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Ihre GesprächspartnerInnen
KR Ing. Hubert Culik, MAS
Obmann des Fachverbandes der Chemischen
Industrie Österreichs
Mag. Sylvia Hofinger
Geschäftsführerin
des
Fachverbandes
Chemischen Industrie Österreichs
der
Jahrespressekonferenz des Fachverbandes
der Chemischen Industrie Österreichs
Datum:
Uhrzeit:
Ort:
Adresse:
10. Juni 2015
10:00 Uhr
WKO, FCIO
Wiedner Hauptstraße 63, 1040 Wien
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Inhalt
Jahrespressekonferenz des Fachverbandes der Chemischen Industrie
Österreichs ..................................................................................................................................................... 3
Zukunftstrend „Chemie 4.0“ erschließt neue Märkte ..................................................... 3
Wirtschaftsbericht 2014 ....................................................................................................................... 4
Umsatz .......................................................................................................................................................... 4
Anzahl Beschäftigte............................................................................................................................. 4
Anzahl Betriebe ...................................................................................................................................... 5
Investitionen ............................................................................................................................................ 5
Handel ........................................................................................................................................................... 5
Ausblick 2015 .......................................................................................................................................... 6
Forderungen des Fachverbands der Chemischen Industrie Österreichs ......... 7
Trends in den einzelnen Branchen ............................................................................................... 8
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Jahrespressekonferenz des Fachverbandes der
Chemischen Industrie Österreichs
Die diesjährige Jahrespressekonferenz des Fachverbandes der Chemischen
Industrie Österreichs steht im Zeichen sich weiterhin verschärfender
wirtschafts- und arbeitsmarktpolitischer Rahmenbedingungen. Das
Geschäftsjahr 2014 war für die chemische Industrie Österreichs von einem
stagnierenden Umsatz sowie sinkenden Beschäftigtenzahlen und einem
Rückgang der Anzahl an Betrieben geprägt.
Vor diesem Hintergrund sieht KR Ing. Hubert Culik, MAS, seit 2. Juni 2015
Obmann des Fachverbandes der Chemischen Industrie Österreichs,
dringenden Handlungsbedarf zur Sicherung des Standorts Österreichs:
„Seit Monaten kündigen uns die Indikatorenvergleiche an, dass Österreich
bei den Wirtschaftsprognosen hinter dem EU-Schnitt zurückbleibt. Diese
Entwicklung ist in der Realwirtschaft angekommen. Das bekommt die
österreichische chemische Industrie jetzt deutlich zu spüren.“ Während
beispielsweise die deutsche chemische Industrie derzeit ein Wachstum von
1,3% aufweist, hat die österreichische chemische Industrie mit einem
Minus von 3,3% zu kämpfen. „Wenn nicht bald etwas dagegen
unternommen wird, werden wir von unseren wichtigsten Partnern
abgehängt“, so Culik.
Zukunftstrend „Chemie 4.0“ erschließt neue Märkte
Dabei wächst das Potenzial für die heimische chemische Industrie aus
Sicht des Fachverbandes stetig an: Die weltweiten Megatrends wie das
rasante
Bevölkerungswachstum,
Ressourcenverknappung
und
Urbanisierung machen neuartige Produkte aus der chemischen Industrie
unverzichtbar. Die chemische Industrie erforscht intensiv Lösungen für die
Herausforderungen der Zukunft. „Chemie 4.0“ bedeutet die Entwicklung
von
völlig neuartigen Verfahren und Materialien, die den Kunden
maßgeschneiderte Produkte und Leistungen bieten. „Chemie 4.0 ist ein
komplexer und zugleich spannender Prozess, der mit einer Idee im Labor
beginnt und die Innovation zur industriellen Fertigung bringt. Green
Chemistry und Smart Chemistry sind die Stoffe, aus denen die Zukunft
gemacht wird“, so Culik zu den bevorstehenden Durchbrüchen.
Bei Chemie 4.0 wird einerseits daran gearbeitet, erdölbasierte durch
biogene Rohstoffe zu ersetzen, sowohl was den Materialeinsatz als auch
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
die Energiegewinnung betrifft (Green Chemistry). Gleichzeitig geht es
auch darum, Produkte und Materialen mit bestimmten funktionellen
Eigenschaften zu entwickeln, die Beispiele dafür reichen von
elektroleitfähigen Beschichtungen bis hin zur personalisierten Medizin
(Smart Chemistry).
