Meine Seele erhebt den Herrn

MEINE SEELE
ERHEBT DEN HERRN
Der Lobgesang Mariens
in Kompositionen
des 17. Jahrhunderts
PROGRAMM
8. Oktober 2015, 20.00 Uhr
Frauenkirche Dresden
Giovanni Gabrieli (1554–1612)
Magnificat a 17
aus: Sacræ Symphoniæ, liber secundus (1615)
vierchörig, vocaliter & instrumentaliter
Heinrich Schütz (1585–1672)
Meine Seele erhebt den Herren SWV 426
aus: Zwölf Geistliche Gesänge (1657)
vierstimmig mit Generalbass
Michael Praetorius (1571–1621)
Magnificat a 8
aus: Musarum Sioniarum (1607)
achtstimmig doppelchörig,
mit Instrumenten colla parte
Heinrich Schütz
Meine Seele erhebt den Herren SWV 344
aus: Symphoniæ Sacræ II (1647)
Sopran mit zwei obligaten Instrumenten
und Generalbass
Claudio Monteverdi (1567–1643)
Magnificat
aus: Selva Morale et Spirituale (1640)
achtstimmig doppelchörig, mit zwei Violinen,
zwei Zinken, zwei Posaunen, Dulzian,
Violone und Generalbass
Orlando di Lasso (1532–1594)
Magnificat Praeter Rerum Seriem
sechsstimmig a cappella
Heinrich Schütz
Meine Seele erhebt den Herren SWV 494
aus: Schwanengesang (1671)
achtstimmig doppelchörig,
mit Instrumenten colla parte
La Chapelle Rhénane
Andrea Brown, Sopran
Tanya Aspelmeier, Sopran
Rolf Ehlers, Altus
Vincent Lièvre-Picard, Altus
Michael Feyfar, Tenor
Daniel Schreiber, Tenor
Ekkehard Abele, Bass
Benoît Arnould, Bass
Alessandro Melani (1639–1703)
Magnificat
fünfstimmig mit Generalbass
Samuel Scheidt (1587–1654)
Deutsches Magnificat a 4
aus: Geistliche Konzerte (1640)
vierstimmig mit Generalbass
Heinrich Schütz
Magnificat SWV 468
(Uppsala Magnificat, 1665)
vier Favoritsänger, vierstimmiger Chor,
zwei Violinen oder Zinken, zwei Posaunen,
Dulzian, Violone und Generalbass
Guillaume Humbrecht, Violine
Marion Korkmaz, Violine
Rebeka Ruso, Viola da gamba
Élodie Peudepièce, Violone
Marie Garnier, Zink
Liselotte Emery, Zink und Blockflöte
Abel Rohrbach, Posaune
Franck Poitrineau, Posaune
Mélanie Flahaut, Dulzian
Marie Bournisien, Harfe
Philippe Grisvard, Orgel
Musikalische Leitung: Benoît Haller
Konzert im Rahmen der 4. Frauenkirchen-Bachtage 2015
in Zusammenarbeit mit der Stiftung Frauenkirche Dresden.
Fotografieren sowie Film- und Tonaufnahmen sind während des Konzerts untersagt.
Bitte denken Sie daran, Ihr Mobiltelefon auszuschalten. – Danke.
MEINE SEELE ERHEBT DEN HERREN
Musikalische Marien-Bilder
„Magnificat anima mea Dominum“ / „Meine Seele
erhebt den Herren“ – so beginnt der Lobgesang
von Maria, nachdem ihre Verwandte Elisabeth,
die Mutter von Johannes dem Täufer, sie als
zukünftige Mutter Jesu begrüßt hat. Die Begegnung der beiden Frauen ist im Evangelium nach
Lukas (I,46–55) ausführlich beschrieben. Das
Magnificat gehört damit zu den drei Cantica des
Neuen Testaments und fand Eingang in die Liturgie des Offiziums, des katholischen Stundengebets. Auch Martin Luther schätzte es als
besonderes Gebet.
