30 Jahre „kleines theater“

kleines
theater
STADT NACHRICHTEN
SONDERTHEMA
11. JUNI 2015
kleines
theater
HAUS DER FREIEN SZENE
BILDER: KLEINES THEATER
30 Jahre „kleines theater“
Ehrenamt
Theater ist unsere Herzensangelegenheit
Gerda Gratzer, Caroline Richards,
Edi Jäger, Markus Steinwender
und ich haben uns im Jahr 2006
zusammen getan, um das kleine
theater in der Funktion als Vereinsvorstand von Richarda Sunkler und Ferdinand Jansky zu
übernehmen. Das bedeutet Ehre
und Amt, also Ehrenamt, aber vor
allem mehr Amt als Ehre.
Ein Ehrenamt besteht darin,
dass man Arbeit und Verantwortung hat, dass man dabei kein
Geld verdient und dass man, sollte das ganze Unternehmen scheitern, mit seinem nicht vorhandenen privaten Vermögen dafür
haftet. Eigentlich ist das für die
Mitglieder eines Vereinsvorstands eine undankbare Angelegenheit. Zum Glück haben wir an
unserem Theater höchst motivierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die uns Vorstandsmitglieder gewaltig entlasten und somit unser Ehrenamt erträglich
machen.
In der Zwischenzeit haben
Gerda Gratzer und Markus Steinwender den Vorstand verlassen.
Wir danken euch herzlich für alles und wünschen euch viel
Glück! Wir freuen uns, dass Harald Schöllbauer als neues Mitglied dazu gekommen ist.
Aber warum tun wir uns das alles überhaupt an? Vielleicht aus
Liebe? Wenn wir nichts gemacht
hätten, würde es dieses Theater
heute wahrscheinlich nicht mehr
geben. Und? Würde etwas fehlen? Man erkennt meistens erst,
wenn etwas nicht mehr da ist,
dass es fehlt. Und ist traurig darüber, hilflos und wütend. Doch
dann ist es zu spät.
Soweit wollten wir es nicht
kommen lassen. Deswegen setzen wir uns für dieses Theater
ein, Tag für Tag, Abend für
Abend, unter dem löchrigen
Dach des Ehrenamtes. Denn ohne
das Fundament der Kunst baut
der Mensch auf Sumpf. Kunst ist
für uns eine Herzensangelegenheit, in unserem Fall heißt diese
Angelegenheit Theater. Wenn
sich ein Theaterstück direkt ans
Gehirn richtet, kommt es nur
schwer bis zum Herzen. Es muss
zuerst das Gefühl, das Herz ansprechen. Von dort gelangt es ins
Gehirn. So kann es einerseits unterhalten, aber auch zum Denken
Peter Blaikner, Edi Jäger, Caroline Richards und Harald Schöllbauer
gestalten großes Programm im „kleinen theater“.
BILD: KL. THEATER
anregen. Das ist der Auftrag, den
wir angenommen haben und
dem wir uns stellen.
Wir haben mit dem kleinen
theater eine Spielstätte, wo wir
einiges verwirklichen können,
das wir für gut halten, weil es uns
gefällt und weil wir spüren, dass
es auch unserem Publikum gefallen könnte. Dieses Haus der freien Szene steht für die vielfältigen
Formen der darstellenden Kunst.
Natürlich zeigen wir immer wieder Komödie und Kabarett, also
Stücke, die zum Lachen anregen.
Es heißt, dass zwei Stunden Lachen das Leben um eine Viertelstunde verlängern können. Wir
geben euch und uns Lebenszeit.
Das machen wir sehr gern. Ehrenamtlich!
Peter Blaikner
Ein Kieselstein inmitten eines großen Flusses
ZUM JUBILÄUM
Claus Tröger
Wenn man in der Vergangenheit beginnt,
Türen zu öffnen, stößt man schnell auf Vergessenes, auf Verdrängtes und solches, was
einen gegenwärtig ausmacht. Man begegnet
Tränen, Lachen, Freude und Angst. Erfolge
und Misserfolge treten zutage und füllen
den Gedankenraum. Manchmal lässt dies
einen lächeln, manchmal will man es auch
nur der Vergesslichkeit preisgeben.
Wenn ein Theater 30 Jahre alt wird, ist es
jung. Wenn ein Träumer auf diese Zeit zurückblickt, würde er gerne seine ursprünglich schwarzen Haare verstecken.
Träume haben die Angewohnheit, sich
festzusetzen oder als Seifenblasen zu en-
den. Wenn man es geschafft hat, die bösen
Geister aus seinen Untiefen zu vertreiben,
ergeben sich manchmal Schätze an Energie
und Willenskraft. All dies möchte ich nicht
missen. Nicht all die Freunde, die an diesen
Traum geglaubt haben, all die Mutigen, auf
deren Unterstützung wir bauen konnten.
Die alte Schachtel mit Fotos gibt ihre
Schätze preis. Ein 16-jähriger Edi Jäger in
„Rozznjogd“. Ein schwitzender Peter Scholz
beim Umbau des Theaters. Ein junger Fritz
Egger mit Strahlegesicht und viele andere
faltenlose Gesichter. Was für eine Zeit des
Tuns!
Aber nicht die Vergangenheit gilt es zu
feiern, sondern die Gegenwart und die
Hoffnung auf morgen.
