Callsen • Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht ISBN 978-3-8487-1947-1 32 BUC_Callsen_1947-1.indd 1 Studien zum ausländischen, vergleichenden und internationalen Arbeitsrecht Raphaël Callsen Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht Ein deutsch-französischer Vergleich Nomos 15.09.15 13:19 http://www.nomos-shop.de/24035 Studien zum ausländischen, vergleichenden und internationalen Arbeitsrecht Herausgeber: Prof. Dr. jur. Dres. h.c. Rolf Birk Prof. Dr. rer. pol. Dr. h.c. Dieter Sadowski Prof. Dr. jur. Dr. h.c. Monika Schlachter Prof. Dr. rer. pol. Laszlo Goerke Band 32 BUT_Callsen_1947-1.indd 2 15.09.15 16:05 http://www.nomos-shop.de/24035 Raphaël Callsen Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht Ein deutsch-französischer Vergleich Nomos BUT_Callsen_1947-1.indd 3 15.09.15 16:05 http://www.nomos-shop.de/24035 Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar. Zugl.: Göttingen und Nanterre, Univ., Diss., 2013 ISBN 978-3-8487-1947-1 (Print) ISBN 978-3-8452-6060-0 (ePDF) 1. Auflage 2015 © Nomos Verlagsgesellschaft, Baden-Baden 2015. Printed in Germany. Alle Rechte, auch die des Nachdrucks von Auszügen, der fotomechanischen Wiedergabe und der Übersetzung, vorbehalten. Gedruckt auf alterungsbeständigem Papier. BUT_Callsen_1947-1.indd 4 15.09.15 16:05 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis Abkürzungsverzeichnis 19 A. 23 I. II. Einführung Internationales Arbeitsrecht: Abgrenzung und Illustration Einflüsse des Unionsrechts auf Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt 1. Bestimmung des an sich anwendbaren Rechts durch unionsrechtliche Kollisionsregeln a) Kollektives Arbeitsrecht b) Individualarbeitsrecht 2. Abweichungen vom an sich anwendbaren Recht a) Eingriffsnormen b) Ordre public-Vorbehalt c) Zwischenfazit d) Andere Abweichungsgründe 3. Positive Vorgaben und allgemeine Grenzen des Unionsrechts a) Mindestschutz entsandter Arbeitnehmer b) Begrenzende Wirkung der Grundfreiheiten III. Soziale Grundrechte und Rückbau des Sozialstaats 1. Begriff der sozialen Grundrechte 2. EU-Grundrechtecharta und EMRK 3. Nationales Arbeitsrecht in der Finanz- und Schuldenkrise IV. Individuelle Rechtsdurchsetzung und internationale Zuständigkeit 1. Verfahrensrechtliche Konstellationen a) Rechtsdurchsetzung durch Arbeitnehmer oder Arbeitgeber aa) Brüssel I-Verordnung und Neufassung bb) Übereinkommen von Lugano cc) Autonomes nationales Recht dd) Art. 6 Entsenderichtlinie und seine Umsetzung b) Verbandsklagerechte c) Rechtsdurchsetzung im Strafverfahren 2. Auseinanderfallen von lex fori und lex causae V. Gang der Untersuchung 24 27 27 27 28 32 33 34 35 36 38 38 40 41 42 42 44 46 46 46 47 49 50 54 57 58 60 62 7 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis Teil 1. Die begriffliche Trennung von Ordre public und Eingriffsnormen als Ausdruck ihrer funktionalen Eigenarten B. I. II. 8 Begriffsentwicklung im französischen und deutschen Internationalen Privatrecht Von den „lois de police et de sûreté“ zur „exception d’ordre public“ und den „lois d’application immédiate“ 1. L’ordre public interne, Artikel 6 Code civil a) Im allgemeinen Zivilrecht b) Im Arbeitsrecht : l’ordre public social c) Der kollisionsrechtliche ordre public international 2. Artikel 3 Code civil als Grundlage des französischen Kollisionsrechts a) Von einseitigen zu allseitigen Kollisionsnormen b) Die öffentliche Ordnung als Anknüpfungsgrundsatz bei Pillet 3. Die Unterscheidung von ordre public (international) und lois de police a) Die öffentliche Ordnung als Ausnahme bei Bartin b) Weiterentwicklung des Vorbehaltsgedankens c) Ambivalenz des ordre public (international) in der Rechtsprechung d) Emanzipation der lois de police als loi d’application immédiate 4. Heutige Terminologie Von der Vorbehaltsklausel zur Sonderanknüpfung von Eingriffsnormen 1. Ordre public – ein Synonym für die Vorbehaltsklausel? 