März - April 2016 Peutingerstraße 5 86152 Augsburg Tel.: 0821/3166-3411 Fax: 0821/3166-3419 Email: [email protected] Redaktion: Petra Hüttenhofer Augsburg KATHOLISCHE LANDVOLKBEWEGUNG DIÖZESE AUGSBURG und KLB-Bildungswerk e.V. Bei uns angekommen Bereits in der letzten Land aktiv-Ausgabe haben wir begonnen, Menschen vorzustellen, die bei uns eine neue Heimat suchen. Damit wollen wir sie aus der Gesichts- und Namenlosigkeit herausführen und erfahren, welche Sorgen und Hoffnungen sie bewegen und welche Hintergründe und Motive sie zur Flucht veranlassten. Sowohl Kriege, Konflikte, Diskriminierung und Verfolgung, als auch die Folgen des Klimawandels, aber auch Ausbeutung und das Leben jenseits des Existenzminimums sind Gründe dafür, dass Menschen ihre Heimat in Richtung Ungewissheit verlassen. Hoffnung trotz aller Widrigkeiten des Lebens © Rosi Ziegenaus Vor 3 ½ Jahren kamen die ersten Asylsuchenden in unser Dorf. Wir waren überrascht, hilflos, schüchtern, aber auch offen, neugierig und hilfsbereit. So entstand dank einiger sehr engagierter und zupackender Menschen ein Helferkreis. Wir lernten die verschiedenen Menschen und Charaktere kennen. Es gab Enttäuschungen und Probleme, aber es entstanden auch Freundschaften. Eines Tages traf ich Caroline. Sie erzählte mir von ihrer Kindheit in einer kleinen Stadt in Nigeria. Sie hat mehrere Geschwister. Als sie noch zur Schule ging, starb ihr Vater. Die Familie hatte nie viel Geld, es reichte aber, um das Schulgeld zu bezahlen. Ohne den Verdienst des Vaters änderte sich die Situation in der Familie einschneidend. Vom Staat gab es keine Unterstützung. Auf Grund dieser Ausweglosigkeit reifte in Caroline der Gedanke, ins Ausland zu gehen. Mutig musste Caroline sein, als sie sich allein auf den Weg in eine ungewisse Zukunft machte. Hier in Deutschland wohnte sie zunächst mit zwei weiteren Frauen und zwei Kindern in einer Wohnung. Ihre Deutschkenntnisse wurden schnell besser, sie lernte fleißig. Durch ihre guten Englischkenntnisse, die sie in der kurzen Schulzeit in Nigeria erwarb, konnte sie sich selbst bemühen, einen Job zu finden. Natürlich standen ihr einige hilfsbereite Menschen bei. Erst arbeitete sie in Teilzeit und nun als Vollzeitkraft im Krankenhaus in Friedberg. Sie reinigt den OP, hat Schicht- (Tag und Nacht) und auch Bereitschaftsdienst. Wegen der unregelmäßigen Arbeitszeit war das Zusammenleben in der gemeinsamen Wohnung sehr schwierig. Zum Glück bekam sie im Schwesternwohnheim ein nettes Appartement, dessen Miete sie selbst bezahlt. Damit ist auch der Arbeitsweg kurz und ungefährlich. Ihre wenige Freizeit verbringt sie gern mit Schwimmen und Lesen, damit das Heimweh und die Sehnsucht nach ihrer Familie und Freunden nicht zu groß wird. Roswitha Ziegenaus, Rederzhausen Editorial Barmherzigkeit Ich bekomme täglich den Newsletter von Radio Vatikan. Darin erfahre ich viel über die Situation der Weltkirche und vor allem über das Innenleben im Vatikan selbst. Es ist ein buntes Treiben vieler Geister. Weil Jesus mit den Menschen seiner Zeit barmherzig lebte, will auch Papst Franziskus seine Kirche wieder auf diese Spur bringen. Damit tun sich alle schwer, die bisher das Verwalten von Gesetzen und Dogmen als ihre Hauptaufgabe wahrnahmen. Absoluter Machtanspruch in einer straffen Hierarchie ließen der Barmherzigkeit keinen Raum. Daher das Jahr der Barmherzigkeit. Was das für jeden von uns bedeutet, sagte Franziskus wie folgt: „Ich möchte mit dem Jubiläum der Barmherzigkeit die Kirche einladen zu beten und zu arbeiten, damit alle Christen in sich ein demütiges und mitfühlendes Herz heranreifen lassen, das fähig ist, die Barmherzigkeit zu bezeugen; das fähig ist, zu vergeben und sich selbst hinzugeben, das fähig ist, sich zu öffnen für alle, und nicht absinkt in die Gleichgültigkeit, die erniedrigt, in die Gewohnheit, die das Gemüt betäubt und die verhindert etwas Neues zu entdecken, in den Zynismus, der zerstört“. Wer bei dieser Einladung gleichgültig bleibt und weiterhin als Zuschauer am Wegrand verharrt, dessen Haltung wird erstarren und zu Asche werden. Josef Dietrich, Vorstand KLB Der Papst und das Klima - Flucht und Asyl - die Bibel und Lukas Auslosung der Gewinner der Kampagne „Trau dich raus!