen, sehr gut versorgt. Die größeren Ortschaften, die sich
entlang der Hauptverkehrsachse (Landesstraße B111) reihen,
sind mit kleinstrukturierten und meist familiär geführten Nahversorgern versehen. Den meisten Bewohnern ist der Zugang zu
Gütern des täglichen Bedarfs innerhalb ihrer Gemeinden möglich.
16
Regionale Produkte
Die Region verfügt über ein vielfältiges Angebot an landwirtschaftlichen Produkten, was ein wichtiger Erfolgsfaktor sowohl für
den Tourismus (naturnahe Angebotssegmente), als auch für die
lokale Wirtschaft sein kann. Zusätzlich wird durch die Erzeugung
regionaler Produkte die Verkehrsbelastung vermindert, da eine
deutliche Reduktion der Transportwege erreicht werden kann.
Wenig Verkehrsaufkommen
Das Verkehrsaufkommen in der Region ist sehr gering. Die
Landesstraße B111 kann auf Kärntner Seite gut mit dem Fahrrad
oder zu Fuß benutzt werden, da die Geschwindigkeiten des motorisierten Verkehrs aufgrund des Ausbauzustands nicht so hoch sind.
Intensives Vereinsleben – Kultur und Tradition
Im Lesachtal und Tiroler Gailtal spielen die Wahrung von Kultur
und Tradition sowie ein intensives Vereinsleben eine große Rolle
und können zu einer Stärkung der regionalen Identität positiv beitragen.
SCHWÄCHEN
Mangel an Arbeitsplätzen
In der Region gibts es vor allem für höher qualifizierte Arbeit
-nehmer kaum Beschäftigungsmöglichkeiten. Ein großer Teil der
Bewohner pendelt daher zu einem Arbeitsplatz außerhalb der Region. Durch die unattraktive Versorgungssituation im Öffentlichen
Verkehr entsteht eine große Abhängigkeit vom eigenen Auto.
Abwanderung und Rückgang der Geburtenzahl
Aufgrund des demographischen Wandels und des Fehlens von Arbeitsplätzen in der Region ergeben sich Probleme mit zunehmender Überalterung und Abwanderung. Oft haben junge Familien
keine andere Möglichkeit, als ihre Zukunftsperspektiven außerhalb
der Region zu suchen.
Beeinträchtigung des öffentlichen Raumes durch den ruhenden
Verkehr
Da Obertilliach aufgrund historischer Entwicklungen eine andere
Siedlungsstruktur aufweist als die anderen Gemeinden, ist das
Problem des Platzmangels ein Einzelfall. Die enge Bebauung des
Haufendorfs führt heute zu Problemen mit dem ruhenden Verkehr.
Die Anzahl von 3-4 Pkw pro Haushalt beeinträchtigt den öffentlichen Raum stark.
Stark schwankende Hüttenauslastung am Karnischen Kamm
Die Hüttenauslastung am stark frequentierten Karnischen Kamm
schwankt im Wochenverlauf massiv. Das Wochenende und der Tag
an dem die Höhenwegwanderer durchkommen, sind wesentlich
intensiver als die restlichen Tage. Für die Hütten sind diese Spitzenlasten nicht ideal.
Nord-Süd-Verbindung über den Karnischen Kamm
Neben dem stark begangenen Höhenweg 403 verblassen die Wanderwege, die den Karnischen Kamm mit den Talorten verbinden,
etwas. Dies ist insbesondere für die Beherbergungsbetriebe im Tal
ein Nachteil.
Die Seitentäler des Lesachtals und des Tiroler Gailtals werden
großteils durch Forststraßen und Wanderwege erschlossen, aber
seltener begangen als die Kammroute.
Kommunikation und Kooperation
Kommunikation und Kooperation findet zwar in manchen Bereichen statt, könnten aber ausgeprägter sein. Um es mit den Worten
eines Workshop-Teilnehmers zu sagen: “In den Gemeinden gibt es
viele gute Ideen, es hängen einzelne Fäden herum die zusammengeknüpft werden müssen.”
Schwach genutztes Potential Gailtaler Höhenweg
Im Gegensatz zum Karnischen Höhenweg wird nicht das gesamte
Potential des Gailtaler Höhenwegs ausgenützt. Für eine stärkere Nutzung fehlt es derzeit an Nächtigungs- und Verpflegungs
-stationen oder an einem Konzept, das ohne solche Stationen
auskommen würde.
Kein geeignetes Kartenmaterial
Für das Gebiet Lesachtal und Tiroler Gailtal sind verschiedene
Karten in den Maßstäben 1:50.000 und 1:25.000 vorhanden.
Für Wanderer und vor allem Bergsteiger sind Karten in 1:50.000
oftmals wegen der fehlenden Details nicht ausreichend. Bei den
Karten im Maßstab 1:25.000 gibt es andere Probleme: Die Karten
des österreichischen Bundesamts für Eich- und Vermessungswesen (BEV) sind bei der Genauigkeit der Wege und Bezeichnungen auf italienischem Staatsgebiet mangelhaft bzw. sind die Wege
auf italienischer Seite gar nicht eingezeichnet. Die Blattschnitte der
prinzipiell empfehlenswerten italienischen Tabacco Karten gehen
auf österreichischer Seite nicht bis in die Tallagen und sind damit in
der Nutzung auf dieser Seite der Grenze eingeschränkt.
Unattraktives ÖV-Angebot
Wie in peripheren Gebieten oft üblich, ist auch diese Region von
einem hohen Anteil des MIV geprägt. Durch die disperse Struktur,
die für ehemalige Bergbauerndörfer typisch ist, entstehen lange
Erschließungswege. Auch der Zugang zu ÖV- Haltestellen wird oft
durch lange Wege erschwert, wodurch der ÖV unattraktiv ist. Eine
Bedienung des Gebietes mittels eines guten ÖV- Angebotes ist
projektgruppe die.serpentine
P3
Bergsteigerdörfer
daher kaum rentabel und schlägt sich vor allem auf das Haushaltsbudget der Gemeinden nieder. Die unübersichtlichen Fahrpläne,
keine durchgehende Linienführung und schlechte Anbindung an
andere ÖV- Systeme sind weitere Schwächen.
Saisonales Ungleichgewicht im Tourismus
Die zwei Bergsteigerdörfer im Tal entlang der Gail unterscheiden
sich in der Ausrichtung ihres Tourismusangebotes. Das Tiroler
Gailtal ist in der Wintersaison aufgrund der bestehenden Infrastruktur (Biathlonzentrum, Skilift Golzentipp) besser besucht als im
Sommer. Das Lesachtal wiederum hat seinen Schwerpunkt im
Sommer, mit ca. 80% der Nächtigungen in diesem Halbjahr. Allerdings wurde hier in den letzten Jahren im Winter eine starke Zuwachsrate verzeichnet.
Abnehmende Anzahl an Landwirten
Die Pflege und Erhaltung des Landschaftsbilds durch die Landwirtschaft ist für den Tourismus wichtig. Durch hohen Arbeitsaufwand
und fehlende Verdienstmöglichkeiten verliert dieser Beruf aber an
Attraktivität. Durch die Aufgabe von extensiv genutzten landwirtschaftlichen Flächen kann es zu einer Umwandlung der Kulturlandschaft kommen.
Geringer Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
Die Marke Bergsteigerdörfer ist bei den potentiellen Touristen
kaum bekannt. Auch die befragten Bewohner der Region sind in
Teilen nicht mit der Marke vertraut.
Strapazierte Gemeindehaushalte in der gesamten Region
Der finanzielle Spielraum der Gemeinden ist sehr eng gesetzt und
dadurch sind größere Investitionen kaum möglich.
swot-an a lyse
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
17
3 . 2
E x t e r n e F a k to r e n – C h ancen und R isiken
Als Chancen und Risiken im Rahmen der SWOT- Analyse werden jene Faktoren betrachtet,
die nicht direkt durch die Akteure der Region beeinflussbar sind. Das sind zum Beispiel
Einflussfaktoren wie Wirtschaft, Politik, Gesellschaft und überregionale Trends. Es gibt
auch Einflussfaktoren, die sowohl als Chance wie auch als Risiko gesehen werden können.
CHANCEN
swot-an a lyse
Sanfter Tourismus
Der sanfte oder naturnahe Tourismus gewinnt immer mehr an Bedeutung. Der Fokus liegt dabei auf jenen Sportarten, die einen niedrigen ökologischen Fußabdruck und hohe Naturverträglichkeit
aufweisen (Wandern, Bergsteigen, Skitouren gehen, Schneeschuhwandern, Langlaufen etc.).
18
Sanfte Mobilität
Sanfte Mobilität bezeichnet die Fortbewegung mit dem Fahrrad, zu
Fuß oder mit dem ÖV. Die Mobilität der Personen soll möglichst
umweltverträglich und schonend sein. Durch steigende Energiepreise gewinnen diese Fortbewegungsformen an Beliebtheit.
Nahziele werden attraktiver
Durch die stetig steigenden Energiepreise, vor allem in Hinblick auf
den privaten Autoverkehr, kann mit einer Veränderung des Mobilitätsverhaltens gerechnet werden. So werden etwa (alternative)
Mobilitätssysteme konkurrenzfähiger bzw. wird die Wertschätzung
der kleinräumigen Nahversorger und Nahziele wieder zunehmen.
Regionale Produkte
Regionale Produkte spielen in unserer heutigen Gesellschaft eine
wichtige Rolle. Vor allem bei landwirtschaftlichen Produkten ist
eine steigende Nachfrage vorhanden.
Erneuerbare Energie
Die Region verfügt über ein noch nicht ausgeschöpftes Potential an
erneuerbaren Energien, welches eine große Chance für eine nachhaltige ökonomische Entwicklung birgt.
Gedenkjahr 2015
Das Gedenkjahr 2015 bietet viele Möglichkeiten für Veranstaltungen: Vernetzung mit den Kooperationspartnern in Italien, Nachdenken über die eigene Geschichte und Zukunft sowie verstärkte
Aufmerksamkeit für die Region.
Informationsmedien
Information und Tourismusmarketing werden sich in Zukunft vermehrt auf Onlinemedien verlagern. Individuell zusammengestellte
Angebote werden durch die neuen Technologien überhaupt erst
möglich (z.B.: über ein Warenkorbsystem). Auch vor Ort werden
neue Medien zur Planung des Aufenthaltes wichtiger.
Die Medienpräsenz der Marke Bergsteigerdörfer stellt in Zukunft
einen wichtigen Erfolgsfaktor dar.
Alternative Mobilitätsformen
Neben den konventionellen Mobilitätssystemen gibt es bereits
eine Reihe von innovativen und alternativen Möglichkeiten, die
rentabler, umweltfreundlicher und kundenfreundlicher sind.
CHANCEN/RISIKEN
Förderungen für die Regionalentwicklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Zur Unterstützung der Regionalentwicklung stehen neben Bundesund Landesförderungen auch Mittel der Europäischen Union zur
Verfügung. Diese Gelder sind für viele Projekte sehr wichtig und
eine Veränderung des Fördermodus hat weitreichende Folgen
für diese Projekte. Die Initiative Bergsteigerdörfer profitiert von
solchen Förderungen und im Fall einer Kürzung könnten der Werbeaufwand und die Unterstützung negativ betroffen sein.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
Durch einen Anstieg der Bekanntheit der Bergsteigerdörfer könnten mehr Touristen angesprochen und für einen Urlaub begeistert
werden. Dies könnte auch dazu führen, dass zu viele Besucher in
die Region kommen, was die besonderen Attribute (Sanfter Tourismus, Ruhe) beeinträchtigen kann.
Ausdifferenzierung der Lebensstile
Individualisierung, als Teil von gesamtgesellschaftlichen Veränderungsprozessen, führt zur Pluralisierung und Ausdifferenz-ierung
von Lebensstilen, welche die Region stark betreffen. Wenn Bewohner ihr Einkommen nicht mehr in den traditionellen, und meist
beschwerlichen Erwerbsarten (Beherbergungswesen und Landwirtschaft) verdienen wollen, und in weiterer Folge die Region verlassen, stellt dies ein Risiko für die weitere Entwicklung der Region
und auch des Tourismus dar. Dem gegenüber stehen größere
persönliche Möglichkeiten zur Selbstverwirklichung. Andererseits
kann eine Ausdifferenzierung der Lebensstile auch bedeuten, dass
Urlauber sanften Tourismus schätzen und die Region ihre Position
als Anbieter von naturnahen Urlaubserlebnissen stärken kann.
RISIKEN
Generelle Tendenz zur hohen finanziellen Belastung der (österr.)
Gemeinden
Österreichweit ist der Trend zu beobachten, dass Gemeinden immer mehr an finanzieller Last zu tragen haben. Der Präsident des
österreichischen Gemeindebundes bestätigt: "Die Einnahmen sind,
nicht zuletzt aufgrund deutlich sinkender Ertragsanteile, in erheblichem Ausmaß zurückgegangen, gleichzeitig sind die Pflichtausgaben der Gemeinden stark angestiegen. Vor allem die Kostenexplosionen im Pflege- und Gesundheitsbereich führen dazu, dass die
Investitionsspielräume der Gemeinden immer enger werden. Das
äußert sich unter anderem darin, dass im Jahr 2009 erstmals eine
negative freie Finanzspitze zu verzeichnen war."1
Sofern sich diese Entwicklung fortsetzt, kann von den Gemeinden
im Planungsgebiet aufgrund der ohnehin angespannten Lage keine
allzu große finanzielle Unterstützung erwartet werden. Der erwähnte Pflege- und Gesundheitsbereich wird besonders in Gemeinden
mit einem hohen Anteil an alten Menschen prioritär behandelt
werden, wohingegen andere Bereiche Einschnitte hinnehmen werden müssen.
Demographischer Wandel
Wesentliche Faktoren sind die Abnahme der Geburtenzahlen, die
zunehmende Überalterung und der Wanderungssaldo. Die Nachfrage nach Familienurlauben kann, aufgrund sinkender Geburtenzahlen, abnehmen, eine vermehrte Nachfrage gibt es bei den Urlaubern im Alter von 60+.
Schließung der Schulen
Der demographische Wandel in der Region und der Trend zu kleineren Familien und weniger Geburten lässt die Schülerzahlen in
der Region immer weiter schrumpfen. Die Versorgung mit Volksschulen ist in der Region bereits sehr eingeschränkt möglich und so
müssen viele Schüler zum Besuch einer Hauptschule auspendeln.
Die weiter sinkende Schülerzahl und die Einsparungspotentiale
einer Konsolidierung von Schulstandorten könnten dazu führen,
1 http://www.kommunalnet.at/default.aspx?menuonr=0&detailonr=65975 (Stand: 20.4.2011)
projektgruppe die.serpentine
swot-an a lyse
Grenzlage der Region Karnischer Kamm
Durch die Lage im Grenzgebiet zwischen Kärnten und Tirol bzw.
Österreich und Italien begegnen sich unterschiedliche Kulturen,
Sprachen und Vorstellungen, was ein großes Potential birgt.
In den jeweiligen Verwaltungseinheiten liegen die Teile der Region
jedoch immer am Rand und stehen daher nicht im Mittelpunkt des
Interesses.
Bergsteigerdörfer
19
dass Schulen geschlossen werden und die sozialen und kulturellen Funktionen eines Schulstandortes in einem Ortskern verloren
gehen. Immer mehr Schüler müssten pendeln und die einzelnen
Weglängen würden drastisch steigen.
Steigende Reisekosten
Steigende Reisekosten durch eine Erhöhung der Spritpreise können dazu führen, dass Besucher aus großer Entfernung nicht mehr
in die Region kommen.
swot-an a lyse
Erhöhtes MIV-Aufkommen
Ein erhöhtes MIV-Aufkommen ist immer die Reaktion auf eine
Veränderung. Diese Veränderungen können sehr unterschiedlich
sein: Veränderung im Mobilitätsverhalten, Änderungen im ÖV-Angebot, wirtschaftliche Veränderungen in der Gemeinde, Strukturwandel, demographischer Wandel. Durch die große Anzahl an
möglichen Veränderungen sollte die Reaktion „erhöhtes MIVAufkommen“ immer bedacht und berücksichtigt werden.
20
3.3 E ntwicklungshemmnisse und
Entwicklungspotentiale
Aus der Kombination der Stärken und Schwächen mit den Chancen und Risiken lassen sich
folgende Entwicklungshemmnisse und -potentiale ableiten:
Entwicklungspotentiale
Kombination von Sanftem Tourismus und Sanfter Mobilität im “naturbelassensten Tal
Europas”
Die Kombination von sanftem Tourismus und sanfter Mobilität bietet in einer Region, die
von technischer Erschließung im Tourismus- und Verkehrsbereich bisher großteils verschont geblieben ist, eine hervorragende zukünftige Entwicklungsmöglichkeit. Das derzeitige Angebot öffentlicher Verkehrsmittel ist verbesserungswürdig, die Durchführung von
neuen Konzepten bietet einen Gewinn an Lebensqualität für die Wohnbevölkerung und
die Chance als Modellregion Vorbildwirkung und Bekanntheit zu erlangen.
Die Bevölkerung der Region ist sehr engagiert in Vereinen tätig und es besteht die Möglichkeit, ehrenamtliche Initiativen zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklungen zu
etablieren.
Regionale Identität und Produkte als Beitrag zur regionalen Wertschöpfung
Die starke Identifizierung der Bewohner mit ihrer Umgebung sorgt für einen hohen Absatz
von regionalen Produkten. Zusätzlich begünstigt wird diese Entwicklung durch einen starken Trend zu heimischen Erzeugnissen, vor allem im Bereich der Landwirtschaft. Durch die
selbst durchgeführte Veredelung können regionale Wertschöpfungsketten verlängert und
damit dem Rückgang der Landwirtschaft entgegengewirkt werden.
Die Bereitstellung von Energie wird aufgrund von steigenden Preisen für Erdöl immer
attraktiver und ist für eine wald- und wasserreiche Region ein wichtiges Entwicklungspotential.
Qualitativer Wandertourismus am Karnischen Kamm und in den Gailtaler Alpen
Der Wandertourismus ist in der Region bereits gut verankert. Der Karnische Höhenweg ist
ein beliebter Klassiker mit Potential für Verbesserungen in der Organisation der Besucherströme und Abläufe. Der Gailtaler Höhenweg wird bisher noch unter seinen Möglichkeiten
genutzt und wäre als ergänzendes Angebot, zum etablierten Karnischen Höhenweg, eine
Bereicherung für die Region.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Miteinbeziehung der Bewohner
Der überwiegende Teil der Bewohner beteiligt sich aktiv am Gemeinschaftsleben und zeigt
großes Interesse an den Geschehnissen in der Region. Eine Einbeziehung der Bewohner in
künftige Planungsprozesse kann mögliche Konfliktpotentiale frühzeitig entschärfen und
neue Sichtweisen begünstigen.
Grenzen überschreiten/ Täler verbinden
Die Lage der Region im Gebirge, an mehreren Sprach- und Kulturgrenzen, kann für spannende und inspirierende (Austausch-)Erfahrungen genutzt werden. Zudem kann mithilfe
von verstärkter offizieller Kommunikation und Kooperation die Zusammenarbeit wesentlich erleichtert werden. Der Karnische Kamm soll die Region nicht trennen, sondern in
ihrer Mitte stehen.
Vorhandene Ideen durch externe Förderungen umsetzungsfähig machen
In der Region um den Karnischen Kamm – sowie auf dem Karnischen Kamm selbst - gibt
es viele Personen mit guten Projektideen, die der Entwicklung der Region zuträglich sein
können. Aufgrund der recht angespannten finanziellen Lage der Gemeinden, sowohl im
österreichischen wie auch im italienischen Grenzgebiet, bleibt jedoch meist nur wenig bis
kein Geld für derartige Projekte über. Daher verspricht ein gemeinsames Ansuchen um
Fördermittel mehr Erfolg. Das Entwickeln (geförderter) Projekte von mehreren Akteuren in
den Bereichen Mobilität und Tourismus, vor allem jene mit grenzüberschreitendem Anspruch, kann zusätzliche Entwicklungsschübe mit sich bringen.
projektgruppe die.serpentine
Bergsteigerdörfer
Entwicklungshemmnisse
Beeinträchtigung des Vereinslebens durch keine finanziellen Förderung der Gemeinden
Aufgrund der finanziellen Belastung der Gemeinden können Probleme für bestehende
oder potentielle Vereine entstehen, da keine materielle Unterstützung von Seiten der
Gemeinde möglich ist. Dies kann sich beispielsweise auch darin äußern, dass zuvor unentgeltlich zur Verfügung gestellte Räumlichkeiten oder Dienstleistungen nur mehr gegen
Bezahlung zu erhalten sind.
Brachfallen der Landschaft durch Rückgang der Landwirtschaft
Die über Jahrhunderte entstandene Kulturlandschaft wird durch Veränderungen im Erwerbsleben der Bewohner aus ihrem künstlich geschaffenen Gleichgewicht gebracht. Die
wichtigsten Gestalter der Landschaft waren traditionell die Land- und Forstwirtschaft.
Durch den Rückgang dieser Wirtschaftszweige sind auch andere Sparten wie der Tourismus, der sehr vom Landschaftsbild profitiert, betroffen.
Nachteile für umweltfreundliche Fortbewegungsarten
Die aufgrund ihrer Entstehungsgeschichte kleinen, dispersen Ortschaften sind durch
öffentliche Verkehrsmittel nur schwer rentabel zu erschliessen. Der bestehende hohe Auspendleranteil und die Vorteile des MIV gegenüber dem ÖV (Flexibilität) begünstigen die
Schaffung von öffentlichen Verkehrslösungen ebenfalls nicht.
Die Herleitung der oben beschriebenen Entwicklungspotentiale und -hemmnisse für die
Region Karnischer Kamm ist auf der nächsten Doppelseite in Matrizenform dargestellt.
Thematische Verbindungen der identifizierten Stärken und Schwächen mit den Chancen
und Risiken werden durch ein Kreuz gekennzeichnet. Diese Kombinationen werden zu Entwicklungspotentiale und -hemmnisse verknüpft (siehe Abbildung 03 und Abbildung 04).
swot-an a lyse
Wende des fossilen Energiezeitalters als Wirtschaftsmotor für eine ressourcenreiche
Region
Die Nutzung der endogenen Energiepotentiale (Wasserkraft, Biomasse) wird in Zukunft
einen verstärkten Aufschwung erfahren. Dieser kommt durch die steigende Nachfrage des
Marktes nach erneuerbaren Energien, als auch durch die gezielte Förderung durch die
Politik zustande. Neben den ökonomischen Einflussfaktoren begünstigen die Veränderung
der Lebensstile und die damit einhergehende stärkere Bewusstseinsbildung beim Energiekonsum sowie die technologische Umstellung der Mobilität von fossilen Energieträgern
auf elektrisch betriebene Motoren die endogene Energienutzung.
P3
21
x
Regionale Produkte
Erneuerbare Energie
Alternative Mobilitätsformen
x
Förderungen für die Regionalenticklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
x
Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
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Ausdifferenzierung der Lebensstile
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Generelle Tendenz zur hohen finanzielle Belastung der (österr.) Gemeinden
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Demographischer Wandel
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Schließung der Schulen
Steigende Reisekosten
Wenig Verkehrsaufkommen
Mangel an Arbeitsplätzen
Abwanderung und Rückgang Geburtenzahl
Beeinträchtigung des öffentlichen Raumes durch den ruhenden Verkehr
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x
Stark schwankende Hüttenauslastung am Karnischen Kamm
Gute Nahversorgung in der Region
x
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x
Grenzlage der Region Karnischer Kamm
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x
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x
x
x
Nord-Süd-Verbindung über den Karnischen Kamm
Regionale Energieerzeugung
x
Kommunikation und Kooperation
Hütten, Wanderinfrastruktur und kulturelle Besonderheiten
x
x
Schwach genutztes Potential Gailtaler Höhenweg
Intensives Vereinsleben - Kultur und Tradition
x
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x
Kein geeignetes Kartenmaterial
Regionale Produkte
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unattraktives ÖV-Angebot
Wallfahrtsort Maria Luggau als Pilgerziel
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x
Saisonales Ungleichgewicht im Tourismus
Regionale Identität der Bewohner
x
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Abnehmende Anzahl an Landwirten
Biathlonzentrum und ausgebaute Langlaufinfrastruktur
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x
geringer Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
Geologische und landschaftliche Besonderheit
x
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Informationsmedien
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Gedenkjahr 2015
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Strapazierte Gemeindehaushalte in der gesamten Region
Mitglied der Initiative Bergsteigerdörfer
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Nahziele werden attraktiver
Erhöhtes MIV-Aufkommen
RISIKEN
Abbildung 03: Entwicklungspotentiale | die.serpentine 2011.
Sanfte Mobilität
C/R
Vorhandene Ideen durch
externe Förderungen
umsetzungsfähig machen
x
Grenzen überschreiten/Täler
verbinden
Sanfter Tourismus
CHANCEN
Miteinbeziehung der
Bewohner
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Wende des Energiezeitalters
als Wirtschaftsmotor für eine
ressourcenreiche Region
x
Qualitativer Wandertourismus
am Karnsichen Kamm und in
den Gailtaler Alpen
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Regionale Identität und
Produkte als Beitrag zur
regionalen Wertschöpfung
Entwicklungspotentiale
x
Kombination von
SanftemTourismus und Sanfter
Mobilität im
naturbelassensten Tal Europas
STÄRKEN
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Sanfte Mobilität
Nahziele werden attraktiver
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Demographischer Wandel
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Ausdifferenzierung der Lebensstile
Schließung der Schulen
Steigende Reisekosten
RISIKEN
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Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
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geringer Bekanntheitsgrad der Marke Bergsteigerdörfer
Mitglied der Initiative Bergsteigerdörfer
Regionale Energieerzeugung
Geologische und landschaftliche Besonderheit
Hütten, Wanderinfrastruktur und kulturelle Besonderheiten
Regionale Identität der Bewohner
Biathlonzentrum und ausgebaute Langlaufinfrastruktur
Wallfahrtsort Maria Luggau als Pilgerziel
Gute Nahversorgung in der Region
Regionale Produkte
Wenig Verkehrsaufkommen
Intensives Vereinsleben - Kultur und Tradition
Mangel an Arbeitsplätzen
Abwanderung und Rückgang Geburtenzahl
Beeinträchtigung des öffentlichen Raumes durch den ruhenden Verkehr
Stark schwankende Hüttenauslastung am Karnischen Kamm
Nord-Süd-Verbindung über den Karnischen Kamm
Kommunikation und Kooperation
Schwach genutztes Potential Gailtaler Höhenweg
Kein geeignetes Kartenmaterial
unattraktives ÖV-Angebot
Saisonales Ungleichgewicht im Tourismus
Abnehmende Anzahl an Landwirten
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Grenzlage der Region Karnischer Kamm
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Strapazierte Gemeindehaushalte in der gesamten Region
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Gedenkjahr 2015
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Sanfter Tourismus
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Nachteile für
umweltfreundliche
Fortbewegungsarten
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Brachfallen der Landschaft
durch Rückgang der
Landwirtschaft
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Beeinträchtigung des
Vereinslebens durch
Unterfinanzierung der
Gemeinden
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Bergsteigerdörfer
Entwicklungshemmnisse
Förderungen für die Regionalenticklung und grenzüberschreitende Zusammenarbeit
Generelle Tendenz zur hohen finanzielle Belastung der (österr.) Gemeinden
Erhöhtes MIV-Aufkommen
Abbildung 04: Entwicklungshemmnisse | die.serpentine 2011.
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qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
4.
P3
Bergsteigerdörfer
Ziele
Das Qualitätsentwicklungskonzept für die Region Karnischer Kamm fußt auf drei wesentliche Komponenten:
Tradition - Motivation - Innovation
Zwar klingt dies im ersten Moment recht allgemein, ist bei näherer Betrachtung aber sehr
spezifisch auf die Region zugeschnitten:
Innovation steht für jene Art von Erneuerung, die in der Region tatsächlich not-
Motivation steht für das Ermutigen der Menschen in der Region. Ihnen sol-
wendig ist. Eine alpine Region, wie jene um den Karnischen Kamm, sollte sich darum
kümmern, den neuesten Stand der Technik zu erreichen und den Anschluß nicht zu verlieren. Eine verlässliche, günstige Energieversorgung und die problemlose Erledigung
täglicher Wege mit dem Auto sind keine selbstverständliche Gegebenheit - die Region
muss mit der Zeit gehen und sich neuen Trends gegenüber als offen erweisen. Speziell
die Gegend rund um den Karnischen Kamm, wo die Menschen vergleichsweise abgeschieden und fern großer Städte wohnen und wo die topographischen Verhältnisse nicht
jede Art von Energieversorgung zulassen, sollten Innovationen genutzt werden, um den
Lebensstandard zu halten oder sogar zu verbessern.
len keine Ideen vorgesetzt werden, sondern sie müssen die Möglichkeit bekommen, eigenständig über ihre Zukunft entscheiden zu können. Bewohner der Region Karnischer Kamm sind gewohnt, ohne Hilfe und Zutun von Außen zurecht zu
kommen. Dies nicht zuletzt aufgrund ihrer Geschichte: die Berglandwirtschaft funktioniert
anders als konventionelle Landwirtschaft und erfordert viel Engagement. Zudem waren
die einzelnen Gemeinden noch bis vor wenigen Jahrzehnten wesentlich schlechter erreichbar als heute.
Diese drei Begriffe bilden das Grundgerüst für das Qualitätsentwicklungskonzept.
Basierend auf der Erhaltung der Tradition, dem Einbringen von Motivation und dem Zulassen von Innovation sollen die vom Oesterreichischen Alpenverein vorgegebenen Ziele
für Bergsteigerdörfer erreicht bzw. gestärkt werden, aber gleichzeitig die Region näher
zusammengebracht und vernetzt werden. Dadurch kann dann ein „Gemeinsam“ erreicht
werden: gemeinsames Bewegen, gemeinsames Erleben und gemeinsames Wirtschaften.
projektgruppe die.serpentine
Z iel e
Tradition steht für die Kultur, das Brauchtum und sonstige Gepflogenheiten in
der Region. Darauf wird rund um den Karnischen Kamm viel Wert gelegt - sei es das traditionelle Brot(backen) im Lesachtal, uralte Faschingsbräuche in Südtirol oder das Bergsteigen. Diese Werte sollen zumindest bewahrt, idealerweise sogar in touristische Konzepte
eingebaut werden. Auf keinen Fall soll der Region etwas Neues aufgezwungen werden das Alte soll bewahrt und nicht als überholt geltend aus der Region verbannt werden. Dies
bekräftigt einerseits die Bewohner in ihrem Tun, andererseits kann es Touristen wertvolle
und interessante Einblicke gewähren.
25
Förderung kreativer Wir tschafts a n s ä t ze
Förderung innovativer Verkehrsm i t t e l
Eigeninitiativen ermöglichen un d u n t e r s t ü t ze n
Stärkung der
Bergsteigerdörfer
Ö V-Angebot erweitern
Arbeitsplatzangebot sichern
S chutz und Erhaltung ör tlicher Ku l t u r u n d N a t u r we r ke
S tärkung der Marke Bergsteigerd ö r fe r
Gezielte Abstimmung touristisc h e r A n ge b o t e
Tal und Berg verbinden
Gemeinsame Kommunikationsba s i s s c h a f fe n
z iel e
Wer tschöpfungsketten stärken u n d s c h a f fe n
26
Region vernetzen
Grenzen überbrücken
ÖV attraktivieren und optimiere n
Regionale Identität stärken
Z ielgruppenorientier te Angebot e s c h a f fe n
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Hier erfolgt eine Darstellung der Ziele Stärkung der Bergsteigerdörfer und Region vernetzen in Bezug auf die untergeordneten Ziele.
Stärkung der Bergsteigerdörfer
Förderung kreativer Wirtschaftsansätze
Neue Formen des Handels werden benötigt, damit eine positive Entwicklung der
Region unterstützt werden kann. Innovative Ideen im Bereich der Produktions- und
Dienstleistungssektoren stärken die Wettbewerbsfähigkeit der Region.
ͳͳ
Förderung innovativer Verkehrsmittel
Neben den klassischen ÖV-Angeboten sollen neue und innovative Lösungen eingesetzt werden, um der Region, ihrer Bevölkerung sowie den Besuchern ein breites
Mobilitätsangebot bereitstellen zu können.
ͳͳ
Eigeninitiativen ermöglichen und unterstützen
Die Bevölkerung kennt die Stärken und Schwächen der Region und besitzt ein vielfältiges Wissen über mögliche Problemlösungsansätze. Damit dieses Wissen
effizient eingesetzt werden kann, sollte die Bewältigung von Herausforderungen
durch die Unterstützung der Eigeninitiativen in der Region erleichtert werden.
ͳͳ
ÖV-Angebot erweitern
Das bestehende ÖV-Angebot soll in seiner Vielfalt und der Erschließung der Region
erweitert werden und somit eine breitere Masse der Bevölkerung sowie auch der
Touristen in der Region ansprechen können.
ͳͳ
Arbeitsplatzangebot sichern
Damit man der Abwanderung, die in der Region vorherrscht, entgegenwirken
kann, sollte die Region bei der Schaffung neuer Arbeitsplätze unterstützt werden.
ͳͳ
Schutz und Erhaltung örtlicher Kultur- und Naturwerke
Bestehende Ressourcen, wie Kultur und Natur, sollen geschützt werden, da diese
einen starken identitätsstiftenden Charakter besitzen, sowie für den Tourismus
wichtige Grundlage darstellen. Durch den nachhaltigen Umgang mit Kultur und
Natur wird die Einzigartigkeit der Region langfristig erhalten.
ͳͳ
Stärkung der Marke Bergsteigerdörfer
Die Marke Bergsteigerdörfer sorgt für die nachhaltige Entwicklung der Region.
Durch die Erhöhung des Bekanntheitsgrades der Marke wird auch die Region
profitieren.
ͳͳ
Gezielte Abstimmung touristischer Angebote
Die Vielfalt des bestehenden touristischen Angebotes soll stärker koordiniert
werden. Produkte und Produktpakete sollen deutlich mit der Region in Verbindung stehen und diese nach außen hin abgrenzen – also ein Alleinstellungsmerkmal bilden können.
Z iel e
ͳͳ
projektgruppe die.serpentine
27
Region vernetzen
ͳͳ
Tal und Berg verbinden
Das Leben in den Tälern soll sich stärker mit dem Leben am Berg verknüpfen und eine
stärkere Kooperation- und Identitätsbasis für die Bevölkerung, wie auch für die Touristen geschaffen werden. Die Grenze des physischen Raumes zwischen Tal und Berg
soll somit verringert werden und die beiden „Gegensätze“ näher aneinander rücken.
ͳͳ
Gemeinsame Kommunikationsbasis schaffen
Eine gemeinsame Kommunikationsbasis zwischen allen wichtigen Akteuren und
Institutionen, sowie Bewohnern der Region ist von großer Bedeutung. Deswegen
sollte die bestehende informelle Kommunikation unterstützt und erweitert werden.
Damit können gemeinsame Ziele formuliert und Entscheidungen getroffen werden.
ͳͳ
z iel e
ͳͳ
28
Wertschöpfungsketten stärken und schaffen
Die Region als lebendiger Wirtschaftsraum, der Arbeitsplätze für die Bevölkerung
bietet und Wohlfahrt stiftet, soll eine Stärkung der endogenen Wirtschaftskreisläufe
erfahren bzw. neue und innovative Produkte und Absatzmärkte hervorbringen.
Grenzen überbrücken
Die geografischen und räumlichen, wie auch kulturellen Grenzen sollen nicht als trennendes Glied, sondern als Stärke für die Region, die Vielfalt und Toleranz verkörpert,
gesehen werden.
ͳͳ
ÖV attraktiveren und optimieren
Das bestehende Netz des Öffentlichen Nahverkehrs soll für die Nutzer, die Bevölkerung, die den ÖV für die Alltagswege benützt und für die Touristen, die den ÖV
als Transportmittel in der Urlaubsregion nutzen, attraktiviert werden. Durch eine
effiziente und zielgerichtete Planung, die über die Landes- und Bundesgrenzen hinweg geht, sollte das ÖV-System in seiner Kosten-Nutzen-Struktur optimiert werden.
ͳͳ
Regionale Identität stärken
Eine starke regionale Identität verbindet die Bewohner mit ihrer Umgebung und
trägt zum regionalen Bewusstsein bei. Die Einheimischen werden zur Bewahrung
und zum Schutz der regionalen Tradition und Kultur, zum nachhaltigen Umgang mit
der Natur und zum Finden gemeinsamer Lösungsansätze bei Problemen motiviert.
ͳͳ
Zielgruppenorientierte Angebote schaffen
Die in der Region erzeugten und angebotenen Produkte sollen verstärkt zielgruppenorientiert gestaltet werden, damit eine klare Abgrenzung zu anderen
Produkten, sowie auch zu anderen Regionen geschaffen wird. Das Wissen über eine
Zielgruppe soll dazu genutzt werden, dass die einzelnen Produkte effizienter vermarktet und vertrieben werden können. Touristische Angebote sollen weiter ausdifferenziert werden, um weitere Zielgruppen anzusprechen.
Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen
In Abbildung 05 sind die Verbindungen zwischen den Zielen und den vorgeschlagenen
Maßnahmen dargestellt, die im nächsten Teil des Qualitätsentwicklungskonzeptes behandelt werden.
Eine Darstellung in Matrixform ist im Anhang auf Seite 129 zu finden.
Ziele
bergsteigerdörfer stärken
Förderung kreativer Wirtschaftsansätze
Förderung innovativer Verkehrsmittel
Eigeninitiativen ermöglichen und unterstützen
ÖV-Angebot erweitern
Arbeitsplatzangebot sichern
Massnahmen
Gemeinsam Bewegen
Gailtaler Höhenweg
Querverbindungen über den Karnischen Kamm
Bürgerbus
Busnetz „Region Karnischer Kamm“
(Elektro-)Fahrradverleih
Fahrradmitnahme mit dem Bus
Gemeinsam Erleben
Schutz und Erhaltung örtlicher Kultur und Naturwerke
Kulturfestival
Stärkung der Marke Bergsteigerdörfer
Gezielte Abstimmung touristischer Angebote
Auftaktveranstaltung
Bürgerbeteiligung
Vernetzung alpiner Vereine
Region vernetzen
Tal und Berg verbinden
Regionsführer
Forum Mitfahrgelegenheit
Gemeinsame Kommunikationsbasis schaffen
Gemeinsam Wirtschaften
Wertschöpfungsketten stärken und schaffen
Grenzen überbrücken
ÖV attraktivieren und optimieren
Regionale Identität stärken
Zielgruppenorientierte Angebote schaffen
Abbildung 05: Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen | die.serpentine 2011.
Gemeinsamer Wirtschaftsraum
Tauschkreis
Energie Plattform
Sanfter Tourismusberater
Kulinarik-Cluster
Informations- und Buchungsplattform
massnahmen
Gemeinsam bewegen
Gemeinsam erleben
Gemeinsam wirtschaften
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
5.
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Bergsteigerdörfer
Maßnahmen
Gemeinsam Bewegen
01 Gailtaler Höhenweg................................................................................................................................... 33
02 Querverbindungen am Karnischen Kamm................................................................................................. 44
03 (Elektro-)Fahrradverleih............................................................................................................................. 52
04 Busnetz „Region Karnischer Kamm“.......................................................................................................... 57
05 Bürgerbus................................................................................................................................................... 80
06 Fahrradmitnahme mit dem Bus................................................................................................................. 83
Gemeinsam Erleben
07 Kulturfestival.............................................................................................................................................. 87
08 Auftaktveranstaltungen als Start für die Umsetzungsphase von Planungen............................................. 92
09 Bürgerbeteiligung...................................................................................................................................... 93
11 Regionsführer . .......................................................................................................................................... 96
12 Forum Mitfahrgelegenheit......................................................................................................................... 98
Gemeinsam Wirtschaften
13 Gemeinsamer Wirtschaftsraum............................................................................................................... 101
14 Tauschkreis . ............................................................................................................................................ 104
15 Regionale Energieplattform..................................................................................................................... 106
16 “Sanfter Tourismus” - Berater.................................................................................................................. 110
17 Kulinarik-Cluster....................................................................................................................................... 111
18 Informations- und Buchungsplattform..................................................................................................... 114
projektgruppe die.serpentine
Mas s nahm en
10 Vernetzung alpiner Vereine und Bergsteigerdörfer................................................................................... 95
31
Gemeinsam bewegen
Abbildung 06: Mountainbiken | http://www.naturarena.com/
01 Gailtaler Höhenweg
02 Querverbindungen am Karnischen Kamm
03 (Elektro-)FahrradVerleih etablieren
04 Busnetz „Region Karnischer Kamm“
05 Bürgerbus
06 Fahrradmitnahme mit dem Bus
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Der Gailtaler Höhenweg (GHW 229) ist ein teilweise hochalpiner Wanderweg und führt
südlich der Lienzer Dolomiten von St. Oswald über die ganze Gailtaler Alpenkette bis zur
Windischen Höhe. Gegenstand dieser Maßnahme ist jedoch nur der Abschnitt zwischen
St. Oswald und der Gailberghöhe über Kötschach-Mauthen, worauf sich die Bezeichnung
Gailtaler Höhenweg in diesem Bericht bezieht (Verlauf siehe Abbildung 07).
Ähnlich dem Karnische Höhenweg bietet der GHW immer wieder die Möglichkeit, auf dem
Hauptkamm des Gebirges (etwa 2.000 bis 2.300 m ü. A.) zu bleiben oder über eine der
Almen in eines der Hochtäler und zu den Flüssen Drau (im Norden) oder Gail (im Süden),
abzusteigen. Der Wanderweg ist aber nur im Westteil ein echter Höhenweg, die Osthälfte
wird von Tälern zerteilt, so dass hier die Besteigung von Einzelgipfeln überwiegt.
Im Vergleich zum Karnischen Höhenweg ist er wesentlich sanfter und daher auch für
weniger Geübte geeignet, aber in touristischer Hinsicht, was Unterkunfts- und Einkehrmöglichkeiten betrifft, nicht gut erschlossen. Es fehlen einige Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten, um den Weg als Weitwanderweg durchgehend begehbar zu machen.
Bergsteigerdörfer
1. Ziel
Die Weiterentwicklung des Gailtaler Höhenweges soll ein zusätzliches Angebot zum
Karnischen Höhenweg darstellen. Es soll versucht werden, das Potential des Weges für die
Region durch die Ansprache von neuen Besuchergruppen und das Besetzen von Nischen
abseits des Tourismusmainstreams nutzbar zu machen.
Auf den folgenden Seiten werden Ideen vorgestellt, die als Anregung für die zukünftige
Ausrichtung des Weges dienen können:
ͳͳ
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Einrichtung von Zeltplätzen
Tiertrekking und Zelten
Ausweitung der Mountainbikestrecken
Wildnisweg
Kulturlandschaftsweg
In der Maßnahmenübersichtskarte Gailtaler und Karnischer Höhenweg (siehe Kartenanhang, sowie die Darstellung auf Seite 40) ist der derzeitige Verlauf des Gailtaler Höhenweges, sowie die Entwicklungsvorschläge Einrichtung von Zeltplätzen und Ausweitung der
Mountainbikestrecken auf den Gailtaler Höhenweg detailliert dargestellt.
2. Erreichbarkeit mit Öffentlichen Verkehrsmitteln
Die Anfangs- bzw. Endpunkte des Gailtaler Höhenweges sind mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar. Auf der Osttiroler Seite kann St. Oswald mit dem Bus von den Bahnhöfen
Sillian oder Tassenbach erreicht werden. In Kärnten besteht eine Busverbindung von der
Gailberghöhe zu den Bahnhöfen Oberdrauburg und Kötschach-Mauthen. Die Zu- und Abstiegsmöglichkeiten haben ihre Anfangs- bzw. Endpunkte an Bushaltestellen und eignen
sich daher genauso wie der gesamte Weg für die öffentliche An- und Abreise (Siehe dazu
auch Maßnahme Busnetz „Region Karnischer Kamm“ auf Seite 57).
