MEINE SEELE ERHEBT DEN HERRN Der Lobgesang Mariens in Kompositionen des 17. Jahrhunderts PROGRAMM 8. Oktober 2015, 20.00 Uhr Frauenkirche Dresden Giovanni Gabrieli (1554–1612) Magnificat a 17 aus: Sacræ Symphoniæ, liber secundus (1615) vierchörig, vocaliter & instrumentaliter Heinrich Schütz (1585–1672) Meine Seele erhebt den Herren SWV 426 aus: Zwölf Geistliche Gesänge (1657) vierstimmig mit Generalbass Michael Praetorius (1571–1621) Magnificat a 8 aus: Musarum Sioniarum (1607) achtstimmig doppelchörig, mit Instrumenten colla parte Heinrich Schütz Meine Seele erhebt den Herren SWV 344 aus: Symphoniæ Sacræ II (1647) Sopran mit zwei obligaten Instrumenten und Generalbass Claudio Monteverdi (1567–1643) Magnificat aus: Selva Morale et Spirituale (1640) achtstimmig doppelchörig, mit zwei Violinen, zwei Zinken, zwei Posaunen, Dulzian, Violone und Generalbass Orlando di Lasso (1532–1594) Magnificat Praeter Rerum Seriem sechsstimmig a cappella Heinrich Schütz Meine Seele erhebt den Herren SWV 494 aus: Schwanengesang (1671) achtstimmig doppelchörig, mit Instrumenten colla parte La Chapelle Rhénane Andrea Brown, Sopran Tanya Aspelmeier, Sopran Rolf Ehlers, Altus Vincent Lièvre-Picard, Altus Michael Feyfar, Tenor Daniel Schreiber, Tenor Ekkehard Abele, Bass Benoît Arnould, Bass Alessandro Melani (1639–1703) Magnificat fünfstimmig mit Generalbass Samuel Scheidt (1587–1654) Deutsches Magnificat a 4 aus: Geistliche Konzerte (1640) vierstimmig mit Generalbass Heinrich Schütz Magnificat SWV 468 (Uppsala Magnificat, 1665) vier Favoritsänger, vierstimmiger Chor, zwei Violinen oder Zinken, zwei Posaunen, Dulzian, Violone und Generalbass Guillaume Humbrecht, Violine Marion Korkmaz, Violine Rebeka Ruso, Viola da gamba Élodie Peudepièce, Violone Marie Garnier, Zink Liselotte Emery, Zink und Blockflöte Abel Rohrbach, Posaune Franck Poitrineau, Posaune Mélanie Flahaut, Dulzian Marie Bournisien, Harfe Philippe Grisvard, Orgel Musikalische Leitung: Benoît Haller Konzert im Rahmen der 4. Frauenkirchen-Bachtage 2015 in Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden. Fotografieren sowie Film- und Tonaufnahmen sind während des Konzerts untersagt. Bitte denken Sie daran, Ihr Mobiltelefon auszuschalten. – Danke. MEINE SEELE ERHEBT DEN HERREN Musikalische Marien-Bilder „Magnificat anima mea Dominum“ / „Meine Seele erhebt den Herren“ – so beginnt der Lobgesang von Maria, nachdem ihre Verwandte Elisabeth, die Mutter von Johannes dem Täufer, sie als zukünftige Mutter Jesu begrüßt hat. Die Begegnung der beiden Frauen ist im Evangelium nach Lukas (I,46–55) ausführlich beschrieben. Das Magnificat gehört damit zu den drei Cantica des Neuen Testaments und fand Eingang in die Liturgie des Offiziums, des katholischen Stundengebets. Auch Martin Luther schätzte es als besonderes Gebet. Albrecht Dürer: Marienleben. Die Heimsuchung, um 1510 Im Hinblick auf die musikhistorische Bedeutung kam dem Magnificat als feierlichem Abschluss der Vesper seit dem 15. Jahrhundert eine besondere Stellung unter den mehrstimmig vertonten Liturgieteilen zu. In rascher Folge entstanden unzählige Vertonungen, etwa von John Dunstable, Thomas Tallis, Giovanni Pierluigi da Paestrina und Orlando di Lasso, von dem auch die älteste Komposition des heutigen Konzertes stammt. Das Magnificat Praeter rerum seriem ist nur eines von über 100 Magnificats, die Lasso geschrieben hat, aber es ist zweifellos eines seiner außergewöhnlichsten. Lasso, der mit seinem reichen Schaffen als bedeutendster Vertreter der späten franko-flämischen Musik und Höhepunkt der Vokalpolyphonie gilt, bedient sich hier des Parodieverfahrens. Die Kunst, die musikalischen Strukturen eines bekannten Werks auf andere Stücke zu übertragen, hatte vor allem