Erfahrungsbericht - Erasmussemester Sommersemester 2015 an der University of Gdansk Erasmus! Ein Wort , was soviel verändern kann! Als ich vor ca. einem Jahr zur Infoveranstaltung des Instituts Geschichte gegangen bin ,hab ich mir noch keine wirklichen Vorstellungen unter dem Begriff Erasmus machen können. Klar hat man schon gehört, es ist ein Austausch, man kann in einem anderen Land ein Semester verbringen, eine neue Kultur und viele neue Menschen kennen lernen, aber das was wirklich dahinter steckt, kann man einfach nicht in Worte fassen. Diese Erfahrung sollte man einfach selber gemacht haben und das lege ich wirklich jedem ans Herz ,der vorhat ins Ausland zu gehen. Nutzt eure Chance und macht mit bei Erasmus! Vorbereitung Zu allererst muss ich sagen, dass ich mich für Gdansk entschieden hab, da ich gebürtige Danzigerin bin, aber dort nie gelebt hab. Ich wollte unbedingt das Leben eines polnischen Studenten erleben und meine polnischen Sprachkenntnisse auffrischen. Des Weiteren war es eine Möglichkeit meiner Familie einen Schritt näher zu kommen und mal den polnischen Alltag zu erleben. Neben dem ganzen Papierkram mit dem International Office und des Instituts, musste ich mich zusätzlich noch mit dem Auslandsbafög beschäftigen. Macht es am liebsten so früh wie möglich, dann habt ihr auch keine große Auszahlungslücke, wenn ihr dann im Ausland seid. Persönlich muss ich sagen, dass die Kommunikation zwischen International Office, unserem Institut und der Universität in Danzig sehr gut war. Es wurde schnell geantwortet und immer einem geholfen, also bloß keine Angst haben, wenn man irgendwelche Fragen hat. Es wird immer einem geholfen. Was ich besonders toll fand, war die Zuweisung eines Mentors für jeden Erasmus Studenten. Meine Mentorin hat mir früh genug eine Email gesendet und mich auch in jeglicher Sicht betreut. Des Weiteren gab es ständigen Email Kontakt seitens des ESN Office und der Koordinatorin des Instituts an der Universität Gdansk. Facebook war natürlich auch eine gute Plattform um andere Erasmus Studenten vorab kennen zu lernen. 1 Nach Gdansk kann man ganz einfach mit den billigen Fluggesellschaften gelangen. Einfach früh genug buchen und schon geht’s los nach Gdansk oder auch as Tricity bekannt. Gdansk ist eine der drei Städte der Dreistadt, die sich aus Gdansk, Sopot und Gdynia bildet. Dort angekommen, dauert es ca. eine halbe Stunde mit dem Bus in die Innenstadt. Die Verkehrsanbindungen in Gdansk und Umgebung sind gut organisiert und übersichtlich. Unterkunft Da meine ganze Familie aus Gdansk kommt, bin ich bei meinem Großvater für kleines Geld untergekommen. Dennoch gäbe es für mich die Möglichkeit in einer der zahlreichen Studentenwohnheimen unterzukommen, die zwischen 100-150 Euro pro Monat gekostet haben. Das einzige Negative was Studentenwohnheime in Polen haben, ist das man ein Zimmer mit einer anderen Person teilen muss. Dennoch muss man sich eingestehen, dass es die billigste Variante ist. Viele der Erasmus Studenten haben einfach WG Zimmer gemietet, die kosteten meist zwischen 150-250 Euro, abhängig vom Stadtteil und der Ausstattung. Ihr solltet vorab euch informieren wo eure Institut ist, so dass ihr dementsprechend auch eure Wohnung aussuchen könnte, denn der Campus ist in Sopot wie auch in Gdansk verteilt. Studium Das Kursangebot an der Fakultät für Geschichte war für mich sehr vielseitig, da ich grundsätzlich Kurse in polnischer wie auch in englischer Sprache besuchen konnte. Speziell für die Erasmus Studenten wurden Kurse in englischer Sprache angeboten, die ich natürlich genutzt habe, dennoch hab ich mich auch für einen polnischen Kurs eingeschrieben, um mal zu sehen, inwieweit ich mit der polnischen Sprache klarkomme. Alle Themenbereiche wurden abgedeckt, so dass ich keine Probleme hatte meine Creditpoints zu sammeln. Der Unterricht war unterschiedlich, einerseits war es mehr eine Art von Vorlesung , andrerseits wurden die Studenten auch zum diskutieren