08.07.2015 Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL

08.07.2015
Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Feuchtwanger Straße 38
91522 Ansbach
Inhaltsverzeichnis
1. Einleitung
3
2. Entwicklung des DVL
3
2.1 Mitgliederentwicklung des DVL
3
2.2 Leitbild fast abgeschlossen
4
3. Bearbeitung wichtiger Themen durch den DVL auf Bundes- und EU-Ebene 5
3.1 Extensive Beweidung: Abschluss-Tagung in Köln
5
3.2 DVL-Position zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 des BMUB
6
3.3 Beteiligung am LULUCF-Bericht von BMUB und BMEL
6
3.4 Zusammenarbeit mit der EU-Kommission
7
3.5 Der DVL in der Agrarpolitik
8
3.6 Ökologisches Management von Leitungstrassen
8
3.7 Rotmilan – Land zum Leben
9
3.8 DVL entwickelt Standards für Biodiversitätsberatung
10
3.9 Mehr Landschaftspflegematerial in bestehende Biogasanlagen
10
3.10Schutz der genetischen Biodiversität gebietseigener Pflanzen
11
4. Internationale Aktivitäten
11
4.1 Landschaftspflegeverbände als weltweites Vorbild
11
4.2 Beratungshilfe für kooperativen Naturschutz in Rumänien
12
5. Ausgewählte Aktivitäten des DVL in den Bundesländern
13
5.1 Baden-Württemberg
13
5.2 Bayern
14
5.3 Brandenburg
18
5.4 Hessen
21
5.5 Mecklenburg-Vorpommern
22
5.6 Sachsen
23
5.7 Schleswig-Holstein
27
5.8 Thüringen
29
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
2 von 32
1.
Einleitung
Dieser Geschäftsbericht gibt einen komprimierten Überblick über die Schwerpunkte der Arbeit des
DVL im Zeitraum Juni 2014 bis Juni 2015. Dabei sind bewusst Schwerpunkte gesetzt worden. Viele
weitere interessante Details und Informationen zu den Projekten und Aktivitäten finden Sie auf unserer Website www.landschaftspflegeverband.de.
Vorstand, Fachbeirat und Mitarbeiter des DVL bei der Frühjahrssitzung 2015 in Nümbrecht
2.
2.1
Entwicklung des DVL
Mitgliederentwicklung des DVL
Im Juni 2015 gibt es in Deutschland insgesamt 155 Landschaftspflegeverbände und vergleichbare Organisationen die im DVL
Mitglied oder Fördermitglied sind (siehe Verbreitungskarte).
Diese Verbände sind inzwischen in allen deutschen Flächenstaaten vertreten. Insgesamt verzeichnet der DVL zum Juni 2015 189
Mitglieder.
Neugründungen von Landschaftspflegeorganisationen, die noch
nicht alle offiziell dem DVL beigetreten sind, erfolgen weiterhin
insbesondere in Baden-Württemberg (siehe auch Kapitel 5.1)
Weitere Gründungsinitiativen gibt es aktuell darüber hinaus in
Hessen und Bayern.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
3 von 32
2.2
Leitbild fast abgeschlossen
Der DVL will auf dem diesjährigen Deutschen Landschaftspflegetag in Wiesbaden sein künftiges Leitbild vorstellen und beschließen. Kernpunkte sind das Bekenntnis zum gleichberechtigten Zusammenschluss aus Landwirtschaft, Naturschutz und Politik sowie zur Praxisnähe. Der DVL fühlt sich bei seiner
Arbeit vor allem „den Menschen verpflichtet, die in der Landschaft Nutzung und Wertschöpfung mit
dem Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen verbinden“. Das Leitbild wurde von den Mitgliedern des DVL entwickelt und im Rahmen eines 1 Jahr andauernden Beteiligungsprozess diskutiert.
Mitglieder des DVL sind augenblicklich 155 Landschaftspflegeorganisationen in allen deutschen Flächenbundesländern.
Leitbild des DVL
Wir sind …
… der Dachverband der Landschaftspflegeorganisationen in Deutschland. Markenzeichen des DVL
sowie seiner Mitglieder ist der gleichberechtigte und freiwillige Zusammenschluss von Vertretern der
Land- und Forstwirtschaft, des Naturschutzes und der Politik.
Wir wollen …
… in unserer Kulturlandschaft auf zeitgemäße und nachhaltige Weise Naturvielfalt und Lebensqualität
schaffen. In unserem Tun fühlen wir uns den Menschen verpflichtet, die in der Landschaft Nutzung
und Wertschöpfung mit dem Erhalt von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen verbinden.
Wir bieten …
... kompetenten Service und Beratung rund um den Erhalt von Landschaften und natürlichen Lebensgrundlagen in Deutschland. Wir führen Meinungen aus der Land- und Forstwirtschaft, dem Naturschutz und der Politik zusammen, vernetzen die Akteure und werben engagiert für Themen der Landschaftspflege. Wir bündeln und vertreten die Interessen und Erfahrungen unserer Mitglieder auf nationaler und europäischer Ebene.
Wir arbeiten …
… mit praxisgerechten und zukunftsfähigen Lösungen und Empfehlungen. Unser Denken und Handeln basiert auf Erfahrungen aus der regionalen Landschaftspflegepraxis. Unsere Themen vertreten
wir fachorientiert und sachlich. Wir arbeiten dazu mit unseren Mitgliedern, Interessensverbänden,
Wissenschaft, staatlicher Verwaltung und politischen Gremien zusammen.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
4 von 32
3.
Bearbeitung wichtiger Themen durch den DVL auf
Bundes- und EU-Ebene
Wie in der Vergangenheit zählte auch im vergangenen Jahr die Diskussion zur Umsetzung der Agrarreform zu einem der Kernthemen, das der DVL im Sinne seiner Mitglieder intensiv bearbeitet.
3.1
Extensive Beweidung: Abschluss-Tagung in Köln
Auch in der neuen reformierten Agrarpolitik gibt es bei der Förderung von Weideflächen zahlreiche Hürden. Die Beweidung von
Feuchtwiesen, Trockenrasen oder Almweiden ist weiterhin mit
aufwändiger Bürokratie und hohen Sanktionsrisiken verbunden.
Betroffen sind Landwirte und Naturschutz gleichermaßen. Auf
einer Tagung des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege in
Köln-Deutz am 24. Februar 2015 haben 160 Fachleute aus Praxis
und Verwaltung die neuen Richtlinien bewertet. Ein Hauptproblem ist die Anerkennung der Weideflächen in der 1. Säule der
Agrarförderung. Aus Sicht des DVL brauchen wir eine Vereinfachung der Regeln im Sinne der Landwirte um die schönsten Perlen unserer Kulturlandschaften zu bewahren.
Aus Sicht der EU handelt es sich oft um „Grenzertragsstandorte“,
die nur in Teilen die Kriterien einer landwirtschaftlichen Produktionsfläche erfüllen und deshalb nicht generell ins landwirtschaftliche Fördersystem passen. Wegen zu vieler Bäume, Büsche, aber
auch Schilf, Seggen und Binsen ist oft unklar, ob Landwirte auf
den Flächen Direktzahlungen erhalten dürfen; ob es sich also um
landwirtschaftliches Grünland im Sinne der EU-Vorordnungen
handelt. Die Vegetation muss in vielen Fällen aufwendig vermessen und bewertet werden. Das Fehlerrisiko für die Landwirte und
letztlich für die Mitgliedsstaaten ist dabei immens.
Dieselbe EU verpflichtet jedoch Deutschland diese Flächen, oft Natura 2000-Gebiete, wegen ihres
Artenreichtums zu erhalten. Dies ist aber nur durch landwirtschaftliche Nutzung von Schäfern oder
Mutterkuhhaltern möglich – ein krasser Widerspruch. Obwohl diese Landwirte für ihre Leistungen
Förderprogramme der 2. Säule (z.B. Agrarumweltprogramme) nutzen, sind sie wie alle Landwirte auch
auf Direktzahlungen aus der 1. Säule angewiesen.
Die Tagung wurde gemeinsam mit dem Landschaftsverband Rheinland (LVR) veranstaltet, der selbst
Träger von modellhaften Beweidungsprojekten in Nordrhein-Westfalen ist. Gefördert wurde die Veranstaltung im Rahmen des DVL-Projekts „Entwicklung der extensiven Beweidung als zukunftsfähiges
Naturschutzinstrument“ durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU), die Ausgleichsagentur
Schleswig-Holstein, die Heinz Sielmann Stiftung, die Stiftung Bayerischer Naturschutzfonds, die Heidehofstiftung, die Naturstiftung David und den WWF Deutschland.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
5 von 32
3.2
DVL-Position zum Aktionsprogramm Klimaschutz 2020 des BMUB
Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die Treibhausgasemissionen (THG) in Deutschland bis
2020 um mindestens 40 % gegenüber 1990 zu mindern. Das entspricht einer Minderung von rund
1.250 Mt. (Megatonnen) CO2-Äquivalenten im Jahr 1990 auf einen Zielwert von höchstens 750 Mt.
CO2-Äquivalenten in 2020.
Gemäß Nationalem Inventarbericht 2014 wurden in Deutschland in 2012 rund 940 Mt. THG emittiert.
Das entspricht einer Minderung von 24,7 % im Vergleich zu 1990. 2011 wurde noch eine Minderung
von 25,6 % erreicht. Auch in 2013 sind laut Umweltbundesamt die Treibhausgasemissionen erneut
gestiegen. Demnach wurden 2013 rund 951 Mt THG ausgestoßen, was gegenüber 1990 einer Minderung von 23,8 % entspricht.