Abbildung 07: Verlauf Gailtaler Höhenweg | www.les.com/images/stories/big_wanderpanorama.jpg (Stand: 1.7.2011)
projektgruppe die.serpentine
G em eins a m bewegen
01 Gailtaler Höhenweg
P3
33
3. Einrichtung von Zeltplätzen
In diesem Maßnahmenvorschlag wird der Gailtaler Höhenweg als Weitwanderweg erhalten und das Problem der fehlenden Stützpunkte elegant durch die Schaffung von Zeltplätzen gelöst. Die Länge der Etappen wird an das schwerere Rucksackgewicht von Wanderern mit Campingausrüstung angepasst und entsprechend verkürzt (siehe Tabelle 1).
3.1 Akteure
G em eins a m bewegen
Zeltplätze - Geplante Etappen
34
Für die Zeltplätze sind ca. 300 m² Fläche für 10 Standplätze sowie ungefähr 30 m² für die
notwendigen baulichen Einrichtungen nötig. Aufgrund der Lage in einer sensiblen Gebirgsregion sind die Größe und die Ausstattung der Anlagen im Gegensatz zu Campingplätzen
im Tal eher spartanischer Natur, was auch im günstigeren Preis für die Wanderer widerspiegelt.
Etappe Gailtaler Höhenweg
Wegstrecke
(km)
Aufstieg (m)
Abstieg (m)
Beschaffenheit
des Wegs
St.Oswald – Connyalm
10,5
1000
300
Weg, Fußweg
Connyalm – Kircher Almen
9,25
550
610
Forstweg
Kircher Almen – Lotteralm
4,25
140
660
Fortstweg, Wanderweg, Steig
Lotteralm – Tuffbad
4,75
330
540
Forstweg, Wanderweg
Tuffbad – Assing
8,5
770
600
Forstweg, Wanderweg, Steig
Assing – Schartenalm
7
860
760
Wanderweg
Schartenalm – Gailberghöhe
10
500
1050
Forstweg,
Fußweg
Tabelle 1: Zeltplätze - Geplante Etappen | Kompass Karte Nr. 47 Lienzer Dolomiten, Lesachtal 1:50000; die.serpentine
2011.
In Abbildung 08 ist das Höhenprofil der vorgeschlagenen Wegvariante dargestellt. Die
Wegführung hält sich nicht immer strikt an die Originalstrecke des Gailtaler Höhenwegs,
um gute Zeltplätze zu erreichen (siehe Höhenprofil auf Abbildung 08 auf Seite 35 ).
Die Standorte Kircher Almen und Assing liegen nicht an der Originalroute, werden aber aus
infrastrukturellen Gründen als Übernachtungsmöglichkeiten vorgeschlagen. Die Begehung
des Weges ist auch in Teilstücken möglich, wofür die in der Karte bezeichneten Zu- und
Abstiegsmöglichkeiten zu den Zeltplätzen genutzt werden können.
Die Zeltplätze sollen mit sanitären Einrichtungen (Toiletten, Waschgelegenheiten) ausgestattet sein und müssen daher, wo keine Kanalisation vorhanden ist, für die Ver- und
Entsorgung über Forststraßen und Almstraßen erreichbar sein. An allen geplanten Standorten sind bereits Gebäude vorhanden, die für die gegebenenfalls zu errichtenden Gebäude für Sanitäranlagen als Orientierungspunkt dienen sollen. Nach Möglichkeit sollen
bereits bestehende Strukturen genutzt oder an diese angebaut werden.
Als Betreiber für die einzelnen Plätze kommen eine Vielzahl von Personen bzw. Organisationen in Frage: Hüttenwirte, Alpine Vereine, Gemeinden, Agrargemeinschaften oder
Almbewirtschafter. Ideal wären Personen, die beruflich in der Nähe zu tun haben. Die Zeltplätze sollen nicht ständig besetzt sein, sondern in regelmäßigen Abständen der Platz und
die Sanitäranlagen überprüft sowie die Selbstzahlerkasse entleert werden.
3.2 Gesetzliche Rahmenbedingungen
Für das Biwakieren im alpinen Gelände ist an sich keine Genehmigung notwendig und für
das Errichten eines Camping-/Zeltplatzes in ebendiesem Gelände gibt es in Österreich
keinen Präzedenzfall. In den Bundesländern kommen ungeachtet der Höhenlage die
jeweiligen Campinggesetze zur Anwendung. Ausgewählte relevante Bestimmungen daraus
sind folgend angeführt:
Tiroler Campinggesetz 2001
§ 4 Anzeigepflicht
(1) Die beabsichtigte Errichtung eines Campingplatzes und die beabsichtigte wesentliche
Änderung eines Campingplatzes (Vorhaben) sind der Behörde schriftlich anzuzeigen.
(2)[…]
c) der Nachweis der Widmung im Sinne des § 5 Abs. 1 und der Nachweis des Eigentums am
Grundstück, auf dem der Campingplatz betrieben werden soll, oder, wenn der Anzeigende
nicht Grundeigentümer ist, die Zustimmungserklärung des Grundeigentümers […]
§ 5 Allgemeine Erfordernisse
(1) Campingplätze dürfen nur auf Grundstücken oder Teilen davon betrieben werden, die
im Flächenwidmungsplan als Sonderfläche für diesen Verwendungszweck gewidmet sind.
(2) Campingplätze sind, unbeschadet sonstiger bundes- und landesrechtlicher Vorschriften,
in allen ihren Teilen so zu errichten, zu ändern, zu betreiben, instand zu halten und instand
zu setzen, dass sie
a) dem Stand der Technik, insbesondere den bau-, sicherheits- und brandschutztechnischen
Erfordernissen entsprechen; insbesondere müssen geeignete Feuerlösch- und Rettungsgeräte in ausreichender Anzahl zur Verfügung stehen und ihr wirksamer Einsatz muss an
Bergsteigerdörfer
allen Standplätzen und Anlagen gewährleistet sein;
b) den Erfordernissen der Hygiene und des Umweltschutzes entsprechen und die Erfordernisse der Trinkwasserversorgung, der Abwasserentsorgung, der Abfallwirtschaft und der
Energieversorgung sichergestellt werden [...]
§ 3 Beschaffenheit
Das als Campingplatz in Aussicht genommene Grundstück darf weder auf einem Steilhang
noch am Fuße eines Steilhanges gelegen sein und darf keinen hohen Grundwasserstand
haben.
Kärntner Campingplatzgesetz (K-CPG 1970)
§ 1 Bewilligung
Campingplätze, die für die Aufnahme von mehr als zehn Campinggästen bestimmt sind,
dürfen nur mit Bewilligung der Behörde [Bezirksverwaltungsbehörde] errichtet und nur mit
ihrer Bewilligung benützt werden.
§ 4 Sanitäre Einrichtungen
(1) Auf dem Campingplatz muß einwandfreies Trinkwasser in hinreichender Menge
vorhanden sein.
(2) Es muß Vorsorge dafür getroffen sein, daß zweckentsprechende Waschanlagen für die
Campinggäste, getrennt nach Geschlechtern, vorhanden sind.
(3) Am Campingplatz sind verschließbare Abfallbehälter in ausreichender Anzahl so aufzustellen, daß sie ohne Störung der Campinggäste entleert werden können.
(4) Der Campingplatz muß mit einer entsprechenden Anzahl baulich und hygienisch einwandfreier Klosettanlagen versehen sein.
(5) Die einwandfreie Beseitigung der Abwässer muß gewährleistet sein.
§ 2 Lage
(1) Der Campingplatz muß so gelegen sein, daß die körperliche Sicherheit der Campinggäste und ihr Eigentum, insbesondere durch Überschwemmungen, Vermurungen,
Felsstürze, Windwurf und Starkstromleitungen, nicht gefährdet sind, daß ferner durch den
Campingbetrieb das Landschaftsbild nicht verunstaltet und die Erholung jener Fremden,
die den Campingplatz nicht benützen, nicht beeinträchtigt und die Nachbarschaft nicht
belästigt wird.
Für die Fläche des Zeltplatzes ist jedenfalls eine entsprechende Widmung (Kärnten: Grünland Campingplatz1; Tirol: Sonderfläche Campingplatz2) erforderlich, zusätzlich sind eventuell naturschutzrechtliche Bewilligungen einzuholen und für zu errichtende Gebäude ist
eine Baugenehmigung nötig.
Gailberghöhe
Mukulin
Schartenalm
Lumkofel
Assing
Rofnazen
1300
Tuffbad
1500
Loftteralm
1700
Kircher Almen
1900
Kofelspitz
St. Oswald
2100
Connyalm
Golzentipp
2300
Tamerlanhöhe
Höhenprofil Gailtaler Höhenweg (Zeltplätze)
1100
900
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
Abbildung 08: Zeltplätze - Höhenprofil Gailtaler Höhenweg mit Etappenvorschlägen | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
50
55
km
G em eins a m bewegen
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
1 Kärntner Gemeindeplanungsgesetz §5 Abs.2 e
2 Tiroler Raumordnungsgesetz §43 Abs. 1 a
35
3.3 Geplante Zeltplatz-Standorte
G em eins a m bewegen
1 Connyalm
36
2 Kircher Almen
Abbildung 09: Standortvorschlag Connyalm | http://www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-fakten/statistik-tiris/tiris-kartendienste/ (Stand: 15.5.2011)
Abbildung 10: Standortvorschlag Kircher Alm | http://www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-fakten/statistik-tiris/tiris-kartendienste/ (Stand: 15.5.2011)
Connyalm
Am Ende der ersten Etappe besteht die Möglichkeit, auf der bewirtschafteten Connyalm
zu übernachten. Der Wirt könnte für Gäste, die trotzdem im Zelt nächtigen wollen, Kombiangebote mit Verpflegung und Benützung der Sanitäranlagen anbieten und für die Zelte
einen Platz neben der Hütte abstecken.
Kircher Almen
Die zweite Etappe führt auf die über Untertilliach gelegenen Kircher Almen. Hier ist keine
bewirtschaftete Hütte in der Nähe und es müsste eine grundlegende Infrastruktur geschaffen werden. Das Ende der Forststraße würde sich dafür als Standort anbieten, da
dadurch die Zufahrt für die Betreuungsmöglichkeit gesichert ist.
3 Lotteralm
Auf der Lotteralm befindet sich eine Selbstversorgerhütte, deren Infrastruktur von den
Wanderern genutzt werden kann. Auf die Schaffung eines Zeltplatzes kann daher verzichtet werden. Bei Nächtigung auf den Kircher Almen ist die Lotteralm für eine ganze
Tagesetappe nicht weit genug entfernt und wird daher wahrscheinlich gar nicht für eine
Nächtigung in Frage kommen.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bergsteigerdörfer
Abbildung 11: Standortvorschlag Tuffbad | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand: 15.5.2011)
2
Tuffbad
Beim Kurhaus Tuffbad würden sich die Hotelbesitzer oder die Gemeinde als Betreiber für
die Zeltplätze anbieten. Der Standort ist gut erschlossen und die Betreuung und Entsorgung
stellt kein Problem dar. Statt der Nächtigung im Zelt käme natürlich auch das Kurhaus als
etwas komfortablere Schlafstätte in Frage.
1
4
3
Abbildung 12: Verlauf Gailtaler Höhenweg - Standortvorschlag Zeltplätze (Connyalm, Kircher Almen, Lotteralm, Tuffbad) | www.les.com/images/stories/big_wanderpanorama.jpg
(Stand: 1.7.2011)
projektgruppe die.serpentine
G em eins a m bewegen
4 Tuffbad
37
G em eins a m bewegen
5 Assing
38
6 Schartenalm
Abbildung 13: Standortvorschlag Assing | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand: 15.5.2011)
Abbildung 14: Standortvorschlag Schartenalm | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand:
15.5.2011)
Assing
Eine Übernachtung in Assing bedeutet für den Wanderer einen relativ weiten Abstieg,
aber in der höher gelegenen Umgebung ist kein geeigneterer Platz zu finden. Der Weiler
besteht aus ein paar Bauernhöfen und bietet jedenfalls genug Raum für einen Zeltplatz.
Ein „extensiver“ Zeltplatz wäre eventuell ein willkommener Zusatzverdienst für eine der
dort wohnhaften Familien und könnte mit geringem Aufwand eingerichtet werden.
Schartenalm
Die Schartenalm eignet sich, abgesehen von ihrer langen Anfahrt aus dem Tal, sehr gut für
die Einrichtung eines Zeltplatzes. Die Almgebäude sind alle auf einer flachen Wiese situiert
und durch eine Forststraße erschlossen. Der Zeltplatz würde sich im Idealfall direkt an die
Gebäude anfügen und auch die Sanitärinfrastruktur könnte an diese anschließend errichtet werden.
Eine Gesamtdarstellung zur Maßnahme Einrichtung von Zeltplätzen ist in Abbildung 17 auf
Seite 40 zu finden.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
5
6
Abbildung 16: Verlauf Gailtaler Höhenweg - Standortvorschlag Zeltplätze (Assing, Schartenalm) | www.les.com/images/
stories/big_wanderpanorama.jpg (Stand: 1.7.2011)
Beim Tiertrekking wird eine Wanderung zusammen mit einem oder mehreren Tragtieren
(z.B.: Pferde, Lamas, Esel etc.) absolviert, wobei die Tiere das Gepäck (Zelte, Schlafsäcke,
Verpflegung) tragen. Gerade in Kombination mit den Zeltplätzen ist dies eine ideale Begehungsvariante für den Gailtaler Höhenweg, da die Tiere dem Wanderer die Last abnehmen
und vor allem Kinder durch die Anwesenheit der Tiere motiviert werden. In der Region
gibt es bereits entsprechende Veranstalter1, die durch die Einrichtung der Zeltplätze die
Möglichkeit einer Programmausweitung erhalten würden.
1 Unter anderem werden von Dolomiten Lamatrekking Touren am Karnischen Höhenweg angeboten, URL: http://www.
dolomitenlama.at/hoehenweg.htm
In Wattenberg bei Wattens in Tirol wird von einem Anbieter eine Tiertrekkingtour in Kombination mit zelten angeboten.
http://www.tyroltrekking.at
Abbildung 15: Lamatrekking | http://www.tyroltrekking.at/trekking (Stand: 15.5.2011)
Good Practice
Tiertrekking
projektgruppe die.serpentine
G em eins a m bewegen
3.4 Tiertrekking & Zelten
39
G em eins a m bewegen
40
Sillian
Bhf.
tassenbach
Bhf.
St.oswald
Lotteralm
kartitsch
Connyalm
Kircher Almen
Tuffbad
obertilliach
Legende
untertilliach
Gailtaler Höhenweg
Zeltplätze
Hütte, Unterkunft
Mountainbikestrecke
Zeltplatz geplant
MTB-Strecken bestehend
Neuer Verlauf GHW
MTB-Strecken geplant
Zu- und Abstiege
Abbildung 17: Zeltplätze und Mountainbikestrecke - Gesamtübersicht | die.serpentine 2011.
Maria luggau
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Eine weitere Möglichkeit für die Zukunft des Gailtaler Höhenwegs wäre die Einrichtung
einer durchgehenden Mountainbikestrecke. In den Gailtaler Alpen sind bereits viele
Mountainbikestrecken vorhanden, die mit einigen Erweiterungen zu einer durchgehenden
Verbindung gemacht werden könnten. Dabei müssten sich allerdings auf einigen Abschnitten Wanderer und Mountainbiker den selben Weg teilen, was entsprechende Rücksichtnahme erfordert.
4.1 Umsetzung
Abbildung 17 zeigt den Vorschlag für die Ausweitung der Mountainbikestrecken auf den
Gailtaler Höhenweg, der auch in der Maßnahmenübersichtskarte Gailtaler und Karnischer
Höhenweg im Kartenanhang zu finden ist. Es sind die bestehenden und vorgeschlagenen
Mountainbikestrecken eingezeichnet.
Der im Höhenprofil Abbildung 17 dargestellte zweitägige Tourenvorschlag beinhaltet am
ersten Tag eine Etappe von ca. 45km mit insgesamt 1900 Höhenmetern bergauf zu absolvierender Strecke. Nach der Übernachtung im Kurhaus Tuffbad bzw. in St. Lorenzen im
Lesachtal sind am zweiten Tag ca. 1800 Höhenmeter auf 40 km zu bewältigen. Durch die
Distanzen, die Beschaffenheit der Wegabschnitte (Tragepassagen, steile Abfahrten) sowie
dem teilweise sehr alpinen Charakter, ist diese Strecke nur für ambitionierte und erfahrene
Bergradler geeignet.
Schartenalm
Schartenalm
Gailberghöhe
Tuffbad
Gailberghöhe
Assing
Assing
St.lorenzen
St.lorenzen
Weißensee
liesing
Weißensee
liesing
birnbaum
birnbaum
kötschach
kötschach
Bhf.
Bhf.
mauthen
mauthen
projektgruppe die.serpentine
G em eins a m bewegen
4. Ausweitung der Mountainbikestrecken auf den Gailtaler
Höhenweg
Bergsteigerdörfer
41
G emei ns am bewegen
42
0
5
10
15
20
25
30
35
40
45
50
55
60
65
70
75
80
Kötschach-Mauthen
Bahnhof
Röten
Rautalm
Schartenalm
Joch 2113
Lackenkreuz
St. Lorenzen
Tuffbad
Wieser Alm
Lotteralm
Kirchberg
Kircher Almen
Golzentipp
Connyalm
St. Oswald
Tassenbach
2300
2100
1900
1700
1500
1300
1100
900
700
Sillian Bahnhof
Höhenprofil Gailtaler Höhenweg (Mountainbike)
85
km
Abbildung 18: Mountainbike - Höhenprofil Gailtaler Höhenweg | die.serpentine 2011.
Die durchgehende Mountainbikestrecke verträgt sich, wie in Abbildung 17 auf Seite 40 ersichtlich, gut mit den vorgeschlagenen Zeltplätzen und der Attraktivierung des Wegs für
Wanderer. Die geplanten Routenführungen nutzen nur auf kurzen Teilstücken die selben
Wege. Der längste gemeinsame Wegabschnitt ist zwischen dem Ende der bestehenden
Mountainbikestrecke auf dem Dorfberg über dem Kartitscher Sattel und der Connyalm.
Der Weg führt in diesem Teil über offenes Gelände, was die frühe Sichtbarkeit von Entgegenkommenden garantiert und damit Konflikte weitgehend vermeiden sollte. Dies gilt
ebenso für den Abschnitt zwischen dem Joch beim Lumkofel und der Schartenalm.
Für die Gestaltung als Mountainbikestrecke sprechen die Beliebtheit des Mountainbikens
und die durch die größere Beweglichkeit entstehende Möglichkeit der Nächtigung im Tal,
wodurch das Problem der fehlenden Stützpunkte am Gailtaler Höhenweg wegfällt.
Rechtliche Probleme mit Grundbesitzern und fehlende Beförderungsmöglichkeiten
in öffentlichen Verkehrsmitteln sind mögliche Hindernisse bei der Umsetzung dieser
Maßnahme.
5. Wildnisweg
Eine Möglichkeit, wenn auch eine mit eher eingeschränktem touristischen Potential, wäre
die Ausgestaltung als „Wildnisweg“. Damit wird hier ein Weg bezeichnet, der sich von normalen Wanderwegen durch größere Naturnähe in der Gestaltung, spärliche Markierungen, weniger Hütten und Stützpunkte auszeichnet. Der Weg könnte somit als Erlebnisraum
an Intensität gewinnen. Diese Idee wirft eine Reihe von Fragen, wie jene der Eigenverantwortung von Wanderern, der Haftung durch den Wegerhalter, die Lenkung der Nutzer
dieses Wegs oder der Orte von Übernachtungen auf. Es bestünde die Möglichkeit, diese
Entwicklungsrichtung mit jener der zuvor beschriebenen Zeltplätze zu kombinieren. Dies
wirft die grundsätzliche Frage auf, ob eine Maßnahme, die auf wenige Besucher ausgelegt
ist (Wildnisweg) mit einer kombiniert werden kann, die versucht mehr Wanderer für den
Weg zu begeistern.
Es wäre auch denkbar, dass diese mehr als Gedankenspiel existierende Variante durch die
Realität eingeholt wird und quasi als „Rückzugsszenario“ der Wegerhaltung herhalten
muss. Gerade bei weniger begangenen Wegen werden in Zukunft vielleicht nicht mehr die
Ressourcen für eine durchgehende Erhaltung und Pflege vorhanden sein und die Auflassung dieser Wege wird dann zur Diskussion stehen. Dann würde der hier angesprochene
Verwilderungszustand von selbst eintreten und bei einer Begehung würden die selben
Fähigkeiten (Orientierungskenntnisse, Wissen über Verhalten im „weglosen“ alpinen
Gelände, aber auch in landwirtschaftlich genutzter Umgebung, Kenntnisse für das Übernachten in der Natur) gefragt sein, wie bei einem bewusst verwilderten Gailtaler Höhenweg.
P3
Bergsteigerdörfer
6. Kulturlandschaftsweg
6.1 Beschreibung
Die Landschaft um den Gailtaler Höhenweg ist, mit Ausnahme der reinen Felszonen,
durch die Land- und Forstwirtschaft geprägt. Besonders gut wird dies paradoxerweise
durch das Naturschutzgebiet „Auf der Mussen“ illustriert, dessen variantenreiche, geschützte Pflanzenwelt nur durch die zweijährige Mahd der Bauern immer wieder von
neuem gesichert wird. Durch gesellschaftliche und technische Veränderungen ziehen sich
Land- und Forstwirtschaft aber zunehmend aus dem Gebirge und den schwer zu bewirtschaftenden Zonen zurück, und die über Jahrhunderte entstandene Landschaft beginnt
sich zu verändern (z.B.: Verbuschung von nicht mehr genutzten Weideflächen, Bergmähder werden nicht mehr gemäht, Waldstruktur ändert sich durch neue Nutzungsen, Forststraßen erschließen Almen, Almgebäude und Heustadel werden aufgegeben etc.).
An verschiedenen Stationen entlang des Wegs wird mit Hinweistafeln (ein Beispiel aus
dem Wienerwald ist auf Abbildung 19 zu sehen) auf die Entstehungsbedingungen der
Landschaft und die auftretenden Veränderungen hingewiesen. Besonders interessant sind
in diesem Zusammenhang Touren mit fachkundigen Wanderführern aus der Region, die
noch zusätzliches Wissen weitergeben können. Hier bietet sich eine enge Verknüpfung mit
der Idee für eine Regionsführerausbildung an (siehe Maßnahme Regionsführer – Zeitgeschichte und Natur erlebbar machen auf Seite 96).
Bei der Gestaltung der Stationen sollte ein regionaler Bezug hergestellt werden und die
Standorte müssen gemeinsam von Experten, Landwirten, Bevölkerung, Alpinen Vereinen,
Jägern und Förstern festgelegt werden. In einer Broschüre/Publikation können noch begleitende Texte zum gesellschaftlichen Wandel und zur bäuerlichen Kultur gesammelt werden.
Neben der Nutzung der gesamten Strecke des Höhenwegs bietet sich auch die Konzentration auf einen bestimmten Abschnitt der Gebirgskette an, der vom Tal in einer Tagesrundwanderung begehbar ist und auch die Kulturlandschaft im Tal mit einschließt. Auch die
Verknüpfung mit bereits bestehenden Themenwegen, wie dem Mühlenweg in Maria
Luggau, wäre denkbar.
Besonders interessante Gebiete für den Kulturlandschaftsweg wären das Naturschutzgebiet „Auf der Mussen“, Almlandschaften (z.B.: die Kircher Almen über Untertilliach) oder
die landwirtschaftlichen Flächen um Obertilliach.
6.2 Kosten und Zeithorizont
Die Kosten für die fachliche Bearbeitung und die Erstellung des Konzepts kommen zu den
Errichtungskosten und Ausgaben für Broschüren bzw. Publikationen hinzu. Aufgrund der
Vielzahl der notwendigen Arbeiten sind die einmaligen Kosten eher hoch.
Da umfangreiche Vorarbeiten notwendig sind, ist diese Maßnahme mittelfristig umsetzbar.
Abbildung 19: Hinweistafel aus dem Wienerwald | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
G emei ns am bewegen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
43
G emei ns am bewegen
02 Querverbindungen am Karnischen Kamm
44
Der Karnische Höhenweg 403 (KHW) ist seit Jahrzehnten ein beliebtes Ziel für Weitwanderer. Um an die Geschehnisse des 1. Weltkrieges auf der damaligen Gebirgsfront zu erinnern und ein Zeichen für das friedliche Zusammenleben der Völker zu setzen, wurde die
Bezeichnung Friedensweg eingeführt.
Der Weg führt parallel und südlich der Gail den gesamten Karnischen Kamm entlang, auf
dem die Grenze zwischen Österreich und Italien verläuft. Die Länge des gesamten Weges
von Sillian bis Arnoldstein beträgt 155 km und wird in acht bis elf Etappen unterteilt. Der
Wanderweg wird wegen des Höhenunterschiedes und der Sonneneinstrahlung meist von
West nach Ost begangen und am häufigsten von Sillian bis zum Plöckenpass bzw. zum
Zollnersee (siehe Abbildung 21 auf Seite 45). Der Karnische Höhenweg ist gleichzeitig ein
Teilstück des roten Weitwanderweges der Via Alpina. Entlang des Karnischen Hauptkamms
ist eine sehr gut ausgebaute Hütteninfrastruktur vorhanden, die sich größtenteils im Eigentum des Oesterreichischen Alpenvereins (Sektionen Austria und Sillian) befindet. Die
Öffnungszeit der meisten Hütten erstreckt sich von Mitte Juni bis Anfang Oktober, wobei
der größte Andrang im August stattfindet. Die Distanzen zwischen den Hütten am Kamm
sind unterschiedlich, wie folgende Aufstellung der Gehzeiten zeigt:1
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
Bestehende Wege - Karnischer Almweg (im Planungsgebiet)
Themenweg
Ausgangspunkte
Grenzübergang
Wallfahrtsweg
Tolmezzo - Maria Luggau
Öfner Joch
Naturweg
Forni Avoltri - Birnbaum
Giramondo Pass
Wolayerweg
Tolazzihütte - Birnbaum
Wolayer Pass
Römerweg
Paluzza, Timau - Kötschach-Mauthen
Plöckenpass
Museumsweg
Timau - Mauthen (Plöckenhaus)
Kleiner Pal
Lehrbubenweg
Sauris di Sotto - Maria Luggau
Wallfahrtskirche
Öfner Joch
Tabelle 2: Bestehende Wege - Karnischer Almweg (im Planungsgebiet) | http://www.viamalghe.com/de/home.
html (Stand: 25.5.2011)
Sillian - Leckfeldalm Hütte - 1,5 Std. (auch Fahrweg oder Hüttentaxi)
Leckfeldalm Hütte - Sillianer Hütte - 1,5 Std.
Sillianer Hütte - Obstansersee Hütte - 5 Std.
Obstansersee Hütte - Filmoorhütte - 3 Std.
Filmoorhütte - Porzehütte - 3 Std.
Porzehütte - Hochweisssteinhaus - 7-9 Std.
Hochweisssteinhaus - Wolayersee Hütte - 6 Std.
Wolayersee Hütte - Untere Valentin Alm - 2,5 Std.
Im Projekt “Karnischer Almweg - Via delle Malghi Carniche” wurden, gefördert durch das
Programm Interreg III, insgesamt 15 grenzübergreifende Themenwege errichtet. Fünf davon befinden sich zwischen Hochweißsteinhaus und Plöckenpass (siehe Tabelle 2 auf Seite
44, die genaue Lage dieser Wege ist in der Maßnahmenübersichtskarte im Kartenanhang,
sowie in der Gesamtübersicht auf Seite 50 dargestellt). Im Osttiroler Teil des Kamms sind
keine solchen thematisch hervorgehobenen, durchgehenden Verbindungen mit Italien
vorhanden.
Abbildung 20: Wolayerseehütte | Tourismusverband Lesachtal
1 http://www.lesachtal.com/ (Stand 10.6.2011)
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bergsteigerdörfer
Sillian
Innichen
Golzentipp (2.317 m)
Riebenkofel (2.380 m)
Obertilliach
Sexten
Untertilliach
Lesachtal
Große Kinigat (2.689 m)
Mauthen
Porze (2.589 m)
Hochweißstein (2.694 m)
Hohe Warte (2.780 m)
Sappada
Sappada
Forni Avoltri
Timau
Verlauf des Karnischen
Höhenweges von Sillian
bis zum Plöckenpass
ausgewählter Gipfel
G emei ns am bewegen
Kartitsch
Abbildung 21: Übersicht Region Karnischer Kamm | Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus „AMapFly“; die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
45
G emei ns am bewegen
1. Ziel
46
Wanderer, die den gesamten Weitwanderweg nicht gehen wollen, sollen alternative Wandermöglichkeiten am Karnischen Kamm schmackhaft gemacht werden. Die Maßnahmen
sollen dazu beitragen in der Region stärkere Netzwerke zu schaffen. Zwischen den Bergsteigerdörfern, Berg und Tal sowie Österreich und Italien. Zusätzlich soll das touristische
Angebot ausdifferenziert und abgestimmt werden.
ͳͳ Der Wasserweg führt an der Obstanser Eishöhle, dem Obstansersee und anderen Seen
am Höhenweg vorbei.
ͳͳ Der Karnische Höhenweg Light richtet sich an Wanderer, die eine kürzere Unternehmung als den ganzen Höhenweg suchen, aber trotzdem mehrere Tage unterwegs sein
wollen.
2. Neue Themenwege über den Karnischen Kamm
Eine detailierte Darstellung beider Wege ist der Maßnahmenübersichtskarte Gailtaler und
Karnischer Höhenweg im Kartenanhang und Abbildung 25 auf Seite 50 zu entnehmen.
Neben den bereits vorhandenen Themenwegen zwischen Kärnten und Italien wird hier ein
Vorschlag für Themenwege auf der Osttiroler Seite ausgearbeitet (Siehe Tabelle 3).
Dies soll den Hütten Nächtigungen von Gästen bringen, die nicht nur am Karnischen Höhenweg unterwegs sind und daher auch nicht zeitgleich mit den auftretenden Spitzenlasten
unterwegs sind.
Geplante Fußverbindungen über den Karnischen Kamm
Thema
Ausgangspunkte
Übergang
Hütte
Attraktionen am Weg
Wasserweg
Kartitsch Sexten
Helm
Sillianer Hütte,
ObstanserseeHütte
Obstanser Eishöhle,
Obstansersee, Soldatenfriedhof
Karnischer
Höhenweg
light
Kartitsch Untertilliach
-
Filmoor Standschützenhütte,
Porzehütte, Mitterkar Biwak
Tabelle 3: Geplante Fußverbindungen über den Karnischen Kamm | die.serpentine 2011.
Abbildung 22: Obstansersee-Hütte | http://picasaweb.google.com/Frank.der.Hannoveraner/Osttirol2009Highlights#5391333222750363074 (Stand: 25.6.2011)
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bergsteigerdörfer
Höhenprofil Kartitsch-Sexten
2.1 Wasserweg
1700
Wegstrecke
(km)
Aufstieg (m)
Abstieg (m)
Beschaffenheit des
Wegs
Kartitsch – ObstanserseeHütte
6
1000
60
Forstweg,
Wanderweg
Obstansersee-Hütte –
Sillianer Hütte
9
490
370
Wanderweg
Sillianer Hütte – Sexten
5
-
1130
Forstweg,
Wanderweg
Tabelle 4: Geplante Etappen des Wasserweges | die.serpentine 2011.
Der angeführte Ablauf der Tour wurde mit den Fahrzeiten des Regionsbusses (siehe Busnetz „Region Karnischer Kamm“ auf Seite 57) abgestimmt. Somit ist es möglich mit dem Bus
zurück zum Ausgangspunkt (oder nach Hause) zu gelangen.
Helm
Sexten
1900
Sillianer Hütte
2100
Hollbrucker Spitze
2300
1300
0
5
10
Abbildung 23: Höhenprofil Wasserweg, Kartitsch - Sexten | die.serpentine 2011.
15
20
km
G emei ns am bewegen
Etappen
Wasserweg
ObstanserSee-Hütte
Eisenreich
2500
1500
Geplante Etappen des Wasserweges
projektgruppe die.serpentine
2700
Kartitsch
Die Länge und Schwierigkeit der Etappen richtet sich an Personen, die eine gemütliche
Hüttentour unternehmen wollen (siehe Abbildung 23 und Tabelle 4).
Der Wasserweg führt von Kartitsch auf einem Forstweg in das Winklertal und steilt sich
am Ende zur Obstansersee-Hütte - dem ersten Nachtquartier - auf. Am nächsten Morgen
folgt der Weg dem Karnischen Kamm ohne große Höhenunterschiede auf die Hollbrucker
Spitze und führt hinab zur Sillianer Hütte - dem zweiten Nachtquartier. Tags darauf wartet
der Abstieg nach Sexten.
47
Höhenprofil Kartitsch-Untertilliach
48
Geplanter Verlauf des Karnischen Höhenweges Light
Etappen
KHW Light
Wegstrecke
(km)
Aufstieg (m)
Abstieg
(m)
Beschaffenheit des
Wegs
Kartitsch – FilmoorStandschützenhütte
9
1120
120
Forstweg, Steig
Filmoor-Standschützenhütte – Porzehütte
6
140
550
Steig
Porzehütte - Untertilliach
16
710
1410
Forstweg, Steig
Tabelle 5: Geplanter Verlauf des Karnischen Höhenweges Light | die.serpentine 2011.
1500
1300
Stollen
1100
0
5
10
15
20
25
Untertilliach
1700
Bärenbadegg
1900
Heretriegel
2100
Mitterkarbiwak
Von Kartitsch aus wird auf dem Weg 465 das Erschbaumer Tal durchwandert und am Talschluss zur Tscharrhütte (Unterstand) aufgestiegen. Nach dem Aufstieg zum Mittersattel
gelangt man bald zur kleinen Filmoor-Standschützenhütte. Am nächsten Tag geht es vorbei am Oberen Stuckensee, über den Heretriegel und ohne großen Höhenverlust im Kar
entlang zur Porzehütte. Der verbleibende Tag kann noch zur Rast genutzt werden, denn
Tags darauf wartet die längste Etappe der Tour. Direkt am Karnischen Kamm entlang, über
mehrere kleine Gipfel bis zur Hochspitzsenke und von dort am Mitterkarbiwak vorbei nach
Untertilliach hinunter.
2300
FilmoorStandschützenhütte
Eine etwas längere und anspruchsvollere Variante als der Wasserweg bietet der „Karnische
Höhenweg Light“. Der wesentliche Unterschied zum ganzen Höhenweg ist die Gesamtlänge und die Abkürzung der längsten Etappe des originalen Karnischen Höhenweges
durch den Abstieg nach Untertilliach. Aufgrund dieses Kniffs ist die Begehung in die andere
Richtung nur für ausdauernde Wanderer geeignet.
Porzehütte
2500
Kartitsch
G emei ns am bewegen
2.2 Karnischer Höhenweg Light
30
km
Abbildung 24: Höhenprofil Karnischer Höhenweg Light, Kartitsch - Untertilliach | die.serpentine 2011.
3. Kosten und Zeithorizont
Es entstehen niedrige Kosten für die Bewerbung der neuen Routen und für die Beschilderung der Routen.
Da die Infrastruktur, abgesehen von einer nicht zwingend notwendigen speziellen Beschilderung, schon vorhanden ist, könnte diese Maßnahme kurzfristig umgesetzt werden.
P3
Bergsteigerdörfer
4. Elektrofahrräder verbinden Berg und Tal
4.2 Umsetzung
Die durch Forststraßen erschlossenen Täler eignen sich hervorragend für die Nutzung
als Mountainbikestrecken. Die Leistungsfähigkeit und Beliebtheit von Elektrofahrrädern
nehmen ständig zu. Mit modernen Fabrikaten ist auch das längere Fahren auf steilen
Straßen kein Problem mehr.
Zwei bereits bestehende Mountainbikestrecken würden sich, mit kleinen Änderungen in
der Streckenführung, für die Nutzung mit Elektrofahrrädern anbieten.
Die erste Route verbindet Obertilliach im Tiroler Gailtal mit S.Stefano di Cadore in Italien.
Die zweite Route führt von St. Lorenzen im Lesachtal zum Hochweißsteinhaus hoch in Richtung Bladner Joch, zweigt kurz vor diesem zum Hochalpljoch ab und führt über dieses und
den Passo di Sesis zum Rifugio Calvi. Von dort verläuft die Strecke auf Forst- und Almstraßen nach Sappada. Zwischen Hochweißsteinhaus und Rifugio Calvi müsste eine, von
der bestehenden Mountainbikestrecke abweichende, Routenführung gewählt werden, da
diese aufgrund der Tragepassagen, für die schwereren Elektrofahrräder nicht geeignet ist.
Zur Führung der Strecke zwischen dem Hochweißsteinhaus und dem Hochalpljoch bieten
sich nicht mehr benutzte "Karrenwege" an, deren Struktur immer noch in den Hängen
vorhanden ist und deren Steigung sich ideal für die Nutzung als Mountainbikestrecke
eignen würde.
In den Talorten könnte die Infrastruktur für den Verleih und das Aufladen oder Austauschen der Batterien geschaffen werden. Am Hochweißsteinhaus und auf der Porzehütte sollten ebenfalls Akkus bzw. Ladestationen vorhanden sein.
Die Nutzung könnte unterschiedliche Formen annehmen: Denkbar wäre die Fahrt zur
Hütte mit anschließender (Rund-)Wanderung und der Abfahrt zurück ins Tal, wo das Fahrrad bei einer Leihstelle zurückgegeben werden kann. Genauso wäre aber auch die Fahrt
vom Tal auf die Hütte und weiter über die Grenze, mit Mittagspause und Akkuwechsel und
anschließender Rückfahrt möglich.
4.1 Ziel
Durch die Maßnahme soll die Bergwelt, ohne zusätzliche Erschließung, zugänglicher
gemacht werden. Das vom Auto unabhängige Bewegen in der Region und die Verbindung
über Grenzen werden unterstützt.
Elektrofahrradverbindungen über den Karnischen Kamm (mit Ausleihmöglichkeit/Ladestation)
Ausgangspunkt Österreich
Hütte (Ladestation/Akku)
Ausgangspunkt Italien
Obertilliach
Porzehütte
S.Stefano di Cadore
St.Lorenzen
Hochweißsteinhaus
Sappada
Tabelle 6: Geplante Elektrofahrradverbindungen über den Karnischen Kamm | die.serpentine 2011.
Die Fahrräder können aber nicht nur für Bergfahrten genutzt werden, sondern können
natürlich auch dazu dienen, das Mobilitätsangebot im Tal zu ergänzen.
Zu den technischen Details der Umsetzung, den Kosten und zum Zeithorizont siehe die
Maßnahme (Elektro-)Fahrradverleih ab Seite 52.
projektgruppe die.serpentine
G emei ns am bewegen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
49
sillian
Bhf.
kartitsch
Leckfeldhtt.
obertilliach
G emei ns am bewegen
sexten
50
Sillianer Htt.
Karnischer Höhenweg Light
Wasserweg
Obstansersee-Htt.
Filmoor Standschützenhütte
Porzehütte
Legende
Karnischer Höhenweg
Themenweg bestehend
Karnischer Höhenweg Light geplant
Wasserweg geplant
See, Gewässer
Eishöhle
Soldatenfriedhof
E-Bike Verleih/ Ladestation
E-Bike Strecke
Hütte, Unterkunft
Abbildung 25: Querverbindungen am Karnischen Kamm - Gesamtübersicht | die.serpentine 2011.
S.STEFANO di Cadore
untertilliach
Bergsteigerdörfer
St.lorenzen
birnbaum
Karnischer Höhenweg Light
Wallfahrtsweg
Bhf.
Mitterkarbiwak
mauthen
Wolayerweg
Hochweißsteinh.
Römerweg
Rif.Calvi
Naturweg
Lehrbubenweg
Plöckenhaus
Wolayerseehtt.
Museumsweg
FORNI AVOLTRI
sappada
projektgruppe die.serpentine
Rif.Tolazzi
timau
Ge me in sam bewegen
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
51
G emei ns am bewegen
03 (Elektro-)Fahrradverleih
52
In ländlichen Regionen spielt der Öffentliche Verkehr eine weniger ausgeprägte Rolle, er ist
gekennzeichnet von geringen Kursfolgen. Die Fortbewegung per Fahrrad in der Projektregion wäre eine willkommene Alternative vor Ort zum ÖV bzw. zum privaten PKW. Diese Annahme wird durch eine Umfrage, die im Rahmen der Bestandsanalyse durchgeführt wurde
unterstützt, bei der potentielle Touristen im Alter von 20 bis 30 Jahren befragt wurden.1
Von den rund 100 befragten potentiellen Touristen gaben 34% an, dass sie sich gerne mit
dem Fahrrad vor Ort fortbewegen würden. Hierbei ist jedoch anzumerken, dass auch die
älteren Altersgruppen von Elektrofahrrädern angesprochen werden. Da es für viele Touristen schwierig ist, ihr eigenes Fahrrad an ihr Urlaubsziel zu befördern (vor allem für Nutzer
des Öffentlichen Verkehrs), würde sich ein Fahrradverleih anbieten.
Aufgrund der topographischen Lage der Projektregion scheint es sinnvoll, Elektrofahrräder
zu verleihen, da durch die hügelige Landschaft die Fortbewegung mit dem Rad erschwert
wird. Durch die Tretunterstützung des Elektrofahrrads kann die hügelige Landschaft problemlos über größere Distanzen durchfahren werden.
Zudem ist der Fahrradtourismus stark wachsend, ebenso der Trend zum Elektrofahrrad.
1. Beschreibung der Maßnahme
In einigen Gemeinden im alpinen Raum werden bereits Elektrofahrräder verliehen, wie
beispielsweise Berchtesgaden und Grünau im Almtal. Die Gemeinde Grünau im Almtal verleiht ihre Elektrofahrräder in einem Landgasthaus und einem Skisportgeschäft.2
In Berchtesgaden werden sie über Hotels, Gasthäuser, Fitness- und Wellnesseinrichtungen und Tourismusinformationsstellen verliehen. Die Anzahl der Elektrofahrräder die in
Berchtesgaden verliehen werden, liegen bei 2 bis 4 Leihräder pro Anbieter bis auf die
Tourismusinformationsstellen, sowie Fitness- und Wellnesseinrichtungen, wo jeweils 10
Elektrofahrräder zum Verleih angeboten werden.3
Aufgrund der vorhandenen Infrastruktur in der Projektregion erscheint es sinnvoll, den
(Elektro-)Fahrradverleih in Gasthäusern, Beherbergungsbetrieben und dergleichen anzubieten. Die durch den Verleih entstehenden Kosten für den Betreiber (Gasthöfe etc.) sind
vergleichsweise gering gegenüber einer Neuetablierung eines neuen Verleihsystems, da
die Betreiber der Gastbetriebe selbst für die Organisation des Verleihs zuständig sind und
kein zusätzliches Personal notwendig ist. Um Fahrräder bei einem Beherbergungsbetrieb
ausleihen zu können, soll es kein Kriterium sein ein Gast dieses Betriebes zu sein.
Diese Maßnahme soll grenzüberschreitend umgesetzt werden, um auch grenzüberschreitend Wege befahren zu können.
Auch die Wartungsmöglichkeiten der Elektrofahrräder sollte miteingeplant werden. Diese
Aufgabe könnten beispielsweise die Sportgeschäfte innerhalb der Region übernehmen.
Die Elektronik des Elektrofahrrades ist wartungsfrei.
Zusätzlich zu den Elektrofahrrädern können in den Betrieben auch herkömmliche Fahrräder (wie Mountainbikes usw.) angeboten werden.
