Aufbaukurs CAS Case Management August 2015 bis Februar 2016 Weiterbildung soziale-arbeit.bfh.ch Beschreibung und Konzeption Der 12-tägige Aufbaukurs CAS Case Management schliesst an den Fachkurs Case Management an. Über die Fallsteuerung hinaus berücksichtigt Case Management auch die Organisations- und Netzwerkebene. Der Aufbaukurs dient der Vertiefung von Kenntnissen zur institutionellen Verankerung von Case Management. Darüber hinaus können die Studierenden ihre Methodenkompetenzen zur Beratung erweitern. 1TU U1T Zielpublikum Absolventen und Absolventinnen eines Fachkurses Case Management. Fach- und Führungskräfte des Sozial- und Gesundheitswesens, der beruflichen Integration sowie des Versicherungsbereichs: Sozial-, Kranken- und Unfall- sowie Haftpflichtversicherung. Studienziele – – – Sie erweitern ihre Kommunikationskompetenzen als Case Managerin oder Case Manager. Sie wissen, wie beim Case Management Fall- und Systemsteuerung zusammenwirken. Sie können in Ihrer Organisation konzeptionelle Beiträge zur Verankerung und Weiterentwicklung von Systematik, Effizienz und Effektivität der Dienstleistungen und zur Optimierung der Versorgungssysteme leisten. Zulassungsvoraussetzungen Beachten Sie unsere allgemeinen Zulassungsbedingungen. Informationen unter soziale-arbeit.bfh.ch/zulassung 1TU U1T 2 Inhalte Gesprächsführung im Case Management Hintergrund und inhaltliche Beschreibung der Kurseinheit Case Managerinnen und Case Manager sind gefordert, sowohl als Beraterinnen und Berater wie auch als Leistungskoordinierende und Leistungssteuernde (z.B. in Koordinationskonferenzen) herausfordernde Gesprächssituationen zu gestalten: Unterschiedliche Zielvorstellungen, widersprüchliche Aufträge und Erwartungen, unvorhersehbares Verhalten der beteiligten Akteure sind Faktoren, die zum typischen Alltag im Case Management gehören und ein ziel- und aufgabenbezogenes Handeln beeinträchtigen. Der Erfolg von Case Management hängt jedoch wesentlich davon ab, ob es gelingt, in einem kooperativen Beratungsprozess tragfähige Arbeitsbündnisse herzustellen und nachhaltige zielbezogene Lösungen sowohl im Sinne der Klientinnen und Klienten als auch im Sinne der Auftraggebenden zu entwickeln. Ansätze der systemisch-lösungsorientierten Beratung haben sich auf Fall- und Systemebene als Schlüssel zur Gestaltung kooperativer und perspektivenorientierter Unterstützungsprozesse bewährt. Lernziele Die Studierenden – erweitern ihre persönliche Kommunikationskompetenz für Zwei- und Mehrpersonensettings – kennen und trainieren hilfreiche Tools der lösungs- und kompetenzorientierten Gesprächsführung – reflektieren zieldienliche Haltungen für die Gesprächsführung – berücksichtigen die institutionellen Rahmenbedingungen als Ausgangspunkt für eine kooperative Zusammenarbeit – wissen, wie sie das Erlernte passend in die eigene Praxis integrieren können. Inhalt – – – – – – – – – Konstruktivismus: Erkenntnistheoretische Basis für Gespräche kennen und berücksichtigen Standardtools: Hauptwerkzeuge für dyadische Kommunikation und mit mehreren Beteiligten Kooperationsformen: Aus den vier kooperativen Hilfsformen die passende nutzen Akteur-Dreieck: Zusammenarbeit auch bei einengenden Rahmenbedingungen ermöglichen Rapportmodell: Erkennen, wann mit lösungsorientierten Gesprächen gestartet werden kann Wörter wirken: Welche nutzen, welche lassen? Feedback: Lösungsorientiert und effektiv Kritisches benennen Gesprächsfallen: erkennen und meiden Rahmenbedingungen: Erforderliche Ressourcen für gelingende Kommunikation im Blick behalten 3 Case Management aus Sicht der Ökonomie und der Organisations- und Betriebswirtschaftslehre Hintergrund und inhaltliche Beschreibung der Kurseinheit Professionelle Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit wie Case Management können zu kurz greifen, wenn nicht gleichzeitig auch ihre institutionelle Verankerung mitberücksichtigt, geplant und klar ausgehandelt wird. Die Weichenstellungen für Case Management müssen bereits im Rahmen der politischen Steuerung vorgenommen werden, um eine fallübergreifende Koordination der Dienste zu gewährleisten. Gleichzeitig sind die betrieblichen und organisatorischen Rahmenbedingungen für Case Management zu schaffen. Diese können sich sowohl hemmend als auch förderlich auf die Arbeit der Fachkräfte auswirken. Auf allen genannten Ebenen – fachlich, sozialpolitisch, betrieblich – geht es um eine gute Qualität der geleisteten Sozialen Arbeit. Ziel dieser Kurseinheit ist es, Qualität im Case Management aus institutioneller Perspektive, also aus Sicht der Ökonomie und aus Sicht der Organisations- und Betriebswirtschaftslehre zu beleuchten. Lernziele Die Studierenden – kennen die zentralen Kriterien einer institutionellen Verankerung von Case Management – werden befähigt, ein betriebswirtschaftliches «Assessment» der betrieblichen Voraussetzungen für Case Management durchzuführen – reflektieren den betrieblichen Qualitätsbegriff und sind sich der institutionellen Konsequenzen verstärkten Prozessdenkens bewusst – machen sich vertraut mit der Grundlogik des zielorientierten Vorgehens und Controlling – erweitern ihre Kompetenzen zur Gestaltung von Veränderungsprozessen – können interdisziplinäre Zusammenhänge zwischen den einzelnen Betrachtungsebenen herstellen. Inhalt – – – – – – Management von sozialen Dienstleistungen: Grundlagen der institutionellen Verankerung der Qualitätsbegriff aus Kunden- und Marketingsicht betriebliche Steuerung die Vernetzung professioneller Handlungskonzepte der Sozialen Arbeit mit Konzepten der politischen Steuerung und betrieblichen Organisationskonzepten Einführung von Case Management als Prozess institutionellen Wandels Checkliste zum Assessment der institutionellen Verankerung 4 Institutionelle Verankerung von Case Management: Einführung Projektmanagement Hintergrund und inhaltliche Beschreibung der Kurseinheit Die Implementierung von Case Management kann methodisch unterschiedlich vorgenommen werden. Projekt- und Change Management bietet eine Möglichkeit, Case Management betrieblich zu verankern und die betriebliche Implementierung als Gesamtprojekt oder in Teilprojekten zu planen, einzuführen und auszuwerten. Lernziele Die Studierenden – kennen die theoretischen Grundlagen eines erfolgreichen Projekt-und Change-Managements – erwerben grundlegende Kenntnisse über das selbständige Leiten von Projekten oder Teilprojekten zur Einführung von Case Management – erarbeiten Grundlagen zur Evaluation entsprechender Vorhaben und sind in der Lage, unter Berücksichtigung konkreter Vorgaben Bedingungen, Entscheidungswege und Konzepte zu erarbeiten. Inhalt Theoretisches Grundlagenwissen zu Projektmanagement im Fokus der Einführung von Case Management: – Auftragsklärung, Zielklärung und Klärung der Anspruchsgruppen (Definition von Systemgrenzen) – Beteiligung von Betroffenen in der Prozessgestaltung, Projektorganisation – Risikomanagement – Projektmarketing – konkrete Massnahmen-, Zeit- und Ressourcenplanung – Projektcontrolling und -berichterstattung – Projektkommunikation, intern und extern – Projektdokumentation und -evaluation 5 Sozialpolitische Kontextfaktoren für das Case Management Hintergrund und inhaltliche Beschreibung der Kurseinheit Die institutionelle Einführung von Case Management sollte jeweils auch aus dem übergeordneten Blick der Sozialpolitik beleuchtet werden. Der Sozialstaat mit seinen unterschiedlichen Anspruchsebenen gibt einerseits den sozialpolitischen und institutionellen Rahmen für das Case Management vor, andererseits kann Case Management auch als Instrument dazu dienen, die übergeordneten Ziele des Sozialstaates zu verfolgen. Dieses, oft auch ökonomische, Spannungsverhältnis zwischen einer übergeordneten sozialpolitischen Ebene und einer individuellen, lebensweltorientierten Perspektive und die unterschiedlich wirkenden Einflüsse stehen im Zentrum einer ersten Analyse. In einem nächsten Schritt werden die Erkenntnisse der unterschiedlichen Zusammenhänge und Wirkungsweisen von Sozialpolitik und Case Management auf eine konkrete Projektsituation transferiert und in den einzelnen Gruppen reflektiert. Lernziele Die Studierenden – gewinnen einen, aus Sicht des Case Managements, relevanten Überblick über sozialpolitische Rahmenbedingungen, Ausgestaltung und Funktionsweise des Schweizer Sozialstaats – wissen um die groben Zusammenhänge zwischen einer übergeordneten sozialpolitischen Ebene und der individuellen Ebene von Case Management; insbesondere haben sie Kenntnis vom Spannungsfeld zwischen Ökonomisierung vs. Lebensweltorientierung – können einen Bezug zwischen den unterschiedlichen Anspruchsebenen von Case Management in ihrem ausgewählten Projekt herstellen