Theater ist träumen von einer besseren
Welt. Theater ist Neugierde auf das, was
den Menschen ausmacht. Theater ist
Auseinandersetzung mit unserer Unzulänglichkeit und unserem Starrsinn.
Theater ist Liebe zu den Menschen.
Jeden Abend, wenn sich der Vorhang hebt,
atmen wir uns ein Stückchen Leben zu.
Das kleine theater ist dabei einer der
Kieselsteine inmitten eines großen Flusses,
der das Wasser ein wenig umzulenken vermag. Viele Kieselsteine vermögen auch viel
Veränderung. Wir sollten an diese Bausteine glauben und unseren Träumen mehr
Platz gönnen.
Dem kleinen theater zu seinem 30. Geburtstag wünsche ich die „Sicht aufs freie
Meer“, und mir den Mut, das Erinnerungskästchen zu schließen, um es für kommende Festtage zu verwahren.
Regisseur Claus Tröger war von 1984 bis 1999
Intendant des kleinen theaters.
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Salzburger
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Stier
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2014
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Bretter, die die Welt bedeuten
Kate Bush, die britische Sängerin und Performerin, zeichnet dafür verantwortlich, dass die gebürtige
Tirolerin Anita Köchl jetzt auf „Brettern steht, die die Welt bedeuten“.
Die Frage der britischen Popmusikerin, die Anitas Leben grundlegend verändert hat: „Was würde einem auf einer einsamen
Insel am meisten fehlen?“ Der
heute vielseitigen Künstlerin
wurde klar: Ein Leben ohne
Gesang, Tanz und Schauspiel –
undenkbar.
Angefangen hat alles mit einem Theaterausflug von Innsbruck nach Salzburg. Im Zuge
dieses Trips lernte sie das kleine
theater kennen. Dass sie an diesem Ort gerne spielen würde, war
für sie schnell einmal klar.
Mit „Sterne am Morgenhimmel“
(Alexander Galin) debütierte sie
dann am Haus. So richtig aufmerksam wurde das Salzburger
Publikum aber in „Der Weibsteu-
Anita Köchl in der Komödie
„Shirley Valentine oder die heilige Johanna der Einbauküche“.
BILD: KLEINES THEATER
fel“ von Karl Schönherr auf sie.
Drei Jahre lang blieb sie dem Ensemble des Theaters treu, machte
sich dann auf den Weg – getrieben von der Neugier nach etwas
Anderem – um dann wieder zurückzukehren. Bis heute liebt sie
die Atmosphäre dieses Raums
und die Intimität, die zwischen
Darstellern
und
Publikum
herrscht.
Im Schauspieler und Kabarettisten Edi Jäger hat sie den kongenialen Bühnenpartner gefunden.
Das Publikum liebt das Paar auf
der Bühne und in ihren Rollen. In
den letzten Jahren brachten sie
die Zuschauer des kleinen theaters unter anderem mit Stücken
von Daniel Glattauer immer wieder zum Lachen.
Dass sie trotz Ausflügen an
Häuser mit fixem Engagement (so
am Staatstheater Darmstadt) wie-
der zurückgekehrt ist in die Freie
Szene Salzburgs, umschreibt sie
mit den Worten Mortiers: „Dort
ist der Freiraum zur Variation am
Größten.“
Genau diese Möglichkeit, die
verschiedensten Kreationen aus
verschiedensten Bereichen einem relativ breiten Publikum zu
präsentieren, schätzt Anita Köchl
am kleinen theater: „Schlimm für
die Kulturszene Salzburgs, gäbe
es das kleine theater nicht mehr.“
P.S.: Lieblingsrolle hat Anita
Köchl keine. Sie liebt sie alle gleichermaßen. Aber eine Rolle,
die hätte sie schon immer gerne
gespielt: die „Medea“ im gleichnamigen Stück. Wer weiß: vielleicht irgendwann am kleinen
theater?
kleines theater als künstlerische Geburtsstätte
INTERVIEW
mit Fritz Egger
Redaktion: Das kleine theater
feiert nun sein 30 jähriges
Bestehen, kannst du dich
noch an deinen ersten Auftritt
dort erinnern?
Fritz Egger: Ja natürlich, sehr
gut sogar. Das kleine theater ist
1984 mit „Danton’s Tod“ von Georg Büchner eröffnet worden. Peter Scholz, mit dem ich damals
Germanistik und Sport studierte,
hat die Titelrolle gespielt und ich
ca. drei verschiedene Minirollen.
SALZBURGER WOCHE
SONDERPRODUKT
IMP RESSUM
KLEINES THEATER
Medieninhaber: Salzburger Woche
Verlagsges. m.b.H.
5021 Salzburg, Karolingerstraße 40
Tel. 0662/82 02 20, Mail: [email protected]
Für diese Ausgabe „Kleines Theater“ werden Druckkostenbeiträge geleistet. Es handelt sich somit, gem.
§ 26 MG, um „entgeltliche Einschaltungen“.
Das war dennoch eine ziemliche
Herausforderung, da ich immerhin erst zwei Wochen vor der Premiere – auf Peters Vermittlung –
die Chance bekam, erstmals auf
einer Theaterbühne zu stehen.
Somit war ich schon bei der Eröffnung des kleinen theaters dabei!
Was bedeutet für dich das kleine
theater,dasHausderfreienSzene?
