Die DIN Norm 58124 für Schultaschen: Leicht verständlich gemacht

Die DIN Norm 58124 für Schultaschen: Leicht verständlich gemacht!
A. Was bedeutet die DIN Norm 58124?
Das Kürzel DIN steht für „Deutsche Industrie Norm“ und wurde im Jahr 1990 erstmals auch
für Schultaschen eingeführt und definiert. Seither werden wichtige Kriterien wie
1.) Gebrauchstauglichkeit,
2.) Eigenschaften und
3.) Verkehrssicherheit
über die DIN 58124 bestimmt. Diese Norm soll Eltern bei der Auswahl einer Schultasche
helfen, weil eine DIN-Schultasche die geforderten (Mindest-)Standards erfüllt.
A. Thema: Verkehrssicherheit am Schulweg
Es gilt die Regel, dass alles das, was Ihrem Kind mehr Sicherheit im Straßenverkehr garantiert, zu den wichtigsten Auswahlkriterien bei einer Schultasche gehört. Beim Thema Sicherheit am Schulweg und im Straßenverkehr schreibt die DIN Norm 58124 folgende Materialeigenschaften auf folgenden Flächenangaben vor: Ein Anteil von mindestens 20% der Schultasche muss mit fluoreszierendem Material versehen sein, das die Farben Orange-Rot
oder Gelb haben darf. Gleichzeitig müssen mindestens 10% an der Frontseite und im
Seitenbereich links und rechts retroreflektierendes Material vorweisen. Wichtig: Der
Unterschied zwischen fluoreszierendem und retroreflektierendem Material besteht darin, dass das fluoreszierende Material auch bei Dunkelheit oder Dämmerung selbst
leuchtet, während ein Reflektor nur eine äußere Lichtquelle (z.B. Autoscheinwerfer)
widerspiegelt, die auf das Material trifft.
Was ist von den Eltern zum Thema Verkehrssicherheit zu beachten?
Stellen Sie sich vor, Sie sind im Spätherbst am Nachmittag mit dem Auto in einem Wohngebiet unterwegs und treffen auf eine Gruppe von Schulkindern mit ihren Schultaschen am Rücken. Die Kinder wollen gerade eine Kreuzung überqueren. Sie haben die Scheinwerfer Ihres
Autos bereits eingeschaltet. Was springt Ihnen sofort ins Auge? Es ist bestimmt nicht das Motiv, das die Schultasche Ihres Kindes verschönert. Bedenken Sie, dass für Kinder das Lieblingsmotiv im Vordergrund steht, weshalb Eltern dem Thema Sicherheit die notwendige
Aufmerksamkeit schenken müssen.
Schultasche mit guten Reflektoren
1. Welchen Schulweg hat das Kind zu gehen?
Wenn Ihr Kind Straßen und Kreuzungen überqueren muss, muss die Schultasche zumindest
über gut sichtbare retroreflektierende Streifen verfügen, die frontal und seitlich angebracht
sind. Gehen Sie bereits vor Schulbeginn mit Ihrem Kind den Schulweg ab und besprechen Sie
mit Ihrem Kind alle möglichen Gefahrenstellen. Gut sichtbare und gut angebrachte retroreflektierende (Längs- oder Quer-)Streifen sind eine Minimumanforderung an jede
Schultasche, die sie unbedingt erfüllen muss. Fehlen diese, dann Hände weg! Das gilt
auch für kurze Schulwege und selbst dann, wenn das Kind mit dem Auto zur Schule geführt
wird. Denn auch in dieser Situation - beim Aus- und Zusteigen - sind Sie mit Ihrem Kind Teil
des Straßenverkehrs! Sicherheit hat immer und überall Vorrang.