Der DVL möchte daher zusammen mit seinen Mitgliedern Maßnahmen durchführen, die zu einer Reduktion der THG-Emissionen maßgeblich beitragen könnten. Als einen ambitionierten, aber nicht
unrealistischen, Vorschlag konzentriert sich unsere Empfehlung auf die extensive Nutzung organischer Böden. Obgleich ihre Bedeutung für die gesamten deutschen THG-Emissionen herausragend
ist, wurden sie bei der sektoralen Aufteilung in der Sektion „Landwirtschaft“ bisher nicht berücksichtigt. Wir halten jedoch das THG-Minderungspotential in diesem Bereich für überragend, ist doch
Deutschland der zweitgrößte europäische Emittent von Treibhausgasen aus Mooren, obwohl die
deutsche Moorfläche nur 2,3% der europäischen Moorfläche umfasst. So emittieren durch landwirtschaftliche Nutzung allein auf organischen Böden jährlich insgesamt 20,26 Mio. t CO2-Äquivalente1..
Eine gezielte Wiedervernässung ausgewählter Flächen (durch Anhebung des Grundwasserspiegels)
mit einer angepassten extensiven Grünlandnutzung kann jedoch dazu führen, die THG-Emissionen zu
stoppen und Flächen als CO2-Senken wiederherzustellen. Wenngleich sicherlich nicht die gesamte
Landwirtschaft auf organischen Böden umgestellt werden kann oder soll, so besteht auch bei der
Umwandlung weniger Flächen von intensiver in extensiver Bewirtschaftung in kurzer Zeit größtes
THG-Einsparpotential!
Bislang ist eine umfassende extensive Bewirtschaftung organischer Böden mangels Rahmengesetzgebungen, Kostenübersicht und Einkommensausgleich für die durchführenden Landwirte nicht möglich.
Zudem sind die gesellschaftlichen Kosten aktueller landwirtschaftlicher Nutzung auf organischen
Böden nicht bekannt. Mit sehr intensiven praxisnahen Kontakten zu Landwirten und Landschaftspflegeverbänden bietet der DVL seine Mithilfe an.
3.3
Beteiligung am LULUCF-Bericht von BMUB und BMEL
LULUCF bedeutet Land Use, Land-Use Change and Forestry (Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft). Nach einem EU-Beschluss aus dem Jahr 2013 ist Deutschland verpflichtet,
bis Januar 2015 einen Bericht über die erwarteten Emissionen im Bereich Landnutzung, Landnutzungsänderungen und Forstwirtschaft (Treibhausgas-Quellgruppe „LULUCF“), die damit verbundenen
1
NABU-Studie „Klimaschutz natürlich!“, S. 11
http://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/naturschutz/moorschutz/klimaschutz-nat__rlich.pdf
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
6 von 32
Minderungspotentiale sowie derzeitige und künftige Minderungsmaßnahmen und deren Umsetzbarkeit an die Kommission zu liefern. Dieser EU-Beschluss sieht zudem vor, dass der Bericht mit breiter
Beteiligung von Interessenvertretern erstellt werden soll.
Der DVL hat im Sommer 2014 eine Stellungnahme erstellt, die eingesehen werden kann auf der DVLWebsite unter: http://mulle.lpv.de/uploads/media/Stellungnahme_DVL_zu_LULUCF_20140527.pdf.
3.4
Zusammenarbeit mit der EU-Kommission
Phil Hogan hat während seines ersten Auslandbesuches als neuer EU-Agrarkommissar die Landschaftspflegeverbände kennengelernt. In Kelheim
(Bayern) informierte er sich u.a. über Erfolge bei
LEADER. Der Landschaftspflegeverband Kelheim
VöF
ist
seit
10
Jahren
Sitz
der
LEADER-
Geschäftsstelle. Kelheim zählt zu den erfolgreichsten LEADER-Regionen in Bayern.
Klaus Blümlhuber, langjähriger Landessprecher der
bayerischen Landschaftspflegeverbände und Ge-
Agrarkommissar Hogan (re.) trifft auf „Leidenschaft Landschaft“
schäftsführer des LPV konnte in einem Gespräch mit Hogan im kleinen Kreis auch das Modell der
Landschaftspflegeverbände vorstellen. Er bat Hogan, bei der Initiative des DVL zum Aufbau des europäischen Landschaftspflegenetzwerkes Landcare Europe zu helfen. Der DVL will die EU-Kommission
dafür gewinnen, das kooperative Modell der Landschaftspflegeverbände auch in anderen Mitgliedsstaaten zu unterstützen.
Carl-Christian Buhr (links) ist im Kabinett des neuen
Agrarkommissars Hogan Ansprechpartner für das
EU-Mitgliedsland Deutschland. Bei einem Treffen
in Brüssel Ende Februar stellte sich der DVL mit
seinen Landschaftspflegeverbänden dem neuen
Kabinettsmitglied vor. Buhr will die DVL-Initiative
zum Aufbau von Landcare Europe unterstützen. Er
bat außerdem darum, dass sich der DVL intensiv
für eine erfolgreiche Umsetzung des Greenings
einsetzt. Josef Göppel sagt hier eine künftige enge
Zusammenarbeit zu. Anwesend bei der Besprechung war auch Michael Pielke (rechts), ein wichti-
Josef Göppel MdB, 1. Vorsitzender des DVL
mit EU-Kabinettsmitglied Dr. Carl-Christian
Buhr (li.) und Michael Pielke (re.)
ger Ansprechpartner für den DVL in der Generaldirektion Agri.
Darüber hinaus pflegt der DVL auch auf der Arbeitsebene intensive Kontakte sowohl in die Generaldirektion Landwirtschaft, als auch in Generaldirektion Umwelt. So wurde der DVL zum Beispiel eingeladen, im Rahmen einer Besprechung von BMEL und Bayerischem Landwirtschaftsministerium mit der
EU-Kommission die anstehenden Herausforderungen bei der Berücksichtigung von extensivem Wei-
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
7 von 32
degrünland in der 1.Säule aus Sicht der Landschaftspflegeverbände darzustellen. Während der einstündigen Diskussion wurde deutlich, dass die Kommission für extensive Weideflächen keine Sonderregelungen akzeptieren wird. Sie stellt den Mitgliedsstaaten jedoch frei, Möglichkeiten der sogenannten delegierten Rechtsakte zu nutzen.
3.5
Der DVL in der Agrarpolitik
Die wichtigsten Inhalte der neuen Agrarreform stehen für Deutschland fest. Der DVL und die Deutsche Vernetzungsstelle (DVS) zogen deshalb eine erste Bilanz, wie sich die neuen Vorgaben auf den
Natur- und Biodiversitätsschutz in Deutschland auswirken werden. Fast 100 Teilnehmer diskutierten in
Gotha darüber, wie positiv oder negativ sich die neuen Vorgaben auf Förderprogramme und auf die
Praxis auswirken.
Wichtigstes Ergebnis: Wir sind dem Ziel einer besseren Biodiversitätsförderung nicht wirklich näher
gekommen. Es muss sich, trotz Neuerungen wie dem Greening, Wegweisendes ändern – entweder
schon zum Midterm-Review 2017 oder in der nächsten Programmplanung ab 2021. Besonders der
eingeschlagene Weg des „integrativen Naturschutzes“ muss hinterfragt werden, um die Biodiversitätsziele zu erreichen. Gemeint ist hier nicht der Naturschutz zusammen mit den Landwirten, sondern
die Integration der Naturschutzförderung in die Landwirtschaftsförderung. So ist es zum Beispiel immer noch schwer, extensives Weidegrünland als förderberechtigt in der 1. Säule zu beantragen.
„Nach dem Spiel ist also vor dem Spiel“. Das berühmte Herberger-Zitat lässt sich auch auf die Agrarreform anwenden. Bereits jetzt, nach Beginn der Umsetzung, wird über Schritte zur Weiterentwicklung diskutiert. Wichtiges Forum ist die sogenannte Verbändeplattform aus ca. 30 Verbänden, die sich
allesamt für eine grünere und gerechtere Agrarpolitik einsetzen. Unter Moderation der Arbeitsgemeinschaft Bäuerliche Landwirtschaft (AbL) und von EuroNatur erarbeitet die Plattform zu den wichtigsten Themen gemeinsame Positionen und vertritt diese auf unterschiedlichen politischen Ebenen.
Agrarpolitik wird auch beim DVL ein wichtiges Kernthema sein und in die Verbändeplattform die
Kompetenz und Erfahrungen aus der praktischen Landschaftspflege einbringen.
3.6
Ökologisches Management von Leitungstrassen
Ende August 2014 erschien als Abschluss eines vom BfN finanzierten
Projekts der DVL-Leitfaden „Lebensraum unter Strom – Trassen ökologisch managen“. Darin sind Praxiswissen und Erfahrungen aus vielen
Regionen Deutschlands gebündelt, so dass nun eine praxisnahe
Grundlage für das naturschutzfachliche Management von Leitungstrassen vorliegt. Zudem hat der DVL hier erstmals ökologisches Trassenmanagement definiert. Die möglichen Maßnahmen, von der Ablagerung von Totholz über die Ansiedlung gebietsheimischer Magerrasen bis zur Beweidung mit Rindern und Schafen werden beschrieben
und mit Beispielen untersetzt.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
8 von 32
Der DVL will mit diesem Leitfaden eine wichtige Grundlage für das naturschutzfachliche Management
von Leitungstrassen legen. Mit einem ökologisch optimierten Management von Leitungstrassen können Netzbetreiber, Landschaftspflegeverbände, Grundstückseigentümer und Behörden dazu beitragen, Lebensräume zu vernetzen und für Tiere und Pflanzen Rückzugsräume zu schaffen. Es werden
konkrete Möglichkeiten aufgezeigt, wie die technischen Anforderungen zur Übertragungssicherheit
und die Chancen für eine naturschutzfachliche Verbesserung der Stromtrassen unter einen Hut zu
bringen sind.
