Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im

Callsen • Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht
ISBN 978-3-8487-1947-1
32
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Studien zum ausländischen, vergleichenden und
internationalen Arbeitsrecht
Raphaël Callsen
Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt
im Internationalen Arbeitsrecht
Ein deutsch-französischer Vergleich
Nomos
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Studien zum ausländischen, vergleichenden und
internationalen Arbeitsrecht
Herausgeber:
Prof. Dr. jur. Dres. h.c. Rolf Birk
Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Dieter Sadowski
Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Monika Schlachter
Prof. Dr. rer. pol. Laszlo Goerke
Band 32
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Raphaël Callsen
Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt
im Internationalen Arbeitsrecht
Ein deutsch-französischer Vergleich
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Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in
der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische
Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.
Zugl.: Göttingen und Nanterre, Univ., Diss., 2013
ISBN 978-3-8487-1947-1 (Print)
ISBN 978-3-8452-6060-0 (ePDF)
1. Auflage 2015
© Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015. Printed in Germany. Alle Rechte, auch
die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier.
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Inhaltsverzeichnis
Abkürzungsverzeichnis
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A.
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I.
II.
Einführung
Internationales Arbeitsrecht: Abgrenzung und Illustration
Einflüsse des Unionsrechts auf Eingriffsnormen und Ordre
public-Vorbehalt
1. Bestimmung des an sich anwendbaren Rechts durch unionsrechtliche Kollisionsregeln
a) Kollektives Arbeitsrecht
b) Individualarbeitsrecht
2. Abweichungen vom an sich anwendbaren Recht
a) Eingriffsnormen
b) Ordre public-Vorbehalt
c) Zwischenfazit
d) Andere Abweichungsgründe
3. Positive Vorgaben und allgemeine Grenzen des Unionsrechts
a) Mindestschutz entsandter Arbeitnehmer
b) Begrenzende Wirkung der Grundfreiheiten
III. Soziale Grundrechte und Rückbau des Sozialstaats
1. Begriff der sozialen Grundrechte
2. EU-Grundrechtecharta und EMRK
3. Nationales Arbeitsrecht in der Finanz- und Schuldenkrise
IV. Individuelle Rechtsdurchsetzung und internationale Zuständigkeit
1. Verfahrensrechtliche Konstellationen
a) Rechtsdurchsetzung durch Arbeitnehmer oder Arbeitgeber
aa) Brüssel I-Verordnung und Neufassung
bb) Übereinkommen von Lugano
cc) Autonomes nationales Recht
dd) Art. 6 Entsenderichtlinie und seine Umsetzung
b) Verbandsklagerechte
c) Rechtsdurchsetzung im Strafverfahren
2. Auseinanderfallen von lex fori und lex causae
V. Gang der Untersuchung
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Inhaltsverzeichnis
Teil 1. Die begriffliche Trennung von Ordre public und Eingriffsnormen als Ausdruck ihrer funktionalen Eigenarten
B.
I.
II.
8
Begriffsentwicklung im französischen und deutschen
Internationalen Privatrecht
Von den „lois de police et de sûreté“ zur „exception d’ordre
public“ und den „lois d’application immédiate“
1. L’ordre public interne, Artikel 6 Code civil
a) Im allgemeinen Zivilrecht
b) Im Arbeitsrecht : l’ordre public social
c) Der kollisionsrechtliche ordre public international
2. Artikel 3 Code civil als Grundlage des französischen
Kollisionsrechts
a) Von einseitigen zu allseitigen Kollisionsnormen
b) Die öffentliche Ordnung als Anknüpfungsgrundsatz bei
Pillet
3. Die Unterscheidung von ordre public (international) und
lois de police
a) Die öffentliche Ordnung als Ausnahme bei Bartin
b) Weiterentwicklung des Vorbehaltsgedankens
c) Ambivalenz des ordre public (international) in der
Rechtsprechung
d) Emanzipation der lois de police als loi d’application
immédiate
4. Heutige Terminologie
Von der Vorbehaltsklausel zur Sonderanknüpfung von
Eingriffsnormen
1. Ordre public – ein Synonym für die Vorbehaltsklausel?
2. Die Vorbehaltsklausel des Artikel 30 EGBGB 1900
a) Entstehungskontext
b) Negative und positive Funktion
3. Von den „Zweckgesetzen“ zur Sonderanknüpfung
a) Abwehr und Durchsetzung öffentlichen Rechts nach
Art. 30 EGBGB 1900
b) Sonderanknüpfung öffentlichen Rechts (BGH)
c) Sonderanknüpfung privatrechtlicher Vorschriften
d) Eingriffsnormen: öffentliches Recht oder Privatrecht?
