ke star e n Ei stiz Ju ft f scha eit erh Sich Ausgabe 1 / Dezember 2015 4 Prävention 5 Projekt 9 Personalien Sebastian Rode im Interview „Juggern statt Prügeln“ „Unter neuer Leitung“ r ü T n e n e f f o r e Tag d der hessischen Justiz 2015 Über 70 Gerichte und Staatsanwaltschaften hatten am 13. November zum Tag der offenen Tür eingeladen und die Gelegenheit genutzt, die Bürgerinnen und Bürger über ihre Arbeit, ihre Aufgabenfelder und die zahlreichen Serviceangebote zu informieren. Amtsgericht Frankfurt am Main © HMdJ JU§TUS - ZEITUNG DER HESSISCHEN JUSTIZ Editorial Sehr geehrte Damen und Herren, sehr geehrte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, Sie halten die Erstausgabe des JU§TUS in den Händen, der ersten Mitarbeiter-Zeitung der hessischen Justiz. Ich bin sehr stolz darauf, dass es uns gelungen ist, diese Zeitung ins Leben zu rufen. Mein besonderer Dank dafür gilt der Pressestelle des Justizministeriums. Der JU§TUS soll künftig vier Mal im Jahr erscheinen und für alle der rund 14.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zugänglich sein. Die ersten Ausgaben werden mit einer Auflagenstärke von 6.000 Stück erscheinen, aber auch online unter www.justizministerium.hessen.de abrufbar sein. Das Themenangebot umfasst das ganze Spektrum der hessischen Justiz. Von Ereignisberichten, etwa dem „Tag der offenen Tür der hessischen Justiz“, bis hin zu Tätigkeitsberichten und Personalinformationen. Die Justiz verfügt über eine enorme Bandbreite von ganz unterschiedlichen Berufen. Vom Justizvollzug angefangen über die IT-Stelle der hessischen Justiz bis hin zu Staatsanwältinnen und Staatsanwälten sowie Richterinnen und Richtern. Der JU §TUS versucht mit vielseitigen festen Rubriken, Berichten, Interviews und Portraits diesen unterschiedlichen Aufgabenfeldern auf interessante und lesenswerte Weise Rechnung zu tragen. Denn: Gemeinsam sind wir die hessische Justiz. Viel Spaß bei der Lektüre der Zeitung. Außerdem möchte ich Sie heute schon dazu einladen, sich aktiv an den einzelnen Rubriken zu beteiligen. Ihnen allen wünsche ich frohe, ruhige und gesegnete Weihnachtstage sowie Gesundheit und Glück für das kommende Jahr. Mögen Frieden und Gottes Segen Sie begleiten. D a s wa r d e r Ta g d e r o f f e n e n T ü r . . . Die Auftaktveranstaltung mit dem Vortrag Im Amtsgericht Bad Homburg gab es ausführliche Informa- „Ein ambivalenter forensischer Fall - Bruch eines letzten tionen zum Betreuungsrecht. Tabus“ (Der sogenannte Kannibale von Rotenburg) - gehalten von Professor Dr. Manfred Riße vom Institut für Rechtsmedizin der Justus-LiebigUniversität Gießen - fand am 10. November im Im Sozialgericht Frankfurt am Schwurgerichtssaal des Main konnten Besucher einmal einen Landgerichts Marburg Blick hinter die Kulissen werfen. statt. Im Justizzentrum Wiesbaden wurde u.a. das Forum "Streitbeilegung im Güterichterverfahren und in der Mediation" angeboten. Die Moderation übernahm der Präsident des Verwaltungsgerichts Dr. Egon Christ. Die Kolleginnen und Kollegen des Amtsgerichts Rüsselsheim waren in großer