Albrecht Dürer: Marienleben. Die Heimsuchung, um 1510
Im Hinblick auf die musikhistorische Bedeutung
kam dem Magnificat als feierlichem Abschluss
der Vesper seit dem 15. Jahrhundert eine
besondere Stellung unter den mehrstimmig
vertonten Liturgieteilen zu. In rascher Folge
entstanden unzählige Vertonungen, etwa von
John Dunstable, Thomas Tallis, Giovanni Pierluigi da Paestrina und Orlando di Lasso, von
dem auch die älteste Komposition des heutigen
Konzertes stammt. Das Magnificat Praeter rerum
seriem ist nur eines von über 100 Magnificats,
die Lasso geschrieben hat, aber es ist zweifellos eines seiner außergewöhnlichsten.
Lasso, der mit seinem reichen Schaffen als bedeutendster Vertreter der späten franko-flämischen Musik und Höhepunkt der Vokalpolyphonie
gilt, bedient sich hier des Parodieverfahrens.
Die Kunst, die musikalischen Strukturen eines
bekannten Werks auf andere Stücke zu übertragen, hatte vor allem in den zahlreichen Parodiemessen einen Höhepunkt erfahren. Das vorliegende, 1582 entstandene Magnificat verwendet
die sechsstimmige Weihnachtsmotette Praeter
rerum seriem von Josquin Desprez als Vorlage.
Inhaltlich sind sich beide Werke ähnlich, denn
auch die Motette bezieht sich auf Maria und
deren jungfräuliche Empfängnis, allerdings aus
der verwunderten Sicht von außen – im Magnificat spricht die Gottesmutter selbst. Die innige
Tonsprache von Lasso weist mit ihrer Bildhaftigkeit und Emotionalität bereits in Richtung
Frühbarock.
Seit Ende des 16. Jahrhunderts entwickelte
sich Venedig zu einem der bedeutendsten
Musikzentren, das bei weitem nicht nur auf
Italien, sondern auch auf große Teile Europas
ausstrahlte. Eine besondere Stellung kam dem
Musikleben im Markusdom bei, von dort gingen
entscheidende Impulse für die Entwicklung der
Vokal- und Instrumentalmusik im Übergang von
der Renaissance zum Barock aus. Das große
Repräsentationsbedürfnis sowohl der katholischen Kirche als auch der Republik Venedig
und des Dogen, vor allem aber die architek-
tonische Grundgestalt des Domes boten die
idealen Voraussetzungen für eine einzigartig
prachtvolle Kirchenmusikpflege, die ihresgleichen suchte. Mehrere, sich gegenüberliegende
Emporen ermöglichten die räumlich getrennte
Aufstellung der Sänger und Instrumentalisten.
Auch wenn das mehrchörige Musizieren keine
venezianische Erfindung war, so wurde es doch
hier zu höchster Vollendung geführt. Zum allwöchentlichen Höhepunkt der Musik am Markusdom entwickelten sich die Vespergottesdienste
am Sonntagnachmittag, bei denen umfangreich
besetzte Vertonungen der Psalmen und des
Magnificats erklangen.
Das Magnificat a 17 von Giovanni Gabrieli ist ein
exemplarisches Beispiel für ein groß angelegtes,
mehrchöriges Werk venezianischer Tradition.
Gabrieli, der seine Ausbildung unter anderem
bei Orlando di Lasso erhalten hatte, war ab 1586
Nachfolger seines Onkels Andrea Gabrieli als
Hauptorganist und Komponist am Markusdom.
Dieses Amt spiegelt sich auch in seinem Schaffen wider, er hinterließ vor allem Vokal- und Instrumentalwerke für den kirchlichen Gebrauch.
Der zweite Teil der Sammlung Symphoniae
Sacrae, die Werke für 7 bis 19 Stimmen enthält,
wurde erst posthum veröffentlicht.
