X HERMANN-GMEINER-FONDS DEUTSCHLAND E.V. Bericht aus dem SOS-Kinderdorf Santiago de los Caballeros Ein starkes Fundament für die zukünftige Generation Im SOS-Kinderdorf Santiago de los Caballeros leben zurzeit 102 Kinder zwischen drei und 20 Jahren und in der SOS-Jugendeinrichtung wohnen zehn Jugendliche im Alter von 15 bis 20 Jahren. Davon besuchen zehn Kinder den Kindergarten, 84 die Primarschule (5 bis 16 Jahre), 17 die Sekundarschule (17 bis 19 Jahre) und einer die Universität. Insgesamt 18 Kinder haben 2014 das Kinderdorf verlassen: 17 Kinder konnten wieder in ihre Herkunftsfamilie zurückkehren und ein Jugendlicher gründete seine eigene Familie. Dafür sind sieben Kinder im Alter von zwei bis neun Jahren neu dazugekommen. Freizeitspaß im SOS-Kinderdorf Santiago Neben den üblichen Hobbies, die die Kinder ausüben, nahmen im letzten halben Jahr 75 Kinder und Jugendliche an verschiedenen Freizeitaktivitäten der evangelischen Kirche teil. Auch 18 SOSFamilienhelferinnen und drei pädagogische Mitarbeiter nahmen Kursangebote zu verschiedenen Themen wahr. Außerdem veranstaltete die Sehbehindertenschule einen Workshop für die SOSMütter über „Integration von Menschen mit Sehbehinderung“. Am Muttertag veranstaltete das SOS-Team ein Picknick für die SOS-Mütter außerhalb des Dorfes, bei dem die Mütter kulinarisch verwöhnt wurden. „Das war ein sehr schöner Ausflug, den wir alle sehr genossen haben“, erzählt eine SOS-Mutter. Drei Fußballfreunde Das SOS-Kinderdorf ist sehr stolz auf eine jüngst eingegangene Kooperation mit einem lokalen Fußballclub. Fußball ist besonders bei den Jungen beliebt und nun wird dieser Sport im Dorf vermehrt beworben, und talentierte Kinder werden gefördert. Ein besseres Leben für seine eigene kleine Familie Es war ein ganz besonderer Tag für Pablo, den er immer im Gedächtnis behalten wird: die Abschlussfeier der Sekundarschule. Als er sein Diplom mit Auszeichnung in Händen hielt, wusste er, dass er sich einen Traum erfüllt hatte und dass er dabei war, sich den nächsten zu verwirklichen. Mit seinen 18 Jahren beginnt er nun sein BuchhaltungsStudium und bereitet sich gleichzeitig auf eine ganz besondere Lebensaufgabe vor: Pablo wird bald Vater. Nach dem Tod seiner leiblichen Mutter kam der Junge mit acht Jahren mit seinen drei Brüdern ins Pablo (2.v.r.) mit seinen Schulfreunden am SOS-Kinderdorf. Die letzten vier Jahre verbrachte er Tag der Abschlussfeier in der SOS-Jugendeinrichtung zusammen mit neun anderen Jugendlichen, um sich auf ein selbstständiges Leben vorzubereiten. Sei es in der Schule wie daheim war Pablo immer ein S. 1/2 X HERMANN-GMEINER-FONDS DEUTSCHLAND E.V. Vorbild für seine Geschwister und Freunde: „Meine Brüder glauben an mich. Sie sind sich sicher, dass ich meine Träume verwirklichen werde. Ich habe Talent und eine gute Basis, auf die ich aufbauen kann“, so der selbstbewusste junge Mann. „Ich habe mir fest vorgenommen im Bereich Rechnungswesen Karriere zu machen, um meinem Sohn eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Das war immer schon mein Lieblingsfach. Ich liebe Zahlen und mache gern die Buchhaltung für Firmen.“ Trotzdem macht ihn die Arbeitsmarktentwicklung Sorgen, denn er möchte neben dem Studium an der Fachhochschule arbeiten, damit er mit seiner schwangeren Freundin zusammenziehen kann. Noch hat er keinen Job gefunden, aber wer Pablo kennt, weiß, dass der disziplinierte, verantwortungsvolle und fleißige Junge immer einen guten Plan hat. Was er anfängt, bringt er auch zu Ende. Pablo hat natürlich nicht immer nur die Arbeit im Kopf, er liebt es in seiner Freizeit Basketball mit seinen Freunden zu spielen. „Mein letztes Jahr in der Sekundarschule genoss ich sehr. Meine Freunde und ich verbrachten viel Zeit miteinander, wir redeten viel über unsere Zukunft. Wir gingen oft zum Pizza essen, und wenn wir lernen mussten, blieben wir zu Hause und kochten Pasta mit Schrimps”, erinnert er sich. Am Tag der Abschlussfeier feierte Pablo mit seiner SOS-Familie, Bald zu dritt: Pablo und seine seinen Freunden und natürlich mit seiner Freundin. „Ich hatte Freundin. so viel Spaß! Wir gingen zum Tanzen und genossen den Tag in vollen Zügen. Ich bin Gott so dankbar für die Stärke, die er mir gab, um die Herausforderungen des Lebens zu meistern“, sagt Pablo. S. 2/2
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