Zahl und mit hohem Engagement dabei. SEITE 2 AUSGABE I - DEZEMBER 2015 … Ta g d e r o f f e n e n T ü r . . . Vortrag der ZIT „Cybercrime - die täglichen Gefahren des Internets" im Amtsgericht Frankfurt. Ca. 50 Schülerinnen und Schüler aus der 8. und 9. Jahrgangsstufe waren begeisterte Zuhörer beim Vortrag von Staatsanwalt Georg Ungefuk und Staatsanwalt Dr. Benjamin Krause. Große Teilnahme an den Führungen durch die historischen Räume des Justizministeriums. Eine der drei Auftaktveranstaltungen zum Aktionsprogramm: Fit für den Rechtsstaat - Fit für Hessen! fand im Landgericht Darmstadt statt. Hier ein Blick in die erste Rechtsstaatsklasse, die von Joachim Blaeschke, Vizepräsident des Landgerichts Darmstadt, geleitet wurde. >>>>>>>>>>>>> Einblick Editorial 2 Einblick 3 Tag der offenen Tür der hessischen Justiz Amtsgericht Biedenkopf: Beim Vortrag von Oberstaatsanwalt Rainer Franosch zum Thema Cybercrime war auch Staatssekretär Metz zu Gast. 2/3/6 Im Gespräch mit… Sebastian Rode 4 Projekt „Juggern statt Prügeln“ 5 „Unsere“ Seite 6 6 JuMiKo / Aus dem Landtag / Aus dem Bundesrat 7 Presseschnipsel 8 Personalien 9 Termine 10 Fragebogen 11 „Bunte Seite“/Impressum 12 "Im Namen des Volkes - Schüler sprechen Recht" Gespielte Strafverhandlung, gestaltet von Schülerinnen und Schülern des Gymnasiums Lahntalschule in Biedenkopf. SEITE 3 JU§TUS - ZEITUNG DER HESSISCHEN JUSTIZ Im Gespräch mit Sebastian Rode Sebastian Rode geboren am 11. Oktober 1990 in SeeheimJugenheim, Abitur, Familienstand: vergeben, Fußballprofi (seit 1. Juli 2014 beim FC Bayern München unter Vertrag). Seit November 2012 ist Sebastian Rode Botschafter des hessischen Landespräventionsrates. Sebastian Rode: „Ich möchte junge Leute überzeugen, welche Bedeutung Werte wie Toleranz, Gewaltlosigkeit und Respekt vor anderen Menschen für das gesellschaftliche Zusammenleben haben.“ Frühere Klubs: SKV Hähnlein FC Alsbach Viktoria Griesheim Darmstadt 98 Kickers Offenbach Eintracht Frankfurt SEITE 4 Warum engagieren Sie sich für das Thema Prävention? Jugendkriminalität entgegen wirken? Mir ist es wichtig, deutlich Stellung gegen Gewalt zu beziehen. Da ich als Bundesligaspieler im Fokus der Öffentlichkeit stehe, möchte ich diese Aufmerksamkeit sinnvoll für die Präventionsarbeit nutzen. Gerade der Sport ist in der Lage, viele grundlegende Werte zu vermitteln, die sich kriminalitätsverhindernd auswirken. Ich denke, Sport kann gerade jungen Menschen Werte vermitteln. Ich meine Werte wie Verantwortung, Fairness, Toleranz, Respekt und Teamgeist. Sport zeigt, dass Streitigkeiten auch ohne Gewalt ausgetragen werden können und gegenseitiger Respekt sehr wichtig ist. Was sagen Ihre Kollegen dazu? Da sind eigentlich alle mit mir einer Meinung. Es ist wichtig, sich zu engagieren und die Vorbildfunktion, die wir gerade für Kinder und Jugendliche haben, sinnvoll zu nutzen. Sie haben schon viele Projekte und Initiativen zur Prävention besucht. Was hat Sie dabei besonders beeindruckt? Ich kann kein einzelnes Projekt herausheben. Ganz besonders beeindrucken mich das große Wie kann