1613, ein Jahr nach Gabrielis Tod, trat ein weiterer Großer der Musikgeschichte sein Amt in
Venedig an: Claudio Monteverdi. Fast 30 Jahre
wirkte er am Markusdom als Kapellmeister
und schuf unzählige Kompositionen für die
Gottesdienste. Freilich zog mit ihm ein neuer
Stil in die altehrwürdigen Mauern ein, denn
Monteverdi war bei weitem nicht nur Kirchenmusiker. Seine bahnbrechenden Neuerungen
auf dem Gebiet der Madrigalkunst und der dramatischen Musik, in denen Text und Sprache,
solistischer Gesang und gesteigerte Affekte
zunehmend an Bedeutung gewannen, wurden
auch in die geistlichen Werke übernommen.
Die umfangreiche Sammlung Selva Morale et
Spirituale wurde in Monteverdis letzten Lebensjahren veröffentlicht und vereint eine vielfältige
Auswahl an geistlichen Kompositionen für den
Markusdom. Vor allem die in Mehrfachvertonungen enthaltenen Vespergesänge (darunter
zwei Magnificats) demonstrieren die enorme
stilistische Bandbreite des Komponisten.
Die Musikpflege in Venedig und die wichtigen
Impulse, die von hier ausgingen, hatten große
Ausstrahlung auf die Komponisten nördlich der
Alpen. Einer der ersten, der sich im deutschsprachigen Raum mit den italienischen Kompositionstechniken auseinandersetzte und in die
protestantische Kirchenmusik übertrug, war
Michael Praetorius. Aus einem lutherischen
Pfarrhaus stammend, hatte er zunächst ein
Theologiestudium begonnen und kam eher zufällig zur Musik. Zeit seines Lebens war er nicht
nur als Organist und Kapellmeister tätig, son-
Domenico Ghirlandaio: Heimsuchung, um 1490 (Fresco in Santa Maria Novella, Florenz)
dern verdiente sich auch als Instrumentensachverständiger, Musiktheoretiker, Pädagoge und
Organisator einen angesehenen Namen.
„Leihweise“ wirkte er ab 1613 für gut zwei Jahre
in Dresden (führte ab 1614 auch den Titel eines
Kapellmeisters von Hause aus) und traf hier
mit dem jungen Heinrich Schütz zusammen. Im
Gegensatz zu Schütz war Praetorius nie selbst
in Italien. Die künstlerischen Strömungen, die
von dort ausgingen, wie etwa die Mehrchörigkeit
und das konzertierende Prinzip, nahm er dennoch mit Begeisterung und Experimentierfreude in sein umfangreiches Schaffen auf.
Als Kapellmeister des Herzogs von Braunschweig
und Lüneburg in der Residenz Wolfenbüttel
hatte er umfangreiche kirchenmusikalische
Aufgaben zu erfüllen. An lateinischen Formen
und Gesängen wurde auch in den protestantischen Gottesdiensten lange Zeit festgehalten.
Vor allem die Vesper, ursprünglich aus dem katholischen Ritus kommend, spielte in der liturgischen Praxis nach wie vor eine große Rolle, so
dass z. B. Psalmen und Magnificat-Vertonungen
bei Komponisten wie Praetorius einen wichtigen
Platz einnahmen. Die Vertonung aus der Sammlung Musarum Sioniarum ist mit der achtstimmigen Besetzung an der italienischen Mehrchörigkeit orientiert, steht in der Satztechnik
jedoch in der Tradition der Vokalpolyphonie.
Kenntnisse von den italienischen Entwicklun-
gen könnte Praetorius unter anderem direkt
von Heinrich Schütz bekommen haben. Bei
der ersten Begegnung der beiden Musiker am
Dresdner Hof war Schütz gerade von seinem
ersten Italienaufenthalt zurück. Während seiner
Studien bei Giovanni Gabrieli in Venedig hatte
er das prachtvolle mehrchörige Musizieren am
Markusdom unmittelbar erlebt. Von seiner
zweiten Italienreise brachte er dann den neuen,
solistisch orientierten Stil Claudio Monteverdis
mit in die Heimat. Auf Grundlage seiner italienischen Studien entwickelte Schütz eine neue
Qualität der Kompositionskunst und erreichte
im Umgang mit der (deutschen) Sprache bis
dahin unbekannte Dimensionen. Die vier Magnificat-Vertonungen, die Schütz im Lauf seines
langen Lebens geschaffen hat, könnten in Besetzung, Umfang und musikalischer Struktur
unterschiedlicher nicht sein. Sie stehen aber
geradezu exemplarisch für die stilistischen
Grundsäulen seiner schöpferischen Arbeit.
