AUSGABE 2.2015 www.deutsche-rentenversicherung.de Das Magazin der Deutschen Rentenversicherung Da schau an! Comedian Michael Mittermeier über Improvisation und Grenzen des Humors Zeit für Familie Drei Paare über ihr Leben mit Kindern Rückhalt fürs Kreuz Mit diesen Übungen bleiben Sie beweglich Inhalt Familien im Mittelpunkt Titelfoto: wdv-O. Szekely; Fotos: wdv-B. Rüttger; Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg 1993 hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen beschlossen, jedes Jahr am 15. Mai an die Bedeutung der Familie zu erinnern. Dies soll dazu beitragen, den Wert von Familien ins Be wusstsein der Öffentlichkeit zu rücken und für ihre Unterstützung zu werben. In dieser Ausgabe erfahren Sie, mit welchen Leistungen die gesetzliche Rentenversicherung zur sozialen Absicherung von Familien und ins besondere beim Aufbau der Altersvorsorge bei trägt. Daneben ist es uns sehr wichtig, mit Prä ventions- und Rehabilitationsmaßnahmen bereits unmittelbar in die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zu investieren. Die Schul- und Aus bildungsfähigkeit ist Grundvorausset zung für eine erfolgreiche Erwerbs tätigkeit bei guter Gesundheit. Mein Rat: Eltern von Kindern und Jugendlichen, die eventuell eine RehaMaßnahme benötigen, sollten sich mit uns in Verbindung setzen, wenn wir mit ihnen oder dem behandeln den Arzt Kontakt auf nehmen sollen. Hubert Seiter, Geschäftsführer der Deutschen Rentenversicherung LEBEN 4 Staatliche Hilfe: Familienförderung im Überblick 6 Tipps: Was Eltern und Kindern nützen kann 8 Arzt in der Rehaklinik: Kein Job wie jeder andere 10 Familien: Wie sich das Leben mit Kindern ändert 14 Pflege: Was der Einsatz zu Hause bei der Rente bringt 16 Dialog: Michael Mittermeier über das Leben VOR ORT 20 Klinikbesuche: Einsatz für eine hohe Reha-Qualität 22 Firmenservice: Neue Hilfe für Arbeitgeber VORSORGE 24 Wohn-Riester: Ein Fundament für das Eigenheim GESUNDHEIT 28 Rücken: Mehr Bewegung – weniger Schmerzen 32 Pubertät: Tipps für geplagte Eltern 34 zukunft NETZ 34 Impressum Ausgabe 2.2015 zukunft jetzt 3 Leben 5,6 Milliarden auf einen Streich 7 Elterngeld Der Staat wendet jedes Jahr mehr als 200 Milliarden Euro zur Förderung von Familien auf. Es gibt mehr als 150 Einzel leistungen. Ein Überblick über einige der wichtigsten. 38 Milliarden Kindergeld Kindergeld gibt es auf Antrag für alle Kinder bis zum 18. Lebensjahr, für arbeitslose Kinder bis zum 21. und für Kinder in Ausbildung bis zum 25. Lebensjahr. Das Elterngeld soll nach der Geburt des Kindes das Einkom men bis zu 14 Monate ersetzen. Es beträgt je nach dem Nettoeinkommen des erziehenden Elternteils mindestens 300 Euro und höchstens 1 800 Euro pro Monat. Ein Elternteil kann bis zu 12 Monate Elterngeld erhalten – vorausgesetzt, er arbeitet nicht mehr als 30 Stunden die Woche. Das Elterngeld muss bei der Eltern geldstelle des Kreises oder der kreisfreien Stadt beantragt werden. Bei Kindern, die ab 1. Juli 2015 geboren werden, gibt es alternativ „ElterngeldPlus“. Das ist pro Monat nur halb so hoch, kann aber doppelt so lange bezogen werden. Höhe des Kindergeldes (unabhängig vom Einkommen der Eltern) 1. Kind 2. Kind 3. Kind 4. und weitere Kinder 184 € 184 € 190 € 215 € /Monat Bezieher höherer Einkommen sparen zusätzlich durch den Kinderfreibetrag bei der Einkommensteuer. Er beträgt für jedes Kind 7 008 Euro jährlich bei gemeinsam Veranlagten oder 3 504 Euro pro Elternteil. Die angekündigte Erhöhung von Kindergeld und Kinderfreibetrag war bis Redaktions schluss noch nicht beschlossen. Infos am Servicetelefon der Familienkasse der Bundesagentur für Arbeit: 0800 4 5555 30. 13 Milliarden Kindererziehungszeiten Für vor 1992 geborene Kinder gibt es im Westen bis zu 57 Euro mehr Rente im Monat, in den neuen Ländern sind es knapp 53 Euro. Bei nach 1991 geborenen Kindern gibt es bis zu 85 Euro mehr Rente in den alten und 79 Euro in den neuen Ländern. Infos dazu am kostenlosen Servicetelefon: 0800 1000 4800. 4 zukunft jetzt Ausgabe 2.2015 Leben 900 Millionen 628 Millionen Betreuungsgeld Mutterschaftsgeld Betreuungsgeld gibt es im Anschluss an das Elterngeld in der Regel ab dem 15. Lebens monat. Es muss bei der Stadtverwaltung beantragt werden. Voraussetzung: Die Eltern verzichten auf einen Kita-Platz. Dann gibt es unabhängig vom Einkommen der Eltern 150 Euro pro Monat längstens bis zum 3. Geburtstag des Kindes. Wer sein Kind lieber in eine Kita schickt, kann die Kosten dafür teilweise steu erlich geltend machen. Während des Mutterschutzes vor und nach der Geburt zahlt die gesetzliche Krankenkasse unter bestimmten Voraussetzungen Mutterschaftsgeld. Die Höhe richtet sich nach dem Ver dienst der letzten drei Monate und beträgt höchstens 13 Euro pro Kalen dertag. Darüber hinaus sind Kinder in der gesetzlichen Krankenversicherung kostenlos mitversichert. Infos gibt es bei der Krankenkasse. 470 Millionen Riester-Zulagen Auch bei der geförderten Altersvorsorge spielen Kinder eine Rolle. Wer einen Riester-Vertrag abgeschlossen hat, bekommt bis zu 185 Euro pro Jahr für Kinder, die bis 2007 geboren wurden. Für seit 2008 geborene Kinder fließen bis zu 300 Euro pro Jahr. Infos: www.zfa.deutsche rentenversicherung-bund.de 327 Millionen Der Kinderzuschlag beträgt maximal 140 Euro. Er wird nach Bedarf gezahlt. Anspruch haben Eltern, deren Einkommen zwar für den eigenen Unterhalt, nicht aber für die Kinder reicht und die trotzdem keinen Anspruch auf Arbeitslosengeld II haben. Zuständig ist die Familienkasse bei der Bundesagentur für Arbeit. Servicetelefon: 0800 4 5555 30. Ausgabe 2.2015 zukunft jetzt 5 Illustrationen: K. Haines Kinderzuschlag Leben Angebote für Familien Günstiger einkaufen oder tolle Ferien zu erschwinglichen Preisen – nicht nur der Staat bietet Leis tungen für Familien. Hier ein paar Tipps, die Eltern und Kindern nützen können. Weniger Eintritt zahlen im Zoo oder im Kletterwald und beim Einkauf in bestimmten Geschäften sparen – das machen Familienkarten mög lich. Viele Bundesländer, Kreise oder Kommunen haben Angebote speziell für Familien eingeführt – meist gemeinsam mit öffentlichen wie privatwirtschaftlichen Part nern, mit Einrichtungen und Dienst leistern. In einigen Länder oder Kommunen ist die Karte an eine Mindest kinderzahl gekoppelt, in anderen ans Einkom men der Familien. Weil es diese Karten aber nicht flächendeckend gibt, hat der Verband kinderreicher Familien eine nach Bundesländern sortierte Übersicht im Internet zusammengestellt. Der Verband sieht die Karten allerdings nicht nur positiv: Zwar sei es zu begrüßen, dass Familien durch Rabatte entlastet würden, Rabattaktionen von Fast-Food-Ketten hätten dabei aber nichts zu suchen. www.deutschlandfamilienkarte.de Raus aus dem Alltag Ferien mit der ganzen Familie – und das zu meist erschwinglichen Preisen. Dieses Ziel haben sich mehr als 70 gemeinnützige Familienferienstät ten von Kirchen, Arbeiter wohlfahrt, Naturfreun den, des Roten Kreu zes und des Pari tätischen Wohl fahrtverbands auf die Fahnen geschrieben und arbeiten dazu in der Bun desarbeitsge meinschaft Famili enerholung zusam men. In ihren Einrichtun 6 zukunft jetzt gen können Familien Zeit miteinander verbringen. Eltern und Kinder sollen aber auch Gelegenheit zu eigenen Aktivitäten haben. Für Familien mit kleinen und mittleren Einkommen gibt es unter Umständen ermäßigte Preise. Auf der Website der Arbeitsgemeinschaft kann man mit einem Rechner herausfinden, ob man davon profitiert. Außerdem zahlen einige Bundes länder Zuschüsse. Die Liste der dafür geltenden Kriterien findet sich ebenfalls auf der Seite. www.bag-familienerholung.de (Informationsportal) www.urlaub-mit-der-familie.de (Buchungs- und Anfrageportal) Ausgabe 2.2015 Fotos: Fotolia, cromary, Sunny studio,weseetheworld; wdv-A. Peisl; Privat 4 Bares Geld sparen Leben APPsolut hilfreich Wissenswertes und Tipps hat das Bundesfamilienministe rium im Familien-Wegweiser im Netz zusammengestellt. Hier gibt es nicht nur Informationen zu Elternzeit, Ganz tagsschulen oder Mehrgenerationenhäusern, sondern auch eine Sammlung praktischer Apps. Die fördern nicht nur die Medienkompetenz von Kindern durch sicheres Surfen, sie machen auch Spaß. 150 Spielideen sind bei spielweise in der App „Schau hin!