- TERRAMethode Reisen in die Zukunft – eine Zukunftswerkstatt durchführen Zukunftswerkstatt? Lasst euch einmal auf ein spannendes Experiment für die ganze Klasse ein. Ihr benötigt dafür ungefähr zwei Tage. Für eine Reise braucht ihr ein Transportmittel. Nehmt zum Beispiel die Deutsche Bahn, dann braucht ihr eine Fahrkarte. Diese erhaltet ihr am Schalter oder am Automaten. Ihr sucht euch einen passenden Zug heraus, wartet am Bahnsteig, passiert die sich automatisch öffnenden Türen und setzt euch auf 1. Schritt: Vorbereitungsphase Wählt ein geeignetes Thema. Anschaulich soll es sein. Dann braucht ihr Texte, Poster, Präsentationen, Spiele, Filme, Videos. Die gibt es z. B. in der Stadtbücherei, bei Organisationen und Behörden oder im Internet. Fragt einmal in eurem Bekanntenkreis, oft helfen euch auch die Eltern eurer Mitschülerinnen und Mitschüler weiter. Wichtig ist, dass ihr klärt, ob noch weitere Personen an der Zukunftswerkstatt teilnehmen sollen. Das hängt davon ab, was für Vorkenntnisse mitgebracht werden. Wählt geeignete Räume aus mit viel Wandfläche und Platz in der Mitte. Trefft Absprachen mit anderen Lehrkräften, damit der Stundenplan abgestimmt werden kann. Ihr benötigt mindestens einen Schulvormittag. Schließlich empfehlen die Entwickler dieser Methode noch den Abschluss eines richtigen Vertrages (Kontrakt): Wer möchte mit wem zu welchem Zweck mit welchem Ziel unter welchen Bedingungen eine Zukunftswerkstatt machen? Die Moderatoren verteilen verschiedenfarbige Karteikarten an alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer und klären die Bedürfnisse und Erwartungen an das gemeinsame Arbeiten. Die Karten werden an der Wand für alle deutlich sichtbar aufgehängt bzw. aufgeklebt. Die zweite Phase wird mit dem gemeinsamen Seminarkontrakt (siehe unter 1. Schritt) abgeschlossen. Wir sind in der Regel gewohnt, einfach nach vorne zu denken: wird die Straße vor der Schule für den wachsenden Verkehr zu eng, wird sie verbreitert und ausgebaut. Aber ist das wünschenswert? Wäre nicht ein besserer Anschluss an die Straßenbahn sinnvoller? Könnten wir nicht dann vielleicht sogar die Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich umgestalten? Traditionelles, lineares Denken Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft Nicht-lineares Denken nach Jungk Alle schreiben dann einen Satz mit ihren Empfindungen und einen zentralen Kritikpunkt auf ein Karteikärtchen und legen diese in die Hülle. Anschließend legen die Teilnehmer die Bilder vor sich auf den Boden. Nun suchen sie sich an Hand der Fotos und der Sätze passende Partner. Gut geeignet sind Gruppen mit 5 Teilnehmern. Gestaltet nun in den Kleingruppen ausgehend von den zentralen Kritikpunkten eine Problemlandkarte als Mindmap. Ihr schreibt den zentralen Gedanken, den Ausgangsbegriff in die Mitte, kästelt ihn ein und lasst euren Gedanken freien Lauf. Oberbegriffe werden an die Äste geschrieben, Unterbegriffe an die Zweige. Manchmal kann man ein Gefühl, ein Unbehagen nicht richtig mit einem Wort benennen. Bei der Mindmapping-Methode könnt ihr auf Zeichnungen und Skizzen zurückgreifen. Diskutiert das Ergebnis, einigt euch auf die für euch wichtigsten Kritikpunkte. Nun kann es an das Gestalten der kreativen Aufgabe gehen, die ihr im Anschluss allen vorstellt. Bewährt haben sich Rollenspiele, Sketche, Radiospots, die nach der Erarbeitung in der Gruppe, dann allen im Plenum vorgestellt werden. sprecht. Einigt euch in der Gruppe auf eine Umsetzungsform (Wandzeitung, Tanz, Sketch, Rollenspiel, Pantomime, Gedicht, Musik, Song, Improvisation), führt sie aus und stellt euer Ergebnis allen Teilnehmern vor. 4. Schritt: Fantasie- bzw. Utopiephase Löst euch jetzt von Zwängen und Denkschablonen des Alltags. Versucht einzutauchen in Visionen, in Träume. In der Fantasie ist alles möglich, auch das Unrealistischste. Und wie sollte uns das besser gelingen als mit Musik. Gut geeignet ist „neutrale Hintergrundmusik“, denn ihr