Das kleine theater ist im Grunde
meine schauspielerische und
auch kabarettistische Geburtsstätte. 1989 gründeten Peter und
ich dann zusammen mit Johannes Pillinger, Fritz Popp und
Manfred Koch das Salzburger AffrontTheater, und auch die Premiere unseres ersten Kabarettprogrammes „Abklingendes Österreich“ fand im kleinen theater
statt, und zwar am 25.11.1989.
Tags darauf warteten Peter und
ich im Studentenlokal „Sog“ ungeduldig auf den SN-Kolporteur
mit der Abendausgabe, um unsere erste Kritik zu lesen. Sie war
übertitelt mit „Sie können ihn:
Österreich-Schmäh vom besten...
Sie gehören schon von Anfang an
zu den Besten das Landes!“
So etwas vergisst man nicht, an
den Rest des Abends kann ich
mich allerdings nicht mehr erinnern. Dafür sorgte Stiegl...
Kannst du uns Erinnerungen aus
deiner Zeit am kleinen theater
schildern?
1986 traute mir Claus Tröger, der
Gründer des kleinen theaters, bereits meine erste Hauptrolle zu,
im Sozialdrama „Blick zurück im
Zorn“ von John Osborne. Dieses
Stück ist mit Richard Burton in
besagter Hauptrolle verfilmt
worden. Ich war grottenschlecht,
aber auch unsagbar stolz, und der
Schauspielvirus hatte mich endgültig befallen. 1989, über meine
Darstellung in „Tagträumer“ von
William Mastrosimone, schrieb
die Kritik: „Egger erscheint überraschenderweise erstmals fast
schon als Schauspieler...“ Es sollte eine meiner letzten Arbeiten
am kleinen theater sein, und 1990
holte mich dann Lutz Hochstraate ans Landestheater.
Mit dem AffrontTheater war
ich aber immer noch und immer
wieder im kleinen theater vertreten. Als es 1999 kurzfristig zusperren musste – weil irgendein
„Pseudotheatermann“ meinte,
sich profilieren zu müssen, und
damit die lange hochverdiente
Ära Claus Trögers völlig zu unrecht zu Ende ging – führten wir
es sogar kurzfristig in Eigenregie
weiter. Zusammen mit Caroline
Richards Kinder- und Jugendtheater, Erich Posch als Techniker
sowie Mike Igler, zuständig für
den Kartenverkauf, haben Johannes Pillinger und ich das heutige
„Haus der freien Szene“ sozusagen hinübergerettet, bis zirka
zwei Jahre später Ricarda Sunkler
das Haus und damit die Durchführung der Veranstaltungen
übernahm. Ab 2007 folgten für
uns einige Jahre der „Auszeit“.
Aber mittlerweile sind Johannes
Pillinger und ich wieder öfter im
kleinen theater vertreten. Es ist
für uns beide immer wieder
schön, „nach Hause“ zu kommen.
Ad multos annos, du herrliches
Gewölbe!
Elisabeth Nelhiebel
An der Idee,
ein Medley aus
sämtlichen Rollen und Stücken zu komponieren, die ich am kleinen theater gespielt
oder erarbeitet habe, bin ich leider gescheitert. Es sind ja doch ganz schön viele, angefangen bei Antonia, die gerne guten Sex mit André hätte, weiter mit Penelope, die
auf ihren Odysseus wartet, hinüber zu den einen SchülerInnen, die den „perfect day“
besungen und zu den anderen, die sich im „fall netz“ verloren haben, zu Linda, die
Sehnsucht nach Wärme und Liebe hat und ohne es zu wissen von Humphrey Bogart
dorthin gelotst wird, zu der schaurig-genussvollen Identitätsfindung als „Schmähtandler“, zu Mila, die als Marion viel übers Leben erfährt, zur theaterachse, die mit
dem Neuzugang die alten Zeiten besingt, zu Una, die Ray nach der gemeinsamen
Liebe befragt, zu Rita, die alles wissen will, zu Frau Mitterwieser, die so gerne fast
wia im richtigen Leben steht, zu Margaret, die sich fragt, warum die Dinge durcheinander kommen bis hin zur Frau, die ihre heile Ehe in der Imagination sucht, und
zu Frau Quirlig, die ihrem Falstaff lustige Weiber in Windsor beschert. Das kleine
theater hat mir seit 2008 lustvollstes Theaterleben und -erleben geschenkt. Und
nicht nur das: Die Realität hinter der Kunst hat‘s in sich! Danke, Caroline, Erich,
Marvin, Peter, Edi, Melanie, Kaadi, Brigitte, Sabine, Leopoldine. Und: Danke, Markus.
Ohne dich wär‘s nicht so weit gekommen. Und zwar in allen Dingen! Und: Weiter,
weiter, liebes kleines! Das ja schon sehr groß ist.
TRIS
Liebes Team des kleinen theaters!
Danke für eure Einladung zu eurem
30.Geburtstag! Wir wünschen euch ein riesen HAPPY
BIRTHDAY … denn so alt muss man in der Kulturszene
erst mal werden!! Leider können wir 3 nicht an eurem
Fest teilnehmen, da wir da schon verplant sind. Trotzdem freuen wir uns sehr, mittlerweile ein ganz kleiner
Teil eures besonderen kleinen theaters zu sein.