“ gesammelt. Dabei gibt es Tipps für alle Altersgruppen, für drinnen oder draußen und für die einfachsten Gegenstände wie Luftballons, Kartoffeln, Löffel oder Papier. Eltern finden so leicht eine Alternative zu Spielekonsole oder Computer. Die App „Warte-Spiele“ vertreibt Langeweile in typischen Warte situationen – bei Behördengängen, beim Arzt oder auf langen Autofahrten. Die vorge schlagenen Spielideen funktionieren ohne technische Hilfsmittel. Die „Girls' Day & Boys' Day“-App hilft bei der Berufswahl. www.familien-wegweiser.de In den eigenen vier Wänden Ein Frühstück mit der ganzen Familie – und das in den eigenen vier Wänden. Viele Familien träumen vom Eigenheim. Und in Zeiten niedriger Zinsen stehen die Chancen nicht schlecht, dass er Wirklichkeit wird. Aber niedrige Zinsen sind nicht alles. Weil künftige Eigentümer auf dem Weg zum Häuschen im Grünen oder zur familienfreundlichen Stadtwohnung Vieles beachten müssen, gibt es die „Aktion pro Eigenheim“. Das ist die Aktion einer auf Bauthemen spezialisierten Fachagentur, die von verschiedenen Unternehmen unterstützt wird. Auf der Internetseite bekommen angehende Eigenheimbewohner einen Überblick über die verschiedenen Förderprogramme von Bund, Län dern, Kommunen und Kirchen. Vor allem Familien stehen im Fokus vieler Kommunen und werden beim Hausbau mit Vergünstigungen, Darlehen oder Zuschüssen unterstützt. Die Datenbank „Baugeld vom Bürgermeister“ enthält bundesweite Förderpro gramme von derzeit 763 Städten und Gemeinden. www.aktion-pro-eigenheim.de Ausgabe 2.2015 zukunft jetzt 7 Meine Zukunft enn man einen neuen Job wählt, versucht man möglichst viele Faktoren unter einen Hut zu bringen: Passt das Tätigkeitsprofil, kommt man in einem guten Team unter, stimmen Entfernung zum Wohnort, Jobsicherheit, Arbeitszeiten und vor allem, welche Weiterbildungsmöglichkeiten sind gegeben? Das alles konnten die frischgebackenen Reha-Ärzte Malwina Brucker und Sebastian Bock mit einem „Ja“ beantworten und doch ist es vor allem ein anderer Faktor, der sie täglich motiviert. Es ist der ganzheitliche Blick. Seit Ende 2014 arbeiten sie im Reha-Zentrum Seehof der Deutschen Rentenversicherung Bund bei Berlin. Dort wird Menschen mit Krankheiten des Herz-Kreislaufsystems und der Psyche geholfen. W Frisch im Dienst: Malwina Brucker und Sebastian Bock sind Reha-Ärzte. An ihrem Job loben sie vor allem den Blick aufs Ganze … 8 zukunft jetzt Die Klinik ist modern, weitläufig, hell. Es gib viele Therapiemöglichkeiten – und viele Spezialisten arbeiten unter einem Dach. Davon schwärmen beide, Brucker wie Bock: „Weil wir hier in einem fachübergreifenden Team arbeiten, haben wir mehr Möglichkeiten uns vom Patienten ein umfassendes Bild zu verschaffen“, sagt die 27-jährige Ärztin: Das Team besteht unter anderem aus Ärzten, Psychologischen Psychotherapeuten, Sozialarbeitern, Ergo- und Bewegungstherapeuten. Zudem gibt es im Haus zwei Fachabteilungen, Psychosomatik und Kardiologie. Für die Qualität der Diagnose und die Therapie sei das enorm wichtig. „Manchmal zeigt sich, dass die Eingangsdiagnose geändert oder ergänzt werden muss“, sagt Sebastian Bock. „Viele Patienten sind überrascht, wie oft sie Kontakt zu uns haben“, berichtet Brucker. Das kommt nicht von ungefähr. Ein Behandlungsschwerpunkt liegt in der Psychosomatik auf der Verhaltenstherapie, und dies nicht nur als Gruppen-, sondern auch als Einzeltherapie. Das Ziel der Reha ist es, Menschen langfristig zu helfen. Dazu braucht es kompetente Ärzte. Darum bietet die Klinik wöchentliche Psychotherapiesupervisionen und viele Weiterbildungsmöglichkeiten an. Für Sebastian Bock sind das wichtige Punkte, denn er macht gerade seinen Facharzt und sagt: „Ich bin sehr zufrieden.“ Ausgabe 2.2015 Fotos: R. Schmuck 2 über das Beste im Job Leben Mit Kindern muss man immer improvisieren – zum Beispiel, wenn Tochter Charly (9) unbedingt im Kostüm ihrer Lieblingsfigur aus Disneys „Die Eiskönigin“ aufs Foto will. Klar ist: Familie Bickel hält zusammen. 10 zukunft jetzt Ausgabe 2.2015 Leben Familienglück mit zwei Müttern – aber wenn Meret (l.) und Jessica Fluhr mit ihren Söhnen Janusz Sol (l.) und Seth Paris unterwegs sind, werden sie oft noch nicht als Familie wahrgenommen. Zeit für Familie Durch Kinder ändert sich viel im Leben von Eltern – sagen sechs Erwachsene, die es wissen müssen. at Johannes heute schon Obst gegessen? Wann hat er Mittagsschlaf gemacht? Wann gab’s zuletzt ‘ne frische Windel? Für Sylvia Rathjen (37) und Daniel Hundertmark (35) sind das oft die wichtigsten Fragen des Tages. Es ist ihre „Baby-Übergabe“: Die beiden arbeiten in Teilzeit und teilen sich die Betreuung von Johannes (20 Monate) und den Haushalt. „Wir müssen zwar viel organisieren, aber ich bin froh, dass wir so beide Zeit für ihn haben“, sagt Sylvia Rathjen. Sie ist Redakteurin und in Elternzeit-Teilzeit. Er ist gelernter Hotelfachmann, hat gerade sein Studium abgeschlossen und überbrückt mit der Arbeit im Hotel die Zeit, bis er eine Stelle als Berufsschullehrer gefunden hat. Weil er sich die Arbeitszeit im Hotel einteilen kann, klappt das mit der gemeinsamen Kinderbetreuung sehr gut. Wenn sich ihre Arbeitszeit überschneidet, springen Oma und Opa oder die Tagesmutter H Ausgabe 2.2015 ein. Seit zwölf Jahren sind die beiden Mainzer zusammen, verheiratet sind sie nicht. „Noch nicht“, betont Sylvia und lacht. Aber dass sie eine Familie gründen würden, war beiden früh klar. Auch wenn das im Alltag bedeutet, dass alles auf den Kopf gestellt wird: „Bis abends um halb acht bestimmt Johannes unseren Tagesablauf“, erzählt Sylvia. Und das sei überhaupt nicht schlimm. „Es ist zwar alles etwas komplizierter und kann manchmal sehr anstrengend sein, aber trotzdem empfinden wir es als Geschenk, dass Johannes da ist.“ In der Minderheit Sich bewusst für eine Familie entscheiden – heute machen das immer weniger Paare. Nur in knapp 20 Prozent aller deutschen Haushalte leben Kinder. 1991 waren es noch 27 Prozent. Mehr als die Hälfte der Kinder sind Einzelkinder und leben bei verheirateten Eltern. Unter zukunft jetzt 11 Leben „Wir werden das Kind schon schaukeln“ – Sylvia Rathjen und Daniel Hundertmark arbeiten Teilzeit, um sich gleichberechtigt um den kleinen Johannes zu kümmern. allen Familienformen ist die Ehe mit fast 70 Prozent noch immer die verbreitetste. Aber sie wird von anderen Familienformen abgelöst: 1996 waren noch 81 Prozent der Eltern verheiratet. Seitdem hat sich die Zahl der Lebensgemeinschaften mit Kind von knapp fünf auf zehn Prozent verdoppelt. Die Zahl der Alleinerziehenden ist von 14 auf 20 Prozent gestiegen. Selbst wieder Kind Verheiratet und Eltern von zwei Kindern: Das sind Kerstin und Matthias Bickel, beide 43, aus dem südthüringischen Sülzfeld. Die beiden Töchter Antonia und Charly sind zehn und neun Jahre alt. „Früher“, so erzählt Kerstin ∏ DAS TUT DIE RENTENVERSICHERUNG FÜR FAMILIEN: Niedrigverdienste: Die Arbeitsein künfte von gering verdienenden Müt 12 zukunft jetzt tern oder Vätern können für die Zeit nach 1991 zwischen dem dritten und dem zehnten Geburtstag des Kindes aufgewertet werden – um bis zu 50 Prozent, aber nicht über 100 Prozent des Durchschnittsverdienstes. Voraus setzung ist eine Mindestversiche rungszeit von 25 Jahren. Hinterbliebenen- und Waisenrente: Die gesetzliche Rente sichert im Falle des Todes auch die hinterbliebenen Familienangehörigen finanziell ab. Das gilt sowohl für Ehepartner als auch für eingetragene Lebenspartner. Die Hin terbliebenenrente beträgt 55 (bei Ren ten nach altem Recht 60) Prozent der Rente, die dem Verstorbenen zustand oder zugestanden hätte. Hinterblie bene Kinder erhalten Waisenrente. Versorgungsausgleich: Wenn eine Ehe geschieden wird, regelt der Versor gungsausgleich die Rentenansprüche gesetzlicher wie privater Altersvor sorge. Dabei wird jedes während der Ehezeit erworbene Anrecht auf Alters vorsorge zwischen den beiden Part nern vorrangig innerhalb des jeweili gen Versorgungssystems geteilt. Seit 2005 findet der Versorgungsausgleich in der Regel auch bei der Aufhebung einer eingetragenen Lebenspartner schaft statt. Ausgabe 2.2015 Fotos: wdv-M. Wörz; wdv-B. Rüttger; wdv-O. Szekely Kindererziehungszeiten: Mütter und Väter, die Kinder erziehen, können damit ihre Rente steigern. Erziehende werden dabei einfach einem Durch schnittsverdiener (2015: rund 35 000 Euro) gleichgestellt. Für jedes vor 1992 geborene Kind werden bis zu zwei Ent geltpunkte auf dem Rentenkonto des Erziehenden gutgeschrieben, für jedes nach 1991 geborene Kind bis zu drei Entgeltpunkte. Derzeit entspricht ein Entgeltpunkt einer Bruttomonatsrente von 28,61 Euro in den alten und 26,39 Euro in den neuen Ländern. Leben Bickel, „war der Job das Wichtigste für uns.