in den zahlreichen Parodiemessen einen Höhepunkt erfahren. Das vorliegende, 1582 entstandene Magnificat verwendet die sechsstimmige Weihnachtsmotette Praeter rerum seriem von Josquin Desprez als Vorlage. Inhaltlich sind sich beide Werke ähnlich, denn auch die Motette bezieht sich auf Maria und deren jungfräuliche Empfängnis, allerdings aus der verwunderten Sicht von außen – im Magnificat spricht die Gottesmutter selbst. Die innige Tonsprache von Lasso weist mit ihrer Bildhaftigkeit und Emotionalität bereits in Richtung Frühbarock. Seit Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte sich Venedig zu einem der bedeutendsten Musikzentren, das bei weitem nicht nur auf Italien, sondern auch auf große Teile Europas ausstrahlte. Eine besondere Stellung kam dem Musikleben im Markusdom bei, von dort gingen entscheidende Impulse für die Entwicklung der Vokal- und Instrumentalmusik im Übergang von der Renaissance zum Barock aus. Das große Repräsentationsbedürfnis sowohl der katholischen Kirche als auch der Republik Venedig und des Dogen, vor allem aber die architek- tonische Grundgestalt des Domes boten die idealen Voraussetzungen für eine einzigartig prachtvolle Kirchenmusikpflege, die ihresgleichen suchte. Mehrere, sich gegenüberliegende Emporen ermöglichten die räumlich getrennte Aufstellung der Sänger und Instrumentalisten. Auch wenn das mehrchörige Musizieren keine venezianische Erfindung war, so wurde es doch hier zu höchster Vollendung geführt. Zum allwöchentlichen Höhepunkt der Musik am Markusdom entwickelten sich die Vespergottesdienste am Sonntagnachmittag, bei denen umfangreich besetzte Vertonungen der Psalmen und des Magnificats erklangen. Das Magnificat a 17 von Giovanni Gabrieli ist ein exemplarisches Beispiel für ein groß angelegtes, mehrchöriges Werk venezianischer Tradition. Gabrieli, der seine Ausbildung unter anderem bei Orlando di Lasso erhalten hatte, war ab 1586 Nachfolger seines Onkels Andrea Gabrieli als Hauptorganist und Komponist am Markusdom. Dieses Amt spiegelt sich auch in seinem Schaffen wider, er hinterließ vor allem Vokal- und Instrumentalwerke für den kirchlichen Gebrauch. Der zweite Teil der Sammlung Symphoniae Sacrae, die Werke für 7 bis 19 Stimmen enthält, wurde erst posthum veröffentlicht. 1613, ein Jahr nach Gabrielis Tod, trat ein weiterer Großer der Musikgeschichte sein Amt in Venedig an: Claudio Monteverdi. Fast 30 Jahre wirkte er am Markusdom als Kapellmeister und schuf unzählige Kompositionen für die Gottesdienste. Freilich zog mit ihm ein neuer Stil in die altehrwürdigen Mauern ein, denn Monteverdi war bei weitem nicht nur Kirchenmusiker. Seine bahnbrechenden Neuerungen auf dem Gebiet der Madrigalkunst und der dramatischen Musik, in denen Text und Sprache, solistischer Gesang und gesteigerte Affekte zunehmend an Bedeutung gewannen, wurden auch in die geistlichen Werke übernommen. Die umfangreiche Sammlung Selva Morale et Spirituale wurde in Monteverdis letzten Lebensjahren veröffentlicht und vereint eine vielfältige Auswahl an geistlichen Kompositionen für den Markusdom. Vor allem die in Mehrfachvertonungen enthaltenen Vespergesänge (darunter zwei Magnificats) demonstrieren die enorme stilistische Bandbreite des Komponisten. Die Musikpflege in Venedig und die wichtigen Impulse, die von hier ausgingen, hatten große Ausstrahlung auf die Komponisten nördlich der Alpen. Einer der ersten, der sich im deutschsprachigen Raum mit den italienischen Kompositionstechniken auseinandersetzte und in die protestantische Kirchenmusik übertrug, war Michael Praetorius. Aus einem lutherischen Pfarrhaus stammend, hatte er zunächst ein Theologiestudium begonnen und kam eher zufällig zur Musik. Zeit seines Lebens war er nicht nur als