Bewegender Abschied von Altbürgermeister Erich Bertsch Große Trauergemeinde erwies ihm die letzte Ehre Sandhausen stand einen Moment still. In tiefer Anteilnahme und in großer Zahl verabschiedeten sich die Bürgerinnen und Bürger Sandhausens von ihrem ehemaligen Bürgermeister Erich Bertsch, der am vergangenen Samstag auf dem Waldfriedhof beigesetzt wurde. 24 Jahre hatte sich Erich Bertsch für die Belange der Gemeinde engagiert und sich um deren Wohl verdient gemacht. Als Bürgermeister von 1981 bis 2005 hatte er in seinem Amt von Anfang an, die Nähe zu den Bürgerinnen und Bürgern gesucht und sich durch seine Menschlichkeit die Sympathie und Freundschaft vieler seiner Weggefährten erworben. Dass sein Tod weit über die Grenzen Sandhausens hinaus Betroffenheit ausgelöst hatte, zeigte sich anhand der Anwesenden. Neben Vertretern aus Politik und Wirtschaft sah man unter den Trauergästen zahlreiche Wegbegleiter aus dem Vereinsleben, die er in den Jahren tatkräftig unterstützt hatte. Neben Abgeordneten aus Bundes- und Landtag waren auch viele Bürgermeister aus den Nachbarkommunen erschienen. Von der Partnergemeinde Lège-Cap Ferret war Bürgermeister Michel Sammarcelli angereist. Mitglieder der Freiwillige Feuerwehr und des Deutschen Roten Kreuzes hielten in der Friedhofshalle Ehrenwache. Als Ausdruck ihrer Anteilnahme und ihrer Verbundenheit mit dem Verstorbenen hatten viele ihren Kranz am Sarg in der Friedhofskapelle niedergelegt. Musikalisch begleitet wurde die Trauerzeremonie von Karin Redt, den weltlichen Chören, dem evangelischen und katholischen Kirchenchor, dem Musikverein sowie dem Posaunenchor. Pfarrer Thomas Denoke eröffnete den Gottesdienst und zeichnete den persönlichen Lebensweg von Erich Bertsch nach, der in Sandhausen aufgewachsen war und hier seinen Lebensmittelpunkt hatte. Wenngleich er keine Antwort auf das „Warum?“ geben konnte, sprach er den Trauernden seinen Trost aus und versicherte der Trauergemeinde, dass sie durch ihr Kommen den Verlust mittragen würden. Denn es sei ein Zeichen der Wertschätzung, Freundschaft und Liebe. Bürgermeister Georg Kletti war es als Amtsnachfolger vorbehalten dem Verstorbenen den Dank seitens der Gemeinde sowie seiner Bürgermeisterkollegen zu übermitteln. Der Familie Erich Bertschs sprach er sein tief empfundenes Mitgefühl und Beileid aus. Wie sehr sich Erich Bertsch 24 Jahre um die deutsch-französische Partnerschaft bemüht hatte, brachte der französische Bürgermeister Michel Sammarcelli aus Lège-Cap Ferret zum Ausdruck: „Erich, mein alter Freund, …, du hast alles gegeben für die Partnerschaft mit Lège!“ Hans-Jürgen Moser, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr gedachte in seinem Nachruf dem Ehrenmitglied der Freiwilligen Feuerwehr und Ehrenvorsitzenden des Deutschen Roten Kreuzes. Besonders erinnerte er sich daran, dass Erich Bertsch stets ein offenes Ohr hatte und immer zu helfen wusste. Für alle sportlichen und kulturellen Vereine Sandhausens sprach im Anschluss der Präsident des SV Sandhausen, Jürgen Machmeier. In seiner Rede hob er die Verdienste Erich Bertschs für das Sandhäuser Vereinsleben hervor. Mit Leidenschaft hatte er seine Arbeit betrieben, die Vereinswelt habe ihm sehr viel zu verdanken. Darüber hinaus war er selbst Mitglied in vielen Vereinen sowie Ehrenmitglied des Schützenvereins, des SV Sandhausen und des SC Sandhausen sowie 2. Vorsitzender der Kegler. Abschließend versprach Jürgen Machmeier das gemeinsam Erschaffene weiterzuführen und ihm ein ehrendes Andenken zu bewahren. Da Erich Bertsch sich noch bis vor kurzem als Finanzvorstand und Beirat der Lebenshilfe engagiert hatte, sprach Prof. Dr. Theo Klauß, Vorstandsvorsitzender der Lebenshilfe Heidelberg e.V. Tief bewegt und traurig drückte er sein Mitgefühl im Namen der behinderten Menschen sowie deren Angehörigen aus. „Erich Bertsch war es eine Herzensangelegenheit sich für die Menschen, die am Rande stehen, einzusetzen.“, so Klauß. Im Namen des Personalrats der Gemeinde, bekundete Martin Wank sein Beileid und erwies dem ehemaligen Rathauschef mit einem Kranz die letzte Ehre. Nachdem Pfarrer Denoke den Gottesdienst beendet hatte, zog die Trauergemeinde begleitet von einem Choral des Musikvereins Sandhausen aus der Friedhofskapelle aus, während die Ehrenwache den Sarg zu Grabe trug. Vor dem Einsenken des Sarges segnete Pfarrer Denoke das Grab und unter Trommelwirbel wurde der Sarg ins Grab abgesenkt und mit Blumen bedeckt. Mit dieser Trauerfeier nahm die Gemeinde Sandhausen Abschied von einem außergewöhnlichen Menschen und einem großen Kommunalpolitiker. Man blickt auf einen Menschen zurück, dem Sandhausen viel zu verdanken hat und dessen Werk in seinem Sinne und nach seinen Maßstäben fortgesetzt wird.
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