NS-Zwangsarbeit Gailhof Stand 08.2015

Der Zwangsarbeitereinsatz in Gailhof
Kriegsgefangene
Ab Herbst 1939 wurden auch in Gailhof polnische Kriegsgefangene zur Arbeit eingesetzt. Sie
arbeiteten u. a. auf den Höfen von Bahns, Engelke und Sievers. Widersprüchlich sind die Angaben
zur Unterkunft der Kriegsgefangenen. Einerseits soll es sich um Gefangene des in Brelingen
stationierten Arbeitskommandos 378 gehandelt haben, andererseits soll es sich um in der
Gastwirtschaft Zur schönen Adelheid, heute Celler Straße 11, einquartierte Kriegsgefangene
gehandelt haben. Zu untersuchen wäre, ob es sich dabei um ein eigenständiges Arbeitskommando
gehandelt hat.
Nach der Entlassung der Polen in den Zivilarbeiterstatus wurden zunächst französische
Kriegsgefangene aus einem der beiden in Mellendorf stationierten Arbeitskommandos 1361 und
1676 z. B. auf dem Giesecke-Hof eingesetzt.
Später arbeiteten auch noch sowjetische Kriegsgefangene in Gailhof. Sie könnten dem ebenfalls in
Mellendorf untergebrachten Arbeitskommando 3291 angehört haben.1
Die ehemalige Gastwirtschaft Zur schönen Adelheid im Jahre 20152
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Bürgerbüro der Gemeinde Wedemark, An- und Abmelderegister Brelingen, 1929 - 1936/1946
Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dokumentationsstelle Celle (Sammlung Nicq)
Aus: Sommer, Stefan; Der Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft - Eine Untersuchung anhand
des Beispiels der Arbeitskommandos in der Wedemark bei Hannover; Hausarbeit, Hannover 1998
Aus: Knibbe, Cord; Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit in den 1930er und 1940er Jahren in WedemarkBissendorf und Umgebung, Selbstverlag Wedemark-Bissendorf 2013
Wietze-Gemeinschaft (Hrsg.); 1947 - 1997 Leben an der Wietze. Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der WietzeGemeinschaft, Bissendorf-Wietze 1997; S. 26
Max Steinborn; Gailhof. Die Geschichte unseres Dorfes, Gailhof 2000; S. 153 ff
Arbeitskreis Regionalgeschichte e. V., Bildarchiv
Ausländische Zivilarbeiter
In Gailhof wurden auch polnische, ukrainische und russische Zivilarbeiter eingesetzt. So mußte z.
B. der Pole Michel auf dem Hof der Familie Mohlfeld und ein weiterer Pole auf dem Giesecke-Hof
arbeiten. Der hannoversche Bonbonfabrikant Kuhls, der in Gailhof in eine Bauernfamilie
eingeheiratet hatte, beschäftigte ebenfalls einen Russen. Diesen soll er beim Kommandanten des
Stalag XI B Fallingbostel gegen eine Wurst "eingetauscht" haben. Unklar ist, ob der Russe als
Kriegsgefangener oder als Zivilarbeiter geführt wurde.3
© Helge Kister, Arbeitskreis Regionalgeschichte e. V.
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Max Steinborn; Gailhof. Die Geschichte unseres Dorfes, Gailhof 2000; S. 138, 141, 154
Max Steinborn, nach Aussage von Edda Meyer, geb. Bahn