3.7
Rotmilan – Land zum Leben
Das Verbundprojekt “Rotmilan – Land zum Leben” startete im Oktober 2013. Im Verbund zusammengeschlossen haben sich der Dachverband Deutscher Avifaunisten (DDA), die Deutsche Wildtier Stiftung
(DeWiSt), der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) und 10
Praxispartner, die in 11 Praxisregionen in 8 Bundesländern aktiv sind.
Das Projekt wurde zunächst bis zum 30.06.2015 mit Aussicht auf Verlängerung genehmigt.
In den beiden Wintern 2013/14 sowie 2014/15 erfolgte in den Praxisregionen die Kartierung der
Rotmilanbruten. Diese wird jährlich nach einheitlicher Methode wiederholt. So können über die voraussichtlich 6-jährige Projektlaufzeit wertvolle Daten über die Entwicklung der Rotmilane aufgenommen werden. Zusätzlich nahmen die Projektmitarbeiter Kontakt zu Behörden und Landnutzern
vor Ort auf, um über den Rotmilan, seine Gefährdung und Maßnahmen zu seiner Bestandsstabilisierung zu informieren. Ein starker Fokus lag hierbei auf der Beratung von Land – und Forstbewirtschaftern, da eine rotmilanfreundliche Landwirtschaft mit genügend Nahrungsgrundlage v.a. während der
Jungenaufzucht und eine störungsfreie Brutsaison für den Rotmilan sehr wichtig sind. Hier haben die
Mitarbeiter vor Ort versucht zusammen mit den Landnutzern Lösungen zu finden, die zum Teil über
spezielle Förderprogramme unterstützt werden (siehe Kapitel 5.3).
Des Weiteren wurden in 3 Regionen Rotmilane besendert, um die Nutzung der verschiedenen Flächen mit unterschiedlichen Bewirtschaftungsformen auswerten zu können. Als zusätzliche Unterstützung wurden auch Kameras an Horsten angebracht. So kann nicht nur ausgewertet werden, in wie
weit der Rotmilan die Flächen mit einer rotmilanfreundlichen Landwirtschaft anfliegt, sondern auch,
welche Beutetiere er ins Nest bringt. Für diese Auswertungen wurden auf ausgewählten Flächen das
Auftreten von Kleinsäugern und Brutvögeln untersucht. Zusätzlich hat der DDA weitere Analysen
durchgeführt, die langfristig bei der Analyse des Rotmilanbestands, dessen Entwicklung und potentiellen Maßnahmen zur Bestandsstabilisierung und –verbesserung helfen.
Bereits zum Jahreswechsel 2015 haben die Verbundpartner einen Aufstockungsantrag mit einer weiteren Laufzeit von 4,5 Jahren für das Rotmilanprojekt beim BfN/DLR eingereicht. Bis Ende Juni werden
voraussichtlich alle Verbundpartner einen Bewilligungsbescheid bekommen, so dass das Projekt fortgesetzt werden kann.
Weitere aktuelle Informationen über das Projekt „Rotmilan – Land zum Leben“ finden Sie unter
www.rotmilan.org
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
9 von 32
3.8
DVL entwickelt Standards für Biodiversitätsberatung
Der flächendeckende Aufbau einer praxisgerechten Biodiversitätsberatung von Landnutzern wird in
den nächsten Jahren ein wichtiger Erfolgsfaktor sein, um die Ziele des Biodiversitätsschutzes bei steigender Flächenkonkurrenz umzusetzen und den „Kunden Landwirt“ für diese Aufgaben zu gewinnen.
Der DVL will in den kommenden drei Jahren deshalb im Rahmen eines Projektes wichtige Grundlagen
dafür schaffen. Aus Sicht des DVL können durch gezielte Biodiversitätsberatung die öffentlichen Gelder effektiver für den Naturschutz ausgerichtet werden. Neben fachlichen Zielvorgaben erfordert aber
auch der Umgang mit komplizierten Verwaltungsvorgaben ein hohes Maß an Professionalität. Die
Durchführung von Naturschutzmaßnahmen über staatliche Förderprogramme ist mittlerweile von
hoher Komplexität. Sanktions- und Anlastungsrisiken lassen bei der Planung und Abwicklung weder
beim „Manager Landschaftspflegeverband“ noch beim Landwirt Fehler zu.
Die beratenden Akteure vor Ort müssen deshalb gezielt an diese Beratungsaufgaben herangeführt
und geschult werden. Grundlage ist die Festlegung von Qualitätsstandards, die drei Anforderungen
gerecht werden sollten: Sicherung eines hohen naturschutzfachlichen Niveaus der Beratung (1), Erfüllung der Erwartungen der Landnutzer hinsichtlich einer praxisorientierten Biodiversitätsberatung (2)
und Anerkennung der Biodiversitätsberatung durch Behörden aller Ebenen (sowohl Landwirtschaft als
auch Naturschutz (3).
Das Projekt will mit den Landschaftspflegeverbänden Vorschläge erarbeiten, welche Qualitätsstandards für eine Biodiversitätsberatung von Landnutzern notwendig sind. Projektergebnis sollen einheitliche Beratungsstandards sein, die sowohl von allen Landschaftspflegeverbänden als auch von
anderen Akteuren in allen Bundesländern genutzt werden können. Das Vorhaben soll mit einer Qualifizierungsreihe für diese Akteure kombiniert werden. Aus dem Projekt heraus sollen außerdem die
Beratungsstandards in einem Leitfaden beschrieben werden und als „Werkzeugkoffer“ für die Berater
zur Verfügung gestellt werden.
Das Vorhaben wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Bundesanstalt
für Landwirtschaft und Ernährung (BLE) gefördert.
3.9
Mehr Landschaftspflegematerial in bestehende Biogasanlagen
Ende 2014 wurde das Projekt „Mehr Landschaftspflegematerial in
bestehende Biogasanlagen“ erfolgreich mit der Veröffentlichung
des Beratungsordners „Vom Landschaftspflegematerial zum Biogas“ abgeschlossen.
Die Fachtagung und Abschlussveranstaltung „Biogas –aber natürlich! Biogas aus Landschaftspflegematerial, Reststoffen und Biodiversitätsmaterial“ wurde vom 08.-09. Juli 2014 mit rund 75 Teilnehmern in Schwäbisch Hall durchgeführt.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
10 von 32
3.10 DiverGen –Schutz der genetischen Biodiversität gebietseigener
Pflanzen im Freistaat Sachsen
Seit Anfang August 2014 betreut der DVL in
Sachsen das Projekt DiverGen mit dem Ziel die
Verfügbarkeit von autochthonem Saat- und
Pflanzgut sicherzustellen. Gebietseigenes Pflanzund Saatgut ist ab 2020 Pflicht bei der Anlage
von Gehölzpflanzungen oder Ansaaten außerhalb
des Siedlungsraumes und der geregelten Landund Forstwirtschaft (s. § 40(4) BNatSchG). In den
kommenden Jahren werden Saatgutmischungen
z.B. für Deiche, Böschungen und Tagebaufolgelandschaften konzipiert und mit den Praxispartnern erzeugt. Für die Bereitstellung von gebietseigenem Gehölz-Saatgut werden Vermehrungshecken
und -plantagen etabliert (siehe Kapitel 5.6).
Seit Ende Mai informiert die Homepage www.divergen.lpv.de über Bezugsquellen, rechtlichen Hintergrund, Zertifizierung und Herkunftsgebiete von gebietseigenen Gehölzen, Gräsern und Kräutern.
Ebenfalls Ende Mai erschien das Faltblatt zur Verwendung gebietseigener Pflanzen, das im Rahmen
des Projektes DiverGen erstellt wurde.
4.
4.1
Internationale Aktivitäten
Landschaftspflegeverbände als weltweites Vorbild
Begeistert von der erfolgreichen Regionalvermarktung der Juradistl-Produkte und den dadurch erhaltenen Weideflächen zeigten sich sowohl Clinton Muller, Koordinator von Landcare International aus
Nairobi, als auch eine Gruppe von 15 Experten zu Grünlandmanagement aus dem Baltikum. Beide
waren unterwegs, um sich in Europa Best-Practice-Beispiele anzuschauen. Zusammen mit dem DVL
bot der Landschaftspflegeverband Neumarkt i.d.OPf. an, den internationalen Gästen seine Arbeit und
Erfolge zu zeigen. Besonders interessant waren für die Besucher die kleinteiligen Kulturlandschaften,
sowie die Methoden, mit denen der lokale Landschaftspflegeverband diese erhält und weiterentwickelt. So starteten im März und Mai die Besucher zusammen mit Werner Thumann und Marie Kaerlein
ihre Exkursion am Umweltbildungs- und Regionalentwicklungszentrum am Habsberg, um dann auf
dem Kuppenalbwanderweg die markanten Trockenrasenhänge des Oberpfälzer Jura zu erleben und
die Zusammenhänge zwischen Naturschutz und Landschaftspflege-Produkten, wie dem JuradistlLamm, zu verstehen. Zum Abschluss konnten sich die Teilnehmer von der guten Zusammenarbeit mit
den Gastronomen in der Region bei regionalen Gastwirten und der Qualität des Lammfleischs selbst
überzeugen.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
11 von 32
Werner Thumann, Marie Kaerlein, Clinton
Muller und Agnes Hofmann (v.li) ließen sich
das Juradistl-Lamm aus der Küche von Michael Meier (re.) zeigen (Foto: LPV Neumarkt
i.d.OPf.)
