Herzlich willkommen - Österreichischer Alpenverein

Notfall Lawine
Herzlich willkommen
wir starten in Kürze….
offizieller ÖAV Foliensatz 2015/15
Foto:
G. LWD Tirol/ Sulzkogel - Kühtai
Ergänzungen: R.Wimmer (ÖAV Wörgl) – staatl. geprüfter Instruktor Skitouren
Minuten
60
26
15
 Bergezeiten bei 1 m Verschüttungstiefe
Notfallausrüstung
LVS, Schaufel, Sonde
Notfallausrüstung
3-Antennen-LVS-Geräte
unbedingt Zweimann Biwaksack
100 %
geladen !!!
Notfallausrüstung
Mobiltelefon, Erste Hilfe, Biwaksack – Airbag, Helm
0 - 18 Minuten: Überlebensphase
Ca. 9% sterben vor allem an tödlichen
Verletzungen
100%
18 bis 35 Minuten: Erstickungsphase
80%
Überlebenswahrscheinlichkeit sinkt auf 34%
60%
35 bis 90 Minuten: Latenzphase
Überleben mit Atemhöhle. Haupttodesursache ist die
Kombination von Unterkühlung und Ersticken.
40%
Ca. 7% überleben 2 Stunden
20%
0%
0
18
35
90
130 Zeit / time [min]
Brugger (Schweiz 2001):
spiegelt Überlebenswahrscheinlichkeit GANZVERSCHÜTTETER Personen in Abhängigkeit der
Verschüttungsdauer wider.
Zeit ist Leben
 Überlebenskurve
| Schussflucht! am Rand einer Lawine denkbar
| Notfallausrüstung aktivieren! Airbag
| Festhalten! an Bäumen, Felsen, Sträuchern,…
| Oben bleiben! „strampeln“, nach oben drücken,  „kämpfen“
| Atemhöhle schaffen! Fäuste vors Gesicht, Mund in die Armbeuge, …
| Ein Befreiungsversuch!
| An Rettung glauben! panische Reaktionen vermeiden
Sauerstoffverbrauch minimieren
Kameradschaft !!
meine Freunde beherrschen das !!
Ich bin in einer Lawine – was kann ich tun ??
Lawine! Was tun?
 Verschüttung vermeiden
AUGEN auf !
Erfassungspunkt
Verschwindepunkt
primärer Suchbereich
 Ruhe bewahren & Überblick verschaffen!
 primärer Suchbereich
Jetzt sind wir gefordert !!!!
Wir schaffen das ! Ruhe bewahren
• Einer/Eine übernimmt sofort das Kommando
• ÜBERBLICK verschaffen ( z.B Absturzgefahr)
• Wieviele sind verschüttet ?
• Alle LVS kontrolliert AUSSCHALTEN – außer jene die suchen
• NOTRUF – wenn ohne Zeitverlust möglich
• LVS Suche organisieren
 Ruhe bewahren & Überblick verschaffen!
 primärer Suchbereich
 STOP or GO – NOTFALL Lawine Kärtchen
Ohne Netz kein Notruf  Standort wechseln
 Je nach Umständen sofort nach Lawinenabgang (kurz)
od. nach erfolgter Bergung/ Erster Hilfe
Alpinnotruf Ö 140
IT 118 | FR 15 I CH +41 333 333 333
Euro Notruf 112
ACHTUNG : Hat man 112 nicht vom eigenen Netz aus
gewählt, kann man nicht zurück gerufen werden
Tipp/Idee : im Ausland 0043 512 112  man kommt nach
Österreich – von dort wird dann organisiert.
Kurzer Notruf
Wetter? Sichtbedingungen?
 Was? Wo? Wie viele Personen?
x
x
SIGNAL SUCHE
 Suchstreifen 20m bzw. geräteabhängig (x)
 Nicht an der Suche beteiligte LVS- Geräte „Aus“ !!!!
 LVS-Gerät vor dem Körper
10 m
20 m
20 m
20 m
10 m
 Augen suchen nach herausragenden
Köperteilen und Gegenständen
„Signal“
erstes Signal
wird an alle laut
kommuniziert
Verschüttetensuche
 Signalsuche
Entfernungsanzeige muss kleiner werden !!