WEITER SO …
alles liebe von den 3 Tris Damen
Christina, Helga und Tanja
Bernhard Baumgartner
Das kleine kheater war und
ist mein „Künstlerischer Brutkasten“. Meine ersten Schritte im Jugend-bzw. Amateurtheater, damals in Initiativen der Jugendservicestelle
(Stadt Salzburg) fanden hier statt. Dann war ich als Youngster im Ensemble spielend und assistierend, schließlich fand ein Ö3 Casting hier im Haus statt, das mich für 10 Jahre nach Wien brachte und heute spiele ich in Salzburg meine Kabaretts – immer wieder im kleinen theater. kleines theater – für mich das Haus der Möglichkeiten.
Anna Paumgartner
Liebes kleine theater!
Ich gratuliere dir, du bist
30, so wie ich. Ein gutes Alter, um zu feiern, zurückzublicken und zu resümieren. Mit einem
Pinguin in dem Kinderstück „An der Arche um Acht“ unter der Regie von Margot Paar, gab
ich vor 5 Jahren mein Debüt am kleinen theater. So wie ich, wuchsen auch meine Rollen.
Aus einem Pinguin wurde ein Teenie, in dem Jugendstück „Du spinnst doch“ von Mathias
Schuh, aus dem Teenie wurde eine Studentin, in der Komödie „Eifersucht“ mit Anita Köchl
und Caroline Richards und heute bin ich Frau Reich, Ehefrau und Mutter einer Tochter in
Shakespeares „Die lustigen Weiber von Windsor“, eine Produktion der Theaterachse. Das
ist auch der Grund, warum ich heute leider nicht da sein kann, um mit euch zu feiern. So
verbleibt mir nur noch zu sagen: Liebes kleine theater, es war schön mit dir zusammen zu
wachsen!
Das Theater für und mit Kindern und Jugendlichen ist ein fixer Bestandteil des Programms am kleinen theater.
In den letzten Jahren hat das kleine theater sechs Mal am bundesweiten Projekt “Macht | Schule | Theater” teilgenommen. Dabei entstanden Stücke in Zusammenarbeit mit mehreren Schulen in und um
Salzburg. Insgesamt belebten über 300 Schüler und Schülerinnen in
dieser Zeit die Bretter des kleinen theaters mit Stücken, die sie selbst
geschaffen haben, u. a. “My Heart is my castle” und zuletzt “OUTsideIN”. Dadurch wurde Schülern und Schülerinnen ein Einblick in die
Welt des Theaters ermöglicht. Es ist sehr schade, dass das Bundesministerium dieses Projekt nicht mehr weiterführt.
Taka-Tuka unter der Leitung von Caroline Richards zeigt jährlich ein
Stück für ein Publikum ab 13 Jahre und spezialisiert sich dabei auf
Erst- und Uraufführungen zu brennenden aktuellen Themen. In den
letzten Jahren waren dies “Pflicht oder Wahrheit”, “Meine Schwester
(H)elena” und in “Träum Weiter”, ein Stück von Stephan Lack und
Wilhelm Iben.
Die Theaterachse hat in diesem Jahr das beliebte Jugendstück Fangnetz zum Thema Cyber Mobbing gezeigt. FraGue Moser und seine
Truppe präsentierten “ESC”, ein Hip Hop Tanztheaterstück zum Thema mediale Volksverdummung. MAZAB brachte “Warum fuchteln
die Franzosen mit ihren Armen” für Zuschauer ab 10 Jahren, das Salzburger Figurentheater mit Susanna Andreini “Ein Tag mit dir”.
In der kommenden Spielzeit können sich die kleinen Zuschauer im
Herbst auf “Heidi” in einer Bearbeitung von Markus Steinwender
freuen. In diesem Zusammenhang beglückwünschen wir Markus
Steinwender, ehemaliges Vorstandsmitglied und Geschäftsführer
des kleinen theaters, zu seiner Stelle als Leiter der Kinder- und Jugendsparte “Junge Hunde” am Theater an der Rott in Eggenfelden.
Für Zuschauer ab 13 Jahren kommt im Herbst erneut “Träum weiter”,
ein Stück über eine ungewöhnliche Freundschaft, über Sehnsüchte
und Träume junger und nicht mehr so junger Menschen.
Seit 2007 ist das kleine theater Mitglied bei der Assitej Austria, dem
weltweiten Dachverband zur Förderung des professionellen Theaters
für Kinder und Jugendliche. Ziel und Zweck ist dabei die Vernetzung
und der internationale Austausch.
Caroline Richards
Christof Spörk
„Ich liebe
alte Gemäuer.