ihrer Meinung nach der Sport der Entstehung von P r ä ve n t i o n w i r k t Am 8. und 9. Juni dieses Jahres fand der 20. Deutsche Präventionstag in Frankfurt am Main statt. ehrenamtliche Engagement und die teilweise genialen Ideen der vielen in der Prävention tätigen Menschen. Davor habe ich großen Respekt. Was Persönliches: Haben Sie in Ihrer Jugend Erfahrungen mit Gewalt im Fußballstadion oder in der Schule gemacht? Natürlich bekommt man solche Dinge im Stadion oder auch in der Schule mit. Gott sei Dank war das bei mir nicht häufig der Fall. Wichtig ist, meiner Meinung nach, schon im Vorfeld dafür zu arbeiten, dass so etwas erst gar nicht passiert. ßball! nierten Fu g si d n a h n Sie eine Seite“ ! Gewinnen er „Bunten d f u a n e g bedingun Teilnahme lück ! mit! Viel G ie S n e h c a M lichen Bürgerinnen und Bürgern, die sich für dieses wichtige Feld engagieren.“ Die bisher gemachten Erfah- Allein in Hessen könne man dort in den letzten Erhebungen einen Rückgang der Verurteilungen um mehr als das Doppelte im Vergleich zum Rückgang bei der allgemeinen Kriminalität verzeichnen. „Die beste Art, Kriminalität zu bekämpfen, ist, sie gar nicht erst entstehen zu lassen. Das ist der Grundgedanke der Kriminalprävention. Und deshalb ist Prävention so Auch die außerorhessischen d e n t l i c h v.l.n.r.: Ministerpräsident Volker Bouffier, Justizministerin Eva Kühne Präventions© HMdJ w i c h t i g “ , -Hörmann, Präventionsbotschafter Asli Bayram und Sebastian Rode © HMdJ—Foto: W.O: botschafter, sagte Eva die SchauKühne-Hörmann am 8. Juni bei rungen zeigten, dass sich spielerin Asli Bayram und der der Eröffnung in Frankfurt am Präventionsarbeit gesamtgesell- Fußballprofi des FC Bayern schaftlich rechnet. Dies sei im München, Sebastian Rode, Main. Bereich der Jugendkriminalität, waren zum Deutschen PrävenMinisterpräsident Volker Boufin dem man in den letzten tionstag gekommen. fier, Schirmherr des 20. DeutJahren sehr intensive Prävenschen Präventionstages, betonBeide Prominente setzen sich tionsarbeit geleistet habe, te: „Mein besonderer Dank und seit Jahren ehrenamtlich für die besonders deutlich erkennbar. meine Anerkennung gelten den Belange der hessischen Prävenvielen haupt- und ehrenamttionsarbeit ein. AUSGABE I - DEZEMBER 2015 W i r s t e l l e n vo r … P rä ve n t i o n s p r oj e k t „ Ju g g e r n s t at t P rü g e l n “ „Prävention ist gelebter Opferschutz.“ Professor Dr. Helmut Fünfsinn, Generalstaatsanwalt Eigentlich war es zunächst nur ein Arbeitstitel „Juggern statt Prügeln“, aber es traf genau den Kern der Sache, um die es ging; die Prävention. Und so wurde der Arbeitstitel geradezu Programm. Aber was ist „Juggern“ eigentlich? Es ist ein Mannschaftssport, ähnlich dem Rugby und erinnert auch ein wenig an frühere Ritterspiele. Der Spielball nennt sich „Jugg“. Ende der 80er Jahre kam dieses Spiel in Australien auf. Und nun wird es im Hessischen von Jugendlichen erfolgreich in Rotenburg an der Fulda gespielt. Die jungen Leute finden es inzwischen richtig gut zu „juggern“ und sich im Spiel mit anderen zu