Noch lassen sich Hürden überwinden Mobilfunkantenne im freien

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Freitag, 11. Dezember 2015 | Volksstimme Nr. 141
Mobilfunkantenne im freien Fall?
Zunzgen | Gemeinderat nun auch gegen einen neuen Standort
Der Standortwechsel einer
Mobilfunkantenne in Zunzgen
sorgt weiterhin für Gesprächsstoff: Nicht nur die Bevölkerung
wehrt sich gegen die Verlegung
der Antenne zur Wohnzone hin,
aufgrund von Falschinformationen ist jetzt auch die Gemeinde
gegen einen Wechsel.
risch verweigert». Eine Überprüfung der Anlageunterlagen durch
eine «neutrale Stelle» habe so nicht
durchgeführt werden können. Und
auch die Sammlung von insgesamt
150 Unterschriften der Anwohnerinnen und Anwohner, die sich
gegen eine Verlegung der Antenne
in die Nähe der Wohnzone gewehrt
hätten, sei bei der Gemeinde nur
wenig zur Kenntnis genommen
worden.
Peter C. Müller
«Wir haben nun eine völlig neue
Ausgangslage», sagt Michael Kunz,
Gemeindepräsident von Zunzgen:
«Wir haben das Baugesuch nur unterstützt, da wir davon ausgingen,
dass es für die Antenne einen
neuen Standort braucht. Offenbar
braucht es aber gar keine Veränderung, da der alte Vertrag verlängert werden konnte. Da wurden
wir von der Mobilfunkbetreiberfirma Salt ganz einfach falsch informiert.»
Ursprünglich ging man in der
Gemeinde davon aus, dass es für
die Mobilfunkantenne, die in der
Nähe der Garage Stauffenegger
steht, einen Standortwechsel braucht,
da der bisherige Vertrag auslief
(die «Volksstimme» berichtete). Deshalb machte sich die Gemeinde daran, nach einer Alternative zu suchen und fand diese rund 300 Meter
weiter südlich bei der Garage von
Elio Antonelli.
Alles zonenkonform
Dagegen liefen die Anwohner, wie
zum Beispiel Martin Kanwar oder
Marcel Voumard, zwar Sturm und
beklagten den «mangelnden Dialog» mit der Gemeinde, aber offenbar war alles rechtens. «Es ist alles noch im Gewerbegebiet und damit zonenkonform», bestätigten
sowohl der Gemeindepräsident als
auch Gemeindeverwalter Cristiano
Falsche Taktik?
Gegen eine mögliche Umplatzierung der Mobilfunkantenne in Zunzgen hat
sich nun eine Bürgerbewegung formiert.
Bild Peter C. Müller
Santorro gegenüber der «Volksstimme». «Wir haben unser Möglichstes getan», so der Gemeindeverwalter: «Wir haben Abklärungen
getroffen und Vorprüfungen vorgenommen sowie nach Alternativen
gesucht.»
Bürgerbewegung gegründet
Daraufhin veröffentlichte die Gemeinde in diesem Sommer – wie in
solchen Fällen üblich – auch das
Baugesuch von Salt und beim Kanton gab es dementsprechend bald
einmal einige Einsprachen. Vor
Kurzem wurde in der Gemeinde
zudem die «Bürgerbewegung Zunzgen» gegründet, die sich für eine
«neutrale Überprüfung» der Mobilfunkantenne einsetzt.
Im Zusammenhang mit der
«Umplatzierung» der Antenne, so
die Initianten der Bewegung, die
Anwohner Kanwar und Voumard,
habe es sowohl «einige verfahrenstechnische Ungereimtheiten» als
auch «Verletzungen der Bürgerrechte» gegeben. So beklagt sich
zum Beispiel Martin Kanwar, man
habe ihm bei der Gemeinde das
Kopieren der Standortblätter und
technischen Unterlagen «katego-
Unzufrieden mit der momentanen
Situation ist nun aber auch der Gemeinderat und die -verwaltung.
Zwar liegt der Ball über den Entscheid eines neuen Antennenstandorts weiterhin beim Kanton, aber
offenbar ist man über die falschen
oder unvollständigen Informationen von Salt verärgert: Schliesslich
konnte der alte Vertrag bis zum
Jahr 2026 verlängert werden, aber
dennoch wurde das Baugesuch
nicht zurückgezogen. Salt meinte
hierzu gegenüber TeleBasel: «Das
neue Baugesuch und die Vertragsverlängerung kamen etwa zur gleichen Zeit. Salt wird nun intern evaluieren, ob wir an den beiden
Standorten festhalten oder einen
davon aufgeben werden.»