Organist und Kapellmeister tätig, son- Domenico Ghirlandaio: Heimsuchung, um 1490 (Fresco in Santa Maria Novella, Florenz) dern verdiente sich auch als Instrumentensachverständiger, Musiktheoretiker, Pädagoge und Organisator einen angesehenen Namen. „Leihweise“ wirkte er ab 1613 für gut zwei Jahre in Dresden (führte ab 1614 auch den Titel eines Kapellmeisters von Hause aus) und traf hier mit dem jungen Heinrich Schütz zusammen. Im Gegensatz zu Schütz war Praetorius nie selbst in Italien. Die künstlerischen Strömungen, die von dort ausgingen, wie etwa die Mehrchörigkeit und das konzertierende Prinzip, nahm er dennoch mit Begeisterung und Experimentierfreude in sein umfangreiches Schaffen auf. Als Kapellmeister des Herzogs von Braunschweig und Lüneburg in der Residenz Wolfenbüttel hatte er umfangreiche kirchenmusikalische Aufgaben zu erfüllen. An lateinischen Formen und Gesängen wurde auch in den protestantischen Gottesdiensten lange Zeit festgehalten. Vor allem die Vesper, ursprünglich aus dem katholischen Ritus kommend, spielte in der liturgischen Praxis nach wie vor eine große Rolle, so dass z. B. Psalmen und Magnificat-Vertonungen bei Komponisten wie Praetorius einen wichtigen Platz einnahmen. Die Vertonung aus der Sammlung Musarum Sioniarum ist mit der achtstimmigen Besetzung an der italienischen Mehrchörigkeit orientiert, steht in der Satztechnik jedoch in der Tradition der Vokalpolyphonie. Kenntnisse von den italienischen Entwicklun- gen könnte Praetorius unter anderem direkt von Heinrich Schütz bekommen haben. Bei der ersten Begegnung der beiden Musiker am Dresdner Hof war Schütz gerade von seinem ersten Italienaufenthalt zurück. Während seiner Studien bei Giovanni Gabrieli in Venedig hatte er das prachtvolle mehrchörige Musizieren am Markusdom unmittelbar erlebt. Von seiner zweiten Italienreise brachte er dann den neuen, solistisch orientierten Stil Claudio Monteverdis mit in die Heimat. Auf Grundlage seiner italienischen Studien entwickelte Schütz eine neue Qualität der Kompositionskunst und erreichte im Umgang mit der (deutschen) Sprache bis dahin unbekannte Dimensionen. Die vier Magnificat-Vertonungen, die Schütz im Lauf seines langen Lebens geschaffen hat, könnten in Besetzung, Umfang und musikalischer Struktur unterschiedlicher nicht sein. Sie stehen aber geradezu exemplarisch für die stilistischen Grundsäulen seiner schöpferischen Arbeit. Der vierstimmig motettische Satz auf den deutschen Luther-Text aus den Zwölf geistlichen Gesängen war nicht für die kunstvolle Ausführung durch die Dresdner Hofkapelle gedacht. Ganz im Sinne der der mitteldeutschen Kantoreitradition handelte es sich hier um Gebrauchsmusik für „Kirchen und Schulen“. Völlig im Gegensatz dazu steht das prächtige lateinische Magnificat, das wegen seiner singulären Überlieferung auch Uppsala Magnificat genannt wird. Die Mehrchörigkeit mit einer opulenten Besetzung aus Instrumental- und Vokalstimmen lässt deutlich den Einfluss von Giovanni Gabrieli erkennen. Im fast überbordendem Reichtum an Klangfarben, im vielfältigen Konzertieren der einzelnen Chöre sind dennoch auch wirkungsvolle Ruhepunkte und textgebundene Pausen gesetzt. Mit der wiederum deutschsprachigen Vertonung aus den Symphoniae Sacrae II erweist sich Schütz als würdiger Vertreter des neuen musikalischen Stils im Sinne von Claudio Monteverdi. Nicht nur die solistische Besetzung der Vokalstimme und die sparsame Instrumentalbegleitung verweisen darauf. In der affektreichen und intensiven Auseinandersetzung mit dem Text, die gleichsam wie ein „sprechendes Singen“ erscheint, zeigt sich Schütz‘ herausragende Meisterschaft. Am Ende seines langen Lebens vollendete er 1671 als Opus ultimum den sogenannten Schwanengesang. Mit der