4.2
Beratungshilfe für kooperativen Naturschutz in Rumänien
Im Mai 2015 hat das Beratungshilfeprojekt „Erhalt der Kulturlandschaft in den Karpaten durch Kooperation zwischen Landwirtschaft, Landschaftspflege und Tourismus“ gestartet. Gefördert wird durch
das Umweltbundesamt der Austausch von Wissen und die Übertragung von Erfahrungen, um in der
Region Szeklerburg in Rumänien kooperative Strukturen ähnlich eines Landschaftspflegeverbandes
anzustoßen. Vor Ort arbeitet der DVL mit der Partnerorganisation Pogany-havas Association zusammen, um die lokalen Bedingungen und Interessensgruppen in das Projekt integrieren zu können.
Zudem wird im Projekt auch ein Geschäftsführer eines LPV eingebunden, um ganz praktisches Wissen
weitergeben zu können. Die erste Projektphase läuft bis Ende November 2015. Eine Verlängerung
wurde in Aussicht gestellt.
Typische Kulturlandschaft in den Karpaten (Foto: Kőrössy Ruki)
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
12 von 32
5.
Ausgewählte Aktivitäten des DVL in den Bundesländern
In den Bundesländern Bayern, Brandenburg, Thüringen und Schleswig-Holstein ist es dem DVL möglich, durch die Unterstützung der jeweiligen Länder über eigene Koordinierungsstellen hauptamtlich
aktiv zu sein. In Sachsen wird diese Koordinationsarbeit durch den dortigen DVL-Landesverband
übernommen. Zusätzlich gibt es in Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern jeweils eine
direkt in die Landesverwaltung integrierte Koordinierungsstelle. In den anderen Bundesländern wird
die Präsenz auf Landesebene über engagierte ehrenamtliche Kräfte getragen, die dies neben ihrer
Tätigkeit in einem örtlichen Verband absolvieren. Die Aktivitäten in einigen Bundesländern werden im
Folgenden beispielhaft beschrieben:
5.1
Baden-Württemberg
LEV Neugründungswelle in Baden-Württemberg hält weiter an
Seit dem letzten Geschäftsbericht wurden 4 weitere
Landschaftserhaltungsverbände (LEV) gegründet. Somit haben sich inzwischen 30 von 35 Landkreisen in
Baden-Württemberg für das Erfolgsmodell „LEV“ entschieden und das Förderangebot des Landes angenommen. Das Land stellt den Landkreisen für die Einrichtung von LEVen Mittel für 1,5 Stellenäquivalente
zur Verfügung. Nur eine halbe Stelle muss der Trägerverein selbst erbringen.
Die Kernaufgaben der LEV in Baden-Württemberg sind
die Erhaltung, Pflege, Weiterentwicklung und Offenhaltung der Kulturlandschaft. Zudem werden sie einen
wesentlichen Beitrag in der Umsetzung der Natura 2000-Managementplänen leisten. Baden-Württemberg
hat 257 FFH-Gebiete (414.279 ha, terr.) und 90 Vogelschutzgebiete (391.082 ha).
Die LEVs stellen ihre Arbeit regelmäßig einer breiten Öffentlichkeit vor z.B. bei den Landesgartenschauen, wie dieses Jahr in Mühlacker sowie bei den Landschaftspflegetagen in Baden-Württemberg,
der in diesem Jahr zusammen mit dem LEV-Ortenaukreis am 08.10.2015 durchgeführt wird (mehr
unter www.alr-bw.de).
Zudem wurde für die Landschaftserhaltungsverbände Baden-Württemberg ein neuer Internetauftritt
mit Intranet für die LEV-Geschäftsstellen konzipiert www.lev-bw.de.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
13 von 32
Aktivitäten des Landessprecherteams
Das im letzten Jahr gewählte Landessprecherteam (s. Geschäftsbericht 2014) hat inzwischen seine
Arbeit aufgenommen und ist in verschiedenen Gremien aktiv. Für den MEPL III Begleitausschuss, der
zum ersten Mal am 17. Juni 2015 tagte, wurden Antonia Klein, LEV Ostalbkreis e.V. und Beate Leidig,
LEV Schwäbisch Hall e.V. (Stellvertreterin) als stimmberechtigte Mitglieder benannt. Hans Page, LEV
Emmendingen wurde bereits 2014 in den Fachbeirat des Deutschen Verbandes für Landschaftspflege
(DVL) bestellt.
Kontakt
Koordinierungsstelle der Landschaftserhaltungsverbände in Baden-Württemberg
bei der Landesanstalt für Entwicklung der Landwirtschaft und der ländlichen Räume (LEL)
Marion Ebert
Oberbettringer Straße 162
D-73525 Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171-917-414
[email protected]
www.lev-bw.de
5.2
Bayern
Beratung zu Greeningmaßnahmen auf ökologischen Vorrangflächen
Im Rahmen eines vom Umweltministerium geförderten Beratungsprojektes führten im Frühjahr neun
Landschaftspflegeverbände die Greeningberatung von 17 landwirtschaftlichen Betrieben in Bayern
durch. Um möglichst viele verschiedene Aspekte in Bezug auf die Umweltrelevanz berücksichtigen zu
können, wurden Betriebe zwischen 40 und 200 Hektar sowie reine Ackerbaubetriebe und tierhaltende
Betriebe ausgewählt.
Die Beratung und Umsetzung der Greeningmaßnahmen wird vom DVL begleitet und dokumentiert.
Dabei sollen auch die möglichen Kombinationen und Synergien mit staatlichen Förderprogrammen
im Bereich Umwelt erprobt und die Akzeptanz der einzelnen Maßnahmen untersucht werden.
PIK-Maßnahmen in Straubing-Bogen und Deggendorf
Seit Ende 2014 ist die Arbeitsgemeinschaft von DVL, LPV Straubing-Bogen und dem Büro
Bosch&Partner von der RMD Wasserstraßen GmbH in den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf mit der Umsetzung von PIK-Maßnahmen für den Bau von Hochwasserschutzmaßnahmen
entlang der Donau beauftragt. Landwirte sollen gewonnen werden, freiwillig auf ihren Nutzflächen
artenschutzrechtliche Kompensationsmaßnahmen wie z.B. Lerchenfenster, Kiebitzfenster oder Blühund Brachstreifen für das Rebhuhn anzulegen.
Die Informationsveranstaltungen zu dem Projekt stießen bei den betroffenen Landwirten auf großes
Interesse. Insgesamt bestehen 28 Maßnahmenkombinationen, die die Landwirte gegen eine Prämienzahlung abschließen können. In diesem Sommer will der LPV Straubing-Bogen nun möglichst viele
Landwirte für eine Teilnahme an dem Projekt werben.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
14 von 32
Starkes Bündnis für die Schäferei in Bayern
Acht bayerische Verbände und das Bayerische Umweltministerium präsentierten die gemeinsame
Erklärung „Kulturlandschaft braucht Schafe! Strategie zur Förderung der Hüteschäferei in Bayern“ in
Augsburg. Ziel aller Partner ist der Erhalt der Hüteschäferei in Bayern und die Entwicklung tragfähiger
Zukunftsperspektiven.
Der Deutsche Verband für Landschaftspflege (DVL) initiierte dafür ein Bündnis mit Bayerischem
Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV), Landesverband Bayerischer Schafhalter, Bayerischem Gemeindetag, BUND Naturschutz in Bayern (BN), Landesbund für Vogelschutz in
Bayern (LBV), Bayerischem Jagdverband (BJV) mit Wildland-Stiftung Bayern, Bayerischem Bauernverband (BBV) und den Bayerischen Naturparken.
Die Strategie identifiziert vier Handlungsfelder: Produktion und Vermarktung, Bereitstellung und Verfügbarkeit von Flächen, angemessenes Entgelt für öffentliche Leistungen und speziell auf sie angepasste Förderbedingungen, sowie die Akzeptanz der Hüteschäferei bei anderen Nutzergruppen.
Die gemeinsame Erklärung bildet den Abschluss des Projektes „Erhalt wertvoller Naturschutzflächen
durch extensive Schafbeweidung – Entwicklung einer landesweiten Strategie zur Unterstützung der
Hüteschäferei in Bayern“, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz (StMUV).
Partner des Strategiepapiers v. l.: Eric Imm - Bayerischer Jagdverband, Alfred Enderle - Bayerischer Bauernverband, Nicolas Liebig - Bayerische Landschaftspflegeverbände, Reiner Erben - Umweltreferent der
Stadt Augsburg, Dr. Christian Barth - Bayerisches Umweltministerium, Dr. Kai Frobel - Bund Naturschutz,
Friedrich Belzner - Landesverband Bayerischer Schafhalter, Heinrich Schmidt - Bayerische Naturparke,
Rene Gomringer - Landesverband Bayerischer Schafhalter
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
15 von 32
Schäferrevierkonzepte
Die größten Erschwernisse für die extensive Schafhaltung liegen in der Verfügbarkeit notwendiger
Revierausstattungen. Dazu gehören zum Beispiel Flächen für Pferch und Weide oder frei zugängliche
Triebwege und Tränkmöglichkeiten.