Folgende Betriebe in der Projektregion könnten ein Elektrofahrrad verleihen:
ͳͳ Sportgeschäfte (z.B. Sportgeschäft Auer in Obertilliach, Gi.Sport Kratter in Sappada)
ͳͳ Freizeit- und Wellnesseinrichtungen (z.B. Freibad in Liesing, Tuffbad usw.)
ͳͳ Tourismusinformationen/-verbände
ͳͳ Gasthäuser
ͳͳ Beherbergungsbetriebe
1 vgl. PROJEKTGRUPPE die.serpentine, 2011, S. 64f.
2 http://www.gruenau-almtal.at/de/4-06-4-68001/detail/gruenau-im-almtal.html (Stand: 30.5.2011)
3 http://www.berchtesgadener-land.com/www/live/wwwdom/parser,id,459,nodeid,24.html
(Stand: 28.5.2011)
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Um ein möglichst großes Ladeinfrastrukturnetz in der Projektregion schaffen zu können,
gäbe es die Möglichkeit in einigen Betrieben Akkuwechselstationen einzurichten, dies
müssen nicht notwendigerweise die Betriebe sein die Elektrofahrräder verleihen. So eine
Akkuwechselstation könnte ein Hotel, ein Beherbergungsbetrieb oder dergleichen sein,
wo beispielsweise bei der Rezeption ein leerer gegen einen aufgeladenen Akku gewechselt
werden kann. Diese Akkuwechselstationen sind am Gewinn des (Elektro-)Fahrradverleihs
zu beteiligen. Des Weiteren ist das Ladeinfrastrukturnetz mit der Möglichkeit in allen Gastbetrieben, zum Beispiel bei Konsumation, den Akku gratis aufzuladen erweiterbar. Hierfür
sind jedoch bestimmte Anreize für die Gastbetriebe zu tätigen.
Auch am Karnischen Kamm gäbe es die Möglichkeit, Akkuwechselstationen anzubieten,
und zwar auf der Porzehütte und beim Hochweißsteinhaus. Nähere Informationen dazu
sind der Maßnahme Querverbindungen am Karnischen Kamm (Elektrofahrräder verbinden
Tal und Berg) auf Seite 49 zu entnehmen.
2. Akteure, Finanzierung und Vermarktung des
(Elektro-)Fahrradverleihs
Der Verleih der Elektrofahrräder soll durch die Betriebe selbst geschehen. Hierfür ist eine
Kooperation zwischen den Betrieben für die gemeinsame Vermarktung der Elektrofahrräder notwendig, um das Konkurrenzverhalten zwischen den Betrieben zu verhindern.
Diese Kooperation könnte folgende Punkte bzw. Leistungen umfassen:
ͳͳ Zusammenstellung eines gemeinsamen Folders, der in den Gemeinden aufgelegt wird.
Inhalte könnten sein: Kontaktdaten von allen Betrieben die ein Elektrofahrrad verleihen
und Darstellung von ausgewählten Radrouten in der Projektregion
ͳͳ Angebot von einheitlichen Preisen
ͳͳ gemeinsame Vermarktung im Internet über die jeweiligen Gemeindehomepages
ͳͳ Es wäre auch denkbar, die Elektrofahrräder über die Informations- und Buchungsplattform, zu buchen bzw. zum Verleih vorzumerken. Zusätzlich könnte dargestellt werden,
wo freie Räder stehen und wieviele verfügbar sind.
Die Anzahl der Elektrofahrräder je Betrieb kann ähnlich wie in Berchtesgaden gestaltet
werden. Die kleineren Betriebe könnten 2 bis 4 Elektrofahrräder zum Verleih anbieten und
die größeren Betriebe je nach Bedarf mehr. Die Leihgebühren pro Tag und Fahrrad können
sich an den Preisen in Grünau orientieren Tabelle 7.
Vollpreis
Ermäßigung*
1 Tag
19 €
13 €
2 Tage
35 €
23,50 €
3 Tage
49 €
33 €
jeder weitere Tag 10 €
sappada
* Bus-/Bahnreisende und Einheimische
Tabelle 7: Preise pro Tag und Fahrrad | http://www.gruenau-almtal.at/de/4-06-468001/detail/gruenau-im-almtal.html (Stand: 30.5.2011); die.serpentine
2011.
Rif.Calvi
Hochweißsteinh.
St.lorenzen
In der Region Karnischer Kamm könnte zusätzlich eine Gebühr von beispielsweise 1,50€
eingehoben werden, wenn das Fahrrad nicht bei dem Betrieb zurückgegeben wird, wo es
ausgeliehen wurde, um den logistischen Mehraufwand decken zu können.
G emei ns am bewegen
Am einfachsten wäre eine Variante, bei der das Fahrrad wieder zur Ausleihstelle zurück
gebracht werden muss. Natürlich wäre auch ein Modell möglich, bei dem das Elektrofahrrad bei jedem teilnehmenden Betrieb zurückgegeben werden kann, dies erfordert jedoch
einen höheren logistischen Aufwand. Um die Elektrofahrräder wieder an ihren Ausgangsstandort zu befördern, könnte beispielsweise einmal in der Woche ein Angestellter der
teilnehmenden Betriebe mit einem Anhänger die Elektrofahrräder zu ihren Betrieben
zurückbringen bzw. könnte auch ein Busfahrer mit einer Vorrichtung für eine Fahrradmitnahme die Elektrofahrräder in der Region verteilen (näheres zur Fahrradmitnahme für
Busse siehe Maßnahme Fahrradmitnahme mit dem Bus). Dies könnte teilweise dadurch
finanziert werden, dass der Kunde des (Elektro-)Fahrradverleihs für die Möglichkeit das
Fahrrad an irgendeinem anderen teilnehmenden Betrieb abgeben zu können höhere Leihkosten zu entrichten hat.
Bergsteigerdörfer
Abbildung 26: Ausschnitt aus der Abbildung Querverbindungen am Karnischen Kamm | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
53
Die Gemeinden in der Projektregion haben Anreize für die Beteiligung der Betriebe
bei dem Projekt zu setzen. Sie könnten beispielsweise den Ankauf der Elektrofahrräder
fördern (die Gemeinde übernimmt z.B. 20 % der Kosten). Die Einnahmen, die durch den
Verleih erzielt werden, bleiben bei den Betrieben selbst.
3. Förderungen für Elektrofahrräder
Die Elektrofahrräder werden in großen Teilen Österreichs vom Land oder über bestimmte
Programme gefördert. Tabelle 8 gibt Auskunft darüber, welche Förderungen es für Elektrofahrräder in der Projektregion gibt.
4. Exemplarische Darstellung der aufkommenden
Kosten
In weiterer Folge soll anhand eines Berechnungsbeispiels ein Einblick darüber gegeben
werden mit welchen Betriebskosten bei der Nutzung eines Elektrofahrrades zu rechnen
ist. Tabelle 9 gibt die einzelnen Berechnungsschritte für die Berechnung der Betriebskosten wieder.
Betriebskosten (Berechnungsbeispiel)
1 Akkuladung = 50 km
G emei ns am bewegen
40.000 km = 800 Ladungen
54
Förderanbieter
Förderbetrag
Gegenstand der Förderung
Strombedarf je Ladung = 380 Wh
Land Kärnten
nicht rückzahlbarer Zuschuss in der
Höhe von 10 % des Anschaffungspreises, jedoch maximal 160 €
gefördert wird der Ankauf
von neuen Pedelecs bzw. die
Umrüstung eines Fahrrades,
Unternehmen die ein Pedelec für
das Unternehmen kaufen werden
nicht gefördert, Kontingent: 400
Pedelecs, Laufzeit der Förderung:
1.1.2011 bis 31.12.2011
800 Ladungen x 380 Wh = 304 kWh
Land Tirol
300 € je Gemeinde
es werden bis zu zwanzig Tiroler
Gemeinden bei der Anschaffung
eines Elektrofahrrades gefördert
Förderungsprogramm
klima:aktiv mobil
pro Elektrofahrrad pauschal 200
€ bzw. 400 € wenn Ökostrom verwendet wird, für Betriebe werden
maximal 30 % der umweltrelevanten Investitionskosten bzw. für
Gebietskörperschaften maximal 50
% der umweltrelevanten Investitionskosten gefördert
es wird die Anschaffung von
maximal 10 Elektrofahrrädern
gefördert, die Förderung von
größeren Flottenumstellungsprojekten mit mehr als 10
Elektrofahrrädern erfolgt nicht
pauschaliert, sondern durch Einzelfallberechnungen
Tabelle 8: Förderungen für Elektrofahrräder | http://www.e-connected.at/content/foerderungen (Stand: 6.6.2011); Leistungsbericht - klima:aktiv mobil – Förderungsprogramm, Seite 9; die.serpentine 2011.
304 kWh = 50 €
(kWh ~ 0,165 Cent – mittlerer Strompreis)
1 km = 0,00125 € (Strombedarf)
1 km = 0,02225 € (Ersatzakku nach 800 Ladungen)
1 km = 0,0235 € (Betriebskosten)
Tabelle 9: Berechnungsbeispiel der Betriebskosten für ein Elektrofahrrad | KTM: Katalog eBikes, the bike collection, Seite
15; die.serpentine 2011.
Laut der Firma KTM kann mit einer Akkuladung eine Strecke von 50 km in gemischtem
Gelände zurückgelegt werden. Die Lebensdauer eines Akkus beträgt ungefähr 4 bis 5 Jahre
und er kann bis zu 1000 mal wieder aufgeladen werden.1 In diesem Beispiel wird davon
ausgegangen, dass der Akku 800 mal wieder aufgeladen werden kann. Der Strombedarf je
Ladung beträgt 380 Wh. Für 800 Ladungen bzw. 40.000 km werden 304 kWh für die
Ladungen benötigt. Die Stromkosten belaufen sich bei 304 kWh auf insgesamt 50 €.
Die Betriebskosten für einen km betragen 0,0235 €, bei diesem Wert wurden sowohl die
Kosten für den Strombedarf als auch die Kosten für einen Ersatzakku mit berücksichtigt.
Die Kosten für einen Ersatzakku liegen im Durchschnitt bei rund 560 €.2 Bei diesem Berechnungsbeispiel wird der Ersatzakku mit einem Preis von 900 € einkalkuliert, wenn mit einem
Akku 40.000 km zurückgelegt werden können.
Die Strecke von Obertilliach bis Kötschach-Mauthen erstreckt sich über eine Länge von
36 km und wäre somit problemlos mit einer Akkuladung zu bewältigen. Berechnet man
also die Betriebskosten für diese 36 km so entspreche dies einem Wert von 0,846 €.
1 http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.php?id=2343 (Stand: 2.6.2011)
2 http://extraenergy.org/main.php?language=de&category=&subcateg=&id=8497, Seite 38 (Stand 6.6.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Das Pauschalangebot stellt eine beliebte Vermarktungsstrategie für Elektrofahrräder dar,
z.B. bietet das Bergsteigerdorf Grünau im Almtal in Oberösterreich ein „E-Bike-PauschalAngebot“1 für Ihre Touristen an.
Der Vorteil von Pauschalangeboten ist, dass die Touristen auf den (Elektro-)Fahrradverleih
und auf die Fortbewegungsmöglichkeit mit dem Rad in den Gemeinden vor Ort aufmerksam gemacht werden. Des weiteren können jene Touristen, die bisher keine Erfahrung mit
Elektrofahrrädern gemacht haben ermutigt werden, ihre ersten Erfahrungen zu sammeln.
6. Planungsschritte
Die Umsetzung der Maßnahme kann durch folgende Planungsschritte geschehen:
ͳͳ Entwicklung eines gemeinsamen Marketingkonzeptes mit Interessensvertretern aus
den jeweiligen Gemeinden in der Projektregion
ͳͳ Kontaktaufnahme mit den Betrieben durch die Gemeinden
ͳͳ Abhalten einer Informationsveranstaltung für interessierte Betriebe
ͳͳ Festlegen der Betriebe, die sich an dem (Elektro-)Fahrradverleih beteiligen möchten
ͳͳ Ankauf der Fahrräder, Fertigstellung der Folder, Werbung über Homepages der jeweiligen Gemeinden
8. Allgemeine Informationen zum Elektrofahrrad in
Bergregionen
Wenn von Elektrofahrrädern gesprochen wird, dann ist zumeist von den Pedelecs die
Rede. Pedelecs, die Abkürzung steht für „Pedal Electric Cycle“, sind Elektrofahrräder bei
denen der Elektromotor die Pedalkraft des Fahrers unterstützt. Im Gegensatz zum E-Bike
ist hier der Elektromotor nur während des Tretens aktiv, ein rein elektrisches Fahren ist
somit mit einem Pedelec nicht möglich.
Bei einem Pedelec liegt die in der EU maximal zulässige Geschwindigkeit bis zu der eine
fahrende Person unterstützt wird bei 25 km/h. Ab dieser Geschwindigkeit schaltet sich der
Motor automatisch ab. Bei höheren Geschwindigkeiten gilt das Pedelec als Kleinkraftrad,
bei dem eine Helmpflicht, Zulassungspflicht und Versicherungspflicht für die Nutzung
verbindlich wird.
Die durchschnittlichen Reichweiten liegen zurzeit bei 40 bis 60 km bei Überlandfahrten.
Die von den Herstellern angegebenen Reichweiten sind lediglich als Richtwerte zu verstehen. Denn die Fahrweise, die Steigung, das Gewicht des Fahrrads sowie des Fahrers, das
Wetter und die Temperatur wirken sich auf den Akku aus. Das Aufladen des Akkus ist über
eine herkömmliche Steckdose möglich. Hierbei erstreckt sich die Dauer des Ladevorgangs
über einen Zeitraum von 2,5 bis 9 Stunden.
7. Zeithorizont
Die Elektrofahrräder könnten zwar über die bestehende Infrastruktur verliehen werden,
jedoch ist vorab ein Marketingkonzept zu erstellen bzw. sind die an dem Verleih beteiligten
Betriebe festzulegen. Die Maßnahme ist somit mittelfristig umsetzbar.
Abbildung 27: Biketec Serie | http://www.active-magazin.com/2011/02/21/e-bike-undtaschen-zu-gewinnen/ (Stand: 29.5.2011)
1 http://www.gruenau-almtal.at/de/1-00-0-101013030/detail/gruenau-im-almtal.html (Stand: 30.5.2011)
projektgruppe die.serpentine
Bergsteigerdörfer
G emei ns am bewegen
5. Elektrofahrräder über Pauschalangebote
P3
55
Im Handel ist schon ein vielfältiges Angebot von Elektrofahrrädern verfügbar, von
Stadträdern bis hin zu Sporträdern ist wie bei herkömmlichen Fahrrädern für jede Nutzung
ein Modell vorhanden.
Der durchschnittliche Preis von Pedelecs liegt bei rund 2.500 € und steigt bis zu rund
5.000 € und mehr an.1
Grünau im Almtal
http://www.gruenau-almtal.at/
Berchtesgaden
http://www.berchtesgadener-land.com/www/live/wwwnavi/
parser,id,63,nodeid,.html
movelo
G emei ns am erleben
http://www.movelo.com/de/elektrofahrrad/
56
Kötschach-Mauthen ist bereits Teil der movelo-Urlaubsregion "Kärntens Naturarena - Outdoorpark Oberdrautal" und bietet Akkuwechselstationen und Verleihstationen für die Nutzung der Elektrofahrräder an.
Good Practice
Fahrradverleih
Abbildung 28: KTM eRace | http://nyx.at/bikeboard/Board/showthread.php?118621Test-KTM-energoRace (Stand: 30.5.2011)
1 http://extraenergy.org/main.php?language=de&category=&subcateg=&id=8497, Seite 39 (Stand 6.6.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Die Einrichtung eines attraktiven Öffentlichen Verkehrsmittels in ländlichen Regionen ist
vor allem aufgrund der dispersen Siedlungsstruktur, der geringen Bevölkerungsdichte und
der vergleichsweise großen Distanzen oftmals sehr schwierig. Diese Rahmenbedingungen
führen meist zu unattraktiven Kursfolge- und langen Reisezeiten, wodurch das Verkehrsmittel von der Bevölkerung eher schlecht angenommen wird. Bei der Wahl des Verkehrsmittels wird daher oftmals der Pkw dem Öffentlichen Verkehr vorgezogen, wodurch in
weiterer Folge die Bereitstellung des ÖVs finanziell nur sehr schwer tragbar wird und die
Bedienungshäufigkeit auf ein Minimum reduziert werden muss.
Die Rahmenbedingungen der Projektregion weisen jedoch einen wesentlichen Unterschied zu anderen ländlichen Regionen auf, da es sich hierbei um ein beliebtes Tourismusziel handelt. Dieser Umstand führt dazu, dass Dank der Touristen ein wesentlich
größeres Kundenpotential vorhanden ist. Dieses gestiegene Kundenpotential macht einerseits ein gutes Angebot im Öffentlichen Verkehr notwendiger, da ansonsten ein steigendes Verkehrsaufkommen im motorisierten Individualverkehr zu erwarten ist. Andererseits
kann, sofern dieses Potential erschlossen wird, aber auch eine Verbesserung in der Finanzierungssituation erreicht werden.
Bergsteigerdörfer
1. Ziel
Ziel dieser Maßnahme ist, das endogene Potential, das sich aufgrund der touristisch
attraktiven Region ergibt, für ein attraktives Angebot im Öffentlichen Verkehr zu nutzen
und auszuschöpfen. Dabei sollen neben den Bedürfnissen der Bevölkerung, und vor allem
der Schüler, auch die Bedürfnisse der Gäste berücksichtigt werden um die Lebens- und
Aufenthaltsqualität in der Region zu verbessern. Gegenüber dem bisherigen Zustand soll
das ÖV-Angebot erweitert werden.
Zusätzlich soll eine bessere Vernetzung der Region durch ein zusammenhängendes ÖVNetz erreicht werden. Das ÖV-Netz soll es ermöglichen, die Region nördlich sowie südlich
des Karnischen Kammes mit dem Öffentlichen Verkehr zu bedienen. So soll es für Wanderer möglich sein, sich morgens an einer Seite des Karnischen Kamms aufzumachen, diesen
zu überqueren und abends mit dem ÖV wieder zur Unterkunft zu gelangen.
Aber auch innovative Ansätze im Bereich des Öffentlichen Verkehrs sollen hier für die Einrichtung eines attraktiven Verkehrsmittels berücksichtigt werden.
2. Umsetzung
Es wird ein Busnetz vorgeschlagen, das vor allem den Bedürfnissen der Gäste der Region
entspricht, ohne dabei die vorhandene Qualität des ÖVs zu schmälern. Die Bedürfnisse der
Bevölkerung und insbesondere der Schüler sind dabei ein wesentlicher Faktor, dem das
vorgeschlagene Busnetz entsprechen soll.
Linienführung
Vorgeschlagen wird hierbei ein Busnetz, das die Region nördlich und südlich des Karnischen Kamms verbindet und an dieser Stelle in 3 Ausbaustufen erklärt werden soll.
projektgruppe die.serpentine
G emei ns am bewegen
04 Busnetz „Region Karnischer Kamm“
P3
57
G emei ns am bewegen
58
Abbildung 29: Ausbaustufe 1: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinie „Ringbus“ und der bestehenden Linienbusse in der Region | die.serpentine 2011.
In der Ausbaustufe 1 (bis 2013) ist vorgesehen, dass eine Buslinie die gesamte Region, von
Sillian über den Plöckenpass und schließlich über den Südtiroler Teil wieder zurück nach
Sillian, bedient.
Wie aus der Abbildung 29 ersichtlich wird, werden die hier eingezeichneten Relationen
südlich des Karnischen Kammes nicht durch Linienbusse erschlossen. So wurde beispielsweise auch die Busverbindung von Kötschach-Mauthen zum Plöckenpass nicht eingezeichnet, da diese nur dreimal wöchentlich bedient wird und somit nicht als Linienbus angesehen wurde.
Aus der Abbildung 29 geht daher in erster Linie der Mehrwert des “Ringbusses” hervor, da
hier die Einführung eines Linienbusses vorgeschlagen wird.
Eine weitere Besonderheit des “Ringbusses” ist seine Linienlänge und die damit verbundene Umlaufzeit von etwa 4 Stunden. Wie die Abbildung 29 weiters zeigt, fügt sich der
“Ringbus” in das bereits bestehende Liniennetz gut ein und stellt somit auch keine Konkurrenz zum Bestand dar.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Osttirol
Sillian
Gailtal
Bergsteigerdörfer
Kärnten
KötschachMauthen
Lesachtal
St. Lorenzen
Osttirol
Innichen
Kärnten
Veneto
Friaul J.V.
Südtirol Veneto
Veneto Friaul J.V.
Sappada
Sexten
Verfasserin: Wanjek Monika
Maßstabslos
Plöckenpass
LEGENDE
Bestand
regionale
Ringbus
Grenzen
Einsatzgebiet
Linie 5050
des BürgerLinie 4416
Linie 477
busses
zeitweise
geführte Strecke
Planung
Abbildung 30: Ausbaustufe 2: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinie „Ringbus“, der bestehenden Linienbusse in der Region und dem Einsatzgebiet des Bürgerbusses | die.serpentine 2011.
Für die Ausbaustufe 2 (bis 2015) wäre die Einführung eines Bürgerbusses vorgesehen,
der aufgrund seiner bedarfsorientierten Betriebsführung eine Besonderheit darstellt und
als ergänzendes Verkehrsmittel anzusehen ist. Genaueres zu dem Bürgerbus ist jedoch in
weiterer Folge der Maßnahme Bürgerbus auf Seite 80 zu entnehmen.
projektgruppe die.serpentine
Da der “Ringbus” aufgrund seiner langen Umlaufzeit jedoch nur 3-mal täglich geführt wird,
sollen in der Ausbaustufe 3 (bis 2030) im weiteren Tagesverlauf zwei Buslinien die Bedienung dieser Strecke übernehmen. Dies führt neben einer besseren Bedienungshäufigkeit
auch zu einer geringeren Zahl an bereitzustellenden Fahrzeugen.
G emei ns am bewegen
Osttirol
Südtirol
59
Osttirol
Sillian
Kärnten
Gailtal
KötschachMauthen
Lesachtal
G emei ns am bewegen
Osttirol
60
Osttirol
Südtirol
Innichen
Kärnten
Veneto
Friaul J.V.
Südtirol Veneto
Sexten
Veneto Friaul J.V.
Sappada
LEGENDE
Planung
Ringbus
Linie 1
Linie 2
Bürgerbus
Verfasserin: Wanjek Monika
Plöckenpass
Bestand
regionale
Grenzen
Maßstabslos
Abbildung 31: Ausbaustufe 3 -a: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinien „Ringbus“, „Linie 1“ und „Linie 2“ | die.serpentine 2011.
Ausbaustufe 3-a: Die oben dargestellte „Linie 1“ soll den österreichischen Teil der Region
bedienen und verläuft von Sexten über Sillian nach Kötschach-Mauthen und zurück. Die
„Linie 2” soll den italienischen Teil der Strecke übernehmen. Der Vorteil dieser Linienführung ist, dass im Gegensatz zum „Ringbus“ auch die Relation von Sexten über Sappada
nach Kötschach-Mauthen bedient werden kann.
Da jedoch die derzeitige Bedienungshäufigkeit zwischen Sillian und Kötschach-Mauthen
durch diese drei Linien nicht gewährleistet werden kann, müsste eine weitere vierte
Buslinie eingeführt werden.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Osttirol
Sillian
Bergsteigerdörfer
Kärnten
Gailtal
KötschachMauthen
Lesachtal
Osttirol
Südtirol
Innichen
Kärnten
Veneto
Friaul J.V.
Südtirol Veneto
Veneto Friaul J.V.
Sappada
Sexten
LEGENDE
Planung
Ringbus
Linie 1
Linie 2
Gailtal-Bus
Bürgerbus
Verfasserin: Wanjek Monika
Plöckenpass
Bestand
regionale
Grenzen
Maßstabslos
Abbildung 32: Ausbaustufe 3-b: Schematische Darstellung des vorgeschlagenen Busnetzes | die.serpentine 2011.
Ausbaustufe 3-b: Der „Gailtal-Bus“ stellt eine ergänzende Buslinie dar und könnte in drei
Kurspaaren täglich verkehren, wodurch die drei anderen Linien unterstützt werden. Dies
wäre vor allem daher notwendig, da es gilt, eine Verschlechterung der derzeitigen Bedienungsqualität auszuschließen.
Um keine unnötigen Fahrzeuge bereit stellen zu müssen, könnte daher die Möglichkeit
genutzt werden diese Linie durch Fahrzeuge des „Bürgerbusses“ zu bedienen.
projektgruppe die.serpentine
Fahrpläne
Die in Folge angeführten Überlegungen zu den Fahrplänen beziehen sich insbesondere auf
Vorschläge für den Endausbau des Busnetzes und auf die Hauptsaison.
Die Fahrpläne der vier Linien sollen so aufeinander abgestimmt sein, dass sich die einzelnen Buslinien ergänzen. Es ist daher sinnvoll, alle Linien in einem Fahrplan darzustellen,
wie dies in der folgenden Abbildung der Fall ist.
G emei ns am bewegen
Osttirol
61
G emei ns am bewegen
62
Abbildung 33: Abfahrtszeiten ausgewählter Haltestellen | die.serpentine 2011.
Dieser Ausschnitt aus dem Fahrplan zeigt die Abfahrtszeiten der vier vorgeschlagenen
Buslinien an ausgewählten Haltestellen in der Region. Der genaue Fahrplan, dem die Abfahrtszeiten aller Haltestellen zu entnehmen sind, ist im Kartenanhang zu finden.
Wie die Abbildung 33 zeigt, ist die Bedienungshäufigkeit im österreichischen Teil der Projektregion größer als jene im Süden. Dies liegt vor allem daran, dass die Qualität des ÖVs in
der Neuplanung nicht geschmälert werden soll. Weiters wurde bei der Erstellung des Fahrplanes unter anderem die Benutzerfreundlichkeit hinsichtlich der Abfahrtszeiten berücksichtigt, ohne dabei die Bedürfnisse der einheimischen Nutzer zu vernachlässigen. Das be-
deutet, dass die Abfahrtszeiten an den jeweiligen Haltestellen regelmäßiger sind, als dies
bisher der Fall war. Mit den derzeitigen Buslinien versuchen die Betreiber die Stehzeiten
so gering wie möglich zu halten, indem die Busse, kaum an ihrer Endstation angekommen,
gleich wieder zurück fahren. Da die Umlaufzeit, beispielsweise von Sillian nach KötschachMauthen 105 Minuten beträgt, ergibt sich dadurch kein wiederkehrendes Muster in den
Abfahrtszeiten der Haltestellen. Dies macht die Linien für Nutzer unattraktiv, da sich die
Abfahrtszeiten kaum einprägen lassen. Vor allem für die Gäste der Region wird dadurch
die Nutzung des Busses erschwert.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Sillian
KötschachMauthen
St.Lorenzen
P3
Bergsteigerdörfer
fahren der gesamten Strecke 18 € zu zahlen wären. Dieser Tarif orientiert sich an den
schon geltenden Tarifen des Osttiroler Verkehrsverbundes und der Kärntner Linien, die
einen Tarif für einen Fahrschein von 1,60 bis 1,90 € und einen Tarif je weiterer Zone
zwischen 0,60 und 0,90 € angesetzt haben.
Plöckenpass
Innichen
Sappada
Sexten
LEGENDE
Bestehende Zoneneinteilung
Geplante Zoneneinteilung
Verfasserin: Wanjek Monika
Maßstabslos
Geplantes Busnetz
Abbildung 34: Schematische Darstellung der Tarifzonen des vorgeschlagenen Busnetzes | die.serpentine 2011.
Auffällig im Fahrplan der Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn ist, dass der “Ringbus”
nicht vorzufinden ist. Dies liegt in der Linienführung des „Ringbusses“ begründet, der nicht
wie andere Linien eine Strecke in beide Fahrtrichtungen bedient.
Zonen
Da die Zoneneinteilung für die Bestimmung des Fahrpreises besonders wichtig ist, muss
auch darauf Rücksicht genommen werden.
Es wird daher vorgeschlagen, die bestehende Zoneneinteilung nicht zu verändern, jedoch
für jene Strecken, die noch nicht in Zonen gegliedert sind, eine Einteilung zu finden. Die
südlichen Zonen sollen daher aufgrund der geringeren Siedlungsdichte, sowie aufgrund
der Tatsache, dass bisher im Untersuchungsgebiet noch keine öffentliche Anbindung durch
Linienbusse existiert, großräumiger ausfallen als jene im Norden. Weiters wird vorgeschlagen der Einfachheit halber den Tarif je Zone auf 1 € festzulegen. Wie aus der Abbildung 34
hervorgeht, wurden im südlichen Teil der Region die Zonen größer dimension-iert, was vor
allem der geringeren Haltestellendichte geschuldet ist. Das bedeutet, dass für das Be-
projektgruppe die.serpentine
Das vorgeschlagene Busnetz soll vor allem die Bedürfnisse der Gäste eingehen, wodurch
es sinnvoll erscheint, auch Wanderrouten zu berücksichtigen. Wanderungen, bei denen
der Karnischen Kamm gequert wird, werden durch das vorgeschlagene Busnetz attraktiver.
Die Besonderheit dieses Busnetzes ist die Verbindung der nördlich und südlich des
Karnischen Kamms gelegenen Täler. Es soll daher an dieser Stelle gezeigt werden, dass
auch Querungen des Karnischen Kamms mithilfe des neuen Busnetzes noch attraktiver
werden. Um die Fahrpläne der Buslinien entsprechend den Bedürfnissen der Wanderer
abzustimmen, könnten nach den Ausbaustufen Evaluierungen im Zuge einer Gästebefragung erfolgen.
Die in Folge behandelte Querung ist eine, im Rahmen des Projekts, vorgeschlagene
Wanderroute über den Karnischen Kamm und soll daher auch durch das vorgeschlagene
Busnetz profitieren. Genaueres zu den Überlegungen bezüglich dieser Wanderroute ist
jedoch der Maßnahme Querverbindungen am Karnischen Kamm auf Seite 44 zu entnehmen.
Wie die Abbildung 35 auf Seite 64 zeigt könnten Wanderer, die sich auf diese Wandertour
begeben, zwischen 05:19 und 6:45 ihre Wanderung von der Haltestelle „Kartitsch Ort“ aus
beginnen. Je nach Anreiseweg und Zeit könnte dabei der „Gailtal-Bus“ oder die „Linie 1“
verwendet werden. Die spätest mögliche Abfahrt von der Haltestelle „Sexten“ würde entweder um 18:35 mit der „Linie 1“ Richtung Sillian erfolgen, oder um 17:00 mit der „Linie
2“ Richtung Kötschach.
Die Möglichkeiten für die Nutzer des vorgeschlagenen Busnetzes sind ganz besonders von
den angenommenen Ausgangspunkten abhängig. Das oben angeführte Beispiel geht davon aus, dass der Ausgangspunkt für die Wanderung bei Sillian oder Kötschach-Mauthen
liegt. So könnten die Wanderer in diesem Fall entweder von den Bahnhöfen oder von ihren
Unterkünften dieser Gemeinden aus starten.
G emei ns am bewegen
Nutzbarkeit des Busnetzes bei Querungen des Karnischen
Kamms
63
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle Kartitsch Ort 05:19
von Sillian 05:01
Sillian
Gailtal-Bus
KötschachMauthen
St.Lorenzen
G emei ns am bewegen
Linie 1
64
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle Kartitsch Ort 6:45
von Kötschach 05:12
Innichen
Querung des Karnischen Kamm
Dauer: 3 Tage
Plöckenpass
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle Sexten 17:00
Richtung Kötschach 19:15
Linie 2
Sappada
Sexten
LEGENDE
Linie 1
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle Sexten 18:35
Richtung Sillian 19:01
Haltestellen-Information
nicht verwendete Linie
Maßstabslos
Verfasserin: Wanjek Monika
Abbildung 35: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von Kartitsch nach Sexten | die.serpentine (2011.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle Obertilliach Ort 07:37
von Innichen 06:39
Sillian
KötschachMauthen
St.Lorenzen
Ringbus
Bergsteigerdörfer
Innichen
Querung des
Karnischen Kamm
FahrradStrecke
Dauer: 1-2 Tage
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle San Stefano 17:39
Richtung Kötschach 19:15
Linie 2
Plöckenpass
Sappada
Sexten
Ringbus
LEGENDE
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle San Stefano 20:19
Richtung Innichen 21:07
Haltestellen-Information
nicht verwendete Linie
Maßstabslos
Verfasserin: Wanjek Monika
Abbildung 36: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von Obertilliach nach San Stefano di Cadore | die.serpentine 2011.
Ein weiteres Beispiel für Querungen des Karnischen Kamms stellt die Fahrradroute von
Obertilliach nach San Stefano di Cadore dar. Da im Rahmen dieses Projektes auch die Einrichtung eines (Elektro-)Fahrradverleihs und Vorschläge für die Fahrradmitnahme beim
Öffentlichen Verkehr vorgesehen wurden, sollen auch mögliche Fahrradrouten an dieser
projektgruppe die.serpentine
Stelle angeführt werden.
Näheres zu den Maßnahmen (Elektro-)Fahrradverleih und Fahrradmitnahme mit dem Bus
sind den jeweiligen Maßnahmenbeschreibungen zu entnehmen (siehe Seite 52 und 83).
G emei ns am bewegen
Linie 1
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle Obertilliach Ort 06:26
von Kötschach 05:12
65
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle St.Lorenzen 08:02
von Innichen
06:39
St.Lorenzen
Sillian
KötschachMauthen
Ringbus
G emei ns am bewegen
Linie 1
66
Frühes mögliche Ankunft
Haltestelle St.Lorenzen 06:01
von Kötschach 05:12
Innichen
Querung des Karnischen Kamm
Fahrrad- Strecke
Dauer: 1-2 Tage
Plöckenpass
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle Sappada 17:55
Richtung Kötschach 19:15
Sappada
Linie 2
Sexten
Ringbus
Spätest mögliche Abfahrt
Haltestelle Sappada 20:08
Richtung Innichen 21:07
LEGENDE
Haltestellen-Information
nicht verwendete Linie
Maßstabslos
Verfasserin: Wanjek Monika
Abbildung 37: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von St. Lorenzen nach Sappada | die.serpentine 2011.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Da in der Projektregion eine Vielzahl von Querverbindungen auszumachen ist, soll zum
Schluss noch eine weitere Querung angeführt werden. Bei der dritten beispielhaft angeführten Querverbindung handelt es sich wieder um eine Fahrradstrecke, die von St. Lorenzen nach Sappada über das Hochweißsteinhaus führt. Auch diese Strecke könnte eventuell
an einem Tag bewältigt werden, es wird hier jedoch von einem zweitägigen Ausflug ausgegangen.
Die folgende Abbildung 37 zeigt die schematische Darstellung dieser Fahrradroute und die
diesbezüglichen Ankunfts- und Abfahrtszeiten an den jeweiligen Haltestellen.
Wie schon bei dem zuvor angeführten Beispiel werden hier wieder Innichen und Kötschach-Mauthen als Startpunkte angenommen. Auch in diesem Fall erfolgt die frühest mögliche Ankunft an der Haltestelle St.Lorenzen durch den “Ringbus” bzw. durch die Linie 1
von Kötschach aus. Wird allerdings davon ausgegangen, dass der Startpunkt der Route im
italienischen Teil der Region gewählt wird, so wäre die frühest mögliche Ankunft an der
Haltestelle Sappada um 07:55 von Sexten aus kommend mit der Linie 2 oder um 09:08 von
Kötschach kommend ebenfalls mit der Linie 2.
Die späteste mögliche Abfahrt nach Kötschach-Mauthen von Obertilliach aus würde um
19:37 erfolgen, Richtung Sillian könnte die Abfahrt um 19:26 erfolgen.
Linienspezifische Kennwerte
Die Fahrpläne der einzelnen Linien führen im Zusammenhang mit ihrer Umlaufzeit zu der
Anzahl der bereitzustellenden Fahrzeuge und in weiterer Folge zu den Berechnungsgrundlagen der Kostenberechnung.
In der nachfolgenden Tabelle 10 sind die linienspezifischen Kennwerte für den „Ringbus“
angeführt.
Linienspezifische Kennwerte „Ringbus“
Linienlänge
181 km
Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit
Umlaufzeit
Fahrzeugbedarf
Bedienungshäufigkeit
Fahrzeugkilometer
***
Werktags
1
Fz
***
Sa und So
1
Fz
***
Werktags
3
mal
**
Samstag
2
mal
**
1
mal
**
pro Werktag
12,07 Fz*h
***
Sa und So
12,07 Fz*h
***
pro Monat
304,08 Fz*h
***
pro Werktag
543,00 Fz*km
***
Sa und So
543,00 Fz*km
***
13.683,60 Fz*km
***
pro Monat
*Google Maps, Routenberechnung, letzter Zugriff: 31.05.2011
**Eigene Annahmen
***Berechnungsergebnis
Tabelle 10: Linienspezifische Kennwerte “Ringbus” | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
**
4,02 h
Sonntags
Fahrzeugstunden
45 km/h
*
G emei ns am bewegen
Wie auch der Abbildung 36 zu entnehmen ist, sind die hier gewählten Ausgangspunkte für
die Querung des Kammes Innichen und Kötschach-Mauthen. Die Ankunftszeiten an der
Haltestelle Obertilliach Ort variieren je nach Ausgangspunkt und liegen daher zwischen
06:26 und 07:37. Die späteste mögliche Abfahrt von der Haltestelle San Stefano in Richtung Kötschach-Mauthen liegt bei 17:39. Die letzte Fahrt Richtung Innichen hingegen kann
von dieser Haltestelle aus um 20:19 erfolgen. Dieser doch sehr große Unterschied in den
Abfahrtszeiten liegt daran, dass bei der Erstellung der Fahrpläne darauf geachtet wurde,
mit besonders wenigen Fahrten auszukommen, um in der Anfangsphase des Netzes bei
den getätigten Fahrten einen höheren Auslastungsgrad zu erreichen. Sollte das Busnetz
jedoch besonders gut angenommen werden, können auch weitere Fahrten eingeplant
werden, die auch spätere Abfahrten ermöglichen.
Bergsteigerdörfer
67
Die Anzahl der bereitzustellenden Fahrzeuge ergibt sich aus der Umlaufzeit, die ein
Fahrzeug benötigt um die gesamte Strecke einmal zu bedienen. Da die Umlaufzeit von der
Linienlänge, der angenommenen Fahrgeschwindigkeit und der Kursfolgezeit abhängt, ist
die Umlaufzeit kein besonders flexibler Wert. Um die Umlaufzeiten zu verringern, müssten
kürzere Linienlängen, größere Kursfolgezeiten oder höhere Fahrgeschwindigkeiten vorgesehen werden. Da diese Linie nur dreimal täglich verkehrt, beträgt die Kursfolgezeit nach
Fahrplan fünf Stunden und ist somit größer als die Umlaufzeit. Dies hat zur Folge, dass
lediglich ein Fahrzeug notwendig ist, um den Betrieb nach Fahrplan zu ermöglichen.
G emei ns am bewegen
Aus der Tabelle 11 gehen die linienspezifischen Kennwerte für die Buslinie „Linie 1“ hervor.
68
Vergleicht man die Tabelle 10 mit der Tabelle 11, so erkennt man, dass trotz einer wesentlich kürzeren Linienlänge durch die häufigere Bedienung der Strecke höhere Anzahl von
Fahrzeugstunden und Fahrzeugkilometern für diese Linie notwendig werden.
Da die Werte für die Kostenberechnung der “Linie 2” wesentlich sind, sind sie auch an
dieser Stelle angeführt.
Linienspezifische Kennwerte „Linie 2“
Linienlänge
108,50 km
Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit
45 km/h
**
Linienspezifische Kennwerte „Linie 1“
Umlaufzeit
Linienlänge
Fahrzeugbedarf
Werktags
2 Fz
***
Sa und So
1
***
Bedienungshäufigkeit
Werktags
6 mal
**
72,4 km
Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit
45
Umlaufzeit
Fahrzeugbedarf
Bedienungshäufigkeit
Fahrzeugstunden
Fahrzeugkilometer
Werktags
km/h
*
**
2,41 h
*
1,61 h
***
3
***
Samstag
3
mal
**
Fz
***
Sonntags
1
mal
**
mal
**
Sa und So
2-1
Werktags
10
Fz
Samstag
4
mal
**
Sonntags
2
mal
**
Fahrzeugstunden
pro Werktag
28,93 Fz*h
***
9,64 Fz*h
***
pro Monat
648,11 Fz*h
***
pro Werktag
651,00 Fz*km
***
434,00 Fz*km
***
3.689,00 Fz*km
***
Sa und So
Fahrzeugkilometer
pro Werktag
48,27 Fz*h
***
Sa und So
16,09 Fz*h
***
Sa und So
pro Monat
pro Monat
181,17 Fz*h
***
pro Werktag
724,00 Fz*km
***
*Google Maps, Routenberechnung, letzter Zugriff: 31.05.2011
Sa und So
434,40 Fz*km
***
**Eigene Annahmen
17.028,48 Fz*km
***
***Berechnungsergebnis
pro Monat
*Google Maps, Routenberechnung, letzter Zugriff: 31.05.2011
**Eigene Annahmen
***Berechnungsergebnis
Tabelle 11: Linienspezifische Kennwerte “Linie1” | die.serpentine 2011.
Fz
***
Tabelle 12: Linienspezifische Kennwerte “Linie 2”| die.serpentine 2011.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Linienspezifische Kennwerte „Gailtal-Bus“
Linienlänge
54,50 km
Durchschnittliche Fahrgeschwindigkeit
45
Umlaufzeit
Fahrzeugbedarf
Bedienungshäufigkeit
Fahrzeugkilometer
**
1,21 h
***
Werktags
2
Fz
***
Sa und So
2
Fz
***
Werktags
6
mal
**
Samstag
4
mal
**
2
mal
Sonntags
Fahrzeugstunden
km/h
*
**
pro Werktag
14,53 Fz*h
***
Sa und So
14,53 Fz*h
***
pro Monat
366,24 Fz*h
***
pro Werktag
327,00 Fz*km
***
Sa und So
327,00 Fz*km
***
8.240,40 Fz*km
***
pro Monat
*Google Maps, Routenberechnung, letzter Zugriff: 31.05.2011
**Eigene Annahmen
***Berechnungsergebnis
Tabelle 13: Linienspezifische Kennwerte | die.serpentine 2011.
Bergsteigerdörfer
Eingesetzte Fahrzeuge
Als Fahrzeug könnten durchaus die jetzt schon eingesetzten ÖV-Garnituren genutzt werden.Bei einer Neuanschaffung müsste einerseits auf die verhängten Fahrverbote von Omnibussen über 12 m im Bereich Wetzmannsdorf, bei Kötschach, bis zur Landesgrenze bei
Maria Luggau geachtet werden. Andererseits sollten die Fahrzeuge je nach erwartetem
Fahrgastaufkommen gewählt werden. Es erscheint jedoch sinnvoll, sich für einen Autobus
mit ungefähr 30 Sitzplätzen zu entscheiden. Da diese Autobustypen in etwa eine Länge
von 12 m aufweisen, könnte die maximal zulässige Länge auf dem Teilbereich Maria Luggau – Wetzmann voll ausgenutzt werden. Ein Beispiel für einen solchen Autobustypen
würde das Fabrikat NL 205 M12, der Firma ÖAF Gräf&Stift Austria darstellen.
Gebietsabgrenzung
Die Gebietsabgrenzung für diese Maßnahme entspricht der Gebietsabgrenzung des Projektgebiets.
Zeithorizont (Phasen)
Da das vorgeschlagene Busnetz sehr stark grenzüberschreitend organisiert ist und eine
sehr starke Veränderung zum derzeitigen Stand darstellt, wurde eine phasenweise Umsetzung angedacht.