“ Das habe sich durch die Kinder geändert. Sie hat nach jedem Kind etwa ein Jahr ausgesetzt und dann ihre Stelle bei der Sparkasse auf 70 Prozent reduziert. Er ist Betriebswirt in einem Autohaus und hätte damals gern Elternzeit genommen, aber vor zehn Jahren war das noch unüblich. Und von Elterngeld war noch keine Rede. Heute stehen keine Städtereisen und Museumsbesuche mehr auf dem Urlaubsplan der Bickels, sondern unkomplizierte Strandurlaube im Familienhotel. „Und das ist völlig okay. Wir hatten vor der Geburt der Kinder genug Zeit, als Paar zu reisen“, sagt Kerstin Bickel. Matthias Bickel wird mit seinen beiden Töchtern selbst wieder zum Kind: „Wenn ich müde von der Arbeit komme, gucke ich mit den Mädchen einen Märchenfilm oder spiele ein Brettspiel und schon ist der Akku wieder voll.“ Mit zwei Müttern Als Familie leben, aber nicht als solche wahrgenommen werden – diese Erfahrung machen Meret (26) und Jessica Fluhr (27) aus Stuttgart immer wieder. Die beiden Frauen leben seit 2011 in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft und haben zwei Söhne, Seth Paris (vier Monate) und Janusz Sol (2). „Viele Leute halten uns für Schwestern oder Freundinnen, die mit ihren Kindern zusammen unterwegs sind“, erzählt Meret Fluhr, die als Geomatikerin vollzeit beim Land Baden-Württemberg arbeitet und dort unter ande- rem an einem Schulradwege-Konzept tüftelt. Ihre Frau Jessica ist angehende Erzieherin, in Elternzeit und holt nebenbei ihr Abitur nach. Für die beiden Frauen hatte die Familienplanung bürokratische Hürden: Die eine musste das leibliche Kind der anderen adoptieren. Der Aufwand habe sich aber gelohnt: „Früher brauchten wir mehr zum Glücklichsein. Heute reicht es schon, wenn der Kleine sich zum ersten Mal allein auf den Bauch gedreht hat oder der Große allein ein neues Puzzle schafft“, erzählt Meret. Dass die beiden Mütter durch die Söhne weniger Zeit für Hobbys wie Sport oder Wandern haben, stört sie nicht. „Das ist ja nur vorübergehend. Wenn die Jungs größer sind, können sie einfach mitmachen.“ Unbezahlbare Hilfe Für die häusliche Pflege von Angehörigen gibt es auch einen Zuschlag für die Rente Knapp eine Million Menschen werden von Angehörigen zu Hause gepflegt. Eine schwere Aufgabe – die man kaum angemessen honorieren kann. 14 zukunft jetzt uten Morgen, Mutter, das Frühstück ruft.“ Mit einem Lächeln greift Monika Witthaus um den linken Arm der 89jährigen Frau, die vor ihr im Bett liegt, und hilft ihr dabei, sich aufzurichten. „Wenn ich dich nicht hätte“, lächelt Anna Breuer zurück und versucht, ihrer 57-jährigen Tochter die Arbeit durch Unterstützung zu erleichtern. Das Frühstück ist nur der erste Teil der täglichen, kraftraubenden Arbeit, die seit drei Jahren das Leben von Monika Witthaus bestimmt: Körperpflege, kochen, Essen reichen, aus dem Bett holen, Wunden versorgen, ein- G kaufen, Arztgänge erledigen. Nahezu während des ganzen Tages kümmert sich die gelernte Bürokauffrau, deren zwei Kinder bereits erwachsen sind, immer wieder um ihre Mutter. Eine Situation, die sich teilweise auch belastend auf das Privatleben für sie und ihren berufstätigen Mann auswirkt. Denn immer wieder fällt ein Gespräch mit Freunden oder ein gemeinsamer Kinobesuch der Pflege zum Opfer. Im Durchschnitt wendet Monika Witthaus täglich etwa 2,5 Stunden für die Pflege ihrer Mutter auf. Diesen Wert hat der Medizinische Ausgabe 2.2015 Leben ∏ PFLEGE STEIGERT DIE RENTE Knapp eine Million Menschen werden von Angehörigen in häuslicher Umgebung ge pflegt. Für diese Tätigkeit bekommen die Pflegenden – offiziell: „Pflegepersonen" – Pluspunkte in der Rentenversicherung gut geschrieben. Einzige Voraussetzungen: ‡ Die Pflege (von einem oder mehreren Pfle gebedürftigen) nimmt insgesamt mindestens 14 Stunden pro Woche in Anspruch. ‡ Die Pflegeperson übt neben der Pflege höchstens noch 30 Stunden wöchentlich eine Erwerbstätigkeit aus. Monatl. Rentenerhöhung für ein Jahr Pflege (im 1. Hj. 2015, in €) Pflege Mindestpflege aufwand in stufe Wochenstunden III II I alte Länder (brutto) neue Länder (brutto) 28 22,25 20,48 21 16,69 15,36 14 11,12 10,24 21 14,83 13,65 14 9,89 9,10 14 7,42 6,83 Fotos: wdv-J. Lauer; wdv-A. Schwander Quelle: Deutsche Rentenversicherung Dienst der Krankenkassen (MDK) ermittelt, nachdem sich Witthaus bei der Pflegeversicherung ihrer Mutter wegen ihrer Pflegetätigkeit gemeldet hatte. Die 89-jährige Anna Breuer gehört zu den mehr als 1,8 Millionen Menschen in Deutschland, die nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums ambulante Leistungen der Pflegeversicherung beziehen. Etwa die Hälfte von ihnen wird laut Bundesregierung von Angehörigen in häuslicher Umgebung gepflegt. Da Anna Breuer nicht nur körperlich eingeschränkt ist, sondern auch erheblichen allgemeinen Betreuungsbedarf hat, stehen ihr seit Anfang 2015 monatlich 316 Euro Pflegegeld und für PflegesachleisAusgabe 2.2015 tungen bis zu 689 Euro zu. Für ihre Tochter zahlt ihre Pflegekasse zudem seit drei Jahren Rentenbeiträge an die Rentenversicherung (zur Höhe der Rentenansprüche: siehe Tabelle rechts). Des Geldes oder der Rentensteigerung wegen würde Monika Witthaus ihre Mutter aber niemals pflegen. „Ich mache das, weil sie meine Mutter ist“, erklärt sie bestimmt. Eine Einschränkung macht sie aber doch: „Sollte ich das Gefühl bekommen, dass ich die Pflege nicht mehr allein schaffe, werde ich gemeinsam mit meiner Mutter über ein Pflegeheim nachdenken. Denn dass ich oder meine Ehe durch die Pflege zu Schaden kommen, würde meine Mutter nicht wollen.“ ∏ NEUREGELUNGEN AB 2015 Pflegeunterstützungsgeld Seit 1. Januar 2015 können Beschäftigte, die kurzfristig eine akute Pflegesituation für einen Angehörigen bewältigen müssen, Pflegeunter stützungsgeld in Höhe von 90 Prozent des weg fallenden Nettoverdiensts in Anspruch nehmen. Pflegezeit mit zinslosem Darlehen Wer zur Pflege Angehöriger bis zu sechs Monate lang aus dem Beruf aussteigen oder Teilzeit arbeiten will, kann jetzt durch ein zinsloses Darlehen in Höhe der Hälfte des wegfallenden Nettogehalts gefördert werden. Familienpflegezeit Bis zu zwei Jahre Familienpflegezeit ist mög lich – bei mindestens 15-Job-Wochenstunden. zukunft jetzt 15 Leben »Immer wenn Menschen keinen Humor vertragen, stimmt was nicht.« ZUR PERSON Michael Mittermeier (48) Er gilt als einer der Wegbereiter der Comedy in Deutschland. Seit 28 Jahren bringt er sein Publikum zum Lachen – und gerne auch mal zum Nachdenken. Er lebt in München, ist mit der Sängerin Gudrun Mitter meier verheiratet und Vater einer Tochter. www.mittermeier.de 16 zukunft jetzt Ausgabe 2.2015 Leben Der versteht Spaß Ein Blackout hält ihn nicht auf: Michael Mittermeier über Improvisation, Familie und Grenzen des Humors. ie Tür ist verschlossen, wir kommen nicht ins Münchner Lustspielhaus. Kein Problem für Michael Mittermeier: „Mir nach! Wir gehen durch die Küche rein.“ Schwupp sind wir drin. Mittermeier kennt sich hier aus. „Als ich noch nicht bekannt war, haben die mich hier spielen lassen. Einmal waren wir sogar mehr Leute auf der Bühne als im Publikum. Wir haben trotzdem gespielt.“ Er liebt das Lustspielhaus. Heute wäre es zu klein für seine Fans. D Dein aktuelles Programm heißt „Blackout“: Jeder hat ja schon mal einen gehabt. Jetzt kommt der Mittermeier und legt seinen Daumen in die Wunde – oder was hat es mit dem Titel auf sich? Ich suche immer nach einem Kosmos – einem Überthema. Es gibt ja viele Black- Ausgabe 2.2015 outs: Nuklear-, Euro-, Strom- und ganz persönliche. Blackouts sind also ein sehr volksnahes Thema, das man auch gut in die große Politik oder ins Philosophische weiterspinnen kann. Apropos Stromausfall: Dein Programm hat ja wirklich dazu geführt ... Ja tatsächlich: Wir hatten den Titel für das Programm schon, da habe ich mich mit meinem Co-Autor in Frankfurt getroffen. Prompt kam es zu einem Stromausfall. In den nächsten Tagen haben wir uns noch mal in München getroffen und auch da gab es wieder in manchen Stadtteilen einen Stromausfall. Für uns hatte das was Prophetisches. Wir waren nur froh, dass unser Programm „Blackout“ heißt und wir es nicht „Super-Gau“ genannt haben. zukunft jetzt 17 Leben » Unser Humor hat den schlechtesten Ruf der Welt. Da musste ich unbedingt was tun.