4. Artikel 6 und 34 EGBGB 1986
a) Beibehaltung der Sonderanknüpfung öffentlichen Rechts
b) Sonderanknüpfung von Verbraucherschutzrecht als
Eingriffsrecht?
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Inhaltsverzeichnis
III. Auswirkungen europäischer und internationaler Entwicklungen
1. Neuere Spielarten des Begriffes der öffentlichen Ordnung
a) Europäischer ordre public
b) Völkerrechtlicher oder transnationaler ordre public
c) Zwischenfazit
2. Intern und international zwingende Vorschriften im EVÜ
und den Verordnungen Rom I und Rom II
IV. Übereinstimmungen und Divergenzen
1. Vorbehalt der öffentlichen Ordnung und
exception d’ordre public
2. Sonderanknüpfung und application immédiate
3. Eingriffsnormen und lois de police
C.
I.
Funktion von Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im
Internationalen Arbeitsrecht
Internationales Arbeitsvertragsrecht im Spiegel nationaler
Rechtspraxis
1. „Lois de police“ als Leitmotiv in Frankreich
a) Anwendung französischen Rechts auf Arbeit im Inland
aa) Einseitige Anknüpfung als loi de police et de sûreté
bb) Überlegungen zu einer allseitigen Anknüpfung
an den Arbeitsort
b) Anerkennung der Parteiautonomie
aa) Rechtswahlfreiheit für den Arbeitsvertrag
bb) Arbeitsvertragsstatut und Arbeitsverwaltungsrecht
c) Besondere Kollisionsregel: objektive Anknüpfung
an den Arbeitsort und günstigeres gewähltes Recht
aa) Herausbildung der Kollisionsregel
bb) Ordre public social und Verallgemeinerung der
einseitigen Anknüpfung von lois de police an
Inlandsarbeit
cc) Kritik an der starren Arbeitsortanknüpfung
dd) Stillschweigende Rechtswahl als Korrektiv der
Arbeitsortanknüpfung
ee) Sonderanknüpfung einzelner Vorschriften oder
ganzer Regelungsbereiche als loi de police
(1) Modernes loi de police-Verständnis
(2) Bezüge zum Verwaltungsrecht
(3) Bezüge zum kollektiven Arbeitsrecht
d) Konsolidierung durch EVÜ und Entsenderecht
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Inhaltsverzeichnis
aa) Die Kollisionsregel des EVÜ in der Rechtsprechung
bis 2011
bb) Entsenderecht als loi de police bei Inlandsarbeit
cc) Weitere lois de police
(1) Kollektives Arbeitsrecht
(2) Massenentlassungsrecht
(3) Schutzvorschriften für Journalisten?
(4) Wiedereingliederungspflicht der
Konzernmutter?
