Ganzes Merkblatt Malaria herunterladen - Tropen

Malariamedikamente sind verschreibungspflichtig. Tabletten nach dem Essen einnehmen.
Die Dosierungen gelten für Erwachsene. Spezielle und Kinder-Dosierungen mit dem Arzt besprechen. Da eine
Malaria während der Schwangerschaft ein besonderes Risiko für Mutter und Kind darstellt, gelten besondere
Richtlinien zur Prophylaxe oder Therapie.
Bei unerwünschten Arzneimittelwirkungen, insbes. Hautausschlägen, Schwindel, Depressionen oder Angstreaktionen (vgl. Packungsprospekt) Medikamenteneinnahme stoppen und Arzt aufsuchen.
P
Medikamentöse Prophylaxe
Regelmässige, vorbeugende Medikamenteneinnahme bei hohem Malariarisiko
MP: Mefloquin
APP: Atovaquon/Proguanil
®
®
DP: Doxycyclin®
(Malarone / Atovaquon Plus
Spirig HC®)
(Mephaquin )
(z.B. Supracyclin )
1 Tab. täglich
Beginn: 1-2 Tage
vor Einreise
Ende: 7 Tage
nach Ausreise
1 Tabl. (250 mg) wöchentlich
Beginn: 1-2 Wochen
vor Einreise
Ende: 4 Wochen
nach Ausreise
1 Tabl. (100 mg) täglich
Beginn: 1-2 Tage
vor der Einreise
Ende: 4 Wochen
nach Ausreise
Nicht bei Kindern < 8 Jahre und
Schwangeren
Trotz Prophylaxemassnahmen muss bei Auftreten von Fieber ab der zweiten Aufenthaltswoche
bis Monate nach Rückkehr an eine Malaria gedacht werden. Sofort Arzt oder Klinik zur Abklärung aufsuchen.
T
Notfallselbstbehandlung („Behandlungsreserve“)
Beim Auftreten von Anzeichen einer Malaria wie plötzliches Fieber > 37.5° [Thermometer mitnehmen!], Schüttelfrost oder grippeähnliche Symptome, soll innert 24 Stunden ein Arzt aufgesucht werden. Die Blutuntersuchungen sollten bei negativem oder zweifelhaften Resultat wiederholt werden. Falls die Abklärungen innert 24
Stunden (bei anhaltendem Fieber ) nicht möglich sind, nehmen Sie das angegebene Notfall-Medikament als
Massnahme zur Lebensrettung ein. Da damit die Infektion möglicherweise nicht völlig beseitigt ist, suchen Sie
anschliessend unbedingt einen Arzt zur Kontrolle auf.
Wichtig: Malaria tr itt fr ühestens 6 Tage nach Einr eise ins Malar iagebiet auf. Sie kann auch er st Wochen
bis Monate nach der Rückkehr ausbrechen. Bei Fieber nach der Reise sofort Hausarzt, den nächsten Tropenarzt
oder das nächste Spital aufsuchen.
Dosierungen gelten für Erwachsene. Spezielle und Kinder -Dosierungen mit dem Arzt besprechen.
ALT:
Artemether/Lumefantrin (Riamet®
als Notfallmedikament)
24 Tabletten verteilt auf 6 Dosen über 3 Tage
Sofort 4 Tabletten, nach 8 Std. 4 Tabletten
2. + 3. Tag je 4 Tabl. morgens und abends
.
APT:
Atovaquon/Proguanil (Malarone®/
Atovaquon Plus Spirig HC® als Notfallmedikament)
12 Tabletten in 3 Dosen über 3 Tage
Sofort 4 Tabletten aufs Mal
2. + 3. Tag je 4 Tabletten aufs Mal
Die Nummer des Schweizerischen Tropen- und Public Health- Institut für medizinische
Notfälle: +41 61 2848 144 (24 Std. besetzt). Kostenpflichtig nach Ärztetarif TarMed.
Gestaltung: Dr. med. Bernhard R. Beck, Schweizerisches Tropen– und Public Health-Institut, Basel
& Tropen – und Reisemedizin am Bellevue, Rämistrasse 3, 8001 Zürich
© 2015 B.R.Beck 3.41 D
Malaria
Verhütung / Prophylaxe
Malaria ist eine lebensgefährliche Krankheit, welche zwischen
Dämmerung und Morgengrauen durch Mücken übertragen wird.
Die Verhinderung einer Erkrankung besteht aus einer Kombination
von verschiedenen Massnahmen:
Der Mückenschutz ist immer Teil dieser Prophylaxe und muss
konsequent durchgeführt werden
Je nach Region, Jahreszeit, Aufenthaltsdauer und individuellem
Risiko (Exposition) wird der zusätzliche Einsatz von
Medikamenten als medikamentöse Prophylaxe oder das
Mitnehmen eines Notfallmedikaments empfohlen.