Ausbaustufe 1 – bis 2013
In der ersten Phase soll die Einführung des Busnetzes "Region Karnischer Kamm" erfolgen, da dieser durch seine Linienführung durch die Projektregion einen besonderen Mehr
-wert und zugleich in der Umsetzung keine besondere Schwierigkeit aufweist. Dadurch
können auf allen Seiten der Grenzen positive Erfahrungen gesammelt werden, die dann
in weiterer Folge auch die Umsetzung von weiteren Linien unterstützt. Weiters kann diese
Linie auch unabhängig von den anderen Linien eingeführt und betrieben werden, da sie
lediglich dreimal täglich fährt und die gesamte Region bedient.
Der Zeithorizont für die erste Phase sollte bis zum Jahr 2013 angesetzt werden, da das Busnetz "Karnischer Kamm“ auch für das geplante Kulturfestival im Gedenkjahr 2015 (siehe
Seite 87) einen bedeutenden Mehrwert bringen würde.
Ausbaustufe 2 – bis 2015
In der zweiten Planungsphase kann die Umsetzung der weiteren Buslinien bis zum Jahr
2015 erfolgen.
projektgruppe die.serpentine
G emei ns am bewegen
Die linienspezifischen Kennwerte für den „Gailtal-Bus“ sind der folgenden Tabelle 13 zu
entnehmen.
P3
69
Ausbaustufe 3 – bis 2030
Bis 2030 sollte dann der Ausbau des Öffentlichen Verkehrs auf der italienischen Seite
vorangetrieben werden. Dabei sollte der Fokus vor allem auf die Vernetzung des vorgeschlagenen Busnetzes mit den italienischen Öffentlichen Verkehrsmitteln, wie Bahnen und
Bussen, liegen.
G emei ns am bewegen
3. Finanzierung
70
Die Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs ist vor allem im ländlichen Bereich oft ein Problem, da er kaum kostendeckend geführt werden kann. An dieser Stelle soll gezeigt werden,
wie stark die Umsetzung des geplanten Busnetzes sich auf die Kostenbelastung auswirkt.
Dazu wurden Kostenberechnungen auf Grundlage von Richtwerten der Fahrzeugbetriebskosten und Fahrpersonalkosten erstellt, sowie eine Berechnung der möglichen Einnahmen durch das vorhandene Kundenpotential durchgeführt.
Die für die hier verwendeten Kostensätze gewählten Referenzfälle werden in weiterer
Folge als “Referenzquelle 1” und “Referenzquelle 2” angeführt.
Vorspann der Kostenberechnung
In den folgenden Abschnitten 3.1 und 3.2 werden die Kosten der Ausbaustufen 1 und 3,
eine Ermittlung der potentiellen Kunden und die Abschätzung der Einnahmen durch die
ÖV-Nutzung der Einwohner und Gäste, sowie die Einnahmenberechnung vorgenommen.
Die folgende Tabelle 15 stellt eine Übersicht über die gewählten Bezugszeiträume der
einzelnen Berechnungen dar.
Übersicht über die Bezugszeiträume der Ausbaustufen 1 und 3
Berechnungen
Kosten
Kundenpotential
Berechnung der Kosten und möglicher Einnahmen
Die Kostenberechnung der Buslinien wurde mithilfe von Richtwerten aus zwei Referenzbeispielen durchgeführt und soll an dieser Stelle näher erläutert werden. Die Berechnungen für die Buslinien werden nach den zwei Ausbaustufen der Umsetzung gegliedert.
Die nachstehende Tabelle 14 zeigt die Richtwerte der Referenzbeispiele, die als Berechnungsgrundlage dienen.
Kosten des
Fahrpersonals
[€/Fz*h]
Fahrzeitabhängige
Betriebskosten
[€/Fz*h]
Referenzquelle 1: Standardisierte
Bewertung von Wegeinvestitionen des
öffentlichen Personennahverkehrs
(München 2006)
32
0,64
Referenzquelle 2: BMVIT, RVS 02.01.22
Stand 26.03.2010
40,96
0,43
Ausbaustufe 3
Monatlich
Monatlich
aus den Einwohnern
Hauptsaison
Jährlich
aus den nächtigenden Gästen
Hauptsaison
Jährlich
durch Einwohner
Hauptsaison
Jährlich
durch Gäste
Hauptsaison
Jährlich
Hauptsaison
Jährlich
Gegenüberstellung der Einnahmen und Kosten
Tabelle 15: Übersicht über die Bezugszeiträume der Ausbaustufen 1 und 3 | die.serpentine 2011.
3.1 Ausbaustufe 1
Fahrzeugbetriebskostengrundwerte und Fahrpersonalkosten
Referenzfälle
ÖV-Einnahmen
Ausbaustufe 1
Fahrleistungsabhängige
Betriebskosten
[€/Fz*km]
1,22
0,50
Tabelle 14: Fahrzeugbetriebskostengrundwerte und Fahrpersonalkosten | Heimerl Gerhard, Intra Consult GmbH,
Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs, Version
2006, München, 2000; BMVIT, RVS 02.01.22 Nutzen-Kosten-Untersuchungen im Verkehrswesen, Wien Stand
26.03.2010.
Berechnung der Kosten
Aufgrund der linienspezifischen Kennwerte ergeben sich, je nach Richtwerte der Referenzbeispiele, folgende monatliche Kosten für den Busbetrieb des „Ringbus“.
Ausbaustufe 1: Monatliche Kosten
für den Betrieb des „Ringbus“ berechnet nach den Kostensätzen zweier Referenzfälle
Referenzfälle
Kosten des Fahrpersonals
[€]
Fahrzeitabhängige
Betriebskosten
[€]
Fahrleistungsabhängige Betriebskosten [€]
Summe
Referenzquelle 1
9.730,56
194,61
16.693,99
26.619,16
Referenzquelle 2
12.455,12
130,75
6.841,80
19.427,67
Tabelle 16: Ausbaustufe1: Monatliche Kosten - “Ringbus”| die.serpentine 2011.
Ermittlung der potentiellen Kunden und Abschätzung der Nachfrage
Neben der Berechnung der monatlichen Kosten für den Busbetrieb ist weiters die Berechnung der möglichen Einnahmen wesentlich. Für die Berechnung der Einnahmen erfolgt
eine Abschätzung der Nachfrage, die durch die Ermittlung des Kundenpotentials aus den
Einwohnern und Gästen resultiert.
Dazu muss in erster Linie die Zahl der potentiellen Kunden ermittelt werden, also die Zahl
der Nutzer des Öffentlichen Verkehrs. Bei der Personengruppe der Einwohner wurde von
einem Prozentsatz ausgegangen, der je nach Gemeinde zwischen 1 % und 5 % liegt. So
wurde beispielsweise für Sillian ein geringerer Prozentsatz an ÖV-Nutzern angenommen,
als für Liesing im Lesachtal. Dies liegt daran, dass Sillian auch der Anschluss hochrangiger
Öffentlicher Verkehrsmittel zur Verfügung steht und für die Pendlerströme daher andere
Ziele erwartet werden können. Einwohner von Liesing im Lesachtal sind jedoch eher an
dem Pendlerziel Sillian oder Kötschach-Mauthen interessiert, wodurch ein höherer Prozentsatz in der ÖV-Nutzung angenommen werden kann.
Tabelle 17 soll zur detaillierten Darstellung dieser Annahmen dienen:
Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den Einwohnern in der Hauptsaison
Gemeinde
Anteil potentieller Kunden
Einwohner
Potentielle Kunden
Innichen
3.198
1%
32
Sillian
2.111
1%
21
Kötschach-Mauthen
3.457
1%
35
Sappada
1.314
2%
26
San Pietro di Cadore
1.750
2%
35
Sexten
1.940
2%
39
Kartitsch
856
5%
43
Obertilliach
727
5%
36
Untertilliach
253
5%
13
1.473
5%
Lesachtal
Summe
17.079
Tabelle 17: Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den Einwohnern in der Hauptsaison | die.serpentine 2011.
74
353
Bergsteigerdörfer
Aus der oben angeführten Tabelle 17 geht somit hervor, dass unter diesen Annahmen ein
Kundenpotential bei den Einwohnern der Region von rund 350 Personen zu erwarten ist.
Als Grundlage für die Abschätzungen des Nachfragepotentials bei den Gästen der Region
dienen die Gästebettenzahlen der jeweiligen Gemeinden. Dazu wurde zuerst analysiert,
wie gut die Pensionen und Hotels der Region an die bereits bestehenden Haltestellen angebunden sind. Wie in der Karte: Öffentlicher Verkehr für die „Region Karnischer Kamm“
– Angebot und Nachfragepotential im Anhang zu sehen ist (siehe Kartenanhang), wurden die bestehenden Haltestellen sowie die Beherbergungsbetriebe auf einer Karte im
Maßstab 1:25.000 aufgetragen. Durch das Einzeichnen eines Einzugsbereiches von 500 m
um die Haltestellen konnte dann ermittelt werden, wie viele der Beherbergungsbetriebe
innerhalb dieses Einzugsbereiches liegen. Um dies zu veranschaulichen soll die nachstehende Abbildung 38 dienen, die einen Ausschnitt aus der oben genannten Karte darstellt
(siehe Abbildung 37 auf Seite 66) .
Dieser Ausschnitt soll beispielhaft die Methode veranschaulichen, nach der der Prozentsatz jener Beherbergungsbetriebe ermittelt wurde, die innerhalb eines Einzugsbereiches
von 500 m zur nächsten Haltestelle liegen. Da die Siedlungsstruktur von Obertilliach eine
historisch bedingte Besonderheit in der Region darstellt, liegen hier nur wenige Beherbergungsbetriebe außerhalb des Einzugsbereiches. Diese Art der Analyse wurde weiters für
die Gemeinde Maria Luggau und Umgebung, sowie St.Lorenzen und Liesing im Lesachtal
durchgeführt.
Die Analyse ergab, dass sich von 17 Beherbergungsbetrieben 12 innerhalb des Einzugsbereichs befinden. Dies entspricht einem Anteil von 70%, der in weiterer Folge für die
gesamte Region angenommen wurde.
Da 70% ein recht hoher Anteil ist, wurde angenommen, dass jeder zehnte Tourist als
potentieller ÖV-Kunde angesehen wurde.
Da für die erste Ausbaustufe die Einführung der Buslinie in der Hochsaison empfohlen
wird, soll auch das Nachfragepotential von Gästen in der Region für die Hochsaison berechnet werden. Um realistische Annahmen für den Auslastungsgrad in der Haupt- und
Nebensaison treffen zu können, wurden die Nächtigungszahlen des Jahres 2009 aus
den Gemeinden Kartitsch, Ober- und Untertilliach sowie des Lesachtals herangezogen. Laut der Statistik des OeAVs wurden in diesem Jahr knapp 285.000 Nächtigungen1
verzeichnet. Bei einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 5,5 Tagen würde das in
etwa 52.000 Gäste bedeuten. Mit Hilfe des Auslastungsgrades der Betten und der Anzahl der jährlichen Gäste in diesen Gemeinden wurde dann das Rechenmodell kalibriert.
1 vgl. PROJEKTGRUPPE die.serpentine, 2011, S.50
projektgruppe die.serpentine
P3
G emei ns am bewegen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
71
G emei ns am bewegen
72
Abbildung 38: Beherbergungsbetriebe und Einzugsbereich der Haltestellen in Obertilliach | die.serpentine 2011.
Dadurch ergab sich ein Auslastungsgrad in der Hochsaison von 60% und von 2% in der
Nebensaison. Weiters wurde, trotz des recht hohen Anteils von 70% der Beherbergungsbetriebe innerhalb eines Einzugsbereiches von 500 m zur nächsten Haltestelle, ein relativ
geringer Anteil von 5-10% der potentiellen ÖV-Nutzer angenommen, da sich die Buslinie
auch bei den Gästen erst etablieren muss.
Weitere Faktoren, die für die Berechnung des Kundenpotentials während der Hochsaison
wesentlich sind, sind die durchschnittliche Aufenthaltsdauer und die Dauer der Hochsaison. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer der Gäste wurde im Bestandsbericht mit fünf
Tagen im Winter und sechs Tagen im Sommer ausgewiesen. Für diese Berechnung wurde
daher der Mittelwert von 5,5 Tagen angenommen, sowie eine Dauer der Hochsaison von
16 Wochen1.
Durch diese Annahmen konnte ein Kundenpotential bei den Gästen in der 16-wöchigen
Hochsaison von 23.000 Personen berechnet werden.
1 Osttirol Tourismus (2011): telefonische Auskunft vom 02.06.2011
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Gemeinde
Innichen
Zahl der
Gästebetten
Bettenauslastung
3.003
60%
Anzahl der
Gäste in der
Hauptsaison
36.691
Anteil
potentieller
Kunden
5%
Potentielle Kunden der
Hauptsaison
1.835
Sillian
1.693
60%
20.685
5%
1.034
Kötschach-Mauthen
1.320
60%
16.128
5%
806
Sappada
2.770
60%
33.844
10%
3.384
212
60%
2.590
10%
259
San Pietro di
Cadore
Sexten
4.097
60%
50.058
10%
5.006
Kartitsch
846
60%
10.337
10%
1.034
Obertilliach
911
60%
11.131
10%
1.113
Untertilliach
148
60%
1.808
10%
181
2.124
60%
25.951
10%
Lesachtal
Summe
17.124
durchschnittliche Aufenthaltsdauer
209.244
2.595
17.247
5,5 Tage
Tabelle 19: Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den nächtigenden Gästen in der Hauptsaison | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
Abschätzung der potentiellen Einnahmen
Um nun aus den potentiellen Kunden eine Abschätzung der Einnahmen ermitteln zu
können sind weitere Annahmen notwendig.
Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Einwohner
Potentielle ÖV-Kunden aus den Einwohnern
353 Personen*
*siehe Tabelle 17: Kundenpotential aus den Einwohnern in der Hauptsaison
Tarif Jahresticket
800 €
Normaltarif einer
Fahrt
2,00 €
Anteil der Jahresticket-Kunden
Jährlichen
Einnahmen
Kunden mit Jahresticket
80%
Anteil der Normaltarifkunden
20%
283
Kunden mit
Normaltarif
71
Fahrten pro
Jahr
226.042 €
Jährliche Einnahmen
32.635
65.720 €
Summe
291.311 €
Tabelle 18: Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Einwohner | die.serpentine 2011.
Unter der Annahme, dass 80% der ansässigen Kunden ein Jahresticket zu einem Tarif von
800 € kaufen, würden jährliche Einnahmen von rund 230.000 € zur Verfügung stehen. Für
die restlichen 20% der ansässigen Kunden wurden 2 Fahrten pro Person und Arbeitstag angenommen, wodurch sich für das gesamte Jahr rund 33.000 Fahrten ergeben. Unter dieser
Annahme, wurde ein jährliches Einnahmepotential von 65.000 € ermittelt.
G emei ns am bewegen
Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den nächtigenden Gästen in der Hauptsaison
Bergsteigerdörfer
73
Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Gästen
Potentielle ÖV-Kunden aus den Gästen
17.247 Personen*
G emei ns am bewegen
*siehe Tabelle 17: Kundenpotential aus den nächtigenden Gästen in der Hauptsaison
74
Tarif Tourismuspaket pro Woche
10,00 EUR
Normaltarif einer
Fahrt
2,00 EUR
Anteil Tourismuspaket-Nutzer
60%
Anteil der Normaltarifkunden
40%
Kunden mit
Tourismuspaket
Wochen / Aufenthalt
10.348
Kunden mit
Normaltarif
0,79
Anzahl der Fahrten
i. d. Hochsaison
6.899
Einnahmen in
der Hochsaison
81.308 €
Einnahmen in
der Hochsaison
75.888
151.775 €
Summe
233.083 €
Gegenüberstellung der Einnahmen und Ausgaben
Durch den Vergleich der Kosten des „Ringbusses“ und der möglichen Einnahmen durch
Einwohner und Gäste in der Hochsaison, kann die finanzielle Situation beurteilt werden.
Da die Kosten der Buslinie monatlich mit 27.000 € angenommen werden können, würde
dies für die 16-wöchige bzw. 4-monatige Hochsaison einen Betrag von 107.000 € bedeuten.
Wie die Tabelle 21 zeigt, ergeben die Berechnungen für die Ausbaustufe 1 in der Hochsaison ein Saldo von +216.000 € bzw. +245.000 €.
Es ist jedoch zu berücksichtigen, dass bei der ganzjährigen Einführung der Buslinie ein wesentlich geringerer Saldo zu erwarten ist. Dies liegt vor allem daran, dass die Ausgaben für
den Betrieb der Buslinie konstant verlaufen. Für die Einnahmen durch die Nutzung des ÖVs
sind durch Gäste in der Haupt- und Nebensaision unterschiedliche Beträge zu erwarten.
Tabelle 20: Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Gäste | die.serpentine 2011.
Durch das Angebot eines Tourismuspakets, das eine günstige Nutzung des ÖVs in der Region ermöglicht, könnte der Anteil der ÖV-Nutzer bei den Gästen gesteigert werden. In
dieser Berechnung wurde daher ein solches Tourismuspaket berücksichtigt, das eine Nutzung des ÖVs für einen Preis von 10 € pro Woche ermöglicht. Unter der Annahme, dass
60% der Gäste, die den ÖV nutzen ein solches Tourismuspaket erwerben, könnten dadurch
in der Zeit der Hochsaison rund 80.000 € eingenommen werden. Durch jene ÖV-Nutzer,
die den Normaltarif pro Fahrt bezahlen, könnten in der 16-wöchigen Hochsaison Einnahmen von rund 150.000 € lukriert werden. Dabei wird hier davon ausgegangen, dass bei
einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer von 5,5 Tagen zwei Fahrten pro Tag mit dem
ÖV getätigt werden.
Für die 16-wöchige Hochsaison würde dies Einnahmen von rund 90.000 € durch die Einwohner und rund 233.000 € durch die Gäste bedeuten, wodurch ein Gesamtbetrag von
323.000 € entstehen würde.
Ausbaustufe 1: Gegenüberstellung der Einnahmen und Kosten in der Hochsaison
Referenzfälle
Referenzquelle 1
Referenzquelle 2
Einnahmen
Kosten
Saldo
In der Hochsaison
In der Hochsaison
In der Hochsaison
322.717 €
106.477 €
+216.240 €
322.717 €
77.711 E
+245.000 €
Tabelle 21: Ausbaustufe 1: Gegenüberstellung der Einnahmen und Kosten in der Hochsaison | die.serpentine 2011.
3.2 Ausbaustufe 3
Berechnung der Kosten
In der zweiten Umsetzungsphase würden dann die Kosten für das gesamte Busnetz zum
Tragen kommen. Es werden daher an dieser Stelle die Berechnungen für die drei hinzugekommenen Buslinien angeführt und kurz erläutert.
Die Tabelle zeigt nicht nur die monatlichen Kosten der jeweiligen Buslinien, sondern auch
die monatlichen Kosten für das gesamte vorgeschlagene Busnetz.
Bei der Hochrechnung auf ein Jahr, würden sich die jährlichen Kosten für das Busnetz auf
etwa 1,7 Millionen € nach der ersten Berechnungsart und 1,5 Millionen nach der zweiten
Berechnungsart belaufen.
Ausbaustufe 3: Monatliche Kosten für den Betrieb des
gesamten Busnetzes berechnet nach den Kostensätzen zweier Referenzfälle
P3
Bergsteigerdörfer
Ermittlung der potentiellen Kunden und Abschätzung der Nachfrage
Die Ermittlung der potentiellen Kunden erfolgte auch hier nach derselben Methode, wie
sie bereits zuvor, bei der Berechnung für die erste Umsetzungsphase, beschrieben wurde.
Um beide Phasen vergleichen zu können, wurden auch hier die selben Prozentsätze für die
ÖV-Nutzung durch Einwohner und Gäste herangezogen. Lediglich die Annahme bezüglich
der Bettenauslastung musste verändert werden, da die Berechnung in diesem Fall für ein
Jahr erfolgt. Dies liegt vor allem daran, dass es sich hierbei um ein Netz aus verschiedenen
Buslinien handelt und dieses daher nicht nur saisonal umgesetzt werden kann.
Da sich die Berechnung der potentiellen Kunden aus der Personengruppe der Einwohner nicht von der zuvor angeführten Berechnung unterscheidet, werden hier lediglich die
Ergebnisse zur Erinnerung angeführt. So ergab die Berechnung, dass von rund 17.000 Einwohnern rund 350 als potentielle Kunden zu erwarten sind.
Da sich in der Berechnung des Nachfragepotentials bei den Gästen der Region, aufgrund
der ganzjährigen Berechnung, Änderungen in der Bettenauslastung ergeben, muss diese
Berechnung erneut ausgeführt werden.
Berechnung für die Buslinie „Ringbus“
Referenzfälle
Kosten des
Fahrpersonals
[€]
Fahrzeit-abhängige Betriebskosten [€]
Fahrleistungs-abhängige Betriebskosten [€]
Summe
[€]
Referenzquelle 1
9.730,56
194,61
16.693,99
26.619,16
Referenzquelle 2
12.455,12
130,75
6.841,80
19.427,67
Berechnung für die Buslinie „Linie 1“
Referenzquelle 1
34.597,55
691,95
20.774,75
56.064,24
Referenzquelle 2
44.284,86
464,90
8.514,24
53.264,00
Berechnung für die Buslinie „Linie 2“
Referenzquelle 1
20.739,41
414,79
18.902,44
40.056,64
Referenzquelle 2
26.546,45
278,69
7.746,90
34.572,03
Berechnung für die Buslinie „Gailtal-Bus“
Referenzquelle 1
11.719,68
234,39
10.053,29
22.007,36
Referenzquelle 2
15.001,19
157,48
4.120,20
19.278,87
Referenzquelle 1
76.787,20
1.535,74
66.424,47
144.747,40
Referenzquelle 2
98.287,62
1.031,82
27.223,14
126.542,57
Summierte Kosten
Tabelle 22: Ausbaustufe 3: Monatliche Kosten - Busnetz | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
Die in der Tabelle 23 angeführte Auslastung von 20% stellt den Mittelwert der angenommenen Auslastung von 60%, innerhalb der 16-wöchigen Hochsaison, und angenommenen
Auslastung von 2%, innerhalb der 36-wöchigen Nebensaison, dar. Dadurch ergibt sich ein
Nachfragepotential von rund 19.000 ÖV-Nutzern unter den Gästen pro Jahr.
G emei ns am bewegen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
75
Ausbaustufe 3: Jährliches Kundenpotential aus den nächtigenden Gästen
Gemeinde
G emei ns am bewegen
Bettenauslastung
Anzahl der
jährlichen
Gäste
Anteil
potentieller
Kunden
Potentielle
jährliche
Kunden
Innichen
3.003
20%
39.443
5%
1.972
Sillian
1.693
20%
22.237
5%
1.112
Kötschach-Mauthen
1.320
20%
17.338
5%
867
Sappada
2.770
20%
36.383
10%
3.638
212
20%
2.785
10%
278
San Pietro di Cadore
76
Zahl der
Gästebetten
Sexten
4.097
20%
53.812
10%
5.381
Kartitsch
846
20%
11.112
10%
1.111
Obertilliach
911
20%
11.966
10%
1.197
Untertilliach
148
20%
1.944
10%
194
2.124
20%
27.898
10%
2.790
Lesachtal
Summe
17.124
224.916
18.541
Tabelle 23: Ausbaustufe 3: Jährliches Kundenpotential aus den Nächtigenden | die.serpentine 2011.
Abschätzung der potentiellen Einnahmen
Einnahmen durch die ÖV-Nutzung der Einwohner:
Für die Ermittlung der potentiellen jährlichen Einnahmen wurden dieselben Annahmen
getroffen, die auch schon für die Berechnung in der ersten Phase der Umsetzung verwendet wurden. Auch hier werden die potentiellen Einnahmen durch ansässige ÖV-Nutzer von
rund 290.000 € angeführt.
Einnahmen durch die ÖV-Nutzung der Gäste:
Die potentiellen Einnahmen aus dem Potential der Gäste wurden zuvor nur für die
16-wöchige Hochsaison berechnet, wobei die Annahmen zu den Einnahmen aber übernommen werden können. So würde die errechnete jährliche Gästezahl von rund 225.000
Personen zu jährlichen Einnahmen von etwa 542.000 € führen.
Es wäre somit ein Betrag von rund 830.000 € an jährlichen potentiellen Einnahmen
möglich.
Gegenüberstellung der Einnahmen und Kosten
Um nun die finanzielle Situation darzustellen, die sich aufgrund der Einführung des vorgeschlagenen Busnetzes ergibt, sollen hier die jährlichen Einnahmen den jährlichen Ausgaben gegenübergestellt werden.
Wie aus der Tabelle 24 deutlich wird, ergibt sich durch beide Berechnungsarten für den
ganzjährigen Betrieb des Busnetzes, ein negativer Saldo zwischen rund 685.000 und
900.000 €.
Ausbaustufe 3: Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten im
Endausbau
Jährliche Einnahmen der Einwohner und Gäste
Jährliche Kosten
Saldo
833.187 €
Referenzquelle 1
1.736.969,80 €
Referenzquelle 2
1.518.510,84 €
Referenzquelle 1
-903.782,00 €
Referenzquelle 2
-685.324,14 €
Tabelle 24: Ausbaustufe 3: Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten im Endausbau | die.serpentine 2011.
Dies bedeutet, dass der Betrieb der neu geplanten Buslinien nicht kostendeckend erfolgen
kann.
Hier sei jedoch erwähnt, dass durch eine gute Vermarktung des ÖV und eine gute Abstimmung des ÖV mit anderen touristischen Aktivitäten und Attraktionen, durchaus eine
Steigerung der ÖV-Nutzer erreicht werden kann. Die Steigerung des Potentials durch ansässige ÖV-Nutzer ist jedoch wesentlich geringer einzuschätzen, als jenes durch touristische ÖV-Nutzer.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
3.3 Gegenüberstellung heutiger und geplanter Buslinien
3.4 Ausgewählte Richtwerte zur Maßnahmenbeurteilung
Um die, durch die Einführung des vorgeschlagenen Busnetzes entstehenden, Kosten
besser beurteilen zu können, wurden die Kosten des derzeitigen Busnetzes auf Grundlage
derselben Berechnungsart ermittelt.
Dabei wurden jährliche Kosten für die Linie 4416 des Osttiroler Verkehrsverbundes, von
rund 399.000 € bzw. 346.000 €, für die Berechnungsart laut RVS, ermittelt.
Für die Linie 5050 des Verkehrsverbundes Kärntner Linien, wurden jährliche Kosten von
etwa 139.000 € bzw. 102.000 € ermittelt.
Die Südtiroler Linie 447, die jedoch durch das eingeführte Busnetz nicht vollständig ersetzt werden soll, kostet laut dieser Berechnungsart jährlich zwischen etwa 363.000 € und
318.000 €.
Um leichter handhabbare Zahlen für die Kosten des Busnetzes zu erhalten, wurden folgende Richtwerte ausgewählt.
Gegenüberstellung der Berechnungsergebnisse
Berechnung
der ....
Kosten
Referenzfälle
Bestand
Ausbaustufe 1
Ausbaustufe 3
Referenzquelle 1
901.542 €
106.477 €
1.736.969,80 €
Referenzquelle 2
766.130 €
77.711 €
1.518.510,84 €
Einnahmen
durch Einwohner
-
89.634 €
291.311 €
durch Gäste
-
233.083 €
541.876 €
Saldo
Referenzquelle 1
-
+216.240 €
-903.782,00 €
Referenzquelle 2
-
+245.000 €
-685.324,14 €
Tabelle 25: Gegenüberstellung der Berechnungsergebnisse | die.serpentine 2011.
projektgruppe die.serpentine
Für die Kosten des derzeitigen Busnetzes beträgt dieser Richtwert je nach Berechnungsart
zwischen 89,75 € und 76,27 €. Dabei ist jedoch zu beachten, dass durch das derzeitige Busnetz 10.045 Gästebetten erschlossen werden, während das vorgeschlagene Busnetz durch
seinen größeren Bedienungsraum 17.124 Gästebetten erschließen könnte.
Jährliche Kosten pro Gast
Einen weiteren Richtwert können die Kosten pro Gast und Jahr darstellen, die sich für das
vorgeschlagene Busnetz bei einer jährlichen Gästezahl von 224.916 Personen zwischen
6,75 € und 7,72 € pro Gast und Jahr bewegen.
Im Vergleich dazu liegen die Kosten des derzeitigen Busnetzes, bei einer jährlichen Gästezahl von 131.937 Personen, zwischen 5,81 € und 6,83 € pro Gast und Jahr.
Mehrkosten pro Bett und Jahr
Die Mehrkosten durch die Einführung des vorgeschlagenen Busnetzes pro Bett betragen je
nach Referenzfall zwischen 11,68 € und 12,41 €.
Jährlichen Mehrkosten pro Gast
Die Mehrkosten für das vorgeschlagene Busnetz, bezogen auf die jährliche Gästezahl, betragen je nach verwendeten Kostensätzen der Referenzfälle zwischen 0,89 € und 0,94 €.
Veränderung der Bettenzahlen/ Gästezahlen und jährlichen Kosten in %
Die prozentuellen Veränderungen stellen sich dabei wie folgt dar:
Veränderung der erschlossenen Betten bzw. der erreichten Gästezahlen: Veränderung der jährlichen Kosten, je nach angewandten Referenzfall: oder: +41,3%
+48,1%
+49,5%
G emei ns am bewegen
Das bedeutet, dass für das derzeitige Busnetz jährliche Kosten zwischen rund 902.000 €
und 766.000 € angenommen werden können.
Das vorgeschlagene Busnetz der Ausbaustufe 3 wäre damit etwa doppelt so teuer, wie
das Derzeitige. Da es sich bei dem vorgeschlagenen Busnetz um die Bedienung eines
wesentlich größeren Gebietes handelt, sind weitere Richtwerte zur Beurteilung sinnvoll.
Ebenso müssen die zusätzlichen Möglichkeiten für Bewohner und Gäste in die Beurteilung
miteinbezogen werden.
Kosten pro Bett und Jahr
Die Kosten des vorgeschlagenen Busnetzes pro Bett sind aufgrund der unterschiedlichen
Kostensätze je nach Referenzfall verschieden und betragen zwischen 101,43 € und 88,68 €.
77
G emei ns am bewegen
78
Verhältnis von Mehrwert zu Mehrkosten
Durch diesen Vergleich wird ersichtlich, dass die Mehrkosten des neuen Busnetzes durchaus mit den zusätzlich erschlossenen Betten vergleichbar sind. Das bedeutet, dass die
Relation von Mehrwert zu Mehrkosten in einem Verhältnis von 1:1,16 bzw. 1:1,19 stehen.
Vorteile und zusätzliche Erfordernisse
Für die Umsetzungsentscheidung einer Maßnahme sind, neben den finanziellen und organisatorischen Fragen, auch die Vor- und Nachteile der Maßnahme wesentlich. Es sollen
daher an dieser Stelle die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme erläutert werden.
Vorteile
ͳͳ Vernetzung der Region: Soll eine Region vernetzt und im Bewusstsein der Menschen
als Einheit gefestigt werden, so sind verkehrsplanerische Maßnahmen stets ein gutes
Instrument. Eine Region, die ein gemeinsames Busnetz besitzt, wird im Bewusstsein
der Menschen stets als zusammengehörig interpretiert.
ͳͳ Vorteil für Wanderer: Ein weiterer Vorteil ist die Erschließung der italienischen Seite
der Region, die mit dem derzeitigen Busnetz nicht gegeben ist. Diese Erschließung kann
ein besonderer Mehrwert für Wanderer sein, da der Ausgangsort ihrer Wanderroute,
sowie der Zielort öffentlich angeschlossen sind. Es werden damit kürzere Wanderungen
erleichtert und auch Tages- oder Wochenendgäste angesprochen.
ͳͳ Sanfter Tourismus: Diese Maßnahme eignet sich, vor allem in Verbindung mit PackageAngeboten, besonders gut für die Vermarktung als sanfte Tourismusregion.
ͳͳ Fördergelder: Für die Umsetzung dieser grenzüberschreitenden Maßnahme könnten
Fördergelder der EU, ebenso wie nationale Förderungen beantragt werden.
ͳͳ Umsetzung in Phasen: Die Umsetzung der Maßnahme kann in Phasen organisiert werden, was nicht nur für die Finanzierung vorteilhaft ist, sondern auch die Akzeptanz des
Projektes bei der Bevölkerung erhöht, da mit dem erfolgreichen Aufbau einer Stufe die
Unterstützung für weitere Phasen wachsen wird. Weiters können in der ersten Phase
wichtige Erfahrungen für die folgenden Schritte gewonnen werden. Für die Umsetzung
eines relativ umfangreichen Liniensystems ist dies sicherlich ein Vorteil.
Zusätzliche Erfordernisse
ͳͳ Organisation und Abstimmung: Ein gemeinsames Busnetz benötigt einen hohen
Aufwand in der Organisation und Abstimmung des ÖV. Da es sich um eine Grenzregion
handelt, kann es durchaus zu einigen Schwierigkeiten in der Planung und Organisation
kommen.
ͳͳ Mehrkosten: Die Kosten des Projekts sind mit einem Betrag von ca. 1,5 bis 1,7 Millionen
Euro um 835.000 € bzw. 752.000 € höher, als die Kosten des derzeitigen Busnetzes. Die
Mehrkosten können daher für die Finanzierung des ÖV ein Problem darstellen und bei
schlechter Vermarktung des neu erschlossenen Potentials, würde das Risiko bestehen
auf höheren Kosten sitzen zu bleiben.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
4. Akteure
Verwaltung und Regierungen: Tirol, Kärnten, Veneto
Regierungen der Provinzen: Südtirol, Friaul-Julisch Venetien, Belluno
Gemeinden der Region
Verkehrsverbund: Kärtner Linien, Verkehrsverbund Tirol, Verkehrsverbund Südtirol
Mögliche weitere Akteure
ͳͳ Europäische Union
ͳͳ Bundesregierungen: Österreich und Italien
ͳͳ Österreichische Bundesbahnen
ͳͳ Busunternehmen
5. Vermarktung
Um die Fahrgastzahl der Buslinien zu steigern und das Verkehrsaufkommen im motorisierten Individualverkehr weiterhin gering zu halten, ist die Vermarktung der Buslinien
wesentlich. Dabei können Pauschalangebote helfen, die beispielsweise eine öffentliche
Anreise mit der Bahn und den weiterführenden Bussen fördern. Dies kann geschehen indem, zum Beispiel durch den Erwerb eines Vorteilspasses die Nutzung aller regionalen ÖVLinien, für die Dauer seiner Gültigkeit, unentgeltlich wird. Dabei können auch die Preise
von Freizeitaktivitäten in der Region vergünstigt werden, um diesen Vorteilspass weiter
attraktiv zu machen. Es könnte zum Beispiel mit dem Erwerb des Vorteilspasses der Eintritt
ins Tuffbad oder die Loipenkarten vergünstigt angeboten werden. Um eine solche Kooperation zu ermöglichen, können sich Betriebe dieser Initiative anschließen und durch die
gemeinsame Vermarktung profitieren. (siehe Good Practice: SAMO-Vorteilspass)
Eine weitere Möglichkeit wäre die Kopplung der Zimmerbuchung mit den ÖV-Tickets für
die Anreise, wodurch es den Gästen leicht gemacht wird, mit der Zimmerbuchung bereits
die Anreise-Tickets mit zu buchen. Dies könnte über eine gemeinsame Buchungsplattform
funktionieren. (siehe Maßnahme Informations- und Buchungsplattform auf Seite 114)
Das Potential der gemeinsamen Vermarktung im Rahmen der Initiative „Bergsteigerdörfer“ sollte auch für diese Maßnahme genutzt werden.
projektgruppe die.serpentine
SAMO-Vorteilspass
http://www.werfenweng.org/de/sanfte-mobilitaet/
Good Practice
Busnetz
G emei ns am bewegen
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
79
G emei ns am bewegen
80
05 Bürgerbus
2.1 Betrieb und Organisation
Da aufgrund der Rahmenbedingungen Öffentliche Verkehrsmittel im ländlichen Raum entweder attraktiv und kaum finanzierbar, oder von schlechter Qualität sind, können alternative Lösungen Abhilfe schaffen.
Da in der Projektregion der Anteil an älteren Menschen hoch ist, und diese daher künftig auf das Vorhandensein eines guten ÖV angewiesen sein wird, kann das Konzept des
Bürgerbusses als vielversprechende Möglichkeit angesehen werden. Die Osttiroler Gemeinde Virgen hat dieses Konzept durch die Einführung des Virger Mobils bereits umgesetzt und dient hier als Referenzbeispiel.
Der bedarfsorientierte Betrieb einer Buslinie zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es
keine fixen Abfahrtszeiten an den Haltestellen gibt. In eine Mobilitätszentrale werden Anrufe von Kunden entgegengenommen und die Fahrten des Busses organisiert. Die Kunden
des Bürgerbusses werden an den ausgemachten Haltestellen abgeholt, füllen eine Berechtigungskarte vor Ort aus und können dann zu ihrer Wunschhaltestelle gefahren werden.
Die Berechtigungskarte ist für die Betreiber eines Bürgerbusses laut Kraftfahrgesetz verpflichtend, schließt jedoch Niemanden von der Nutzung aus.1
Da der Bürgerbus als Ergänzung zum vorhandenen Busnetz und nicht als Konkurrenz verstanden werden soll, ist eine Koordination und Abstimmung der Busbetriebe wesentlich.
1. Ziel
Ziel dieser Maßnahme ist, die Qualität des Öffentlichen Verkehrs in der Region zu verbessern und die Lebensqualität der Region auch für ältere Einwohner zu sichern. Da
die Bedürfnisse der älteren Personen bezüglich ihrer Mobilität kaum sinken, ihre Möglichkeiten jedoch mit zunehmendem Alter schwinden, ist ein gutes ÖV-System wesentlich
für deren Lebensqualität.
Ein weiteres Ziel dieser Maßnahme ist die Reduzierung des finanziellen Drucks auf die Gemeinden, der sich aufgrund der Finanzierung des ÖV ergibt. Es soll daher eine Möglichkeit
aufgezeigt werden, wie die Kosten im ÖV gesenkt werden können, ohne dabei die Qualität
stark zu beschneiden. Weiters könnte der Bürgerbus vor allem dazu dienen, auch schwer
erreichbare Orte, wie das Tuffbad, durch den Öffentlichen Verkehr zu erschließen.
2. Umsetzung
Es wird vorgeschlagen, einen Busbetrieb einzuplanen, der sich durch zweierlei von den
üblichen Busbetrieben unterscheidet. Erstens soll der Bürgerbus bedarfsorientiert geführt
werden. Dies liegt mitunter auch darin begründet, dass der Bürgerbus unterstützend zu
dem vorhandenen bzw. in diesem Fall vor allem zu dem vorgeschlagenen Busnetz der
Maßnahme: Busnetz “Region Karnischer Kamm” (siehe Seite 57) geführt werden soll.
Zweitens soll der Bürgerbus von ehrenamtlichen Fahrern geführt werden, die damit im
Rahmen einer gemeinnützigen Dienstleistung einen Mehrwert für die Bevölkerung der Region erbringen. Es bestünde auch die Möglichkeit, den ehrenamtlichen Fahrern “Talente”
gut zu schreiben, die im Rahmen des Talentetauschkreises (Maßnahme Tauschkreis Seite
98) gegen andere Dienstleistungen eingetauscht werden können. Diese Besonderheit ermöglicht es, die sonst üblichen Personalkosten des Busbetriebes einzusparen.
Abbildung 39: Bürgerbus | die.serpentine 2011.
1 Angelika Berger (2011): telefonische Auskunft vom 15.06.2011
P3
Bergsteigerdörfer
2.2 Fahrpreis
2.6 Finanzierung
Die Fahrpreise des als Vorbild dienenden Virger Mobils sind mit 1 € pro Fahrt vergleichsweise gering. Damit der „Bürgerbus“ jedoch keine Konkurrenz zum Öffentlichen Busnetz
darstellt, sollten in diesem Fall mindestens die geltenden Fahrpreise im Öffentlichen
Verkehr verlangt werden. Auch die Einteilung in Zonen erscheint für den Betrieb des
„Bürgerbusses“ sinnvoll und könnte sich ebenfalls an den Zonen des Öffentlichen Verkehrs
orientieren.
Da die zu erwartenden Kosten durch den bedarfsorientierten Betrieb schwer einzuschätzen
sind, sollen an dieser Stelle die Erfahrungen des Virger Mobils als Referenz herangezogen
werden.
Das Einsatzgebiet des Virger Mobils ist die 88,8 km² große Osttiroler Gemeinde Virgen,
die auch die Fahrzeuge des Virger Mobils gesponsort2 hat. Laut Angaben der Broschüre
"Erfolgsmodell GmoaBus", des BMVIT aus dem Jahr 2009, fährt das Virger Mobil dabei
jährlich 22.000 km, befördert 4.300 Fahrgäste und verzeichnet dabei jährliche Betriebskosten von 4.600 €, die durch jährliche Einnahmen von 4.500 € fast vollständig gedeckt
werden.3 Dies würde bedeuten, dass sich die Betriebskosten pro gefahrenem Kilometer
auf 0,21 € belaufen.
2.3 Haftungsfragen
Da der Busbetrieb mit ehrenamtlichen Fahrern organisiert wird, sind haftungsrechtliche
Fragestellungen wesentlich um das freiwillige Personal zu schützen.
Der Betrieb des Bürgerbusses wird in Virgen beispielsweise durch die Gemeinde unterstützt, indem die ehrenamtlichen Fahrer des Busses über die Gemeinde versichert sind.1
Grundvorraussetzung für die Fahrer ist jedoch ein Führerschein der Klasse B.
2.4 Gebietsabgrenzung
Das Bedienungsgebiet des Bürgerbusses soll sich vorerst auf den österreichischen Teil des
Projektgebiets zwischen Sillian und Kötschach-Mauthen beschränken. Eine Erweiterung
des Bedienungsgebietes auf die gesamte Projektregion soll jedoch nicht von Anfang an
ausgeschlossen werden.
2.5 Zeithorizont
Die Umsetzung dieser Maßnahme kann durchaus schon kurzfristig erfolgen, wodurch der
Zeithorizont bis 2013 angesetzt werden sollte. Dieser Zeithorizont entspricht auch dem
Zeithorizont der ersten Umsetzungsphase der Maßnahme Busnetz „Region Karnischer
Kamm“ (siehe Seite 57) und könnte daher gleichzeitig mit dieser Maßnahme umgesetzt werden.
Sollte die Einführung des Bürgerbusbetriebes auch im restlichen Projektgebiet erwünscht
sein, so könnte hierfür ein Zeithorizont bis 2015 gewählt werden.
1 Angelika Berger (2011): telefonische Auskunft vom 15.06.2011
projektgruppe die.serpentine
Anzahl der Fahrten und der jährlich gefahrenen Kilometer:
Geht man in diesem Fall von einem ähnlich gut angenommenen Betrieb aus, so könnten
bei 4.300 Fahrten jährlich eine durchschnittliche Anzahl von 12 Fahrten pro Tag angenommen werden. Würde man dann davon ausgehen, dass bei einem Viertel dieser Fahrten die
halbe Strecke von Sillian nach Kötschach, also 27,25 km, und bei den restlichen Fahrten
nur rund 6 km zurückgelegt werden, so würde sich eine jährliche Fahrleistung von rund
49.000 km errechnen lassen. Da das Einsatzgebiet des hier vorgeschlagenen Bürgerbusses
wesentlich größer ist, wäre durchaus eine größere Zahl an gefahrenen Kilometern zu erwarten.
Betriebskosten
Würde man weiters von demselben Kostensatz ausgehen, wie dies beim Virger Mobil der
Fall ist, also von 0,21 € pro gefahrenen Kilometer, so würden sich für diesen Fall die Betriebskosten auf rund 10.000 € belaufen.