2. Die Vorbehaltsklausel des Artikel 30 EGBGB 1900 a) Entstehungskontext b) Negative und positive Funktion 3. Von den „Zweckgesetzen“ zur Sonderanknüpfung a) Abwehr und Durchsetzung öffentlichen Rechts nach Art. 30 EGBGB 1900 b) Sonderanknüpfung öffentlichen Rechts (BGH) c) Sonderanknüpfung privatrechtlicher Vorschriften d) Eingriffsnormen: öffentliches Recht oder Privatrecht? 4. Artikel 6 und 34 EGBGB 1986 a) Beibehaltung der Sonderanknüpfung öffentlichen Rechts b) Sonderanknüpfung von Verbraucherschutzrecht als Eingriffsrecht? 65 66 67 68 68 69 71 72 72 74 76 77 78 79 80 81 84 84 85 85 87 89 90 90 92 93 96 97 98 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis III. Auswirkungen europäischer und internationaler Entwicklungen 1. Neuere Spielarten des Begriffes der öffentlichen Ordnung a) Europäischer ordre public b) Völkerrechtlicher oder transnationaler ordre public c) Zwischenfazit 2. Intern und international zwingende Vorschriften im EVÜ und den Verordnungen Rom I und Rom II IV. Übereinstimmungen und Divergenzen 1. Vorbehalt der öffentlichen Ordnung und exception d’ordre public 2. Sonderanknüpfung und application immédiate 3. Eingriffsnormen und lois de police C. I. Funktion von Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht Internationales Arbeitsvertragsrecht im Spiegel nationaler Rechtspraxis 1. „Lois de police“ als Leitmotiv in Frankreich a) Anwendung französischen Rechts auf Arbeit im Inland aa) Einseitige Anknüpfung als loi de police et de sûreté bb) Überlegungen zu einer allseitigen Anknüpfung an den Arbeitsort b) Anerkennung der Parteiautonomie aa) Rechtswahlfreiheit für den Arbeitsvertrag bb) Arbeitsvertragsstatut und Arbeitsverwaltungsrecht c) Besondere Kollisionsregel: objektive Anknüpfung an den Arbeitsort und günstigeres gewähltes Recht aa) Herausbildung der Kollisionsregel bb) Ordre public social und Verallgemeinerung der einseitigen Anknüpfung von lois de police an Inlandsarbeit cc) Kritik an der starren Arbeitsortanknüpfung dd) Stillschweigende Rechtswahl als Korrektiv der Arbeitsortanknüpfung ee) Sonderanknüpfung einzelner Vorschriften oder ganzer Regelungsbereiche als loi de police (1) Modernes loi de police-Verständnis (2) Bezüge zum Verwaltungsrecht (3) Bezüge zum kollektiven Arbeitsrecht d) Konsolidierung durch EVÜ und Entsenderecht 99 99 99 101 103 104 107 107 109 111 114 115 115 116 116 118 119 119 121 123 124 126 129 130 131 132 133 134 135 9 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis aa) Die Kollisionsregel des EVÜ in der Rechtsprechung bis 2011 bb) Entsenderecht als loi de police bei Inlandsarbeit cc) Weitere lois de police (1) Kollektives Arbeitsrecht (2) Massenentlassungsrecht (3) Schutzvorschriften für Journalisten? (4) Wiedereingliederungspflicht der Konzernmutter? (5) Lohnschutz bei Zahlungsunfähigkeit des Arbeitgebers dd) Marginalisierung der exception d’ordre public e) Zusammenfassung und Ergebnis 2. Rechtswahlfreiheit und Sonderanknüpfung in Deutschland a) Rechtswahl und mutmaßlicher Parteiwille aa) Arbeitsvertrag und öffentliches Recht (1) Territorialität des Verwaltungsrechts (2) Sonderanknüpfung öffentlich-rechtlicher Vorschriften bb) Vorbehaltsklausel