Sammlung doppelchöriger Motetten über Psalm 119 sowie Psalm 100 und dem abschließenden Magnificat hinterließ er sein künstlerisches und theologisches Vermächtnis. Die wichtigsten Gattungen und Stile, die für Schütz‘ Schaffen prägend waren, sind hier noch einmal in höchster Vollendung vereint. Es ist bezeichnend, dass das Magnificat als letztes Stück eine fröhliche Grundstimmung trägt, dabei dennoch in seiner musikalischen Faktur bescheiden, ja fast demütig erscheint. Auf jegliche Übertreibung, auf Pomp und Äußerlichkeiten wird verzichtet. Unter die Bass-Stimme des Magnifi- cats schrieb der greise Schütz in großen Buchstaben „FINIS“. Es ist eines der ganz wenigen eigenhändigen Zeugnisse, die von ihm erhalten sind. Choralmelodien oder bekannte liturgische Gesänge als cantus firmus zugrunde. So auch beim deutschsprachigen Magnificat, das in acht Teilen für zwei bis vier Stimmen vertont ist. Auch Samuel Scheidt gehört zu den wichtigen Vertretern der deutschen Musikgeschichte des 17. Jahrhunderts. Sein Name wurde bereits zu Lebzeiten in einem Atemzug gemeinsam mit Johann Hermann Schein und Heinrich Schütz genannt. Mit beiden gab es persönliche Verbindungen, ebenso mit Michael Praetorius. Scheidt hatte sich schon früh einen Ruf als Organist und Orgelgutachter erworben, seine prägende Ausbildung erhielt er in Amsterdam beim berühmten niederländischen Organisten Jan Pieterszoon Sweelinck. Sein kompositorisches Schaffen beschränkte sich jedoch bei weitem nicht auf Orgelwerke. Er hinterließ ebenso eine Fülle von Vokalstücken und instrumentaler Ensemblemusik. Als Kapellmeister und später Director musices in Halle/Saale hatte er zudem die Oberaufsicht über die Kirchenmusik in den städtischen Hauptkirchen inne und schrieb für dieses Amt unzählige Kompositionen. Unter anderem entstand ein reicher Schatz an Geistlichen Konzerten, von denen zwischen 1631 und 1640 vier Bände im Druck erschienen. Die enthaltenen Werke sind im besten Sinne Gebrauchsmusik und widerspiegeln die gottesdienstlichen Anforderungen in Halle. Den meisten liegen häufig verwendete Alessandro Melani entstammt der römischen Musiktradition und war im letzten Drittel des 17. Jahrhunderts einer ihrer schaffensreichsten und vielseitigsten Vertreter. Obwohl er die meiste Zeit seines Lebens in kirchlichen Diensten stand, hat er zahlreiche Bühnenwerke, Instrumentalkompositionen und vokale Kammermusik veröffentlicht. Sein geistliches Schaffen, das in großen Teilen nur handschriftlich überliefert ist, umfasste ein breites Spektrum für den gottesdienstlichen Gebrauch. Neben Messen und Requiemvertonungen sind heute auch noch zehn Magnificats bekannt, deren musikalische Anlage von einfachen motettischen Sätzen (wie die erklingende Vertonung) bis zu größer besetzten vokal-instrumentalen Stücken reicht. Die geringe Zahl der Noteneditionen und CD-Einspielungen von Werken Melanis zeigt ihn als weitgehend vergessenen Komponisten, den es inmitten der „Leuchttürme“ des 17. und 18. Jahrhunderts neu zu entdecken gilt. Katrin Bemmann DIE AUSFÜHRENDEN von Publikum und Presse mit Enthusiasmus aufgenommen und mehrfach ausgezeichnet. Seit dem Jahr 2003 ist das Schaffen von La Chapelle Rhénane eng mit Heinrich Schütz verbunden. Durch diesen Komponisten hat sich auch die einzigartige Tonsprache des Ensembles entwickelt. La Chapelle Rhénane präsentiert sich mit Erfolg auf den größten Bühnen Frankreichs wie La Cité de la Musique in Paris, L’Arsenal in Metz, der Abtei Fontevraud, der Scène Nationale in Poitiers und der Oper in Rennes. Auch auf den wichtigsten internationalen Festivals ist das Ensemble immer wieder zu hören. Die Musiker werden unterstützt durch das französische Kultusministerium (DRAC Alsace), die Region Elsass sowie die