messen. © HMdJ Die Begeisterung für dieses Spiel in Rotenburg ist umso bemerkenswerter, denn die Idee dafür wurde aus einer Not geboren. In der Zeit vor 2011 hatte sich in der Kommune eine Jugend- Trainingssituation beim „Juggern“ gang gebildet, die nicht wenige Jugendliche in der Stadt faszinierte. Die Jugendgang galt bei vielen Jugendlichen als „cool“, obwohl der Gang zahlreiche Straftaten zur Last gelegt wurden. In dieser schwierigen Situation setzten sich der Bürgermeister, Mitarbeiter des Jugendamtes, Lehrer, Polizisten sowie Mitarbeiter von kommunalen und kirchlichen Einrichtungen zusammen und konzipierten das Projekt „Juggern“ als Angebot an Rotenburger Schulen. Sie hatten damit einen ungewöhnlichen Erfolg, denn heute spricht in der Stadt niemand mehr von der Jugendgang, sondern nur noch von den „Juggern“. Seit August 2011 findet einmal wöchentlich die Jugger-AG in der Förderstufe mit Kindern der Klassen fünf und sechs statt. © HMdJ Zusätzlich gibt es einmal im Monat seitdem ein JuggerEvent. einzuüben, denn gerade beim Sport steht ‚Gewalt im Abseits‘.“ © HMdJ „Wenn zu diesem Sport noch für Kinder und Jugendliche interessante Spielmomente dazu kommen, dann ist das eine wunderbare Geschichte. Fußballprofi Sebastian Rode, Gerade im Mannschaftsport Botschafter des hessischen Präkönnen so wichtige gesellventionsrates, ist begeistert, schaftliche Werte wie Solidaridiese Sportart mit Ritterspieltät und Gemeinsinn hervormomenten zu verknüpfen. ragend eingeübt werden“, so „Sport ist ein sehr gutes Medi- der Fußballprofi. um, um Regeln und Fairness Immer samstags von nachmittags bis zum Abend. Zwischen 30 und 40 Jugendliche nehmen daran regelmäßig teil. SEITE 5 JU§TUS - ZEITUNG DER HESSISCHEN JUSTIZ „Unsere“ Seite 6 Fo r t se t z u n g „ T a g d e r o ff e n e n T ü r . . . Viele Schülerinnen und Schüler und zahlreiche interessierte Bürgerinnen und Bürger nahmen das Angebot des Verwaltungsgerichts Gießen wahr, sich über aktuelle Fragen des Flüchtlings- und Asylrechts „aus erster Hand“ informieren zu lassen. Justizministerin Eva Kühne-Hörmann Was wollen Sie mit der Aktion „Fit für den Rechtsstaat – Fit für Hessen“ erreichen? Viele Menschen machen sich Sorgen, ob die Menschen die als Flüchtlinge zu uns kommen, sich in unserem Rechtsstaat zurechtfinden. Hier wollen wir ansetzen und auf freiwilliger Basis den Flüchtlingen die Möglichkeit geben, sich zum Beispiel darüber zu informieren, wie Verträge geschlossen werden, aber auch welchen Stellenwert die Gleichberechtigung von Mann und Frau und die Religionsfreiheit hat. Im Amtsgericht Kassel war die Ausstellung "Das Büro gestern" zu sehen. Theatrium Judicale im Amtsgericht Gelnhausen. Humoristisches Theaterstück zur Beantwortung von in Amtsgerichten oft gestellten Fragen. Mit welchem Wissensstand über den deutschen Rechtsstaat kommen Ihrer Erfahrung nach Flüchtlinge hier an? Das ist so unterschiedlich, wie die Lebenswege der Menschen, die zu uns kommen. Einige Afghanen haben zum Beispiel für Entwicklungshilfeprojekte oder für die Bundeswehr vor Ort gearbeitet und