Goldwyn Partners Group Professional Executive Search and Recruiting Services Information Technology Banking & Financial Services Finance & Controlling Bewerbungswissen Körpersprache: Der Körper verrät mehr als 1000 Worte von Nadine Eberle Was jemand denkt, merkt man weniger an seinen Ansichten als an seinem Verhalten.» werden nämlich leicht erkannt und haben somit eventuell gar die gegenteilige Wirkung. Es gibt allerdings einige Tricks mit denen man seinen Gesprächspartner mittels der entsprechenden Körpersprache für sich gewinnen kann. (Isaac Bashevis Singer † 1991, Schriftsteller, Nobelpreisträger für Literatur) • Ein sehr wichtiger und leicht beeinflussbarer Teil unserer Körpersprache ist beispielsweise das aufrechte Gehen, Sitzen und Stehen. Dies lässt Sie nicht nur selbstsicherer und gelöster erscheinen, sondern gemäss wissenschaftlicher Untersuchungen sogar noch um 1 bis 2 cm wachsen (was umso bedeutender erscheint, als dass die Körpergrösse als ein beträchtlicher Karrierefaktor identifiziert wurde). Allerdings sollten Sie dabei darauf achten, den Kopf nicht zu stark zu heben, da dies schnell als Arroganz oder Hochnäsigkeit missgedeutet werden kann. Nervös sitzt Herr Kurt auf dem Stuhl in der Empfangshalle und wirft einen Blick auf seine Uhr: Nur noch einige Minuten und er wird zum ersten Mal seinem möglicherweise neuen Chef gegenübertreten. Bei seinen früheren Vorstellungsgesprächen war er längst nicht so aufgeregt gewesen, da er wusste, dass er mit seinen Fachkenntnissen jeweils beeindrucken konnte. Dann hatte er aber einen Artikel über den grossen Einfluss der Körpersprache bei einem solchen Treffen gelesen, was ihn verunsicherte. Darin stand nämlich, dass wir uns unbewusst binnen drei Sekunden ein Urteil über jemanden bilden, dem wir zum ersten Mal begegnen. Wissenschaftler hatten herausgefunden, dass in diesem Prozess 10 Millionen Bits pro Sekunden an Information über die Augen aufgenommen werden. Diese Informationen beinhalten unter anderem Beobachtungen über die Mimik, Gestik und Körperhaltung, Bewegungsmuster, Nähe und Distanz sowie Blickkontakt unseres Gegenübers. Und die Wichtigkeit dieser Informationen sollte keinesfalls unterschätzt werden, hat man doch ermittelt, dass 95% des ersten Eindrucks, den ein fremder Mensch auf uns macht, von diesen und weiteren Äusserlichkeiten abhängen und nur 3% von dem, was er sagt. «Vultus loquitur quodcumque tegis» Deine Miene spricht aus, was auch immer Du verheimlichst. (Seneca Lucius Annaeus 65 n. Chr., römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Staatsmann und Stoiker) Es gibt unzählige Seminare, welche Teilnehmern wie Herrn Kurt genau dies versprechen: Stehen Sie so, tun Sie dabei dies mit Ihren Händen und Sie werden doppelt so viel verkaufen! Dies trifft allerdings nur bedingt zu, da wir genauso wie wir unbewusst Signale senden, diese auch empfangen und deuten können. So hat die bewusste Aussendung von bestimmten Signalen nur dann die gewünschte Wirkung auf unser Gegenüber, wenn es perfekt gemacht wird: Aufgesetztes Lächeln oder widersprüchliche Signale • Versuchen Sie, öfters zu Lächeln. Was sich wie ein billiger Verkäufertrick anhört, wurde aber wissenschaftlich bewiesen. Obwohl das Lächeln wohl zu Beginn aufgesetzt wirken mag (weshalb man damit vielleicht nicht beim Bewerbungsgespräch beginnen sollte), führt es aber allmählich zu einer Verinnerlichung und einem echten, ehrlichen Lachen. Denn wenn wir Menschen anlächeln, lächeln diese zurück. Wir erhalten somit ein positives Signal, welches als Rückkoppelung unser eigenes Lächeln verstärkt. Zudem ist das Lachen ein wirkungsvolles Gegengewicht zu sozialen Spannungen, mit welchem zum rechten Zeitpunkt auch entscheidende Verhandlungssituationen entschärft werden können. • Die Mimik als Sprache des Gesichts dient dem Gegenüber dazu ’zwischen den Zeilen’ zu lesen und unsere wahren Gefühle zu erkennen. Dies sollten Sie sich bewusst machen und darauf achten, dass Ihre Mimik nicht zu stark hervortritt oder Sie eventuell verrät. Sehen Sie aber davon ab, bewusst Ihre Mimik zu verändern, da dies schnell gekünstelt wirkt (konkrete Beispiele von Mimik und deren Interpretation). • Die Kleidung an und für sich ist nicht nur ein Mittel, um seine Umwelt positiv zu überzeugen, sie hat auch einen grossen Einfluss auf unser Selbstwertgefühl. Dies gilt nicht nur für einen edlen Anzug, es kann auch ein Accessoire wie beispielsweise eine schöne Uhr oder Krawatte sein, das uns hilft, unser Auftreten selbstsicherer und offener zu gestalten. where targets meet characters 1 Goldwyn Partners Group Professional Executive Search and Recruiting Services Information Technology Banking & Financial Services Bewerbungswissen Finance & Controlling • Achten Sie auf Blickkontakt. Jemanden anschauen heisst ihn zu beachten, Blickzuwendung bedeutet