Einnahmen
Unter der Annahme, dass auch für den Bürgerbus die Tarifzonen des ÖV gültig sind und die
Fahrpreise für den Bürgerbus mit 1,30 € pro Zone etwas höher angesetzt werden, damit
dieser keine Konkurrenz zum ÖV darstellt, so würde dies folgendes bedeuten:
Ein Viertel aller Fahrten würden sich über 4,5 Zonen erstrecken und somit 6.289 € einbringen.
Die restlichen drei Viertel der Fahrten würden sich bei einer Länge von 6 km nur auf eine
Zone beschränken und daher 4.193 € einbringen.
2 Albin Mariacher (2011): telefonische Auskunft vom 14.06.2011
3 vgl. BMVIT (2009): Erfolgsmodell GmoaBus, S.16
G emei ns am bewegen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
81
Das bedeutet, dass durch diese Annahmen jährliche Einnahmen von rund 10.500 € zu
erwarten wären. Wie der Vergleich der Einnahmen mit den Betriebskosten zeigt, könnte
unter diesen Annahmen der Betrieb des Bürgerbusses kostendeckend erfolgen.
Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten für den Betrieb des
Bürgerbusses
Jährliche Einnahmen
Jährliche Kosten
10.481,25 €
Saldo
10.215,19 €
+266,06 €
G emei ns am bewegen
Tabelle 26: Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten für den Betrieb des Bürgerbusses |
die.serpentine 2011.
82
4. Akteure
Verwaltung und Regierungen: Tirol, Kärnten, Veneto
Gemeinden innerhalb des Einsatzgebietes Region
Verkehrsverbund: Kärtner Linien, Verkehrsverbund Tirol, Verkehrsverbund Südtirol, weitere Verkehrsbünde der Region Veneto
Eventuell in weiterer Folge:
Regierungen der Provinzen: Südtirol, Friaul-Julisch Venetien, Belluno
Gemeinden innerhalb des Einsatzgebietes
Busunternehmen
Taxiunternehmen
3. Vorteile und zusätzliche Erfordernisse
Für die Umsetzungsentscheidung einer Maßnahme sind neben den finanziellen und organisatorischen Fragen auch die Vor- und Nachteile der Maßnahme wesentlich. Es sollen
daher an dieser Stelle die Vor- und Nachteile dieser Maßnahme angeführt werden.
Vorteile
ͳͳ Kostengünstiger Busbetrieb: Durch den Betrieb des Busses mit ehrenamtlichen Fahrern
können die Personalkosten der Buslinie, die einen besonders hoher Anteil der Kosten
ausmachen, eingespart werden.
ͳͳ Verbesserung der Mobilität vor allem für Senioren: Der bedarfsorientierte Betrieb des
Bürgerbusses würde vor allem für ältere Personen einen besonderen Mehrwert darstellen. Aber auch andere Personengruppen, wie Wanderer oder auch Abholung von
Jugendlichen von Diskotheken könnten durch den Bürgerbus profitieren.
Zusätzliche Erfordernisse
ͳͳ Ehrenamtliche Fahrer: Die ehrenamtlichen Fahrer sind für diese Art des Busbetriebs
der wohl wesentlichste Faktor. Sollte es nicht gelingen, ansässige Personen für den
ehrenamtlichen Dienst zu finden, so wäre das Bussystem wesentlich teurer als ein regulärer Bus, da neben den Personalkosten für die Fahrten auch die Bereitschaftszeiten
der Fahrer zu entlohnen sind.
ͳͳ Kein Ersatz für den ÖV: Dieses System stellt jedoch keinen Ersatz für den ÖV in einer
Region dar, da diese Art von Betrieb vor allem Personell schnell an seine Grenzen stößt.
5. Vermarktung
Die Vermarktung des Bürgerbusses sollte im Rahmen der Vermarktung des Busnetzes
erfolgen, da es sich hierbei um eine ergänzende Buslinie handelt. Weiters muss darauf
geachtet werden, dass die Vermarktungsstrategie den Bürgerbus als ergänzendes Verkehrsmittel positioniert, um zu verhindern, dass dieser dem ÖV-Netz der Region Konkurrenz macht.
Virger Mobil
http://www.virgen.at/Gemeinde/virgen-mobil.html
Good Practice
Bürgerbus
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Zurzeit ist der Radverkehr in der Projektregion nicht sehr ausgeprägt. Ein Grund dafür ist
mit großer Wahrscheinlichkeit die topographische Beschaffenheit und das Angebot in der
Region.
Die Projektmaßname (Elektro-)Fahrradverleih auf Seite 52 beschäftigt sich mit der Attraktivierung des Radverkehrs. Wie schon angesprochen, ist der Radverkehr in der Projektregion durch die gebiergige Landschaft schwer zu etablieren, wodurch zusätzliche Maßnahmen getroffen werden müssen, damit ein jeder sich mit einem Fahrrad fortbewegen kann.
Gerade in Bergsteigerdörfern sollte die Fortbewegung mit nachhaltigen Verkehrssystemen
erfolgen. Eine kombinierte Reise mit Fahrrad und Öffentlichen Verkehr sollte angestrebt
werden, wofür sich das Angebot für Fahrräder in Öffentlichen Verkehrsmitteln verbessern
müsste.
Frontträger
Auf der Vorderseite des Busses wird ein Träger für maximal zwei Fahrräder montiert. In der
Ausgangsposition ist der Fahrradträger eingeklappt und wird bei Bedarf herunter geklappt.
Der große Vorteil dieses Systems ist die einfache Bedienung, die auch durch den Fahrgast
erfolgen kann. Die Busfahrer brauchen nicht auszusteigen, um die Montage des Fahrrads
überwachen zu können. Weiters muss das Fahrrad nur minimal angehoben werden und
kann durch einen Bügel fixiert werden.
Der Nachteil dieses System ist hingegen, dass es nur zwei bzw. drei Räder aufnehmen kann.
Dieses System ist bis jetzt nur in den USA und in Kanada erprobt. Versuche dieses System in
Europa zu etablieren wurden bisher von der EU aus Sicherheitsgründen nicht zugelassen.
1. Beschreibung der Maßnahme
Bei manchen bestehenden Modellen der eingesetzten Busse ist die Mitnahme des Fahrrades nicht oder nur schlecht möglich. Bei steigendem Radfahrverkehrsanteil wird auch
die Notwendigkeit der Fahrradmitnahme in den öffentlichen Bussen steigen. Speziell für
die Mitnahme von Elektrofahrrädern, die ein höheres Eigengewicht haben, sollten einfache Lösungen gefunden werden.
Für die Fahrradradmitnahme in Bussen stehen mehrere Möglichkeiten zur Verfügung:
ͳͳ Bei Niederflurbussen: Mitnahme im Fahrgastraum (sehr begrenzte Anzahl an Fahrrädern möglich)
ͳͳ Bei herkömmlichen Busmodellen: im Kofferbereich im unteren Teil des Busses (bei
schwereren Rädern etwas beschwerlich)
ͳͳ Als Frontträger
ͳͳ Als Heckträger
ͳͳ Als Anhänger
ͳͳ
Die beiden ersten Punkte entsprechen dem bisherigen Standard und sind bei höheren
Fahrgastaufkommen mit Rädern nicht bzw. nur erschwert möglich, wodurch die Attraktivität dieses Systems sinkt.
Abbildung 40: Frontträger | http://www.cycle-works.com/BikesonBuses%2027%20October%202009.pdf. (Stand: 25.5.2011)
Portland
http://trimet.org/howtoride/bikes/bikesonbuses.htm
Toronto
http://www3.ttc.ca/Riding_the_TTC/Bicycles.jsp
projektgruppe die.serpentine
Good Practice
Frontträger
G emei ns am bewegen
06 Fahrradmitnahme mit dem Bus
83
Ge me in sam bewegen
84
Heckträger
Auf der Rückseite des Busses wird ein Fahrradträger montiert, dessen Art stark variieren
kann. Ein wesentlicher Punkt ist die Kapazitätsfähigkeit des Fahrradträgers, der die Zahl
der transportierbaren Fahrräder bestimmt.
Ein Vorteil des Heckträgers ist, dass bei aufgestellten Rädern, wie in der Abbildung 41 dargestellt, mehrer Fahrräder transportiert werden können.
Ein Nachteil ist, dass der Fahrer möglicherweise zur Montage aussteigen müsste, um beim
Montieren des Fahrrades zu helfen. Gerade bei E-Bikes könnten zwei Personen zum Anheben und Festhalten während der Montage notwendig sein.
Bei normalen bzw. leichten Rädern, wo keine Hilfe notwendig ist, kann eine Kamera auf
der Rückseite des Busses angebracht werden, mit der der Fahrer auf einem Monitor die
Montage überwachen kann. Dies ist wichtig damit der Fahrer feststellen kann, dass keine
Personen mehr mit der Montage oder dem Abnehmen des Fahrrades beschäftigt sind und
somit mögliche Unfälle vermieden werden können.
Rad und Bus, Passauer Land
http://www.ostbayernbus.de/ostbayernbus/view/mdb/ostbayernbus/
freizeit/radlbus/MDB78617-fahrradbus_vlp.pdf
Karlsruhe, Pressemitteilung
http://www.karlsruhe.de/stadt/aktuell/nachrichten2009/busse_mit_rad
Good Practice
Heckträger
Anhänger
Die dritte Variante, mit der Fahrräder transportiert werden können, in ein Anhänger. Der
Anhänger kann sehr leicht ab- und angehängt werden und kann bei entsprechender Größe
sehr viele Räder aufnehmen. Für den Anhänger gilt, ähnlich dem Heckträger, dass eine
Überwachung durch den ausgestiegenen Busfahrer oder mittels Kamera erfolgen muss. Je
nach Art des Trägeraufbaus auf dem Anhänger müssen die Räder unterschiedlich montiert
werden. Dies könnte bei E-Bikes aufgrund ihres Gewichtes möglicherweise problematisch
sein.
Abbildung 41: Heckträger | http://radelnundwandern.de/WordPress/?p=161; http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bus_mit_
Fahrrad-Hecktr%C3%A4ger.jpg (Stand: 25.5.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Abbildung 42: Fahrradanhänger | http://www.muensterland-travel.de/?modul=radtouren; http://www.moseltaxi.de/
fahrrad.html
2. Finanzierung und Akteure
Um die Kosten aller Beteiligten möglichst gering zu halten, ist eine Nachrüstung der
Fahrzeuge in vielen Fällen am Besten. Die Hauptakteure bei der Umsetzung und dem Betrieb sind die Betreiber der bestehenden Busse. Um diese Sonderleistung bei den Bussen
zu ermöglichen, sollten Kooperationen zwischen der ÖBB-Postbus GmbH, den Gemeinden
und Busunternehmen getroffen werden. Diese Kooperationen sollten für die Finanzierung
der Anschaffung sowie die Wartung der Träger oder Anhänger erfolgen.
3. Anwendbarkeit der Maßnahme
Im gesamten Lesachtal von Wetzmann bis zur Landesgrenze, Maria Luggau bzw. Liesing
gibt es gesetzliche Einschränkungen für verschiede Fahrzeuggruppen:
ͳͳ Fahrverbot für Fahrzeuge über 25 Tonnen zwischen Wetzmann und Landesgrenze
ͳͳ Fahrverbot für Lastkraftfahrzeuge mit Anhänger zwischen Wetzmann und Liesing in
beiden Fahrtrichtungen
ͳͳ Fahrverbot mit Omnibussen zwischen Wetzmann und Maria Luggau mit einer Länge
von über 12 m in beiden Fahrtrichtungen
Für die Umsetzung der Maßnahme ist vor allem der dritte Punkt relevant, da diese Regelung die Länge der Fahrzeuge beschränkt. Der Einsatz von Front- oder Heckträgern ist
daher bei jenen Bussen, die eine Länge von 12 m aufweisen, nicht möglich, da die Abmessungen der Halterungen der Länge des Busses hinzuzurechnen sind. Es bestünde daher
die Möglichkeit, entweder kürzere Busse mit Front- oder Heckträgern auszurüsten oder
Anhänger zu verwenden. Da Autobusse nicht unter die Kategorie der Lastkraftfahrzeuge
fallen, würde der Einsatz von Anhängern nicht unter das Anhängerverbot fallen.
Da sich beispielsweise im Fuhrpark der Firma Wilhelmer Reisen GmbH Fahrzeuge befinden,
die für die Umsetzung dieser Maßnahme geeignet wären, wird empfohlen sich mit diesem
Unternehmen abzustimmen. Zum Einen kann ein Niederflurbus des Unternehmens, bei
dem eine begrenzte Anzahl an Fahrrädern im Fahrgastraum mitgeführt werden kann, und
zum anderen ein kleiner Bus mit 20 Sitzen für die Umsetzung der Maßnahme nützlich sein.
An dem Kleinbus kann für die Fahrradmitnahme entweder ein Heckträger und gegebenenfalls auch ein Frontträger montiert werden. Weiters verfügt das Unternehmen über einen
großen Fahrradradanhänger, der jedoch mit einer Kapazität von 60 Fährrädern, für den
Linienbetrieb überdimensioniert ist.
Für das Tiroler Gailtal gibt es keine Beschränkungen, wodurch an den Busbetrieb auf dieser Seite keine besonderen Anforderungen gestellt sind. Lediglich auf den Zufahrten in
den Seitentälern sind Beschränkungen gültig, die jedoch den Busbetrieb nicht tangieren.
Da durch die vorgeschlagene Veränderung der Linienführung, wie sie in der Maßnahme
Busnetz „Region Karnischer Kamm“ (siehe Seite 57) zu sehen ist, die Bedienung des gesamten Projektgebiets vorsieht, ist die Beschränkung im Lesachtal für die Wahl des Fahrradmitnahmesystems bestimmend. Es wird daher die Verwendung von Fahrradanhängern
vorgeschlagen.
Bei der Einführung eines Bürgerbusses, der bedarfsorientiert geführt wird, kann die Möglichkeit der Fahrradmitnahme auch durch einen Heckträger gewährleistet werden, da es
sich hierbei um ein wesentlich kleineres Fahrzeug handelt. Allerdings ist bei dieser Wahl
des Mitnahmesystems die Anzahl der Fahrräder auf maximal fünf Stück begrenzt. Bei einer
größeren Anzahl an zu transportierenden Fahrrädern würde sich eine verpflichtende Voranmeldung empfehlen, um diese besser koordinieren zu können.
5. Zeithorizont
Die zeitliche Umsetzungsphase sollte in Abstimmung mit dem (Elektro-)Fahrradverleih,
dem Bürgerbus und der Neugestaltung der Buslinien getroffen werden. Die baulichen
Veränderungen an den Bussen durch Montage einer Anhängerkupplung bzw. eines Heckträgers sind sehr kurzfristig durchführbar und daher bis 2013 realisierbar.
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam bewegen
4. Umsetzung
85
G e m e i n s a m Er l e b e n
Abbildung 43: Gemeinsam rasten | Tourismusverband Lesachtal
07 KulturFestival
08 Auftaktveranstaltungen als Start für die Umsetzungsphase von Planungen
09 Bürgerbeteiligung
10 Vernetzung alpiner Vereine und Bergsteigerdörfer
11 Regionsführer – Zeitgeschichte und Natur erlebbar machen
12 Forum Mitfahrgelegenheit
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
07 Kulturfestival
2. Umsetzung
Die Idee der Etablierung eines Kulturfestivals entstammt einem Beitrag in der CIPRA Broschüre1 zum Thema „Bildungsprojekte und Kulturzenten fördern den Zusammenhalt –
Cyberspace auf der Alm, Kulturfeste und Tauschbörsen“.
Das Kulturfestival kann die Traditionen und Kulturen der gesamten Region “Karnischer
Kamm” verbinden und dadurch eine grenzübergreifende Kommunikationsbasis schaffen.
Die Austragungsorte innerhalb dieser Region können jährlich variieren. In weiterer Folge
wird die Maßnahme beispielhaft anhand der Gebiete Tiroler Gailtal, Lesachtal und der
Provinz Belluno erläutert.
1. Ziel
Das Ziel dieser Initiative ist unter anderem, die kulturelle Identität und die abnehmende
Tradition zu fördern. Wesentlich dabei ist, dass der Zusammenhalt zwischen den involvierten Grenzregionen gestärkt wird und somit eine bedeutende Grundlage für künftige
grenzübergreifende Planungen geschaffen werden kann. Dass diese Veranstaltung neben
dem Interesse der Bewohner auch jenes der Besucher weckt, ist lediglich ein positiver
Nebeneffekt.
1 vgl. CIPRA INFO 82/2007 – „Zukunft in den Alpen: Wissen verbreiten, Menschen vernetzen“
projektgruppe die.serpentine
2.1 Motiv
Für die erstmalige Durchführung des Kulturfestivals bietet sich das Gedenkjahr 2015 an.
Dieser historisch geprägte Zeitpunkt könnte genutzt werden, um das Festival unter dem
Motto:
“Viele Kulturen mit gemeinsamer Geschichte”
zu etablieren.
Potentielle Austragungsorte in den jeweiligen Gebieten wären dann die Gemeinde Obertilliach im Tiroler Gailtal, der Ort Maria Luggau im Lesachtal und die Gemeinde Sappada in
der Provinz Belluno.
Anschließend soll das Kulturfestival jährlich stattfinden, wobei jeweils ein neuer spezifischer Themenschwerpunkt gesetzt werden soll. Beispiele dafür wären:
ͳͳ “Viele Kulturen mit gemeinsamer Landschaft”
ͳͳ “Viele Kulturen mit gemeinsamer Zukunft”
2.2 Zeitraum
Ein möglicher Zeitraum für die Durchführung der Veranstaltung ist beispielsweise der Juli
im Jahr 2015. In diesem Jahr könnte das Kulturfestival je Austragungsort etwa drei Tage
umfassen. Zusätzlich sollten eine Auftakt- und eine Finalveranstaltung am Karnischen
Kamm stattfinden. Wenn das Kulturfestival im ersten Jahr sehr großen positiven Anklang
findet, könnte die Veranstaltung in den darauf folgenden Jahren schrittweise, auf mehrere
Tage je Austragungsort, ausgeweitet werden. Eine Dauer von sieben Tagen je Austragungsort sollte allerdings nicht überschritten werden.
Ge me in sam erleben
Da sich auch in den Alpen demographischer, sozioökonomischer und kultureller Wandel
bemerkbar machen, obliegt es immer mehr den Bewohnern vor Ort aktiv Einfluss auf
diese Trendwende zu nehmen.
Das Kulturfestival Rigodonaires in den französischen Sud-Isére ist ein Versuch, dem Ausverkauf von Tradition durch den Tourismus entgegen zu wirken. Die treibende Kraft ist dabei die starke Identität der Bewohner mit ihren Wurzeln. Das Festival gehört nicht grundlos
zu den CIPRA-Vorzeigeprojekten, da es zum sozialen Austausch und zum Nachdenken über
gemeinsame Projekte beiträgt und nebenbei auch noch den sanften Tourismus fördert.
Das Rigodonaires Festivals wird von sechs Gemeinden in den französischen Alpen SudIsére organisiert und findet seit 1998 jährlich statt. Das Motto lautet: „Unsere Wurzeln
entdecken, heißt die Gegenwart verstehen, um die Zukunft zu gestalten“.
87
Ge me in sam erleben
2.3 Organisation
88
Die Initiative für das Kulturfestival sollte entweder eine der Gemeinden der Austragungsorte auf österreichischer Seite oder eine Person aus einem der beiden österreichischen
Austragungsorte, die bereits positive Kontakte mit Italien, insbesondere mit Sappada
pflegt, und Initiator für einen Projektstart sein könnte, übernehmen. Die Person sollte
genau über die Projektidee informiert sein, ganz dahinter stehen und die entscheidenden
Personen an einen Tisch bringen können.
Für die Entwicklung der Veranstaltung sollte ein neuer Verein oder eine andere Art von
Vereinigung gegründet werden. Diese sollte aus mindestens einer Person je Austragungsort, mit jeweils einem Stellvertreter bestehen. Die Personen in der Vereinigung müssen
einen persönlichen Bezug zu ihrem jeweiligen Ort und vor allem zur dort lebenden Bevölkerung haben. Eine Möglichkeit wäre, von der jeweiligen Bevölkerung einen Kulturbotschafter und und seinen Stellvertreter wählen zu lassen, der ein Jahr lang bzw. für eine
Kulturveranstaltung als Schnittstelle fungiert. Wenn die Umsetzung entsprechend den
Bedürfnissen, Wünschen und Ideen der Bewohner erfolgt, können Botschafter und Vertreter erneut gewählt werden.
Abbildung 44: Kulturfestival |
Möglicher Zeitrahmen:
ͳͳ Eröffnungsveranstaltung des Kulturfestivals am Karnischen Kamm: An einem Wochenende im Juli 2015
ͳͳ Kulturfestival im Tiroler Gailtal: An drei Tagen im Juli 2015
ͳͳ Kulturfestival in der Region Venetien: An drei Tagen im Juli 2015
ͳͳ Kulturfestival im Lesachtal: An drei Tagen im Juli 2015
ͳͳ Finalveranstaltung des Kulturfestivals am Karnischen Kamm: An einem Wochenende
im Juli 2015
Zu Beginn müssen klare Zielvorgaben, eindeutige Aufgaben und gemeinsame Spielregeln
definiert werden, um mögliche Konflikte frühzeitig zu entschärfen und einen reibungsfreien, produktiven Ablauf zu gewährleisten.
Im nächsten Schritt ist es notwendig, ein gemeinsames Konzept zu erstellen. Für die Umsetzung kann ein Unternehmen (beispielsweise eine Eventagentur) beauftragt werden,
welches auf die Organisation und Umsetzung von Veranstaltungen spezialisiert ist. Wesentlich dabei ist allerdings, dass alle Kulturbotschafter gemeinsam mit dem beauftragen
Unternehmen das Konzept besprechen und regelmäßig mit dem Unternehmen Rücksprache über den aktuellen Fortschritt halten, um eine mögliche Zielabweichung frühzeitig
zu erkennen und Gegensteuern zu können.
Hinsichtlich Gastronomie und Personal soll auf die vorhandenen Gastronomiebetriebe und
mögliche engagierte Bewohner zurückgegriffen werden, um die heimische Wertschöpfung
zu unterstützen und die jeweilige Kultur zu fördern.
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Für die Finanzierung des Kulturfestivals besteht die Möglichkeit, unter anderem Gelder
aus Förderungen und Sponsoren zu lukrieren. Dadurch kann aber lediglich ein Teil des
Gesamtbudgets abgedeckt werden.
Das Kulturfest Wellenklänge in Lunz am See wird zu 34,5 % durch Förderungen von Bund,
Land und Gemeinde finanziert. Durch die niedrigen Einnahmen aus dem Kartenverkauf,
die lediglich als Anerkennung dienen, und mit Hilfe von Sponsorengeldern sind weitere
15,4% des Gesamtbudgets gedeckt. Die restlichen 50,1% werden in Form von unbezahlten
Eigenleistungen (Annahme: 15 € pro Arbeitsstunde) durch die Vereinsmitglieder und die
Gemeinde Lunz am See aufgebracht. Die meisten Ausgaben fallen für die Künstlergagen
an.1
Die Gemeinde Johnsbach im Gesäuse wollte im Jahr 2010 ein regionales Kulturfest
etablieren, die Umsetzung scheiterte laut Bürgermeister Mag. Ludwig Wolf jedoch daran,
dass es bei der Förderung durch das Land Steiermark zu Kürzungen kam. Die Finanzierung
des Kulturfestes konnte dadurch nicht mehr sichergestellt werden.2
Förderungen
Europäische Ebene:
Auf der Ebene der Europäischen Union gibt es das Programm „Kultur“ von 2007 bis 2013
mit drei zentralen Aktionsbereichen. Eine Förderung des Kulturfestivals könnte durch den
ersten Aktionsbereich „Unterstützung kultureller Projekte“ erreicht werden. Allerdings ist
nicht ersichtlich, ob es in der nächsten Förderperiode ab 2013 wieder ein Programm zum
Thema Kultur geben wird.
Anforderungen an den Aktionsbereich „Unterstützung kultureller Projekte“ (Unterpunkt
„Kooperationsprojekte“)3:
„Maßnahmen mit mindestens drei Kulturakteuren aus mindestens drei förderfähigen
Ländern, die sektorintern und sektorübergreifend zusammenarbeiten. Maßnahmen, die
Wege der langfristigen Zusammenarbeit erforschen, werden besonders berücksichtigt.“
1 Information lt. Bürgermeister Martin Ploderer, am 31.05.2011
2 Telefoninterview mit Bürgermeister Mag. Ludwig Wolf, am 31.05.2011
3 http://eacea.ec.europa.eu/culture/programme/strands1_de.php (Stand: 28.5.2011)
projektgruppe die.serpentine
Bergsteigerdörfer
Bundesebene:
Eine Förderung auf Bundesebene könnte durch das Bundesministerium für Unterricht,
Kunst und Kultur für den Bereich Volkskultur lukriert werden4:
ͳͳ Verlässliche Basisförderungen für die österreichweit aktiven Dachverbände der Volkskultur
ͳͳ Verstärkte Anreizfinanzierungen für innovative, auf Nachhaltigkeit abzielende Projekte
von bundesweiter Relevanz
ͳͳ Förderungen von bilateralen und internationalen Kontakten der Volkskulturgruppen
Anmerkung Volkskultur5
„Sie umfasst heute nicht nur die Bewahrung und Pflege unseres tradierten Volkskulturgutes bei Lied, Musik, Tanz, Spiel und Brauchtum, sondern auch die Wahrnehmung neuer
Aufgaben in Form einer kreativen und zukunftsgerichteten Auseinandersetzung im musisch-kulturellen Bereich wie in der ganzheitlich-kreativen Bildung und Erziehung bis hin
zur Alltagskultur und den verschiedenen Kulturinitativen.“
Landesebene:
Im Bundesland Kärnten werden Kulturvereine und –organisationen, Kunst- und Kulturschaffende, Veranstalter, Einzelpersonen uvm. gefördert.6
Im Bundesland Tirol werden Tätigkeiten von Kulturinitiativen in Form von Jahresprogrammen oder Einzelprojekten gefördert. Wesentliche Voraussetzung ist, dass die Projekte im
Bundesland Tirol stattfinden, oder einen inhaltlichen Tirolbezug aufweisen.7
Sponsoren
Das finden von potentiellen Sponsoren spielt bei der Finanzierung des Kulturfestivals
ebenso eine zentrale Rolle. Hierzu bietet der „KulturKontakt Austria“ eine unentgeltliche
Vermittlung von künstlerischen Projekten an Sponsoren aus der österreichischen und auch
internationalen Wirtschaft an.8
4 http://www.bmukk.gv.at/kultur/foerderungen/volkskultur/index.xml (Stand: 28.05.2011)
5 http://www.bmukk.gv.at/kultur/foerderungen/volkskultur/index.xml (Stand: 28.05.2011)
6 http://www.kulturchannel.at/ (Stand: 28.5.2011)
7 http://www.tirol.gv.at/themen/kultur/abteilung-kultur/kulturfoerderungen/kulturinitiativenzentren/, (Stand:
28.5.2011)
8 http://www.kulturkontakt.or.at/de/sponsoring (Stand: 28.5.2011)
Ge me in sam erleben
2.4 Finanzierung
P3
89
Von der Veranstaltung könnten die verschiedensten Ebenen profitieren, wie beispielsweise die Bewohner, die ansässige Gastronomie und die Beherbergungsbetriebe, die
Gemeinden der Region “Karnischer Kamm” hinsichtlich künftiger Planungen und Kooperationen, sowie potentielle Gäste der Region.
Ge me in sam erleben
2.5 Programm
90
Die Eröffnungs- und Finalveranstaltung könnten jeweils am Karnischen Kamm (Porzehütte
oder Hochweißsteinhaus), in Form eines gemeinsamen Festes, organisiert werden. Dabei ist unter anderem eine Begrüßungs- bzw. Verabschiedungsrede angedacht, beispielsweise von den Bürgermeistern der Gemeinden und den Kulturbotschaftern. Zusätzlich
sollte bei der Eröffnungsveranstaltung das geplante Programm vorgestellt werden. Bei
der Abschlußveranstaltung sollte ein Rückblick auf das stattgefundene Kulturfest gegeben
werden und ein abschließendes Feuerwerk organisiert werden. Beide Veranstaltungen
können von musikalischen Darbietungen (lokale, regionale, nationale oder internationale
Künstler) untermalt und mit regionalen Schmankerln (Gastronomie) bewirtet werden.
In den drei Tagen je Austragungsort sind Aktionen in den folgenden Bereichen angedacht:
ͳͳ Workshops (zb. von einem Verein angeboten, um dessen Idee/Traditon/Brauchtum
kennen zu lernen)
ͳͳ Musikalische Darbietung (zb. von Musikvereinen/-gruppen vor Ort und geladenen
Gästen)
ͳͳ Wanderung
ͳͳ Vereinsaktivitäten
ͳͳ Spezialitätenmärkte
ͳͳ Produktdarbietungen
ͳͳ Hofführungen
ͳͳ Museum
3. Hilfestellung: Checkliste „Eventorganisation“1
Phase 1
Grundsatzentscheidung
Phase 2
Grobplanung
Phase 3
Detailplanung
Phase 4
Durchführung
Phase 5
Abschluss
Abbildung 45: Organisationsablauf | http://www.unisg.ch/de/Studium/IntranetPublic/Services/KongressUndTagungsortHSG (Stand: 19.5.2011)
Phase 1 - Grundsatzentscheidung
In der ersten Phase ist es wichtig, zu Beginn die Ziele und das Zielpublikum zu definieren.
Anschließend ist ein Datum für die Veranstaltung festzulegen. Dabei ist eine Absprache
mit den internen und externen Exponenten notwendig, und auf mögliche Kollisionen (mit
Feiertagen, Schulferien und anderen nationalen oder regionalen Veranstaltungen) Rücksicht zu nehmen.
Als nächstes soll das Anlassvolumen abgeschätzt werden. Dies umfasst die Dauer der Veranstaltung, die geschätze Anzahl an Teilnehmern und Übernachtungen, den Bedarf an
Transportmitteln für die An- und Abreise, sowie benötigte Transfers und Parkplätze.
Zusätzlich ist es notwendig, den Bedarf an Raum- und Infrastruktur zu ermitteln. Dabei
soll der Bedarf an Workshops, technischer Infrastruktur, Bühne uvm. abgeschätzt werden.
Ein weiterer wesentlicher Schritt ist, die Veranstaltungsorte hinsichtlich Erreichbarkeit,
Zimmerkapazität und saisonaler Besonderheiten zu evaluieren. Weiters ist eine vorläufige
Reservierung der Unterkünfte und benötigten Räumlichkeiten zu tätigen.
Ein Muster hinsichtlich eines Programmfolders ist im Anhang auf Seite 130 angeführt.
1 http://www.unisg.ch/de/Studium/IntranetPublic/Services/KongressUndTagungsortHSG (Stand: 19.5.2011)
Bergsteigerdörfer
Phase 2 – Grobplanung
In der Grobplanung soll zunächst ein konkretes Konzept erarbeitet werden. Dabei sind
Zielsetzungen, Zielpublikum, das Hauptthema der Veranstaltung, sowie ein Ablauf mit
Termin und ein geschätztes Budget festzulegen. Es ist auch notwendig, sich bereits über
allfällige Genehmigungen Gedanken zu machen, um diese rechtzeitig einzuholen zu können. Einige Sofortmaßnahmen, wie die Bestätigung der vorläufigen Reservierungen (wenn
diese noch aktuell sind) und das Festlegen der wichtigsten Termine können bereits umgesetzt werden.
Zentraler Schwerpunkt bei der Detailplanung kommt der Entwicklung des Rahmenprogrammes zu. Dabei sollten musikalische Umrahmungen, Exkursionen, sportliche Aktivitäten und Unterhaltung hinsichtlich:
ͳͳ Ziel, Art, Zeitpunkt und Umfang
ͳͳ Programm, Budget, Reservierungen und Verpflegung
ͳͳ vorhandene/benötigte Ausstattung und Infrastruktur
abgeklärt und ausgearbeitet werden.
Zusätzlich ist es notwendig, technische und audiovisuelle Anforderungen abzustimmen.
Eine zentrale Rolle kommt in dieser Phase auch der Projektorganisation zu. Es ist wichtig,
Verantwortlichkeiten und Stellvertretungen zuzuteilen, ein Organigramm zu erstellen, die
einzelnen Aufgabenbereiche zu budgetieren und einen Terminplan auszuarbeiten.
Phase 4 – Durchführung
In der Phase der Durchführung ist es notwendig, eine letzte Kontrolle (z.B.: Ausstattung,
Hinweisschilder, Beleuchtung) durchzuführen. Zusätzlich ist die Kommunikation mit allen
Anlassbeteiligten (z.B.: Briefing, klare Instruktionen) notwendig und ein entsprechender
Empfang, sowie die weitere Betreuung und auch Verabschiedung der Gäste erforderlich.
Phase 3 – Detailplanung
Die Phase der Detailplanung verlangt zu Beginn, sich mit dem Einladungsprozedere auseinander zu setzen. Dabei ist es wichtig, neben dem Bestimmen des Einladungskreises
auch eine entsprechende Beilage (zB. Antwortkarte, Programm, Unterkunftprospekt,
Stadtplan) anzufertigen.
Dieser Schritt verlangt natürlich auch nach einer Gestaltung von Drucksachen (z.B.: Programm, Situationspläne, Transportübersicht). Wichtig ist auch eine entsprechende Zusammenarbeit zwischen den Veranstaltungsorten. Dabei sollte ein einheitlicher Ablauf festgelegt werden (z.B.: Willkommensgruß, Kontaktperson, Information, Mitbenützung der
Infrastruktur).
Beim Transport sind Überlegungen hinsichtlich Gruppentransporte, Anzahl an Personen,
Distanz und Dauer der Transporte vorab zu tätigen. Des Weiteren sollte die Zusammenarbeit mit möglichen Referenten abgestimmt werden.
Phase 5 – Abschluss
In der letzten Phase kommt, neben der Schlussabrechnung, vor allem der Erfolgskontrolle
große Bedeutung zu. Der Erfolg soll an den Besucherzahlen und dem persönlichen Empfinden der Besucher gemessen werden. Dies kann mit Hilfe von Fragebögen, persönlichen
Anrufen, dem Sammeln von Medienberichten und dem Verfassen eines internen Berichtes
durchgeführt werden.
Broschüre CIPRA INFO 82/2007 – „ Zukunft in den Alpen: Wissen verbreiten,
Menschen vernetzen“
Thema: „Bildungsprojekte und Kulturzentren fördern den Zusammenhalt – Cyberspace auf der Alm, Kulturfeste und Tauschbörsen.“
Beispiel Sud Isére (Frankreich) – Rigodonaíres Festival (Seite 13)
Good Practice
Kulturfestival
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam erleben
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
91
Ge me in sam erleben
08 Auftaktveranstaltungen
92
Nach der Erstellung eines Konzeptes, Programmes oder Projektes, kann der Beginn der
Umsetzungsphase, in Form von sogenannten „Auftaktveranstaltungen“, zu einer Stärkung
der Identität der Bewohner mit der Planung führen und mögliche künftige Konflikte
frühzeitig entschärfen.
Wichtig ist dabei, dass der Start der Umsetzung gut koordiniert ist. Eine zentrale Rolle
spielen dabei einerseits die Entscheidungsträger und die Bevölkerung und andererseits
die lokalen und regionalen Medien. Durch die offizielle Information der lokalen Bevölkerung über die Umsetzung des Projektes, soll der sogenannte „Identitätsfunke“ auf die
Bevölkerung überspringen. Den lokalen, regionalen, nationalen und internationalen Qualitätsmedien kommen dabei zwei wesentliche Funktionen zu: sie sind Informations- und
Kontrollmittel hinsichtlich des Vollzugs der Planung und der Zielerreichung.
Optimal wäre, wenn die Medien im Zuge der Umsetzungsphase ein Eigeninteresse an der
Thematik entwickeln und laufend darüber berichten würden.
Abbildung 46: Spatenstich | http://www.saarbruecken.de/assets/2011_1/1294755423_spatenstich_kita_brebach.JPG
(Stand: 25.6.2011)
1. Umsetzung
Eine Auftaktveranstaltung kann im Anschluss an die Entwicklung und Erstellung eines örtlichen Entwicklungskonzeptes, eines Tourismuskonzeptes, eines Energie- oder Klimaleitbildes, eines Themenwanderweges, eines neuen Bauvorhabens und vielem mehr initiiert
werden.
Wesentlich dabei ist allerdings, dass es sich um ein Vorhaben auf örtlicher-, bis maximal
regionaler Ebene handelt, da eine Auftaktveranstaltung auf Landesebene kaum als sinnvoll und realisierbar erachtet werden kann. Die Auftaktveranstaltung verfolgt die Idee
einer prägnanten und symbolischen Handlung und lässt für die Umsetzung einen breiten
Handlungsspielraum offen.
1.1 Organisation
Das Durchführen von Auftaktveranstaltungen sollte zu einem festen Bestandteil des örtlichen Planungsprozesses werden. Dies soll heißen, dass die Organisation entweder von
der Gemeinde oder von einer von der Gemeinde beauftragten Person durchgeführt wird.
Bei der beauftragten Person kann es sich um einen Verein, ein Unternehmen oder um eine
engagierte Privatperson handeln. Voraussetzung ist allerdings, dass diese Person Kenntnisse im Bereich der Eventorganisation und einen persönlichen Bezug zur jeweiligen Gemeinde und den Bewohnern hat, da es sich bei dieser Veranstaltung um eine bedeutende
Schnittstelle zwischen Planung und Bevölkerung handelt.
P3
Bergsteigerdörfer
In jedem Fall notwendige Voraussetzungen sind allerdings1:
09 Bürgerbeteiligung
ͳͳ „Anwesenheit und Mitwirkung eines externen Beraters
ͳͳ Lückenlose Präsenz und aktive Beteiligung aller (haupt-)verantwortlichen Leistungsträger sowie aller direkt und indirekt betroffenen Interessenskreise. Die prinzipielle
Übereinstimmung und der Wille zur konsequenten Umsetzung müssen spürbar und
sichtbar werden
ͳͳ “Rühren der Werbetrommel” für den Anlass via Vereine, Organisationen sowie zusätzliche Motivation über ein besonderes Rahmenprogramm. An diesem “Ereignis” sollte
der “Identifikations-Funke” auch zur Bevölkerung überspringen
ͳͳ Detaillierte Präsentation des Nutzens der Umsetzung und der ersten Umsetzungsphase.
Die Erwartungen an die Bevölkerung sind klar zu umschreiben
ͳͳ Der Termin für die erste Standortbestimmung in einem weiteren Tourismusforum ist
verbindlich festzulegen“
ͳͳ Die Einladung externer Interessenten, die einen thematischen Bezug zur jeweiligen Planung haben
In der Raumplanung spielt die Beteiligung, von der Planung betroffener Personen, eine
große Rolle. Die raumplanerischen Maßnahmen haben oft einen Einfluss auf das direkte
Leben, beziehungsweise auf Lebensbereiche der betroffenen Personen. Das Prinzip der
“bottom-up Planung” hat vor allem den Vorteil, dass die Planungen von der Bevölkerung
besonders positiv angenommen werden. Die Anliegen und Wünsche der Bevölkerung können so berücksichtigt werden und führen zu einer verbesserten Identifikation mit dem
Planungsergebnis. Beteiligung bringt aber nicht nur Nutzen hinsichtlich der Akzeptanz
(beispielsweise eines teilräumlichen Entwicklungskonzeptes), sondern kann auch einen
wichtigen inhaltlichen Input für etwaige Planungsmaßnahmen liefern. Im Gegensatz zum
üblicherweise gebietsfremden Planer verfügt die ortsansässige Bevölkerung über ein umfangreiches Wissen über ihren Lebensmittelpunkt. Die Nutzung dieses „Alltagswissens“
stellt für die Planung einen besonderen Mehrwert dar. Die Bürgerbeteiligung kann sowohl
gemeinde- als auch regionsübergreifend erfolgen.
Beispiele für Auftaktveranstaltungen sind:
ͳͳ Musikalische Darbietung
ͳͳ Freigetränke und -snacks (in Form eines Frühschoppens)
ͳͳ Workshop, Seminar, Vortrag,Ansprachen
ͳͳ Theater, Kabarett, künstlerische Darbietung, Wanderung
1.2 Finanzierung
Die Finanzierung ist primär Aufgabe der Gemeinde. Gelder könnten von Tourismusvereinen und Sponsoren lukriert werden.
1 vgl. FEILMAYR, 2011, S. 99.
projektgruppe die.serpentine
Abbildung 47: Beispielhafte Abbildung einer Bürgerbeteiligung | http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/umwelt_zukunft/
zukunft/buerofuerzukunftsfragen/weitereinformationen/buergerschaftlichesengage/freiwilligengagiert2011/
einfeiertagfuerdiedemokra.htm (Stand: 30.6.2011)
Ge me in sam erleben
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
93
Thema
Soziale Handlungsfähigkeit - Zusammengehörigkeitsgefühl
Ge me in sam erleben
Ziele
Tourismusentwicklung mit den Betroffenen, Identifikation / Stolz der Einwohner auf ihre
Region, Miteinbeziehung möglichst vieler Bürger in die Zukunftsgestaltung
94
Zielgruppe
Betroffene / Einheimische, die mit dem Tourismus verbunden sind und jene, die es nicht
sind.
Stärken
Einheimische sind in der Lage die Stärken und Schwächen ihrer Region zu erkennen1.
Ergebnis
Die Ortschaften können Ziele für ihren Lebensraum formulieren sowie jene Maßnahmen
und Projekte festlegen, die zum Erreichen der Ziele notwendig sind. Somit erfolgt die Umsetzung der Ziele. Dadurch, dass die Planungen im Rahmen einer Bürgerbeteiligung erarbeitet wurden, kann eine höhere Akzeptanz erreicht werden.
Zusätzliche Erfordernisse
Erfordert Zeit und Geld
Vorteile
Das Wissen der Einheimischen einbeziehen, Entscheidung aus verschiedenen Blickwinkel
absichern, Vertrauen und Akzeptanz der Bevölkerung gewinnen, Verständnis für andere
Standpunkte entwickeln
Beteiligte
Bevölkerung der Gemeinden / Regionen
Zum Beispiel: Lehrer, Hoteliers, Landwirte, Privatzimmervermittler, Jugend, Vereine, Seilbahnbetreiber, Gemeinderäte, Querdenker
Vorgehensweise
Zwei Möglichkeiten:
ͳͳ Einsatz der eigenen Kräfte und Kapazitäten (Personal, Räumlichkeiten)
ͳͳ externe Unterstützung – neutraler Moderator/externer Begleiter
Prozess (grobe Einteilung)
ͳͳ Beteiligungsprozess vorbereiten und durchführen
ͳͳ Ergebnisse diskutieren, darüber entscheiden
ͳͳ Entscheidungen bekannt geben und umsetzen
ͳͳ Monitoring und Evaluierung
Tourismusentwicklung mit Betroffenen von
Peter Haimayer
Tourismusentwicklung mit Betroffenen.
In: Tourismus im Hochgebirge : die Region Großglockner;
Symposium über Ökologische, Ökonomische und Soziale Fragen in
Heiligenblut, 1992, S. 95
Good Practice
Bürgerbeteiligung
1 vgl. HAIMAYER, S.100
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
10 Vernetzung alpiner Vereine und
Bergsteigerdörfer
Übersicht zu den Alpinen Vereinen in der Region Karnischer Kamm
Österreich
Italien
OeAV Sektion Austria
AVS Sektion Hochpusteral
OeAV Sektion Sillian
AVS Sektion Drei Zinnen
OeAV Sektion Obergailtal-Lesachtal
Sezione CAI di Sappada
Naturfreunde Oberes Gailtal
Sezione CAI di Forni Avoltri
Tabelle 27: Übersicht zu den Alpinen Vereinen in der Region Karnischer Kamm | http://www.alpenverein.it/de/sektionen/sektionen-ortsstellen-185.html; http://www.cai.it/index.php?id=474&no_cache=1&tx_proindustrydb_
pi1[showPlace]=5 (Stand: 6.6.2011).