werden gerade deshalb verfolgt. Diese Menschen haben Vorkenntnisse. Es gibt aber auch diejenigen, die keine oder völlig falsche Vorstellungen von Deutschland haben. Mit dem Programm „Fit für den Rechtsstaat – Fit für Hessen“ wollen wir dazu beitragen, die Basis für ein friedliches Zusammenleben in unserem Land zu vermitteln. Diese Basis ist unser Grundgesetz und diese Basis ist nicht verhandelbar. Auch die Räumlichkeiten des Staatsgerichtshofs konnte man besichtigen. Gerne begrüßte Mark Häuser, Geschäftsleiter des Staatsgerichtshofs, die interessierten Besucher. Wer macht die Flüchtlinge fit für den Rechtsstaat? Unser Aufruf richtet sich in erster Linie an die vielen Juristen, aber auch an die Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger, die tagtäglich an vorderster Linie für unseren Rechtsstaat einstehen. Ich würde mich freuen, wenn sich möglichst viele Richterinnen und Richter sowie Staatsanwältinnen und Staatsanwälte bereiterklären würden, diese Botschafterfunktion des Rechtsstaats ehrenamtlich zu übernehmen. Dabei geht es um wenige Stunden im Jahr für den Einzelnen. SEITE 6 Bei der Staatsanwaltschaft Marburg gab es „Einiges“ aus der Asservatenkammer zu bestaunen. Im Amtsgericht Gießen konnten die Besucher eine von Auszubildenden „gespielte“ Gerichtsverhandlung verfolgen. AUSGABE I - DEZEMBER 2015 Rechtspolitik Aus dem Hessischen Landtag Vor wenigen Monaten hat sich der Hessische Landtag bereits mit einem Gesetzesvorhaben aus dem Vollzugsbereich beschäftigt und im Mai 2015 den Gesetzentwurf der Landesregierung für ein Hessisches Jugendarrestvollzugsgesetz verabschiedet. Aktuell geht es um einen weiteren Baustein zur Modernisierung der Vollzugsgesetzgebung. Ju s t i z m i n i s t e rko n f e re n z 1 2 . N ove m b e r 2 0 1 5 Die Herbstkonferenz der Justizministerinnen und Justizminister stand deutlich unter dem Eindruck der Asyl- und Flüchtlingsdebatte. Die meisten Justizverwaltungen haben bereits bzw. treffen angesichts der hohen Flüchtlingszahlen Vorkehrungen, insbesondere im Bereich des Personals. Auch Hessen hat mit Blick auf die steigenden Verfahren in diesem Bereich reagiert und im Zuge des Asylpakets der Landesregierung sowie im Zuge der regulären Haushaltsverhandlungen insgesamt 39 Stellen geschaffen. Davon entfallen 24 Stellen auf die Verwaltungsgerichtsbarkeit und sieben weitere Stellen sind für die ordentliche Gerichtsbarkeit vorgesehen. Foto: Alexander Kurz Die bestehenden Vollzugsgesetze wurden unter enger Einbindung der Praxis überarbeitet. Der entsprechende Gesetzentwurf der Landesregierung soll bis Jahresende verabschiedet werden. Das Bundesratsjahr 2015 war aus hessischer Sicht sehr erfolgreich. Bereits Ende des letzten Jahres wurden auf Drängen Hessens und weiterer Bundesländer schärfere Regelungen zur Bekämpfung der KinFotograf: Frank Eppler (Stuttgart) derpornografie Damit stand Hessen im bundesweiten Vergleich sehr gut da. im Internet verabschiedet. Auf Bundesebene wurde im Zuge des Asylpakets zum Beispiel I Leider sind bis § 18 VwGO geändert und z.B. das Amt des Richters