Doch diese Taktik stösst in
Zunzgen auf keine Gegenliebe:
«Aufgrund von Falschinformationen können wir das Gesuch beim
Baudepartement nun nicht mehr
unterstützen», sagt Michael Kunz.
Und Cristiano Santorro doppelt
nach: «Wir sind etwas enttäuscht
vom Vorgehen des Mobilfunkbetreibers Salt. Da hätten wir einfach
viel früher über die sich verändernden Bedingungen informiert
werden müssen. Oder man hätte
auch klar sagen können, dass man
für die Gemeinde einen zweiten
Standort möchte.»
Noch lassen sich Hürden überwinden
Itingen | Neues Ungemach für die Fünflibervereine
Die Tiefzinspolitik macht auch
den Fünflibervereinen zu schaffen.
Damit die Sparzinsen nicht von
den Unkosten weggefressen
werden, verzichten die ohnehin
ehrenamtlich tätigen Vorstände
sogar auf einen Teil ihrer Spesen.
Otto Graf
Vor ein paar Jahren wollte die
Finma, die Eidgenössische Finanzmarktaufsicht, die damaligen Sparvereine in die ewigen Jagdgründe
befördern. Die Baselbieter Sparvereine, so die Begründung, hätten
ohne Banklizenz jahrzehntelang
Gelder kassiert und diese mit Zins
und Zinseszins ihren Mitgliedern
wieder ausbezahlt. Das sei illegal,
folglich seien diese Organisationen
zu liquidieren.
Das war im Jahr 2010. Ein Aufschrei ging durch das Land. Niemand konnte verstehen, dass das
seit 1874 im Baselbiet auf Vereinsebene praktizierte und ursprünglich auf soziale Absicherung ausgelegte Sparen illegal sein soll, zumal
noch nie jemand einen finanziellen
Schaden erlitt, wie der Verband Basellandschaftlicher Sparvereine damals feststellte. Es bedurfte dann
einer energischen Intervention des
Verbands und der Basellandschaftlichen Kantonalbank, unterstützt
von externen Fachleuten und vom
ehemaligen Nationalrat Christian
Miesch. Nach zähen Verhandlungen willigte die Finma schliesslich
in einen Kompromiss ein, der das
Weiterbestehen des Sparens ermöglicht. Offiziell gibt es den Sparverein nicht mehr. In den Vereinsstatuten und in den Korrespondenzen
ist nur noch vom Fünfliberverein
die Rede.
Spesen nagen an den Zinsen
Nun droht den Fünflibervereinen
neues Ungemach. Obwohl die treuhänderisch tätigen Banken auf die
einbezahlten Sparbatzen einen Vorzugszins – derzeit 0,4 Prozent –
ausrichten, mögen die Fünflibervereine für die neu beginnenden
Sparperioden nicht mehr ausschliessen, dass die Spesen die
Zinsgutschriften derart schmälern
könnten, dass im ungünstigsten
Fall nach fünf Jahren weniger als
das einbezahlte Kapital ausbezahlt
würde. Diesen Vorbehalt machte
auch der Vorstand des Fünflibervereins Itingen. «Wir und die Bank
tun alles, um dieses Szenario zu
vermeiden», versicherte Vereinspräsident Markus Matl. Einzahlungen erfolgen deshalb grundsätzlich
nur noch über Daueraufträge, was
die Bankspesen minimiert.
Ausserdem hat sich Kassierin
Sonja Thommen freiwillig bereit
erklärt, bis auf Weiteres auf die
Hälfte ihrer Entschädigung von 500
Franken zu verzichten. Wie viele
der heute 110 Mitglieder dem Fünfliberverein auch 2016 angehören
werden, dem Beginn der neuen
Sparperiode, ist offen. Näheres, so
Matl, werde sich an der Generalversammlung am 16. Dezember
und nach Ablauf der Anmeldefrist
am 31. Januar 2016 herauskristallisieren.