Deshalb beantragte der DVL ein Projekt zur modellhaften Erstellung von Schäferrevierkonzepten
beim Bayerischen Naturschutzfonds. Fünf Landschaftspflegeverbände erarbeiten praxisnahe Konzepte, die Lösungsmöglichkeiten für die Entwicklung ausgewählter Schäferbetriebe und die Beweidung
naturschutzfachlichen wichtiger Flächen aufzeigen sollen. Damit kann sowohl die betriebliche Situation des Schäfers als auch die Beweidung hochwertiger Flächen optimiert und gegebenenfalls weiter
ausgedehnt werden.
Hüteschäferei, Neustadt an der Saale
Kompensation gemeinsam mit Landschaftspflegeverbänden
Landschaftspflegeverbände setzen Kompensationsmaßnahmen naturschutzfachlich beispielhaft um. In einer Broschüre hat der Deutsche Verband für Landschaftspflege mit ausgewählten Landschaftspflegeverbänden acht Beispiele dafür ausgearbeitet. Anhand eines
Steckbriefes, Bildern und einer kurzen Beschreibung spiegeln die
Beispiele die große Bandbreite von möglichen Kompensationsmaßnahmen wieder. Darunter fallen z.B. Ausgleichsmaßnahmen im Moor,
am Gewässer oder auf Magerstandorten. Aber auch die unterschiedlichen Modelle bei der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen
werden dargestellt. Diese reichen von Ökokontomaßnahmen bis hin zur Einrichtung einer Flächenagentur. Die Broschüre gibt Gemeinden und Eingriffsverursachern Ideen für eine fachgerechte
Umsetzung künftiger Maßnahmen in Zusammenarbeit mit Landschaftspflegeverbänden.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
16 von 32
Bayerns UrEinwohner
Die Artenschutzkampagne wurde erneut als Projekt der UN-Dekade Biologische
Vielfalt ausgezeichnet. Ausschlaggebend für die Wiederauszeichnung war die
Weiterentwicklung Kommunikationsmedien, wie Facebook und die nutzerfreundliche Überarbeitung der Internetseite www.bayerns-ureinwohner.de.
Zu den modernen Kommunikationsmedien gehörte die Produktion einer Smartphone-App: Mit der
neuen App Wertach.Natur im Fluss informieren die Landschaftspflegeverbände vom Ursprung bis
zur Mündung der Wertach an 20 Infopunkte mit kurzen Videos über Natur- und Kulturlandschaft. Die
Beiträge umfassen Themen wie Alpwirtschaft, Auwald, Fischtreppen oder Renaturierung auf.
Das Infosystem Wertach.Natur im Fluss besteht aus einer Smartphone-App (Android und iOS), Hinweisschildern vor Ort sowie einer Internetseite. Die App ist kostenlos und kann unter
www.wertachnatur.de oder im appstore heruntergeladen werden. Sie begleitet auch den Fernradweg
„Wertach erleben“.
Wertach.Natur wurde vom DVL in Kooperation mit den Landschaftspflegeverbänden Oberallgäu,
Ostallgäu, Unterallgäu, Landkreis Augsburg und Stadt Augsburg erarbeitet.
Die Kampagne wurde wieder durch das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Verbraucherschutz bis 2016 verlängert und startet im Juli mit 10 neuen Projekten der Landschaftspflegeverbände
zum Thema „Natur in der Stadt“.
Kontakt
DVL-Koordinierungsstelle Bayer)
Beate Krettinger, Christiane Feucht
Feuchtwanger Str. 38
91522 Ansbach
Tel.: 0981/ 4653 3542
[email protected]
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
17 von 32
5.3
Brandenburg
Rotmilan-Projekt
Die Population des Rotmilans soll bis 2020 deutlich ansteigen. Darauf zielt das RotmilanSchutzprojekt innerhalb des Bundesprogramms Biologische Vielfalt ab, dessen Koordiation der DVL
bundesweit in acht Bundesländern übernommen hat. Der Landschaftspflegeverband UckermarkSchorfheide ist mit der Region Uckermark im Projekt vertreten. Zwei Mitarbeiter_innen betreuen
jeweils mit einer halben Stelle das Projekt und verfolgen dabei unterschiedliche Arbeitsschwerpunkte.
Einerseits werden die Rotmilanbestände in einem festgelegten Untersuchungsgebiet der Uckermark
kartiert sowie die Beobachtung von Gefährdungen und Störungen am Nest, bzw. in der Umgebung
festgehalten. Andererseits sollen Landwirte zur Verbesserung der Nahrungsgrundlage und Umsetzung von Maßnahmen auf dem Acker (z. B. Anbau kleinkörniger Leguminosen) für diesen Greifvogel
beraten werden.
Zur Förderung über das, seit Januar 2015 eingeführte Greening stehen den Landwirten viele Maßnahmen zur Verfügung. Größtenteils dienen diese aber nicht der Verbesserung der Nahrungsverfügbarkeit. Daher standen die ersten Kontaktaufnahmen mit den Landwirten unter dem Zeichen der Information über die Ansprüche und die Möglichkeiten der Förderung des Rotmilans.
Die Kartierungen in 2014 ergaben, dass in 9 Nestern 15 Jungvögel erfolgreich aufgezogen wurden.
Die Projektlaufzeit wurde bis 30. September 2019 verlängert.
ILE-Trockrasenprojekte
Das Projekt des Landschaftspflegeverbandes Uckermark-Schorfheide zur Umsetzung von Erhaltungsmaßnahmen auf Trockenrasen im Landkreis Uckermark ist vom NaturSchutzFonds Brandenburg zum
Projekt des Monats April 2015 gewählt worden. Seit April 2013 wurden in fünf ausgewählten FFHGebieten Maßnahmen zum Erhalt und zur Verbesserung der prioritären Lebensraumtypen der Trockenrasen (6120, 6210, 6240) umgesetzt, in denen Maßnahmen aufgrund des schlechten Erhaltungszustandes
notwendig waren. Weitere Voraussetzungen waren die Zustimmung der Eigentümer und die Aussicht auf
Flächennutzung. Finanziert wurde das Projekt mit 223.000 € durch die Förderrichtlinie Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE). Der NaturSchutzFonds Brandenburg förderte zusätzlich mit 34.000 € die Personalkosten. Fachliche Grundlage der Maßnahmen für die Projektgebiete waren die seit Frühjahr 2012 vorliegenden ersten Ergebnisse der Natura 2000-Managementpläne für die FFH-Gebiete. Begleitet wurde das
Projekt durch eine sich regelmäßig treffende Arbeitsgruppe aus Vertretern der Fachbehörden und Gebietsbetreuern. In den einzelnen Gebieten wurden auf einem Bearbeitungsgebiet von 62 ha modellhaft
Erhaltungsmaßnahmen wie Mahd, Beweidung und Entbuschung durchgeführt. Insgesamt konnten fast
39 ha Trockenrasen entbuscht und 14 ha gemäht werden. Zusätzlich sollten über das Projekt hinaus die
Voraussetzungen für eine anschließende dauerhafte Pflege durch eine reguläre Beweidung im Rahmen
nutzbarer Förderprogramme geschaffen werden. Die Wiederherstellung der Weideflächen ermöglichte
die nachfolgende Beweidung aller Gebiete über Vertragsnaturschutz bzw. im Rahmen einer regulären
landwirtschaftlichen Nutzung. So konnte im FFH-Gebiet „Trockenrasen Schildberge“ auch ohne das Förderinstrument Vertragsnaturschutz langfristig eine Beweidung mit Dexter-Rindern etabliert werden. Diese kleinen und genügsamen Rinder eignen sich hervorragend für die Beweidung von sensiblen Trocken-
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
18 von 32
rasen. In diesem Gebiet wurde als weiteres langfristiges Projekt mit dem stufenweisen Ringeln eines
Robinienbestands begonnen, um Stockausschläge zu vermeiden.
Parallel fand in gleicher Förderkonstruktion auch im Landkreis Märkisch Oderland ein Pilot-Projekt in
Trägerschaft des Landschaftspflegeverbandes Mittlere Oder statt. In insgesamt sieben FFH - Schutzgebieten wurden auf 30,5 ha Entbuschungen, Mahd und Beweidung beauftragt. Im FFH- Schutzgebiet
„Trockenrasen am Oderbruch“ wurden auf großer Fläche Robinien zurückgedrängt um das Biotop
„Trockenrasen“ zu erhalten bzw. wiederherzustellen. Die Pflegemaßnahmen, in mehrere Arbeitsschritte über den Jahresverlauf gegliedert, sind auf diesen Flächen mit Abschluss des Projektes nicht beendet und werden ehrenamtlich weiter betreut.
Beweidung mit Dexter-Rindern im FFH-Gebiet
„Trockenrasen Schildberge“ (Foto: LPV)
Stockhochschnitt zur Zurückdrängung der Robinie (Foto: Johannes Giebermann)
20 Jahre Waldschule
Am Vorabend des Internationalen Tags der Umwelt feierte das „Waldhaus Blankenfelde“ und damit
das Umweltbildungsprojekt des Landschaftspflegevereins Mittelbrandenburg sein 20jähriges Bestehen.