Der vierstimmig motettische Satz auf den deutschen Luther-Text aus den Zwölf geistlichen Gesängen war nicht für die kunstvolle Ausführung
durch die Dresdner Hofkapelle gedacht. Ganz
im Sinne der der mitteldeutschen Kantoreitradition handelte es sich hier um Gebrauchsmusik für „Kirchen und Schulen“.
Völlig im Gegensatz dazu steht das prächtige
lateinische Magnificat, das wegen seiner singulären Überlieferung auch Uppsala Magnificat
genannt wird. Die Mehrchörigkeit mit einer
opulenten Besetzung aus Instrumental- und
Vokalstimmen lässt deutlich den Einfluss von
Giovanni Gabrieli erkennen. Im fast überbordendem Reichtum an Klangfarben, im vielfältigen Konzertieren der einzelnen Chöre sind
dennoch auch wirkungsvolle Ruhepunkte und
textgebundene Pausen gesetzt.
Mit der wiederum deutschsprachigen Vertonung
aus den Symphoniae Sacrae II erweist sich Schütz
als würdiger Vertreter des neuen musikalischen
Stils im Sinne von Claudio Monteverdi. Nicht nur
die solistische Besetzung der Vokalstimme und
die sparsame Instrumentalbegleitung verweisen darauf. In der affektreichen und intensiven
Auseinandersetzung mit dem Text, die gleichsam wie ein „sprechendes Singen“ erscheint,
zeigt sich Schütz‘ herausragende Meisterschaft.
Am Ende seines langen Lebens vollendete er
1671 als Opus ultimum den sogenannten Schwanengesang. Mit der Sammlung doppelchöriger
Motetten über Psalm 119 sowie Psalm 100 und
dem abschließenden Magnificat hinterließ er
sein künstlerisches und theologisches Vermächtnis. Die wichtigsten Gattungen und Stile, die
für Schütz‘ Schaffen prägend waren, sind hier
noch einmal in höchster Vollendung vereint. Es
ist bezeichnend, dass das Magnificat als letztes
Stück eine fröhliche Grundstimmung trägt, dabei
dennoch in seiner musikalischen Faktur bescheiden, ja fast demütig erscheint. Auf jegliche
Übertreibung, auf Pomp und Äußerlichkeiten wird
verzichtet. Unter die Bass-Stimme des Magnifi-
cats schrieb der greise Schütz in großen Buchstaben „FINIS“. Es ist eines der ganz wenigen
eigenhändigen Zeugnisse, die von ihm erhalten
sind.
Choralmelodien oder bekannte liturgische
Gesänge als cantus firmus zugrunde. So auch
beim deutschsprachigen Magnificat, das in acht
Teilen für zwei bis vier Stimmen vertont ist.
Auch Samuel Scheidt gehört zu den wichtigen
Vertretern der deutschen Musikgeschichte des
17. Jahrhunderts. Sein Name wurde bereits
zu Lebzeiten in einem Atemzug gemeinsam
mit Johann Hermann Schein und Heinrich
Schütz genannt. Mit beiden gab es persönliche
Verbindungen, ebenso mit Michael Praetorius.
