BOTANISCHER GRUNDKURS TEIL I ANATOMIE U. MORPHOLOGIE Mikroskopisch-Botanisches Praktikum I. RICHTLINIEN FÜR DAS ZEICHNEN UND BESCHRIFTEN 1. Allgemeine Angaben a) Auf jedem Blatt: Name des Eigentümers, Kursnummer b) Bei jeder Zeichnung: Art-, Gattungs- und Familienname der Pflanze (werden jeweils angegeben), Bezeichnung der Präparates (Organ, Gewebe), Orientierungsangabe zur Schnittführung, Detailangaben zum Objekt, besondere Behandlungsmethoden (Fixierung, Färbung). 2. Zeichnungen: Es wird grundsätzlich mit Bleistift gezeichnet. Zunächst legt man mit dünnen Strichen eine Vorzeichnung an, wobei man sich über die Proportionen der Details zueinander Klarheit verschafft. Das Sehfeld sollte wenigstens in Handtellergröße der Zeichnung zugrunde gelegt werden. a) Schematische Zeichnung: Diese dient lediglich der Orientierung über die Lage und Anordnung von Zellen und Geweben. Durch Schraffuren oder Schattierungen kann die Lage der einzelnen Elemente zueinander verdeutlicht werden. Die Schemazeichnung enthält keine Einzelzellen. Auf ausreichende Beschriftung ist zu achten! b) Zelluläre Zeichnung: Sie gibt Aufschluß über die exakte Lage der einzelnen Zellen zueinander sowie über Details des Zellbaus (z.B. Zellwandstärke). Die Detailzeichnung wird 3-konturig angelegt. Begonnen wird stets mit der Mittellamelle! Nicht schraffieren, schattieren oder stricheln, denn jeder Punkt bedeutet eine Information. Auf vollständige Beschriftung achten! II. HANDWERKSZEUG (wird schon im 1. Kurs benötigt!!) Unbedingt erforderlich sind: Deckgläser und Objektträger neue (!) Rasierklingen Spitze Pinzette oder Präpariernadel saugfähiges Papier oder Tuch Bleistift (nicht zu weich) und Radiergummi Zeichenpapier (unliniert, möglichst fest und mit glatter Oberfläche). KURSPROGRAMM (Bio) Kurs 1: Mikroskop, Zelle 1. Allgemeine Erläuterungen zum Praktikum, Aufbau und Funktion des Mikroskops. Hinweise zur Arbeitstechnik 2. Anordnung der Zellen im Gewebe 3. Nachweis der Mittellamelle Kurs 2: Zelle, Reservestoffe 1. Plasmaströmung, Chloroplasten 2. Chromoplasten 3. Stärkekörner und Leukoplasten 4. Plasmolyse Kurs 3: Moose 1. Marchantia 2. Shagnum 3. Polytrichum Kurs 4: Grund- und Festigungsgewebe 1. Parenchym, Aerenchym 2. Kollenchym 3. Sklerenchym Kurs 5: Leitgewebe 1. Sproßquerschnitt 2. Geschlossen kollaterales Leitbündel 3. Offen kollaterales Leitbündel 4. Bikollaterales Leitbündel Kurs 6: Gymnospermenholz 1. Holzanatomie (Quer-, Radial- und Tagentialschnitte) Kurs 7: Angiospermenholz und –bast 1. Holz (Querschnitt) 2. Bast und Periderm Kurs 8: Blatt I 1. Das bifaziale Laubblatt 2. Spaltöffnung – Helleborustyp 3. Äquifaziales Nadelblatt Kurs 9: Blatt II 1. Xeromorphe Blattmerkmale 2. Spaltöffnung – Grammineentyp 3. Blattquerschnitt Grasblatt 4. C4 / CAM Fotosynthese 5. Kranzanatomie Kurs 10: Anatomie der Wurzel 1. Primäre Gewebe der Wurzel, Seitenwurzelbildung 2. Velamen radicum 3. Leitbündel der Wurzel 4. Hypocotyl Kurs 11: Fortpflanzung der Pflanze 1. Mitose 2. Fruchtknoten und Antheren 3. Früchte Kurs 12. Algen 1. Blaualgen 2. Grünalgen BOTANISCH-MIKROSKOPISCHES PRAKTIKUM Kurzgebrauchsanweisung für das Kursmikroskop (Bitte in jeden Kurs mitbringen!) Das Mikroskop ist ein mechanisches und optisches Präzisionsinstrument und deshalb sind mechanische Gewalt sowie Einwirkung von Chemikalien zu vermeiden!!! Objektträger bewegen Objekt scharf stellen 1. Das Mikroskop wird grundsätzlich nur am Stativ angefasst und senkrecht getragen (sonst fallen die Okulare heraus!) 2. Das Kabel sollte nicht vom Tisch herabhängen. 3. Licht anknipsen und binokularen Einblick auf Augenabstand einstellen (bei unendlich akkomodiertem Auge darf nur ein Lichtfeld zu sehen sein). Brillenträger klappen die Gummimanschetten zurück. (Immer mit 2 Augen mikroskopieren!) 4. Tubuslänge auf Sehschärfe korrigieren. 5. Objekt auf dem Objektträgertisch, bzw. Kreuztisches legen (Schnitt immer in Wasser! Flüssigkeit nur zwischen Objektträger und Deckglas). NIE OHNE DECKGLAS MIKROSKOPIEREN! 6. Bei kleinster Vergrößerung scharfstellen dabei Objektträgertisch immer von oben nach unten bewegen (Kondensorfrontlinse aus Strahlengang!). 7. Die nächsthöheren Vergrößerungen nur schrittweise einstellen. 8. Bei mittlerer und hoher Vergrößerung die Kondensorfrontlinse in den Strahlengang bringen. 9. Kondensorblende etwa zu 2/3 öffnen. 10. Kondensor ganz an den oberen Anschlag drehen. Er kann dann maximal 1/3 herabgefahren werden. 11. Helligkeit des Bildes mit dem Regler für Beleuchtung (nicht mit der Kondensorblende) regeln. 12. Vor dem Verlassen des Kurses das Objekt vom Kreuztisch nehmen, die kleinste Vergrößerung in den Strahlengang bringen, Objektführung auf eine mittlere Stellung bringen und Verunreinigungen entfernen (mit sauberem, weichem Tuch, evtl. feucht); dabei auf Objektive, Frontlinsen und Okulare achten. FÜR SCHÄDEN INFOLGE UNSACHGEMÄSSER BEHANDLUNG HAFTET DER STUDENT
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