LPV Mittelbrandenburg
Mohn)
e.V
(Foto:
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
Markus
„Vielfüßlergang“ beim Waldspaziergang zur
Fachveranstaltung zum 20 jährigen Bestehen
(Foto: Markus Mohn)
19 von 32
Bereits 1996 betreute der DVL ein von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) gefördertes Projekt zur „Sensibilisierung von Kindern und Jugendlichen aus dem Großstadtbereich für Natur- und
Umweltschutz“, das der LPV vor Ort am Rande Berlins durchführte. Mit solchen und weiteren Förderungen und Unterstützungen, aber vor allem auch mit vielen Ehrenamtlichen, wuchs das WaldhausProjekt heran und stellte sich immer wieder neuen Herausforderungen. Heute nehmen jährlich rund
8.000 kleine und große Besucher die nahezu täglichen Angebote wahr. Zu Beginn dieses Jahres erhielt
das Projekt dafür den Teltow-Fläming-Preis 2015.
Umfrage unter den LPV Brandenburg zur Natura 2000-Managementplanung
Von März bis Juni 2014 wurden durch die Koordinierungsstelle Brandenburg die elf LPV in Brandenburg und Berlin hinsichtlich ihres Potentials und ihrer Bereitschaft zum Mitwirken an Umsetzungsprojekten innerhalb der FFH-Managementpläne befragt. Managementpläne (MP) ersetzen gemäß Artikel
6 der FFH-Richtlinie die Bewirtschaftungspläne von FFH-Gebieten.
Vier der befragten Verbände setzen derzeit FFH-Managementpläne um, bzw. sind an der Erstellung
von Managementplänen beteiligt. Dem gegenüber können sich acht der neun LPV, die an der Befragung teilnahmen, grundsätzlich vorstellen, FFH-Managementpläne umzusetzen. Ist ein LPV erst einmal an der Umsetzung von Managementplänen beteiligt, ergeben sich daraus gleich mehrere Projekte.
Fazit der Umfrage: Der Wille zur Umsetzung von Natura 2000-Managementplänen ist bei den Brandenburger Landschaftspflegeverbänden vorhanden, allerdings mangelt es ihnen aktuell zumeist an
der nötigen Personalkapazität und den Finanzmitteln. Landschaftspflegeverbände, die schon an mehreren
Umsetzungsprojekten
beteiligt
sind,
kalkulieren
für
die
Koordinierung
von
MP-
Umsetzungsprojekten mindestens eine halbe Stelle (20 Stunden/ Woche) ein.
Um also die LPV zur Koordinierung von MP-Umsetzungsprojekten innerhalb Brandenburgs zu etablieren, bedarf es folgender Voraussetzungen:

Abschaffung des Vorfinanzierungsprinzips

Förderung von Personalkosten in relevanten Richtlinien verankern

Zugang zu Weiterbildungen für haupt- und ehrenamtlich Beschäftigte erleichtern, bzw. fördern
Auf die Umsetzung von Natura 2000-Managementplänen sind die LPV durch ihre Präsenz, fachliche
Kompetenz und Vernetzung in der Region gut vorbereitet. Allerdings müssen die LPV im Umweltund Landwirtschaftsministerium Brandenburg stärker als Partner bei der Umsetzung von Managementplänen verankert werden. Dieser wichtigen Aufgabe will sich die DVL-Koordinierungsstelle auch
in Zukunft annehmen.
Kontakt
DVL‐Koordinierungsstelle Brandenburg
Holger Pfeffer, Linda Rehmer
Friedensallee 21, 15834 Rangsdorf
Tel.: 033708‐379794
[email protected], [email protected]
www.brandenburg.lpv.de
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
20 von 32
5.4
Hessen
LPV Rheingau-Taunus übernimmt Regionalmanagement der LEADER-Region Taunus
Seit Februar 2015 ist die Region Taunus LEADER-Förderregion. In einem breit angelegten Beteiligungsprozess hat die „Lokale Aktionsgruppe“ aus der Region Untertaunus und drei Gemeinden ein
Regionales Entwicklungskonzept erarbeitet. Nach einer europaweiten Ausschreibung für das Regionalmanagement übernimmt der LPV Rheingau die Steuerung des LEADER-Prozesses und die Projektberatung.
Das vorläufige Planungskontingent für LEADER-Projekte in der Region Taunus beträgt 2,18 Mio. € an
EU-, Bundes- und Landesmitteln.
Kontakt
Landschaftspflegeverband Rheingau-Taunus e.V.
Jürgen Windgasse, Sonja Kraft
Heimbacher Str. 7
65307 Bad Schwalbach
[email protected]
LPV Main-Taunus: Familienerntetage
Bei den Familienerntetagen des Landschaftspflegeverbands Main-Taunus Streuobst e.V. füllen sich
nicht nur die Kisten der Gäste, sondern auch die Säckel der Gemeinden. Die Einnahmen von kommunalen Streuobstwiesen gehen zur Hälfte an die Kommune und zur Hälfte an den Verband, der auch
die Geräte für die Ernte zur Verfügung stellt.
Der LPV berät und unterstützt Kommunen bei der Reaktivierung und Pflege ihrer Streuobstwiesen.
Kontakt
Main-Taunus Streuobst e. V.
Barbara Helling
Am Kreishaus 1-5
65719 Hofheim
[email protected]
Die saftige Vielfalt der Streuobstwiesen (Foto: LPV)
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
21 von 32
5.5
Mecklenburg-Vorpommern
Tümpel im Grünen - Lebensraum für Molch und Unke
Die von Natur aus nährstoffreichen Sölle und Moore der „Kleingewässerlandschaft westlich von Dorf
Mecklenburg“ sind die Lebensräume verschiedener Amphibien. Besonders nennenswert sind die Vorkommen von Kammmolch (Triturus cristatus) und Rotbauchunke (Bombina bombina). Viele der 85 Sölle
und Moore des FFH-Gebietes wurden in der jüngeren Vergangenheit drainiert und sind stark verlandet.
Die Lebensraumfunktion für Amphibien ist dadurch erheblich eingeschränkt. Vor vier Jahren waren der
Kammmolch und Rotbauchunke hier nahezu ausgestorben. Deshalb wurde ein FFH-Gebiet ausgewiesen.
Durch die Renaturierung von 28 Kleingewässern, 2009 bis 2014 hat der Landschaftspflegeverband
Nordwestmecklenburg und Wismar in Kooperation mit Landwirten, Eigentümern und Kommunen, Lebensraum für die gefährdeten Amphibien geschaffen.
Heute sind ihre Populationen wieder stabil. Einer der
Grundsätze des Projektes war, dass sowohl die Amphibien als auch der wirtschaftende Mensch im Gebiet
künftig ihr Auskommen haben. Daher wurden auch die
Bedürfnisse der Landnutzer bei diesem kooperativen
Projekt berücksichtigt. Vereinzelt wurden Gräben wieder ausgeformt, um den kontrollierten Abfluss des
Wassers über die Zielwasserstände zu gewährleisten.
Die Flächen um die „Tümpel im Grünen“ werden, ohne
Pflanzenschutz- und Düngemittel, weiterhin landwirtRenaturierter Soll im FFH-Gebiet „Kleingewässerlandschaft westlich von Dorf Mecklenburg“ (Foto: M. Bauer)
schaftlich genutzt.
Grünes Klassenzimmer am Rande des Müritz-Nationalparkes
Ökologische Inwertsetzung versiegelter Flächen zur Anlage eines Wissenspfades
Der Landschaftspflegeverband Mecklenburger Endmoräne hat mit der Etablierung des Grünen Klassenzimmers eine Umweltbildungseinrichtung geschaffen, die sowohl der Darstellung des Aufgabenspektrums der Landschaftspflegeverbände als auch als Anlaufstelle und Bildungsstätte für einheimische Naturfreunde und Gäste unserer Region dient. Einen besonderen Schwerpunkt wird dabei die
Arbeit mit Kindern einnehmen, die durch den LPV über Schulgärten schon jetzt an eine naturgemäße,
nachhaltige Wirtschaftsweise herangeführt werden.
Im Laufe des Jahres 2014 wurden umfangreiche Bau- und Pflanzmaßnahmen auf dem Gelände des
Landschaftspflegehofes in Neu Schloen ausgeführt. Im Frühjahr 2015 wurden versiegelte Flächen
zurückgebaut und versickerungsfähige Natursteinflächen eingebracht. Ein Lehrpfad beschreibt die
entstandenen vielfältigen Formen von Hecken, Beeten, Wiesen und weiteren Elementen naturnaher
Gärten.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
22 von 32
Die Kräuterspirale birgt auf kleinem Raum eine
Fülle unterschiedlicher Küchenpflanzen mit spezifischen Standortansprüchen. Auf Lehrtafeln werden
verschiedene Elemente naturnaher Gärten erklärt
(Foto: M. Hedemann).
Kontakt
Koordinierungsstelle der Landschaftspflegeverbände in Mecklenburg-Vorpommern bei der
Landesforst M-V -AöRHarald Menning und Marie Hedemann
Fritz-Reuter-Platz 9
17139 Malchin
5.6
Sachsen
Wasserwissen für Jedermann – Bildungsprojekt des Landschaftspflegeverbandes Sächsische Schweiz-Osterzgebirge kann erfolgreiche Bilanz ziehen!