Scheidt hatte sich schon früh einen Ruf als
Organist und Orgelgutachter erworben, seine
prägende Ausbildung erhielt er in Amsterdam
beim berühmten niederländischen Organisten
Jan Pieterszoon Sweelinck. Sein kompositorisches Schaffen beschränkte sich jedoch bei
weitem nicht auf Orgelwerke. Er hinterließ
ebenso eine Fülle von Vokalstücken und instrumentaler Ensemblemusik. Als Kapellmeister
und später Director musices in Halle/Saale
hatte er zudem die Oberaufsicht über die
Kirchenmusik in den städtischen Hauptkirchen
inne und schrieb für dieses Amt unzählige Kompositionen. Unter anderem entstand ein reicher
Schatz an Geistlichen Konzerten, von denen
zwischen 1631 und 1640 vier Bände im Druck
erschienen. Die enthaltenen Werke sind im
besten Sinne Gebrauchsmusik und widerspiegeln die gottesdienstlichen Anforderungen in
Halle. Den meisten liegen häufig verwendete
Alessandro Melani entstammt der römischen
Musiktradition und war im letzten Drittel des
17. Jahrhunderts einer ihrer schaffensreichsten und vielseitigsten Vertreter. Obwohl er die
meiste Zeit seines Lebens in kirchlichen
Diensten stand, hat er zahlreiche Bühnenwerke, Instrumentalkompositionen und vokale
Kammermusik veröffentlicht. Sein geistliches
Schaffen, das in großen Teilen nur handschriftlich überliefert ist, umfasste ein breites Spektrum für den gottesdienstlichen Gebrauch.
Neben Messen und Requiemvertonungen sind
heute auch noch zehn Magnificats bekannt, deren
musikalische Anlage von einfachen motettischen Sätzen (wie die erklingende Vertonung)
bis zu größer besetzten vokal-instrumentalen
Stücken reicht. Die geringe Zahl der Noteneditionen und CD-Einspielungen von Werken
Melanis zeigt ihn als weitgehend vergessenen
Komponisten, den es inmitten der „Leuchttürme“ des 17. und 18. Jahrhunderts neu zu
entdecken gilt.
Katrin Bemmann
DIE AUSFÜHRENDEN
von Publikum und Presse mit Enthusiasmus
aufgenommen und mehrfach ausgezeichnet.
Seit dem Jahr 2003 ist das Schaffen von La Chapelle Rhénane eng mit Heinrich Schütz verbunden. Durch diesen Komponisten hat sich
auch die einzigartige Tonsprache des Ensembles entwickelt.
La Chapelle Rhénane präsentiert sich mit Erfolg
auf den größten Bühnen Frankreichs wie La
Cité de la Musique in Paris, L’Arsenal in Metz,
der Abtei Fontevraud, der Scène Nationale in
Poitiers und der Oper in Rennes. Auch auf den
wichtigsten internationalen Festivals ist das
Ensemble immer wieder zu hören. Die Musiker
werden unterstützt durch das französische
Kultusministerium (DRAC Alsace), die Region
Elsass sowie die Stadt Straßburg.
La Chapelle Rhénane
Das 2001 von Benoît Haller gegründete Ensemble La Chapelle Rhénane besteht aus solistischen Sängern und Musikern und beschäftigt
sich mit der Neuinterpretation der großen Werke
des europäischen Vokalrepertoires. Erklärtes
Ziel des Ensembles ist es, in diesen Werken
die Emotionen, Menschlichkeit und Modernität
hervorzuheben, um sie dem heutigen Publikum
durch seine Konzerte und Aufnahmen näher zu
bringen. Wie in der Barockzeit die großen europäischen Höfe die besten Musiker aus allen
Ecken des Kontinents verpflichteten und die
Komponisten quer durch Europa reisten, um
ihre Ausbildung zu vervollständigen, so profitiert auch La Chapelle Rhénane von seiner zentralen Lage in Straßburg, um Musiker europaweit zu rekrutieren. Das Ensemble hat mehrere
CDs aufgenommen. Alle Einspielungen wurden
Nach einem ersten Musikstudium im Elsass
studierte Benoît Haller Chor- und Orchesterleitung an der Musikhochschule Freiburg bei
Hans Michael Beuerle (1996 Abschluss mit Auszeichnung). Zahlreiche Meisterkurse vervollständigten seine Ausbildung. Parallel dazu studierte er von 1994 bis 1997 Gesang bei Hélène
Roth in Straßburg und beendete seine Ausbildung ab 1997 an der Musikhochschule Freiburg.