und auf ihre Projektsituation adaptieren. Inhalt – – – – – Struktur, Funktionsweise und Ziele des Schweizerischen Sozialstaats Aktuelle sozialpolitische Herausforderungen und neue soziale Risiken Wirtschaftlicher Wert der Sozialpolitik? Ökonomisierung vs. Lebensweltorientierung Interinstitutionelle Zusammenarbeit (IIZ) und Case Management – Beispiel einer politischen Initiative des Bundes Sozialstaatliche Bedingungen und institutionelle Anspruchsgruppen – wie kann der Auftrag des Case Managements gut gelingen? Gruppenarbeit im Rahmen des von den Studierenden ausgewählten Projekts 6 Reflexion der eigenen Praxis Fachspezifische Supervision in Gruppen Hintergrund Die Supervision im Rahmen des Weiterbildungsstudiums soll den Theorie-Praxis-Transfer des Gelernten gewährleisten. Themen und Anliegen aus dem Berufsalltag der Studierenden werden mit den theoretischen Lerninhalten verknüpft und gemeinsam reflektiert, um neue bzw. erweiterte Sichtweisen und Handlungsoptionen zu entwickeln. Lernziele – – Reflexion der eigenen beruflichen Praxis in Bezug auf die theoretischen Anforderungen des Handlungskonzept Case Management Auseinandersetzung mit den Möglichkeiten der Umsetzung von Case Management im eigenen Arbeitsfeld Inhalt Insbesondere geht es um die Reflexion – von Einzelfällen aus dem eigenen Arbeitsfeld – unter Bezugnahme auf das Verfahren bzw. das methodische Vorgehen im Sinne von Case Management – konkreter Fragenstellungen zu eigenem Auftrag/eigener Funktion/Rolle und den Aufgaben im Case Management – der Implementierung des Handlungskonzeptes Case Management in der Organisation bzw. im eigenen Arbeitsfeld. 7 8 Lern- und Arbeitsformen − − − Reflexionsaufgaben im Voraus (bzw. im Nachhinein) Didaktische Vielfalt (Fallbeispiele, Übungen etc.) in den Kursen Transferarbeit (fallbezogen oder generelle Reflexion) Hohe Praxistauglichkeit: − Verknüpfung von Fachwissen mit praxisrelevanten Fragen aus Ihrem Alltag − Raum für Ihre Praxisfragen − Unmittelbarer Transfer in Ihre Praxis Dozierende − Markus Bieri, dipl. Sozialarbeiter, Lehrbeauftragter BFH, Sozialdienst Frutigen − Bruno Christen, dipl. Betriebsökonom HWV, dipl. Psychologe IAP, Supervisor IAP, AD HOC Personal- und Organisationsberatung GmbH, Luzern − Simone Küng, lic. rer. soc. Dozentin Berner Fachhochschule, Fachbereich Soziale Arbeit − Lukas Leber, lic. iur. und dipl. Sozialarbeiter, Dozent und Projektleiter Berner Fachhochschule, Fachbereich Soziale Arbeit − Dr. rer. soc. oec. Christian Matul, selbständiger Organisationsberater und Managementtrainer in Wien − Daniel Pfister-Wiederkehr, dipl. Sozialarbeiter HFS, Systemtherapeut ZAK, Supervisor & Organisationsberater BSO, NLP-Master-Practitioner GANLP Kompetenznachweise − − − − Präsenz an mindestens 80 Prozent des gesamten Unterrichts Vollständige Teilnahme an den Supervisionen Verfassen einer schriftlichen Dokumentation (Fallbeschreibung, Grundlagenarbeit, Projektarbeit oder Entwicklung und Beschreibung von Instrumenten) Kurzreferat zu einer vorgegebenen Fragestellung und Gruppenpräsentation einer aktuellen Thematik aus den Abschlussarbeiten 9 Abschluss und Anerkennung Der Besuch von Fach- und Aufbaukurs Case Management ermöglicht den Erwerb des Certificate of Advanced Studies (CAS) der Berner Fachhochschule in Case Management (15 ECTS-Credits). 1TU U1T Durchführung Daten 12 Studientage, August 2015 bis Februar 2016 Studienort Bern Studiengebühren CHF 4100.–, Änderungen vorbehalten Rechtliche Hinweise Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen. Änderungen bleiben vorbehalten. Im Zweifelsfall ist der Wortlaut der gesetzlichen Bestimmungen und Reglemente massgebend. Weitere Informationen unter soziale-arbeit.bfh.ch/agb 1TU U1T 10 Ihre Ansprechpersonen Studienleitung Lukas Leber, lic.iur Fachbereich Soziale Arbeit [email protected] Telefon +41 31 848 36 67 Administration Barbara Leuenberger [email protected] Telefon +41 31 848 36 58 Anmeldung Geben Sie unter soziale-arbeit.bfh.ch im Suchfeld den Web-Code K-CM-21 ein, so gelangen Sie direkt zum Angebot. Anmeldeschluss ist der 24. Juni 2015. September 2014 / Änderungen vorbehalten 11 Berner Fachhochschule Weiterbildung Schwarztorstrasse 48 CH-3007 Bern Telefon +41 31 848 44 44 [email protected] bfh.ch/weiterbildung soziale-arbeit.bfh.ch/weiterbildung
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