“ Mehr als 80 Mitglieder der katholischen Landvolkbewegung setzten sich im Rahmen ihres Mitarbeiterseminars in der Landvolkshochschule Wies am zweiten Januar-Wochenende mit mehreren aktuellen Themen auseinander. Ist der Papst ein Global Player der internationalen Umweltpolitik? Mattias Kiefer beantwortet diese Frage besonders auch im Rückblick auf die UNKlimakonferenz in Paris 2015 mit „ja“. Der Umweltbeauftragte des Erzbistums München und Freising erläutert das ganzheitliche Konzept der auch von der Fachwelt stark beachteten Umwelt- und Sozialenzykli- ka „Laudato Si“ von Papst Franziskus. Er hebt hervor, dass die Enzyklika ein kraftvoller Rückenwind für die Themen und Anliegen der KLB ist. Mit großem Verständnis für die Menschen, die aus nachvollziehbaren Gründen eine sichere Zukunft bei uns suchen, stellt Landrat Anton Klotz (Landkreis Oberallgäu) sachlich und eindrucksvoll dar, was dies für die Flüchtlingshelfer vor Ort bedeutet. Vor allem in der Frage der Integration und des Familiennachzugs stehen wir erst am Anfang. Trotz aller Unwägbarkeiten hofft Klotz auch weiterhin auf die Bereitschaft vieler christlich und sozial gesinnter Menschen, die Herausforderungen gemeinsam anzugehen. Auf lebendige Weise gelingt es Simona Kiechle, Bibelreferentin der Diözese Augsburg, die Teilnehmer in die Welt des Evangelisten Lukas eintauchen zu lassen. Sie werden bestärkt, sich als geliebte Söhne und Töchter Gottes an der Barmherzigkeit Jesu zu orientieren. Auch die Auslosung der Gewinner der Kampagne „Trau dich raus!“ hat stattgefunden. Aus den 56 eingegangenen Postkarten wurden 10 Gewinner-Karten gezogen. Die drei Hauptgewinne gingen an Josef Dietrich, Hubert Rosenfelder und Regina Schmid. Wir gratulieren herzlich! Petra Hüttenhofer, KLB Bildungsreferentin Ich bin gerne beim Landvolk, weil... ...es meine Werte teilt ...Glau b eine gr e und Spiritu oße Ro a lle spie lität len ...ich als Christ ...man mit den Füßen auf dem Boden steht gut aufgehoben bin und mit dem Kopf in den Himmel schaut ...d as „ Lan dvo nd ba er lk-F V n ...es ei ...ich gern mit gleichgesinnten lair t is ck li tb “ su mit Wei Menschen unterwegs bin per ist ...der l ä n d liche ...aktuelle The in de men aufgegriff R r en werden nicht modernen aum unter gehen Zeit soll Die Kunst zu lieben Der Wunsch, in einer glücklichen Beziehung zu leben und eine Familie zu gründen, ist ungebrochen hoch, wie alle Umfragen bestätigen. Doch sollte die Vorbereitung auf die Ehe nicht über das hinausgehen, was Hochzeitsplaner und terminierte To-do Listen bieten? Für alle Paare, die gerne ein gestaltetes Wochenende mit sich und anderen Paaren verbringen wollen, angereichert durch Impulse zur individuellen Gestaltung der eigenen Ehe, bietet die KLB das Seminar „Miteinander auf dem Weg“ an. An diesem Wochenende wird es um die Kunst gehen, als Paar zusammen zu leben. Auch die kirchliche Hochzeit wird ein Thema sein. Das Seminar bietet die Gelegenheit, in all dem Trubel der Vorbereitung wieder zu sich und zu einander zu finden. Geleitet wird das Eheseminar von Hubert Lüpken, Referent der Ehe- und Familienseelsorge, und Lisa Buchenberg, KLBBildungsreferentin. http://klb-augsburg.de/seminar-zur-ehevorbereitung-1 Familiensynode im Spannungsfeld Im Herbst vergangenen Jahres hatte Papst Franziskus zur „Familien-Synode“ nach Rom eingeladen. Im Januar diesen Jahres hatte die Landvolkgemeinschaft Sonthofen Pater Dr. Andreas Batlogg SJ aus München (Chefredakteur der christlichen Kulturzeitschrift „Stimmen der