Während seiner Studienjahre haben ihn Tourneen
mit Ensembles wie dem Collegium Vocale Gent
von Philippe Herreweghe oder dem Kammerchor
Stuttgart mit Frieder Bernius durch ganz Europa, nach Hong Kong, Australien, Korea, in
die Ukraine und die USA geführt. Der Tenor ist
regelmäßig auf der Bühne zu sehen, besonders
in Barock-Opern (Händels Almira, Purcells King
Arthur). Er widmet sich mit Erfolg der Interpretation des Bachschen Werks, aber auch den
großen klassischen und romantischen Oratorien
(Mozart, Haydn, Mendelssohn, Berlioz). Auch
seine Aufnahmen als Sänger umfassen ein umfangreiches Repertoire. Im Jahre 2001 gründete
Benoît Haller sein Ensemble La Cha­pelle Rhénane, um gemeinsam mit deutschen und französischen Musikerkollegen insbesondere die
Musik von Schütz bis Bach in einer heutigen,
lebendigen Interpretation zu präsentieren. Außerdem gibt Benoît Haller regelmäßig Kurse
in Gesang und Orchesterleitung.
DER TEXT DES MAGNIFICAT
Magnificat
Magnificat anima mea Dominum
et exultavit spiritus meus in Deo salutari meo.
Quia respexit humilitatem ancillæ suæ:
ecce enim ex hoc beatam me dicent omnes generationes.
Quia fecit mihi magna qui potens est, et sanctum nomen eius.
Et misericordia eius a progenie in progenies timentibus eum.
Fecit potentiam in brachio suo, dispersit superbos mente cordis sui.
Deposuit potentes de sede et exaltavit humiles.
Esurientes implevit bonis et divites dimisit inanes.
Suscepit Israel puerum suum recordatus misericordiæ suæ,
Sicut locutus est ad patres nostros, Abraham et semini eius in sæcula.
Gloria Patri, et Filio, et Spiritui Sancto:
Sicut erat in principio, et nunc, et semper,
et in sæcula sæculorum.
Amen.
Meine Seele erhebt den Herrn,
und mein Geist freuet sich Gottes, meines Heilands.
Denn er hat die Niedrigkeit seiner Magd angesehen.
Siehe, von nun an werden mich selig preisen alle Kindeskinder.
Denn er hat große Dinge an mir getan, der da mächtig ist und des Name heilig ist.
Und seine Barmherzigkeit währet immer für und für bei denen, die ihn fürchten.
Er übet Gewalt mit seinem Arm und zerstreut, die hoffärtig sind in ihres Herzens Sinn.
Er stößt die Gewaltigen vom Stuhl und erhebt die Niedrigen.
Die Hungrigen füllt er mit Gütern und lässt die Reichen leer.
Er denkt der Barmherzigkeit und hilft seinem Diener Israel auf,
wie er geredet hat unsern Vätern, Abraham und seinem Samen ewiglich.
Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste,
wie es war im Anfang, jetzt und immerdar
und von Ewigkeit zu Ewigkeit.
Amen.
HeinricH ScHütz
Der Vater Der Deutschen Musik
MUSIKHAUS
Heinrich Schütz ist der erste deutsche Musiker von Weltrang und prägte in seinen rund 40 Jahren
als Hofkapellmeister in Dresden das Musikleben Europas wie kein Zweiter. Obwohl er „Vater unserer
modernen Musik“ genannt wurde, geriet er nach seinem Tod lange in Vergessenheit.
Heinrich Schütz fasziniert uns heute als ein Europäer
der Neuzeit – ein modern denkender Mensch, ein
schöpferischer Geist und ein mitfühlender und engagierter Zeitgenosse. Sein Werk ist in seiner klaren
Schönheit hochaktuell und damit fast schon wieder
hypermodern, auch wenn mit seiner geistlichen
Vokalmusik nur ein Teil seines umfangreichen Werkes überliefert ist.