Die österreichische chemische Industrie ist auf dieses Zukunftsthema
aufgesprungen und besitzt z.B. gegenüber Deutschland aufgrund der
Struktur österreichischer Chemie-Unternehmen einen Vorsprung beim
Einsatz von biogenen Rohstoffen. „In der Entwicklung von Innovationen
sind wir vorne dabei, die Umsetzung hierzulande ist jedoch schwieriger als
in Deutschland“, so Culik. Damit die heimischen Unternehmen bei diesen
Zukunftstrends nicht den Anschluss verlieren, müssen jetzt die
Rahmenbedingungen verbessert und dringend notwendige Anreize
geschaffen werden, ist der Obmann des Fachverbandes der Chemischen
Industrie Österreichs überzeugt.
Wirtschaftsbericht 2014
Umsatz
Der Umsatz der chemischen Industrie Österreichs stagnierte im Jahr 2014
erneut. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist ein Anstieg um 0,5% auf
insgesamt 16,50 Mrd. EUR festzustellen. Nach einem Rückgang um 2,8%
von 2012 auf 2013 performt die chemische Industrie nach wie vor unter
dem Niveau von 2011. Zu Beginn des Jahres beflügelte der milde Winter
vor allem den Baubereich und auch den Zuliefersektor. Die anfängliche
Dynamik im Wirtschaftswachstum ging spätestens zur Mitte des Jahres
wieder in Stagnation über. Auch der Bauzuliefersektor fiel erneut zurück.
Anzahl Beschäftigte
Die Anzahl der Beschäftigten in der chemischen Industrie Österreichs sank
das zweite Jahr in Folge. Mit Stand Dezember 2014 waren 42.839 Frauen
und Männer in der chemischen Industrie beschäftigt, 320 Personen (0,7%)
weniger als im Vorjahr.
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Anzahl Betriebe
Die Anzahl der Betriebe ist wie in den vergangen Jahren (Ausnahme 2010)
rückläufig. Im Dezember 2014 waren in Österreich 252 Betriebe in der
chemischen Industrie tätig, das sind um 3,1% weniger als im
Vergleichszeitraum des Vorjahres.
Investitionen
Die Investitionen stiegen um 15,1% auf 603 Mio. EUR. Diese Entwicklung
zeigt eine leichte Trendumkehr auf (Investitionen 2013: -26,8%). Damit
bleibt die Chemie der zweitgrößte Investor unter den heimischen
Industriebranchen. Dennoch wurde das Niveau von 2012 um 113 Mio. EUR
verfehlt.
Handel
Die Einfuhren und Ausfuhren stiegen im Berichtszeitraum um 3,4% bzw.
6,9%. Österreichische Betriebe fragen vor allem nach chemischen
Produkten aus der EU (12,96 Mrd. EUR), den EFTA-Mitgliedsstaaten (2,58
Mrd. EUR), Amerika (1,94 Mrd. EUR) und Asien (0,99 Mrd. EUR) nach. Der
höchste Anstieg ist mit 11,1 % und 257,60 Mio. EUR in den
Handelsbeziehungen mit den EFTA-Staaten zu beobachten. In absoluten
Werten erhöhen sich die Einfuhren um 615,49 Mio. EUR.
Im Ausland werden die Produkte der chemischen Industrie Österreichs
hoch geschätzt und nachgefragt. Vor allem die EU-Mitgliedsstaaten (12,20
Mrd. EUR), Mitgliedsstaaten der EFTA (1,83 Mrd. EUR), die übrigen Länder
Europas (1,68 Mrd. EUR), Asien (1,65 Mrd. EUR) und Amerika (1,29 Mrd.
EUR) fragen österreichische Produkte nach. Der höchste Anstieg ist mit
851,46 Mio. EUR (7,5%) aus den Ländern der Europäischen Union zu
beobachten. Den prozentuell höchsten Anstieg verzeichnet der
Wachstumsmarkt Asien (13,0% bzw. 190,00 Mio. EUR). Rückgänge bei
Exporten sind in den übrigen Ländern Europas (1,8%), Afrika (0,2%) und
Australien-Ozeanien (10,6%) zu verzeichnen.