In den Jahren 2012-2014 hat der LPV Sächsische Schweiz-Osterzgebirge mit zahlreichen Veranstaltungen Wissen über den einzigartigen Lebensraums Bach vermittelt. Unter anderem fanden 10 Aktions- und Infotage, mehr als 40 Projekttage an Schulen, Ausstellungen, Bachpatenschaften, Schülerwettbewerbe, Fachveranstaltungen und –exkursionen statt. Das Ziel des Projektes wurde erreicht:
Verständnis und Akzeptanz für den Schutz der kleinen Fließgewässer konnten vergrößert werden und
Kinder wie auch Erwachsene, Kommunen, Landeigentümer und -bewirtschafter, Vereine und weitere
Interessierte im ländlichen Raum wurden zum aktiven Handeln für „Ihren Bach vor der Haustür“ aktiviert.
Am renaturierten Abschnitt des Pfaffengrundwassers in Stolpen/OT Helmsdorf informierte der Landschaftspflegeverband am 11. August 2014 zu den Ergebnissen der umfangreichen Bildungsarbeit. Mit
der öffentlichen Vorstellung des Projekthandbuches „WIR FÜR LEBENDIGE BÄCHE – Entdecken, Informieren, Vernetzen, Handeln“ wurde das Projekt offiziell beendet.
Zu Gast waren neben Vertretern des Sächsischen Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft
und der Stadtverwaltung Stolpen auch die Abgeordneten des Sächsischen Landtages Andrea Dombois und Jens Michel. Sie brachten ihre Anerkennung für die umfangreiche und praxisbezogene Öf-
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
23 von 32
fentlichkeitsarbeit zum Ausdruck und betonten die Wichtigkeit des kooperativen Ansatzes der Landschaftspflegeverbände im Zusammenspiel von Naturschutz, Kommunalpolitik und Landwirtschaft.
Ines Thume vom LPV erläutert die Maßnahmen am Pfaffengrundwasser (v.l. Ines Thume, LPV; Karsten Bär, Bauernzeitung; Sandra Nicolai, Flächeneigentümerin; Jens Michel, MdL; Cordula Jost, LPV;
Andrea Dombois, MdL; Jörg Rutscher, Stadtverwaltung Stolpen ) Foto: DVL-Landesverband
Das Projekthandbuch gibt Empfehlungen zu praktischen Maßnahmen für einen nachhaltigen Schutz und die Entwicklung der
kleinen Bäche, sechs beispielhafte Renaturierungsvorhaben im
Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge und eine Übersicht
der vielschichtigen Aktivitäten in der Projektlaufzeit werden
dargestellt.
Kontakt
LPV Sächsische Schweiz-Osterzgebirge e.V.
Ines Thume
Tel. 0351-272 066 10
[email protected]
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
24 von 32
Öffentlichkeitsarbeit und Vernetzung: Streuobst-Aktivitäten tragen Früchte!
Einen wesentlichen Schwerpunkt beim Erhalt von Streuostbeständen bilden
der richtige Schnitt der Obstbäume und eine angepasste Bewirtschaftung
der Wiesen.
Der LPV Nordwestsachsen legte deshalb in den vergangenen 4 Jahren einen Schwerpunkt seiner Arbeit im Bereich Streuobst auf die Etablierung von Schnitt-und Veredlungsseminare sowie die Gewinnung und Vernetzung von Kooperationspartnern.
Begonnen wurde 2011 mit einem einzigen Seminar zum Obstbaumschnitt. 2015 werden in der Region mittlerweile 20 Veranstaltungen zu Schnitt- und Veredlungstechniken angeboten, u.a. auch zum
wenig bekannten Sommerschnitt!
Das Informationsangebot wurde im Herbst 2014
erstmals um ein Obstbaum-Pflanzseminar erweitert, und 2015 kommt ein Anfängerkurs zur Sortenbestimmung dazu, der in Kooperation mit dem
Pomologenverband Sachsen und der Prüfstelle
des Bundesortenamtes in Wurzen durchgeführt
wird. Weitere Kooperationspartner fand der LPV
z.B. in den Volkshochschulen im Landkreis Leipzig
sowie in mehreren regionalen Baumschulen.
Auf diese Weise ist dem LPV gelungen, in der
Region Nordsachsen ein Netzwerk an Akteuren
Obstbaumschnittseminar mit dem Bundessortenamt
aufzubauen - eine Arbeit, die nun im doppelten
Sinn des Wortes reichlich Früchte trägt!
Das Projekt des LPV zur Öffentlichkeitsarbeit Streuobst wurde aus Mittel der EU und des Freistaates
Sachsen gefördert (Richtlinie NE/ 2007).
Kontakt
LPV Nordwestsachsen e.V.
Veronika Leißner
Tel. 03423/7097-3924
[email protected]
www.streuobst-in-sachsen.de
Artenschutzmaßnahmen für den Heldbock werden umgesetzt!
Der LPV Torgau- Oschatz widmet sich seit 2013 in einem Projekt (gefördert
über die Richtlinie „Natürliches Erbe“ (RL NE/2007) dem Erhalt von Lebensräumen für den Heldbock (Cerambyx cerdo)
Im Elbtal befindet sich das größte und fast auch einzige Vorkommen dieses Käfers in Sachsen, der zu
den größten und streng geschützten Käferarten des Freistaats zählt. Darüber hinaus genießt der
Heldbock auch europarechtlichen Schutz in der FFH-Richtlinie.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
25 von 32
Auf der Grundlage von Fachdaten zu den aktuellen Vorkommen des Käfers übernahm der LPV die
Planung und Organisation der praktischen Artenschutzmaßnahmen. So wurden zur Verbesserung des
Mikroklimas Auslichtungsmaßnahmen an vorhandenen Eichenbeständen oder Einzelbäumen vorgenommen. Außerdem erfolgten, aufgrund der Standorttreue der Käfer, Neupflanzungen von StielEichen, um Lücken in vorhandenen Beständen zu schließen und mithilfe der künftigen Brutbäume den
Fortbestand des Artvorkommens für die nächsten Generationen zu sichern.
Kontakt
LPV Torgau- Oschatz e.V.
Cordula Volkmer
Tel.: 03421/ 77 850 27
[email protected]
Regionale Kreisläufe für gebietseigene Gehölze kommen in Schwung!
Lebensräume und Biotopverbünde wie Hecken und Feldgehölze völlig neu zu schaffen, z.B. auf Ackerland, zählt zu den freudvollen Aufgaben der Landschaftspfleger. Hat man dabei doch das Gefühl, der
Landschaft etwas zurückzugeben. Wenn es dann noch gelingt, etwas verloren Gegangenes wieder
anzusiedeln, ist das schon eine kleine Sensation!
Im April 2015 pflanzten die Mitarbeiter des LPV „Mittleres Erzgebirge“ e.V. die ersten 120 Individuen
des, im Mittleren Erzgebirge in den 1990er Jahren verschollenen Purgier-Kreuzdornes (Rhamnus
cathartica). Weitere Pflanzungen sind ab Herbst geplant.. Die früher als Färbemittel („Saftgrün“) für
Textilien und Malerei verwendete Pflanze mit den abführend (purgierend) wirkenden Steinfrüchten ist
in ganz Sachsen im Rückgang.
Rhamnus cathartica-Pflanzen mit Etikett in der
Baumschule Meile
Pflanzung des Kreuzdornes im Mittleren Erzgebirge April 2015
Bei den jungen Sträuchern handelt es sich um nach dem Qualitätsprogramm „VWW-Regiogehölze“
zertifiziertes gebietseigenes Pflanzgut, das aus Saatgut herangezogen wurde, welches der LPV in anerkannten autochthonen Natur-Vorkommen des Vogtlandes 2012 gewann. Die Verschulung erfolgte
in einer regionalen Baumschule im Osterzgebirge unter vergleichbaren klimatischen und edaphischen
Bedingungen wie am Pflanzstandort. Herkunft, Produktion und Verwendung bleiben somit prüf- und
nachvollziehbar.
Dieser Erfolg ist ein schönes Beispiel für den Produktions-Grundsatz „aus der Region – in der Region
– für die Region“ und für die Verknüpfung von Landschaftspflege und Artenschutz!
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
26 von 32
Kontakt
LPV Mittleres Erzgebirge
DVL-Projektbüro DiverGen
Thomas Prantl
René Schubert
Tel. 03733/ 59677
Tel. 03501/ 4676 523
www.lpvme.de
www.divergen.lpv.de
DVL- Landesverband Sachsen
Christina Kretzschmar
Lange Str. 43, 01796 Pirna
Tel. 03501/ 58 24 61
Email: [email protected]
5.7
Schleswig-Holstein
Lokale Aktionen - Alles auf Neustart
Der Eintritt in die neue ELER-Förderperiode hatte auch für die Lokalen Aktionen, die Landschaftspflegeverbände in Schleswig-Holstein, erhebliche Konsequenzen. Die Lokalen Aktionen bekamen zwar
bereits in der letzten Förderperiode eine ELER-Förderung, aufgrund der Verzögerungen beim Übergang in die aktuelle Förderperiode trat aber eine Finanzierungslücke auf, die dankenswerter Weise
aus Landesmitteln überbrückt werden konnte. Auf Grundlage des im Frühling 2015 genehmigten
Landesprogramms für den ländlichen Raum (LPLR) erweitert sich in der neuen Förderperiode nun das
Aufgabenfeld der Lokalen Aktionen. Neben der Fortführung der Managementplanung und Maßnahmenumsetzung in Natura-2000-Gebieten haben die Landschaftspflegeverbände als neue Aufgabe die
Naturschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe hinzubekommen. Die Lokalen Aktionen sind für
diese Aufgabe prädestiniert, da die Vereine mit ihren Netzwerken im ländlichen Raum in der Regel
bereits an der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gearbeitet haben. Die Artenagentur und Koordinierungsstelle des DVL in Schleswig-Holstein haben für den Einstieg in dieses
Themenfeld bereits erhebliche Vorarbeiten geleistet, so dass sie die Lokalen Aktionen mit Rat und Tat
bei dieser anspruchsvollen Aufgabe unterstützen können.