Zeit“) eingeladen. Das Thema lautete „Familiensynode im Spannungsfeld von Gesellschaft, Kirche und Familie“. Nach dem Ende der Synode liege es nun am Papst, wie und wann er die Veröffentlichung herausgeben werde, stellte der Referent fest. Papst Franziskus würde vor allem als hörender Papst wahrgenommen, der „heiße Eisen“ nicht ausklammert. Durch ihn gebe es nicht nur einen Stilwechsel, sondern auch einen Perspektivenwechsel. Pater Batlogg beobachtet, dass sich viele Amtsträger damit schwer tun. Aber „die Lehre der Kirche wird sich bewegen müssen, wenn sie nahe an den Menschen sein will“. Erste Pflicht der Kirche sei nicht Verurteilung und Bann-Flüche, sondern Barmherzigkeit als Tragebal- ken. Die Glaubwürdigkeit der Kirche führe über den Weg der barmherzigen und mitleidenden Liebe, zitierte der Referent aus „Misericordiae Vultus“, der Verkündigungsbulle des außerordentlichen Jubiläums der Barmherzigkeit. Die Kirche heute brauche die Fähigkeit, seelische Wunden zu heilen. Wenn „umdenken“ nicht geht, solle man es mit „umbeten“ versuchen, so die Empfehlung. Für Pater Batlogg ist Franziskus ein Papst, bei dem man an Jesus und an seine Art, zuerst zuzuhören, denkt. Die Grundgeste kirchlichen Handelns sei Dienen. Dienen nicht herrschen. Christsein muss man tun - barmherzig, liebevoll und achtsam. In der lebhaften Aussprache wurde u. a. festgestellt, dass die Kirche keine Demokratie ist, aber auch keine Diktatur sein sollte, sondern Dynamik hat. Wer sind dabei die Verbündeten des Papstes? Anneliese Kögel, KLB Sonthofen Glauben und Leben verbinden Roman Aigner, Centa Neher Auch heuer veranstaltete die KLB im Dekanat Mindelheim zusammen mit dem VLF und den Landfrauen des BBV zwei Seminare für Frauen in Nassenbeuren. Über 200 Frauen folgten der Einladung an den zwei Nachmittagen. Roman Aigner, Landvolkreferent und Gemeindeberater referierte zum Thema „Fürchte dich nicht! Glauben können ohne Angst.“ Ausgehend von dem Evangelium vom Seesturm zeigte er auf, dass Menschen in stürmischen Zeiten immer schon um Gelassenheit und Halt im Glauben ringen mussten. Angst gehört zu unserem Leben. Angst zu bewältigen ist eine lebenslange Auf- gabe. Gerade in der heutigen Zeit werden Menschen von vielen Ängsten geplagt. Da sind die Angst im persönlichen Bereich, die Angst um die Kirche, die Angst vor der Zukunft. Die Beispiele aus den Evangelien lehren uns, der Angst nicht aus dem Weg zu gehen, sondern sich ihr zu stellen. „Meinen Lebensschätzen auf der Spur“ lautete das Thema des zweiten Seminars. Sylvia Hindelang, Referentin an der Lanvolkhochschule Wies, zog die Zuhörerinnen mit einem lebendigen, durchaus persönlich gefärbten Vortrag in ihren Bann. Sie ermunterte die Anwesenden auch auf die Glücksmomente im eigenen Leben zu schauen, statt nur auf Fehler und Versäumnisse zu reagieren. Oft seien wir nur auf Fehlersuche bei uns und unseren Mitmenschen und würden dabei das Gelungene übersehen, das uns aufbauen und motivieren könne. Die Referentin zeigte an vielen Beispielen auf, wie der Blick auf eigene Lebenssituationen eine neue positive Sicht fördern kann. Die Vorsitzende der KLB, Centa Neher, bedankte sich bei den ReferentInnen,sowie dem Unterallgäuer Bäuerinnenchor, der beide Veranstaltungen in bewährter Weise umrahmte. Josef Neher, KLB Mindelheim Die Katholische Landvolkbewegung lädt ein: Seminar zur Ehevorbereitung 08.04.-10.04.2016 Familien-Bildungsfreizeit in Bibione/Italien 14.05.-28.05.2016 Kultur, Gesellschaft, Politik: Reise nach Brüssel 16.05.-22.05.2016 Fußwallfahrt nach Sachseln/Flüeli 29.07.