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Ausblick 2015
Die ersten Monate 2015 haben für die Chemie eine relativ
zufriedenstellende Mengenentwicklung, gleichzeitig aber ein Umsatzminus
von 3,3% gebracht. Der Grund dafür liegt in den Verkaufspreisen, die
stark unter Druck waren. Vor allem Grundchemikalien hatten darunter zu
leiden. Besonders die Inlandsnachfrage hat ausgelassen und gab um 8%
nach. Aber auch die Exporte waren leicht rückläufig (-2%). Die Chemie
weist als zweitgrößte Industriesparte demnach ähnliche Entwicklungen in
Folge der allgemeinen Konjunktur auf wie die übrige Industrie.
Nachdem die chemische Industrie exportorientiert ist und die
Auslandsnachfrage
(vor
allem
vom
wichtigsten
Handelspartner
Deutschland) sich besser entwickelt als der heimische Markt, geht der
Fachverband für 2015 von einem leichten Anstieg der Chemieproduktion
aus, dem die Umsatzentwicklung aber nicht folgen können wird. Die
Chemie wird sich somit voraussichtlich auch 2015 im Seitwärtsgang
bewegen.
Für Innovationstätigkeiten bieten aktuell die Märkte Amerika und Asien
wesentlich bessere Bedingungen. Die Zahl von 42.800 Beschäftigten
stagniert.
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Forderungen des Fachverbands der Chemischen
Industrie Österreichs
Um in Zukunft wettbewerbsfähig zu bleiben, benötigt die heimische
chemische
Industrie
aus
Sicht
des
Fachverbandes
bessere
wirtschaftspolitische
Rahmenbedingungen
und
ein
insgesamt
innovationsfreundlicheres Klima.
Der FCIO fordert daher:
1. Umsetzung der nötigen Strukturreformen
2. Wettbewerbsfähige Produktionskosten: Vor allem Lohnnebenkosten
und Energiekosten sind im internationalen Vergleich zu hoch
3. Bildung: Die Förderung von naturwissenschaftlicher Bildung sollte
bereits in den Volksschulen beginnen und während der gesamten
Schulzeit gestärkt werden. Durch eine höhere Dotierung der
Chemiefakultäten würde die Qualität der Ausbildung entscheidend
zunehmen
Zugangsbeschränkungen sind 1. Schritt / 2. Schritt ist die
Steigerung der Absolventenquote auf einem möglichst hohen
qualitativem Niveau
4. Unternehmerfreundlichere
rechtliche
Rahmenbedingungen:
Planbarkeit
(Schluss
mit
„Anlassgesetzgebung“)
und
Bürokratieabbau: Wir fordern Regulierungsstopp. Pro neue
Verordnung, soll eine alte gestrichen werden
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
Trends in den einzelnen Branchen
Der Löwenanteil entfällt wie im Jahr zuvor mit 34,3% auf die Branche
Kunststoffwaren. Ebenfalls über 10% zum gesamten Produktionswert
der chemischen Industrie tragen pharmazeutische Erzeugnisse
(14,3%), Kunststoffe in Primärformen (14,2%) und Chemikalien
(13,0%) bei.
Die leicht positive Entwicklung des Produktionswerts ist in erster Linie auf
die Kunststoffwaren zurückzuführen. Die Branche verzeichnet ein
Wachstum von 95,82 Mio. EUR bzw. 1,9%. Der prozentuell stärkste
Anstieg entfällt auf die Agrochemikalien mit 7,3% (35,19 Mio. EUR).
Demgegenüber verzeichnen die Chemikalien im Vorjahresvergleich einen
Rückgang des anteiligen Produktionswerts um 54,34 Mio. EUR (-2,7%).
Der Pharma-Bereich stagnierte. Hier wirkten sich nicht nur
Sparmaßnahmen der öffentlichen Hand, sondern auch der steigende
Preisdruck in Folge von auslaufenden Patenten negativ auf die Entwicklung
des Produktionswerts aus. Darüber hinaus verlagert sich die Forschung
zusehends außerhalb Österreichs bzw. Europas. Der prozentuell stärkste
Rückgang fällt auf die Kautschukwaren mit 5,0% bzw. 15,70 Mio. EUR.
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Fachverband der Chemischen Industrie Österreichs
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