Ich liebe alte Gewölbe. Und ich liebe schöne alte Städte. Das kleine
theater Salzburg ist die perfekte Melange dieser drei Vorlieben mit
einem gleichwohl kritischen wie charmanten Publikum: ein hocherotischer Mix! Und mehr noch: Medizin gegen meine akute Mehrzweckhallen-Allergie. Beim 60er komm ich feiern. Versprochen!“
kolumne – 30 Jahre kleines theater
Als ich am 1.September 1993 mit dem Nachtzug von Münster
nach Salzburg übersiedelte ( mein Umzugsgut wurde in der vorEU-Zeit noch am Walserberg festgehalten und musste regelrecht
freigekauft werden …), erwartete mich der Intendant und Regisseur Claus Tröger mit unzähligen Post it – Zetteln am Cockpit seines PKW und fuhr mit mir in die heutige Christian Doppler- Klinik, wo ich 6 Wochen später meine erste Premiere „In der
Stunde des Luchses“ feiern konnte. Gerne erinnere ich mich an 6
Jahre spannender Ensemblearbeit, es war ein Genuss mit Kollegen
wie Klaus Martin Heim, Julia Gschnitzer, Irmgard Sohm, Michael
Arnold, Angela Schneider, Anita Köchl, Philipp Hochmair und
Caroline Richards zu agieren! Erfolgreiche Theaterintendanten
wie Thomas Birkmeir („Kunst“) und Josef Köpplinger („Angels
in America“ und „The Black Rider“) legten im zusätzlich eröffneten „Theater Metropolis“ ihre inszenatorische Visitenkarte ab. Die
Klassiker- Trilogie „Die Räuber“/“Werther“/“Faust“ vom begnadeten Georg Staudacher in Szene gesetzt, bescherte dem Theater
auch ein begeistertes junges Publikum. „Hier wächst ein aktuelles Theater heran, das Salzburg dringend braucht!“ schrieb Karl
Harb am Ende seiner SN-Kritik über meinen Rosenverkäufer Sad
(Robert Schneider, „Dreck“) im November 1993. Leider wollten
das einige Herrschaften in dieser Stadt nicht so haben und so war
die Erfolgsgeschichte der Intendanz Tröger zur Jahrtausendwende
bereits Geschichte …
Hans-Jürgen Bertram
Elisabeth Pichler
Herzliche Gratulation
zum 30. Geburtstag!
Seit nunmehr sieben Jahren verfasse ich für das Online-Kulturmagazin „Dorfzeitung –
Dorf ist überall“ (www.dorfzeitung.com) Berichte über die unterschiedlichsten Veranstaltungen im kleinen theater. Neben dem engagierten künstlerischen Leitungsteam,
bestehend aus Caroline Richards, Peter Blaikner, Edi Jäger und Harald Schöllbauer, die
für das abwechslungsreiche Programm verantwortlich zeichnen, möchte ich aus diesem Anlass auch den stets gut gelaunten Besuchern danken, deren positive Stimmung
ansteckend wirkt. Viele von ihnen lassen sich vor Beginn der Vorstellung im benachbarten Urbankeller mit kulinarischen Köstlichkeiten verwöhnen und genießen dazu ein
Gläschen Wein. Gute Laune scheint da vorprogrammiert zu sein. Empfehlenswert ist
ein genaues Studium des stets liebevoll gestalteten vierteljährlichen Programmheftes,
damit es keine Enttäuschungen gibt, wenn man in ein eher ernstes, sozialkritisches
Stück gerät. Das Leben ist leider nicht immer nur heiter, auch wenn sich ein Besuch im
kleinen theater meist als „Stimmungsaufheller“ erweist. Ob Komödie, Kabarett, Konzert oder Jugend- und Kinderstück, ein Besuch im kleinen theater lohnt sich immer,
niveauvolle Unterhaltung ist garantiert.
Peter Malzer
Das kleine
theater ist für
mich ein Ort mit besonderer Atmosphäre, an den ich immer
wieder gerne zurückkehre. Ich verbinde damit schöne Erinnerungen, spannende und erfolgreiche Produktionen an denen
ich beteiligt war, Freundschaften und Begegnungen die sich
daraus ergaben, einfach sehr viel Schönes. 30 Jahre kleines
theater das ist schon was! Dazu gratuliere ich herzlichst und
wünsche für alles Kommende viel Erfolg.
kleines theater
haus der freien szene
Schallmooser HauptstraSSe 50
Kartenvorverkauf: MO-FR 10-14 Uhr
+43 (0)662 872154
www.kleinestheater.at
Giora Seeliger
„Immer offen
für NEUES! Das KT
ist eine Talente Schmiede, ich denke an Edi Jäger, Anita Köchl, Fritz
Egger, Georg Schubert … ich denke an die mutige Entscheidung den
Sommernachtstraum in den Wasserspielen Hellbrunn zu machen
und an Begegnungen, die bis heute geblieben sind. Herzliche Glückwünsche zum 30er aus Polen!“
© Christian Herzenberger
Dankeschön Markus für dein
unglaubliches Engagement so
viele Jahre bei uns im
kleinen theater!
Toitoitoi für die Zukunft!!!
klopf klopf
Leicht versteckt, rechts neben der groSSen kleines theater – Eingangstür, geht’s die treppe rauf. Und dort ist es zu finden: das Büro des
Hauses. Das Team gewährt erstmals Einblicke in sein täglich Brot …
von Kollegin zu und über Kollegin.
Die Tür wird geöffnet und hier im 1. Stock
sitzen Brigitte Schubert und Katharina Pichler
an ihren Rechnern …
brigitte
schubert
katharina
pichler
Meine Kollegin Katharina, von uns allen liebevoll „Kaadi“ genannt, kam 2011
als Unterstützung für die Abendkassa zu uns ins Team. Durch diese Arbeit und
die Besuche in den Vorstellungen hat sie die Liebe zum Theater entdeckt ist mittlerweile zuständig für die Planung von Veranstaltungen und für die Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit. Und das ist auch gut so!!
