ZüchterporträtD Rist PDF - Zwerg

Züchterporträt
Ich darf mich vorstellen: Mein Name ist
Daniel Rist. Ich bin 25 Jahre alt und seit 1993
aktiver Rassegeflügelzüchter. Meine Heimat
mein neuer Stall, 2010
ist Usingen- Eschbach im Taunus.
Jetzt werdet ihr euch sicher fragen, wie ich als
8-Jähriger aus dem Rhein- Main- Gebiet zur
Rassegeflügelzucht gekommen bin? Mein
Nachbar, ein sehr erfolgreicher Thüringer
Farbentaubenzüchter und 1. Vorsitzender des
Ortsvereins, war der Auslöser dafür. Seine
Tiere - egal, ob es seine Thüringer Flügeltauben, seine Zwerg- Langschan, oder seine
Hasen waren- faszinierten mich seit ich sie
beim ersten Besuch in seinem großen Garten
sah. Ich war dementsprechend begeistert, als
er mir erlaubte ihm in den Sommerferien
beim Füttern der Tiere zu helfen. Von diesem
Zeitpunkt an besuchte ich meinen Nachbarn
und seine Tiere fast täglich und half beim
Füttern oder Saubermachen. Auch auf
Ausstellungen und Versammlungen nahm er
mich mit. Ich war demzufolge bereits im
Grundschulalter eigentlich schon richtig in die
Geflügelzucht eingestiegen– eigentlich, da ich
selbst zu diesem Zeitpunkt noch keine Tiere
hatte.
Das eigentliche Züchterdasein begann an
meinem 8. Geburtstag, als ich von meinem
Nachbarn ein Paar Thüringer Weißköpfe
geschenkt bekam. Er machte mir das
Angebot, die Tiere ein Jahr bei ihm zu halten,
damit mein Vater genug Zeit hatte ein
Taubenhaus zu bauen. Als im März
mein Taubenpaar angepaart wurde,
begann mein Vater mit dem Bau einesgenauer gesagt meines - ersten Taubenhauses. Nach der Zucht zogen die Tiere,
samt ihrer Jungtiere, in den neuen
Schlag. Meine Tauben hatte ich nun im
Garten und ich war sehr zufrieden, weil
ich alles alleine machen konnte.
Naja, ganz zufrieden war ich eigentlich
nicht: ich wollte auch noch Hühner haben.
Ein bisschen Überzeugungskraft hatte ich
bei meinen Eltern schon gebraucht, bis sie
einverstanden waren und ich mein kleines
0,1 blau
Hühnerhaus bekam. Ein Hühnerhaus hatte ich
nun, aber keine Hühner. Deshalb kaufte ich mir
auf einem Tiermarkt einen Stamm Chabos, mit
denen ich sehr zufrieden war. Mein Umfeld
konnte die Freude über diese Tiere aber scheinbar
nicht teilen, denn als Adam Aul, den ich durch die
Thüringer Farbentauben sehr gut kennen gelernt
hatte, erfuhr, dass ich jetzt auch Hühner besaß,
sagte er zu mir: „Daniel, die Tiere müssen weg.
Du bekommst von mir Federbälle.“ Auf der
nächsten Gruppenschau der Tauben brachte er mir
1,3 schwarze Zwerg- Cochin mit und der Bann
war gebrochen. Ich kann verstehen, dass Leute
sagen: „Einmal Cochin, immer Cochin!“.
Seit den Anfängen meines Züchterdaseins ist
einiges geschehen: aus Platzgründen im
heimischen Garten und den Nachbarn zuliebe
sitzen meine Hühner mittlerweile in einer
Geflügelzuchtanlage. Meine Zwerg- Cochin-
ausstellungsfähige Tiere in meiner Zucht zu
besitzen.
Die Jungtiere meiner Zucht wachsen in geräumigen Stallungen in Mitten einer Grünfläche
auf. Ich füttere meine Tiere mit handelsüblichem
Jungtiere im Auslauf
Zucht habe ich 1996 durch weiße Tiere erweitert.
Dadurch hatte ich jahrelang starken Kontakt zu
unserem Altmeister Adam Aul. An dieser Stelle
möchte ich kurz vermerken, dass der Tod vom
Adam mir besonders nahe ging. Adam unterstütze
mich immer mit Tieren oder einem gut gemeinten Rat. Ich war sehr froh und stolz auf mich,
als er letztes Jahr unbedingt Bruteier von meinen
weißen Zwerg- Cochin haben wollte, weil sie ihm
so gut gefallen hatten. Für mich war es Ehrensache, dass ich Bruteier für Adam sammelte und
sie ihm brachte. Leider schlüpften die Küken erst
eine Woche nach seiner Beerdigung…
Seit einiger Zeit habe ich mich in meiner Zucht
für die interessanten, aber schlichten Farben weiß
und blau entschieden. Hier möchte ich besonders
Rolf Grieshaber erwähnen, der mir mit seinen
Tieren einen super Start geben konnte. In die
Zucht gehe ich jedes Jahr mit ca. 10 bis 14 Hennen pro Farbe, wobei meine Stämme meist 1,1
oder 1,2 sind. Von diesen Tieren ziehe ich etwa
100-150 Küken auf. Desweiteren gehören zu
meiner jährlichen Aufzucht auch einige Küken
des Farbenschlages rotgesattelt. Mein Ziel ist es,
auch in dieser Farbe in den nächsten Jahren
Futter der Firmen „Muskator“ und „Garvo“,
welches ich zusätzlich mit Milchprodukten,
Garnelen, Obst, Erdnüssen und Kräutern ergänze.
Auf den Rasenausläufen dürfen meine Tiere
solange bleiben, bis das regnerische Herbstwetter
anfängt. Dann werden vor allem die weißen Tiere
in spezielle Ausläufe gesetzt, wo sie auf einem
Sand- Kies- Gemisch laufen ohne zu verdrecken.
Meine Hähne sitzen nach der ersten Schau in
speziellen Einzelboxen, damit die Gefahr des
Beißens, besonders bei den weißen Tieren,
unterdrückt werden kann.
Seit einigen Jahren bin ich Preisrichter aller
Taubengruppen und Sonderrichter der Thüringer
Farbentauben sowie Sonderrichteranwärter der
Deutschen Modeneser. Im Jahr 2012 konnte ich
Hühnerpreisrichter werden. Auf diesem Wege
möchte ich mich nochmals bei Rolf Grieshaber
und meinem lieben Adam Aul bedanken. Beide
können bzw. konnten mir, einem jungem Rassegeflügelzüchter ohne Elternteil oder Großvater
mit Erfahrungen in der Geflügelzucht, bei jeder
Frage die passende Antwort geben und mit Rat
und Tat zur Seite stehen.
Mit freundlichem Züchtergruß, Daniel Rist
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