study Klingel

Level 2
case
study
Klingel
Produktinformationsmanagement – Level 2
Schlagworte wie Omnichannel und Customer Journey
sind mittlerweile im Alltag der Handelsunternehmen
angelangt. Basis hierfür sind eine perfekt integrierte
­
IT-Systemlandschaft sowie gute Produktdaten – logisch!
Viele Unternehmen arbeiten daher derzeit am Aufbau und
der Optimierung ihres Produktinformationssystems.
Doch was passiert eigentlich nach der Implementierung
einer solchen PIM-Software?
Klingel – eine Erfolgsstory
Über 70 Webshops, mehr als 800.000 Artikel, jährlich
mehrere Millionen Bestellungen – die aus einem kleinen
­
Textilwaren­
geschäft in Pforzheim hervorgegangene Unternehmensgruppe Klingel hat sich über die Jahre hinweg
zu einem der größten Versandhandelsunternehmen
Deutschlands etabliert. Aber nicht nur hierzulande ist der
­
Name Klingel ein Begriff: Auch im europäischen Ausland,
z.B. in Belgien, den Niederlanden, den skandinavischen
Ländern, der Schweiz oder in Österreich ist die Klingel-­
­
Gruppe erfolgreich.
Maßgebend für den Erfolg ist neben der starken Nischen­
positionierung vor allem auch die zukunftsorientierte Unternehmensführung: Mit sehr spezialisierten Sorti­menten, wie
etwa Übergrößen und Feinkost, spricht das ­Unternehmen
ausgewählte Zielgruppen an. Historisch bedingt waren in der
Vergangenheit Print-Kataloge das Leitmedium. Doch wie
auch seine Kunden, geht das mittlerweile als K - Mail Order
GmbH & Co. KG firmierende Unternehmen mit der Zeit.
E-Commerce macht heute einen bedeutenden Anteil des
Umsatzes aus – die Onlineshops haben sich zum ­Leitmedium
der Gruppe avanciert.
Doch damit nicht genug: Mit einem grundlegenden Wandel
hin zu einem Omnichannel-Händler stellt sich Klingel für die
Zukunft auf und entspricht so den zunehmenden ­Erwartungen
der Konsumenten, egal welchen Alters, nach einem konsistenten, kanalübergreifenden Einkaufserlebnis.
Der Einstieg in den Omnichannel-Handel
Rund 70 Prozent der Best Ager nutzen OnlineshoppingAngebote, so eine Studie der Statista GmbH. E-Commerce
ist also keineswegs mehr ein Privileg der jüngeren Zielgruppe,
sondern ist in allen Altersklassen und Zielgruppen ange­
kommen.
Onlineshopping-Angebote,
wie Amazon, Shop24.de
68%
Online-Banking
61%
Vergleichsportale,
wie Idealo oder Billiger.de
Online-Auktionshäuser
wie Ebay
Private Online-Angebote
wie Autoscout 24
52%
47%
Das innovative Pforzheimer Unternehmen setzt daher
konsequent auf den Ausbau und die Vernetzung seiner
­
­Vertriebskanäle. Mit einer grundlegenden Neuausrichtung
hin zu einem ­Omnichannel-Händler beweist Klingel nicht nur
erneut eine zukunftsorientierte Firmenpolitik, sondern bietet
vor allem ­seinen Kunden einen klaren Mehrwert.
„Kunden wechseln während des Informations- und
Kaufprozesses zwischen den Kanälen und
­erwarten ausführliche Informationen –
egal ob online oder offline. Der Aufbau
einer geeigneten IT-Struktur, die
diese Vernetzung und eine effiziente
Daten­pflege ermöglicht, war daher
der erste notwendige Schritt in
Richtung Omnichannel.“
­Sebastian Klumpp
IT-Projektleiter
K - Mail Order GmbH & Co. KG
42%
Quelle: Statista
Stand: 2013
Aus diesem mittlerweile nicht mehr neuen ­
Vertriebskanal
entsteht aber nicht nur eine Chance für ­
Versandhändler.
Er ist zudem eine große Herausforderung an die Einkaufs-,
IT- und Marketingabteilungen:
Früher wählten Konsumenten zunächst den Händler via
­Ladengeschäft oder Katalog aus und anschließend – orientiert am dort angebotenen Sortiment – das Produkt. Dieses
Kon­sum­verhalten dreht sich seit einigen Jahren drastisch.
Die ­
Vernetzung der Kanäle ist mittlerweile Standard in
­unseren Haushalten.