auf Zeit eingeführt. Weiterhin hatten bereits im Frühjahr einige Bundesheute Fordeländer gefordert, eine Länderöffnungsklausel zur Ermöglichung rungen nach der Erhöhung der Konzentration von Asylverfahren nach Herkunftsländern einzuführen. Auch wenn Hessen von dieser Möglichkeit derzeit des Strafrahkeinen Gebrauch macht, wurde diese Regelung mit Blick auf mens für die die erhoffte Beschleunigung der Verfahren von allen Ländern Eigenbesitz© HMdJ mitgetragen. verschaffung von kinderpornografischem Material im Internet und VersuchsstrafUneins, das zeigten die vielen im Vorfeld eingereichten barkeit im Bereich des Cybergroomings (Anbahnung sexueller KonAnträge, waren sich die Justizministerinnen und Justizminister takte von Erwachsenen mit Kindern im Internet) noch nicht vom Bund über die strafrechtliche Beurteilung der Einreise und über übernommen worden. weitere Reformideen zur Beschleunigung der Asylverfahren. Im Frühsommer hat der Bund jedoch den hessischen Vorschlag der Strafbarkeit der Ausreise zum Dschihad aufgegriffen. Die entsprechende Neuregelung des § 89a StGB sowie weiterer Gesetze trat am 20.06.2015 in Kraft. In der letzten Sitzung des Bundesrates am 16.10.2015 ist ebenfalls eine langjährige Forderung Hessens, die Einführung der Strafbarkeit der Datenhehlerei, beschlossen worden und noch in diesem Jahr erwarten wir einen Gesetzentwurf zur Reform des Stalking-Paragrafen. Dazu hat Hessen bereits im letzten Jahr einen entsprechenden Gesetzentwurf im Bundesrat eingebracht. Insgesamt war es aus rechtspolitischer, hessischer Sicht ein gutes Bundesratsjahr 2015. SEITE 7 Bei streitigen Fragen wurde daher im Wesentlichen auf die bereits auf der Frühjahrskonferenz eingesetzte Arbeitsgruppe verwiesen. Diese soll zur nächsten Justizministerkonferenz im Frühjahr 2016 mehrheitsfähige Vorschläge unterbreiten. Hessen beteiligt sich an der Arbeitsgruppe. Spannend war auch die Diskussion über den Bericht der Expertenkommission zur Effektivierung und Steigerung der Praxistauglichkeit des Strafverfahrens und des jugendgerichtlichen Verfahrens. Hier liefen die Diskussionen quer durch die politischen Linien. Hessen hat sich für ein effizienteres, schnelleres und praxistauglicheres Verfahren stark gemacht. JU§TUS - ZEITUNG DER HESSISCHEN JUSTIZ Presseschnipsel SEITE 8 AUSGABE I - DEZEMBER 2015 Pe r s o n a l i e n Unter neuer Leitung Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt a. M. Prof. Dr. Helmut Fünfsinn Staatsanwaltschaft Fulda Christina Kreis Staatsanwaltschaft Frankfurt a. M. Dr. Albrecht Schreiber Staatsanwaltschaft Gießen Dr. Michael Bolowich Staatsanwaltschaft Darmstadt Staatsanwaltschaft Marburg Amtsanwaltschaft Frankfurt a. M., Ursula Saltani Kerstin Reckewell Annette von Schmiedeberg Landgericht Darmstadt Dr. Ralf Köbler Pensionäre Landgericht Marburg Dr. Frank Oehm Manfred Oswald Leiter der Amtsanwaltschaft Frankfurt am Main H.B. WagnitzSeminar Gerhard Albrecht Hubert Harth Leiter der Staatsanwaltschaft Frankfurt am Main Dieter Heinzmann Leiter der JVA Darmstadt Amtsgericht Frankfurt a. M. Erich