1. Ziel
Bereits heute gibt es im alpinen Sport in der Region eine Vielzahl von Bekanntschaften
und Austauschbeziehungen (z.B.: Training in der Kletterhalle im benachbarten Tal) über
die Landesgrenzen hinweg. Solche Verbindungen sind kulturell überaus wertvoll und sollen durch diese Maßnahme vervielfacht werden. Besonders die Bergsteigerdörfer Tiroler
Gailtal, Lesachtal und Mauthen sind für diese Idee quasi prädestiniert.
Die Maßnahme soll zur grenzüberschreitenden Kommunikation und Kooperation der
alpinen Vereine anregen. Es soll eine gemeinsame Basis geschaffen werden, um in der
Region an den vorhandenen Fäden zu ziehen und die wichtige Alpenvereinsarbeit auch
grenzüberschreitend zu koordinieren.
projektgruppe die.serpentine
2. Beschreibung
Konkret könnte ein Modell entwickelt werden bei dem die einzelnen Sektionen nach dem
Rotationsprinzip im Monatsrhythmus eine Gemeinschaftstour organisieren, zu der die anderen Sektionen eingeladen werden. Dabei kann das Spektrum der Touren von Skitouren,
Schneeschuh- und Winterwanderungen in der kalten Jahreshälfte bis zu einfachen Wanderungen oder Klettersteigen im Sommerhalbjahr reichen. Die jeweils einladende Sektion
hat dabei die Gelegenheit ihr Gebiet und sich selbst zu präsentieren.
2.1 Kosten und Zeithorizont
Die Umsetzung erfordert kaum finanzielle Ressourcen, da sich die Vereine untereinander
koordinieren und organisieren. Die Umsetzung ist ohne Einschränkungen kurzfristig
möglich.
Ge me in sam erleben
In der Region um den Karnischen Kamm sind die alpinen Vereine Österreichs und Italiens
und ihre jeweiligen Sektionen aktiv (siehe Tabelle 27 auf Seite 95). Um eine bessere Zusammenarbeit in der Region zu fördern, ist ein erster von vielen Schritten, die Sektionen
untereinander stärker zu vernetzen. So werden Menschen durch ihre gemeinsame Leidenschaft – den Bergsport – miteinander in Kontakt gebracht. Bergtouren in der Gruppe
haben etwas Verbindendes an sich und durch, von den Sektionen abwechselnd organisierte, gemeinsame Touren kann der Kontakt in einer ungezwungenen Atmosphäre hergestellt werden.
95
11 Regionsführer
1. Ziel
Ge me in sam erleben
Die Region um den Karnischen Kamm ist nicht nur von landschaftlicher Schönheit geprägt,
sondern auch ein geschichtsträchtiger Schauplatz. Dies reicht von den slawischen Einflüssen der ersten Siedler im Tal des Gail-Flusses - was sich zum Beispiel in Namen und Siedlungsstrukturen widerspiegelt - bis hin zu den Geschehnissen an den umkämpften Gebirgsfronten im 1. Weltkrieg. Der Karnische Höhenweg ist auch als Friedensweg bekannt, was
das Völkerverbindende des ehemals Trennenden ausdrücken soll.
Im Lesachtal und Tiroler Gailtal gibt es einige Themenwege in Kombination mit Führungen,
die folgender Tabelle zu entnehmen sind:
96
Themenwege im Lesachtal
Themenweg
Treffpunkt/Ort
Inhalt
Mühlenweg
Bauernladen Maria Luggau
Besichtigung von Wassermühlen, Brechelstube, Mühlenmuseum, historisches Dorf,
Basilika, Kloster, Wasserbetrieb, Filmvorführung
Kornkasten Wanderweg
Untertilliach, Kirchberg, Eggen
Ausstellungen von heimischen
Künstlern in vier Kornkästen
Kräuterwanderung
Mühlenstüberl Obergail
Kräuter
Geotrail
Wolayersee, Weißsteinhaus
Geologiewanderweg,
Naturschutzgebiet Geotrail
Wolayersee
Kraftquelle Radegund
St.Lorenzen, Radegundbrücke
Führung zu Natur, Kultur,
Religion, Wasser
Kulinarische Wanderung
-
Wanderung mit Einkehr in die
Gasthöfe, 4 Gang Menü, 1x
pro Woche (Mai ,Juni, September, Oktober)
Tabelle 28: Themenweg im Lesachtal | Tourismusverband Lesachtal 2009, die.serpentine 2011.
Eine Ausbildung zum Regions-, Natur- und Landschaftsführer soll Interessierte, dabei vor
allem Bewohner der Region, darin befähigen, Besuchern und Einheimischen die Region zu
zeigen und sowohl Sehenswürdigkeiten, wie auch die Landschaft und Geschichte durch
Erzählungen zum Leben zu erwecken. Die Führungen können als attraktives Zusatzangebot
zum Wandertourismus und Bildungsangebot in der Region gesehen werden.
2. Umsetzung
Die Regionsführer werden großteils nebenberuflich tätig sein und sollten einen starken
Bezug zur Region haben. Mögliche Angebote wären je nach persönlichem Interesse Spaziergänge/Wanderungen mit Informationen zur Geschichte, Kulturlandschaftsführungen, Pflanzenführungen oder Ähnlichem. Ideal wäre die Kombination mit der Qualifikation als Wander-/ Bergführer, da dadurch auch Ausflüge ins Gebirge möglich wären. Eine
besonders wichtige Zielgruppe sind Kinder und Jugendliche für die spezifische Veranstaltungen angeboten werden sollen. Es soll keine direkte Konkurrenz zu etablierten Wander-/
Bergführern (denen die Ausbildung natürlich offen steht und die in den meisten Fällen
schon enorm viel Wissen mitbringen) geschaffen werden, sondern ein ergänzendes, niederschwelligeres Angebot für Leute aus der Region.
Die Ausbildung beim unten angeführten Good Practice Beispiel Kellergasseführer im Weinviertel besteht aus sechs Modulen zu je 4 Stunden und kostet insgesamt 198 Euro. Die
Themen der dort behandelten Module sind: Historie, Wein, Architektur, Kommunikation
und Tourismus.1
In der Region Karnischer Kamm bietet es sich an, die Führungen in mehreren Sprachen
zu halten, um der Grenzlage gerecht zu werden, auf die vorhandene Sprachenvielfalt
besonders einzugehen. Daher könnte es ein Ausbildungsschwerpunkt in der Region Karnischer Kamm sein, auf die Mehrsprachigkeit besonderen Wert zu legen.
2.1 Akteure und Finanzierung
Mögliche Akteure
ͳͳ Interessierte Bewohner der Region
ͳͳ Anbieter von Seminaren und Kursen
ͳͳ Volkshochschulen
1 http://www.agrarplus.at/pdf/seminarkalender_2010_2011.pdf (Stand 5.6.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Zur Finanzierung der Ausbildung können Förderschienen diverser Programme angezapft
werden, wie zum Beispiel Töpfe des Programms für die Entwicklung des ländlichen Raums
(LEADER, Lernende Region, Interreg bei einer grenzüberschreitender Ausbildung).
Wie die ausgewählten Good Practice Beispiele zeigen, wurde der Gedanke des Regionsführers bereits in mehreren Gemeinden und Regionen aufgegriffen und speziell auf die
Themen und Bedürfnisse vor Ort zugeschnitten.
Hauptziel ist die Schulung von Personen in der Region bezüglich touristisch relevanter
Themen, um die vielfältigen Attraktionen in Auland Carnuntum für die BesucherInnen
noch besser erlebbar zu machen. Um die in den Gemeinden als Orts-/Stadt- oder Museumguides eingesetzten Personen für ihre Tätigkeit noch besser zu qualifizieren (Regionskenntnisse, Inhalte der Führungen etc.), wird in der LEADER+ Region Auland Carnuntum
derzeit das Projekt „Ausbildung zum RegionsführerInnen Auland Carnuntum“ umgesetzt.
Im Rahmen dieses Projektes werden bestehende als auch potenzielle Führungsangebote
überarbeitet und analysiert. Die bereits bestehenden „Guides“ bilden sich weiter bzw.
werden professionalisiert, weitere 15 bis 30 neue GemeindeführerInnen und 5 bis 10
Themen- bzw. RegionsführerInnen werden ausgebildet. Des weiteren werden Konzepte zur
Qualitätssicherung, „Drehbücher“ für Erlebnisführungen erstellt und Vermarktung und PR
aufgebaut. Das Land Niederösterreich hat sich an diesem Projekt mit Regionalförderungsmitteln beteiligt.1
Ausbildung zum Kellergassenführer Weinviertel
Im Weinviertel in Niederösterreich hat sich eine Ausbildung zum sogenannten Kellergassenführer bewährt. Für die Absolvierung müssen mehrere Module zu unterschiedlichen
Themen besucht werden und eine schriftliche Arbeit über eine Kellergasse erarbeitet werden, um ein Zertifikat mit dem Titel „ausgebildeteR KellergassenführerIn“ zu erhalten.2
Regionsführer Kamptal3
Abbildung 48: Beispiel für ein Seminarprogramm zum Kellergassenführer | http://www.agrarplus.at/pdf/seminarkalender_2010_2011.pdf (Stand: 20.5.2011)
Auch in der Leader Region Kamptal wird eine, neun Module umfassende, Ausbildung angeboten, die sich stark an dem Projekt Geopark Kamptal orientiert. Dabei liegen die Schwerpunkte auf Erdgeschichte, Biologie, Ur- und Frühgeschichte, Geschichte der Region, aber
auch auf Präsentations- und Führungstechnik, Marketing, Rechtliche Grundlagen werden
behandelt.
Regionsführer Kamptal
Kellergassenführer Weinviertel
http://www.kellergassenerlebnis.at/
Ausbildung zum RegionsführerInnen Auland
Carnuntum
Good Practice
1
2
3
Kulturnews der Kulturvernetzung NÖ, Online.
vgl. BMLFUW, 2008, S.127.; AGRAR PLUS, Referenzen, Online.
vgl. BMLFUW, 2008, S.127.
Ge me in sam erleben
Ausbildung zum RegionsführerInnen Auland Carnuntum
ͳͳ Ländliche Fortbildungsinstitute der Bundesländer
ͳͳ Wander-/ Bergführer
Regionsführer
projektgruppe die.serpentine
97
12 Forum Mitfahrgelegenheit
Diese Maßnahme zielt auf Kooperation und verstärkte soziale Interaktion ab, statt auf
technische Innovation zu setzen.
Ge me in sam erleben
Der Besetzungsgrad eines PKW in Österreich liegt durchschnittlich bei 1,3 Personen je Fahrzeug. Betrachtet man den durchschnittlichen Besetzungsgrad eines PKW je Fahrtzweck in
Deutschland so fahren kaum mehr als 2 Personen pro Fahrzeug (siehe Abbildung 50 auf
Seite 99). Besonders bei den Fahrtzwecken die die Ausbildung oder den Beruf betreffen sind
Besetzungsgrade von rund 1,2 bis 1,3 Personen pro Fahrzeug zu beobachten). Diese Werte
sind dem Besetzungsgrad in Österreich sehr ähnlich.
98
Um den Besetzungsgrad je Fahrzeug zu erhöhen und somit die Fahrtkosten zu senken,
den Individualverkehr und die CO2 Belastung zu verringern, sollen die Menschen dazu
ermutigt werden Fahrgemeinschaften zu bilden. Um dieses Ziel erreichen zu können, muss
eine entsprechende Infrastruktur geschaffen werden, wie etwa eine Plattform für Fahrgemeinschaften.
1. Umsetzung
Es soll ein Online-Forum für Fahrgemeinschaften eingerichtet werden. Bei diesem Forum
soll kein Fokus auf bestimmte Gruppen gelegt werden, es soll sowohl von Touristen als
auch von den Bewohnern der Region verwendet werden. Jeder der eine Reise in die Region antritt kann einen Eintrag im Forum posten und sich dafür eine Fahrgemeinschaft
organisieren. Des Weiteren könnte dieses Forum dafür genutzt werden, um für Wandertouren oder längere Mountainbikestrecken größere Gruppen zu organisieren. Von den
Bewohnern der Region würde dieses Forum wahrscheinlich in erster Linie zum Pendeln
an den Arbeits- bzw. Bildungsplatz verwendet werden. Daraus könnten positive Effekte
zwischen den Bewohnern resultieren, wie beispielsweise CarPooling1. Durch dieses Forum
könnten die Pendler darauf aufmerksam gemacht werden, dass es einige Bewohner in der
Projektregion gibt, die täglich den gleichen Weg zurücklegen. Durch die Gründung einer
Fahrgemeinschaft können die Fahrkosten geteilt werden. Zusätzlich können dadurch auch
die sozialen Kontakte gefördert werden. Dieses Forum könnte auch dazu genutzt werden
unter den Bewohnern und/oder Touristen Informationen auszutauschen, in Form von Erlebnisberichten oder dergleichen.
Diese Plattform könnte auch mit sozialen Netzwerken wie Facebook verknüpft werden,
ähnlich wie die französische Mitfahrbörse www.coriding.com.
2. Akteure, Finanzierung und Vermarktung des Forums
Fahrgemeinschaften
Das Forum kann über die Homepages der jeweiligen Gemeinden vermarktet und verlinkt
werden. Vor Ort könnten Mitfahrgelegenheiten bei den Tourismusinformationsstellen organisiert werden, indem den Touristen ein Zugang zum Internet zur Verfügung gestellt
wird oder über die Mobilitätszentrale, welche sich innerhalb der Region befinden wird
(nähere Informationen sind der Maßnahme über die Informations- und Buchungsplattform zu entnehmen). Die Mobilitätszentrale soll dazu dienen, administrative wie auch
informative Dienstleistungen zu bieten.
Für die Aktualisierung und Vermarktung des Forums wäre eine Person zu beauftragen.
Dies könnte jedoch auch ein Angestellter der Gemeinden oder eines Tourismusverbandes
sein. Kosten die durch diese Maßnahmen entstehen betreffen in erster Linie die Erstellung
des Online-Forums, da hierfür eventuell eine Firma zu beauftragen ist und Kosten die im
laufenden Betrieb anfallen (wie Lohn des Angestellten für die Wartung usw.).
Abbildung 49: Symbolfoto | www.spacezone.de/blog/de/archives/archive_2007-y00.php (Stand: 24.5.2011)
1 Unter CarPooling wird das gemeinsame Autofahren verstanden. Sinnvoll ist das CarPooling besonders in jenen Fällen wo
zwei oder mehr Personen den selben oder ähnlichen Weg zur Arbeit haben. Dadurch können die aufkommenden Kosten
(Parkgebühren, Spritkosten usw. ) geteilt werden.
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Bergsteigerdörfer
2,5
2
1,5
1
0,5
0
2,08
Transportfahrten
1,34
1,24
1,21
Ausbildung
Arbeit
Geschäftlich
1,59
Einkauf
1,86
Freizeit
Fahrtzweck
Abbildung 50: Durchschnittlicher Besetzungsgrad je Fahrtzweck in Deutschland | http://www.iwi.uni-hannover.de/lv/ucc_ws04_05/dismer/Verkehrstelematik/3.htm (Stand10.6.2011)
Trekkingforum
http://www.trekking.ro/forum/showthread.php?t=13978
coriding
http://www.coriding.com/?change_zone=1
Good Practice
Forum Mitfahrgelegenheit
projektgruppe die.serpentine
1,54
1,56
Heimfahrt
Gesamt
Ge me in sam erleben
Personen/PKW
Durchschnittlicher Besetzungsgrad je Fahrtzweck
99
G e m e i n s a m w i rt s c h a f t e n
13 Gemeinsamer Wirtschaftsraum
14 Tauschkreis
15 Regionale Energieplattform
16 "Sanfter Tourismus" Berater
17 Kulinarik-Cluster
18 Informations- und Buchungsplattform
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
13 Gemeinsamer Wirtschaftsraum
Im Projektgebiet gibt es bereits jetzt sehr viele Unternehmen, die ein gutes Dienstleistungs- und Produktangebot zur Verfügung stellen. Einzig die Verknüpfung von Ideen und
Strategien für gemeinsame und grenzüberschreitende Aktivitäten scheint verbesserungswürdig. Wie in der Bestandserhebung deutlich geworden ist, fehlt es den Menschen in
der Region nicht an kreativen Ideen, sondern eher an Möglichkeiten zur gemeinsamen
Umsetzung.
projektgruppe die.serpentine
1. Maßnahmenidee - Kurzbeschreibung
Die folgende Maßnahme soll dabei helfen, die verschiedenen Akteure und Akteurinnen
sowie einzelne Initiativen zusammen zu bringen und durch die gemeisame Aktivitäten wirtschaftliche Erfolge und Gewinne zu verbuchen. Die Idee beruht auf einem Good-PracticeBeispiel aus dem Grenzraum von Österreich und Ungarn. Mit Regionet aktiv hat sich hier
eine Plattform etabliert, die einen gemeinsamen, grenzüberschreitenden Wirtschaftsraum
stärken und fördern möchte. Das Projekt wird gefördert von der EU (Europäischer Fonds
für regionale Entwicklung – EFRE), Ungarn, dem Bundesministerium für Wirtschaft, Familie
und Jugend (BMWFJ), den Wirtschaftskammern Burgenland und Niederösterreich, sowie
der Steirischen Landesregierung. Die im folgenden vorgestellten, einzelnen Bestandsteile
dieser Kooperation beruhen zu einem großen Teil auf dem Projekt Regionet aktiv.
Ge me in sam wirtsc h aften
Im Zuge dieses Projektes wurde eine Vielzahl an Maßnahmen entwickelt, die in engem
Zusammenhang mit der wirtschaftlichen Entwicklung der Region stehen. Damit diese
Maßnahmen in einen Kontext gebracht werden können, ist eine Art „Überbau“ notwendig,
da die einzelnen Aktivitäten gebündelt noch besser funktionieren können. Die Gründung
eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes, also die koordinierte Vernetzung von kleinen
und mittleren Unternehmen in der Region, bietet die Möglichkeit zu einer vereinfachten
Zusammenarbeit.
101
Ge me in sam wirtsc h aften
2. Konkrete Umsetzungsvariante
102
Anhand des Good-Practice-Beispiels “Regionet aktiv” erfolgen nun Anregungen für die
Adaption für die Region Karnischer Kamm. Damit werden in der Region jene Bereiche abgedeckt, die zwar für sich jetzt schon gut funktionieren, bei denen eine Vernetzung aber
dennoch von Vorteil wäre.
Davor müssen jedoch einige Festlegungen getroffen werden, um klar abzugrenzen, wovon
gesprochen wird:
2.1 Definitionen und Grundlegendes
ͳͳ Die Region
Wie wird die Region Karnischer Kamm (ungefähr) abgegrenzt? Für die interne
Strukturierung würden sich anbieten: LEADER-Regionen, Kleinregionen, Gemeindeverbände oder Regionalverbände.
ͳͳ Ziele
Abbildung 51: Regionet aktiv - Startseite der Homepage | www.regionext-aktiv.at
Für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Region Karnischer Kamm, also im
Grenzraum Österreich und Italien, kann dieses Modell zu einem großen Teil übernommen werden. Hauptsächlich deshalb, da die vorgeschlagenen Aktivitäten weniger inhaltlichen, als eher prozessorientierten Charakter aufweisen. In der Projektregion bietet sich
die Zusammenarbeit in den Bereichen Tourismus und Wirtschaft an. Abbildung 51 macht
deutlich, welche Aufgabenbereiche sich hier auftun bzw. welche regionsinternen Bedürfnisse abgedeckt werden können.
Ein wesentlicher Punkt, der bei Umsetzung dieser Maßnahme zu beachten ist, ist die Notwendigkeit einer engagierten Projektträgerschaft sowie entsprechender Finanzierung.
Jedoch können auch hier Ideen aus dem Good-Practice-Beispiel übernommen werden.
Die Ziele dieser regionalen Kooperation bzw. Partnerschaft sollen verständlich,
aber nicht allzu detailliert sein - auf jeden Fall müssen sie realistisch sein, um die
Umsetzbarkeit zu gewährleisten. Konkrete Ziele können, wie auch beim Referenzprojekt, die Vernetzung von Klein- und Mittelunternehmen (KMU) sein, der
Aufbau einer institutionellen Kooperation sowie die Schaffung eines grenzüberschreitenden Wirtschaftsraumes.
ͳͳ Partner
Eine derartige Zusammenarbeit erfordert viele Akteure, die sowohl inhaltliche,
als auch organisatorische Aufgaben erledigen und damit dem Projekt Rückhalt
gewähren. Für die Kooperation auf inhaltlicher Ebene geeignete Akteure sind
Gemeinden, Tourismusverbände, Landwirte, Hüttenwirte, Hoteliers und Gastronomen, der Alpenverein sowie Vereine der Region.
Betreffend der organisatorischen Arbeit wie auch der Finanzierung der Zusammenarbeit
kann bzw. muss besonders auf folgende Akteure zurückgegriffen werden: Bezirkshauptmannschaften, Regionalmanagements, LEADER-Regionen, Berggemeinschaften (z.B. die
Comunità Montana delle Carnia), der Kärntner Wirtschaftsförderungsfonds (KWF), die
Landesregierungen und die Wirtschaftskammern.
Bergsteigerdörfer
ͳͳ Koordination
Für die Gesamtkoordination dieses recht ehrgeizigen Projektes bietet sich durchaus eine Management-Vollzeitstelle an. Diese würde sich auch mit der
Maßnahme „Informations- und Buchungsplattform“ verbinden lassen.
2.3 Instrumente
ͳͳ Bestehende Netzwerke und Unternehmen
Bestehende Netzwerke bzw. erfolgreiche und innovative Unternehmen („Innovatoren“) bieten besonders großes Potential, sie müssen erfasst und motiviert
werden. Jedoch muss im Vorhinein abgeklärt werden, welche Branchen in das
Konzept integriert werden sollen.
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
2.2 Schwerpunkte
zusätzliche Empfehlungen
Die Projektgruppe empfiehlt ergänzend zu den aufgeführten Instrumenten noch folgendes:
ͳͳ Einsatz eines „Sanfter Tourismus" Berater (siehe Seite 110)
ͳͳ Stammtische der regionalen Akteure und Akteurinnen, gegliedert nach Fachbereichen Bürgermeister, Tourismusfachleute, OeAV-Sektionen, Gastwirte, Hoteliers, etc.
Die hier aufgeführten Bereiche der schwerpunktmäßigen Zusammenarbeit beziehen sich
im Referenzprojekt vor allem auf den wirtschaftlichen Bereich. In der Region Karnischer
Kamm ist eine Konzentration auf touristische Aspekte empfehlenswert.
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
Gegenseitige Unterstützung
Wechselseitige Geschäftsbeziehungen
Kooperative Angebotsentwicklung
Kompetenzaufbau
Innovation
Regionale Kaufkraftbindung
Überregionales Marketing
ͳͳ zusätzliche Empfehlungen
Im Rahmen des vorliegenden Qualitätsentwicklungskonzeptes wurden einige
beispielhafte Leistungen entwickelt, die im Rahmen eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes umgesetzt werden können. Informationen dazu finden sich direkt
bei den einzelnen Maßnahmen im Anschluß an dieses Kapitel.
- Talente-Tauschkreis
- Kulinarik-Cluster
- Regionale Energieplattform
Im Rahmen der Zusammenarbeit ist festzulegen, wie die gemeinsame Arbeitsstragie aufgebaut ist. Dies kann durch einen Instrumentenmix geschehen, der die Akteure und Akteurinnen konkret bzw. physisch zusammenbringt.
Produktentwicklungsworkshop
Regionale Arbeitskreise
Regionale Markenbildung
Studienreise
Qualifizierungsaktivitäten
2.4 Gemeinsame grenzüberschreitende Aktivitäten
Klassische grenzüberschreitende Aktivitäten sind die Organisation von Veranstaltungen,
Arbeitskräfteaustausch oder auch eine gemeinsame Ausbildung von Arbeitskräften. In
der Region Karnischer Kamm bietet sich vor allem das Kriegsjubiläum 2015 dazu an, grenzüberschreitende Impulse zu setzen und zu nutzen.
Regionet aktiv
www.regionet-aktiv.eu
Good Practice
Gemeinsamer Wirtschaftsraum
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam wirtsc h aften
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
103
Ge me in sam wirtsc h aften
14 Tauschkreis
104
„CIPRA fördert die Schaffung regions- und sektorenübergreifender Plattformen, Projekte
und Partnerschaften, die Solidarität und sozialen Handlungsfähigkeiten der Bevölkerung
neue Dynamik verleihen“1. Ein derartiges Projekt ist der Finalist des CIPRA-Wettbewerbs
„Zukunft in den Alpen“ im Jahr 2005: der Talente - Tauschkreis Vorarlberg. „Die Initiative
schafft soziale Bindungen, sie hilft der Gemeinschaft, ihren Zusammenhalt zu stärken“2. Da
die Region um den Karnischen Kamm von Abwanderung betroffen ist, ist es ein Vorteil, ein
derartiges Projekt zu unterstützen, um das Zusammengehörigkeitsgefühl zu stärken sowie
eine gemeinsame Identität aufzubauen.
Es werden folgende Gründe zur Gründung der Initiative genannt3:
ͳͳ fördert und stärkt Sozialkapital nachhaltig
ͳͳ neues bürgerschaftliches Engagement benötigt neue Formen der Anerkennung und des
Austausches
ͳͳ regionale Wirtschaft wird durch „regionales Geld“ gestärkt
Themen:
ͳͳ Soziale Handlungsfähigkeit - Zusammengehörigkeitsgefühl
ͳͳ Regionale Wertschöpfung
ͳͳ Politiken und Instrumente
1. Beschreibung
2. Ziel
Förderung der sozialen Handlungsfähigkeit in Alpengemeinden (Schaffung und Stärkung
der Kontakte , des Gemeinschaftsgefühls und des Zusammenhalts), Stärkung der regionalen Wertschöpfung, Unterstützung der Nahversorgung, Ersparnis an weiten Wegen beim
Transport, Unterstützung der älteren Generationen sowie Entstehung der Verbindung
zwischen verschiedenen Generationen, Stärkung von Selbsthilfepotentialen
3. Vorgehensweise
ͳͳ Gründung des Tauschkreises (lokal, regional)
ͳͳ Engagierte Verbreitung der Idee in Vereinen mit Hilfe des Informationsmaterials und
PowerPoints (regional), Werbung durch lokale/regionale Zeitungen
ͳͳ Präsentation der Initiative in den Sozialausschüssen der Bundesländer Kärnten und Tirol (z.B.: Lienzer Sozialausschuss)
ͳͳ Angebot von Sprechstunden für Mitglieder und Interessierte, organisiert durch die Vertreter des Tauschkreises
ͳͳ Aufbau der Strukturen und Verwaltung des Tauschkreises
ͳͳ Regelmäßige Mitgliederversammlungen und Vorträge für alle Interessierten
ͳͳ Mitgliederentscheid über Vereinsform, Eintragung
ͳͳ Gründungsversammlung und Vorstandswahlen
ͳͳ Weitere Räumlichkeiten organisieren
Charakter: überparteiisch, unabhängig und durch Eigeninitiative entstehend
Planungsphase: ca. 1 Jahr
Der Tauschkreis bietet eine Ergänzung zum bestehenden Wirtschaftssystem. Es funktioniert nach dem Prinzip der erweiterten, organisierten Nachbarschaftshilfe und ist bereits in
vielen Regionen Österreichs (Gemeinde-/Landesgrenzen überschreitend) vorhanden. Es
besteht die Möglichkeit der überregionalen Kooperation über Staatsgrenzen hinweg.
Dahinter steht die Idee des geldfreien Tausches von Dienstleistungen und Waren. Es wird
eine lokale komplementäre Währung genutzt, die auch kommerziell eingesetzt werden
kann.
1 vgl. CIPRAINFO, 2007, S. 11
2 vgl. CIPRAINFO, 2007, S. 13
3 vgl. SCHILLING, 2007
Abbildung 52: So kann ein Tauschkreis funktionieren | www.tauschkreismuehlviertel.at (Stand: 16.6.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Vorstand
ͳͳ Durch Jahreshauptversammlung auf 2 Jahre gewählt, beauftragt ein Team für das Mitgliedsservice
Serviceteam
ͳͳ Sprecher - Vertretung nach außen sowie Leitung der Serviceteams
ͳͳ Stellvertreter des Sprechers
ͳͳ Regionale Ansprechpartner
ͳͳ Talentebuchung
ͳͳ Euro Buchhaltung
ͳͳ Kassier
ͳͳ bei Bedarf weitere Mitglieder
4. Prinzip des geldfreien Tausches
Jedes Mitglied verfügt über ein eigenes Konto, das im Internet auf der Seite des Tauschkreises abgerufen werden kann. Auf der Website der Initiative findet man Inserate mit Angeboten oder Nachfragen. Die Mitglieder nehmen selbständig den Kontakt mit anderen
Mitgliedern auf.
Beispiel (siehe Abbildung 53): Die Person C leistet 1 Stunde Gartenarbeit für die Person A.
Dafür werden es der Person C 100 Talente (Tt) gutgeschrieben und der Person A werden
100 Talente abgebucht. Die Person D kauft einen Fernseher im Wert von 300 Tt bei der
Person B. Somit wird die Summe von 300 Tt von dem Konto der Person D abgebucht und
aufs Konto der Person B überwiesen.
Euroäquivalent: 100 Tt = 1Std. = 8,7 Euro. 10 Euro sind 115 Tt1.
Abbildung 53: Tauschablauf | http://www.cipra.org/de/zukunft-in-den-alpen/downloads/workshopreihe/pdf-poschiavo/
WS_Valposchiavo_Tauschkreis.pdf (Stand: 10.6.2011)
5. Finanzierung
Talente Tauschkreis Vorarlberg
Finanzielle Unterstützung durch jährliche Mitgliedsbeiträge (variiert nach der Art der Mitgliedschaft, zwischen 24 – 54 € /Jahr)
einer der Gewinner des Wettbewerbes zum Projekt „Zukunft in den Alpen“
www.talentiert.at
5.1 Mögliche Investitionen
ͳͳ Publikationen zur Verbreitung der Idee,
ͳͳ Durchführung der Workshops und Infoabende (mit Hilfe Infomaterials und Powerpoints)
ͳͳ Werbung
1 vgl. Talente Tauschkreis Vorarlberg, Online.
projektgruppe die.serpentine
Tauschringe in Deutschland
Good Practice
Tauschkreis
Ge me in sam wirtsc h aften
3.1 Organisation
105
Ge me in sam wirtsc h aften
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15 Regionale Energieplattform
1. Ziel
Im Bericht zur Bestandserhebung wurde bereits erläutert1, dass sich der österreichische
Energieverbrauch (Rohöleinheiten) in annähernd drei gleiche Teile unterteilen lässt – Industrie, Verkehr und Haushalte (Gebäudewärme, Warmwasser, usw). Der Verkehr, als
wichtigster Verbraucher von Energie, lässt sich durch die endogenen Energiepotentiale
noch nicht versorgen, da hier technologische Innovationen vorangetrieben werden müssen, die nicht auf kleinregionaler Ebene ablaufen können. Jedoch besteht die Möglichkeit
den Verkehr effizienter zu gestalten und zu nutzen und dabei den Mobilitätsbedarf der
Bevölkerung und der Wirtschaft zu gewährleisten. Siehe hierfür die Maßnahmen (Elektro-)
Fahrradverleih, Forum Mitfahrgelegenheit sowie Bürgerbus.
ͳͳ Versorgungssicherheit durch die endogene Produktion statt Import von Energie und
ͳͳ Erzielung von Erlösen durch den Absatz von Energieüberschüssen.
Die österreichischen Haushalte, die ca. ein Drittel des österreichischen Energieverbrauches
verantworten – davon 72% für Raumwärme und 15% für Warmwasser – haben die größten
Einsparungspotentiale innerhalb der Region. Die Einsparung von eingesetzter Energie
kann durch die Effizienzsteigerung der Heizungsanlagen oder durch die verbesserte thermische Gebäudehülle erfolgen. Beide Maßnahmen sind zur Senkung des Energieeinsatzes
unumgänglich, jedoch ist die Fassadendämmung für viele Gebäude und Bebauungsstrukturen der Region nicht sinnvoll, da sie stark in den Dorfcharakter und das Ortsbild eingreifen, welches eine wichtige touristische und kulturelle Grundlage bildet. Hier müsste
auf andere Techniken der Gebäudedämmung zurückgegriffen werden (Innendämmung,
Kerndämmung, usw), die jedoch einen erhöhten Aufwand und Kosten mit sich ziehen.
Neben der Reduktion des Energieverbrauches ist es, gerade den thermischen Energieverbrauch der Haushalte betreffend, sehr sinnvoll auf regional verfügbare, regenerative Energien zu setzen, da diese mit einem geringen technologischen und ökonomischen Aufwand
aufbereitet werden können und eine primäre Energiequelle - im Idealfall ohne Umwandlungsverluste - darstellen.
1 vgl. PROJEKTGRUPPE die.serpentine, 2011, Kapitel: Endogene Potentiale von erneuerbaren Ressourcen
Die Region soll durch die Umsetzung dieser Maßnahme den Umbruch der globalen Energieversorgung als einen ökonomischen Vorteil nutzen können. Die wirtschaftlichen Potentiale der Region lassen sich mit zwei Punkten beschreiben:
Diese Potentiale hätten zur Folge, dass die Devisenabflüsse verringert und Kapital in der
Region gebunden würde, welches mehr Investitionen in der Region nach sich ziehen
könnte.
Da die Maßnahme nicht nur auf Investitionen in Anlagen abzielt, welche meist große Kapitalaufwände bindet und nur kurzfristig einen Einfluss auf den Arbeitsmarkt - also auf die
Bildung von neuen Arbeitsplätzen – hat, sondern vielmehr die Nutzung der biogenen Stoffe der Region als Energiegrundlage fördert, werden langfristig Arbeitsplätze geschaffen.
Neben den ökonomischen Vorteilen, die die verstärkte Nutzung von endogenen Energien
bringt, soll den nationalen und europäischen Zielen der Reduktion von Treibhausgasemissionen Rechnung getragen werden, indem weniger fossile Brenn- und Treibstoffe verbraucht werden.
Durch die Versorgungssicherheit der Region mit Energie (Wärme, Prozesswärme und
Strom) lässt sich auf längere Sicht ein Wettbewerbsvorteil herstellen. Die Region ist mit
ihren Ressourcen (Biomasse (Land- und Forstwirtschaft), Wasserkraft, Solarenergie) in
der Lage, ihren eigenen Strom- und Wärmebedarf selber zu erzeugen. Weiters verfügt die
Region darüber hinaus an Überschüssen, die einerseits exportiert werden und somit Erlöse für die Region erwirtschaften können. Andererseits könnten diese Überschüsse aber
auch für den vermehrten Energiebedarf von Wirtschaftstreibenden, die durch die Versorgungssicherheit sich vermehrt in der Region niederlassen könnten, eingesetzt werden.
2. Umsetzung
Die Energieplattform soll, in der Rechtsform eines Vereins, Initiativen starten, die den bereits erwähnten Punkten
ͳͳ Versorgungssicherheit durch endogene Produktion und
ͳͳ Erzielung von Erlösen durch den Absatz von Energieüberschüssen
dienlich sind. Die von dem Verein gesetzten Initiativen und Maßnahmen sollen einerseits den Zielen der Region und deren Gemeinden dienen sowie die Positionierung der
Region als nachhaltiger und sicherer Energieproduzent stärken. Andererseits soll sie eine
Schnittstelle zwischen den Interessen der Region und der Privatwirtschaft darstellen. Nur
im Zusammenspiel von öffentlicher Hand, der Region und der Privatwirtschaft, als Lieferant von Know-how, lässt sich diese Maßnahme umsetzen.
2.1 Zweck und Zielsetzung des Vereins (Statuten)
Der Verein, dessen Tätigkeit nicht auf Gewinn gerichtet ist, bezweckt:
Im Allgemeinen
ͳͳ Den Vertrieb von Biomasse (insbesondere von Hackgutschnitzel).
ͳͳ Die Förderung von Zusatzeinkommen für Land- und Forstwirte.
ͳͳ Versorgungssicherheit und Preisstabilität für den Endverbraucher.
Im Speziellen
ͳͳ Wissenstransfermaßnahmen im Bereich Energie mit Hauptschwerpunkt Energiesparen
und erneuerbare Energien.
ͳͳ Umsetzung von Projekten in diesem Bereich auch in Kooperation mit Forschungseinrichtungen, mit dem Ziel, die Region Karnischer Kamm in eine „Energiezukunftsregion“,
weg von fossilen Energieträgern, zu unterstützen.
ͳͳ Unterstützung der Entscheidungsträger aus Wirtschaft und Regionalpolitik in diesen
Bereich.
ͳͳ Der Schwerpunkt der Tätigkeit wird auf Themenbereiche gelegt, welche die Region Karnischer Kamm in seinen energiewirtschaftlichen und damit verknüpften ökologischen
und soziologischen Strukturen betreffen, sowie der Integration dieser Forschungsbereiche in einen regionalen Rahmen.
ͳͳ Der Verein strebt in Kooperation mit Institutionen in Regionalpolitik und Wirtschaft die
Erarbeitung von planungs- und praxisrelevanten Entscheidungsgrundlagen an.
ͳͳ Mitarbeit bei regionalen Energiekonzepten.
ͳͳ Förderung von Ausbildungsmaßnahmen im Bereich erneuerbare Energien.
projektgruppe die.serpentine
P3
Bergsteigerdörfer
Vereinsmitglieder können alldiejenigen sein, die biogene Rohstoffe erzeugen oder zu
deren Lagerung und Vertrieb dienlich sind. Den Mitgliedern erwachsen durch den Verein
Vorteile wie
ͳͳ der Zugang zu einem Absatzmarkt,
ͳͳ fixierte und an Verbraucherpreisindizes und dem allgemeinen
Energiesektor angepasste Preise,
ͳͳ Zugang zu Maschinen und Werkzeug,
ͳͳ gemeinschaftliche Lagerflächen und
ͳͳ Know-how.
2.2 Der physische Raum - Lagerflächen
Der Verein benötigt zur Lagerung und Trocknung der biogenen Brennstoffe Lagerflächen,
die im Idealfall in der bestehenden Bebauung der Region (aufgelassene Stallungen, Lagerflächen, usw.) stattfinden kann. Durch die geographischen Besonderheiten und die relativ
weitläufige Erschließung der Region ist es, auf längere Sicht gesehen, sinnvoll mehrere
Standorte zu wählen und somit lange An- und Ablieferwege der Brennstoffe zu vermeiden.
Die Verringerung des Transportaufwandes verbessert einerseits den CO²-Ausstoß bei der
Bereitstellung der Brennstoffe (solange der Transport noch mit fossilen Energieträgern von
statten läuft) und andererseits werden Kosten für den Transport eingespart und damit ein
wichtiger Wettbewerbsvorteil der endogenen Energieversorgung gegenüber von importierten Energieformen geschaffen.
2.3 Der virtuelle Raum – Internetauftritt
Informationen und Know-how zu erneuerbaren, und vor allem zu endogenen Energien,
soll über das Internet bereitgestellt werden. Die wichtigsten Funktionen sind dabei
ͳͳ die Information über Energiesysteme und Energieeinsparungen,
ͳͳ Förderungen und Beihilfen,
ͳͳ Erstellung von Energiekonzepten für die Region,
ͳͳ der Kontakt zu Professionisten und
ͳͳ der Handel mit Energie.
Ein gutes Beispiel für eine Online-Informationsplattform zum Thema Energienutzung und
Effizienzsteigerung sind die Plattformen: www.plattform.redcor.ch und www.energieplattform.info.
Ge me in sam wirtsc h aften
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
107
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Neben der Bereitstellung von Informationen werden durch diese Plattformen auch Interessensgemeinschaften vernetzt sowie Seminare1 und Informationsveranstaltungen durch
die Initiatoren organisiert und abgehalten. Es wird daher vorgeschlagen dieses Konzept für
die Planungsregion durch eine Handelsplattform zu erweitern, die die Möglichkeit bietet
flexible Preise durch den Anbieter zu gestalten. So wird der Energiepreis flexibel an die
Auslastung der Strukturen angepasst – bei geringer Nachfrage sinkt der Preis und bei hoher Nachfrage steigt der Preis.
Neben dem Handel mit Brennstoffen, der über den physischen Raum der Energieplattform
ablaufen könnte, sollte die virtuelle Plattform Aufklärungsarbeit leisten. Dies bezieht sich
auf
ͳͳ die Information über Energiesparpotentiale (Sanierung, Dämmung, usw.),
ͳͳ die Nutzung erneuerbarer Energien und
ͳͳ die rationelle Nutzung von konventionellen Energien.
2.4 Beispielhafte Maßnahmen des Vereins
Neben der Kernaufgabe des Vereins, der Vermarktung und Förderung des Absatzes von
biogenen Brennstoffen, stellen sich weitere Aufgabenfelder:
ͳͳ Ausschöpfung der thermisch-solaren Strahlung durch die Koppelung von Heizsystemen mit einer thermischen Solaranlage – hierbei sollte jedoch wie in Absatz 2.1.3 und
Absatz 2.5.3 im Bericht zur Bestandserhebung beschrieben auf das Ortsbild geachtet
werden und die Anlagen sensibel in den Bestand integriert werden.2
ͳͳ Förderung des Umstieges auf Heizkessel für biogene Stoffe
ͳͳ Förderung der Anschlüsse an das Nahwärmenetz der Gemeinden
ͳͳ Ausbau des Nahwärmenetzes der Gemeinden
ͳͳ Thermische Sanierung von Gebäuden – hier muss sensibel mit dem Gebäudebestand
umgegangen werden und das Ortsbild und der meist alpinbäuerlichen Charakter der
Gebäude, erhalten bleiben.
1 vgl. http://www.esv.or.at/veranstaltungen/kurse-energy-academy/ (Stand:25.6.2011)
2 vgl. PROJEKTGRUPPE die.serpentine, 2011, S.9 und S.106
2.5 Abnehmer / Kunden
Die Gemeinden könnten ihre kommunale Energieversorgung auf die vom Verein vertriebenen Brennstoffe umstellen und somit eine Basis für eine langfristige Kalkulation des
Vereins schaffen. Weiters könnten die privaten Haushalte durch attraktive Angebote an
längerfristige Lieferverträge gebunden werden um somit eine sichere finanzielle Vorausschau für Produzenten und Konsumenten zu ermöglichen.
Wie die untere Tabelle verdeutlicht, ist der kWh-Preis für Hackschnitzel wesentlich geringer als der äquivalente kWh-Preis für Heizöl. Jedoch ist die Anschaffung und Installation einer Hackschnitzelanlage, mit gleichem Komfort wie eine Ölheizung (automatische
Befüllung), aufwendiger als eine herkömmliche Ölheizung. Durch die deutlich niedrigeren
Kosten für den Betrieb sind die Aufwendungen für die Anlagen jedoch relativ schnell abbezahlt.
Überschüsse an Biomasse könnten an umliegende Gemeinden geliefert werden, wie
beispielswiese Kötschach-Mauthen, das über Fernwärmesysteme mit Biomassebefeuerung und über Biogasanlagen verfügen.