(5) Lohnschutz bei Zahlungsunfähigkeit des
Arbeitgebers
dd) Marginalisierung der exception d’ordre public
e) Zusammenfassung und Ergebnis
2. Rechtswahlfreiheit und Sonderanknüpfung in Deutschland
a) Rechtswahl und mutmaßlicher Parteiwille
aa) Arbeitsvertrag und öffentliches Recht
(1) Territorialität des Verwaltungsrechts
(2) Sonderanknüpfung öffentlich-rechtlicher
Vorschriften
bb) Vorbehaltsklausel und „Exklusivnormen“
(1) Rechtsprechung
(2) Literatur
b) Rechtswahlfreiheit und hypothetischer Parteiwille
aa) Art. 30 EGBGB 1900 als Grenze der
Rechtswahlfreiheit
bb) Sonderanknüpfung von öffentlichem Recht und
Betriebsverfassungsrecht
(1) Betriebsverfassungsgesetz
(2) Schwerbehindertengesetz
(heute §§ 81 ff. SGB IX)
c) Reform des IPR und Positivierung der Eingriffsnormen
aa) Die Kollisionsregel des Art. 30 EGBGB 1986 in
der Rechtsprechung bis 2011
bb) Sonderanknüpfung als Eingriffsrecht
(1) Öffentliches Recht und Betriebsverfassungsrecht
(2) Insolvenzrecht
(3) Mutterschutzgesetz
(4) Entgeltfortzahlungsgesetz
(5) Elternzeit und Altersteilzeit
(6) § 138 BGB
cc) Kein Eingriffsrecht oder Ordre public-Grundsatz
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(1)
(2)
(3)
(4)
(5)
(6)
(7)
(8)
II.
Kündigungsschutz
§ 613a BGB
Seemannsgesetz
Teilzeit- und Befristungsgesetz
Annahmeverzug und Betriebsrisiko, § 615 BGB
Wettbewerbsverbote
Betriebliche Altersversorgung
Sozialkassen / Allgemeinverbindlicher
Tarifvertrag
dd) Eingriffsnormen im Arbeitnehmer-Entsendegesetz:
Kodifizierung und Erweiterung (ab 1996)
d) Zusammenfassung und Ergebnis
3. „L’ordine pubblico“ als Angelpunkt in Italien
a) Weites Verständnis im autonomen italienischen
Kollisionsrecht
aa) Keine Anwendung von Arbeitsrecht als norme di
applicazione necessaria
bb) Das arbeitsrechtliche Günstigkeitsprinzip als Ordre
public-Grundsatz
b) Restriktivere Auffassung im Rahmen des EVÜ
aa) Änderung der Rechtsprechung
(1) Restriktivere Definition
(2) Betonung internationaler und supranationaler
Quellen
bb) Beispiele für Bestimmungen des ordine pubblico
internazionale
(1) Grundsatz einer angemessenen Vergütung
(2) Mindestschutz vor grundloser Kündigung
(3) Verbot der missbräuchlichen
Arbeitnehmerüberlassung?
c) Zusammenfassung
4. Funktionale Äquivalenz und Relativität von
Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt
Arbeitnehmerschutz im EVÜ und der Rom I-Verordnung
unter der Aufsicht des EuGH
1. Vorgaben des EuGH und Rezeption
a) Weite Auslegung des gewöhnlichen Arbeitsortes
b) Subsidiarität der Niederlassungsanknüpfung
c) Feststellung engerer Beziehungen
2. Schutzlücken im Kollisionsrecht
a) Arbeitsortanknüpfung und Auslandsarbeit
b) Mehrere Arbeitgeber
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c) Leerlauf des Günstigkeitsvergleichs
aa) Gleichlauf von subjektiver und objektiver
Anknüpfung
bb) Arbeitsstatut versus Formstatut
cc) Prozessuale Probleme
3. Schutzlücken in dem durch das Kollisionsrecht berufenen
Sachrecht
4. Konsequenzen für Eingriffsnormen und ordre publicVorbehalt
III. Die Abwehrfunktion der öffentlichen Ordnung –
ein einheitliches Konzept des Unionsrechts?
1. Die öffentliche Ordnung im Internationalen
Zivilprozessrecht der Union
2. Die öffentliche Ordnung und zwingende Gründe des
Allgemeininteresses im Recht der Grundfreiheiten
3. Die „Vorschriften im Bereich der öffentlichen Ordnung“
in der Entsenderichtlinie
a) Art. 3 Abs. 10 Entsenderichtlinie
b) EuGH, Kommission gegen Luxemburg (C-319/06)
IV. Fazit
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Teil 2. Konkretisierung von Eingriffsnormen und Ordre publicVorbehalt unter Berücksichtigung sozialer Grundrechte
238
D.
I.