Auf der Basis eines Förderbescheids für die nächsten 3 Jahre haben inzwischen alle Lokalen Aktionen
ihre Geschäftsstellen ab dem 01.07.2015 – meist mit den „alten“ Mitarbeitern – wieder besetzt und
können sich nun mit voller Kraft ihren alten und neuen Aufgaben widmen.
Artenreiches Grünland im Fokus
Anfang 2014 wurde, angegliedert an die Koordinierungsstelle, ein zweijähriges Pilotprojekt zur Entwicklung von Strategien zum Erhalt von artenreichem Grünland („Wertgrünland“) gestartet. In der
bisherigen Projektlaufzeit haben die Mitarbeiter Leif Sönnichsen (bis 31.12.2014), Christoph Gasse
und Jan-Marcus Carstens wichtige Erkenntnisse zur Situation des „Wertgrünlandes“ gesammelt. In
den vergangenen Jahrzehnten ist der Flächenumfang dieser Grünlandtypen in Schleswig-Holstein
drastisch zurückgegangen. Während im artenreichen, nassen Grünland (Nassgrünland, meist auf
Moorböden) die Zeit der großen Flächenverluste bereits in den vergangenen Jahrzehnten lag, finden
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
27 von 32
im sogenannten „arten- und strukturreichen Dauergrünland“, dem artenreichen Grünland auf eher
mineralischen Böden, die Abnahmen aktuell statt. Allein 16 % der 2012 kartierten Probeflächen waren
2014 verschwunden. Bei einer solchen Abnahme des „Wertgrünlandes“ ist es offensichtlich, dass neben den klassischen Instrumenten wie dem Vertragsnaturschutz offenbar neue Strategien notwendig
sind, um die Verluste zu stoppen oder sogar eine Trendumkehr zu erreichen.
Artenagentur stellt sich noch breiter auf
Eine Kernaufgabe der Artenagentur ist die Erarbeitung von Schutzkonzepten für Arten, die nach dem
Artenhilfsprogramm Schleswig-Holstein einer besonderen Beachtung bedürfen. Die Methoden, hier
zu Erfolgen zu kommen, sind sehr unterschiedlich. Ein Weg sind direkte Artenschutzmaßnahmen, zu
denen beispielsweise die Wiederansiedlungen gefährdeter Pflanzenarten gehören. Das neuste Projekt
in diesem Bereich widmet sich dem Baltischen Enzian, von dem es aktuell nur noch einen Standort im
Lande gibt, und für dessen Erhalt Schleswig-Holstein eine bundesweite Verantwortung besitzt. Andere, noch weiter verbreitete Arten, wie z.B. die Feldvögel, lassen sich nur indirekt durch Lebensraumverbesserungen in ihren Beständen sichern. Die Artenagentur hat sich deshalb auch im vergangenen
Jahr in Zusammenarbeit mit verschiedenen Kooperationspartnern und Projektträgern intensiv mit der
Konzeption neuer Vertragsnaturschutzmaßnahmen im Ackerbereich befasst. Aus der Projektarbeit
sind mehrere Programmvarianten entstanden, die in das LPLR für die Förderperiode 2014-2019 aufgenommen wurden (Vertragsmuster „Kleinteiligkeit im Ackerbau“, „Milan-Variante“ und „Bienenweide“ als Module im Vertragsmuster „Ackerlebensräume“).
Besichtigung von Vertragsflächen des Programms „Kleinteiligkeit im Ackerbau“ – das neue Vertragsmuster richtet sich speziell an Ökobetriebe und beinhaltet die kleinteilige Bewirtschaftung mit unterschiedlichen Kulturarten sowie Vorgaben zum Umfang an Leguminosen und Brach-/Blühflächen.
Die Artenagentur hat im Berichtszeitraum an 35 Projekten zum Artenschutz gearbeitet. Als zukünftiger neuer Arbeitsschwerpunkt ist in Zusammenarbeit mit der Koordinierungsstelle und den Lokalen
Aktionen die Naturschutzberatung landwirtschaftlicher Betriebe vorgesehen (siehe oben). Auf Grundlage des LPLR kann die Artenagentur zum Herbst 2015 voraussichtlich über eine ELER-Förderung
kofinanziert werden.
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
28 von 32
Kontakt
Deutscher Verband für Landschaftspflege (DVL)
Uwe Dierking, Detlev Finke, Dr. Helge Neumann, Dr. Wiebke Sach, Christoph Gasse, Jan-Markus Carstens
Hamburger Chaussee 25
24220 Flintbek
http://schleswig-holstein.lpv.de/
http://artenagentur-sh.lpv.de/
5.8
Thüringen
Umsetzung FFH-Managementpläne - kooperativ
Durch zunehmende Verbuschung wurden in den letzten Jahren immer mehr naturschutzfachlich
wertvolle Flächen aus der landwirtschaftlichen Förderung herausgenommen. Diese Flächen werden
damit unattraktiv für die Weidehaltung. Um diesem Trend entgegenzuwirken und die tiergebundenen
Landschaftspflege in der Region zu erhalten startete der DVL das Projekt „Umsetzung FFHManagementpläne - kooperativ". Im FFH-Gebiet 8 „NSG Alter Stolberg“ im Norden Thüringens soll
die Umsetzung von FFH-Managementplänen modellhaft entwickelt und erprobt werden. Gemeinsam
mit den Landnutzern werden Maßnahmen entwickelt, die in den jährlichen Betriebsablauf integriert
werden. So kann eine langfristige Umsetzung gewährleistet werden. Bevor die Flächen allerdings wieder bewirtschaftet und gefördert werden können, müssen sie zunächst entbuscht werden. Dies übernimmt der Landschaftspflegeverband Südharz/ Kyffhäuser.
Beweidung im FFH-Gebiet 8 „NSG Alter Stolberg“. (Foto: Gerhard Gramm-Wallner)
Erste Projektergebnisse zeigen, dass die im FFH-Gebiet tätigen Landwirte bei der Erstellung des FFHManagementplans nur sehr eingeschränkt einbezogen worden waren. Deshalb soll für die Landwirtschaftsbetriebe ein Handbuch entwickelt werden. Es soll über den Managementplan informieren und
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
29 von 32
die
FFH-Lebensraumtypen
und
Bewirtschaf-
tungsmöglichkeiten beschreiben.
Das Projekt wird über die FörderInitiative Ländliche Entwicklung in Thüringen (FILET) aus ELERMitteln der Europäischen Union und Landesmitteln des Freistaates Thüringen kofinanziert und
wird durch das DVL Projektbüro Thüringen umgesetzt.
Vorortabstimmung mit der Agrargenossenschaft
Buchholz (Foto: Rolf Schiffler)
Neue Perspektiven für die Landschaftspflegeverbände Thüringens
Im Ergebnis der letzten Landtagswahlen im September 2014 hat die neue rot-rot-grüne Landesregierung in Thüringen damit begonnen ihre Ziele umzusetzen. Im Koalitionsvertrag der drei Parteien wurde formuliert, dass sich die Thüringer Naturschutzpolitik künftig stärker der Umsetzung von Natura
2000, also der Erhaltung und Verbesserung der Situation in den Natura 2000-Gebieten und der Anhang-Arten der FFH-Richtlinie, zuwenden soll. Dafür soll ein System von Biologischen Stationen
nach dem Vorbild von Nordrhein-Westfalen geschaffen werden.
Die Landschaftspflegeverbände in Thüringen mit ihrer seit über 20 Jahren praktizierten Drittelparität
in der Vorstandschaft streben in ihren Wirkungsgebieten die Trägerschaft der Biologischen Stationen
an. Dazu wurden in enger Abstimmung mit den sieben Landschaftspflegeverbänden mit allen Fraktionen im Thüringer Landtag Gespräche geführt. Zudem stimmt sich die DVL-Koordinierungsstelle mit
den Thüringer Naturschutzverbänden dahingehend ab, dem Umweltministerium ein abgestimmtes
Konzept zur Installation eines Systems der Biologischen Stationen vorzulegen.
Kontakt
DVL Projektbüro Thüringen
Gerhard Gramm-Wallner
Alfred-Hess-Straße 8
99094 Erfurt
Tel.: 0361/ 26253 220
[email protected]
www.thueringen.lpv.de
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
30 von 32
Dr. Jürgen Metzner
Geschäftsführer
Ansbach, Juli 2015
Mitarbeit von Bernd Blümlein, Uwe Dierking, Marion Ebert, Christiane Feucht, Marie Hedemann,
Gerhard Gramm-Wallner, Marie Kaerlein, Christina Kretzschmar, Nicole Menzel, Dr. Helge Neumann,
Isabell Raschke, Linda Rehmer und Jürgen Windgasse
Geschäftsbericht Juni 2014 bis Juni 2015
31 von 32
Deutscher Verband für Landschaftspflege e.V. (DVL)
Feuchtwanger Straße 38; 91522 Ansbach
Tel.: 0981 / 4653-3540
Fax: 0981 / 4653-3550
E-Mail: [email protected]
www.landschaftspflegeverband.de