Aufmerksamkeit und Freundlichkeit. Vermeiden Sie es aber, jemanden offen anzustarren, da dies als aufdringlich und aggressiv empfunden wird. Generell ist aber die Augenbewegung ein wichtiger Bestandteil unserer Mimik, an der wir am besten die seelischen Vorgänge eines Menschen ablesen können. • Machen Sie sich Ihre Gestik bewusst. Sie wird oft unbewusst dazu benutzt, die verbale Rede zu begleiten und verstärken. Versuchen Sie, Handbewegungen zu vermeiden, welche als aggressiv gedeutete werden könnten, wie beispielsweise die Hände mit ausgestrecktem Finger zu falten und damit auf das Gegenüber zu ’zielen’. Wichtig ist an dieser Stelle, dass Ihre Hände jeweils das zeigen bzw. mitmalen, was Ihre Worte ausdrücken, so dass Ihre Körpersprache nicht im Kontrast zu Ihren Aussagen stehen. • Beachten Sie die Art Ihres Standes. Stehen Sie zu breit, beanspruchen Sie zuviel Raum und bedrängen dadurch Ihren Kommunikationspartner. Stehen Sie wiederum mit eng geschlossenen Füssen, wirken Sie unsicher und schüchtern. Versuchen Sie zudem, das Gewicht eher nach vorne zu verlagern, indem Sie mit einem Fuss leicht vortreten: Dies signalisiert Vorangehen und Aktivität. • Zeigen Sie Energie. Erfolg im Leben wird nur derjenige haben, der sich energiereich damit auseinandersetzt. Deshalb wir Menschen unbewusst nach der Energie bewerten, welche sie ausstrahlen. Auch dies ist ein einfach manipulierbarer Teil unserer Körpersprache, der mit einigen simplen Tricks umzusetzen ist: • Üben Sie einen (nicht übertrieben) festen Händedruck • Gehen Sie angemessen schnell, das signalisiert freudige Stimmungslage und Strebsamkeit. Vorsicht aber bei zu schnellem Gehen, dies wirkt wiederum gestresst und gehetzt. • Die Krawatte dem Anlass gemäss auswählen. Dabei überlegen, was man mit dem Accessoire erreichen möchte (Wirkung, Aussage) und dementsprechend Farbe, Muster und eventuell Knoten auswählen. • Nach dem Knoten der Krawatte sollte sich das KrawattenEnde beim Bund befinden. • Eine Auswahl an Krawatten bereithalten, um den Anforderungen verschiedener Anlässe gerecht werden zu können (und eventuell der eigenen Stimmung). • Niemals mehr als drei Farben in einem Outfit verwenden und sich im Zweifelsfall auf ein gemustertes Kleidungsstück pro Outfit beschränken. • Tragen, womit man(n) sich wohlfühlt. Dabei aber bedenken, dass das Umfeld die eigene Person öfters ansieht, als man selbst. • Bei Unsicherheit an entsprechender Umgebung orientieren (was tragen der Chef oder die Mitarbeiter). Herr Kurt versucht sich auf seinem Stuhl die vielen Ratschläge in Erinnerung zu rufen. Allerdings wird ihm ob den vielen Fehlern, die er dabei machen könnte, ganz flau im Magen. Diese Reaktion ist natürlich ebenfalls kontraproduktiv. Bevor Sie sich also in Ihrem nächsten Kommunikationsprozess an zu viele Ratschläge zu halten versuchen, rufen Sie sich in Erinnerung, dass jeder Mensch in jeder Situation anders reagiert. Es werden immer wieder körpersprachliche Dechiffrierlisten veröffentlicht, anhand welcher man angeblich bestimmte Verhaltensweisen eines Menschen eindeutig zuordnen kann. Beispielsweise behaupten einige Experten, dass Arme auf Brusthöhe Verschlossenheit bedeuten, Arme auf Bauchhöhe wiederum Entschlossenheit. Andere Experten deuten verschränkte Arme aber lediglich als Bereitschaft zuzuhören. Wie sich somit unschwer erkennen lässt, ist die Fähigkeit, die körperlichen Signale eines Menschen richtig beurteilen zu können, schwer in Worte zu fassen oder gar zu vermitteln. Schlussendlich ist es am Wichtigsten, dem Gegenüber ehrliche Aufmerksamkeit entgegenzubringen. Dann sagt auch unser Körper automatisch das Richtige. • Gehen Sie bewusst auf andere zu: Wenn Sie stets abwarten, dass andere auf Sie zukommen, wirkt dies passiv und interesselos. Und wenn man sicher gehen will, dass man richtig verstanden wird, kommt man wohl nicht darum herum, dies auch auszusprechen, denn: • Kleiden Sie sich leicht sportlich und achten Sie auf eine angemessene Körperpflege. Achtung: Ein Bart oder zu starkes Make Up können beispielsweise die Mimik verdecken oder verstärken. «Wer nicht redet, darf sich nicht wundern, wenn er mißverstanden wird.» «Der Körper ist der Übersetzer der Seele ins Sichtbare». (Walter Ludin † 1945, Schweizer Journalist, Redakteur, Aphoristiker und Buchautor). (Christian Morgenstern † 1914, Deutscher Dichter und Schriftsteller) Kontakt Autorin: Nadine Eberle cand.lic.phil., Associate, Goldwyn Partners Group AG Weiteres nützliches Karriere-Know-how finden Sie unter: www.goldwynreports.com Goldwyn Partners Group AG Ruessenstr. 18 CH-6340 Baar Tel: +41 41 769 36 00 Fax: +41 41 769 36 09 [email protected] where targets meet characters www.goldwynpartners.com www.goldwyncareers.com www.goldwynreports.com www.goldwyntalents.com 2
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