2. Wann befindet sich Ihr Kind auf dem Schulweg?
Sollten Sie mit Ihrem Kind am Land leben und Ihr Kind zeitig in der Früh oder am späteren
Nachmittag bei dämmrigen Tageslicht und schlechter Beleuchtung alleine am Schulweg unterwegs sein, ist eine Schultasche mit fluoreszierendem + retroreflektierendem Material
sehr zu empfehlen. Kleine Blinklichter, die heute von Herstellern angeboten werden, können ein wertvoller Zusatz sein, ersetzen aber keineswegs das fluoreszierende und retroreflektierende Material. Manche Hersteller bieten auch Schultaschen an, bei denen man im
Bedarfsfall fluoreszierende Elemente frontal und seitlich anbringen kann. Sie können dann bei
Sonnenschein ebenso schnell wieder abgenommen werden. Andere Hersteller bieten ausgewählte Motive mit oder ohne fluoreszierenden Materialien an. Es gibt auch ABCSchutzwesten, die bei Regen oder Schneefall den sicheren Schulweg noch zusätzlich unterstützen.
Reflektoren + fluoreszierendes Material gelb/orange
B. Thema: Gebrauchtauglichkeit der DIN-Norm
Eine Schultasche ist heute in vielerlei Hinsicht permanenten Belastungen ausgesetzt. Folgen
Sie dabei einem einfachen Rechenbeispiel. Ein Kind besucht im Schuljahr rund 200 Mal die
Schule, d.h. das Gewicht von durchschnittlich 4 Kilogramm (Schulsachen und Pennal samt
Jausenbox und Getränkeflasche) wird 2 Mal (Rück- und Heimweg) getragen. Eine einfache
Addition und Multiplikation ergeben einen Wert von 1600 Kilogramm. Ebenso wird die
Schultasche mindestens 10 Mal am Tag geöffnet und wieder geschlossen. Das ergibt im
Schuljahr einen errechneten Wert von 2000. Rechnen Sie dann bitte beide Zahlen für die gesamte Volksschulzeit hoch. Sie sehen, dass Schultasche und Schloss unter ziemlichem Beanspruchungsstress stehen.
Bei der DIN-Prüfung gibt es daher einige Kriterien, die eine gute Schultasche bestehen muss.
Dazu zählen einmal die wasserabweisenden Eigenschaften, die durch eine Beregnungsanlage getestet werden. Hierbei darf ein bestimmter Wert eindringenden Wassers nicht überschritten werden. Zweitens werden die verwendeten Textilien (keine bedenklichen Weichmacher) auf 1.) Farbechtheit und 2.) Belastbarkeit überprüft. Die Schultasche wird gerüttelt,
geschüttelt und aus bestimmten Höhen mehrfach fallen gelassen. Erst, wenn sie alle diese
Tests bestanden hat, wird sie zur DIN-Schultasche. Aufwendige Tests werden auch für das
Schloss und seine Verlässlichkeit vorgenommen.
Schließlich wird die Schultasche noch auf ihre Ergonomie hin geprüft. Das Rechenbeispiel
von vorhin zeigt, dass im Schuljahr doch einige Kilos zusammenkommen, die Ihr Kind am
Rücken trägt. Deshalb werden der Rückenteil mit seiner Auspolsterung, die gepolsterten
Tragegurte und die Verarbeitung des Rückenteils und der Gurte ins DIN-Testverfahren
einbezogen.
Wichtig: die richtige Einstellung
Abschließend darf den Eltern noch folgende Tatsache zum Thema Gewicht nahe gebracht werden: Unbequemes Sitzen oder Stehen mit einer schlechten Körperhaltung
beanspruchen den Rücken samt Rückenmuskulatur mehr als das Tragen von Schulsachen mit einer ergonomisch gut verarbeiteten und richtig eingestellten Schultasche, die
mit einem Brustgurt und einem Beckengurt ausgerüstet ist. Übrigens gilt heute die Regel, nach der eine Schultasche samt Inhalt nur 10% des Körpergewichts des Kindes betragen soll, als veraltet. Die gut entwickelte Ergonomie des Rückenteils, die intensive,
weiche Polsterung und das abgestimmte Gurtensystem lassen bedenkenlos mehr Tragegewicht zu.
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