m.pr medien service & pr Fred Eric Schmitt Zum Sender 1 66802 Felsberg F. E. Schmitt Zum Sender 1 66802 Felsberg Tel. (06837) 7129 Fax (06837) 7907 e-mail: [email protected] Pressemitteilung der Saarland-Heilstätten GmbH (SHG) Damals Neuland, heute erfolgreich auf Kurs Anlässlich des fünfjährigen Bestehens der Adoleszenzstation gab es auch einen Blick zu den Nachbarn - Saarbrücken. Seit genau fünf Jahren besteht die psychiatrische Adoleszenzstation der SHG-Kliniken Sonnenberg. Damals ein Schritt ins Neuland - war die Station doch eine der ersten ihrer Art in der Bundesrepublik. Den Anstoß zum neuen Konzept gab die Erfahrung, dass Jugendliche einerseits auf Kinderstationen für viel Unruhe sorgen, sich andererseits aber von der Erwachsenenpsychiatrie nicht richtig angesprochen fühlen und häufig die Behandlung abbrechen. Heute darf festgestellt werden, dass das Konzept der gesonderten Betreuung junger Menschen sich bewährt hat. Auch die Inanspruchnahme der Adoleszensstation ist kontinuierlich gestiegen. Heute gibt es hier 15 stationäre und sechs teilstationäre Plätze. Aufgenommen werden Jugendliche und junge Erwachsene von 16 bis 22 Jahren. Das Angebot der umfasst über die klassische Einzel- und Gruppenpsychotherapie hinaus alle Methoden der Milieutherapie. Die ärztliche Leitung der Station erfolgt nach dem Rotationsprinzip zwischen Kinder- und Erwachsenenpsychiatern. Um die in den ersten fünf Jahren geleistete Arbeit zu reflektieren und sich dabei auch mit Kollegen auszutauschen, hatte die psychiatrische Klinik unter der Leitung von Chefarzt Dr. Wolfgang Hofmann Klinik zum ersten bundesweiten Arbeitstreffen der Adoleszenzstationen eingeladen. Acht Kliniken aus dem ganzen Bundesgebiet und dem benachbarten Ausland waren der Einladung zum Erfahrungsaustausch gefolgt. - Dabei zeigte sich vor allem eine unterschiedliche Situation hinsichtlich der Aufnahme von Patienten. Neben Adoleszenzstationen mit regionalem Versorgungsauftrag - wie in Saarbrücken - stellten sich auch Stationen vor, in den die Aufnahme von Patienten elektiv erfolgt, diese also speziell ausgewählt werden und vor ihrer Aufnahme einige Hürden passieren müssen. Ebenfalls anwesend war aber auch die Vertreterin einer forensischen Adoleszenzstation, deren Patienten im Rahmen eines Strafverfahrens richterlich eingewiesen werden. Dagegen nicht sonderlich verschieden erwiesen sich die therapeutischen Angebote der Kliniken. Im Vordergrund der psychiatrischen Therapie Adoleszenter stehen die Milieutherapie und die verschiedenen Formen der dialektisch-behavioralen Therapie. Das Impulsreferat hielt Dr. Evelyn Heynen von der Universität Maastricht. Dort existiert der europaweit erste Lehrstuhl für „Transitional Care“, der Psychiatrie, die sich mit dem Übergang vom Jugend- ins Erwachsenenalter befasst. In den Niederlanden gibt es ein breit angelegtes Programm „Jugend-Sorge plus“ zur frühen Bankverbindung: Kreissparkasse Saarlouis BLZ 59350110 Konto Nr. 35719-4 Erfassung und Behandlung psychischer Erkrankungen. Rund 160 000 Kinder und Jugendliche, also fast jedes dritte Kind, ist oder war in den Niederlanden in psychiatrischer Betreuung. Grund für diese hohe Zahl ist laut Heynen eine breite soziale Akzeptanz psychischer Erkrankungen, sowie ein durchlässiges System ohne die bei uns übliche Trennung zwischen Jugendhilfe und Psychiatrie. Eine stationäre Behandlung ist dort allerdings die Ausnahme. Zunächst werden Kinder und Jugendliche ambulant therapiert. Dabei kommt der Therapeut in die Familie. Bleibt dies erfolglos so erfolgt eine Aufnahme in sogenannte „Family Houses“. Dies sind Pflegefamilien in denen mehrere Kinder in zusammenwohnen. Entscheidend für die Therapie im Kindes- und Jugendalter seien die Faktoren Unterstützung, Wachstumsmöglichkeiten, eine gute Atmosphäre und faire Regeln, so Evelyn Heynen. Dr. Evelyn Heinen (2.v.r.) berichtete über die Entwicklung der Adoleszenz-Stationen in den Niederlanden. Begrüßt wurde sie von Psychiatrie-Chefarzt Dr. Wolfgang Hofmann, Professor Dr. Eva Möhler, Chefärztin der Kinder- und Jugendpsychiatrie und Verwaltungsdirektor Dr. Martin Huppert (rechts). Foto: SHG 16.11.2015 Seite 2 von 2
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