Vergleich der Preise von Hackschnitzel und Heizöl
Hackschnitzel
Heizöl
Kosten je 1000kg / 1000l
65 bis 80 €
ca. 900 €
Brennwert pro kg / l
3,3 bis 4,3 kWh
10 kWh
Kosten je kWh
ca. 2 bis 5 €-cent
ca. 9 €-cent
Tabelle 29: Vergleich der Preise von Hackschnitzel und Heizöl | http://www.fastenergy.at/heizoelpreis-tendenz.htm,
Heizwerte - http://energieberatung.ibs-hlk.de/planbio_brennst.htm, Hackgutpreis - http://www.hackgutboerse.
at/?ID=hackgutinfo (Stand: 20.5.2011)
P3
Bergsteigerdörfer
2.6 Kooperation
2.9 Förderung
Der Verein sollte in starker Kooperation mit ähnlichen Institutionen in der Region zusammenarbeiten und somit Synergien schaffen. Wissen und Know-how können in enger
Zusammenarbeit mit diesen Institutionen geteilt und erarbeitet werden und somit viel Forschungsarbeit und finanzielle Ressourcen einsparen. Einer der wichtigsten Partner in der
Region stellt die Gemeinde Kötschach-Mauthen dar, die mit der Plattform „energie:autark
Kötschach-Mauthen“ und der AAE-Naturenergie, unter deren Dach drei GmbHs mit regenerativen Energien handeln, einen wahren Hotspot der regenerativen Energie in Österreich darstellt. Neben dem Austausch von Wissen könnte der Verein auch Ressourcenüberschüsse an die AAE liefern, die in der Biogasanlage in Kötschach-Mauthen veredelt werden
und als Strom an den Verein zurückliefert.
Um den Aus- bzw. Umbau zu erneuerbaren Energiesystemen zu fördern soll der Verein,
stellvertretend für die Gemeinden, Förderungen vergeben und die Ausschöpfung von
überregionalen Förderungen forcieren.1
Der Verein könnte von europäischer, nationaler und Landesebene her gefördert werden.
Für nähere Informationen siehe das Kapitel Regionalentwicklung im Projektgebiet:
Zuständigkeiten und Fördermöglichkeiten im Bericht zur Berstandserhebung.2
2.7 Planungsschritte
Die Maßnahme an sich ist in ihrer zeitlichen Dimension schwer zu erfassen, da sie sich an
die Ansprüche des Marktes (Nachfrage nach dem Angebot) anpassen soll und weitgehend
mit bestehenden Strukturen arbeiten könnte. Jedoch kann die Maßnahme in folgenden
Planungsschritten gegliedert werden:
ͳͳ Gründung des Vereins und Festlegung der Statuten (bis Dezember 2011),
ͳͳ Mitgliederwerbung und Verankerung in den vier Gemeinden (stetiger Prozess),
ͳͳ Lagerflächen entwickeln – nach Möglichkeiten in bestehenden Strukturen (Grundstrukturen bis Juni 2012, Ausbau nach Bedarf)
ͳͳ Etablierung eines virtuellen Auftrittes (bis Juni 2012) und
ͳͳ Kooperationspartner in die Vereinsstrukturen miteinbeziehen (stetiger Prozess).
2.8 Finanzierung
Das Ziel des Vereins ist nicht Gewinne zu erwirtschaften, sondern für seine Mitglieder
neue Absatzmärkte zu erschließen und somit Zusatzeinkommen für Land- und Forstwirte
zu schaffen. Die Investitionen, die der Verein tätigt, werden also direkt von den Mitgliedern getragen. In der Etablierungsphase des Vereins sollten jedoch keine größeren Ausgaben getätigt werden, da mit den bestehenden Ressourcen gearbeitet werden soll und je
nach Nachfrage bzw. Erfolg des Angebotes des Vereins, Investitionen in den Ausbau der
Lagerflächen und der maschinellen Ausrüstung investiert wird.
Die Gemeinden partizipieren ganz wesentlich an dem Erfolg des Vereins, indem Flächen
zum wirtschaften zur Verfügung gestellt werden und sie von Anfang an als ein wichtiger
Endabnehmer des Vereins fungieren.
1 http://www.ktn.gv.at/143374_DE-Abt.15_Umwelt-Foerderungen_ (Stand: 25.5.20111); http://www.tirol.gv.at/fileadmin/
www.tirol.gv.at/themen/umwelt/klima/downloads/Tiroler-Energiestrategie-2020_1_.pdf (Stand: 25.5.20111)
2 vgl. PROJEKTGRUPPE die.serpentine, 2011
Energieautark Kötschach-Mauthen
www.energie-autark.at
AAE Naturstrom
www.aae.at
Energie aus Bauernhand
www.hackgutboerse.at
Energieplattform NÖ-Süd
www.schneebergland.at
Good Practice
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam wirtsc h aften
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Energieplattform
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Ge me in sam wirtsc h aften
16 “Sanfter Tourismus” - Berater
110
Die Konzeptidee vom sanften Tourismus fasst Umweltverträglichkeit, Sozialverträglichkeit,
eine optimale Wertschöpfung und eine neue Reisekultur insgesamt zusammen. Sanfter
Tourismus kann maßgeblich zur lokalen Wirtschaftsförderung und Bildung beitragen. Er
kann helfen, natürliche und kulturelle Ressourcen zu schützen. Sanfter Tourismus hilft
aber auch, Ressourcen zu schonen, indem er auf die umweltgerechte Gestaltung von touristischer Infrastruktur und die Einführung von Umweltmanagementsystemen im Betrieb
abzielt. Die Nachfrage auf Konsumentenseite nach alternativen, nachhaltigen Reiseformen
steigt. Daher sollte es nicht am Angebot mangeln. Damit die Umsetzung des sanften Tourismus erfolgen kann, wird es eine Unterstützung in Form einer Beratung benötigen.
Ziel
Förderung des Tourismusbewusstseins, ein nachhaltiges Tourismusangebot1 etablieren,
langfristig das Wirtschaften wirtschaftlicher und das Leben lebenswerter machen, Bewusstsein schaffen, ökologische Bewirtschaftungsweise und naturverträgliches Verhalten
fördern - von der Landwirtschaft über das Gewerbe bis hin zum Tourismus, Talbewohner
für Naturwerte sensibilisieren
Ergebnis
Steigerung der Wertschöpfung und der Lebensqualität, Verstärkung des Denkens in Richtung „Nachhaltigkeit“ bei den Bewohnern der Region, Bekanntheitsgrad
Thema: Regionale Wertschöpfung
Zielgruppe
Betriebe vor Ort
Aufgaben des Beraters
Marktgerechte Aufbereitung der umwelt- und sozialverträglichen2 Angebotsstrukturen im
Bereich der touristischen Infrastruktur;
Alle touristischen Leistungsträger in der Region für diese Idee zu gewinnen und deren
Leistungen in diesem Sinne angebotsstrukturell aufzubereiten und zusammenzufügen.
Weitere mögliche Aufgaben / Themen:
Barrierefreier Tourismus, Energieeffizienz in touristischen Betrieben, Grenzübergreifende
Kooperation im Tourismus, Klimawandel und Tourismus, Kulturtourismus,
Umweltberatung, Wassertourismus3
Abbildung 54: Symbolbild einer Beratung | http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden/cc/cc/medien/106/original/54/Beratung_Fotolia.jpg (Stand: 30.6.2011)
1 Vom Begriff „sanfter Tourismus“ zum nachhaltigen Tourismus:
“Nachhaltiger Tourismus ist von den Grundsätzen der Erklärung von Rio über Umwelt und Entwicklung und den Empfehlungen der Agenda 21 geleitet. Er muss soziale, kulturelle, ökologische und wirtschaftliche Verträglichkeitskriterien
erfüllen. Nachhaltiger Tourismus ist langfristig, in Bezug auf heutige wie auf zukünftige Generationen, ethisch und sozial
gerecht und kulturell angepasst, ökologisch tragfähig sowie wirtschaftlich sinnvoll und ergiebig”. (Forum Umwelt und
Entwicklung,1999)
2 vgl. „Sanfter Tourismus“ kurzgefasst als „umwelt- und sozialverträglicher Tourismus“ durch Kramer (1987)
3 vgl. www.nachhaltiger-tourismus.com (Stand: 25.5.2011)
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
3. Investition
Zusätzliche Ausbildung für die Mitglieder der Tourismusverbände
ͳͳ Das Projekt STITCHIT-Kurs und Handbuch „Nachhaltiger und naturnaher Tourismus“.
Die Ausbildung erfolgt auf einer E-Learning-Plattform. Eine der Ausbildungsniveaus ist
die berufliche Ausbildung. Link: www.stitch-project.eu
„ Sanfter – Tourismus – Berater “
Region Aachen, innerhalb der EuRegio Maas – Rhein
(Literatur - Wachowiak, Helmut : Grenzüberschreitende Zusammenarbeit.
In: Umweltschonender Tourismus – Eine Entwicklungsperspektive für den
ländlichen Raum, 1995, S. 98)
Projekt zur Ausbildung:
Perspektivenwerkstatt für Frauen mit Blick auf
den sanften Tourismus
Vgl. www.pakte.at/projekte/2928/5842.html, abgerufen am 05.05.2011
(Finanzierung: Europäischer Sozialfonds (ESF), Land
Burgenland. Projektperiode: 1. März 2010 - 28. Februar 2011)
Good Practice
Sanfter-Tourismus-Berater
Cluster können aus ökonomischer Sicht als Netzwerke von Produzenten, Zulieferern, Forschungseinrichtungen, Dienstleistern und verbundenen Institutionen (z.B. Handelskammern) mit einer gewissen regionalen Nähe zueinander definiert werden, die über gemeinsame Austauschbeziehungen entlang einer Wertschöpfungskette gebildet werden.1 Die
Mitglieder stehen dabei über Liefer- oder Wettbewerbsbeziehungen oder gemeinsame
Interessen miteinander in Beziehung. Dabei spricht man erst von einem Cluster, wenn sich
eine kritische Masse von Firmen in räumlicher Nähe zueinander befindet, deren Aktivitäten sich entlang einer oder mehrerer Wertschöpfungsketten ergänzen oder miteinander
verwandt sind.
Trotz dem Trend, hin zu wissensbasierten Dienstleistern, gibt es in der Region auch einen
nennenswerten Anteil an produzierenden Gewerbe bzw. Landwirtschaft. Zudem gibt es
auch in den umgebenden Gemeinden zahlreiche produzierende Betriebe. Was könnte also
naheliegender sein als die Verknüpfung dieser beiden Stärken, also der Versuch, vermehrt
produzierende Betriebe und Hotellerie und Gastronomie, Künstler und Wissenschaftler
zur Zusammenarbeit zu bewegen. Ergebnis dieser Kooperation wären im Idealfall innovative Produkte und Produktionsweisen, die weitere Wertschöpfung und Arbeitsplätze in der
Region schaffen.
Die Region hat viele kulinarische Spezialitäten zu bieten und kann durch die kleinbäuerlichen Strukturen und die naturnahe Haltung der Tiere eine besondere Qualität an Lebensmitteln erzeugen. Durch die Kombination des Tourismus in der Region und der Vermarktung der regional erzeugten Lebens- und Genussmittel, lassen sich neue touristische
Zielgruppen ansprechen und ein erweiterter Absatzmarkt für die Produkte erschließen.
1. Ziele
Die Maßnahme soll die regionale Produktion von Genuss- und Lebensmitteln durch neu
zu erschließende Absatzmärkte fördern und eine Basis für eine Markenbildung darstellen.
Die Qualität der Produkte, in Verbindung mit der Landschaft der Region des Karnischen
Kamms als Alleinstellungsmerkmal, soll zu dieser Markenbildung beitragen.
Es besteht die Möglichkeit das bestehende kulinarische Angebot zu neuen Marken
(Leschataler Brot) zusammen zu schließen.
1 http://www.osec.ch/internet/osec/de/home/invest/de/handbook/economic_structure/industry_clusters.html (Stand:
9.6.2011)
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam wirtsc h aften
17 Kulinarik-Cluster
111
Ge me in sam wirtsc h aften
2. Umsetzung
112
Im Rahmen dieser Maßnahme sollen die Gemeinden in Zusammenarbeit mit den Wirtschaftstreibenden und deren Vertretern (Kammern) ein Förderkonzept für innovative regionale Produkte erarbeiten. Es sollen dabei nicht unbedingt neue Fördervolumina bereit
gestellt werden, sondern vielmehr auf einer niederschwelligen Ebene eine Vernetzung
zwischen Produzenten an sich und zwischen Produzenten und Konsument erstellt werden. Der Tourismus als wichtiger Wirtschaftsmotor in der Region stellt wohl den stärksten
Partner in der Entwicklung und Vermarktung von regionalen Produkten dar. So könnten
regionale Delikatessen und Besonderheiten dazu dienen, um einen kulinarischen Themenwanderweg zu etablieren.
Die Maßnahme soll kurzfristig umgesetzt werden können und einen direkten Einfluss auf
den Absatzmarkt der lokalen Produzenten haben. Das Prinzip des „Glocalisten“, einer
Mischung aus global denken und lokal wirtschaften und konsumieren, sollte mit dieser
Maßnahme umgesetzt werden können. Der Konsum von Gütern als ein wichtiger Beitrag
für die Wirtschaft und für Wachstum stellt den Mittelpunkt des Konzeptes dar, jedoch soll
dieser Konsum im Einklang mit den Gegebenheiten der Region erfolgen und möglichst ressourcenschonend ablaufen.
Regionale Kooperationen als verbindliche Netzwerke
Ein regionales Netzwerk verknüpft Betriebe unterschiedlicher Sektoren (Landwirtschaft,
Gewerbe, Gastronomie, Handelsbetriebe, etc.) unter einer gemeinsamen Themenklammer bzw. Regionalmarke. Um die unterschiedlichen Interessen der Partner zu klaren Regeln
zusammenzufassen und verbindlich abzusichern, beispielsweise durch die Gründung eines
Vereins, sind externe Begleiter hilfreich bzw. meistens unabdingbar. Solche verbindlichen
Netzwerke bilden die Basis, um eine Region aus touristischer Sicht kulinarisch zu positionieren!
Kooperationen durch unternehmerische Einzelinitiativen
Ein Unternehmer (ein Dritter) sieht eine betriebswirtschaftliche Chance darin, den einheimischen Bauern landwirtschaftliche Produkte abzunehmen, diese zu verarbeiten und den
Tourismustreibenden und dem Handel anzubieten. Der Unternehmer muss dafür sorgen,
dass die landwirtschaftlichen Produkte die gewünschte Qualität aufweisen, und dass die
verarbeiteten Produkte für die Kunden bzw. Gäste ein klares Nutzenversprechen transportieren.
2.1 Kooperationsformen1
Kooperationen ohne verbindliche Verpflichtungen
Zwei oder mehrere Akteure aus der Landwirtschaft, dem Lebensmittelgewerbe und dem
Tourismus bzw. der Gastronomie beschließen, fallweise bzw. sporadisch zusammenzuarbeiten. Es gibt hierbei meist einige „Handschlag-Verpflichtungen“, aber keine schriftlich verbindlichen Abmachungen zwischen den Partnern. Die Kooperation kann zeitlich
beispielsweise nur im Mai und/oder projektmäßig beispielsweise für Lammwochen limitiert sein.
1 http://www.bmwfj.gv.at/Tourismus/TourismusstudienUndPublikationen/Documents/Leitfaden_KulinarischerTourismus%
C3%96sterreich.pdf (20.5.2011)
Abbildung 55: Nationalparkwirte | www.nationalpark-hohetauern.at/de.aspx/Articles/List/01.07.2011/to/01.07.2012/
Essen-Trinken/filter/Essen-Trinken (Stand: 15.6.2011)
Bergsteigerdörfer
2.2 Phasen der Kooperationsentwicklung
3. Förderungen
Die folgende Darstellung gibt einen Überblick über die 5-Phasen einer Kooperationsentwicklung für die Bildung eines Kulinarik-Clusters.
Das Österreichische Programm für die Entwicklung des ländlichen Raumes 2007-2013 verfügt über Mittel des Europäischen Landwirtschaftsfonds, für die Entwicklung des ländlichen Raumes (ELER), und nationalen Mitteln des Bundes und der Länder.
Phase 1
Initiierung
Phase 2
Sondierung
Phase 3
Konzepterarbeitung
Eine vage Kooperationsidee ist vorhanden
Promotoren aus verschiedenen Sektoren werden aktiviert
Eine Initiativgruppe formiert sich, Vereinsgründung
Gemeinsam mit einem Projektkoordinator wird die Kooperationsidee
konkretisiert (grobes Kooperationskonzept
Anhand des groben Kooperationskonzeptes werden mit Interessierten
Sondierungsgespräche geführt
Stopp/Go-Entscheidung durch die Initiativgruppe
Ansprechpartner Lokalen Aktionsgruppen (LAGs)
Die Umsetzung des Leader-Ansatzes basiert auf den sogenannten „Lokalen Aktionsgruppen“ (LAGs). Dabei handelt es sich um nach bestimmten Kriterien zusammengesetzten, regionsbezogenen Initiativen, – daher auch die Bezeichnung Leader-Regionen - die sich mit
der jeweils von ihnen erstellten lokalen Entwicklungsstrategie beim BMLFUW um Beteiligung am Programm LE07-13 beworben haben.
LAG Regionsmanagement Osttirol
Frau Mag. Helene Brunner
Amlacherstr. 12, 9900 Lienz
E-Mail: [email protected]
LAG Region Villach – Region Hermagor
Frau Mag. Irene Primosch
Klagenfurter Str. 66, 9500 Villach
E-Mail [email protected]
Erarbeitung eines detaillierten Businessplans mit
- Geschäfts- und Organisationsmodell
- Zielen und Strategien
- Qualitätskriterien nach innen und nach außen
- Marketing und Verkauf
- Budget und Finanzen
Genuss Region Österreich
Phase 4
Realisierung
Detaillierte Ausarbeitung der „Regeln nach innen“
Markteinführung beispielsweise durch medienwirksames Startevent
Öffentlichkeitsarbeit / PR
Weiterentwicklung und Adaptierung des Konzeptes
www.genuss-region.at
So gut schmeckt die Buckligewelt
www.buckligewelt.at
Nationalparkwirte
Phase 5
Expansion
Expansionsschritte skizzieren
Interne und externe Chancen und Gefahren einer Expansion klären
Entwicklungsszenarien erarbeiten und bewerten
www.gastwirte-nationalpark.at
Troad-Bäcker
www.troadbaecker.at
Good Practice
Kulinarik-Cluster
projektgruppe die.serpentine
Ge me in sam wirtsc h aften
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
113
Ge me in sam wirtsc h aften
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18 Informations- und Buchungsplattform
Die Errichtung einer gemeinsamen Informations- und Buchungsplattform soll die touristischen Angebote der Region einheitlich im Internet präsentieren.
1. Problemstellung
Bisher gibt es verschiedene Informationsplattformen für touristische Angebote in der gesamten Region. Diese haben verstärkten Informations- oder Buchungscharakter. Internetseiten wie Tiscover (www.tiscover.at) bieten zentralisierte Buchungsservices an, während
die einzelnen Gemeinden bzw. Tourismusverbände verstärkt die touristischen Angebote
der Region anführen. Zusätzlich existieren Homepages, wie jene der Bergsteigerdörfer
(www.bergsteigerdoerfer.at), betrieben vom Oesterreichischen Alpenverein, die konkrete Informationen zu allen Aspekten des „sanften Tourismus“ geben, aber etwa nur ausgewählte Betriebe der Gemeinden präsentieren.
Ähnliches gilt auch für den italienischen Teil des Projektgebietes - gerade in Südtirol ist die
Menge an touristischer Information, die über das Internet abgerufen werden kann, enorm.
Jedoch haben österreichische und italienische Seiten eines gemein: sie beziehen sich trotz
der räumlichen Nähe kaum auf die jeweils anderen Angebote. Selbst Übersetzungen gibt
es meist auf Englisch, aber nicht immer in der jeweils anderen Landessprache. Zudem
fehlen gerade im Internet oft Verortungen der Inhalte in entsprechendem Kartenmaterial.
Insgesamt gibt es also eine Fülle an ausführlichen Informationen der einzelnen Gemeinden
und Anbieter in der Region Karnischer Kamm. Diese Informationen sind jedoch weder
einheitlich aufbereitet, noch aufeinander abgestimmt und bieten somit eine eher wenig
zufriedenstellende Darstellung der gesamten Region. Dass die Region mehr ist als eine
Gemeinde oder ein bekannter Wanderweg, muss besonders Touristen leicht ersichtlich
sein. Mit einer entsprechenden Präsentation im Internet könnten auch die Gemeinden
untereinander bzw. Berg und Tal voneinander profitieren.
2. Allgemeines
Die Webpräsenzen der einzelnen Gemeinden und Täler sind bereits zufriedenstellend aufgearbeitet. In einem nächsten Schritt muss darauf geachtet werden, die Angebote besser
miteinander zu verknüpfen und gebündelt zu präsentieren. Es soll möglich sein, die Region
schon vor der Ankunft als Ganzes wahrzunehmen und sich der Angebote dort bewusst zu
werden. Die Ziele der Plattform sind:
ͳͳ Hilfestellung für die Urlaubsplanung: Informationen über verfügbare Betten, Anreisemöglichkeiten, Nahversorger, Schlechtwetteralternativen
ͳͳ Die Vernetzung der Region: die Wahrnehmung der Region Karnischer Kamm in seiner
Gesamtheit; dies beinhaltet auch Verweise auf einzelne andere Homepages
ͳͳ Verbesserte Darstellung der Möglichkeiten des Öffentlichen Verkehrs: während
Routenplaner und Navigationsgeräte die Anreise mit dem Auto wesentlich erleichtern, so ist es oft problematisch, exakt zu bestimmen wann und wieweit einen welche
öffentliche Verkehrsmittel bringen.
Die Maßnahmenbeschreibung gliedert sich in einen Informations- und einen Buchungsteil.
2.1 Mögliche Projektträger und Kosten
Die Koordination der Informations- und Buchungsplattform sollte möglichst zentral erfolgen, allerdings ist die Einbindung relevanter Akteure zentral. Diese könnten sein:
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
Tourismusverbände und Tourismusinformationen
Bestehende Buchungsprogramme
Einzelne Gemeinden
Alpine Vereine (z.B. OeAV)
Hüttenwirte
Gastronomen
Diese Akteure müssen sich auch auf eine Finanzierung einigen; diese kann je nach Detaillierungsgrad stark schwanken. Jedenfalls zu finanzieren sind die Einmalkosten für das
Aufsetzen sowie die laufenden Kosten für regelmäßige Aktualisierungen. Die Wartung der
Plattform könnte unter den Tourismusverbänden aufgeteilt werden oder in Kombination
mit der Schaffung eines gemeinsamen Wirtschaftsraumes (siehe Maßnahme zu Beginn
des Kapitels) einer zentralen (Verwaltungs-)Stelle zugeteilt werden.
2.2 Struktur der Plattform
Der Vorschlag für eine verbesserte Präsenz bezieht sich dabei auf die bereits beschriebene
Zielgruppe. Als Inhalt werden folgende Punkte empfohlen:
Bergsteigerdörfer
4.3 Zusatzangebote
Zusatzangebote machen die Plattform noch interessanter für Touristen. Vorschläge dafür
sind:
ͳͳ Ausdruckbares Karten- und Informationsmaterial
autmatisch generiertes Druckmaterial (z.B.: Routenplanung + Buchungsbestätigung + Öffnungszeiten Biathlonzentrum),
zumindest grundlegendes Kartenmaterial
ͳͳ Entsprechende Darstellung für Smartphones
Die Inhalte der Plattform sollen für Smartphones kompatibel dargestellt werden.
ͳͳ Karte der Region als zentraler Bestandteil der Seite
Mit einer interaktiven Karte wird ein guter Überblick über die Region ermöglicht. In der Karte sollen alle wichtigen Informationen dargestellt werden. Wenn
beispielsweise ein Nahversorger gesucht wird, so erscheinen Adresse, Öffnungszeiten und Anfahrtsmöglichkeiten (inklusive Höhenprofil).
ͳͳ Sprachenangebot (Deutsch, Italienisch, Englisch)
ͳͳ Vielzahl an Querverweisen garantiert höhere inhaltliche Unabhängigkeit
Die vorgeschlagene Plattform sollte keine Konkurrenz zu bestehenden Angeboten darstellen, sondern diese ergänzen, bündeln und verknüpfen. Sofern wesentliche Informationen nicht direkt auf die Seite geschrieben, sondern verlinkt
werden, reduziert sich der Arbeits- und Erhaltungsaufwand beträchtlich.
Abbildung 56: Wegweiser | www.bergleben.de/wandern/ (Stand: 25.6.2011)
projektgruppe die.serpentine
P3
Ge me in sam wirtsc h aften
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
115
3. Informationsplattform
Ge me in sam wirtsc h aften
Dieser Teil der Plattform soll den Touristen helfen, sich über die bestehenden Angebote
der Region einen Überblick zu verschaffen.
116
3.1 Einzelne Themenbereiche
Folgende Themenschwerpunkte sollte die Seite umfassen:
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
ͳͳ
Mobilität
Freizeitangebot
Sonstige Sehenswürdigkeiten
Übernachtungsmöglichkeiten
Verpflegung
Mobilitätsplattform
Damit Touristen im Sinne des Gedankens der Bergsteigerdörfer
öffentlich anreisen und auf das eigene Auto verzichten können, ist
entsprechende Information unerlässlich. Die Informationen müssen das vorhandene Angebot gut repräsentieren und das Gefühl
vermitteln, dass das Auto problemlos stehen gelassen werden
kann.
Alle auf der Plattform präsentierten Informationen sollten auch
telefonisch erfragbar sein. Beispielsweise könnten die Tourismusinformationen als “Mobilitätszentralen” fungieren um auch Personen ohne Internetzugang ihre Dienste anbieten zu können.
Darstellung der Buslinien und Haltestellen
ͳͳ Routenführung der bestehenden Buslinien mit exakter Verortung und Bezeichnung der Haltestellen
ͳͳ zusätzliche Angabe aller Ankunfts- und Abfahrtszeiten
Tabellarische Darstellung der Fahrzeiten sowie Auflistung aller
Buslinien
Pläne von Tarifzonen zur Kostenabschätzung
Fahrradmitnahme in Bussen
ͳͳ Informationen zur Mitnahme von Fahrrädern bei Busfahrten
ͳͳ Erklärungen zur entsprechenden Montage der Räder
ͳͳ Anmeldungsmodalitäten für Großgruppen mit Rädern
Verleihstellen für (Elektro-)fahrräder
ͳͳ Einrichtungen, die (Elektro-)fahrräder verleihen (Geschäft, Gemeinde etc.)
ͳͳ Verleihmodalitäten (Preis, Haftungsfragen etc.)
ͳͳ Angabe der Reichweiten, abgestuft nach Trittintensität und unter Berücksichtigung der hügeligen Landschaft
Mobilitätsempfehlungen zu Touren und Routen
ͳͳ An- und Abreisevorschläge für Wandertouren und die klassische
Routenplanung
ͳͳ Berücksichtigung sämtlicher Bus-, Zug- und sonstige Verbindungen aus dem Kärntner, Tiroler sowie italienischem Teil der Region
Taxiunternehmen inkl. Kontaktdaten und Tarifen
Forum Mitfahrgelegenheiten
ͳͳ dient der Absprache der Bewohner und Touristen untereinander
Bürgerbus
ͳͳ Erklärung des Ablaufs einer Fahrt
ͳͳ Anmeldemodalitäten
ͳͳ Fahrzeiten und Preisangaben
Mobilitätspackages
ͳͳ Angaben zu touristischen Angeboten in Kombination mit
öffentlichen und/oder umweltfreundlichen Verkehrsmitteln
ͳͳ Angebotsentwicklung z.B. bei der zentralen Buchungsplattform
Freizeitangebote
Wander – Wanderrouten
ͳͳ Sichtbarmachen von Wanderrouten, auch jene abseits des Karnischen Höhenwegs (Gailtaler Höhenweg)
ͳͳ Kontaktmöglichkeiten zu Bergführern
ͳͳ Karten-Verkaufsstellen
Langlaufen (Routen, Einstiegspunkte)
ͳͳ Überblick über Langlaufloipen und Einstiegsmöglichkeiten
ͳͳ Verleihstellen für Langlaufausrüstung
ͳͳ Loipengebühr
Skitouren (Routen, Ausgangspunkte)
ͳͳ vorgeschlagene und empfohlene Routen
ͳͳ Angaben zu Dauer, Schwierigkeitsgrad und Höhenmeter
ͳͳ Angaben zu Verleihstellen und Führern
Sonstige Angebote abseits sportlicher Betätigung
ͳͳ z.B. Fischteiche, “Mega-Dive Riesenschaukel”, Tuffbad etc.
Sehenswürdigkeiten
Ausflugsziele (Museen, Kirchen, Veranstaltungen)
ͳͳ Schlechtwetteralternativen bzw. Alternativen zu Sport
ͳͳ Angaben zu Eintrittspreisen und Öffnungszeiten
projektgruppe die.serpentine
Unterkünfte
Hütten
ͳͳ Lageplan, Kosten, Betriebszeiten und Kontaktdaten
ͳͳ Anbindung an das (öffentliche) Verkehrsnetz.
Hotels, Pensionen, Bauernhöfe
ͳͳ Angabe der Kategorie, Preisklasse, Ausstattung
Nahversorgung, Gastronomie
Einkaufsmöglichkeiten (Lebensmittel, Gebrauchswaren)
ͳͳ Lage, Öffnungszeiten
ͳͳ spezielle Services, z.B. Hauszustellung
Praktisches
ͳͳ Bankomat
ͳͳ Internetzugang
ͳͳ Postkästen
Gasthäuser
ͳͳ Öffnungszeiten - besonders jene der Küche
ͳͳ spezielle Angebote für Gruppen, Vegetarier, Familien etc.
Bergsteigerdörfer
Ge me in sam wirtsc h aften
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
117
3.2 Good Practice Beispiele
Ge me in sam wirtsc h aften
Anregungen für eine Ausgestaltung der Informationsplattform:
118
Metropole Ruhr
Ein sehr gutes Beispiel ist der Stadplan der Metropole Ruhr. Dieser besteht aus einer interaktiven Karte der gesamten Region, wobei ausgewählt werden kann, welche Informationen zu sehen sein sollen - hier zu sehen im farbigen Kasten rechts. Ergänzt wird das
Angebot durch eine Suchfunktion auf der linken Seite.
Salzkammergut
Das Salzkammergut besteht aus verschiedenen Teilregionen, die jedoch gemeinsam
präsentiert werden. Dennoch finden sich auch entsprechende Verweise wieder. Im Internet zu finden ist die Seite unter: www.salzkammergut.at
Hochpustertal
Einer der Homepages des Hochpustertales bietet ebenfalls ein gelungenes Beispiel an
übersichtlicher Informationsgestaltung zu mehreren Gemeinden bzw. Tälern. Hier zeigt
sich jedoch auch die Problematik eines Überangebotes: Internetseiten die mit „www.
hochpustertal“ beginnen, gibt es mit folgenden Endungen: .info, .at, .com, net und in verschiedenen Abwandlungen, wie hochpustertal-ski.at. Die nicht abgestimmte Aufbereitung
von Informationsmaterial kann zu Verwirrungen führen. Das sollte in der Projektregion mit
Hilfe der geplanten Informations- und Buchungsplattform vermieden werden.
Abbildung 57: Übersichtskarte des Ruhrgebietes | www.stadtplan.metropoleruhr.de.
Metropole Ruhr
www.stadtplan.metropoleruhr.de
Salzkammergut
www.salzkammergut.at
Hochpustertal
www.hochpustertal.info
Good Practice
Buchungsplattform
P3
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Auf der vorgeschlagenen Plattform sollen nicht nur Informationen abrufbar sein, sondern
auch alle Arten von Buchungen durchgeführt werden können.
4.1 Arten von Buchungen
ͳͳ Buchung von Unterkünften
Hier bietet sich eine Verknüpfung mit anderen Angeboten, wie etwa dem von
Tiscover an.
ͳͳ Buchung von Packages / Pauschalangeboten
Die Plattform bietet die Möglichkeit aus mehreren Pauschalangeboten von verschiedenen Anbietern zu wählen.
Für die Einrichtung eines Pauschalangebotes sprechen nach Erfahrung der GlocknerRunde1:
ͳͳ Das Pauschalangebot einer Trekkingrunde stößt bei den Beherbergungsbetrieben auf
große Zustimmung und die positiven Effekte (stärkere Vermarktung, Erweiterung der
erreichbaren Zielgruppen, Besucherlenkung) werden wahrgenommen.
ͳͳ Vor allem in der Gruppe der unter 30-jährigen sind Pauschalangebote sehr beliebt,
allerdings machen diese nur einen kleinen Teil der Wanderer aus. Für die Zukunft wird
jedoch diese Altersgruppe als große Hoffnung gesehen.
ͳͳ Pauschalangebote sprechen Personengruppen mit weniger „alpiner Erfahrung“ an und
erschließen somit neue Kundensegmente, die zwar schon Wandererfahrung haben
aber noch nicht mit Weitwanderungen.
4.2 Vorschlag: Pauschalangebot “Karnischer Höhenweg”
Wie sich in der Analyse zeigte, ist der Karnische Höhenweg in den Sommermonaten überaus beliebt und durch die große, auf wenige Monate gebündelte Nachfrage entstehen
Kapazitätsprobleme aufgrund von Wanderer-Spitzenlasten, die sich über den gesamten
Höhenweg im Wochenverlauf wie eine Welle fortsetzen. Dies hat für die meisten Hüttenwirte die Folge, dass neben dem Wochenende ein zweiter Nachfragehöhepunkt entsteht.
Für diese Spitzentage muss dann auch die entsprechende Infrastruktur und genügend Personal zur Verfügung gestellt werden, die für den Rest der Zeit nicht benötigt wird.
Durch die Einrichtung einer pauschalen Buchungsmöglichkeit kann eine bessere Aufteilung
der Besucherströme am Karnischen Kamm erreicht werden. Für Wanderer bietet sie den
Vorteil mit einem Anruf alle Buchungen für den ganzen Höhenweg vornehmen zu können.
Die Hüttenwirte müssen einen Teil der Reservierungen nicht mehr selbst entgegennehmen und werden dadurch entlastet. Nach wie vor sind natürlich auch direkte Buchungen
bei den Hütten möglich und die Erfahrungen bei bereits etablierten Pauschalen wie der
GlocknerRunde zeigen, dass selbst bei einer seit ihrer Einrichtung als Pauschale angebotenen Trekkingrunde, die individuellen Wanderer in der Mehrzahl sind.
Good Practice: GlocknerRunde
Als Vorzeigebeispiel für eine pauschale Trekkingtour gilt die GlocknerRunde im Nationalpark Hohe Tauern. Die im internationalen Jahr der Berge 2002 initiierte 7-tägige Trekkingrunde um den höchsten Berg Österreichs wird seit nicht ganz 10 Jahren beworben und
seitdem als Pauschale angeboten. Die Hüttenbuchung kann sowohl pauschal wie auch individuell erfolgen, die Zahl der in Eigenregie Wandernden ist allerdings höher. Die Buchung
der Pauschale erfolgt bei der Ferienregion Nationalpark und wird von dieser abgewickelt.
projektgruppe die.serpentine
1 vgl. DÜMMLER, 2010, S.85ff.
GlocknerRunde
DÜMMLER, Sabine: Trekkingtourismus in den Alpen – Bedeutung, Entwicklung und Potenziale unter Einbeziehung einer angebotsspezifischen Betrachtung der GlocknerRunde. Diplomarbeit Universität Trier, 2010.
Ferienregion Nationalpark
http://www.nationalpark.at/Glocknerrunde.211.0.html
Good Practice
Ge me in sam wirtsc h aften
4. Buchungsplattform
Bergsteigerdörfer
Zentrales Buchungssystem
119
Quellen
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
Q uellenverzeichnis
Allgemein
P3
Bergsteigerdörfer
TOURISMUSVERBAND LESACHTAL (Hrsg.): Wanderpanorama Lesachtal, Sommer, 2009.
TOURISMUSVERBAND LESACHTAL, URL: http://www.lesachtal.com/ (Stand: 10.6.2011)
HOMEPAGE DES LEBENSMINISTERIUMS: Nachfrage nach regionalen Produkten, URL:
http://www.lebensministerium.at/article/articleview/51871/1/6655/ (Stand:
20.4.2011)
(Elektro-)Fahrrad-Verleih
PROJEKTGRUPPE die.serpentine, Bergsteigerdörfer am Karnischen Kamm – Bestandserhebung, 2011.
BERCHTESGADENER LAND: URL: http://www.berchtesgadener-land.com/www/live/wwwdom/parser,id,459,nodeid,24.html (Stand: 28.5.2011)
TIROLER LANDESREGIERUNG: Raumordnungsplan –RaumverträglicheTourismusentwicklung, 2010.
BIKEBOARD: Testbericht KTM eRace. URL: http://nyx.at/bikeboard/Board/showthread.
php?118621-Test-KTM-energoRace (Stand: 30.5.2011)
Maßnahmen
BUNDESMINISTERIUM FÜR VERKEHR; Bau uns Stadtentwicklung: Was man über E-BIKES
wissen muss. URL: http://www.nationaler-radverkehrsplan.de/neuigkeiten/news.
php?id=2343 (Stand: 2.6.2011)
Gemeinsam Bewegen
EXTRAENERGY: URL: http://extraenergy.org/main.php (Stand: 6.6.2011)
Gailtaler Höhenweg weiterentwickeln
GEMEINDE GRÜNAU IM ALMTAL: URL: www.gruenau-almtal.at (Stand: 30.5.2011)
MAIR, Walter: Der Gailtaler Höhenweg - Weitwanderweg in den Lienzer und Gailtaler
Alpen, 2007.
KAUFMANN, Josef: Elektrofahrräder – Ein Vergleich bezüglich Preise, technischer Daten
und Batterieleistung, Arbeiterkammer, Steiermark, 2010
Variante Einrichtung von Zeltplätzen
DOLOMITEN LAMATREKKING, URL: http://www.dolomitenlama.at/hoehenweg.htm
(Stand: 10.6.2011)
Kärntner Gemeindeplanungsgesetz, URL: http://www.ris.bka.gv.at/GeltendeFassung/LrK/10000193/K-GplG%201995%2c%20Fassung%20vom%2001.06.2011.pdf
(Stand: 10.6.2011)
ACTIVE MAGAZIN: URL: http://www.active-magazin.com/2011/02/21/e-bike-undtaschen-zu-gewinnen/ (Stand: 29.5.2011)
KLIMA:AKTIV MOBIL: Förderungsprogramm, Leistungsbericht. digitaledruckwerkstatt,
Seite 9 (Stand: 30.5.2011)
KLIMA- UND ENERGIEFONDS: e-connected. URL: http://www.e-connected.at/content/
foerderungen (Stand: 6.6.2011)
KTM: Katalog, eBIKES, the bike collection 2011, URL: http://www.ktm-bikes.at/files/
KTM_eBikes_2011_02.pdf (Stand: 1.6.2011)
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tirol.gv.at/raumordnung/downloads/trog2006.pdf (Stand: 10.6.2011)
LAND OBERÖSTERREICH: Elektrofahrräder. URL: http://www.esv.or.at/fileadmin/redakteure/ESV/Info_und_Service/Publikationen/E-Fahrrad_fin.pdf (Stand: 29.5.2011)
TIROLTREKKING, URL: http://www.tyroltrekking.at (Stand: 10.6.2011)
LAND TIROL: Pedelecs, TIROL AUF D‘RAD, Tipps und Hinweise für den Kauf von Fahrrädern mit Elektroantrieb. URL: http://www.energie-tirol.at/fileadmin/static/folder/
ET_Folder_Pedelec.pdf (Stand: 28.5.2011)
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AGENZIA TURISMUS FVG, Ufficio di Arta Terme (UD), Karnischer Almweg, URL: http://
www.viamalghe.com/de/home.html (Stand: 25.5.2011)
MOVELO: Urlaubserlebnis mit dem Elektrofahrrad. URL: http://www.movelo.com/de/
elektrofahrrad/ (Stand: 8.6.2011)
OEAV (Hrsg.): Naturkundlicher Führer Via Alpina – Karnischer Kamm, Innsbruck, 2005.
OBERÖSTERREICH TOURISMUS: ADFC-Radreiseanalyse 2011. URL: http://www.obe-
projektgruppe die.serpentine
121
roesterreich-tourismus.at/sixcms/media.php/2022/ADFC-Radreiseanalyse-2011_
ITB_20110314.pdf, Seite 6 (Stand: 8.6.2011)
VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH: Boom bei Elektrofahrräder und Elektro-Mopeds in Österreich. URL: http://www.vcoe.at/start.asp?ID=8739&b=92 (Stand: 8.6.2011)
Gemeinsam Erleben
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Kulturfestival
BMVIT, RVS 02.01.22 Nutzen-Kosten-Untersuchungen im Verkehrswesen, Wien (Stand:
26.3.2010).
CIPRA INFO 82/2007 – „Zukunft in den Alpen: Wissen verbreiten, Menschen vernetzen“,
http://www.cipra.org/de/alpmedia/publikationen/2960, (Stand: 19. Mai 2011)
Fanpage der Wiener Linien – Autobus Typ NL 205 M12, URL: http://www.fpdwl.at/
fahrzeuge/showtech.php?type=nl1 (Stand: 10.06.2011)
Ploderer Martin, telefonische Auskunft vom 31. Mai 2011
HEIMERL Gerhard, Intra Consult GmbH, Standardisierte Bewertung von Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs, Version 2006, München, 2000
PROJEKTGRUPPE die.serpentine: Bestandserhebungsbericht, 2011, S.50.
Bürgerbus
BMVIT: Broschüre Erfolgsmodell GmoaBus, 2009, S.16.
Berger Angelika (2011): Mobilitätsauskunft am Gemeindeamt, telefonische Auskunft
vom 15.06.2011
Wolf Ludwig, telefonische Auskunft vom 31. Mai 2011
EU-FÖRDERUNG, http://eacea.ec.europa.eu/culture/programme/strands1_de.php
(Stand: 28. Mai 2011)
BUND-FÖRDERUNG, http://www.bmukk.gv.at/kultur/foerderungen/volkskultur/index.
xml (Stand 28: Mai 2011)
LANDES-Föderung KÄRNTEN, http://www.kulturchannel.at/, (Stand: 28. Mai 2011)
LANDES-FÖRDERUNG TIROL, http://www.tirol.gv.at/themen/kultur/abteilung-kultur/kulturfoerderungen/kulturinitiativenzentren/, (Stand: 28. Mai 2011)
Mariacher Albin (2011): Gemeindeamt, telefonische Auskunft vom 14.06.2011
KULTUR KONTAKT AUSTRIA, http://www.kulturkontakt.or.at/de/sponsoring, (Stand: 28.
Mai 2011)
Fahrradmitnahme mit dem Bus
CHECKLISTE EVENTORGANISATION, http://www.unisg.ch/de/Studium/IntranetPublic/
Services/KongressUndTagungsortHSG, (Stand: 19. Mai 2011)
ATHENS TRANSIT, URL: http://www.athenstransit.com/programs/busnbike.html (Stand:
13. Juni 2011)
BIKE ON BUSES, URL: http://www.bikesonbuses.com/ (Stand: 13.Juni.2011)
HOMEPAGE DER KÄRNTNER LANDESREGIERUNG, URL: http://www.ktn.gv.at/156644_DEAmtstafel_Kundmachungen-Verkehrsbeschraenkungen (Stand: 13. Juni 2011)
LA STREETS BLOG, URL: http://la.streetsblog.org/2008/05/19/bus-v-bike-incident-highlights-lawlessness-of-metro-buses/ (Stand: 13. Juni 2011)
MOSEL TAXI, URL: http://www.moseltaxi.de/fahrrad.html (Stand: 13. Juni 2011)
MÜNSTERLAND TRAVEL, URL: http://www.muensterland-travel.de/?modul=radtouren
(Stand: 13. Juni 2011)
122
RADEL UND WANDERN, URL: http://radelnundwandern.de/WordPress/?p=161 (Stand:
13. Juni 2011)
Auftaktveranstaltung
FEILMAYR, Wolfgang: Regionale Tourismusplanung- und Analyse, 2011, S. 99.