12
Identifizierung arbeitsrechtlicher Eingriffsnormen und
Bestimmungen der öffentlichen Ordnung
Öffentliches Interesse und öffentliche Ordnung
1. Art. 9 Abs. 1 und 21 Rom I-Verordnung
a) Vorgaben und Öffnung für nationale Vorstellungen
b) Restriktive Handhabung?
aa) Rechtssicherheit und widerstreitende Ziele: Schutz
schwächerer Vertragsparteien und der nationalen
Identität
bb) Systematischer Rahmen und Entstehungsgeschichte
cc) Anerkennungsrechtliche und entsenderechtliche
EuGH-Rechtsprechung
dd) Einfluss primären Unionsrechts auf die Auslegung?
c) Auslegungskompetenzen
d) EuGH, Unamar (C-184/12)
e) Zwischenergebnis
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2. Arbeitnehmerschutz im öffentlichen Interesse
a) Arbeitsrechtliche Vorschriften als Eingriffsnormen
aa) Kann einseitig zwingendes Recht international
zwingend sein?
bb) Mindestvorschriften und Günstigkeitsvergleich
b) Gesetzliche Identifizierung international zwingender
Bestimmungen
aa) Allgemeine Mindeststandards im deutschen
Entsenderecht
bb) Unmittelbare Grundrechtsbindung im französischen
Entsenderecht
(1) Individuelle und kollektive Freiheiten im
Arbeitsverhältnis
(2) Streikrecht und „droit d’expression“
c) Öffentliches Interesse und Individualschutz
aa) Restriktiveres Verständnis in Deutschland
(BAG und BGH)
bb) Tendenziell weiteres Verständnis in Frankreich
cc) Kritik an der Aussagekraft des Merkmals
öffentliches Interesse
d) Strategien zur Konkretisierung des öffentlichen
Interesses
aa) Bestimmung des (räumlichen)
Anwendungsbereiches
bb) Vermutungsregeln
cc) Irrelevanz sachrechtlicher Unterscheidungen
(1) Innerhalb des Zivilrechts
(2) Einordnung in das öffentliche Recht
dd) Grenzen formaler Indizien
(1) Verflechtung oder Verzahnung mit
öffentlichem Recht
(2) Exkurs: Arbeitsvertragsstatut, Sozialversicherungsstatut und Sonderanknüpfung
von Eingriffsnormen
(3) Einbindung staatlicher Stellen in die
Rechtsdurchsetzung
(4) Existenz strafrechtlicher Sanktionen
(5) Würdigung
ee) Potentiale materieller Vorgaben
(1) Verwirklichung von Verfassungsgeboten
(2) Menschenrechte und international anerkannte
Werte
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II.
14
e) Verhältnis von Eingriffsnormen zum
Arbeitsvertragsstatut
f) Zusammenfassung und Zwischenergebnis
3. Grundrechte als Teil der öffentlichen Ordnung
a) Wertebasierte Herangehensweise
aa) Wesentliche Grundsätze des deutschen Rechts
bb) Universelle Gerechtigkeitsvorstellungen und
Grundentscheidungen des französischen
Gesetzgebers
b) Eingrenzung und Relativierung
aa) Konkrete und aktuelle Betrachtung
bb) Inlandsbeziehung und ordre public de proximité
c) Konkretisierung durch Grund- und Menschenrechte
d) Zwischenergebnis
4. Konsequenzen und Grenzen grundrechtsbetonter
Argumentation
a) Verhältnis von Eingriffsnormen und Ordre publicVorbehalt
aa) Keine kategorische Trennung
bb) Unterschiede in Methodik und Regime
cc) Konkrete und unkonkrete Bestimmungen
b) Erfordernis einer Inlandsbeziehung?
aa) Inlandsbeziehung bei Eingriffsnormen
bb) Anpassung der Inlandsbeziehung im Ordre publicVorbehalt
(1) Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte
(2) Völkerrechtliche garantierte Grund- und
Menschenrechte
(3) Der Schutz des Individuums und seiner
kollektiven Beziehungen
c) Anwendungsvorrang des Unionsrechts
aa) Anwendungsvorrang gegenüber nationalem
Verfassungsrecht
bb) Vorrang gegenüber völkerrechtlichen
Verpflichtungen
cc) Nationale Grundrechte im europäischen
Kollisionsrecht
5. Zusammenfassung und Ergebnis zu D.I.
Soziale Grundrechte als Auslegungsmaßstab
1. Primärrechtskonforme Auslegung des Sekundärrechts
a) Primärrecht als Auslegungsmaßstab
aa) Verwerfungskompetenz und Konformauslegung
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bb) Primärrechtskonkretisierendes Sekundärrecht
cc) Allgemeine Orientierungswirkung des Primärrechts
für Art. 9 und 21 Rom I-Verordnung
b) Grundfreiheitenkonforme Auslegung?