konzentriert euch auf eine Zeitreise, in der Bilder und Vorstellungen offen sind, gesteuert durch Erzählungen der Moderatoren wie beispielsweise diese: Lasst die Zeitreise etwa 20 Minuten umfassen und seid vorsichtig beim „Aufwachen“. Tauscht eure Erfahrungen in der Gruppe aus, indem ihr die Symbole auslegt und be- 6. Schritt: Informationsphase Hier ist Platz für das Klären von Wissensfragen, für Hintergrundinformationen und für Vorträge. b Martin Luther King 5. Schritt: Verwirklichungsphase Nun geht es an den detaillierten Aktionsplan. Ausgangspunkt ist dabei die Frage: „Überlegt in eurer Gruppe, welche Schritte bis zum Jahr X stattfinden müssten, um eure Visionen zu realisieren. Erarbeitet einen ‚Aktionsplan‘ zur Erreichung eurer Ziele. Findet dabei insbesondere Antworten zu folgenden Punkten: Was sind eure Forderungen? Was müsste von Seiten der Politik geschehen? Was von Seiten der Wirtschaft? Welche konkreten Schritte könnt ihr unternehmen?“ Dass man es mit der Umsetzung auch wirklich ernst meint, lässt sich dadurch unterstreichen, dass ihr euch selbst einen Brief schreibt, der euch dann nach etwa sechs Wochen von den Moderatoren oder anderen Gruppenteilnehmern zugeschickt wird. Dieser Nachkontakt kann zeigen, wie weit ihr mit euren persönlichen Umsetzungsschritten seid. flitzt an den Scheiben vorbei – oder ihr an der Welt? So ist es heute. Und morgen. Und wahrscheinlich auch übermorgen. Aber ist dies auch die Zukunft? Können wir uns dann vielleicht „wegbeamen“ – einfach so? Auf seinem Marsch nach Washington 1963 hielt Dr. Martin Luther King vor dem LincolnMemorial der US-Hauptstadt seine weltberühmte Rede: „I have a dream. – Ich habe einen Traum.“ „ ... Heute sage ich euch, meine Freunde, trotz der Schwierigkeiten von heute und morgen habe ich einen Traum. Es ist ein Traum, der tief verwurzelt ist im amerikanischen Traum. (…) Ich habe einen Traum, dass eines Tages auf den roten Hügeln von Georgia die Söhne früherer Sklaven und die Söhne früherer Sklavenhalter miteinander am Tisch der Brüderlichkeit sitzen können. (…) Ich habe einen den schon vorreservierten Sitzplatz. Die bunte Welt (1929 – 1968) a Denkmodelle 2. Schritt: Orientierungsphase Nach der Vorbereitungsphase bestimmt ihr 3. Schritt: Kritik- bzw. Problematisierungseinige Schülerinnen und Schüler als Modephase ratoren. Die sollen euch – wie im FernseTeilt euch in Gruppen auf. Es geht jetzt dahen – durch das Programm führen. Auch rum, dass jeder seinen Zugang zum Thema wenn ihr sie schon kennt, sollten sie sich euch findet, seine Kritik, sein Unbehagen, seine vorstellen, euch den Ablauf der ZukunftsÄngste und Befürchtungen äußern kann. werkstatt erklären. Schließlich „lernt“ man Nutzt folgende Methode, die sich für die so nicht alle Tage. Mit Bewegungsspielen, LoGruppeneinteilung bewährt hat: klebt ckerungs- und (falls ein Teil der Gruppe fremd viele Fotos jeweils auf DIN A 4 Papier. Bittet ist) Kennenlernübungen beginnt das „Waralle Teilnehmer anschließend, sich ein Bild ming up“. Trefft jetzt feste Absprachen. Wann auszusuchen, das die Kritik an der Umweltsidarf geredet und quergefragt werden, wann tuation ausdrückt. gibt es Pausen, wann wird gefrühstückt? Der zeitliche und inhaltliche Ablauf muss allen klar sein. Schreibt es groß und deutlich auf ein Plakat und hängt es im Raum auf. 122 Traum, dass meine vier kleinen Kinder eines Tages in einer Nation leben werden, in der man sie nicht nach ihrer Hautfarbe, sondern nach ihrem Charakter 7. Schritt: Auswertungsphase Zum Abschluss der Zukunftswerkstatt wird der Verlauf gemeinsam besprochen. Nützlich sind Auswertungsbogen oder eine Kartenabfrage. Vielleicht habt ihr Spaß am Thema bekommen. Sicher lässt sich vieles noch im normalen Unterricht vertiefen. Die Arbeit könnt ihr auch z. B. mit eurer ausländischen Partnerschule in Form einer permanenten Werkstatt, einer AG weiterführen. 123 beurteilen wird... .“ Methode Nachhaltigkeit in der globalen Welt
© Copyright 2024 ExpyDoc