« Michael Mittermeier Hast du schon mal einen Blackout auf der Bühne gehabt? (lacht) Viele und oft – aber das stört nicht. Das musst du ja überspielen. Selbst wenn du dem Publikum sagst: „Ich weiß jetzt gerade nicht weiter“, halten die das für einen Gag. Ich improvisiere dann und aus dem Blackout entstehen wieder sehr schräge, lustige Dinge. Es kann halt auch Gutes aus einem Blackout entstehen. Wäre umgekehrt aber blöd, wenn man immer einen Blackout bräuchte für eine gute Improvisation. Aber ist es nicht das Gemeine an Blackouts heutzutage, dass die alle bei YouTube landen? Ja, genau das finde ich schade. Wenn du von einem Blackout erzählst, dann ist das eine schöne Anekdote von früher. Ein Blackout-Video auf YouTube wird doch schnell billig. 18 zukunft jetzt Du findest viele deiner Gag-Vorlagen auf der Straße, sagst du. Du hebst sie auf und wie geht es weiter? Ich schreibe vieles auf. Dann kann es Wochen, wenn nicht Monate oder Jahre dauern, bis was daraus wird. Ich setze mich hin, höre extrem laut Musik und fange an zu schreiben. Wenn ich dann richtig weggebeamt bin, fliegen mir die Sätze einfach zu. Präsentierst du deine Gags vor einem Testpublikum? Auf keinen Fall. Testen geht nur vor zahlendem Publikum. Spiel nie, nie, nie vor Publikum, das nichts bezahlt hat. Dann hat dein Programm keinen Wert. Wenn du was bezahlt hast, dann hörst du zumindest zu. Ist Schadenfreude ein Garant für Lacher? Jein. Ich mache mich gar nicht so gerne über andere lustig. Ich mache mich ja selbst oft zum Ziel des Spotts. Bei Mächtigen mache ich eine Ausnahme: Da ist der Humor eine Waffe. Gibt es regionale Unterschiede beim Humor? Wenn ich in einer Region bin, dann rede ich auch gerne über die Region. Meine Programme sind also regional geprägt. Ich sammel das übrigens. Zu allen Städten, wo ich war, habe ich Notizen, wer dort beliebt, wer der Depp ist und welche Improvisationen gezündet haben. Die Infos nutze zukunft jetzt online Mehr Fotos von Michael Mittermeier finden Sie im E-Paper von „zukunft jetzt“ unter: www.deutsche-rentenversicherung.de Ausgabe 2.2015 Leben ich nicht, um wieder die Gags zu machen, sondern eher, um mich inspirieren zu lassen. Es ist immer gut, wenn man wohin kommt und schon ein bisschen Bescheid weiß. ben. Deswegen fühlt man sich ja so unwohl mit Fundamentalisten – egal, von welcher Seite. Immer wenn Menschen Humor nicht ertragen, stimmt was nicht. Was klappt überall? „Xenophobie im Kleinen“ läuft immer: In jeder Gemeinde gibt es einen anderen Ort, den du nur veräppeln musst, und schon hast du das Publikum auf deiner Seite. Du kennst auch den Humor anderswo, weil du viel im angelsächsischen Ausland auftrittst. Wie kam das? Unser Humor hat den schlechtesten Ruf der Welt. Da musste ich unbedingt was tun (lacht). Nein, im Ernst: Mein Antrieb war es immer, neue Grenzen auszuloten. Außerdem brauchte ich neue Inspirationen. Aber du kannst ja auch sehr charmant sein: „Schwangere sind sexy!“ hast du in deinem alten Programm „Achtung Baby“ ins Publikum gerufen. Hast du das damals ernst gemeint? Ja, schon. Ich kann auch mal charmant sein. Wenn ich über Männer und Frauen rede, nutze ich ja gerne mal Klischees – aber eben nicht diese Bananenschalen-Klischees, die jeder schon hundertmal gehört hat. Fotos: wdv-O. Szekely In deinen Programmen plauderst du ja auch über Privates: Hast du schon mal zu Hause Ärger für einen Gag bekommen? Nein, nie. Ich bin ja immer respektvoll. Ich finde es geschmacklos, wenn man seine Frau oder Freundin auf der Bühne blöd macht, um Lacher zu kriegen. Außerdem ist das doch nicht privat, was ich bislang erzählt habe, sondern allgemeingültig. Ich habe damals zum Beispiel mit „Achtung Baby“ kein Programm über meine Tochter gemacht, sondern über Babys und ihre Eltern. Schwangerschaftstest, Kinderwagenkauf und alles – das macht doch jeder durch. Humor hilft in der Erziehung, oder? Humor ist wichtig – nicht nur in der Erziehung, sondern in allen Beziehungen. Niemand trifft sich gerne mit Menschen, die keinen Humor haAusgabe 2.2015 Im Ausland denkt man doch gar nicht, dass Deutsche überhaupt Humor haben, oder? ... und dann lachen sie doch. Aber ist es nicht Wahnsinn, dass alles mit Humor im Deutschen negativ belastet ist: „Schadenfreude“, „zum Lachen in den Keller gehen“, „Scherz beiseite“, „Spaß muss sein“ oder „du hast einen Clown zum Frühstück gegessen“. Dann bist du das Goethe-Institut für die Lachmuskeln? Nein, nein. Amerikaner oder Engländer kennen das Goethe-Institut nicht, viele nicht mal Goethe selbst oder Schiller. Da kann ich schon mal erzählen, dass die beiden beim FC Bayern trainieren. kompakt Mehr Verdienst möglich Junge Frauen und Männer ab 18 Jahren, die noch eine gesetzliche Waisenrente beziehen, dürfen ab 1. Juli unbegrenzt nebenher verdienen. Diese gesetzliche Neuregelung beschloss der Bundestag Ende Februar. Bisher dürfen volljährige Waisen monatlich höchstens 503,54 Euro in den alten oder 464,46 Euro in den neuen Ländern anrechnungsfrei verdienen. Bei höheren Einkünften wird die Rente derzeit um 40 Prozent des Betrags, der über dieser Hinzuverdienstgrenze liegt, gekürzt. Rentenzuschlag möglich Wer erst nach der regulären Altersgrenze in Rente geht, bekommt später mehr Geld. Über diese Möglichkeit informiert die Rentenversicherung Versicherte jetzt in einem Brief, wenn sie kurz vor der Regelaltersgrenze stehen und noch keinen Rentenantrag gestellt haben. Für jeden Monat, in dem man die Rente nach der persönlichen Altersgrenze nicht in Anspruch nimmt, erhöht sich die Rente um 0,5 Prozent. Rentenablehnung möglich Wie geht es in den nächsten Jahren mit dir weiter? Ich werde weiter touren, ein Buch schreiben und wieder touren. Als Stand-Up-Comedian hörst du nicht einfach auf. Wir drücken die Daumen, dass das weiter erfolgreich läuft und es für die Rente reicht. (lacht) Sieht so aus, als würde das so funktionieren. Wer eine Straftat mit der Folge eigener Erwerbsminderung begeht, muss damit rechnen, dass er keine gesetzliche Rente bekommt. Das hat das Hessische Landessozialgericht entschieden (Az.: L 5 R 129/14). Ein Mann ohne Fahrerlaubnis hatte mit 1,39 Promille Alkoholgehalt im Blut einen Verkehrsunfall verursacht und sich dabei selbst so verletzt, dass er dauerhaft erwerbsgemindert wurde. zukunft jetzt 19 Vor Ort Nicola Wenderoth, Leiterin des Dezernats für „Zusammenarbeit mit den Vertragseinrichtungen“ und Dr. Thomas Hansmeier, Leiter des Fachbereichs „Reha bilitationseinrichtungen“. Auf Herz und Nieren wie ein Mitarbeiter oder eine Mitarbeiterin der Verwaltung – vor Ort einen Eindruck von den Rehabilitationseinrichtungen. Neben einem Rundgang durch die Klinik sprechen sie mit der Leitung, den Patienten und den Therapeuten. Dabei checken die Visitoren ab, ob die Klinik die vereinbarten Anforderungen erfüllt. Unter anderem prüfen sie die räumliche und die personelle Struktur: Welche Qualifikation besitzen die ärztliche Leitung und die Therapeuten? Wie ist die Klinik mit Therapiegeräten ausgestattet? Sind die Räume barrierefrei? Wie sind die Patientenzimmer ausgestattet? Das und vieles mehr nehmen sie genau unter die Lupe. Visitationen sichern eine qualitativ hochwertige Reha napp 800 000 Anträge auf eine medizinische Rehabilitation gingen 2014 bei der Deutschen Rentenversicherung Bund ein. Rentenversicherungsweit waren es sogar rund 1,67 Millionen Anträge, wie Dr. Thomas Hansmeier, Leiter des Fachbereichs „Rehabilitationseinrichtungen“, erklärt. K Viele Krankheitsgründe Die Gründe, warum Menschen längerfristig erkranken, sind vielfältig: Bei den Erwachsenen bilden orthopädische Erkrankungen die Hauptgruppe, gefolgt von onkologischen. Kinder und Jugendliche haben meistens mit psychischen Erkrankungen zu kämpfen. „Behandlun20 zukunft jetzt gen wegen