Mobbing im Pferdestall

Mobbing im Pferdestall – oder wie Geronimo aus seinem Stall vertrieben wurde.
Was im Berufsleben Gang und Gäbe ist macht auch vor den Pferdeställen und
Reiterhöfen nicht halt. Weil die Menschen eben so sind wie sie sind. Und weil nicht jeder
Tierfreund auch ein Menschenfreund sein muss, wie wir jetzt wissen.
Es dauert seine Zeit bis diese Figuren ihr wahres Gesicht zeigen. Nach und nach starten
sie Versuche dich für ihre Zwecke zu missbrauchen. Sie versuchen dich zu übervorteilen.
Sie nehmen dir Raum. Immer ein Stück mehr. Besonders Kecke wollen dir Glauben
machen, ihr Vorteil sei nur zu deinem Besten. Allmählich beginnen sie Intrigen zu spinnen
und Zwietracht zu sehen. Und es trifft immer den, der gerade nicht anwesend ist. Nie
würden sie dir ihre Gemeinheiten auf den Kopf zusagen. Nein, das machen sie nur hinter
deinem Rücken. Oder über das schwarze Brett. In unserem Fall eine weiße
Kunststofftafel. Da toben sie sich mit farbigen Stiften aus. Wünsche und Beschwerden im
Kasernenton. Erbärmlich…
Kritik vertragen sie nicht. Sie nicht, wo sie sich doch für das Maß aller Dinge halten. Sie,
die ewig Missverstandenen, ständig Dank und Anerkennung erwartend. Gehst du nicht
darauf ein oder bist nicht ihrer Meinung, reagieren sie beleidigt und mimosenhaft.
Schlimmer noch, sie betrachten dich als Feind. Es genügt schon, dass du nicht bereit bist,
deinen langjährigen Hufschmied und Tierarzt zu wechseln. Wo sie doch die besseren
Betreuer haben. Am Ende begegnen sie dir mit Hass und Aggression, welche sie durch
Niedertracht und Boshaftigkeit zum Ausdruck bringen.
7 Jahre steht Geronimo nun in einem kleinen Privatstall eines Bauernhofes bei Ansfelden.
Einsteller kamen und gingen. Es gab nie Streit. Unstimmigkeiten wurden gütlich geregelt.
Leben und leben lassen war die Devise.
Bis eines Tages……
Wollten sie uns etwa loswerden, weil unser Geronimo bei uns wirklich Pferd sein darf? Wir
seine Karotten nicht in dünne Scheibchen schneiden, ihn nicht bei jedem Lüftchen
zudecken, nicht jedes Zusatzfutter ausprobieren, nicht ständig im Zubehörshop nach
neuen Pferdedecken und Schabracken Ausschau halten.
Sicher waren die drei mit Geronimo auch oft überfordert. Fehlt es doch offensichtlich an
„echtem“ Pferdeverstand, vor allem an Gefühl, Gelassenheit, und dem wirklich feinen
Händchen, um sich mit einem besonders dominanten Pferd zu verständigen.
Aber haben wir was falsch gemacht?
Wie auch immer. Es waren nicht die Karotten, unser mangelndes Interesse an
Pferdedecken, oder der „böse“ Geronimo. Ganz egal wie wir uns verhalten hätten. Es war
bewusstes hinausekeln, mit dem Ziel uns endgültig loszuwerden. Von langer Hand
geplant. Dazu war und ist diesen Individuen jedes Mittel recht. Sie agieren bösartig , mit
Unterstellungen, Verleumdungen, Intrigen, Hass und Aggression. Letztendlich haben sie
es dann doch geschafft.
Lange wird es nicht dauern und sie werden ein neues Feindbild benötigen. Es wird dann
andere Einsteller treffen.
Es schien, als hätte Geronimo vor 7 Jahren eine endgültige Heimat gefunden. Als 2-und
3-jähriger den Stress auf der Rennbahn. Danach kam er zu uns. Mit 5 Jahren ein Stück
Draht verschluckt. Unzählige Koliken. Kliniktransporte bei Nacht und Nebel. 3 Operationen
innerhalb eines Jahres am offenen Darm. 3 Jahre zwischen Leben und Tod. Aber er hat
es geschafft. Und er wird es wieder schaffen.
Geronimo fühlt sich in seiner neuen Umgebung sehr wohl, und wir mit ihm. Und er führt
wieder eine kleine Herde an, wie er es bisher immer getan hat.
Letztendlich hat es auch etwas Gutes. Das Mobbing hat ein Ende. Unser Leben ist
lebenswerter geworden.