Fischer Volkmar Kallenbach Leiter der Staatsanwaltschaft Wiesbaden Hermann Josef Schmidt Präsident des Amtsgerichts Frankfurt am Main Günter Huther Präsident des Landgerichts Darmstadt JVA Weiterstadt Jutta Staudt-Treber Dr. Werner Päckert Leiter des H.B. Wagnitz-Seminars Amtsgericht Kassel Wolf Winter Hans-Josef Blumensatt Generalstaatsanwalt JVA Darmstadt Claudia Fritz Manfred Radde Leiter der JVA Limburg a.d. Lahn Johann Nikolaus Scheuer Präsident des Landgerichts Frankfurt am Main SEITE 9 Volker Igstadt Präsident des Verwaltungsgerichts Kassel SEITE 9 JU§TUS - ZEITUNG DER HESSISCHEN JUSTIZ Te r m i n e Dezember 2015 2.12. 3.12. 8.12. Jahrestagung Deutsche Vereinigung für Jugendgerichte und Jugendgerichtshilfe in Frankfurt am Main Frankfurter Tag der Rechtspolitik in Frankfurt am Main 20-jähriges Bestehen des Beirats Haftentlassenenhilfe e.V., Frankfurt am Main 9.12. 24.12. 11.12. Fachtagung Betreu- Verleihung Regino-Preis Weihnachtsbesuch von Justizministerin Eva Kühne-Hörmann ungsrecht in Fulda des Beck-Verlages in der JVA Frankfurt am Main I in Wiesbaden Weihnachtsbesuch von Staatssekretär Thomas Metz in der JVA Darmstadt Januar 2016 Ein frohes Weihnachtsfest und ein gutes, glückliches Jahr 2016! Ihr Redaktionsteam 19.01. Ehrungsveranstaltung in Wiesbaden 25- bzw. 40-jähriges Dienstjubiläum von Ehrenamtlichen Richterinnen und Richtern sowie Schöffen in der hessischen Justiz 26.01. Konferenz der Runden Tische gegen häusliche Gewalt in Frankfurt am Main GANZ AKTUELL Dienstvereinbarung zur „Arbeitszeitflexibilisierung für Rechtspflegerinnen und Rechtspfleger“ unterzeichnet © HMdJ Diese Arbeitszeitflexibilisierung bietet eine noch größere Flexibilität als die reine Telearbeit und erhöht damit auch die Vereinbarkeit von Beruf und Familie. en! s s e H r ü f Fi t t a a t s s t ech R n e d r ü f Fit taats Rechtss fter des a h c s t o unseren n Sie B n i n e h d c i r l e t m el W ie ehrena ndwerte und Reg S n l e t t i Verm en Gru s s a l inge mit l k t s h t c a ü l a F t s Rechts sammenlebens an ve. spekti des Zu r e p e b i e l B n sind Aufgerufe d Richter, lte nen un Richterin n und Staatsanwä ger. ltinne htspfle ä c e w R n a d s t n a u Sta egerinnen l f p s t h c e sowie R Sie an: n e b i e r h c sse s ssen.de Bei Intere [email protected] taatskla s s t h c e R Die Dienstvereinbarung ist ab 1. Dezember 2015 in Kraft. SEITE 10 Wir freuen uns über Bilder, Beiträge von Interessantem und Wissenswertem aus allen Bereichen. Bitte senden an: [email protected]. SEITE 10 AUSGABE I - DEZEMBER 2015 „ U n s e r “ F r a ge b o g e n … a u s g e f ü l l t vo m L e i t e r d e r Ju s t i z vo l l z u g s a n s t a l t K a s s e l I , J ö r g - U we M e i s t e r Jörg-Uwe Meister Diplom-Theologe, geb. 20.09.1955 Leiter der Justizvollzugsanstalt Kassel I seit 2001 Wi r f r a g e n . . . Wie beschreiben Sie Ihren Hauptcharakterzug? Ausgleichend, auf Miteinanderauskommen und Harmonie bedacht. Was ist für Sie das größte Unglück? Marcus Tullius Cicero (106-43 v. Chr.), vielseitiger Kopf und vor allem Meister der