und „Exklusivnormen“ (1) Rechtsprechung (2) Literatur b) Rechtswahlfreiheit und hypothetischer Parteiwille aa) Art. 30 EGBGB 1900 als Grenze der Rechtswahlfreiheit bb) Sonderanknüpfung von öffentlichem Recht und Betriebsverfassungsrecht (1) Betriebsverfassungsgesetz (2) Schwerbehindertengesetz (heute §§ 81 ff. SGB IX) c) Reform des IPR und Positivierung der Eingriffsnormen aa) Die Kollisionsregel des Art. 30 EGBGB 1986 in der Rechtsprechung bis 2011 bb) Sonderanknüpfung als Eingriffsrecht (1) Öffentliches Recht und Betriebsverfassungsrecht (2) Insolvenzrecht (3) Mutterschutzgesetz (4) Entgeltfortzahlungsgesetz (5) Elternzeit und Altersteilzeit (6) § 138 BGB cc) Kein Eingriffsrecht oder Ordre public-Grundsatz 10 135 138 143 143 144 146 146 147 148 150 152 153 153 154 155 157 157 158 159 161 162 163 164 164 165 167 167 168 168 169 169 170 170 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) II. Kündigungsschutz § 613a BGB Seemannsgesetz Teilzeit- und Befristungsgesetz Annahmeverzug und Betriebsrisiko, § 615 BGB Wettbewerbsverbote Betriebliche Altersversorgung Sozialkassen / Allgemeinverbindlicher Tarifvertrag dd) Eingriffsnormen im Arbeitnehmer-Entsendegesetz: Kodifizierung und Erweiterung (ab 1996) d) Zusammenfassung und Ergebnis 3. „L’ordine pubblico“ als Angelpunkt in Italien a) Weites Verständnis im autonomen italienischen Kollisionsrecht aa) Keine Anwendung von Arbeitsrecht als norme di applicazione necessaria bb) Das arbeitsrechtliche Günstigkeitsprinzip als Ordre public-Grundsatz b) Restriktivere Auffassung im Rahmen des EVÜ aa) Änderung der Rechtsprechung (1) Restriktivere Definition (2) Betonung internationaler und supranationaler Quellen bb) Beispiele für Bestimmungen des ordine pubblico internazionale (1) Grundsatz einer angemessenen Vergütung (2) Mindestschutz vor grundloser Kündigung (3) Verbot der missbräuchlichen Arbeitnehmerüberlassung? c) Zusammenfassung 4. Funktionale Äquivalenz und Relativität von Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt Arbeitnehmerschutz im EVÜ und der Rom I-Verordnung unter der Aufsicht des EuGH 1. Vorgaben des EuGH und Rezeption a) Weite Auslegung des gewöhnlichen Arbeitsortes b) Subsidiarität der Niederlassungsanknüpfung c) Feststellung engerer Beziehungen 2. Schutzlücken im Kollisionsrecht a) Arbeitsortanknüpfung und Auslandsarbeit b) Mehrere Arbeitgeber 171 172 172 172 173 173 174 174 175 180 181 182 182 184 184 185 185 186 187 187 188 189 190 190 194 196 196 199 200 202 202 206 11 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis c) Leerlauf des Günstigkeitsvergleichs aa) Gleichlauf von subjektiver und objektiver Anknüpfung bb) Arbeitsstatut versus Formstatut cc) Prozessuale Probleme 3. Schutzlücken in dem durch das Kollisionsrecht berufenen Sachrecht 4. Konsequenzen für Eingriffsnormen und ordre publicVorbehalt III. Die Abwehrfunktion der öffentlichen Ordnung – ein einheitliches Konzept des Unionsrechts? 1. Die öffentliche Ordnung im Internationalen Zivilprozessrecht der Union 2. Die öffentliche Ordnung und zwingende Gründe des Allgemeininteresses im Recht der Grundfreiheiten 3. Die „Vorschriften im Bereich der öffentlichen Ordnung“ in der Entsenderichtlinie a) Art. 3 Abs. 10 Entsenderichtlinie b) EuGH, Kommission gegen Luxemburg (C-319/06) IV. Fazit 224 226 229 234 Teil 2. Konkretisierung von Eingriffsnormen und Ordre publicVorbehalt unter Berücksichtigung sozialer Grundrechte 238 D. I. 12 Identifizierung arbeitsrechtlicher Eingriffsnormen und Bestimmungen der öffentlichen Ordnung Öffentliches