Sie sprüht vor Energie und schwingt mit ihrer positiven, lebenslustigen Art durch
den Raum. Die Tastatur ihres Computers ist ständig in überdimensionaler Geschwindigkeit in Bewegung, die Ideen sprießen nur so aus ihr heraus.
Sie ist der kreative Kopf in unserem Team, die zu bewältigenden Aufgaben hat sie
liebevoll in ein selbst gestaltetes Heftl geschrieben – und dieses Heftl wird täglich abgearbeitet. Kulinarisch überrascht sie zwischendurch mit Sätzen wie:“mei
Brigitte, host des scho kost aus der „Volxküche“? des is fui guad!
Humorvoll und effektiv geht es ab in unserem Frauenteam und so wird die Arbeit
zum Vergnügen und aus diesem Vergnügen entsteht das Programm für unsere Besucherinnen und Besucher und das lohnt sich doch, oder?
Kaadi!! Du bist super!! (von Brigitte Schubert)
Geh Madl, sitz die her zu mir… Das war sicherlich
eine der schönsten Aufforderungen, Platz zu nehmen,
die Brigitte je bekommen hat. Stammte sie doch von
keinem Geringeren als dem bayerischen Kabarettisten Gerhard Polt. Mit diesem teilt sie nicht nur die
Theaterleidenschaft – nein. Beide nennen auch noch
das benachbarte Bayern ihre Heimat.
Ihren Platz gefunden hat Brigitte im kleinen theater.
Die „Dienstälteste“ im „Vier-Mäderl-Haus“ ist mit
Leib und Seele dem Haus verbunden. Im ehrwürdigen
ersten Stock, der Schaltstelle des Theaters, ist sie die
Allrounderin und federführend für den Kartenverkauf.
Ihre offene, freundliche und quirlige Art-petit tourbillon , um Brigittes Temperament in ihrem geliebten
Französisch zu umschreiben – liebt das Publikum.
Und im Besonderen WIR. (von Sabine Jenichl)
30.
sabine
jenichl
Nun wagen wir uns einen Stock
höher hinauf … über die wohl gefährlichsten Stufen Salzburgs. (unbedingt einmal darauf achten, wenn
Sie bei uns Eintrittskarten besorgen!)
Dort oben zu finden ist Sabine Jenichl.
Eine gar nicht so leichte Aufgabe über die Sabine zu schreiben … ist sie doch erst seit gut
drei Monaten im Team dabei. Unsere Arbeitszeiten sind auch nicht unbedingt die gleichen.
Ich nehme abends Geld ein an der Kasse und sie gibt dieses dann tagsüber wieder zurück an
die Künstler. Das darf sie auch – immerhin ist sie unsere Finanz-Frau. Was mir noch spontan
einfällt zu ihr, ist ihre offene und sympathische Art, die es leicht macht sie gleich ins Herz zu
schließen.
Und faszinierend an Sabine ist – sie kennt jeden. Zumindest kommt einem das so vor, wenn
man am Abend noch zusammensitzt. Wahrscheinlich weil sie schon in vielen Kulturbereichen
gearbeitet hat und auch einige Jahre als Journalistin tätig war. Ich bin froh eine so coole neue
Arbeitskollegin im Team dabei zu haben! (von Melanie Schürz)
julia
FINK
Von ganz oben geht es nun nach
ganz unten an die Abendkasse.
STOP! Das Telefon klingelt und dran
ist unsere Graphikerin Julia Fink!
Auch über sie gibt es natürlich einiges zu erzählen:
TICK
ET
K
TIC
melanie
schürz
ET
Nun geht’s weiter in das Erdgeschoß und rein in die Gemäuer des kleinen theaters.
Dort zu finden ist Melanie Schürz,
unsere Dame an der Abendkasse, die
oft starke Nerven haben muss …
Kollegin, beste Freundin und Mitbewohnerin in einem. Seit unserer Schulzeit arbeiten wir immer wieder mal in denselben Betrieben. Und das hat sich gut bewährt!
Melanie, eigentlich von allen Mel genannt, macht derzeit ihren Doktor in Genetik an der Naturwissenschaftlichen Fakultät in Salzburg. Zumindest tagsüber. Am Abend geht’s dann
meist direkt weiter ins kleine theater an die Abendkasse. Trotz ihres 12-Stunden Tages ist
sie stets gut gelaunt, höflich und hilfsbereit. Und das muss ihr erst mal einer nachmachen!
Nach der Vorstellung ist sie meist im Urbankeller zusammen mit dem Techniker und den Künstlern des Abends zu finden. Dort wird dann lebhaft über das eben gesehene Stück diskutiert.
Eine Genetikerin mit Kulturgeschmack. (Katharina Pichler)
Die Julia ist ein Sonnenschein und eine
unglaubliche Graphikerin! Seit mittlerweile
über fünf Jahren ist sie für das gesamte
äußere Erscheinungsbild des Hauses zuständig. Vor gut einem hat sie dem Haus ein
komplett neues Design verpasst. Ohne Julia
gäbe es keine Programmhefte, die schön
zum Anschauen sind. Es gäbe keine Sammelplakate, die überall in der Stadt auf unser
kleines theater aufmerksam machen. Keine
eigens kreierten Weihnachtskarten oder Einladungskärtchen für unsere 30-Jahr Feier.
Nicht
einmal
Briefpapier
hätten
wir! Zumindest kein so originelles.
