Vapour Pressure

Dampfdruck
PC Praktikum
FS 2016
Dampfdruck von Flüssigkeiten
Im Abschnitt Literatur finden Sie einen Link zu Chemgapedia [1]. Suchen Sie dort
nach dem Begriff Phasengleichgewichte. So werden Sie ein Tutorial zur Bedienung
der Messapparatur finden. Machen Sie sich damit im Vorfeld des Versuches
vertraut. Computer mit Netzanschluss stehen im Parterre der phys. Chem. zur
Verfügung.
1
Einleitung
Den Druck der Gasphase eines reinen Stoffes in einem geschlossenen System, welche
sich im Gleichgewicht mit der kondensierten Phase befindet, bezeichnet man als
Dampfdruck. Dieser Druck hängt von den zwischenmolekularen Anziehungskräften
ab und ist somit charakteristisch für bestimmte Stoffe. Besitzen die Moleküle
genügend Energie um die zwischenmolekularen Anziehungskräfte zu überwinden, so
können sie von der kondensierten Phase in die Gasphase übergehen. Somit nimmt
der Dampfdruck mit steigender Temperatur zu [2].
Für das Gleichgewicht zwischen zwei Phasen gilt die Clapeyronsche Gleichung
Sm,1 − Sm,2
dp
=
,
dT
Vm,1 − Vm,2
(1)
wobei Sm,1(2) die molare Entropie, Vm,1(2) das molare Volumen der Phase 1(2), p der
Druck und T die Temperatur sind.
Stellt sich ein Gleichgewicht ein, so gilt
∆G = ∆H − T ∆S = 0 ⇔ ∆S =
∆H
.
T
(2)
Unter Verwendung von Sm,1 −Sm,2 = ∆Sverd und Vm,1 −Vm,2 = ∆Vverd und Einsetzen
von Gl. (2) in Gl. (1) erhält man
dp
∆Hverd
=
.
dT
T ∆Vverd
(3)
Nimmt man ferner an, dass
a) die Verdampfungsenthalpie ∆Hverd im untersuchten Bereich temperaturunabhängig
ist,
b) das Molvolumen der Flüssigkeit gegenüber dem des Gases sehr klein ist,
c) für die Gasphase das ideale Gasgesetz gilt,
erhält man nach Umstellen die Clausius-Clapeyron’sche Gleichung [2]
d ln p
∆Hverd
=
.
dT
R T2
(4)
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2
2.1
PC Praktikum
Dampfdruck
Experimenteller Teil
Versuchsaufbau
Der Versuchsaufbau besteht aus einem Isoteniskop (Abb. 1) bestehend aus
a) einem Verdampfungsgefäss (K) an das ein
b) Dilatometer (D) gekoppelt ist. Das Dilatometer ist über
c) einen Kühler mit
d) einer Saugflasche (SF) verbunden; der Druck wird über
e) ein Ventil mit Kapillare (V) geregelt. Die SF ist mit
f) einer Vakuumpumpe und
g) einem Manometer verbunden.
h) Verdampfungsgefäss und Dilatometer befinden sich in einem Thermostat.
Abb. 1: Illustration eines Isoteniskops.
2.2
Versuchsdurchführung
Füllen Sie das Verdampfungsgefäss (K) und das Dilatometer (D) mit dem zu vermessenden Lösungsmittel und schliessen Sie das Isoteniskop. Da sich Lösungsmittel
im Dilatometer befindet, haben wir ein abgeschlossenes System, bestehend aus dem
Lösungsmittel im Vorratsbehälter und der Gasphase darüber.
Schalten Sie die Kühlung des Isoteniskopes ein und evakuieren dieses langsam mit
Hilfe der Vakuumpumpe bis das Lösungsmittel im Verdampfungsgefäss (K) siedet.
Bedingt durch die Druckverhältnisse im Isoteniskop strömt die Gasphase des Lösungsmittels durch das Lösungsmittel im Dilatometer (D) aus. Anschlieend wird das
Ventil (V) wieder geöffnet und es wird so viel Luft eingelassen, bis die Menisken
im Dilatometer (D) auf gleicher Höhe stehen. Ist dieser Stand erreicht, zeigt das
Manometer (M) den Dampfdruck bei der im Thermostat eingestellten Temperatur
an. Wiederholen Sie die Messung dreimal und notieren Sie sich die TemperaturDruck Wertepaare. Die Messungen sollten nicht zu stark voneinander abweichen.
Dampfdruck
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Achten Sie darauf, dass kein Überdruck entsteht, da sonst Luft vom Dilatometer (D)
zum Verdampfungsbehälter (K) strömt und das Gleichgewicht zwischen flüssiger und
gasförmiger Phase im abgeschlossenen System gestört wird. Messen Sie beginnend
bei hohen Temperaturen den Dampfdruck des gegebenen Lösungsmittels alle 5 K.
3
Aufgaben
1. Integrieren Sie Gl. 4 und ermitteln Sie ∆Hverd mittels linearer Regression an die
Messdaten. Berechnen Sie weiter den Fehler ∆∆Hverd .
2. Berechnen Sie die Verdampfungsentropien ∆Sverd sowie deren Fehler ∆∆Sverd .
3. Vergleichen Sie die Messwerte mit Literaturwerten [3] und identifizieren Sie die
zwei vorgegebenen Lösungsmittel. Gehen Sie in einer Diskussion auf Fehlerquellen
im Messaufbau ein, welche die Richtigkeit Ihrer Aussage einschränken können.
4. (nur für Chemiker) Prüfen Sie nach, ob die von Ihnen untersuchten Substanzen
der Trouton Regel gehorchen.
5. (nur für Chemiker) Nach einer Faustregel nimmt die Siedetemperatur um ca.
20 K ab, wenn man den Druck halbiert. Setzen Sie den Entropiewert aus der
Trouton Regel in die Clausius-Clapeyron Regel ein, wenden Sie die allgemeine
Gasgleichung an und leiten Sie daraus eine Beziehung zwischen Druck und Siedetemperatur her.
Literatur
[1] http://www.chemgapedia.de, 2016.
[2] P. W. Atkins and J. de Paula, Physikalische Chemie, Vol. 4, Wiley, 2006.
[3] http://webbook.nist.gov/chemistry, 2016.