angeregt. Vor allem der Kurs „History of Gdansk“ hat mir sehr gefallen, da wir viele Ausflüge in Gdansk unternommen haben und die Stadt so besser kennen lernen konnten. Die Prüfungsart am Ende des Semesters war abhängig vom Dozenten, entweder gab es eine Klausur, man musste eine Präsentation vorstellen oder eine mündliche Prüfung absolvieren. Zusätzlich wollte ich zum Studium sagen, dass die Dozenten im Allgemeinen sehr offen gegenüber den Erasmus Studenten sind und auch gerne helfen. Was ich besonders toll fand, 2 dass es eine Garderobe an jedem Eingang der Fakultäten gab, so dass man nicht die lästige Jacke immer mit sich tragen musste. Es gab nicht wirklich eine große Mensa am Campus, aber dafür die besagten Buffets, an denen man belegte Brötchen, aber auch kleine warme Mahlzeiten für kleines Geld erhalten konnte. Wenn einem nichts davon schmeckt, dann gibt es in der Nähe vom Campus das Pfannkuchenhaus „Manekin“. Ein Muss für jeden Studenten, der Hunger hat. Man zahlt wenig und bekommt eine Riesenportion und eine große Auswahl an herzhaften und süßen Pfannkuchen. ( Vorsicht! Zur Lunch Time kann man schon etwas länger warten) Das Anerkennen der Leistungen war schon ein bisschen Stressig, da man dauernd andere Informationen erhalten hatte. Nicht jeder Dozent wusste, wie es genau gehandhabt wird und so erhielt man von jeder Seite andere Informationen. Zum Glück war meine Koordinatorin in der Hinsicht sehr verlässlich und so konnte ich zum Schluss alles regeln. Leben und Freizeit Kommen wir zu einem Teil, der dann doch der ausschlaggebende ist, das allgemeine Leben und die Freizeit eines Erasmusstudenten in Gdansk. Wie gesagt, das Leben in Polen ist billiger als in Deutschland, aber leider nicht jeder Hinsicht. Im Allgemeinem sind die Lebensmittel und Getränke billiger, aber Markenprodukte aus dem eigenen Land können dann doch schon mal teurer sein. Am besten zu Biedronka gehen, das kann man mit unserem Aldi ein bisschen vergleichen. Hygieneartikel sind so wie in Deutschland, die besseren Marken kosten einfach mehr und dann gibt es natürlich auch die No-NameProdukte, die einfach billiger sind, alles bei Rossmann zu finden. Zu den Öffnungszeiten: In Polen haben alle Geschäfte 7 Tage die Woche geöffnet, natürlich gibt es ein oder andere, die am Wochenende geschlossen sind. Was auch super ist, viele Geschäfte haben bis 22 Uhr geöffnet und zusätzlich gibt es viele kleine Läden, die 24 Stunden geöffnet haben und alles anbieten, was den Hunger stillt. Also wie gesagt, keine Panik, ihr müsst am Sonntag nicht verhungern oder verdursten. In Gdansk und Umgebung gibt es ganz viele Möglichkeiten seine Freizeit zu Verbringen. Zu einem kann man an die Strände fahren, die Altstadt Danzigs ist verlockend, Gdynia als Stadt des Hafens ist auch sehr interessant und dann noch Sopot, die Perle der drei Städte. Dieser Ort ist berühmt für sein Nachtleben, wie auch für einen längsten Steg in die Ostsee. Des Weiteren gibt es viele Museen, Institute, Events und andere Festivitäten, die alle zu einem 3 guten Preis angeboten werden, zu erleben. Einen kleinen Tipp von mir, schaut euch die Webseite www.trojmiasto.pl an, dort findet ihr alle aktuellen News rund um die Dreistadt und alle Veranstaltungen. Fazit Ich könnte noch 10-20 weitere Seiten schreiben, wie toll die Stadt und das Erasmus Semester war und was man alles so erleben kann, aber es liegt an einem Selbst, diese ganzen tollen Momente zu sammeln! Ich hab so viele neue tolle Leute kennen gelernt, Freunde fürs Leben, die vielen verschiedenen Kulturen, die unzähligen Reisen in ganz Polen und um Polen herum. Man hat wirklich viele Möglichkeiten in Gdansk und drum herum. Ich hab versucht alles mitzumachen, was vom ESN angeboten worden ist und vieles selber organisiert. Ein Erasmusaufenthalt ist prägend. Ich will diese Zeit immer in meinen Erinnerungen haben und freue mich schon auf meinen nächsten Erasmus Aufenthalt in Slowenien! 4
© Copyright 2024 ExpyDoc