Sport 33 Freitag, 15. April 2016 | Nummer 105 Am Break zerbrochen 16 Duelle mit Top-Spielern und nur drei Siege: Österreichs Tennis-Jungstar Dominic Thiem zählt zwar zu den Besten, doch was für ganz vorne noch fehlt – das zeigte gestern Rafael Nadal. Monte-Carlo – Dass Dominic Thiem ein Mann der großen Tennis-Partien ist, hat er oft genug bewiesen. Fünf Siege in sechs ATP-World-TourEndspielen hat der 22-jährige Österreicher zu Buche stehen. Doch die einzige Niederlage in Kitzbühel 2014 öffnet ebenso wie die gestrige Niederlage gegen Rafael Nadal (ESP) den letzten Graben, den Thiem auf dem Weg zum ganz großen Spieler noch überschreiten muss: Nervenstärke, wenn es um alles geht. Kaltschnäuzigkeit. 14 Breakchancen hatte Thiem schon gegen Novak Djokovic (SRB) im März in Miami ausgelassen – gegen den Spanier Nadal waren es gestern beim 5:7, 3:6 im Monte-Carlo-Achtelfinale sogar 15. Der Weltranglisten-14. spielte ein Spiel der vergebenen Chancen. Der 14-fache Grand-SlamSieger, der Thiem heuer bereits in Buenos Aires (ARG) unterlegen war, hatte mit dem druckvollen Spiel des Österreichers seine Probleme. Aber immer dann, wenn er wankte, war Nadal zur Stelle. Das macht die größten Spieler aus. Nicht mehr und nicht weniger. Thiem ließ seinerseits zu viele Möglichkeiten aus. Dazu gesellte sich das alte Sorgenkind: sein Service (52 Prozent erste Aufschläge im Feld). Summa summarum war das trotz teilweise großartiger Ballwechsel zu wenig, um Nadal im dritten Duell der beiden an den Rand der zweiten Niederlage zu führen. Tennis – Monte-Carlo ATP-Masters-1000 in MonteCarlo (4,095 Mio. Euro, Sand): Achtelfinale: Rafael Nadal (ESP/5) – Dominic Thiem (AUT/12) 7:5, 6:3, Andy Murray (GBR/2) – Benoît Paire (FRA) 2:6, 7:5, 7:5, Roger Federer (SUI/3) – Roberto Bautista (ESP/14) 6:2, 6:4, Stan Wawrinka (SUI/4) – Gilles Simon (FRA/15) 6:1, 6:2, Jo-Wilfried Tsonga (FRA/8) – Lucas Pouille (FRA) 6:4, 6:4, Milos Raonic (CAN/10) – Damir Dzumhur (BIH) 6:3, 4:6, 7:6 (5), Marcel Granollers (ESP) – David Goffin (BEL/11) 7:6 (1), 6:4, Gael Monfils (FRA/13) – Jiri Vesely (CZE) 6:1, 6:2. Viertelfinale: Monfils – Granollers, Federer – Tsonga, Nadal – Wawrinka, Raonic – Murray. Dominic Thiem (l.) unterlag Rafael Nadal im Achtelfinale von Monte-Carlo mit 5:7, 3:6. „Die Breakchancenverwertung war katastrophal. Dennoch gab es einige gute Ballwechsel. Alles was in Buenos Aires für mich glücklich ge- laufen ist, ist heute für Rafa gut gelaufen“, schrieb Thiem auf Facebook. Der Umstieg von Hartplatz auf Sand sei dennoch gut geglückt. Kletter-Ass Schubert wird zum Teilzeit-Boulderer Meiringen – Ohne Seil wollte Jakob Schubert im WeltcupJahr 2016 eigentlich gar nicht klettern. Der 25-jährige Innsbrucker hatte sich vorgenommen, Kraft zu sparen für Juli, für eine Vorstiegskletter-Saison, die seine Saison werden soll. Samt der WM in Paris im September. Aber TeilzeitBouldern? Das schien kurzfristig nach dem Gewinn des Austria Cups in der Vorwoche doch möglich. Und deshalb startet Schubert heute in Meiringen (SUI) als einer von fünf (!) Tiroler Herren in die Boulder-Weltcup-Saison. „Die Entscheidung war spontan. Ich habe mich nicht schlecht gefühlt. Das ist ein Bewerb, in dem ich Erfahrung sammeln kann“, erklärt der „ Ich will keine Saison mehr ohne Weltcup-Sieg. Ich will so lange wie möglich an der Spitze sein.“ Jakob Schubert (Tiroler Kletterer) Foto: Rottensteiner fünffache Gesamt-WeltcupSieger (Vorstieg & Kombination). Eine längerfristige Verbindung wird daraus nicht werden, sofern nicht der zweite Weltcup-Sieg im Bouldern nach Kitzbühel 2013 heraus- schaut. Dennoch ist sicher, dass Schubert nach EM-Rang vier im Vorjahr auch heuer wieder in Innsbruck (19. bis 21. Mai) klettert. Sein Hunger auf Erfolg ist groß, längst nicht gestillt. „Ich will keine Saison mehr ohne Weltcup-Sieg. Ich will so lange wie möglich an der Spitze sein. Inzwischen bewundere ich Sportler wie Roger Federer, die mit Mitte 30 noch so erfolgreich sind.