Und das alles in einer Zehn-Stunden Anstellung. Darum sag ich ja – das schafft nur
eine unglaubliche Graphikerin. Hut ab!
(Katharina Pichler)
Das Kleine Theater
in Salzburg feiert
sein 30-jähriges Bestehen
Im Salzburger Stadtteil Schallmoos, aufgereiht am Abhang des Kapuzinerbergs, befinden sich gleich mehrere Kulturstätten sozusagen Tür an Tür. Neben dem Rockhouse, der Salzburg Experimental
Academy of Dance (SEAD) und dem im KultURwirtshaus Urbankeller beheimateten Jazzclub Life Salzburg ist vor allem auch das
kleine theater. Haus der freien Szene eine Institution, die nunmehr
seit drei Jahrzehnten Besucher_innen anlockt. Anfangs Ensembletheater, dann Kleinkunstbühne und Plattform für Theaterschaffende – im Laufe der Geschichte des Hauses hat sich die Ausrichtung
des kleinen theaters immer wieder geändert. Heute gilt das Haus
als einer der zentralen Spielorte der freien Theaterszene in Salzburg.
Dass das hauseigene Steinbier im Urbankeller richtig temperiert ist,
liegt schon lange nicht mehr am Pinzgauer Gletscher-eis. Früher
dienten die beiden Gewölbe in der Schallmooser Hauptstraße 50
den großen Salzburger Brauereien als Kühlhallen zur Bierlagerung,
der Turm in der Mitte als sogenannter Eisturm. Während im Wirtshaus auch heute noch das Hauptaugenmerk auf besagtem Getränk
liegt, steht im benachbarten Gewölbe das Theater im Mittelpunkt,
genauer gesagt das „Kleine“ Theater – ein Attribut, das sich auf die
räumlichen Gegebenheiten beziehen mag (an die 150 Zuschauer_innen finden hier Platz), nicht jedoch auf die Programmvielfalt.
Von Schauspiel, Kinder- und Jugendtheater bis hin zu Kleinkunst
und Kabarett reicht die Bandbreite der hier gezeigten Produktionen.
Freilich determiniert die Spielraumgröße die Stückauswahl, kleine
Formen wie Kammerspiel und Kabarett dominieren, Stücke in großer Besetzung sind nicht möglich. Die Qualität der Aufführungen
liegt aber eben auch immer ein Stück weit in diesem intimen Rahmen.
Von Apple zu Neustart
1984 gründete Regisseur, Autor und Dozent Claus Tröger das Kleine Theater Schallmoos. Die anfängliche Amateurbühne mit dem
Namen Apple Star avancierte in einigen Jahren zum professionellen Ensemblehaus mit Schwerpunkt auf zeitgenössischem Sprechtheater, in den 90ern konnte mit dem Theater Metropolis sogar ein
zusätzlicher Spielort in Betrieb genommen werden. Die Zweitbühne
musste Tröger jedoch 1998 wieder aufgeben, wenig später ging auch
das kleine theater in Konkurs. Nur der privaten Rettungsinitiative
von Theatereigentümerin Richarda Sunkler war es zu verdanken,
dass das Theater eine Neueröffnung erlebte, diesmal als Gastspielhaus. Gemeinsam mit Programmleiter Ferdinand Jansky versuchte
Sunkler ehrenamtlich und unterfinanziert den Theaterbetrieb auf- Hauses ist, beweist ein Blick auf den Spielplan im heurigen März:
recht zu erhalten. Als das nach fünf Jahren aufgrund fehlender Sub- Stücke zu Loriot, Gerhard Polt, Karl Valentin finden sich ebenso im
ventionserhöhungen nicht mehr möglich zu sein schien, zog sich Programm, wie gehobene Beziehungskomödien oder eine DramatiJansky zurück und dem Theater drohte neuerlich das Aus. Für den sierung des braven Soldaten Schwejks.
Erhalt der Institution setzten sich nun auch jene Künstler_innen Ein weiterer Schwerpunkt liegt auch auf dem Bereich des Kinderein, die das Haus seit 2000 mit eigenen Produktionen bespielt hat- und Jugendtheaters, beispielsweise die prämierten Schauspielten: Peter Blaikner, Gerda Gratzer, Edi Jäger, Caroline Richards und produktionen von Caroline Richards oder ihre Zusammenarbeit
Markus Steinwender formierten sich zu dem Verein Zentrum für mit Schüler_innen innerhalb der bundesweiten Theaterinitiative
Theater und Kultur und forderten Stadt und Land auf, das Thea- Macht/schule/theater.
ter am Leben zu erhalten. Ihr Einsatz wurde belohnt, ein einmaliges Renovierungsbudget wurde bewilligt, am 1.1.2007 konnte die
Wiedereröffnung des Theaters unter neuer Leitung stattfinden.Zwar
stand die Politik der Neuübernahme durch ein Künstler_innenkol- Kleines Theater, groSSes Sparen
lektiv anfangs eher skeptisch gegenüber, dennoch räumte der Salzburger Bürgermeister dem Verein eine Probezeit von zwei Jahren Noch sind sie nicht zu spüren, jene drastischen Budgetkürzungen
ein. Diese Bewährungsfrist bestand das frischgebackene Leitungs- der Salzburger Landesregierung im Bereich Kunst und Kultur (1),
team mit Bravour; nach Ablauf der zwei Jahre wurden die Förder- die letzten Herbst zu massiven Protesten der Kulturschaffenden
mittel langfristig erhöht. Heute beläuft sich die Höhe der Subven- geführt haben, inklusive mehrerer Bürger_inneninitiativen, Untertionen auf 90.000 Euro von Stadt und 58.500 Euro vom
schriftensammlungen
„Peter Brook
Land Salzburg. Das Theater muss ohne Bundesgelder
und
Arbeitskreise.
