Ein Glaube – viele Aufgabenbereiche

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Ein Glaube – viele Aufgabenbereiche
Territoriale Seelsorge: 52,0 %
Soziales: 12,8 %
Verwaltung Bistum: 6,8 %
Überdiözesane Aufgaben / Weltkirche: 6,4 %
Bildung: 6,1 %
Kindertagesstätten: 5,2 %
Kategoriale Seelsorge: 4,9 %
Schulen: 4,4 %
Sonstiges: 1,4 %
Finanzierung der Aufgabenbereiche aus Kirchensteuern und Kapitalerträgen
Die folgende Darstellung basiert – anders als die
kommen vom Erzbistum finanzierte Personal-
Ergebnisrechnung im Jahresabschluss – auf dem
aufwendungen, für Gemeindereferenten und
Netto-Prinzip, das heißt, es werden nur die vom
Geistliche. Die Kosten für diese sogenannte
Erzbistum getragenen Kosten betrachtet. Zu-
territoriale Seelsorge haben mit über 150 Mio. Euro
schüsse der öffentlichen Hand für die Erbringung
im Jahr 2014 einen Anteil von mehr als 50 Prozent
der beschriebenen Leistungen (insbesondere für
an der Verwendung von Kirchensteuermitteln
Schulen, Bildung) wurden von den Aufwendun-
und Kapitalerträgen.
gen abgezogen, ebenso wie ggf. erzielte weitere
Erträge, zum Beispiel aus Teilnehmerbeiträgen.
Neben der Gemeindearbeit findet Seelsorge aber
Damit wird deutlich, wozu die Kirchensteuermit-
auch an vielen anderen Orten statt. Diese Arbeit
tel sowie die Kapitalerträge des Erzbistums ein-
wird im Haushalt des Erzbistums Paderborn als
gesetzt werden.
kategoriale Seelsorge zusammengefasst. Etwa
5 Prozent der Aufwendungen fließen in diesen
Seelsorgeaufgaben werden zu einem großen
Bereich. Er umfasst beispielsweise die Kranken-
Teil dezentral in den Kirchengemeinden wahr-
haus- und Gefängnisseelsorge, die Ausländer-
genommen. Ein lebendiges Gemeindeleben ist
seelsorge, die Feuerwehr-, Polizei- und Notfall-
die Basis der Kirche. Dafür erhalten die Kirchen-
seelsorge. Im Bereich der Jugendarbeit fördert
gemeinden Mittelzuweisungen für die Finanzie-
das Erzbistum unter anderem die Jugendverbän-
rung der laufenden Sach- und Personalaufwen-
de und unterhält die Jugendbildungsstätte
dungen sowie Investitionszuschüsse. Hinzu
Hardehausen. Die Unterstützung der Vielzahl
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katholischer Verbände sowie die Ehrenamtsför-
stellungen des Diözesanmuseums (unter ande-
derung sind weitere Themenbereiche.
rem die Ausstellung „Credo – Christianisierung
Europas im Mittelalter“ im Jahr 2013) sowie ver-
Das Erzbistum finanziert den Betrieb von 14 eige-
schiedene weitere Bildungsinitiativen. Allein in
nen Schulen sowie von 5 Schulen in Stiftungshand.
den Bildungsstätten werden jährlich Veranstal-
Hinzu kommen Zuschüsse für 12 weitere Schulen in
tungen mit rund 84.000 Teilnehmern durchge-
Trägerschaft anderer katholischer Einrichtungen
führt. Sie sind wichtige Zentren der Familien- und
für Betriebskosten und Instandhaltung der
Jugendarbeit und zeichnen sich durch ein breites
Gebäude. Zusammen kostet dies nach Verrech-
Angebot für die verschiedenen Zielgruppen aus.
nung öffentlicher Mittel jährlich rund 13 Mio. Euro
aus Kirchensteuermitteln und Kapitalerträgen.