Der Film macht sich auf die Suche nach dem freudvollen, umtriebigen, kreativen Komponisten, dem
Vorreiter der Moderne. Er führt uns an seine wichtigsten Wirkungsstätten von Mitteldeutschland aus bis
Venedig und Kopenhagen.
Heinrich Schütz
Der Vater der deutschen Musik
16:9, HD, 52 Min.
19,90 € zuzüglich Versandkosten
zu beziehen bei:
www.barbarossafilm.de
sowie über die Heinrich-Schütz-Häuser
in Bad Köstritz und Weißenfels
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Öffnungszeiten: Mo - Sa 10 -19 Uhr
IMPRESSUM
HEINRICH SCHÜTZ MUSIKFEST
Intendantin Dr. Christina Siegfried
Konzept Dr. Katrin Bemmann, Friederike Böcher M.A.,
Dr. Oliver Geisler, Dipl. phil. Henrike Rucker,
Dr. Christina Siegfried | für die ISG: Sieglinde Fröhlich
und Prof. Dr. Walter Werbeck
Festivalbüro/Ticketing Romy Hage
Pressearbeit Claudia Kallmeier
Public Relations Dr. Nicole Meier-Siegfried
Gestaltung Stephan Harmanus | KplusH Berlin
und Maria Pfeiffer | www.maria-pfeiffer.de
Redaktion Adelheid Schloemann, Dr. Katrin Bemmann
Bildnachweis Grafische Sammlung Albertina Wien,
Wikimedia Commons, Jean-Pierre Rosenkranz
MITTELDEUTSCHE BAROCKMUSIK E.V.
Geschäftsstelle Michaelstein
Michaelstein 15 | 38889 Blankenburg
Tel.: (03944) 980 438 | Fax.: (03944) 980 439
Email: [email protected]
Pressearbeit
Claudia Kallmeier
Merbachstr. 3 | 09599 Freiberg
Tel.: (03731) 444 1006 | Mobil: (0179) 3289166
Email: [email protected]
Druck
Stand 9. September 2015 | Änderungen vorbehalten!
Unter der Schirmherrschaft von
Herrn Dr. Matthias Rößler,
Präsident des Sächsischen Landtags
Förderer
Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien
Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst
Kultusministerium des Landes Sachsen-Anhalt
Thüringer Staatskanzlei – Der Minister für Kultur,
Bundes- und Europaangelegenheiten
Mit freundlicher Unterstützung
Ostdeutsche Sparkassenstiftung
Sparkasse Burgenlandkreis
Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt
Stadt Weißenfels
Stadt Zeitz
Landkreis Greiz | Stadt Bad Köstritz
Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden
Kulturstiftung Dresden der Dresdner Bank
Landgraf Moritz Stiftung Kassel
Kulturstiftung des Freistaates Sachsen
Landeshauptstadt Dresden
Veranstalter
Mitteldeutsche Barockmusik
in Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen e.V.
Internationale Heinrich-Schütz-Gesellschaft e.V.
INTERNATIONALE
HEINRICH-SCHÜTZ
GESELLSCHAFT
Kooperationspartner
Weißenfelser Musikverein „Heinrich Schütz“ e.V.
Schütz-Akademie e.V. Bad Köstritz
Dresdner Hofmusik e.V.
Förderverein Musikfreunde EULE-Orgel Zeitzer Dom e.V.
Museum Schloss Moritzburg Zeitz
24. Festival Alte Musik Knechtsteden
Freunde und Förderer der Komponistenklasse Dresden e.V.
Heinrich-Schütz-Konservatorium Dresden e.V.
Stiftung Frauenkirche Dresden
Kreuzkirche Dresden
Sächsische Landesbibliothek – Staats- und
Universitätsbibliothek Dresden
Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen
Heinrich Schütz in Dresden e.V.