c) Soziale Querschnittsklausel, Art. 151 AEUV und
Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der
Arbeitnehmer
2. Insbesondere: Grundrechtskonforme Auslegung
a) Grundrechtecharta und allgemeine Rechtsgrundsätze
b) Unterscheidung von Rechten und Grundsätzen in der
Grundrechtecharta
c) Auslegung der Grundrechtecharta
aa) Vorgaben der Grundrechtecharta
bb) Soziale Rechte nur „Grundsätze“?
d) Relevante Bestimmungen der Grundrechtecharta
aa) Verbote bestimmter Formen von Arbeit
bb) Gleichheitssatz und Diskriminierungsverbote
cc) Freiheitsrechte
dd) Soziale Rechte
ee) Grundsätze
e) Zwischenergebnis
3. Völkerrechtskonforme Auslegung des Sekundärrechts
a) Völkerrecht als Auslegungsmaßstab
aa) Bindung der Union an Völkerrecht
bb) Vorrang vor Sekundärrecht und unmittelbare
Anwendung
cc) Völkerrechtskonforme Auslegung
dd) Weitere Bezugnahmen auf Völkerrecht
b) Relevante völkerrechtliche Normen
aa) UN-Behindertenrechtskonvention
bb) Europäische Menschenrechtskonvention
cc) Europäische Sozialcharta
dd) ILO-Übereinkommen und Völkergewohnheitsrecht
ee) Praxis des EuGH
c) Zwischenergebnis
4. Bedeutung für die Rom I-Verordnung
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376
E.
Vorgaben und Grenzen für die Anwendung von Eingriffsnormen
378
und Ordre public-Vorbehalt
I.
Verpflichtung zur Gewährung eines Mindestschutzes
378
1. Vorgaben der EU-Grundrechtecharta für das Kollisionsrecht 379
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2.
3.
4.
5.
16
a) Grundrechtliche Förder- oder Schutzpflichten
b) Reichweite der Pflichten
aa) „Durchführung“ gleich „im Anwendungsbereich“
des Unionsrechts
bb) Begrenzung auf die Zuständigkeiten der Union
cc) Mitgliedstaatliche Spielräume in Verordnungen
c) Bedeutung für Art. 9 und 21 Rom I-Verordnung
aa) Bindung der Mitgliedstaaten an Unionsgrundrechte
bb) Unterscheidung von Kollisionsrecht und Sachrecht
cc) Zwischenergebnis
d) Partielle Konkretisierung durch Art. 3 Abs. 1
Entsenderichtlinie
e) Parallele Anwendbarkeit von nationalen Grundrechten
f) Ergebnis
Vorgaben der EU-Grundrechtecharta für das Sachrecht
a) Harmonisiertes Arbeitsrecht
b) Anwendungsbereich des Unionsrechts
aa) Tendenziell weite Auslegung
bb) Begrenzung auf die Zuständigkeiten der Union
c) Durchsetzung richtlinienbasierten Arbeitsrechts als
Eingriffsrecht
Vorgaben völkerrechtlich garantierter Grund-/
Menschenrechte
a) Relevante völkerrechtliche Instrumente
aa) UN-Übereinkommen
bb) ILO-Übereinkommen
cc) Unverbindliche internationale Standards
dd) Europäische Sozialcharta
ee) Europäische Menschenrechtskonvention
ff) Durchsetzungskraft
b) Rang in der Normenhierarchie nach einzelstaatlichem
Verfassungsrecht
c) Bedeutung für das französische Arbeitsrecht
d) Bedeutung für das deutsche Arbeitsrecht
aa) Völkerrechtsfreundliche Auslegung des
Grundgesetzes
bb) Arbeitsrechtliche Praxis
cc) Fazit
Vorgaben des nationalen Verfassungsrechts
a) Deutschland
b) Frankreich
Variabilität des Grundrechtsschutzes
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II.
