Der Zwangsarbeitereinsatz in Gailhof Kriegsgefangene Ab Herbst 1939 wurden auch in Gailhof polnische Kriegsgefangene zur Arbeit eingesetzt. Sie arbeiteten u. a. auf den Höfen von Bahns, Engelke und Sievers. Widersprüchlich sind die Angaben zur Unterkunft der Kriegsgefangenen. Einerseits soll es sich um Gefangene des in Brelingen stationierten Arbeitskommandos 378 gehandelt haben, andererseits soll es sich um in der Gastwirtschaft Zur schönen Adelheid, heute Celler Straße 11, einquartierte Kriegsgefangene gehandelt haben. Zu untersuchen wäre, ob es sich dabei um ein eigenständiges Arbeitskommando gehandelt hat. Nach der Entlassung der Polen in den Zivilarbeiterstatus wurden zunächst französische Kriegsgefangene aus einem der beiden in Mellendorf stationierten Arbeitskommandos 1361 und 1676 z. B. auf dem Giesecke-Hof eingesetzt. Später arbeiteten auch noch sowjetische Kriegsgefangene in Gailhof. Sie könnten dem ebenfalls in Mellendorf untergebrachten Arbeitskommando 3291 angehört haben.1 Die ehemalige Gastwirtschaft Zur schönen Adelheid im Jahre 20152 1 2 Bürgerbüro der Gemeinde Wedemark, An- und Abmelderegister Brelingen, 1929 - 1936/1946 Stiftung Niedersächsische Gedenkstätten, Dokumentationsstelle Celle (Sammlung Nicq) Aus: Sommer, Stefan; Der Arbeitseinsatz von Kriegsgefangenen in der Landwirtschaft - Eine Untersuchung anhand des Beispiels der Arbeitskommandos in der Wedemark bei Hannover; Hausarbeit, Hannover 1998 Aus: Knibbe, Cord; Vorkriegs-, Kriegs- und Nachkriegszeit in den 1930er und 1940er Jahren in WedemarkBissendorf und Umgebung, Selbstverlag Wedemark-Bissendorf 2013 Wietze-Gemeinschaft (Hrsg.); 1947 - 1997 Leben an der Wietze. Festschrift zum 50jährigen Jubiläum der WietzeGemeinschaft, Bissendorf-Wietze 1997; S. 26 Max Steinborn; Gailhof. Die Geschichte unseres Dorfes, Gailhof 2000; S. 153 ff Arbeitskreis Regionalgeschichte e. V., Bildarchiv Ausländische Zivilarbeiter In Gailhof wurden auch polnische, ukrainische und russische Zivilarbeiter eingesetzt. So mußte z. B. der Pole Michel auf dem Hof der Familie Mohlfeld und ein weiterer Pole auf dem Giesecke-Hof arbeiten. Der hannoversche Bonbonfabrikant Kuhls, der in Gailhof in eine Bauernfamilie eingeheiratet hatte, beschäftigte ebenfalls einen Russen. Diesen soll er beim Kommandanten des Stalag XI B Fallingbostel gegen eine Wurst "eingetauscht" haben. Unklar ist, ob der Russe als Kriegsgefangener oder als Zivilarbeiter geführt wurde.3 © Helge Kister, Arbeitskreis Regionalgeschichte e. V. 3 Max Steinborn; Gailhof. Die Geschichte unseres Dorfes, Gailhof 2000; S. 138, 141, 154 Max Steinborn, nach Aussage von Edda Meyer, geb. Bahn
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