erstmals
Anzeige
Verschüttetensuche
 Suchphasen: Signal-, Grob- , Fein- und Punktsuche
„10“
„3“
 GROBSUCHE beginnt mit Signal ( = Entfernung und Richtungspfeil)
 Der Richtungsanzeige am Display folgen
 bis zur Anzeige „10“ möglichst schnell
 dann langsamer werdend bis „3“
 die Displaywerte „10“ und „3“ werden laut kommuniziert
Verschüttetensuche
 Grobsuche
HANDY kann LVS stören
Empfehlung : ausschalten
restlichen Retter
warten im Abstand
dahinter –fertig zum
Schaufeln
 FEINSUCHE beginnt bei „3“
 langsam, mit höchster Präzision
 LVS-Gerät ist direkt Schneeoberfläche ( man kniet am besten )
 LVS-Gerät wird nicht mehr gedreht
 durch einmaliges einkreuzen niedrigsten Wert ermitteln
Verschüttetensuche
 Feinsuche
 niedrigster Wert wird mit Schaufel markiert
 LVS wird in Tasche verstaut
Verschüttetensuche
 markieren
„Treffer“
 Erster Sondenstich an der Markierung
 im rechten Winkel (90°) zur Schneeoberfläche
 Sondierspirale mit ca. 25 cm Abstand
Hinweis zu:
kein Sondentreffer da
Verschüttetentiefe > 2m ??
 So schnell wie möglich
 nicht weiter hinaus sondieren als minimal
gefundene Anzeige am LVS !!!
z. B.
25cm
heißt, dass verschütte
Person nicht weiter als 0,6 m
vom Treffpunkt entfernt ist
Verschüttetensuche
z. B. max. 0,60 m
 Punktsuche
beim Schaufeln müssen wir
unsere letzten Reserven
mobilisieren !!!!
 Die Sonde bleibt stecken – man steht unterhalb der Sonde und schaufelt
großflächig den Schnee nach hinten weg.
Ausschaufeln
 systematisch bei einer Person
SAUERSTOFF
zum Hirn !!
 so schnell wie möglich zum Kopf
 zum Schluss nur mehr mit den Händen
LVS des Verschütteten AUSSCHALTEN !
speziell bei mehreren Verschütteten
Ausschaufeln
 systematisch bei mehreren Personen
Erste Hilfe
 Bewusstsein prüfen – Atemkontrolle – Neuerlicher Notruf
Bewusstsein prüfen
 „anrufen“
 berühren/ Weckreitz setzen
Bewusstsein vorhanden
 vorsichtig weiter ausgegraben
 Opfer vor Kälte schützen
 überwachen
Erste Hilfe
Kein Bewusstsein
 Bewusstsein prüfen: Ausgraben, Kopf freilegen
kein Bewusstsein
Atemwege freilegen
 Mundhöhle inspizieren:
Kopf vorsichtig zur Seite drehen
und säubern
 überstrecken
Atemkontrolle
 mit Wange und Ohr Atmung
kontrolliert.
 Hand am Brustkorb
fühlen ob sich dieser hebt/senkt.
Atmung vorhanden
 vorsichtig weiter ausgegraben
 stabile Seitenlage
 Opfer vor Kälte schützen
 überwachen
Erste Hilfe
Keine Atmung
 sofortige Beatmung
 Atemwege frei legen / Atemkontrolle
Sofortige Beatmung
 Kopf bleibt überstreckt
 Mund zu Mund-Beatmung
Herzlungenwiederbelebung 30:2
sobald es die Situation erlaubt!
 Druckpunkt = Mitte des Brustkorbes
 Drucktiefe: ca. 4–5 cm
 Frequenz: mind. 100/Min.
 Nach 30x drucken 2x beatmen
 so lange, bis Opfer normal atmet oder
Rettungsmannschaften eintreffen
Erste Hilfe
 sofortige Beatmung  Herzlungenwiederbelebung 30:2
Neuerlicher Notruf
bis professionelle Hilfe eintrifft
 Kälteschutz bzw. Lagerung
Erste Hilfe
 Kälteschutz
Landeplatz
 eben, hindernisfrei und mind. 5 x 5 m groß
nach Möglichkeit mit Skiern festtreten.
Einweiser
 mit beiden Armen nach oben („Y“), Rücken zum Wind, am Ende des Landeplatzes.
 Unbedingt am Platz bleiben: Er ist bei aufwirbelndem Schnee die einzige
Orientierungshilfe für den Piloten.
Abtransport
 im Idealfall durch Helikopter
Lose Gegenstände
 wie Bekleidung, Biwaksack, … wegräumen
 Materialdepot
Annäherung
 erfolgt nur auf Zeichen der Besatzung
 von vorne bzw. von vorne - unten
 Ski auf Hüfthöhe tragen, nicht schultern!
Achtung
 Der unmittelbare Bereich um den
Hubschrauber ist Gefahrenzone!
 Abtransport
auf Gefahrenzonen achten
 Lawinenauslösung vermeiden!
 Verschüttung vermeiden!
 Effiziente Kameradenrettung!
 Professionelle Erste Hilfe!
Schlussbemerkung
• Foto: G. Mössmer
Vielen Dank für die Aufmerksamkeit…
… und viele schöne Touren!