Adipositas folgen hier gleich an zweiter Stelle“, sagt Dr. Marion Kalwa, die das Dezernat „Zusammenarbeit mit den Rehabilitationseinrichtungen, Psychologie/ Gesundheitstraining, Gutachterwesen“ leitet. Anforderungen erfüllt? Zu den Aufgaben des Fachbereiches gehören regelmäßige Visitationen in den 27 eigenen Kliniken der Deutschen Rentenversicherung Bund sowie den rund 800 Vertragskliniken in ganz Deutschland. Insgesamt sind 35 Visitoren im Einsatz. Etwa alle drei Jahre verschaffen sich die Visitorenteams – in der Regel ein Arzt oder eine Ärztin so- Dr. Marion Kalwa, Leiterin des Dezer nats „Zusammenarbeit mit den Reha bilitationseinrichtungen, Psycholo gie/Gesundheitstraining, Gutachterwesen“ und Dr. Ralph Jäger. Ausgabe 2.2015 Vor Ort „Unser Fokus liegt darauf, dass die Patienten eine qualitativ hochwertige Reha bekommen“, betont Nicola Wenderoth, Leiterin des Dezernats für „Zusammenarbeit mit den Vertragseinrichtungen“. Patientenbefragungen sind deshalb besonders wichtig. Im Gruppengespräch können die Rehabilitanden von ihren Erfahrungen berichten. Der Großteil ist mit der Reha-Maßnahme sehr zufrieden, so das Fazit der Visitoren. Mit Kliniken im Gespräch Nach der Visitation werten Visitoren und Klinikleitung das Ergebnis aus. Was besonders positiv auffiel, wird besprochen, ebenso Prozesse und Strukturen, die noch verbessert werden können. Wie schnell das geschehen muss, hängt vom Einzelfall ab. „Müssen etwa bauliche Maßnahmen erfolgen, haben die Kliniken natürlich etwas mehr Zeit“, erläutert Dr. Marion Kalwa. Da viele Einrichtungen Patienten von mehreren Rentenversiche- ∏ LEISTUNGEN ZUR MEDIZINISCHEN REHABILITATION 2014 Bewilligungen der DRV Bund nach ausgewählten Indikationen 31 012 Herz-KreislaufErkrankungen 185 991 Bewegungsorgane 91 869 Neubildungen 26 779 Nervensystem 84 916 Psychische/ psychosomatische Erkrankungen Quelle: Deutsche Rentenversicherung Bund rungsträgern behandeln, erfolgen die Visitationen oft gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen der Regionalträger. „Hier findet ein enger Austausch statt“, so Dr. Ralph Jäger, „weil alle Beleger der Kliniken das gleiche Interesse an einer guten Qualität der Rehabilitation haben“. Die Visitationen werden in der Regel mit gutem Ergebnis abgeschlossen. Sie werden von den Einrichtungen als hilfreiches Instrument zur Qualitätssicherung angenommen und tragen entscheidend zum hohen Standard der Rehabilitationsleistungen bei. ∏ INFO Fotos: Detlev Terbach/Deutsche Rentenversicherung Bund Informationen zur medizinischen oder beruflichen Rehabilitation finden Sie auf www.deutsche-rentenversicherung bund.de oder in den Broschüren „Medizini sche Rehabilitation: Wie sie Ihnen hilft“ und „Berufliche Rehabilitation: Ihre neue Chance“ (Abbildungen links), die Sie kos tenlos über die Homepage der Deutschen Rentenversicherung Bund bestellen kön nen. Anträge erhalten Sie in einer der Aus kunfts- und Beratungsstellen der Deut schen Rentenversicherung, bei Ihrer Kran kenkasse, über den behandelnden Arzt oder über die Homepage der Deutschen Rentenversicherung. Ausgabe 2.2015 zukunft jetzt 21 Vor Ort Sympathische Firmenberatung: In Baden-Württemberg hat der Firmen service ein Gesicht. Oder besser elf: Diese Experten stehen Unternehmen kompetent und kostenlos zur Verfügung. management, zur Altersvorsorge, aber auch, wenn es zum Beispiel um Arbeitsverhältnisse geht, die mit dem Ausland in Verbindung stehen. Rentenversicherung für Arbeitgeber leicht gemacht Mit ihrem Firmenservice bietet die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Unternehmen echten Mehrwert e zur Hälfte kommen die Beiträge zur Rentenversicherung vom Arbeitnehmer und vom Arbeitgeber. Spricht die Deutsche Rentenversicherung (DRV) von ihren Kunden, sind also stets die Arbeitnehmer und die Arbeitgeber gemeint. Wer in die Rentenversicherung einbezahlt, sorgt dafür, dass die Renten ausbezahlt werden können. So funktioniert der Generationenvertrag. Die Rentenversicherung ist aber nicht nur Rentenkasse. Im Gegenteil: Die Rentenversicherung kann mehr und macht viel mehr. Beispielsweise, wenn es darum geht, Arbeitnehmer möglichst fit im Job zu halten. J Hubert Seiter, Geschäftsführer der DRV Baden-Würt temberg: „Wir haben unser Serviceangebot speziell für Unternehmen massiv ausgebaut. Keine Frage bleibt un beantwortet. Mein Tipp an Arbeige ber: Stellen Sie uns auf die Probe!“ 22 zukunft jetzt Genau hier setzt ein Service an, den die Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg seit über einem Jahr den Unternehmen und Betrieben im Land anbietet: Der Firmenservice unterstützt Arbeitgeber und Personalverantwortliche in den Betrieben dabei, sich den Auswirkungen des demografischen Wandels in der betrieblichen Arbeitswelt erfolgreich zu stellen. Alles aus einer Hand Im Frühjahr 2014 hat die DRV Baden-Württemberg ihr Serviceangebot für Betriebe im „Ländle“ umfassend erweitert. Hatten die Firmen zuvor unterschiedliche Ansprechpartner für die verschiedenen renten- und gesundheitsrelevanten Themen, steht ihnen mit dem Firmenservice jetzt ein Ansprechpartner in allen Regionen in BadenWürttemberg vor Ort zur Verfügung. Die Firmenberater unterstützen Arbeitgeber, Werks- oder Betriebsärzte, Betriebsräte und Schwerbehindertenvertretungen bei allen Fragen zum Betrieblichen Gesundheits- Individuell und vielfältig Dabei orientieren sich die Firmenberater an den individuellen Bedürfnissen der Unternehmen. Das kann eine Beratung oder ein Vortrag zu den Themen Prävention, Rehabilitation, Altersvorsorge, Rente oder Beiträge und Meldungen sein. Firmenberater stehen auch für eine Demografieberatung zur Verfügung, Besonders berücksichtigt werden dabei brachenspezifische und regionale Besonderheiten. Auf Wunsch des Arbeitgebers organisieren die Firmenberater Betriebssprechtage im Unternehmen. Sie sind Berater, Lotsen und Kümmerer in einer Person. Kostenloser Service „Unser Haus ist in allen Regionen Baden-Württembergs präsent. Das kommt im Rahmen unseres Firmenservices nun auch verstärkt den Arbeitgebern zugute“, betont Andreas Schwarz, Mitglied der Geschäftsführung der DRV Baden-Württemberg. „Unser Firmenservice hat ein Gesicht. Die Firmenberater sind in der Region unterwegs und kennen die regionalen Besonderheiten bestens. Und sie treffen auch Entscheidungen vor Ort schnell und kompetent. Deshalb gibt’s E-Mail-Adressen und Telefonnummern der Berater mit Fotos im Internet“, so Schwarz. „So ist eine schnelle und einfache Kontaktaufnahme gewährleistet.“ Ausgabe 2.2015 Vor Ort „Unser neuer regionaler Service kommt an“ Fotos: Deutsche Rentenversicherung Baden-Württemberg Michael Raith koordiniert den Firmenservice der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg ¿Herr Raith, welche Erfahrungen haben die Firmenberater in den ers ten 15 Monaten des neuen Services gemacht? In den ersten Monaten haben wir in Zusammenarbeit mit Arbeitgeberdachverbänden sowie den Industrieund Handelskammern und Handwerkskammern das neue Beratungsangebot bekannt gemacht. Gespräche mit Arbeitgebern zeigten, dass es große Informationsdefizite gibt, wenn es um das Leistungsspektrum der gesetzlichen Rentenversicherung geht. Kaum bekannt ist, dass die DRV beispielsweise bundesweit größter Rehaträger ist und sich intensiv der nachhaltigen gesundheitlichen Prävention widmet. Bereits im ersten Jahr haben weit über 1 000 Arbeitgeber unseren Firmenservice in Anspruch genommen, davon etwa die Hälfte mehrmals. Dabei schätzen die Firmen unseren ganzheitlichen Ansatz. Egal, ob es um das Thema „Gesunde Mitarbeiter im Betrieb“, um Fragen zur gesetzlichen, betrieblichen und privaten Altersvorsorge oder beitragsrechtliche Fragen geht: Der Firmenberater kann weiterhelfen. In etwa 90 Prozent der Fälle war dies sogar abschließend möglich. Der Firmenservice kommt auch den Arbeitnehmern zugute. Keine Konkurrenz ist der Firmenservice zu den RehaFachberatern oder den Betriebsprüfern. Im Gegenteil: Firmenservice, Reha-Fachberater und Betriebsprüfer ergänzen sich. ¿Welche Rückmeldungen gibt es speziell von kleinen und mittleren Betrieben? Ausgabe 2.2015 Hans-Michael Diwisch (l.), Arbeitgebervertreter und Vorsitzender der DRV-Vertreter versammlung, zieht mit Michael Raith, dem Leiter des