Bürgerbeteiligung
HAIMAYER, Peter, Tourismusentwicklung mit Betroffenen. In: Tourismus im Hochgebirge
: die Region Großglockner; Symposium über Ökologische, Ökonomische und Soziale
Fragen in Heiligenblut, 1992, S. 95.
Vernetzung alpiner Vereine
CAI (Club Alpino Italiano), URL: http://www.cai.it/index.php?id=474&no_cache=1&tx_
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
proindustrydb_pi1[showPlace]=5 (Stand: 2.6.2011)
OEAV (Oesterreichischer Alpenverein), URL: http://www.alpenverein.it/de/sektionen/
sektionen-ortsstellen-185.html (Stand: 2.6.2011)
Regionsführer
AGRAR PLUS, Referenzen, URL: http://www.agrarplus.at/projekte.lr.referenzen.kgf.
php?lang=de (Stand: 5.6.2011)
AGRAR PLUS, Seminarkalender, URL: http://www.agrarplus.at/pdf/seminarkalender_2010_2011.pdf (Stand: 5.6.2011)
BMLFUW (Bundesministerium für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft) (Hrsg.), Handbuch Lernende Regionen - Bundesweite Instrumente, 2008, URL
http://www.lernende-regionen.at/upload/94_handbuch-teil-3-bundesweite-instrumente.pdf (Stand: 5.6.2011)
KULTURNEWS DER KULTURVERNETZUNG NÖ vom 21. Dezember 2006, URL: http://www.
kulturmanager.at/news/news.php?seite=druck&plattform=kulturvernetzung&dat
um=2006-12-21&suchbegriff=#6 (Stand: 5.6.2011)
LFI (Ländliche Fortbildungsinstitute der Bundesländer), URL: http://www.lfi.at (Stand
5.6.2011)
TOURISMUSVERBAND LESACHTAL (Hrsg.): Wanderpanorama Lesachtal, Sommer, 2009.
Forum Mitfahrgelegenheit
CIPRA: URL: http://www.cipra.org/de/alpmedia/news-de/3857 (Stand: 10.6.2011)
P3
Bergsteigerdörfer
VERKEHRSCLUB ÖSTERREICH: URL: http://www.vcoe.at/start.asp?b=1&ID=8546 (Stand
10.6.2011)
Gemeinsam Wirtschaften
Gemeinsamer Wirtschaftsraum
Regionet aktiv, URL: www.regionet-aktiv.eu (Stand: 10.6.2011)
Tauschkreis
BUNDESAMT FÜR NATURSCHUTZ: Definition Nachhaltiger Tourismus, URL: http://www.
bfn.de/0323_iye_nachhaltig.html (Stand: 5.5.2011)
CIPRA - Internationale Alpenschutzkommisson (Hrsg.): CIPRA Info. Deutsche Ausgabe –
Nr. 82/2007.
DAS TAUSCHRING ARCHIV, URL: http://www.tauschring-archiv.de (Stand: 18.5.2011)
NACHHALTIGER TOURISMUS: Geschäftsfelder, URL: http://www.nachhaltiger-tourismus.
com/geschaeftsfelder/index.html (Stand: 25.5.2011)
TALENTE TAUSCHRING VORARLBERG, URL: http://www.talentiert.at (Stand: 1.6.2011)
TAUSCHRING LEER UND UMGEBUNG: Entstehung des Tauschringes Leer und Umgebung,
URL: http://www.tauschring-leer.de/24.html (Stand: 17.5.2011)
Regionale Energieplattform
CORIDING: URL: http://www.coriding.com/?change_zone=1 (Stand: 10.6.2011)
RICHTLINIEN ZUR FÖRDERUNG VON ALTERNATIVEN ENERGIEFORMEN (KÄRNTEN), URL:
http://www.ktn.gv.at/143374_DE-Abt.15_Umwelt-Foerderungen_, (Stand: 2.6.2011)
INSTITUT FÜR WIRTSCHAFTSINFORMATIK, UNIVERSITÄT HANNOVER: URL: http://www.
iwi.uni-hannover.de/lv/ucc_ws04_05/dismer/Verkehrstelematik/3.htm (Stand:
10.6.2011)
TIROLER ENERGIESTRATEGIE, URL: http://www.tirol.gv.at/fileadmin/www.tirol.gv.at/
themen/umwelt/klima/downloads/Tiroler-Energiestrategie-2020_1_.pdf, (Stand:
2.6.2011)
STADTTANGENTE BERN, CARPOOLING: URL: http://www.stadttangentebern.ch/31109/
Tangenten-Tipps/Tipps-fuer-Unternehmen/Tipps/CarPooling/index.aspx (Stand:
19.6.2011)
HEIZÖLPREIS, URL: http://www.fastenergy.at/heizoelpreis-tendenz.htm, (Stand: 6.5.2011)
TREKKINGFORUM: URL: http://www.trekking.ro/forum/showthread.php?t=13978 (Stand:
10.6.2011)
projektgruppe die.serpentine
HEIZWERTE, URL: http://energieberatung.ibs-hlk.de/planbio_brennst.htm, (Stand:
6.5.2011)
HACKGUTPREIS, URL: http://www.hackgutboerse.at/?ID=hackgutinfo, (Stand: 6.5.2011)
123
Sanfter-Tourismus-Berater
MOLL, Peter: Umweltschonender Tourismus – Eine Entwicklungsperspektive für den
ländlichen Raum. Bonn, 1995.
TERRITORIALE BESCHÄFTIGUNGSPAKTE IN ÖSTERREICH: Perspektivenwerkstatt für Frauen
mit Blick auf den sanften Tourismus, URL: http://www.pakte.at/projekte/2928/5842.
html (Stand: 5.5.2011)
Kulinarik-Cluster
SCHWEIZ. HANDELS UND INVESTITIONSFÖRDERUNG, URL: http://www.osec.ch/internet/
osec/de/home/invest/de/handbook/economic_structure/industry_clusters.html,
(Stand: 09.06.2011)
LEITFADEN KULINARISCHER TOURISMUS ÖSTERREICH, URL: http://www.bmwfj.gv.at/
Tourismus/TourismusstudienUndPublikationen/Documents/Leitfaden_KulinarischerT
ourismus%C3%96sterreich.pdf, (Stand: 09.06.2011)
Informations- und Buchungsplattform
METROPOLE RUHR, URL: http://www.stadtplan.metropoleruhr.de (Stand: 25.5.2011)
SALZKAMMERUGT, URL: http://www.salzkammergut.at (Stand: 25.5.2011)
HOCHPUSTERTAL, URL: http://www.hochpustertal.info (Stand: 5.6.2011)
Pauschalangebot Karnischer Höhenweg
DÜMMLER, Sabine: Trekkingtourismus in den Alpen – Bedeutung, Entwicklung und
Potenziale unter Einbeziehung einer angebotsspezifischen Betrachtung der GlocknerRunde. Diplomarbeit Universität Trier, 2010.
FERIENREGION NATIONALPARK, URL: http://www.nationalpark.at/
Glocknerrunde.211.0.html (Stand: 29.5.2011)
124
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 01: Aussicht im Lesachtal | Tourismusverband Lesachtal............................................................................................................................................................................................ 8
Abbildung 02: Übersicht Region Karnischer Kamm | Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus „AMapFly“; die.serpentine 2011.............................................................................. 11
Abbildung 03: Entwicklungspotentiale | die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................................................... 22
Abbildung 04: Entwicklungshemmnisse | die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................................................. 23
Abbildung 05: Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen | die.serpentine 2011...................................................................................................................................................................... 29
Abbildung 06: Mountainbiken | http://www.naturarena.com/.................................................................................................................................................................................................. 32
Abbildung 07: Verlauf Gailtaler Höhenweg | www.les.com/images/stories/big_wanderpanorama.jpg (Stand: 1.7.2011)....................................................................................................... 33
Abbildung 08: Zeltplätze - Höhenprofil Gailtaler Höhenweg mit Etappenvorschlägen | die.serpentine 2011......................................................................................................................... 35
Abbildung 09: Standortvorschlag Connyalm | http://www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-fakten/statistik-tiris/tiris-kartendienste/ (Stand: 15.5.2011)....................................................... 36
Abbildung 10: Standortvorschlag Kircher Alm | http://www.tirol.gv.at/themen/zahlen-und-fakten/statistik-tiris/tiris-kartendienste/ (Stand: 15.5.2011)..................................................... 36
Abbildung 11: Standortvorschlag Tuffbad | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand: 15.5.2011)................................................................................................ 37
Abbildung 12: Verlauf Gailtaler Höhenweg - Standortvorschlag Zeltplätze (Connyalm, Kircher Almen, Lotteralm, Tuffbad) | www.les.com/images/stories/big_
wanderpanorama.jpg (Stand: 1.7.2011)............................................................................................................................................................................................................... 37
Abbildung 13: Standortvorschlag Assing | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand: 15.5.2011)................................................................................................. 38
Abbildung 14: Standortvorschlag Schartenalm | http://www.kagis.ktn.gv.at/24462_DE-KAGIS-Kaernten_Atlas (Stand: 15.5.2011)....................................................................................... 38
Abbildung 16: Verlauf Gailtaler Höhenweg - Standortvorschlag Zeltplätze (Assing, Schartenalm) | www.les.com/images/stories/big_wanderpanorama.jpg (Stand: 1.7.2011)................. 39
Abbildung 15: Lamatrekking | http://www.tyroltrekking.at/trekking (Stand: 15.5.2011).......................................................................................................................................................... 39
Abbildung 17: Zeltplätze und Mountainbikestrecke - Gesamtübersicht | die.serpentine 2011................................................................................................................................................ 40
Abbildung 18: Mountainbike - Höhenprofil Gailtaler Höhenweg | die.serpentine 2011........................................................................................................................................................... 42
Abbildung 19: Hinweistafel aus dem Wienerwald | die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................................. 43
Abbildung 20: Wolayerseehütte | Tourismusverband Lesachtal................................................................................................................................................................................................. 44
Abbildung 21: Übersicht Region Karnischer Kamm | Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus „AMapFly“; die.serpentine 2011.............................................................................. 45
Abbildung 22: Obstansersee-Hütte | http://picasaweb.google.com/Frank.der.Hannoveraner/Osttirol2009Highlights#5391333222750363074 (Stand: 25.6.2011)...................................... 46
Abbildung 23: Höhenprofil Wasserweg, Kartitsch - Sexten | die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................... 47
Abbildung 24: Höhenprofil Karnischer Höhenweg Light, Kartitsch - Untertilliach | die.serpentine 2011................................................................................................................................. 48
Abbildung 25: Querverbindungen am Karnischen Kamm - Gesamtübersicht | die.serpentine 2011........................................................................................................................................ 50
Abbildung 26: Ausschnitt aus der Abbildung Querverbindungen am Karnischen Kamm | die.serpentine 2011...................................................................................................................... 53
Abbildung 27: Biketec Serie | http://www.active-magazin.com/2011/02/21/e-bike-und-taschen-zu-gewinnen/ (Stand: 29.5.2011)...................................................................................... 55
Abbildung 28: KTM eRace | http://nyx.at/bikeboard/Board/showthread.php?118621-Test-KTM-energoRace (Stand: 30.5.2011)......................................................................................... 56
Abbildung 29: Ausbaustufe 1: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinie „Ringbus“ und der bestehenden Linienbusse in der Region | die.serpentine 2011...................... 58
Abbildung 30: Ausbaustufe 2: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinie „Ringbus“, der bestehenden Linienbusse in der Region und dem
Einsatzgebiet des Bürgerbusses | die.serpentine 2011....................................................................................................................................................................................... 59
Abbildung 31: Ausbaustufe 3 -a: Schematische Darstellung der vorgeschlagenen Buslinien „Ringbus“, „Linie 1“ und „Linie 2“ | die.serpentine 2011........................................................ 60
Abbildung 32: Ausbaustufe 3-b: Schematische Darstellung des vorgeschlagenen Busnetzes | die.serpentine 2011............................................................................................................... 61
Abbildung 33: Abfahrtszeiten ausgewählter Haltestellen | die.serpentine 2011...................................................................................................................................................................... 62
Abbildung 34: Schematische Darstellung der Tarifzonen des vorgeschlagenen Busnetzes | die.serpentine 2011................................................................................................................... 63
Abbildung 35: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von Kartitsch nach Sexten | die.serpentine (2011............................................... 64
projektgruppe die.serpentine
125
Abbildung 36: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von Obertilliach nach San Stefano di Cadore | die.serpentine 2011................... 65
Abbildung 37: Schematische Darstellung der ÖV-Verbindungen für die Querung des Karnischen Kamm von St. Lorenzen nach Sappada | die.serpentine 2011........................................ 66
Abbildung 38: Beherbergungsbetriebe und Einzugsbereich der Haltestellen in Obertilliach | die.serpentine 2011................................................................................................................ 72
Abbildung 39: Bürgerbus | die.serpentine 2011......................................................................................................................................................................................................................... 80
Abbildung 40: Frontträger | http://www.cycle-works.com/BikesonBuses%2027%20October%202009.pdf. (Stand: 25.5.2011)............................................................................................... 83
Abbildung 41: Heckträger | http://radelnundwandern.de/WordPress/?p=161; http://de.wikipedia.org/wiki/Datei:Bus_mit_Fahrrad-Hecktr%C3%A4ger.jpg (Stand: 25.5.2011)................ 84
Abbildung 42: Fahrradanhänger | http://www.muensterland-travel.de/?modul=radtouren; http://www.moseltaxi.de/fahrrad.html.................................................................................... 85
Abbildung 43: Gemeinsam rasten | Tourismusverband Lesachtal.............................................................................................................................................................................................. 86
Abbildung 44: Kulturfestival | .................................................................................................................................................................................................................................................... 88
Abbildung 45: Organisationsablauf | http://www.unisg.ch/de/Studium/IntranetPublic/Services/KongressUndTagungsortHSG (Stand: 19.5.2011)............................................................... 90
Abbildung 46: Spatenstich | http://www.saarbruecken.de/assets/2011_1/1294755423_spatenstich_kita_brebach.JPG (Stand: 25.6.2011).......................................................................... 92
Abbildung 47: Beispielhafte Abbildung einer Bürgerbeteiligung | http://www.vorarlberg.at/vorarlberg/umwelt_zukunft/zukunft/buerofuerzukunftsfragen/weitereinformationen
/buergerschaftlichesengage/freiwilligengagiert2011/einfeiertagfuerdiedemokra.htm (Stand: 30.6.2011)........................................................................................................ 93
Abbildung 48: Beispiel für ein Seminarprogramm zum Kellergassenführer | http://www.agrarplus.at/pdf/seminarkalender_2010_2011.pdf (Stand: 20.5.2011)....................................... 97
Abbildung 49: Symbolfoto | www.spacezone.de/blog/de/archives/archive_2007-y00.php (Stand: 24.5.2011)........................................................................................................................ 98
Abbildung 50: Durchschnittlicher Besetzungsgrad je Fahrtzweck in Deutschland | http://www.iwi.uni-hannover.de/lv/ucc_ws04_05/dismer/Verkehrstelematik/3.htm
(Stand10.6.2011).................................................................................................................................................................................................................................................. 99
Abbildung 51: Regionet aktiv - Startseite der Homepage | www.regionext-aktiv.at................................................................................................................................................................ 102
Abbildung 52: So kann ein Tauschkreis funktionieren | www.tauschkreis-muehlviertel.at (Stand: 16.6.2011)....................................................................................................................... 104
Abbildung 53: Tauschablauf | http://www.cipra.org/de/zukunft-in-den-alpen/downloads/workshopreihe/pdf-poschiavo/WS_Valposchiavo_Tauschkreis.pdf (Stand: 10.6.2011)............ 105
Abbildung 54: Symbolbild einer Beratung | http://www.i-basis.de/dp/ansicht/kunden/cc/cc/medien/106/original/54/Beratung_Fotolia.jpg (Stand: 30.6.2011)...................................... 110
Abbildung 55: Nationalparkwirte | www.nationalpark-hohetauern.at/de.aspx/Articles/List/01.07.2011/to/01.07.2012/Essen-Trinken/filter/Essen-Trinken (Stand: 15.6.2011)............... 112
Abbildung 56: Wegweiser | www.bergleben.de/wandern/ (Stand: 25.6.2011)........................................................................................................................................................................ 115
Abbildung 57: Übersichtskarte des Ruhrgebietes | www.stadtplan.metropoleruhr.de........................................................................................................................................................... 118
126
qualitätsentwicklungskonzept region karnischer kamm
P3
Bergsteigerdörfer
Tabellenverzeichnis
Tabelle 1:
Tabelle 2:
Tabelle 3:
Tabelle 4:
Tabelle 5:
Tabelle 6:
Tabelle 7:
Tabelle 8:
Tabelle 9:
Tabelle 10:
Tabelle 11:
Tabelle 12:
Tabelle 13:
Tabelle 14:
Tabelle 15:
Tabelle 16:
Tabelle 17:
Tabelle 19:
Tabelle 18:
Tabelle 20:
Tabelle 21:
Tabelle 22:
Tabelle 23:
Tabelle 24:
Tabelle 25:
Tabelle 26:
Tabelle 27:
Tabelle 28:
Tabelle 29:
Zeltplätze - Geplante Etappen | Kompass Karte Nr. 47 Lienzer Dolomiten, Lesachtal 1:50000; die.serpentine 2011............................................................................................ 34
Bestehende Wege - Karnischer Almweg (im Planungsgebiet) | http://www.viamalghe.com/de/home.html (Stand: 25.5.2011)....................................................................... 44
Geplante Fußverbindungen über den Karnischen Kamm | die.serpentine 2011................................................................................................................................................... 46
Geplante Etappen des Wasserweges | die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................................. 47
Geplanter Verlauf des Karnischen Höhenweges Light | die.serpentine 2011........................................................................................................................................................ 48
Geplante Elektrofahrradverbindungen über den Karnischen Kamm | die.serpentine 2011................................................................................................................................. 49
Preise pro Tag und Fahrrad | http://www.gruenau-almtal.at/de/4-06-4-68001/detail/gruenau-im-almtal.html (Stand: 30.5.2011); die.serpentine 2011................................. 53
Förderungen für Elektrofahrräder | http://www.e-connected.at/content/foerderungen (Stand: 6.6.2011); Leistungsbericht - klima:aktiv mobil –
Förderungsprogramm, Seite 9; die.serpentine 2011............................................................................................................................................................................................... 54
Berechnungsbeispiel der Betriebskosten für ein Elektrofahrrad | KTM: Katalog eBikes, the bike collection, Seite 15; die.serpentine 2011....................................................... 54
Linienspezifische Kennwerte “Ringbus” | die.serpentine 2011.............................................................................................................................................................................. 67
Linienspezifische Kennwerte “Linie1” | die.serpentine 2011................................................................................................................................................................................. 68
Linienspezifische Kennwerte “Linie 2”| die.serpentine 2011................................................................................................................................................................................. 68
Linienspezifische Kennwerte | die.serpentine 2011............................................................................................................................................................................................... 69
Fahrzeugbetriebskostengrundwerte und Fahrpersonalkosten | Heimerl Gerhard, Intra Consult GmbH, Standardisierte Bewertung von
Verkehrswegeinvestitionen des öffentlichen Personennahverkehrs, Version 2006, München, 2000; BMVIT, RVS 02.01.22 Nutzen-Kosten-Untersuchungen
im Verkehrswesen, Wien Stand 26.03.2010............................................................................................................................................................................................................. 70
Übersicht über die Bezugszeiträume der Ausbaustufen 1 und 3 | die.serpentine 2011........................................................................................................................................ 70
Ausbaustufe1: Monatliche Kosten - “Ringbus”| die.serpentine 2011.................................................................................................................................................................... 70
Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den Einwohnern in der Hauptsaison | die.serpentine 2011...................................................................................................................... 71
Ausbaustufe 1: Kundenpotential aus den nächtigenden Gästen in der Hauptsaison | die.serpentine 2011........................................................................................................ 73
Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Einwohner | die.serpentine 2011............................................................................................................................................... 73
Ausbaustufe 1: Jährliche ÖV-Einnahmen durch Gäste | die.serpentine 2011........................................................................................................................................................ 74
Ausbaustufe 1: Gegenüberstellung der Einnahmen und Kosten in der Hochsaison | die.serpentine 2011.......................................................................................................... 74
Ausbaustufe 3: Monatliche Kosten - Busnetz | die.serpentine 2011..................................................................................................................................................................... 75
Ausbaustufe 3: Jährliches Kundenpotential aus den Nächtigenden | die.serpentine 2011.................................................................................................................................. 76
Ausbaustufe 3: Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten im Endausbau | die.serpentine 2011............................................................................................... 76
Gegenüberstellung der Berechnungsergebnisse | die.serpentine 2011................................................................................................................................................................ 77
Gegenüberstellung der jährlichen Einnahmen und Kosten für den Betrieb des Bürgerbusses | die.serpentine 2011......................................................................................... 82
Übersicht zu den Alpinen Vereinen in der Region Karnischer Kamm | http://www.alpenverein.it/de/sektionen/sektionen-ortsstellen-185.html;
http://www.cai.it/index.php?id=474&no_cache=1&tx_proindustrydb_pi1[showPlace]=5 (Stand: 6.6.2011)........................................................................................................ 95
Themenweg im Lesachtal | Tourismusverband Lesachtal 2009, die.serpentine 2011............................................................................................................................................ 96
Vergleich der Preise von Hackschnitzel und Heizöl | http://www.fastenergy.at/heizoelpreis-tendenz.htm, Heizwerte - http://energieberatung.ibs-hlk.de
/planbio_brennst.htm, Hackgutpreis - http://www.hackgutboerse.at/?ID=hackgutinfo (Stand: 20.5.2011)........................................................................................................ 108
projektgruppe die.serpentine
127
Anhang
P3
Verknüpfung von Zielen und Maßnahmen
Gemeinsam
Bewegen
Erleben
Wirtschaften
Förderung kreativer Wirtschaftsansätze
x
x
x
Arbeitsplatzangebot sichern
Schutz und Erhaltung örtlicher Kultur und Naturwerke
Tal und Berg verbinden
x
x
x
x
x
x
x
Gemeinsame Kommunikationsbasis schaffen
x
x
x
x
x
x
x
Grenzen überbrücken
x
x
x
x
ÖV attraktivieren und optimieren
x
x
x
x
x
Informations- und Buchungsplattform
Kulinarik-Cluster
Sanfter Tourismusberater
Energie Plattform
Tauschkreis
x
x
x
x
x
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x
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x
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x
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x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
Regionale Identität stärken
x
x
x
x
x
x
Wertschöpfungsketten stärken und schaffen
Zielgruppenorientierte Angebote schaffen
Gemeinsamer Wirtschaftsraum
Forum Mitfahrgelegenheit
Regionsführer
Vernetzung alpiner
Vereine
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
x
ÖV-Angebot erweitern
x
x
x
x
x
x
x
Anha ng
x
Eigeninitiativen ermöglichen und unterstützen
gezielte Abstimmung touristischer Angebote
Bürgerbeteiligung
x
Förderung innovativer Verkehrsmittel
Stärkung der Marke Bergsteigerdörfer
Auftaktveranstaltung
Kulturfestival
Fahrradmitnahme mit dem Bus
(Elektro-)Fahrradverleih
Busnetz „Region Karnischer
Kamm“
Bürgerbus
Querverbindungen über den
Karnischen Kamm
Maßnahmen
Gailtaler Höhenweg weiterentwickeln
Ziele
Bergsteigerdörfer
x
129
Programmfolder Kulturfestival
Weitere Informa�onen finden Sie in folgenden
Tourismusbüros:
Tourismusinforma�on Ober�lliach
Dorf 4, 9942 Ober�lliach, Os�rol
Tel.: +43(0)50212360
Email:
Tourismusinforma�on Sappada info di Sergio Benede�
Borgata Granvilla 100, 32047 Sappada (BL), Italy
P.IVA 01032770255
Verschiedene Kulturen
mit gemeinsamer Geschichte
Tourismusverband Lesachtal
Liesing 29, 9653 Liesing, Kärnten
Tel.: +43(0)24212
Email: [email protected]
KulturFes�val2015
Ober�lliach
Maria Luggau
Sappada
An han g
Oder direkt bei der Organisa�ons der Veranstaltung:
130
Johann Berger
Tel.: +43(0)664123456
Email: kulturfes�[email protected]
Web.: wwwkul�est2015.com
Ein herzliches DANKE an unsere Sponsoren:
“Menschen stolpern nicht über
Berge, sondern über
Maulwurfshügel”
(Konfuzius)
Verschiedene Kulturen
Au�aktveranstaltung am Samstag,
5. Juli 2015, um 15:00 Uhr
am Hochweißsteinhaus
Bergsteigerdörfer
mit gemeinsame Geschichte
KulturFes�val 2015
Programm
Finalveranstaltung am Sonntag,
16. Juli 2015, um 15:00 Uhr
auf der Porzehü�e
Ober�lliach im Tiroler Gailtal
Sappada in der Provinz Belluno
Maria Luggau im Lesachtal
Donnerstag, 9. Juli 2015
16:00 - Begrüßung
17:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Donnerstag, 16. Juli 2015
16:00 - Begrüßung
17:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Donnerstag, 23. Juli 2015
16:00 - Begrüßung
17:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Freitag, 10. Juli 2015
16:00 - Workshop
19:00 - Musikalische Darbietung
Freitag, 17. Juli 2015
16:00 - Workshop
19:00 - Musikalische Darbietung
Freitag, 24. Juli 2015
16:00 - Workshop
19:00 - Musikalische Darbietung
Samstag, 11. Juli 2015
13:00 - Themenwanderung
16:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Samstag, 18. Juli 2015
13:00 - Themenwanderung
16:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Samstag, 25. Juli 2015
13:00 - Themenwanderung
16:00 - Vorführung
18:00 - Musikalische Darbietung
Anha ng
P3
131
k a rt e n A n h a n g
MASSNAHMENÜBERSICHT GAILTALER UND KARNISCHER HÖHENWEG west
SILLIAN
TASSENBACH
Bhf.
Bhf.
St.OSWALD
Lotteralm
KARTITSCH
Leckfeldhtt.
Tuffbad
Kircher Almen
Connyalm
P
OBERTILLIACH
LBZ
SEXTEN
MARIA LUGGAU
UNTERTILLIACH
Sillianer Htt.
St.LORENZEN
Karnischer Höhenweg Light
Wasserweg
Obstansersee-Htt.
P
Karnischer Höhenweg Light
Filmoor Standschützenhtt.
P
Wallfahrtsweg
Mitterkarbiwak
Porzehütte
P
Hochweißsteinh.
Rif. Calvi
Naturweg
Lehrbubenweg
S.STEFANO
di Cadore
FORNI AVOLTRI
SAPPADA
Karnischer Höhenweg
Karnischer Höhenweg
Themenweg bestehend
KHW light geplant
Wasserweg geplant
See, Gewässer
Eishöhle
Soldatenfriedhof
E-Bike Verleih/
Ladestation
E-Bike Strecke
Gailtaler Höhenweg
Ausgewählte Attraktoren
Gailtaler Höhenweg
P3-Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
Karteninhalt:
Maßnahmen Gailtaler und Karnischer Höhenweg,
QEK Karnischer Kamm
1:100.000
Juli 2011
Projektgruppe die.serpentine
Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus
„AMapFly“
Datum:
Klettergarten
Verlauf GHW geplant
P
Besucherparkplatz
Zu- und Abstieg
LBZ
Biathlonzentrum
MTB-Strecke geplant
Projektname:
Maßstab:
Klettersteig
Zeltplatz geplant
MTB-Strecke bestehend
A
Hütte, Almhütte
Zeltplätze
Mountainbikestrecke
Kartenauschnitt:
Verfasser:
Kartengrundlage:
Naturschutzgebiet
Betreuung:
Administrative Grenzen
Staatsgrenze
Landesgrenze
km
2
4
6
8
N
Fachbereich Verkehrssystemplanung
Georg Hauger
Michael Klamer
Michael Ernst
MASSNAHMENÜBERSICHT GAILTALER UND KARNISCHER HÖHENWEG ost
Lotteralm
Schartenalm
Tuffbad
Kircher Almen
Connyalm
OBERTILLIACH
Gailberghöhe
MARIA LUGGAU
UNTERTILLIACH
St.LORENZEN
Assing
LIESING
Weißensee
BIRNBAUM
P
Karnischer Höhenweg Light
KÖTSCHACH
Wallfahrtsweg
Bhf.
Mitterkarbiwak
MAUTHEN
P
Wolayerweg
Hochweißsteinh.
P
Römerweg
Rif. Calvi
Naturweg
Wolayerseehtt.
Plöckenhaus
Lehrbubenweg
FORNI AVOLTRI
Museumsweg
Rif. Tolazzi
TIMAU
SAPPADA
Karnischer Höhenweg
Karnischer Höhenweg
Themenweg bestehend
KHW light geplant
Wasserweg geplant
See, Gewässer
Eishöhle
Soldatenfriedhof
E-Bike Verleih/
Ladestation
E-Bike Strecke
Kartenauschnitt:
Gailtaler Höhenweg
Gailtaler Höhenweg
Maßnahmen Gailtaler und Karnischer Höhenweg,
QEK Karnischer Kamm
1:100.000
Juli 2011
Projektgruppe die.serpentine
Bundesamt für Eich- und Vermessungswesen aus
„AMapFly“
Datum:
Klettergarten
Neuer Verlauf GHW
P
Besucherparkplatz
Zu- und Abstieg
LBZ
Biathlonzentrum
MTB-Strecke geplant
P3-Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
Karteninhalt:
Maßstab:
Klettersteig
Zeltplatz geplant
MTB-Strecke bestehend
Projektname:
Hütte, Almhütte
Zeltplätze
Mountainbikestrecke
B
Verfasser:
Kartengrundlage:
Naturschutzgebiet
Administrative Grenzen
Staatsgrenze
Landesgrenze
Betreuung:
Maßstabsleiste:
km
2
4
6
8
N
Fachbereich Verkehrssystemplanung
Georg Hauger
Michael Klamer
Michael Ernst
Fahrpläne der vorgeschlagenen Buslinien
Fahrtrichtung im Uhrzeigersinn
Werktags
Ankunfts-/Abfahrtszeiten
Haltestellen
Farbcodierung der einzelnen Buslinien
Gailtal-Bus
Sexten
Innichen Bhf
Haunold
Innichen Pflegeplatz
Krankenhaus
Obervierschach
Vierschach Helm
Untervierschach
Winnebach Dorf
Staatsgrenze
Arnbach
Sillian Bhf
Sillian Marktplatz
Panzendorf Abzw Villgraten
Panzendorf Ort
Tassenbach Gh Aigner
Tassenbach Bahnhaltestelle
Kartitsch Monegge
Kartitsch Abzw St. Oswald
Kartitsch Ort
Kartitsch Erschbaum
Kartitsch Bachler
Kartitsch Sulzenbach
Kartitsch Rauchenbach
Kartitsch Äußerst
Obertilliach Leiten
Obertilliach Rodarm
Obertilliach Gh Weiler
Obertilliach Ort
Obertilliach Abzw Rals
Obertilliach Bergen
Untertilliach Winkl
Untertilliach Aue
Untertilliach Ort
Untertilliach Geile
Untertilliach Abzw Eggen
Untertilliach Wacht
Maria Luggau Tiefenbach
Maria Luggau Gh Bäckwirt
Maria Luggau Ort
Maria Luggau Ost
Promeggen
St. Lorenzen i. L. Wiesen
St. Lorenzen i. L. Hauptschule
St. Lorenzen im Lesachtal
Roßbach
Obergail Abzw.
Klebas
Liesing im Lesachtal
Niedergail
Oberring
Durnthal
Mattling
Birnbaum
Podlanig P St. Jakob i. Lesachtal
St.Jakob im Lesachtal
Strajach
Passau
Gentschach
Wetzmann
Kötschach Bf U
Kötschach VS
Kötschach
Mauthen Gh Guggenberger
Mauthen
Plöckenhaus
Plöckenpass
Timau
Rivo
Sutrio
Cercivento
Cameglians
Rigolato
Forni Avoltri
Cimasappada
Fontana
Sappada
Lerpa
San Pietro di Cadore
Santo Stefano die Cadore
Campitello
Comelico Superiore
Padola
San Guiseppe
Sexten
Innichen Bhf
Samstags
Ankunfts- /Abfahrtszeiten
05:01
05:02
05:05
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Ringbus
Linie 1
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Farbcodierung der einzelnen Buslinien
Linie 1
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Gailtal-Bus &
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Ringbus
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21:01
21:03
21:07
Projektname:
P3-Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
Datum:
Betreuung:
16.06.2011
Fachbereich Verkehrssystemplanung
VerfasserInnen: Eder, Hefinger, König, Lehner, Murashko
Schigutt, Schulhofer, Wanjek, Zeggl
Fahrpläne der vorgeschlagenen Buslinien
Fahrtrichtung gegen den Uhrzeigersinn
Werktags
Ankunfts-/Abfahrtszeiten
Haltestellen
Farbcodierung der einzelnen Buslinien
Linie 2
Mauthen
Kötschach
Kötschach VS
Kötschach Bhf
Wetzmann
Gentschach
Passau
Strajach
St.Jakob im Lesachtal
Podlanig P St. Jakob i. Lesachtal
Birnbaum
Mattling
Durnthal
Oberring
Niedergail
Liesing im Lesachtal
Klebas
Obergail Abzw.
Roßbach
St. Lorenzen im Lesachtal
St. Lorenzen i. L. Hauptschule
St. Lorenzen i. L. Wiesen
Promeggen
Maria Luggau Ost
Maria Luggau Ort
Maria Luggau Gh Bäckwirt
Maria Luggau Tiefenbach
Untertilliach Wacht
Untertilliach Abzw Eggen
Untertilliach Geile
Untertilliach Ort
Untertilliach Aue
Untertilliach Winkl
Obertilliach Bergen
Obertilliach Abzw Rals
Obertilliach Ort
Obertilliach Gh Weiler
Obertilliach Rodarm
Obertilliach Leiten
Kartitsch Äußerst
Kartitsch Rauchenbach
Kartitsch Sulzenbach
Kartitsch Bachler
Kartitsch Erschbaum
Kartitsch Ort
Kartitsch Abzw St. Oswald
Kartitsch Monegge
Tassenbach Bahnhaltestelle
Tassenbach Gh Aigner
Panzendorf Ort
Panzendorf Abzw Villgraten
Sillian Marktplatz
Sillian Bhf
Arnbach
Staatsgrenze
Winnebach Dorf
Untervierschach
Vierschach Helm
Obervierschach
Krankenhaus
Innichen Pflegeplatz
Haunold
Innichen Bhf
Sexten
San Guiseppe
Padola
Comelico Superiore
Campitello
Santo Stefano die Cadore
San Pietro di Cadore
Lerpa
Sappada
Fontana
Cimasappada
Forni Avoltri
Rigolato
Cameglians
Cercivento
Sutrio
Rivo
Timau
Plöckenpass
Plöckenhaus
Mauthen
Mauthen Gh Guggenberger
Kötschach
Kötschach VS
Kötschach Bf U
Samstags
Ankunfts-/Abfahrtszeiten
07:00
07:02
07:29
07:32
07:37
07:39
07:44
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09:16
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Linie 1
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05:53
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Linie 1
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Gailtal-Bus
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Linie 1
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Linie 1
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Linie 2
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Linie 1
15:12
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Gailtal-Bus
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Linie 1
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19:45
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19:59
20:00
20:03
20:04
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20:23
20:25
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Sonntags
Ankunfts-/Abfahrtszeiten
Farbcodierung der einzelnen Buslinien
Linie 2
Gailtal-Bus
Linie 2
07:12
07:15
07:16
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08:06
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08:26
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08:34
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08:42
08:43
08:45
08:47
08:50
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08:59
09:00
09:03
09:04
07:00
07:02
07:29
07:32
07:37
07:39
07:44
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07:55
07:56
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09:17
12:00
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12:39
12:44
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12:56
12:57
13:07
13:17
13:27
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13:50
13:53
13:57
13:59
14:12
14:13
14:15
14:16
14:17
Linie 1
13:12
13:15
13:16
13:17
13:18
13:22
13:18
13:30
13:32
13:37
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13:45
13:48
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13:53
13:55
13:56
13:57
13:59
14:01
14:04
14:06
14:08
14:10
14:11
14:12
14:13
14:14
14:16
14:17
14:18
14:19
14:21
14:23
14:24
14:26
14:28
14:31
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14:38
14:41
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14:43
14:45
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14:50
14:55
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15:00
15:03
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15:11
15:13
15:15
15:17
15:18
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15:23
15:25
15:29
Gailtal-Bus
Linie 1
17:12
17:15
17:16
17:17
17:18
17:22
17:14
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17:37
17:42
17:45
17:48
17:51
17:53
17:55
17:56
17:57
17:59
18:01
18:04
18:06
18:08
18:10
18:11
18:12
18:13
18:14
18:16
18:17
18:18
18:19
18:21
18:23
18:24
18:26
18:28
18:31
18:34
18:36
18:38
18:41
18:42
18:43
18:45
18:47
18:50
18:55
18:57
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19:00
19:03
19:04
18:12
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18:16
18:17
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18:13
18:30
18:32
18:37
18:42
18:45
18:48
18:51
18:53
18:55
18:56
18:57
18:59
19:01
19:04
19:06
19:08
19:10
19:11
19:12
19:13
19:14
19:16
19:17
19:18
19:19
19:21
19:23
19:24
19:26
19:28
19:31
19:34
19:36
19:38
19:41
19:42
19:43
19:45
19:47
19:50
19:55
19:57
19:59
20:00
20:03
20:04
20:09
20:11
20:13
20:15
20:17
20:18
20:21
20:22
20:23
20:25
20:29
Farbcodierung der einzelnen Buslinien
Linie 1
14:12
14:15
14:16
14:17
14:18
14:22
14:17
14:30
14:32
14:37
14:42
14:45
14:48
14:51
14:53
14:55
14:56
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14:59
15:01
15:04
15:06
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15:12
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15:23
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15:28
15:31
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15:36
15:38
15:41
15:42
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15:45
15:47
15:50
15:55
15:57
15:59
16:00
16:03
16:04
16:09
16:11
16:13
16:15
16:17
16:18
16:21
16:22
16:23
16:25
16:29
Linie 2
Gailtal-Bus
17:12
17:15
17:16
17:17
17:18
17:22
17:14
17:30
17:32
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17:42
17:45
17:48
17:51
17:53
17:55
17:56
17:57
17:59
18:01
18:04
18:06
18:08
18:10
18:11
18:12
18:13
18:14
18:16
18:17
18:18
18:19
18:21
18:23
18:24
18:26
18:28
18:31
18:34
18:36
18:38
18:41
18:42
18:43
18:45
18:47
18:50
18:55
18:57
18:59
19:00
19:03
19:04
17:00
17:02
17:29
17:32
17:37
17:39
17:44
17:54
17:55
17:56
17:57
18:07
18:17
18:27
18:48
18:49
18:50
18:53
18:57
18:59
19:12
19:13
19:15
19:16
19:17
Projektname:
P3-Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
Datum:
Betreuung:
16.06.2011
Fachbereich Verkehrssystemplanung
VerfasserInnen: Eder, Hefinger, König, Lehner, Murashko
Schigutt, Schulhofer, Wanjek, Zeggl
ÖFFENTLICHER VERKEHR FÜR DIE „REGION KARNISCHER KAMM“ - Angebot und Nachfragepotential in der Projektregion
H
Innichen Bhf.
H
H
H
H
H
H
H H
H
H
H
H
H
H
H
Tassenbach Bhf.
H
Haltestelle
Kartitsch Ort
H
Bergsteigerdörfer
Sillian Bhf.
H
H
P3
H
H
H
H
H
H
Haltestelle Sexten
Übernachtung
Obstanser See
Hütte
H
H
H
H
H
Haltestelle
Obertilliach Gh
Weiler
H
H
H
H
H
H
Untertilliach Ort:
Maria Luggau Ost:
Haltestelle für
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Wanderer wichtig
H H
H
Haltestelle
St. Lorenzen
H
H
H
H
H
H
H
H
H
Birnbaum:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Übernachtung
Porzehütte
H
H
H
H
H
Kötschach Bhf.
Mauthen:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Übernachtung
HochweißsteinHaus
H
H
H
H
H
H
H
Forni Avoltri:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Timau:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
H
H
H
Legende
Projektname:
Angebot
P3- Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
Haltestelle
San Stefano di
Cadore
Karteninhalt:
Ringbus
Neuorganisation und -planunf des Busnetzes für die
Projektregion „Region Karnischer Kamm“
Linie 1
Linie 2
H
H
H
H
Haltestelle
Sappada
Cima Sappada:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Gailtal-Bus
H
H
Bestehende Haltestelle
Maßstab:
1:120.000
Geplante Haltestelle
Datum:
Juni 2011
Wanderroute zur Querung des Kamms
VerfasserIn:
Kartengrundlage:
Beschreibung wichtiger Orte
Nachfragepotential
10
5
1
10
5
1
H
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. G. Hauger
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. M. Klamer
Proj.Ass. Dipl.-Ing. M. Ernst
derzeit erschlossenes Potential (in Zehn)
Gäste
H
H
Fachbereich Verkehrssystemplanung
Betreuer:
Max. erschließbares Potential (in Hundert)
H
Bundesamt für Eich- und
Vermessungswesen aus „AMapFly“
Institut:
Einwohner
Rigolato:
Haltestelle für
Wanderer wichtig
Murashko, Schigutt, Schulhofer, Wanjek,
Zeggl
Fahrradstrecke zur Querung des Kamms
Haltestelle
H
Maßstabsleiste
Max. erschließbares Potential (in Tausend)
derzeit erschlossenes Potential (in Tausend)
Projektname:
P3- Bergsteigerdörfer: Region Karnischer Kamm
500m
0m
1.000m
2.000m
4.000m
3.000m
5.000m
Beherbergungsbetriebe und Einzugsbereiche der Haltestellen in Obertilliach
Beherbergungsbetriebe und Einzugsbereiche der Haltestellen in Maria Luggau
Beherbergungsbetriebe und Einzugsbereiche der Haltestellen von St.Lorenzen bis Liesing
Legende
Punktuelle Darstellung
Karteninhalt:
Einschätzung des Nachfragepotentials durch
Ermittlung der im Haltestelleneinzugsbereich
gelegenen Beherbergungsbetrieben
Beherbergungsbetrieb
St.Lorenzen i.L.
Wiesen
Haltestelle
Roßbach
Maßstab:
1:120.000
Datum:
Juni 2011
Roßbach
Flächenhafte Darstellung
VerfasserIn:
Murashko, Schigutt, Schulhofer, Wanjek,
Zeggl
Kartengrundlage:
Bundesamt für Eich- und
Vermessungswesen
ÖK 1:25.000, Stand 1999
Institut:
Fachbereich Verkehrssystemplanung
Betreuer:
Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. G. Hauger
Ass.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn. M. Klamer
Proj.Ass. Dipl.-Ing. M. Ernst
Maßstabsleiste
0m
250m
500m
750m
1.000m
1.500m
Beschriftung Haltestelle
St.Lorenzen i.L.
Hauptschule
Obertilliach
Rodarm
Obertilliach
Gh Weiler
Obertilliach
Ort
Obertilliach
Abzw Rals
Untertilliach
Wacht
Maria Luggau
Maria Luggau
Maria Luggau Gh Bäckwirt Ort
Tiefenbach
Einzugsbereich der Haltestelle
(500 m)
St.Lorenzen i.L.
Liesing
Abzw. Obergail
Maria Luggau
Ost
Maria Luggau
Promeggen
Klebas
Liesing i.L.
Liesing
Abzw. Niedergail