Interesse und öffentliche Ordnung 1. Art. 9 Abs. 1 und 21 Rom I-Verordnung a) Vorgaben und Öffnung für nationale Vorstellungen b) Restriktive Handhabung? aa) Rechtssicherheit und widerstreitende Ziele: Schutz schwächerer Vertragsparteien und der nationalen Identität bb) Systematischer Rahmen und Entstehungsgeschichte cc) Anerkennungsrechtliche und entsenderechtliche EuGH-Rechtsprechung dd) Einfluss primären Unionsrechts auf die Auslegung? c) Auslegungskompetenzen d) EuGH, Unamar (C-184/12) e) Zwischenergebnis 207 207 208 209 210 212 216 216 221 240 241 241 242 244 245 246 248 249 251 253 255 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis 2. Arbeitnehmerschutz im öffentlichen Interesse a) Arbeitsrechtliche Vorschriften als Eingriffsnormen aa) Kann einseitig zwingendes Recht international zwingend sein? bb) Mindestvorschriften und Günstigkeitsvergleich b) Gesetzliche Identifizierung international zwingender Bestimmungen aa) Allgemeine Mindeststandards im deutschen Entsenderecht bb) Unmittelbare Grundrechtsbindung im französischen Entsenderecht (1) Individuelle und kollektive Freiheiten im Arbeitsverhältnis (2) Streikrecht und „droit d’expression“ c) Öffentliches Interesse und Individualschutz aa) Restriktiveres Verständnis in Deutschland (BAG und BGH) bb) Tendenziell weiteres Verständnis in Frankreich cc) Kritik an der Aussagekraft des Merkmals öffentliches Interesse d) Strategien zur Konkretisierung des öffentlichen Interesses aa) Bestimmung des (räumlichen) Anwendungsbereiches bb) Vermutungsregeln cc) Irrelevanz sachrechtlicher Unterscheidungen (1) Innerhalb des Zivilrechts (2) Einordnung in das öffentliche Recht dd) Grenzen formaler Indizien (1) Verflechtung oder Verzahnung mit öffentlichem Recht (2) Exkurs: Arbeitsvertragsstatut, Sozialversicherungsstatut und Sonderanknüpfung von Eingriffsnormen (3) Einbindung staatlicher Stellen in die Rechtsdurchsetzung (4) Existenz strafrechtlicher Sanktionen (5) Würdigung ee) Potentiale materieller Vorgaben (1) Verwirklichung von Verfassungsgeboten (2) Menschenrechte und international anerkannte Werte 256 256 256 258 259 260 261 261 266 266 268 271 274 277 278 279 280 280 281 286 286 288 292 294 295 296 297 297 13 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis II. 14 e) Verhältnis von Eingriffsnormen zum Arbeitsvertragsstatut f) Zusammenfassung und Zwischenergebnis 3. Grundrechte als Teil der öffentlichen Ordnung a) Wertebasierte Herangehensweise aa) Wesentliche Grundsätze des deutschen Rechts bb) Universelle Gerechtigkeitsvorstellungen und Grundentscheidungen des französischen Gesetzgebers b) Eingrenzung und Relativierung aa) Konkrete und aktuelle Betrachtung bb) Inlandsbeziehung und ordre public de proximité c) Konkretisierung durch Grund- und Menschenrechte d) Zwischenergebnis 4. Konsequenzen und Grenzen grundrechtsbetonter Argumentation a) Verhältnis von Eingriffsnormen und Ordre publicVorbehalt aa) Keine kategorische Trennung bb) Unterschiede in Methodik und Regime cc) Konkrete und unkonkrete Bestimmungen b) Erfordernis einer Inlandsbeziehung? aa) Inlandsbeziehung bei Eingriffsnormen bb) Anpassung der Inlandsbeziehung im Ordre publicVorbehalt (1) Verfassungsrechtlich garantierte Grundrechte (2) Völkerrechtliche garantierte Grund- und Menschenrechte (3) Der Schutz des Individuums und seiner kollektiven Beziehungen c) Anwendungsvorrang des Unionsrechts aa) Anwendungsvorrang gegenüber nationalem Verfassungsrecht bb) Vorrang gegenüber völkerrechtlichen Verpflichtungen cc) Nationale Grundrechte im europäischen