“ Neben Schubert sind Lukas Ennemoser, Elias Weiler, Jan-Luca Posch und WeltcupDebütant Florian Klingler aus Fritzens mit dabei. Bei den Damen komplettieren Julia Pinggera, Katharina Saurwein, Anna Stöhr und Berit Schwaiger das Tiroler Großaufgebot von neun Athleten. (rost) Fotos: AFP, Reuters Jede Lektion ist aber eine mehr für den Mann, der Thomas Muster als Primus der Tennis-Welt nachfolgen soll. Und die Lehrstunden nähern sich dem Ende: Von 16 Partien mit Top-Ten-Spielern konnte Thiem erst drei gewinnen – zwei davon aber in diesem Jahr. Zudem kann er mit zehn Siegen gegenüber zwei Niederlagen auf Sand auf eine starke 2016er-Bilanz zurückblicken. In der Weltrangliste ändert sich wenig, nachdem Thiem keine Punkte aus dem Vorjahr zu verteidigen hat. In der Jahreswertung bleibt der fünffache ATP-Turniersieger vorerst auf Rang fünf. Kommende Woche ist Pause: Das nächste Turnier bestreitet er in München (GER). Thiem: „Für mich geht es jetzt zurück in die Heimat, wo ich die nächste Woche hart trainieren werde, bevor ich dann in München aufschlage.“ (rost) 5 Fragen an Daniel Gavan Hypo-Headcoach (Volleyball) „Ich kann wieder ruhig schlafen“ Nach dem zweiten Sieg im dritten österreichischen Final-Duell (Stand 2:1 in der „Best of Seven“-Serie) mit Aich/Dob konnte Hypo-Headcoach Daniel Gavan wieder lachen. Morgen (20.15 Uhr, Bleiburg) geht es in Kärnten weiter. 1 Wie haben Sie nach dem 3:1-Sieg geschlafen? Gut. Ich bin zwar erst um drei Uhr Früh eingeschlafen, aber der Druck liegt nun klar bei Aich/ Dob. 2 Darf man schon zum Titelgewinn gratulieren? Nein. Wir haben erst den halben Weg geschafft. Vor allem in Bleiburg wird es schwer werden. Die Spielgemeinschaft wird wieder alles in die Waagschale werfen. 3 Nach der 0:3-Schlappe beim Auftakt war der Druck immens groß. Gab es Momente des Zweifels bei Ihnen? Keinen. Wir haben uns sofort danach hingesetzt und analysiert. Auch wenn die Nacht nur sehr kurz war. Der Auftritt drei Tage später in der JUFA Arena hat mich dann überzeugt und vor allem beruhigt. Die Jungs haben gezeigt, welche Moral in ihnen steckt. Steinlechner mit 4 Auftakt nach Maß Atzenbrugg – Zwei Turniere, zwei Siege. Nach einem viel beachteten Turniererfolg auf der Global Junior Tour im spanischen La-Serena-Resort stand Maximilian Steinlechner zuletzt auch beim Eröffnungsturnier der Austrian Junior Tour in Atzenbrugg am obersten Stockerl. Auch, weil der Hoffnungsträger des GC Innsbruck-Igls in den entscheidenden Momenten die Nerven behielt. Im fällig gewordenen Stechen behielt der U21-Spieler mit einem gelochten Vier-Meter-Putt zum Birdie gegen den Steirer Gerold Folk die Oberhand. Darüber hinaus gab es drei weitere Tiroler Podestplatzierungen. Klubkollege Daniel Schlauer (U16) wurde Zweiter, in der U14 landeten Maximilian Feistmantl (GC Kitzbüheler Alpen Westendorf ) und Pia Perthen (GC Mieminger Plateau) auf den Rängen drei bzw. zwei. (TT) Am Mittwochabend zeigte sich auch, dass die Bank des Hypo Tirol Volleyballteams über genügend Qualität verfügt. Egal, wer reingekommen ist, die Spieler haben sich nahtlos eingefügt. Durch den Ausfall von Marek Beer (zweifacher Bänderriss im Knöchel, Anm.) haben wir aber auch einen schweren Ausfall zu beklagen. Ich hoffe, dass wir von weiteren Ausfällen verschont bleiben. 5 Bei jedem Time-out umarmen Sie Ihre Spieler demonstrativ. Ich gönnen ihnen zuerst ein paar Sekunden Ruhe, dann will ich ihnen in die Augen schauen und sie direkt erreichen. Maximilian Steinlechner legte vielFoto: TGV versprechend los. Das Interview führte Daniel Suckert Foto: Rottensteiner
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