Medienbericht UW - kultur forum andermatt gotthard

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Urner Wochenblatt | 140. Jahrgang | Nr. 21 | Mittwoch, 16. März 2016
Göschenen mit direktem Zugang zum Meer
Pianist entführt in
die Welt der Mystik
Freilichtspiele Andermatt | Vorbereitungen für das Theater 2017 in Göschenen haben begonnen
Bauen | Alexander Yakovlev
Wie 2007 nden auch 2017
die Andermatter Freilicht
spiele in Göschenen statt.
Im Mittelpunkt steht ein
verrücktes Projekt, das
Pietro Caminada vor 100
Jahren realisieren wollte.
Am Samstag, 19. März, ab 17.00 Uhr
gastiert der in St. Petersburg lebende
Pianist Alexander Yakovlev mit
«Mystische Gestalten» im Event-Saal
Bauen. Der Pianist von Weltrang ist
laut einer Medienmitteilung in der
Schweiz und in Deutschland noch ein
absoluter Geheimtipp. Im Ausland –
vor allem in Russland und Japan – feierte er bereits grosse Erfolge.
In diesem Jahr entführt der Pianist mit
seinem Programm in die Welt der
Mystik. Geheimnisvoll und manchmal
auch bedrohlich bannt Alexander Yakovlev vielschichtige Stimmungen auf
den Flügel und verleiht den Verkörperungen der Meerjungfrau, des Kobolds
und anderer musikalische Gestalt. Mit
Rachmaninow, Liszt, Mussorgsky und
Ravel – und Alexander Yakovlev am
Flügel – bekommt die Mystik ein farbenreiches Klanggewand.
Rund 50 Mitglieder nahmen an der
15. Jahresversammlung des Kulturforums Andermatt Gotthard vom 11.
März teil. Die statutarischen Geschäfte gaben nicht viel zu reden und
konnten schnell erledigt werden.
Auch standen keine Wahlen an, und
die Vereinsrechnung, die, wie budgetiert, mit einem Verlust abschloss,
wurde einstimmig genehmigt.
Ein künstlicher Kanal
über den Gotthard
Umso gespannter verfolgten die Vereinsmitglieder die Ausführungen von
Christoph Gähwiler, der wiederum bei
den Freilichtspielen 2017 OK-Präsident sein wird. Er stellte kurz den Inhalt des Stücks vor, das von Paul Steinmann verfasst wird. Das Theater spielt
um das Jahr 1900. Wie heute, war auch
die damalige Zeit von Unsicherheit
und Erregtheit geprägt. Gleichzeitig
verging kein Tag, an dem nicht von
neuen Technologien, von der Globalisierung, neuen Formen von Kommunikation und leider auch von Terrorismus die Rede war. 1882 war die Gotthardbahn mit dem damals längsten
Tunnel eingeweiht worden. Es ging
nicht lange, und die Fertigstellung dieses technischen Meisterwerks löste
neue Projekte aus.
Eines davon war die unglaubliche Idee
des italienischen Ingenieurs Pietro Caminada. Er wollte eine Wasserstrasse
mit Kanälen, Schleusen und Tunnels
55 erste Preise gewonnen
Bereits im Jahr 2007 waren die Freilichtspiele in Göschenen aufgeführt worden.
bauen, die die Nordsee mit dem Mittelmeer verband – womöglich über den
Gotthard. Wäre das Projekt realisiert
worden, hätte Göschenen einen direkten Zugang zum Meer erhalten.
Mit viel Witz und Charme
Rund um diese Geschichte voller Visionen und Träume spielt das Stück
mit dem Titel «Göschenen am Meer».
Christoph Gähwiler versprach, dass
auch die Liebe in dem neuen Spiel
nicht zu kurz komme. «Paul Steinmann versteht es überdies meisterhaft,
den Inhalt mit viel tiefsinnigem Witz
aufzulockern», erklärte Christoph
Gähwiler an der Jahresversammlung.
«Ich bin überzeugt, dass wir mit dem
Stück ‹Göschenen am Meer› erneut
einen tollen Erfolg haben werden», so
Christoph Gähwiler.
Die Regie wird Stefan Camenzind
übertragen. Der Schwyzer Theatermacher ist mit den Andermatter Freilichtspielen bestens vertraut, führte er
doch schon bei der «Gotthardposcht»und bei der «Gotthardbahn»
Regie.
Orientierungsversammlung
Der Startschuss für die Freilichtspiele 2017 wurde mit der ersten OK-
FOTO: ARCHIV UW
Sitzung im vergangenen Februar
gegeben. Bereits wurden auch
alle ehemaligen Spielerinnen und
Spieler sowie alle Helferinnen und
Helfer orientiert, dass am Samstag,
21. Mai, um 14.00 Uhr in Göschenen eine Versammlung stattndet,
in der alle aus erster Hand ausführlich über die kommenden Freilichtspiele informiert werden. «Selbstverständlich sind dazu alle eingeladen, die Freude am Theaterspielen
haben oder hinter der Kulisse mithelfen wollen», sagte Christoph
Gähwiler am Schluss der Versammlung. (e)
Alexander Yakovlev wurde zwischen
2006 und 2014 mit über 55 ersten Preisen in renommierten internationalen
Klavierwettbewerben ausgezeichnet.
2010 gewann er den Wettbewerb in
der japanischen Stadt Takamatsu und
machte eine Konzerttournee durch Japan. Nach dieser Konzerttournee
nannte ihn die Zeitschrift «Chopin»
einen der aussichtsreichsten Musiker
seiner Generation. Seine zwei vergangenen Konzertsaisons führten Alexander Yakovlev in die USA, nach
Deutschland, Italien, Korea, Rumänien, Spanien und Japan. Der Pianist
trat mit Sinfonieorchestern wie dem
Berlin Symphony Orchestra auf. – Am
Sonntag, 20. März, tritt ausserdem die
deutsche Pianistin Sina Kloke mit
«Classical Choice – Bach, Beethoven,
Brahms!» im Majorenhaus in Alpnachstad auf. (UW)
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