Der Online-Preisvergleich von Waren, die zunächst im
­Ladengeschäft ausgesucht und anprobiert wurden, erscheint
mittlerweile als völlig normal. Konsumenten suchen immer
häufiger zuerst das Produkt aus – gerne mit Unterstützung
des Internets und ohne jegliche Sortimentsbeschränkung.
Erst anschließend wird der Händler gewählt – aufgrund des
Überangebots in ­aller Regel preisorientiert.
Hieraus entsteht nicht nur ein enormer Preiskampf der
­Händler um die besten Plätze bei Amazon & Co. Auch die
Erwartungen der Konsumenten steigen. Neben ­
einem
umfangreichen Sortiment und kurzen Lieferzeiten werden
­
vollständige und konsistente Produktinformationen in allen
Verkaufskanälen als selbstverständlich erachtet. Gute und
konsistente Produktinformationen bedeuten somit für Händler
einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.
Angefangen bei der Verschiebung des Leitmediums hin
zu E-Commerce, über persönliche Kaufempfehlungen als
individualisierte Paketbeilage, bis hin zur nahtlosen Verknüpfung der Vertriebskanäle durch ein einheitliches Datensystem
­ erfektioniert Klingel Omnichannel als Unternehmensstrategie.
p
Eine besondere Herausforderung des Projekts lag dabei in
der Vielzahl der Marken, mit jeweils eigenständigen Onlineshops, Katalogen und Prospekten. Künftig stellt ein zentrales
System und einheitliche Software die effiziente Erstellung
und Pflege der verschiedenen Medien sicher.
Auszug aus der Welt der Klingel-Marken
Rollout Omnichannel-Strategie
Klingel entschied sich 2012 dafür, ein leistungsfähiges
PIM-System in die bestehende IT-Landschaft einzubinden.
Ziel war die Optimierung der Datenqualität bei einer gleich­
zeitigen Effizienzsteigerung der Prozesse. Als Schnittstelle
zwischen ERP und Vertriebskanäle sollten hier Produktdaten
gepflegt, für die einzelnen Print- und Onlinemedien aufbe­
reitet und schließlich automatisiert dorthin ausgespielt werden.
Es zeigte sich jedoch schnell, dass die enorme Menge an
­Produkten mit der Standardkonfiguration des Systems kaum
zu managen ist. Individuelle Customizings waren notwendig,
um das System optimal auf die Anforderungen und Prozesse
der Klingel-Mitarbeiter anzupassen und so die performante
Nutzung des Systems zu ermöglichen.
Dieses Problem kennen viele Händler: Die Software-Anbieter
unterstützen zwar bei der Einführung des Systems. Bei der
individuellen Anpassung sowie im täglichen Betrieb des
PIM-Systems fühlen sich die Händler jedoch häufig allein
­gelassen. Die Unternehmensgruppe Klingel hat sich daher
­bereits in der Phase der Software-Einführung einen erfahrenen
Partner mit ins Boot geholt. Mit der auf Omnichannel spezialisierten Consulting-Firma parsionate wurde der Rollout der
Software präzise geplant und umgesetzt.
PIM – Level 2
Aber was passiert nach der Implementierung? Sie kennen
das: Man kauft sich ein neues Handy, installiert es, spielt das
alte Backup auf, liest vielleicht noch die Bedienungsanleitung
durch – und trotzdem findet man noch wochen- oder gar
­monatelang immer wieder neue Funktionen, installiert neue
Apps und optimiert das Gerät auf seine ganz individuellen
­Bedürfnisse. Nicht anders bei Software: Mit der Installation ist
es leider in aller Regel nicht getan. Schulung der User,
Anpassung der Prozesse, Fehlerbehebungen, individuelle
­
­Erweiterungen, User Support – im Alltag finden sich viele
­Anhaltspunkte zur Optimierung einer Software.
Im speziellen Fall von PIM-Systemen gilt es unter anderem
täglich den einwandfreien Betrieb sicherzustellen: Ist das Sys­
tem permanent verfügbar? Werden alle Systeme und Vertriebs­
kanäle wie geplant versorgt? Laufen alle Importe korrekt?
Auch die Unterstützung der User ist, vor allem in der Anfangsphase, ein wichtiger Bestandteil. Denn nur wer eine Software
problemlos anwenden kann und im Zweifelsfall schnell und
pragmatisch Hilfe erhält, arbeitet gerne mit dieser – und
schon allein dieser Umstand hat einen erheblichen ­Einfluss
auf die Qualität der im System befindlichen Produktdaten.