Begrenzung durch sekundäres und primäres Unionsrecht
1. Begrenzung durch die Entsenderichtlinie 96/71/EG
a) Nur bei Binnenmarktsachverhalten
b) (Scheinbare) Harmonisierung durch die
Eingriffsnormliste
c) Grundrechtskonforme Erweiterung der
Eingriffsnormliste
d) Delegation der Festlegung von Eingriffsnormen an die
Tarifvertragsparteien
2. Begrenzung durch die Dienstleistungsfreiheit
a) Ausgangspunkte
aa) Unionsgrundrechte als Schranken von
Grundfreiheiten
bb) Grundfreiheiten als Schranken von
Unionsgrundrechten
b) Verhältnis von EU-Grundrechten und Grundfreiheiten
aa) Grundsätzlicher Gleichrang
bb) Schwächere Stellung einzelner Grundrechte?
cc) Praktische Konkordanz?
dd) Kernbereiche der Unionsgrundrechte
c) Partieller Vorrang von Ordre public-Vorbehalt vor
Eingriffsnormen?
3. Grenzen und ihre Grenzen
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453
F.
Beispiele für die Wirkungsweise sozialer Grundrechte
455
I.
Strukturen
1. Unionsgrundrechtlicher Ausbau der Entsenderichtlinie
2. Bestätigung und Erweiterung kollisionsrechtlicher Pflichten
3. Auswirkungen im Sachrecht
Allgemeiner Mindestkündigungsschutz
1. Umfang des unionsgrundrechtlichen Mindestkündigungsschutzes
a) Schutz vor Entlassung
b) Zulässige und verbotene Kündigungsgründe
c) Folgen unzulässiger Kündigung
d) Verfahrensrechtliche Garantien
e) Verstärkung durch Art. 47 EU-Grundrechtecharta
2. Kollisionsrechtliche Wirkungsweise
a) Kollisionsrechtliche Pflicht zur Gewährleistung eines
Mindestkündigungsschutzes
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II.
458
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b) Grundrechtskonforme Auslegung der Reichweite des
Arbeitsstatuts
c) Eingriffsrecht oder Ordre public-Vorbehalt
3. Sachrechtliche Wirkungsweise
4. Ergebnis
III. Recht auf einen gerechten Arbeitslohn?
1. Grenzen der EU-Grundrechtecharta
2. Völkerrechtliche Vorgaben
IV. UN-Konvention zum Schutz von Menschen mit Behinderungen
1. Auswirkungen im Kollisionsrecht
2. Auswirkungen im Sachrecht
V. Mindestvorschriften des ILO-Seearbeitsübereinkommens
1. „Rechtswahlgrenzen“ im deutschen Seearbeitsgesetz 2013
2. Durchsetzung internationaler Mindeststandards als
Eingriffsnormen oder über den Ordre public-Vorbehalt
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G.
Gesamtergebnis: Die Bedeutung von Eingriffsnormen und Ordre
public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht
474
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
Unterschiedliche Konzepte
Relativität im Kollisionsrechtssystem
Schutzbedarf im System der Rom I-Verordnung
Unübertragbarkeit restriktiver Ordre public-Definitionen
Unzulänglichkeit bisheriger Kriterien und Indizien
Grundrechte als Orientierungsmaßstab im Kollisionsrecht
Maßgebliche Bedeutung der Unionsgrundrechte
Grundrechtskonforme und -geleitete Auslegung des
Sekundärrechts
Kollisionsrechtliche Pflicht zur Anwendung eines
Mindestschutzes
Sachrechtlicher Inhalt des Mindestschutzes
Grundfreiheiten und Kernbereiche der Unionsgrundrechte
Neue Eingriffsnormen und Ordre public-Grundsätze
Notwendigkeit des Grundrechtsschutzes im Kollisionsrecht
Ausblick
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Bibliographie
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