sagte, dass es zu
auskommen – für Vorstandsmitglied Peter Blaikner ein
Das mag einerseits der
jeder Darbietung einen passenden Raum braucht. Im besten
Zeichen dafür, dass sich der Bund für die freie Theater- Fall, einen Raum der das Tor zu einer Traumwelt bildet. Einer Tatsache
geschuldet
szene außerhalb Wiens nicht zuständig fühlt. Der Erhalt Welt der unbegrenzten Möglichkeiten und Fantasien. Ein Ort, sein, dass freie Theader Spielstätte funktioniert unter diesen Bedingungen wo Tage noch wie eine Ewigkeit dauern, es keine sozialen terschaffende
(und
nur durch Einhaltung eines eisernen Sparprogramms, Unterschiede mehr gibt und wir wieder Kind sein dürfen. Das damit auch das kleine
neben Produktionskosten müssen vor allem die Per- kleine theater in Salzburg ist für mich ein solch magischer Ort. theater) ohnehin mit
sonalkosten niedrig gehalten werden; so war bis vor Danke, dass es Ech gibt! Happy Birthday!!! :))
einem permanenten
Euer Erwin.
Kurzem nur ein Techniker allein für sämtliche VorstelSparkurs im Rücken
lungen im Haus zuständig, dessen krankheitbedingter
produzieren
müssen.
Ausfall das ganze Theater lahmzulegen vermochte.
Zwar werden somit die geplanten Veranstaltungen zum
im November nicht überFür das ehrenamtlich arbeitende Leitungsteam (im Augenblick noch 30-jährigen Bestehen des Hauses
freien Szene bleibt jedoch
bestehend aus Blaikner, Jäger, Richards und Schöllbauer) bedeutete schattet, die weitere Zukunft der
die Übernahme trotz aller finanziellen Schwierigkeiten vor allem unsicher, zumal laut Blaikner der gemeinsame Protest trotz spartenauch einen Zugewinn an Unabhängigkeit, zumal die Künstler_in- übergreifender Vernetzung und Streuung bislang nicht in eine polinen ihre Produktionen nun am eigenen Haus realisieren konnten, tisch wirksame Form des gemeinsamen Widerstandes umgewandelt
werden konnte. Bleibt zu hoffen, dass langjährige Institutionen wie
ohne länger als Bittsteller_innen auftreten zu müssen.
das kleine theater von dem befürchteten kulturpolitischen Kahlschlag unangetastet bleiben.
Marc Haller
Haus der freien Szene
(1) vgl. auch gift 1/2014.
Dem Ansatz von Sunkler und Jansky sind die derzeitigen künstlerischen Leiter_innen im Kern treu geblieben, haben ihn aber um
wichtige Aspekte erweitert – so fungiert das Haus weiterhin als
(Gast-)Spielort für professionelle freie Gruppen, versteht sich aber
zusätzlich noch als Kooperationspartner für die Theatermacher_innen. Umso wichtiger ist es dem Theater, aktiv an der Gestaltung der
Salzburger Theaterszene mitzuwirken, Netzwerke auszubauen und
Impulse zu setzen. Das Ausmaß der Zusammenarbeit kann von organisatorischen Aspekten wie Bewerbung und Betreuung bis hin
zu Beratung in Fragestellungen der Dramaturgie und Stückauswahl
reichen. Die Partnerschaft spiegelt sich auch in der Einnahmenteilung wider: 70 % des Kartenverkaufs gehen an die jeweiligen Theaterschaffenden, 30 % an das kleine theater.
Ausgewogenheit in der Spielplangestaltung ist das Zauberwort.
„Komödie UND politisches Theater, Kinder- & Jugendtheater UND
Theater für Erwachsene, Schauspiel UND Lesung, Kabarett UND
Musik, Sprechtheater UND Performance“ möchte das Theater seinem Publikum bieten. Zwar existiert ein deutlicher Überhang von
Komödie und Kabarett, der der Publikumsnachfrage geschuldet ist
(das Einzugsgebiet reicht über das Salzburger Land hinaus bis nach
Bayern), Peter Blaikner sieht darin aber die Herausforderung „die
Unterhaltungssucht des Publikums auf hohem Niveau zu stillen“,
wie er im Gespräch erklärt. Dass Komödie das Steckenpferd des
Stephan Lack
Quelle: www.igkultur.at
Stephan Lack
Wenn kein Luster ausgeht,
sich kein Vorhang hebt,
keine Platzanweiser gestikulieren,
keine Programmhefte erstanden werden,
keine Sektempfänge und Begrüßungsorgien über
die Bühne gehen,
keine Allüren die Hauptrolle spielen,
sondern besondere Stücke, gute Unterhaltung,
Schauspielkunst und große Kleinkunst –
dann beginnt das richtige Theater!
kleines
theater
hauS der freien Szene