Redekunst. Haben Sie eine Lieblingsschriftstellerin/einen Lieblingsschriftsteller? Wer sind Ihre Heldinnen und Helden in der Wirklichkeit? Arthur Schnitzler. Ein - erfolgreicher - Maler oder Rockmusiker. Alle Menschen, die unter Inkaufnahme eigener Nachteile und Gefahren für ihre und anderer Menschen Freiheit eintreten, so wie Václav Havel ... und die DDR-Bürger, die 1989 und auch schon früher für ihre und anderer Menschen Freiheit auf die Straße gegangen sind. Welchen Fehler entschuldigen Sie am ehesten? Was ist Ihre Lieblingsbeschäftigung? Die eigenen und im Übrigen die, die trotz guter Absicht unterlaufen sind. Lesen, Joggen, Fußballschauen. Selbst hilf- und ratlos zu sein. Wer oder was hätten Sie sein mögen? Wer sind Ihre Lieblingsgestalten in der Geschichte? Robert Blum (1807-1848), Kämpfer für Demokratie und Freiheit in der Revolution des Jahres 1848, Welche ist Ihre Lieblingsfarbe? Blau. Welches ist Ihr Lieblingstier? Katze. Welche natürliche Gabe möchten Sie gerne besitzen? Ein Bewegungstalent zu haben, beispielsweise für’s Tanzen. Welche Reform bewundern Sie am meisten? Weniger Reformen, eher Revolutionen: die Französische Revolution und die 1848er Revolution, beide mit all ihren Auswirkungen. Was ist Ihr persönliches Motto? Das Vergleichen ist das Ende des Glücks und der Anfang der Unzufriedenheit. (Søren Aabye Kierkegaard, 18131855) SEITE 11 Bunte Seite Sommerworkshop zum Thema Cybercrime u.a. mit Justizministerin Eva Kühne-Hörmann Ralf Wildvang und Oberstaatsanwalt Rainer Franosch (Hintergrund) Aufgestellt beim Tag der offenen Tür des Bundesrates in Berlin Diplomierungsfeier am 23. Oktober 2015 in Rotenburg .d. Fulda Erfolgreichste Kandidatinnen und Kandidaten der beiden juristischen Examen des Jahres 2014 J.P. Morgan-Lauf 2015 Läuferinnen und Läufer des HMdJ Zuschriften von Interessantem und Wissenswertem an: [email protected]. Gewinnen Sie einen von drei von Ministerpräsident Volker Bouffier, Justizministerin Eva Kühne-Hörmann, Asli Bayram und Fußballprofi Sebastian Rode handsignierten Fußbällen. So einfach geht’s: Frage beantworten, Coupon ausfüllen, ausschneiden, abschicken oder per Email an [email protected] >>>>> Einsendeschluss: 31.01.2016 <<<<< HERAUSGEBER: HESSISCHES MINISTERIUM DER JUSTIZ REDAKTION: Wie heißen die Botschafter des hessischen Landespräventionsrates? □Helene Fischer und Thomas Anders □Asli Bayram und Sebastian Rode Absender: Name/Vorname: ……………………………………………………… RENÉ BROSIUS (CHEFREDAKTEUR) MAGDALENA GRIMM (REDAKTION, LAYOUT UND GESTALTUNG) KATHARINA BÄRENFÄNGER (REDAKTION) Straße: .. ……………………………………………………………... DRUCK: HMDJ PLZ/Wohnort: .……………………………………………………… REDAKTIONSANSCHRIFT: Telefon/Mobil: .……………………………………………………… REDAKTION JU§ TUS LUISENSTRAßE 13 65185 WIESBADEN E-Mail: .……………………………………………………………… Die Ziehung erfolgt im Hessischen Ministerium der Justiz. Die Gewinner werden von uns benachrichtigt und in der nächsten Ausgabe veröffentlicht. HESSISCHES MINISTERIUM DER JUSTIZ TELEFON: + 49 611—32 2789 TELEFAX: +49 611—32 714 2898 E-MAIL: [email protected]
© Copyright 2024 ExpyDoc