Seite 1 von 2 Pressemitteilung der KEG Bayern vom 03.12.2015 Inklusion ist eine Angelegenheit des Verstandes und des Herzens Auf unserer Erde leben rund 650 Millionen Menschen mit einer Behinderung. Allein in Deutschland meistern dabei 10 Millionen Kinder, Frauen und Männer ihren Alltag mit Behinderungen. Zum Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung am 3. Dezember 2015 appelliert die KEG dem Anderen auf Augenhöhe zu begegnen und sich für die Würde und das Wohlergehen dieser Menschen einzusetzen. Die KEG als Berufsverband für Lehrkräfte und Pädagogen mit christlicher Wertorientierung sieht gerade beim Thema Inklusion die große Möglichkeit, die Professionalität unterschiedlicher Berufsfelder miteinander zu vernetzen und gemeinsame Zielrichtungen zu entwickeln. „Aus diesem Grund unterstützen wir die Intention der UN-Konvention über die Rechte der Menschen mit Behinderung“, so Ursula Lay, die Landesvorsitzende der KEG in Bayern. „Sie stimmt überein mit Art. 1, Satz 1: „Zweck dieses Übereinkommens ist es, den vollen und gleichberechtigten Genuss aller Menschenrechte und Grundfreiheiten durch alle Menschen mit Behinderungen zu fördern, zu schützen und zu gewährleisten und die Achtung der ihnen innewohnenden Würde zu fördern“. Zu diesem Personenkreis „zählen Menschen, die langfristige körperliche, seelische, geistige oder Sinnesbeeinträchtigungen haben, welche sie in Wechselwirkung mit verschiedenen Barrieren an der vollen, wirksamen und gleichberechtigten Teilhabe an der Gesellschaft hindern können“ (Art1/Satz 2).“ Ein wichtiges Anliegen ist es der KEG, dass Menschen mit Behinderung dieselben TeilhabeChancen wie den Menschen ohne Behinderung geboten werden. Bei der Umsetzung der Inklusion in die Praxis stehen zwei wesentliche Aspekte im Mittelpunkt: Der fachlich – qualitative Aspekt: Es geht um den Erhalt der heil- und sonderpädagogischen Fachlichkeit und um die Bereitstellung der zusätzlich erforderlichen finanziellen, personellen und räumlichen Ressourcen. Inklusion kann und darf kein Sparmodell werden. Der emotionale Aspekt: Bei der Inklusion geht es um eine zutiefst christliche, wertschätzende Grundeinstellung zu jedem Menschen, um ein Menschenbild, das die Würde eines jeden einzelnen Individuums in den Mittelpunkt stellt. Daraus folgt, dass die Entscheidung über den besten Bildungsund Förderort für Kinder und Jugendliche immer eine individuelle, differenzierte Einzelfallentscheidung sein muss. Die Landesvorsitzende betont, dass Inklusion in erster Linie in den „Herzen“ erfolgen muss, d.h. ein gesamtgesellschaftlicher Werte- (Änderungs-) Prozess muss stattfinden, an dessen Ende nicht (mehr) die ökonomische „Wert-Schöpfung“ sondern die „Wert-Schätzung“ eines jeden einzelnen Menschen in seiner Individualität und in seinem personalen So – Sein im Mittelpunkt steht. Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) Herzogspitalstraße 13/IV 80331 München http://www.keg-bayern.de Facebook:http://www.facebook.com/KEGBayern Tel: 089 236857700 Fax: 089 2606387 [email protected] Twitter: @KEGBayern Seite 2 von 2 „Diesem zutiefst christlichen Welt- und Menschenbild sehen wir uns in unserem Berufsethos verpflichtet“, sagt Ursula Lay. Lehrkräfte und Pädagogen sind gefordert, Ängste anzunehmen, Überforderung wahrzunehmen, Grenzen zu akzeptieren und Mut zu Kreativität und pädagogischer Freiheit zu entwickeln. Sie benötigen dabei fachliche Unterstützung und Fort- und Weiterbildung, um ihre Professionalität weiter auszubauen. Unerlässlich sind dabei die Reflexions- und Teamfähigkeit, die Bereitschaft sich auch den Inklusions-Prozessen zulassen und das kritisch-konstruktive Hinterfragen des schulischen und gesellschaftlichen Leistungsbegriffes. Inklusion benötigt ein großes Maß an Offenheit aller Beteiligten. Die KEG fordert daher die Individualisierung als durchgehendes und verpflichtendes Bildungs- und Unterrichtsprinzip sowie die Vernetzung und Arbeit in interdisziplinären Teams. Alle Inklusionsgrundsätze der KEG Bayern sowie Ergebnisse der KEG-Arbeitsgruppen finden Sie in unserem Inklusionspapier „Jetzt umdenken! Inklusion als Herausforderung und Chance“ unter http://keg-bayern.de/Bayern/250-Inklusion---Herausforderung-und-Chance Für Rückfragen stehen wir gerne zur Verfügung. V.i.S.d.P.: Ursula Lay · [email protected] Über die KEG: Die Katholische Erziehergemeinschaft Bayern ist der Verband engagierter Pädagogen aus allen Erziehungs- und Bildungsbereichen. Er umfasst 8.000 Mitglieder. Dies ermöglicht die Entwicklung realistischer, moderner Gesamtkonzepte für das Bildungs- und Erziehungswesen. Die Arbeit der KEG Bayern gründet auf christlicher Glaubensüberzeugung und europäischer Kulturtradition. Die KEG Bayern vertritt die standespolitischen Belange ihrer Mitglieder. Darüber hinaus bietet sie Rechtsschutz und Rechtsberatung. Durch Veranstaltungen vor Ort sowie regionale Fortbildungs- und Informationstagungen unterstützt die KEG Bayern ihre Mitglieder. Vorsitzende der KEG Bayern ist seit 2011 Ursula Lay. Katholische Erziehergemeinschaft in Bayern (KEG) Herzogspitalstraße 13/IV 80331 München http://www.keg-bayern.de Facebook:http://www.facebook.com/KEGBayern Tel: 089 236857700 Fax: 089 2606387 [email protected] Twitter: @KEGBayern
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