Stadt Straßburg. La Chapelle Rhénane Das 2001 von Benoît Haller gegründete Ensemble La Chapelle Rhénane besteht aus solistischen Sängern und Musikern und beschäftigt sich mit der Neuinterpretation der großen Werke des europäischen Vokalrepertoires. Erklärtes Ziel des Ensembles ist es, in diesen Werken die Emotionen, Menschlichkeit und Modernität hervorzuheben, um sie dem heutigen Publikum durch seine Konzerte und Aufnahmen näher zu bringen. Wie in der Barockzeit die großen europäischen Höfe die besten Musiker aus allen Ecken des Kontinents verpflichteten und die Komponisten quer durch Europa reisten, um ihre Ausbildung zu vervollständigen, so profitiert auch La Chapelle Rhénane von seiner zentralen Lage in Straßburg, um Musiker europaweit zu rekrutieren. Das Ensemble hat mehrere CDs aufgenommen. Alle Einspielungen wurden Nach einem ersten Musikstudium im Elsass studierte Benoît Haller Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule Freiburg bei Hans Michael Beuerle (1996 Abschluss mit Auszeichnung). Zahlreiche Meisterkurse vervollständigten seine Ausbildung. Parallel dazu studierte er von 1994 bis 1997 Gesang bei Hélène Roth in Straßburg und beendete seine Ausbildung ab 1997 an der Musikhochschule Freiburg. Während seiner Studienjahre haben ihn Tourneen mit Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent von Philippe Herreweghe oder dem Kammerchor Stuttgart mit Frieder Bernius durch ganz Europa, nach Hong Kong, Australien, Korea, in die Ukraine und die USA geführt. Der Tenor ist regelmäßig auf der Bühne zu sehen, besonders in Barock-Opern (Händels Almira, Purcells King Arthur). Er widmet sich mit Erfolg der Interpretation des Bachschen Werks, aber auch den großen klassischen und romantischen Oratorien (Mozart, Haydn, Mendelssohn, Berlioz). Auch seine Aufnahmen als Sänger umfassen ein umfangreiches Repertoire. Im Jahre 2001 gründete Benoît Haller sein Ensemble La Chapelle Rhénane, um gemeinsam mit deutschen und französischen Musikerkollegen insbesondere die Musik von Schütz bis Bach in einer heutigen, lebendigen Interpretation zu präsentieren. Außerdem gibt Benoît Haller regelmäßig Kurse in Gesang und Orchesterleitung. DER TEXT DES MAGNIFICAT Magnificat Magnificat anima mea Dominum et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo. Quia respexit humilitatem ancillæ suæ: ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes. Quia fecit mihi magna qui potens est, et sanctum nomen eius. Et misericordia eius a progenie in progenies timentibus eum. Fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente cordis sui. Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles. Esurientes implevit bonis et divites dimisit inanes. Suscepit Israel puerum suum recordatus misericordiæ suæ, Sicut locutus est ad patres nostros, Abraham et semini eius in sæcula. Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto: Sicut erat in principio, et nunc, et semper, et in sæcula sæculorum. Amen. Meine Seele erhebt den Herrn, und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands. Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen. Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder. Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist. Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten. Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn. Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen. Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer. Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf, wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich. Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie es war im Anfang, jetzt und immerdar und von Ewigkeit zu Ewigkeit. Amen. HeinricH ScHütz Der Vater Der Deutschen Musik MUSIKHAUS Heinrich Schütz ist der erste deutsche Musiker von Weltrang und prägte in seinen rund 40 Jahren als Hofkapellmeister in Dresden das Musikleben Europas wie kein Zweiter. Obwohl er „Vater unserer modernen Musik“ genannt wurde, geriet er nach seinem Tod lange in Vergessenheit. Heinrich Schütz fasziniert uns heute als ein Europäer der Neuzeit – ein modern denkender Mensch, ein schöpferischer Geist und ein mitfühlender und engagierter Zeitgenosse. Sein Werk ist in seiner klaren Schönheit hochaktuell und damit fast schon wieder hypermodern, auch wenn mit seiner geistlichen Vokalmusik nur ein Teil seines umfangreichen Werkes überliefert ist. Der Film macht sich auf die Suche nach dem freudvollen, umtriebigen, kreativen Komponisten, dem Vorreiter der Moderne. Er führt uns an seine wichtigsten Wirkungsstätten von Mitteldeutschland aus bis Venedig und Kopenhagen. Heinrich Schütz Der Vater der deutschen Musik 16:9, HD, 52 Min. 19,90 € zuzüglich Versandkosten zu beziehen bei: www.barbarossafilm.de sowie über die Heinrich-Schütz-Häuser in Bad Köstritz und Weißenfels BEI JETZT AUCH ! K O O EB C FA Das Fachgeschäft für CDs & Noten in Dresden KLASSIK JAZZ WELTMUSIK Wallstraße 17 - 19 | 01067 Dresden | Tel. 0351- 4 86 17 48 | www.opusweb.de Öffnungszeiten: Mo - Sa 10 -19 Uhr IMPRESSUM HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST Intendantin Dr. Christina Siegfried Konzept Dr. Katrin Bemmann, Friederike Böcher M.A., Dr. Oliver Geisler, Dipl. phil. Henrike Rucker, Dr. Christina Siegfried | für die ISG: Sieglinde Fröhlich und Prof. Dr. Walter Werbeck Festivalbüro/Ticketing Romy Hage Pressearbeit Claudia Kallmeier Public Relations Dr. Nicole Meier-Siegfried Gestaltung Stephan Harmanus | KplusH Berlin und Maria Pfeiffer | www.maria-pfeiffer.de Redaktion Adelheid Schloemann, Dr. Katrin Bemmann Bildnachweis Grafische Sammlung Albertina Wien, Wikimedia Commons, Jean-Pierre Rosenkranz MITTELDEUTSCHE BAROCKMUSIK E.V. Geschäftsstelle Michaelstein Michaelstein 15 | 38889 Blankenburg Tel.: (03944) 980 438 | Fax.: (03944) 980 439 Email: [email protected] Pressearbeit Claudia Kallmeier Merbachstr. 3 | 09599 Freiberg Tel.: (03731) 444 1006 | Mobil: (0179) 3289166 Email: [email protected] Druck Stand 9. September 2015 | Änderungen vorbehalten! Unter der Schirmherrschaft von Herrn Dr. Matthias Rößler, Präsident des Sächsischen Landtags Förderer Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt Thüringer Staatskanzlei – Der Minister für Kultur, Bundes- und Europaangelegenheiten Mit freundlicher Unterstützung Ostdeutsche Sparkassenstiftung Sparkasse Burgenlandkreis Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt Stadt Weißenfels Stadt Zeitz Landkreis Greiz | Stadt Bad Köstritz Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank Landgraf Moritz Stiftung Kassel Kulturstiftung des Freistaates Sachsen Landeshauptstadt Dresden Veranstalter Mitteldeutsche Barockmusik in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V. Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V. INTERNATIONALE HEINRICH-SCHÜTZ GESELLSCHAFT Kooperationspartner Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V. Schütz-Akademie e.V. Bad Köstritz Dresdner Hofmusik e.V. Förderverein Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom e.V. Museum Schloss Moritzburg Zeitz 24. Festival Alte Musik Knechtsteden Freunde und Förderer der Komponistenklasse Dresden e.V. Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden e.V. Stiftung Frauenkirche Dresden Kreuzkirche Dresden Sächsische Landesbibliothek – Staats- und Universitätsbibliothek Dresden Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen Heinrich Schütz in Dresden e.V.
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