Firmenservices der DRV Baden Württemberg, eine positive Bilanz des umfassenden Arbeitgeberservices. In Baden-Württemberg haben über 95 Prozent der Betriebe weniger als 250 Mitarbeiter. Kleine und oft auch mittelständische Unternehmen verfügen nicht über die personellen Ressourcen außerhalb des eigentlichen Betriebszweckes. Diese Unternehmen sind vom demografischen Wandel regelmäßig besonders stark betroffen. Fachkräfte gewinnen und sichern ist da bereits heute ein zentrales Thema. Rund 62 Prozent der bisher von uns beratenen Betriebe gehören zu dieser Zielgruppe. ¿Gibt es Wartezeiten, wenn ein Arbeitgeber den Firmenberater zu einem Vor-Ort-Termin bittet? Unser Firmenservice ist dezentral, also regional ausgerichtet. Die Nähe zum Kunden schafft zeitlich und räumlich kurze Wege. Unser Ziel ist es, dass der anfragende Arbeitgeber innerhalb kürzester Zeit telefonisch oder per E-Mail eine Rückmeldung erhält. Ist eine Vor-Ort-Beratung angezeigt, sind wir in Abstimmung mit dem Arbeitgeber bemüht, diese möglichst zeitnah durchzuführen. ¿Wie soll der Firmenservice weiterentwickelt werden? Ziel ist und bleibt die Unterstützung der Unternehmen nach dem Motto „starke Mitarbeiter – starke Firma“. Der Firmenservice ist ein dynamischer Prozess. Bereits heute zeichnet sich ab, dass die kontinuierlich wachsende Nachfrage der Arbeitgeber eine personelle Aufstockung des Firmenservice erfordert. ∏ INFO Mehr Infos und direkte Kontaktmöglich keiten zu den Firmenberatern unter www.deutsche-rentenversicherung-bw.de > Services > Kontakt und Beratung > Firmenservice zukunft jetzt 23 Leben Schneller schuldenfrei Mit Wohn-Riester das finanzielle Fundament für ein Eigenheim schaffen ie Riester-Rente kennt jeder: Nach Abschluss eines Vertrages erhalten Sparer bis zum Rentenalter staatliche Förderung in Form von Zulagen oder Steuererleichterungen (siehe Infokasten). So unterstützt der Staat Bürger bei der Altersvorsorge. Auch eine Immobilie kann eine gute Altersvorsorge sein. Deswegen gibt es unter der Bezeichnung „Wohn-Riester“ spezielle Angebote für die Anschaffung und Herstellung von Wohneigentum. Die gesetzliche Grundlage ist das „Eigenheimrentengesetz“. D Doch bevor Sparer Wohn-Riester in Betracht ziehen, sollten sie einen 24 zukunft jetzt wichtigen Aspekt bedenken: Eine Immobilie ist eine gute Altersvorsorge, wenn sie bis zur Rente abbezahlt und gut in Schuss ist. Erst dann haben Immobilienbesitzer mehr von ihrem Alterseinkommen als Mieter. Ein undichtes Dach, ein sanierungsbedürftiger Keller oder eine teure Scheidung können diese Rechnung ins Wanken bringen. Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, wie Sparer Wohn-Riester nutzen: ‡ vor der Anschaffung einer Immobilie für einen Bausparvertrag. ‡ direkt im Zusammenhang mit dem Kauf oder Bau einer Immobilie im Rahmen eines Kredits. ‡ wenn eine Anschlussfinanzierung für eine schon gekaufte Immobilie benötigt wird. ‡ um pünktlich zum Eintritt in die Rente eine Restschuld zu tilgen. Für jeden dieser Zeitpunkte gibt es passende Angebote. Riester-Bausparverträge Momentan sind die Bauzinsen sehr niedrig. Mit einem Riester-Bausparvertrag können sich Sparer diese niedrigen Zinsen für die Zukunft sichern – auch wenn sie vielleicht erst in zehn Jahren Immobilienbesitzer werden. Haben sie in der Sparphase das für die Zuteilung vertraglich festgelegte Mindestsparguthaben angesammelt, ist der Vertrag zuAusgabe 2.2015 Leben ∏ DAS MÜSSEN SIE WISSEN ... Foto: Fotolia, S. Peterman ‡ Wohn-Riester ist nur für selbst genutztes Immobilieneigentum möglich. Eine Ver mietung ist nur dann möglich, wenn der Sparer beruflich bedingt umziehen muss. Spätestens zum 67. Lebensjahr muss er wieder selbst in der Immobilie wohnen. ‡ Ein Verkauf der Immobilie ist möglich. Der Erlös muss dann aber binnen fünf Jahren wieder in den Kauf oder Bau einer selbst genutzten Immobilie fließen. ‡ Gelingt das nicht, liegt eine „schädliche Verwendung“ vor. Die Folge: Die bis dahin aufgelaufene Summe auf dem Wohnför derkonto wird dem zu versteuernden Einkommen hinzugerechnet. ‡ Grundsätzlich erhalten Sparer die Riester-Förderung auch für die Finanzie rung eines Dauerwohnrechts und den Kauf von Anteilen bei bestimmten Wohnungsgenossenschaften. ‡ Auch für Umbaumaßnahmen, die der Reduzierung von Barrieren dienen, kann Kapital aus Riester-Verträgen unter bestimmten Voraussetzungen entnom men werden. teilungsreif. Auf dem Weg dorthin unterstützt der Staat durch die Zulagen. Wird die Bausparsumme abgerufen, fließen die Zulagen in die Tilgung. Nachteil: In der Sparphase wird das Guthaben nur sehr gering verzinst. Ist der Immobilienwunsch eher unklar, können Sparer zu Verträgen mit geringen Abschlusskosten greifen – etwa Riester-Banksparplänen. Denn auch ganz normale Riester-Verträge können für die Immobilienfinanzierung genutzt werden. Steht ein Bau oder Kauf unmittelbar bevor, können sich Sparer für eine Entnahme, ein Riester-Baudarlehen oder einen Riester-Kombikredit entscheiden. Ausgabe 2.2015 Entnahme Bei der Entnahme wird Kapital aus einem bestehenden Riester-Vertrag zur Finanzierung ausgezahlt. Diesen Betrag nennt man „AltersvorsorgeEigenheimbetrag“. Dieser muss mindestens 3 000 Euro betragen. Ziehen Sparer nur einen Teilbetrag ab, müssen zusätzlich mindestens 3 000 Euro auf dem bisherigen RiesterKonto verbleiben. Diese Variante kann auch für Immobilienbesitzer interessant sein, wenn sie kurz vor ihrer Rente die Immobilie von Restschulden befreien wollen. Vorsicht: Bei Riester-Fondssparplänen, -Versicherungen oder -Fondspolicen können bei einer Entnahme Verluste entstehen. Das abgezogene Kapital ist dann kleiner als die Summe aus Eigenbeiträgen und staatlicher Förderung. Wichtig: Die Entnahme muss bei der Zentralen Zulagenstelle für Altersvermögen (ZfA) rechtzeitig beantragt werden. Riester-Baudarlehen Im Prinzip handelt es sich bei einem Riester-Baudarlehen um ein ganz normales Baudarlehen mit Zinsbindung – mit der Besonderheit, dass die Zulagen direkt in die Tilgung fließen. So kann eine höhere Tilgung gewählt werden. Die Immobilie wird schneller schuldenfrei. zukunft jetzt 25 Leben Riester-Kombikredit Ein Kombikredit ist eine Kombination aus klassischem Bausparvertrag und tilgungsfreiem Vorausdarlehen. Im Unterschied zum Bausparvertrag erhalten Sparer durch das Vorausdarlehen sofort Geld für die Anschaffung oder Anschlussfinanzierung. Ist der Bausparvertrag nach ein paar Jahren zuteilungsreif, löst die Bausparsumme das Vorausdarlehen ab. Auch hier helfen die Zulagen wieder dabei, dass Sparer höher und damit schneller tilgen können. Wohnförderkonto Wie auch bei der „normalen“ Riester-Rente fallen bei Wohn-Riester Steuern an. Diese werden nicht anhand des Immobilienwerts, sondern durch das Wohnförderkonto ermittelt. Auf diesem Konto werden alle Tilgungsraten, Zulagen und Entnahmen gespeichert. Bis zur Rente wird die Summe jedes Jahr fiktiv mit zwei Prozent verzinst und im Alter versteuert. Im Alter besteht dann die Möglichkeit, die Steuer auf einen Schlag oder in gleichbleibenden Jahresbeträgen bis zum 85. Lebensjahr zu begleichen. Bei der ersten Variante gewährt das Finanzamt ∏ WOHN-RIESTER 2013 wurden erstmals über eine Million Verträge gezählt. Jahr 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 Wohn-Riester 22 000 197 000 460 000 724 000 953 000 1 154 000 1 377 000 1 107 Euro fürs Alter einen Steuernachlass von 30 Prozent. Nur 70 Prozent der Summe auf dem Wohnförderkonto werden als Einkommen berücksichtigt. Die Deutschen haben 2013 im Schnitt 2 284 Euro für Versicherungen ausge geben, knapp die Hälfte davon für pri vate Altersvorsorge: 1 107 Euro inves tierten Verbraucher in Lebensversi cherungen. Hier floss das meiste Geld in Kapitallebensversicherungen (29,6 Prozent Beitragsanteile), Renten- und Pensionsversicherungen (34,2 Pro zent) und fondsgebundene Lebensund Rentenversicherungen (14,9 Pro zent). Das berichtet der Gesamtver band der Deutschen Versicherungs wirtschaft (GDV). Informationen Unabhängig informieren Auf der Internetseite www.deutsche rentenversicherung.de finden Interessierte mit den Suchbegriffen „FAQ Eigenheimrentengesetz“ eine Zusammenfassung wichtiger Fristen und Bedingungen. Informationen gibt es auch am kostenfreien Servicetelefon