-07.08.2016 Buntes Herz Europas – Die KLB unterwegs nach Brüssel Brüssel ist mehr als nur Verwaltungszentrale Europas, es ist eine durch die Jahrhunderte gewachsene Metropole im Herzen Europas, ein Anziehungspunkt mit französischem Anklang, ein Schmelztiegel für Kultur und Gesellschaft. Brüssel zu kennen, das glauben viele Menschen, die sich mal mehr mal weniger als Europäer fühlen. Brüssel ist, wo gleichmachende Normierungen herkommen und verdiente Politiker hingehen. Die Katholische Landvolkbewegung in der Diözese Augsburg (KLB) lädt Interessierte vom 16. Mai bis zum 22. Mai 2016 ein, dieses bunte Herz Europas zu erkunden und schätzen zu lernen. Die Anreise wird uns über das Großherzogtum Luxemburg und Wallonien nach Brüssel führen. In den folgenden Tagen werden wir dann die Hauptstadt der Flamen, die über Jahrhunderte hin eine Metropole von Weltrang war, kennen lernen. Bei Besichtigungen und Begegnungen wollen wir in die kulturellen und gesell- schaftlichen Eigenarten der Stadt eintauchen, ihre unterschiedlichsten Bewohner entdecken und den Menschen vor Ort begegnen. Natürlich wird uns das europapolitische Brüssel begleiten. Einen Nachmittag verbringen wir im Europäischen Parlament. Die Nähe zur Nordsee wird uns an den Strand hinauslocken, um dort einen Strandspaziergang zu unternehmen und die rauhe Brise der See zu genießen. Auf dem Weg zum Meer werden wir dabei einen Zwischenstopp im für seinen mittelalterlichen Charme bekannten Brügge einlegen. Einen Tag widmen wir einem Besuch der FIMARC, der Internationalen Vereinigung katholischer Erwachsenenbildungsverbände, sowie der Stadt Mons in Wallonien, die 2015 eine der beiden Kulturhauptstädte Europas war. Eine seltene Gelegenheit wird sich auf der Heimfahrt für alle der KLB verbunden Mitreisenden ergeben. Bei einer Station in Mechernich bei Euskirchen werden wir dort in der Bruder-Klaus-Kapelle den Sonntagsgottesdienst feiern. Mit ihrer außergewöhnlichen Architektur bietet sie eine Einkehr der besonderen Art. Wer sich von dieser einmaligen Fahrt angesprochen fühlt, den würden wir gerne als Mitreisenden nach Belgien und Brüssel willkommen heißen und freuen uns auf Ihre Anmeldung auf unserer Seite www.klb-augsburg.de oder unter 0821/31663411. Norbert Kienle, Vorstand KLB Diözesan-Pilgerreise nach Rom mit Wiespfarrer Msgr. Gottfried Fellner Anlässlich des außerordentlichen Heiligen Jahres der göttlichen Barmherzigkeit hat Papst Franziskus die Gläubigen zu einer Pilgerreise nach Rom eingeladen. In der Pfingstwoche, vom 17. bis 21. Mai 2016, findet die Diözesanwallfahrt für das Bistum Augsburg statt. Monsignore Gottfried Fellner übernimmt die geistliche Begleitung in einem Bus für den sich speziell Mitglieder der KLB anmelden können. Der Reisepreis für Busreise mit 4 x Ü/HP beträgt 598,- €. Nähere Informationen erhalten Sie bei der Pilgerstelle der Diözese Augsburg: Tel. 0821/3166-3240 E-Mail: [email protected]. Reich an Erbarmen Neben unserem Jahresmotto inspiriert auch das Heilige Jahr der Barmherzigkeit unsere Landvolkgemeinschaften zu Gottesdiensten, Einkehrtagen und Wallfahrten. Viele davon sind nicht nur in unserem eigenen Jahresprogramm, sondern auch auf der Homepage des Bistums zu finden unter: http://www.barmherzigkeitsjahr.de/termine-und-orte So erhalten wir wichtige Anstöße, damit die Barmherzigkeit, mit der Gott uns trägt und erträgt, Raum greift auch in unserem im konkreten alltäglichen Umgang miteinander. Wie schön, wenn wir als christlicher Verband und als Kirche Jesu Christi mehr und mehr daran erkannt werden, dass es da so barmherzig, so gastfreundlich und fröhlich zugeht. Unter dem Leitwort „Reich an Erbarmen“ wird heuer auch die große Fußwallfahrt nach Flüeli vom 29./30. Juli bis 7. August 2016 stehen. In beiden Gruppen sind noch Plätze frei. Bitte weitersagen!! Gerne können Sie bei einer unserer Tageswallfahrten „probegehen“, um auf den Geschmack zu kommen. Ein Info-Abend findet am Donnerstag, 7. April 2016, um 20.00 Uhr in Mindelheim, Burggaststätte statt. Fordern Sie unseren ausführlichen Programmflyer dazu im KLB Büro Augsburg an. Jutta Maier, KLB-Bildungsreferentin
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