Kollisionsrecht 5. Zusammenfassung und Ergebnis zu D.I. Soziale Grundrechte als Auslegungsmaßstab 1. Primärrechtskonforme Auslegung des Sekundärrechts a) Primärrecht als Auslegungsmaßstab aa) Verwerfungskompetenz und Konformauslegung 298 300 302 302 302 303 305 306 307 308 312 313 313 313 315 319 319 320 322 323 325 326 327 328 331 332 334 337 338 338 339 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis bb) Primärrechtskonkretisierendes Sekundärrecht cc) Allgemeine Orientierungswirkung des Primärrechts für Art. 9 und 21 Rom I-Verordnung b) Grundfreiheitenkonforme Auslegung? c) Soziale Querschnittsklausel, Art. 151 AEUV und Gemeinschaftscharta der sozialen Grundrechte der Arbeitnehmer 2. Insbesondere: Grundrechtskonforme Auslegung a) Grundrechtecharta und allgemeine Rechtsgrundsätze b) Unterscheidung von Rechten und Grundsätzen in der Grundrechtecharta c) Auslegung der Grundrechtecharta aa) Vorgaben der Grundrechtecharta bb) Soziale Rechte nur „Grundsätze“? d) Relevante Bestimmungen der Grundrechtecharta aa) Verbote bestimmter Formen von Arbeit bb) Gleichheitssatz und Diskriminierungsverbote cc) Freiheitsrechte dd) Soziale Rechte ee) Grundsätze e) Zwischenergebnis 3. Völkerrechtskonforme Auslegung des Sekundärrechts a) Völkerrecht als Auslegungsmaßstab aa) Bindung der Union an Völkerrecht bb) Vorrang vor Sekundärrecht und unmittelbare Anwendung cc) Völkerrechtskonforme Auslegung dd) Weitere Bezugnahmen auf Völkerrecht b) Relevante völkerrechtliche Normen aa) UN-Behindertenrechtskonvention bb) Europäische Menschenrechtskonvention cc) Europäische Sozialcharta dd) ILO-Übereinkommen und Völkergewohnheitsrecht ee) Praxis des EuGH c) Zwischenergebnis 4. Bedeutung für die Rom I-Verordnung 340 342 347 348 350 350 353 354 354 355 356 356 357 358 359 363 364 364 364 365 366 367 367 368 368 371 372 372 374 375 376 E. Vorgaben und Grenzen für die Anwendung von Eingriffsnormen 378 und Ordre public-Vorbehalt I. Verpflichtung zur Gewährung eines Mindestschutzes 378 1. Vorgaben der EU-Grundrechtecharta für das Kollisionsrecht 379 15 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis 2. 3. 4. 5. 16 a) Grundrechtliche Förder- oder Schutzpflichten b) Reichweite der Pflichten aa) „Durchführung“ gleich „im Anwendungsbereich“ des Unionsrechts bb) Begrenzung auf die Zuständigkeiten der Union cc) Mitgliedstaatliche Spielräume in Verordnungen c) Bedeutung für Art. 9 und 21 Rom I-Verordnung aa) Bindung der Mitgliedstaaten an Unionsgrundrechte bb) Unterscheidung von Kollisionsrecht und Sachrecht cc) Zwischenergebnis d) Partielle Konkretisierung durch Art. 3 Abs. 1 Entsenderichtlinie e) Parallele Anwendbarkeit von nationalen Grundrechten f) Ergebnis Vorgaben der EU-Grundrechtecharta für das Sachrecht a) Harmonisiertes Arbeitsrecht b) Anwendungsbereich des Unionsrechts aa) Tendenziell weite Auslegung bb) Begrenzung auf die Zuständigkeiten der Union c) Durchsetzung richtlinienbasierten Arbeitsrechts als Eingriffsrecht Vorgaben völkerrechtlich garantierter Grund-/ Menschenrechte a) Relevante völkerrechtliche Instrumente aa) UN-Übereinkommen bb) ILO-Übereinkommen cc) Unverbindliche internationale Standards dd) Europäische Sozialcharta ee) Europäische Menschenrechtskonvention ff) Durchsetzungskraft b) Rang in der Normenhierarchie nach einzelstaatlichem Verfassungsrecht c) Bedeutung für das französische Arbeitsrecht d) Bedeutung für das deutsche Arbeitsrecht aa) Völkerrechtsfreundliche Auslegung des Grundgesetzes bb) Arbeitsrechtliche Praxis cc) Fazit Vorgaben des nationalen Verfassungsrechts