Dabei erging es Klingel ähnlich wie vielen anderen: Es fehlten
interne Ressourcen sowie die Erfahrung mit derartigen
­Projekten. Die Experten der parsionate unterstützten Klingel
daher auch im Anschluss an die Systemeinführung durch
kompetentes Application Management – von der Systemoptimierung und kundenspezifischen Erweiterungen bis hin zum
User Support.
Ein wichtiger Schritt war beispielsweise die Umstrukturierung
des Datenmodells: Vor Einführung des PIM-Systems war die
Rechnerkapazität bereits ausgeschöpft, die Erweiterung der
Produkte also mit Investitionen verbunden. Eine neue Struktur der Daten sowie eine stärkere Strukturierung der Attribute,
­ermöglichen nun Vergleiche und eine bessere Strukturierung
im Webshop, bei gleichzeitiger Reduzierung des benötigten
Datenvolumens.
Attribute
Merkmale
Strukturen 1 bis n
Produkte
Varianten
Artikel
Struktur Datenmodell
Im Zuge der kontinuierlichen Systemoptimierung wurden
zudem individuelle Ausleitungen an zusätzliche Vertriebs­
­
kanäle, wie etwa Online-Marktplätze, integriert. Exporte
­wurden kanal­spezifisch optimiert. Durch einen statusbasierten Delta-Export wurde die bestehende Publishing-Lösung
Lago integriert. Die Automatisierung dieser Prozesse und
Exporte spart Klingel bisher erfolgten manuellen Aufwand
­
und brachte eine deutliche Verkürzung der Print-Produktionszeiten.
Zudem wurden Qualitätsregeln entwickelt, denen ein Datensatz entsprechen muss, bevor er in die einzelnen Vertriebs­
kanäle ausgespielt wird. Auf diese Weise stellt Klingel sicher,
dass tatsächlich ausschließlich hochwertige und vollständige
Daten veröffentlicht werden. Ein echter Mehrwert für den
Konsumenten: Klingel bietet entlang der gesamten Customer
Journey konsistente Informationen und schafft so Vertrauen.
Durch die starke Automatisierung der Prozesse konnten wir
die Effizienz des Systems insgesamt nochmals deutlich
­erhöhen.
„Durch ein zielgerichtetes Reporting
konnte die generelle Transparenz
und auch die Qualität der Daten
nochmals erhöht werden. So kann
zum Beispiel auf einen Blick erfasst werden welche Produkte in
welchen Kanälen nicht onlinefähig
sind und warum nicht.“
Jost Gödecke
Principal Technical Consultant
bei parsionate GmbH
Ebenfalls typisch für viele PIM-Systeme ist die fehlende
Transparenz der Daten. Während die Unternehmensführung
einen Überblick über den Online-Status des gesamten
Sortiments benötigt, möchte der Produktleiter oder der
­
­Einkäufer nur seine spezifischen ­Produkte und die konkre­ten
Fehlerstellen wissen – und beide erhalten standardmäßig
dieselbe unübersichtliche Exceldatei, die sämtliche Reporting-Informationen enthält. Klingel hat daher gemeinsam mit
parsionate ein ausführliches Monitoringtool ­entwickelt, das
Reportingdaten aus verschiedenen Systemen ­vereint (PIM,
Webshop, TMS) und den Stakeholdern jeweils die für sie relevanten Daten bereitstellt. Durch das neue Report-­Cockpit
erhalten die Mitarbeiter somit schnell und einfach einen
Überblick darüber, an welchen Stellen Bedarf zur ­Datenpflege
besteht. Diese Möglichkeit, effizient reagieren zu können,
steigerte die Produktdatenqualität der Klingel-­Gruppe nochmals erheblich.
Reporting-Tool
Fast Facts
▪ über 70 Webshops mit mehr als 800.000 Artikel
▪ europaweit in 12 Ländern vertreten
▪rund 380 PIM-User, 250 Einkäufer im System,
70 Übersetzer
▪ 95.000 Produkte mit 700.000 Artikelvarianten
▪ über 80 Terabyte Bilddaten im MAM
▪ 1,3 Mio Produkte im PIM, davon 80-90% Textilien
▪ Informatica PIM 7
Sebastian Klumpp resümiert: „parsionate ist für uns der perfekte
Partner in Sachen PIM. Durch ihre Erfahrung konnten wir das
neue System optimal in unsere bestehende IT-Landschaft
­integrieren und diese gut für zukünftige Anforderungen aufstellen. Besonders hilfreich für uns ist zudem der kontinuierliche
Betriebssupport. Durch die permanente Optimierung des Systems
konnten wir die Effizient nochmals signifikant steigern. Eine
Investition, die sich bereits bezahlt gemacht hat.“
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