der Deutschen Rentenversicherung unter 0800 – 1000 4800. Die Mitarbeiter der Deutschen Ren tenversicherung sind nicht nur Exper ten, wenn es um staatliche Rente geht. Sie geben auch Auskunft zur privaten Altersvorsorge – neutral und unab hängig. Dass die Rentenversicherung keine Geschäftsinteressen verfolgt und keine Produkte empfiehlt, unter scheidet sie von vielen Beratern der Finanz- und Versicherungsbranche. Kostenloses Service-Telefon: 0800 1000 4800. Bestand von Wohn-Riesterverträgen abzüglich stornierter Verträge. Zur Produktfamilie gehö ren Bausparverträge, Baudarlehen und Kom biprodukte. Quelle: Bundessozialministerium ∏ FÖRDERUNG Die Grundzulage beträgt 154 Euro pro Jahr, die Kinderzulage für jedes bis 2007 geborene Kind 185 Euro (danach geborene Kinder: 300 Euro). Kinderzulagen werden gewährt, so lange Eltern auch Kindergeld erhalten. Die Zulagen werden in voller Höhe den Verträgen gutgeschrieben, wenn Sparer mindestens vier Prozent ihres Vorjahreseinkommens sparen. Dabei dürfen sie die Zulagen einrechnen. Formel: 4 Prozent des Einkommens – Zulage(n) = Mindesteigenbeitrag. Werden weniger als vier Prozent eingezahlt, werden die Zulagen entsprechend gekürzt. Beiträge in Höhe von bis zu 2 100 Euro können zudem steuerlich abgesetzt werden. Das Finanzamt prüft dann im Rahmen der Günstigerprüfung, wie der Sparer mehr profitiert: durch die Zulagen oder die Steuerersparnis. 26 zukunft jetzt kompakt Riestern in Elternzeit Anspruch auf Riester-Förderung hat in der Regel nur, wer Rentenbeiträge zahlt. In der Elternzeit ist das meist nicht Fall. Aber Eltern können trotz dem weiter in ihren Vertrag einzahlen und dafür Förderung bekommen: Die Deutsche Rentenversicherung rechnet bis zu drei Jahre Kindererziehungszeit pro Kind an. In dieser Zeit ist der erzie hende Elternteil förderberechtigt und erhält Zulagen. Ausgabe 2.2015 NEU Gültig bis zum 31. Juli 2015! Anzeige Original Präzisions-Calendaruhr - komplett vergoldet - fabrikneu - mit voller Garantie Originalpreis € 269,- , Testpreis jetzt nur In unserer Calendaruhr zum Testpreis von nur € 49,- an. (Sie dürfen die Uhr auf jeden Fall behalten.) Das Testangebot ist gültig bis zum 31. Juli 2015. Nach diesem Termin wird diese Uhr zur UVP der Manufaktur für € 269,- angeboten. 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Einfache Übungen können helfen, sie zu vermeiden. rüher haben die Menschen körperlich schwer gearbeitet. „Da waren Rückenschmerzen am Abend fast normal“, stellt der Orthopäde Dr. Martin Holme fest. „Heute bewegen wir uns kaum noch.“ Das Ergebnis ist dasselbe. Viele Menschen klagen über Rückenschmerzen. In Umfragen geben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung an, in den letzten Jahren wenigstens einmal darunter gelitten zu haben. Das allein ist noch kein Grund zur Sorge. Doch bei vielen Menschen werden die Beschwerden chronisch. Das schlägt sich auch in den Rehazahlen nieder. Mehr als jede dritte Rehabilitation der Deutschen Rentenversicherung ist auf Erkrankungen des Muskel- und Skelettsystems zu- F rückzuführen. Als ärztlicher Direktor der Klinik Weser im Rehazentrum Bad Pyrmont der Deutschen Rentenversicherung Bund kennt Dr. Holme die gesundheitlichen Probleme seiner Patienten. Bewegungsmangel „Neun von zehn Patienten haben Rückenschmerzen – entweder allein oder in Kombination mit Gelenkbeschwerden.“ Betroffen seien vor allem Schultern, Kniegelenke und Hüfte. Hauptgrund für diese „degenerativen“ Erkrankungen ist mangelnde Bewegung. Dr. Holme erklärt, warum: „Bewegung fördert die Versorgung des Bindegewebes mit Nährstoffen. Das gilt für den gesamten Halteapparat, zum Beispiel für die Bandscheiben.“ Wandliegestütz MIT DIESER ÜBUNG KRÄFTIGEN SIE BRUST, ARME UND SCHULTERN. ‡Stellen Sie sich einen Schritt entfernt mit dem Blick zur Wand auf. ‡ Einatmen, beide Arme beugen, die Wirbel säule bleibt stabil. ‡Beide Hände schulterbreit an die Wand legen. ‡ Ausatmen, beide Arme wieder gleichmäßig strecken. ‡Die Bauchdecke zum unteren Rücken ziehen und Becken und Wirbelsäule stabilisieren. Ausgabe 2.2015 ‡ Wirbelsäule und Kopf bleiben während der Übung stabil. zukunft jetzt 29 Gesundheit » Die meisten Menschen trainieren ihren Rücken zu wenig. Wir wollen sie dazu bringen, sich mehr zu bewegen! « Dr. med. Martin Holme Ziele der Reha „In der Rehabilitation zeigen wir unseren Patienten, wie sie mit ihrer Krankheit besser durchs Leben kommen.“ Dazu arbeiten in der Klinik Weser Ärzte und Therapeuten eng zusammen. In der normalerweise dreiwöchigen Reha lernen die Patienten, was sie in ihrem Alltag ändern müssen. Das betrifft zum Beispiel auch die Einrichtung von Bildschirmarbeitsplätzen nach ergonomischen Gesichtspunkten. Außerdem trainieren sie unter Anleitung von Physiotherapeuten, um ihre Muskulatur zu verbessern und so den Rücken zu entlasten. „Wir legen dabei besonderen Wert auf einfache Übungen mit Hanteln oder ganz ohne Geräte“, erläutert Gabriele Voß, leitende Physiotherapeutin der Klinik Weser. Ein Grund: Diese Übungen können die Patienten auch im Anschluss an die Reha zu Hause ohne großen Aufwand machen. Sie müssen sich dazu keine teuren Trainigsapparate anschaffen. „Nach der Reha haben viele Patienten deutlich weniger Schmerzen und an Zuversicht gewonnen“, stellt Dr. Holme fest. Nachsorgeprogramme sichern in vielen Fällen diesen Erfolg ab. Dazu arbeiten Holme und Bein-Lift seine Kollegen eng mit den Nachsorgeeinrichtungen zusammen. Vorbeugen Bewegung ist der Schlüssel zu einem gesünderen Rücken. „Man sollte sich ausreichend körperlich betätigen“, bestätigt Dr. Holme diese im Grunde allgemein bekannte Regel. Dabei sei jede Form von Freizeitsport besser als einfach nur herumzusitzen. Man müsse auch keine Angst vor zu starker oder falscher Belastung haben. Schäden an der Wirbelsäule entstünden in aller Regel chronisch und nicht durch punktuelle Belastungen. ∏ VIDEO Klicken Sie hier und sehen Sie die Übungen zum Aufwärmen, Wandliegestütz, Bein-Lift und Rückendehnen im Video. Rücken dehnen ‡ Beide Ellenbogen senkrecht unter den Schultern, beide Knie unter dem Becken ausgerichtet. ‡ Setzen Sie sich auf einen Stuhl, die Beine sind etwas mehr als schulterbreit aufgestellt. ‡ Das Gewicht auf das linke Knie verlagern. ‡ Beugen Sie Ihren Oberkörper möglichst weit nach vorne unten und runden Sie den Rücken in einem gleich mäßigen C-Bogen. ‡ Das rechte Bein in Verlänge rung der Wirbelsäule nach oben strecken und dann langsam nach oben und unten bewegen. ‡ Nach einiger Zeit die Beine wechseln. 30 zukunft jetzt ‡ Richten Sie sich Wir bel für Wirbel in den aufrechten Sitz auf. Foto: underdogstudios Doch der Alltag der meisten Menschen sieht heute anders aus. Sie sitzen auf dem Weg zur Arbeit im Auto, anschließend im Büro am Schreibtisch und dann abends in der Freizeit auf dem Sofa. Die Folgen des Bewegungsmangels machen sich langfristig bemerkbar: Das Gewebe ist nicht ausreichend versorgt, es wird porös, der Verschleiß beschleunigt sich. „Dazu kommt, dass die Muskeln nicht mehr fit genug sind, um den Rücken ausreichend zu stützen“, erklärt Dr. Holme. Wiederholen Sie die Übung. Die Übung können Sie auch auf dem Boden sitzend absolvieren. Ausgabe 2.2015 Gesundheit 32 zukunft jetzt Ausgabe 2.2015 Gesundheit Tipps und Trost für Teenager-Krisen, Konflikte und Beziehun gen, die in der Pubertät auf die Probe gestellt werden. ozu beschönigen? Nein, die Pubertät ist oft nicht die beste Zeit – für alle. Auch Jugendliche machen ganz schön was durch: In Körper und Kopf ist ein Umbauprozess in Gang. Eigentlich bezeichnet „Pubertät“ nur den Prozess der Geschlechtsreife – und doch ist die nur ein Puzzleteil des Erwachsenwerdens. Synapsen und Nerven im Gehirn verdrahten sich neu. Das führt zu neuen Verhaltensmustern und ist ein erster Trost: Kein böser Wille macht das Zusammenleben in der Familie schwer, Hauptschuldige ist die Natur. Dass es gerade in diesem Rahmen manchmal heftig rummst, kann die Psychologin Dr. Karina Weichold gut erklären. Sie lehrt an der FriedrichSchiller-Universität Jena, Pubertät ist ihr Forschungsschwerpunkt: „Familie ist die belastbarste Beziehung im Leben, sie ist unkündbar. Der Jugendliche weiß, er wird trotz allem geliebt.