Mehr als 15 Mio. Euro hat das Erzbistum 2014 für
Die Aufwendungen für Bildung – 2014 rund
ten Kindertagesstätten ausgegeben. Fast 30.000
17,7 Mio. Euro – umfassen die fünf Erwachsenen-
Kinder werden dort betreut, davon rund die Hälfte
Bildungsstätten des Erzbistums sowie weitere Ein-
aus katholischen Familien. Die Trägerschaft von
richtungen für Wissenschaft, Kultur und Bildung.
etwa zwei Dritteln der Kindertagesstätten liegt
Dazu gehören unter anderem das Erzbischöfliche
bei sieben Betreibergesellschaften in der Rechts-
Diözesanmuseum, das Institut für Religionspäda-
form der gemeinnützigen GmbH, deren Mehheits-
gogik und Medienarbeit, das Johann-Adam-Möhler-
eigner die Gemeindeverbände sind. Etwa ein
Institut für Ökumenik sowie das Paulus-Kolleg für
Drittel ist in Trägerschaft der Kirchengemeinden.
die direkte Unterstützung der rund 500 geförder-
Studierende der Religionspädagogik an der
Katholischen Hochschule NRW. Gefördert werden
Der Bereich Soziales umfasst neben den Leis-
zudem die katholischen Bildungsstätten in meh-
tungen an den Diözesan-Caritasverband im
reren Städten, die Theologische Fakultät, die Aka-
Wesentlichen die Finanzierungsbeiträge für die
demische Bibliothek sowie das Priesterseminar.
verschiedenen Beratungsstellen. Dazu gehören
Hinzu kommen Finanzierungsbeiträge für Aus-
unter anderem die Ehe-, Familien- und Lebens-
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Bildungsstätten und Exerzitieneinrichtungen
Einrichtung
Standort
Zweck
Katholische Akademie
Schwerte
Bildungsstätte
St.-Klemens-Kommende
Dortmund
Bildungsstätte
Liborianum – Bildungs- und Gästehaus
des Erzbistums
Paderborn
Bildungsstätte
Katholische Landvolkshochschule Anton Heinen
Warburg
Bildungsstätte
Bildungs- und Exerzitienhaus St. Bonifatius
Winterberg
Bildungsstätte und Exerzitienhaus
Jugendhaus im Erzbistum Paderborn
Warburg
Jugendbildungsstätte
beratungsstellen mit sieben Standorten sowie
Die Tabelle zeigt, gegliedert nach Aufgabenbe-
die Telefonseelsorge. Weitere Mittel fließen als
reichen, die Aufwendungen, die das Erzbistum
Zuschüsse an Altenheime, Krankenhäuser und
nach Verrechnung der hierauf jeweils entfallen-
Hospize und andere caritativ tätige Rechtsträger.
den Erträge (insbesondere durch Zuschüsse zum
Mit Aufwendungen von fast 37 Mio. Euro ist der
Schulbetrieb) finanziert.
Bereich Soziales nach den Seelsorgeaufgaben
das größte Tätigkeitsfeld.
Aufgabenbereich
Tsd. Euro
Für überdiözesane Aufgaben stellt das Erzbistum
Paderborn rund 18,4 Mio. Euro bereit. Dies beinhaltet auch das Engagement für die Weltkirche
und die Soforthilfe bei Katastrophen.
Unter den Bereich Verwaltung fallen die Kosten
der zentralen Abteilungen im Generalvikariat.
Territoriale Seelsorge
Kategorialseelsorge
150.029,7
14.023,4
Schulen
12.735,2
Bildung
17.676,1
Dazu gehören klassische Verwaltungsaufgaben
Kindertagesstätten
15.055,6
wie das Rechtsamt, das Bauamt, die Personalver-
Soziales
36.784,6
Überdiözesane
Aufgaben/Weltkirche
18.402,7
Verwaltung Bistum
19.691,7
Sonstiges
3.968,7
G E S A MT
288.367,8
waltung, Rechnungswesen und Finanzen,
technische Dienste und IT sowie Presse- und
Öffentlichkeitsarbeit. Dazu gehören aber auch
zentrale Stellen der pastoralen Leitung, wie die
Priesterbetreuung, Fort- und Weiterbildung oder
Fachstellen für Liturgie und Ökumene.
Sonstige Aufwandsposten sind unter anderem
Projektkosten, beispielsweise zum Meldewesen
sowie zur Energieoffensive des Erzbistums.
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