Schutz vor Mückenstichen
1. Kleidung: Zwischen Dämmerung und Morgengrauen helle langärmlige Kleider und lange Hosen tragen. Insektizide mit Wirkstoff
Permethrin zusätzlich für Kleider verwenden (z.B. BioKill®, Gesal®
Protect dual insect, Nobite® Kleidung, Neocid Trix® Mottenspray,
MükoRex®).
2. Mückenschutzmittel (Repellentien): Auf unbedeckte Haut ein
mückenabstossendes Mittel auftragen (Anti Brumm forte®, Anti Brumm
Sensitiv®, Anti Brumm Naturel®, Autan Protection Plus®, Autan Tropical®,
KIK activ®, Sensolar 0Bite®).
3. Schlafraum: Im Schlafzimmer laufende Klimaanlage oder Moskitonetz (tauch-imprägniert z.B. mit K-O-Tab®) benutzen; ausserdem
können andere Mittel wie Insektizide eingesetzt werden.
Impfauskunft ganze Schweiz : 0900 575 131 (2.69/min ab Festnetz) Mo — Fr 8.30 -11.30 / 14.00 —17.00
Zentrum für
Reisemedizin
Institut für Epidemiologie,
Biostatistik und Prävention
Universität Zürich
Hirschengraben 84
8001 Zürich
Öffnungszeiten
(ohne Voranmeldung)
Mo, Do: 16.30 h – 19 h
Mi: 11.30 h – 17 h
Fr: 9 h – 11 h
Reisemedizinisches
Zentrum
Schweizerisches Tropen& Public Health-Institut
Socinstrasse 57
4051 Basel
Öffnungszeiten
(ohne Voranmeldung)
Mo, Di, Do: 16h – 19h
Mi, Fr: 12 h – 14 h
www.safetravel.ch
Poliklinik für Infektiologie und Reisemedizin
Inselspital, 3010 Bern
Anmeldung:
Tel: 031 632 88 99
Impfsprechstunde und
Reiseberatung
Medizinische Poliklinik
Konsultationen
Universitätsspital Basel
Öffnungszeiten
(ohne Voranmeldung)
Di: 8.30 - 11.30 h
Mi: 13.30 - 15.30 h
KSA am Bahnhof
Reisemedizin
Kantonsspital Aarau
Reise– & Tropenmedizin
Spitalzentrum Biel
Bahnhofplatz 3c
5001 Aarau
Anmeldung 062 838 64 00
Vogelsang 84
2502 Biel
Anmeldung: 032 324 34 58
Malariaprophylaxe 2015
Medikamentöse Prophylaxe mit Atovaquon/Proguanil APP ,
Mefloquin MP oder Doxycyclin DP
Medikamentöse Prophylaxe (saisonal) mit Atovaquon/
Proguanil APP, Mefloquin MP oder Doxycyclin DP
P
Empfehlungen des “Expertenkomitee für Reisemedizin” (EKRM/Schweiz).
1.) Mückenschutzmassnahmen werden in allen Malariagebieten empfohlen,
auch in Regionen* mit minimalem Übertragungsrisiko.
2.) Eine medikamentöse Prophylaxe und/oder das Mitnehmen einer
Notfallselbstbehandlung werden je nach Reisedestination* empfohlen.
s
P
(T)
Notfallselbstbehandlung mit Artemether/Lumefantrin ALT oder Atovaquon/
Proguanil APT in speziellen Situationen (vgl. Text im BAG-Bulletin*)
Keine medikamentöse Prophylaxe empfohlen
Notfallselbstbehandlung mit Artemether/Lumefantrin ALT oder
Atovaquon/Proguanil APT
T
Keine medikamentöse Prophylaxe empfohlen
* Eine detaillierte Liste der Länder wird regelmässig im Bulletin des Bundesamtes für
Gesundheit publiziert (Dokument: Reisemedizin - Impfungen und Malariaschutz bei
Auslandreisen [http://www.bag.admin.ch]).
Notfallselbstbehandlung mit Artemether/Lumefantrin ALT oder Atovaquon/
Proguanil APT in speziellen Situationen (vgl. Text im BAG-Bulletin*)
(T)
T
Hong Kong
T
Macao
Kap Verde
Tical
Sokotra
T
Brunei
T
Singapore
P
Manaus
Landesinneres von
Guyana, Surinam
und Franz.
Guyana
P
São Tomé &
Principe
Ps
T
T
Zanzibar
Dar es Salaam
Comoros
Seychelles
Malediven
P
SolomonInseln
(T)
Bali
Lombok
Vanuatu
T
Mauritius
(T)
Fidschi
Gebiete, in denen die Malaria nicht oder nicht mehr vorkommt
Gebiete mit beschränktem Malariarisiko; Malariaübertragung selten
www.safetravel.ch
Angepasst nach: WHO International Travel and Health 2014 & World Malaria Report 2014
Gebiete mit Malariaübertragung
©
Expertenkomitee für Reisemedizin
Comité d´experts pour la médecine des voyages
Comitato di esperti per la medicina di viaggio
Expert committee for travel medicine
Vers. 3.4 / 2015-01 Swiss TPH, Basel/ B.R.Beck; EBPI, UZH/ M. Funk, O. Veit