a) Deutschland b) Frankreich Variabilität des Grundrechtsschutzes 379 381 381 384 385 389 389 391 392 392 394 398 399 400 404 405 408 411 412 412 413 416 418 419 420 422 423 423 426 426 428 433 433 434 436 438 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis II. Begrenzung durch sekundäres und primäres Unionsrecht 1. Begrenzung durch die Entsenderichtlinie 96/71/EG a) Nur bei Binnenmarktsachverhalten b) (Scheinbare) Harmonisierung durch die Eingriffsnormliste c) Grundrechtskonforme Erweiterung der Eingriffsnormliste d) Delegation der Festlegung von Eingriffsnormen an die Tarifvertragsparteien 2. Begrenzung durch die Dienstleistungsfreiheit a) Ausgangspunkte aa) Unionsgrundrechte als Schranken von Grundfreiheiten bb) Grundfreiheiten als Schranken von Unionsgrundrechten b) Verhältnis von EU-Grundrechten und Grundfreiheiten aa) Grundsätzlicher Gleichrang bb) Schwächere Stellung einzelner Grundrechte? cc) Praktische Konkordanz? dd) Kernbereiche der Unionsgrundrechte c) Partieller Vorrang von Ordre public-Vorbehalt vor Eingriffsnormen? 3. Grenzen und ihre Grenzen 439 439 440 440 441 442 443 443 444 445 446 446 447 450 451 452 453 F. Beispiele für die Wirkungsweise sozialer Grundrechte 455 I. Strukturen 1. Unionsgrundrechtlicher Ausbau der Entsenderichtlinie 2. Bestätigung und Erweiterung kollisionsrechtlicher Pflichten 3. Auswirkungen im Sachrecht Allgemeiner Mindestkündigungsschutz 1. Umfang des unionsgrundrechtlichen Mindestkündigungsschutzes a) Schutz vor Entlassung b) Zulässige und verbotene Kündigungsgründe c) Folgen unzulässiger Kündigung d) Verfahrensrechtliche Garantien e) Verstärkung durch Art. 47 EU-Grundrechtecharta 2. Kollisionsrechtliche Wirkungsweise a) Kollisionsrechtliche Pflicht zur Gewährleistung eines Mindestkündigungsschutzes 455 456 456 457 458 II. 458 458 459 460 461 461 462 462 17 http://www.nomos-shop.de/24035 Inhaltsverzeichnis b) Grundrechtskonforme Auslegung der Reichweite des Arbeitsstatuts c) Eingriffsrecht oder Ordre public-Vorbehalt 3. Sachrechtliche Wirkungsweise 4. Ergebnis III. Recht auf einen gerechten Arbeitslohn? 1. Grenzen der EU-Grundrechtecharta 2. Völkerrechtliche Vorgaben IV. UN-Konvention zum Schutz von Menschen mit Behinderungen 1. Auswirkungen im Kollisionsrecht 2. Auswirkungen im Sachrecht V. Mindestvorschriften des ILO-Seearbeitsübereinkommens 1. „Rechtswahlgrenzen“ im deutschen Seearbeitsgesetz 2013 2. Durchsetzung internationaler Mindeststandards als Eingriffsnormen oder über den Ordre public-Vorbehalt 462 463 465 466 466 466 467 467 468 469 469 470 472 G. Gesamtergebnis: Die Bedeutung von Eingriffsnormen und Ordre public-Vorbehalt im Internationalen Arbeitsrecht 474 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Unterschiedliche Konzepte Relativität im Kollisionsrechtssystem Schutzbedarf im System der Rom I-Verordnung Unübertragbarkeit restriktiver Ordre public-Definitionen Unzulänglichkeit bisheriger Kriterien und Indizien Grundrechte als Orientierungsmaßstab im Kollisionsrecht Maßgebliche Bedeutung der Unionsgrundrechte Grundrechtskonforme und -geleitete Auslegung des Sekundärrechts Kollisionsrechtliche Pflicht zur Anwendung eines Mindestschutzes Sachrechtlicher Inhalt des Mindestschutzes Grundfreiheiten und Kernbereiche der Unionsgrundrechte Neue Eingriffsnormen und Ordre public-Grundsätze Notwendigkeit des Grundrechtsschutzes im Kollisionsrecht Ausblick 9. 10. 11. 12. 13. 14. Bibliographie 18 474 475 476 477 478 479 480 480 481 482 483 483 484 485 487
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