“ Diese Bedingungslosigkeit bietet keine Schule, kein Ausbildungsbetrieb, nicht mal die Clique. Deswegen werden auch mal Grenzen überschritten. Die Welt vor der Haustür mag nichts verzeihen, zu Hause findet man schon wieder zueinander. Tröstlich. Doch wie mit Konflikten und Krisen umgehen? Weichold rät zum autoritativen Erziehungsstil, schon weit bevor die Pubertät einsetzt: „Autoritativ bedeutet, dass man klar und deutlich Normen und Regeln kommuniziert, aber auch nach den Stärken der Kinder sucht und diese Illustrationen: J. Feindt W Ausgabe 2.2015 fördert.“ Denn in der Pubertät sind die Stärken wichtig: „Den Fokus auf erfolgreiche Lebensbereiche lenken, hilft in Krisen“, erklärt die Wissenschaftlerin. Schlechte Noten? Aber im Sportverein läuft es! Stress in der Beziehung? Hey, du hast viele tolle Freundinnen! Bei manchen Themen öffnen sich die Jugendlichen aber nicht mehr gegenüber ihren Eltern. Das ist völlig normal. „Hier können neutrale Dritte wie etwa der Vater des Freundes, mit dem sich das Kind gut versteht, helfen und das Gespräch suchen“, rät Bernhard Huf, Leiter der Familienberatungsstellen der Caritas in Berlin. Und was ist mit den Konflikten – etwa um Ausgehzeiten, Klamotten und Aufräumen? Weichold sagt: „Ein ruhiges Gespräch suchen, bei dem Kompromisse gefunden werden, hilft. Am Ende muss jeder das Gefühl haben, etwas gewonnen zu haben.“ Etwa so: „Nachts statt bis 23 Uhr bis ein Uhr weggehen? Okay, aber nur am Samstag und ich will wissen, wer dich zurückbringt.“ Beliebter Trick beim Aushandeln ist der Vorwurf: „Die anderen dürfen aber ...“. Der lasse sich leicht kontern, erklärt Huf: „Aha, du willst den Preis hochhandeln. Da mache ich mit: Gibt es nicht auch andere, die viel weniger weggehen dürfen?“ Der Eindruck vieler Eltern, sie seien beim Nachwuchs ab der Pubertät gänzlich abgemeldet, kann Karina Weichold nicht bestätigen: „Studien zeigen, dass Eltern bei vielen Fragen immer noch die erste Anlaufadresse sind – etwa bei der Berufswahl, aber auch in Beziehungsfragen.“ Auch das ein Trost. kompakt Zu wenig Organspender 10 000 Menschen warten hierzulande auf ein Spenderorgan – weniger als 900 haben 2014 nach ihrem Tod ihre Organe zur Verfügung gestellt. Die Bereitschaft zur Organspende ist in Deutschland eher niedrig. Laut der Deutschen Stiftung Organtransplan tation ist sie in anderen europäischen Ländern mehr als dreimal so hoch. ∏ www.dso.de Schleichende Sucht In Deutschland sind 1,2 Millionen Menschen von Schlaf- und Beruhi gungsmitteln abhängig. Oft reichen dazu schon sehr niedrige Dosen. Über Wege aus der Sucht informiert ein Flyer der Deutschen Hauptstelle für Suchtfragen. ∏ www.dhs.de Im Urlaub geschützt Reisen in andere Klimazonen können den Körper stark belasten. Das Aus wärtige Amt rät, mindestens einen Monat vor Reiseantritt mit einem Tropenmediziner über Gefahren und nötige Impfungen zu sprechen. Erste Tipps zu Reiseländern rund um den Globus bietet das Amt im Internet. ∏ www.auswaertiges-amt.de, Reise & Sicherheit Die Infos als App für iPhone und iPad für Android Smartphones und Tablets zukunft jetzt 33 zukunft NETZ Was fliegt denn da? Google Play iTunes Fremde Berufswelten erkunden Sicherer Service per Klick Die Schulzeit neigt sich dem Ende zu, doch wie geht’s weiter? Auf Ent deckungsreise durch fremde Berufswelten führt planet-beruf.de. Das Portal der Bun desagentur für Arbeit greift Schülerinnen und Schülern bei der Qual der Berufswahl unter die Arme. Im Berufe-Universum kann jeder seine beruflichen Neigungen herausfinden. Welche passenden Berufe es überhaupt gibt, verrät der Berufe-Entdecker. Das Rüstzeug für einen erfolgreichen Start ins Arbeitsleben liefert ein OnlineBewerbungstraining. Auch Lehrerinnen und Lehrer sowie Eltern können sich in separaten Rubriken breit informieren. www.planet-beruf.de Behördengänge vom Wohnzimmer aus erledigen? Kein Problem! Auch die Deutsche Rentenversicherung bietet dazu Onlinedienste an: So lassen sich am heimischen Computer Versicherungsunterlagen einsehen, Anträge stellen oder persönliche Daten ändern. Um den Daten schutz zu gewährleisten, müssen Versicherte sich im Internet ausweisen. Dafür brauchen sie – neben dem neuen Personalausweis samt PIN und kostenpflich tigem Kartenlesegerät – die AusweisApp2. Diese aktu elle Version der AusweisApp steht als kostenloser Download für die Betriebs systeme Windows 7 und 8 sowie OS X zur Verfügung. www.ausweisapp.bund.de IMPRESSUM Herausgeber: Deutsche Rentenversicherung Bund. Chefredakteur: Dr. Dirk von der Heide (Deutsche Rentenversicherung Bund, Ruhrstraße 2, 10709 Berlin). Redaktion: Dr. Heiko Fiedler-Rauer, Christine Rütters (DRV Bund), Michael John, Dr. Michael Krause, Katja Mathes, Sabina Ptacnik, Stefan Thissen (wdv OHG). Redaktion der Seiten 22 und 23 „Vor Ort“: Gerd Markowetz, Deutsche Ren tenversicherung Baden-Wu? rttemberg, Gartenstraße 105, 76135 Karlsruhe. Verlag: wdv Gesellschaft für Medien & Kommunikation mbH & Co. OHG, HRA 3087 AG Bad Homburg, Dieselstraße 36, 63071 Offenbach, Telefon: 069 981 904-0, Fax: 069 981 904-896, E-Mail: [email protected]. Bildredaktion: Janin Stötzner; Gestaltung: Jochen Merget, Susanne Weser; Anzeigen: Walter Piezonka. Es gilt Anzeigenpreisliste Nr. 9/2015. Vertrieb: Bernd Kremer. Abo-Service: Nurgül Kalkandelen. Kostenfreies Abo: zukunft jetzt, Dieselstraße 36, 63071 Offenbach, Telefon: 069 981 904-821, Fax: 069 981 904-896, E-Mail: [email protected]. Druck: Mohn Media Mohndruck GmbH, Carl-Bertelsmann-Straße 161M, 33311 Gütersloh. zukunft jetzt erscheint quartalsweise im 10. Jahrgang. Nachdruck – auch aus zugsweise – mit Genehmigung des Verlags. 34 zukunft jetzt ∏ Beilagenhinweis: Die in zukunft jetzt ver öffentlichten Anzeigen und Beilagen stellen weder ein Leistungsangebot noch die Meinung oder eine Empfehlung der Deutschen Rentenversicherung dar. Ausgabe 2.2015 Fotos: Getty Images, M. Leigh; Fotolia, Trueffelpix; Corbis, F. Bensch Wenn es grünt und blüht, fällt das Stimmungsbarometer bei vielen Allergikern. Denn sie kämpfen mitunter tagtäglich mit triefender Nase und tränenden Augen. Unterstützung in der Allergie-Saison bietet die App „Pollen“ der Stiftung Deut scher Polleninformationsdienst, zum Beispiel mit einer dreitägigen regionalen Pollenvorhersage. Ein Pollenlexikon informiert über Allergene. Außerdem können Betroffene ein virtuelles Pollentagebuch führen. Einmaliger Service: Aus den Nutzerdaten erstellt die App auf Wunsch eine in dividuelle Belastungsvorschau. Die App wurde von der Europäischen Stiftung für Allergieforschung ausgezeichnet. play.google.com > Suchbegriff: Pollenwarndienst itunes.apple.com/de/store > Suchbegriff: Pollen Gesundheit Rückhalt fürs Kreuz Übungen zum Mitmachen Aufwärmen ‡ Gehen Sie auf der Stelle und rollen Sie die Füße bewusst ab. ‡ Richten Sie sich dabei von innen heraus auf und lassen Sie die Arme locker mitschwingen. Wandliegestütz MIT DIESER ÜBUNG KRÄFTIGEN SIE BRUST, ARME UND SCHULTERN. ‡ Stellen Sie sich einen Schritt entfernt mit dem Blick zur Wand auf. ‡ Beide Hände schulterbreit an die Wand legen. ‡ Nach einiger Zeit heben Sie die Knie höher an und schwingen die Arme kraftvoller. ‡ Die Bauchdecke zum unteren Rücken ziehen und Becken und Wirbelsäule stabilisieren. ‡ Zwischendurch Arme und Beine ausschütteln. ‡ Einatmen, beide Arme beugen, die Wirbelsäule bleibt stabil. Die Übungen wiederholen. Weitere Aufwärmübungen finden Sie im Video. ‡ Ausatmen, beide Arme wieder gleichmäßig strecken. Bein-Lift ‡ Wirbelsäule und Kopf bleiben während der Übung stabil. Rücken dehnen ‡ Beide Ellenbogen senkrecht unter den Schul tern, beide Knie unter dem Becken ausgerichtet. ‡ Setzen Sie sich auf einen Stuhl, die Beine sind etwas mehr als schulterbreit aufge stellt. ‡ Das Gewicht auf das linke Knie verlagern. ‡ Beugen Sie Ihren Oberkörper möglichst weit nach vorne unten und runden Sie den Rücken in einem gleichmä ßigen C-Bogen. ‡ Das rechte Bein in Verlän gerung der Wirbelsäule nach oben strecken und dann langsam nach oben und unten bewegen. ‡ Nach einiger Zeit die Beine wechseln. zukunft jetzt ‡ Richten Sie sich Wirbel für Wirbel in den aufrechten Sitz auf. Wiederholen Sie die Übung. Die Übung können Sie auch auf dem Boden sitzend absolvieren. Ausgabe 2.2015
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