Sparwille ungebrochen
Die tiefen Zinsen und das wegen
des weitgehend automatisierten
Zahlungsverkehrs unpersönlicher
gewordene Sparen wirken sich auch
auf den Verband Basellandschaftlicher Sparvereine aus. Wie dessen
Präsident Hanspeter Läubli vorrechnete, hat sich die Zahl der Mitgliedsvereine in den vergangenen
10 Jahren von etwa 60 auf 45 vermindert, wobei sich mehrere Vereine zu grösseren Gebilden zusammengeschlossen haben.
Die Zahl der Haushalte blieb
mit rund 6000 nahezu konstant,
ebenso die durchschnittliche Sparsumme von etwa 18 Millionen Franken. Diese Fakten belegten, dass
das gemeinschaftliche Sparen immer noch gefragt ist, gab Läubli zu
verstehen, und fügte an: «Man spart
auch der Tradition wegen und hat
mit der Basellandschaftlichen Kantonalbank einen starken und verlässlichen Partner im Rücken, der
diese Werte unterstützt.»
Die Hürden, sagte er weiter,
seien derzeit für die Fünflibervereine recht hoch, aber nicht unüberwindbar. Zudem gab der Präsident
zu bedenken: Wer privat spart, entrichte ja auch Kontospesen.
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Urs Wüthrich präsidiert
Kunsti-Patronatsverein
Sissach | Rund 1,4 Millionen Franken
haben Dritte bereits an die Sanierung der
Kunsteisbahn Sissach gesprochen, wie
Gemeindepräsident Peter Buser an der Gemeindeversammlung vom Mittwochabend
sagte. Der Betrag setze sich aus Zustupfen
von Gemeinden, des Kantons und weiteren
Gönnern zusammen. Insgesamt werden 4
Millionen Franken von externen Quellen
benötigt, damit das Sanierungsprojekt in der
Höhe von 8,7 Millionen Franken umgesetzt
werden kann (die «Volksstimme» berichtete.)
Mithelfen, dieses Geld aufzutreiben, soll
auch der vor Kurzem geschaffene Patronatsverein Kunsteisbahn Sissach. Präsident des
Vereins ist alt Regierungsrat Urs Wüthrich.
Kommende Woche wird sich der Verein
der Öffentlichkeit vorstellen und über die
konkreten Aktivitäten und Ziele orientieren.
In erster Linie geht es darum, bei Privatpersonen und Firmen Investitionsbeiträge
zu beschaffen. sf.
Schulhausneubau zu
teuer – Projekt beerdigt
Gelterkinden | Das vor eineinhalb Jahren
beschlossene Projekt eines Neubaus des
Schulhauses Hofmatt mit einer Einzelturnhalle soll nicht weiterverfolgt werden. Das
beschloss der Gemeinderat, nachdem sich
herausgestellt hatte, dass die damals errechneten 10 Millionen Franken für den Neubau
nicht ausreichen und das Projekt auf mindestens 12 Millionen Franken zu stehen
kommen würde. Insbesondere die Bodenbeschaffenheit würde zu hohen Mehrkosten
führen. Nun schlägt der Gemeinderat vor,
das Schulhaus baulich nur zu erweitern. Aus
diesem Grund hat er auch die Traktandenliste der Budget-Gemeindeversammlung
vom 16. Dezember kurzfristig geändert
und um den Punkt «Projektierung Schulbau
Hofmatt – Projektänderung» ergänzt. jg.
Daniela Schneeberger
in Wunschkommission
Thürnen | FDP-Nationalrätin Daniela
Schneeberger aus Thürnen wechselt in
Bern von der Finanzkommission in die
aufwendigere Kommission für Wirtschaft
und Abgaben (WAK). Damit ist sie in ihrer
Wunschkommission gelandet. jg.
Neue Basel-Area nimmt
Betrieb Anfang 2016 auf
Basel | Die beiden Basel und der Kanton
Jura stellen ihre gemeinsame Innovationsförderung und Standortpromotion neu auf.
Sie haben drei bestehende Wirtschaftsförderungsorganisationen zu einer neuen Institution
zusammengeschlossen, die ihren Betrieb
Anfang 2016 unter dem bereits bekannten
Namen Basel-Area aufnimmt. Entstanden ist
die neue Organisation durch die Fusion der
bisherigen Basel-Area mit i-net innovation
networks switzerland und der China Businnes
Platform. Operativer Chef der neuen BaselArea wird Christof Klöpper, bisher Geschäftsführer von i-net innovation networks, wie
die drei Kantone gestern mitteilten. Sie erhoffen sich vom Zusammenschluss mehr
Wirkung und Effizienz. Basel-Area soll
Firmengründer und Unternehmen aus dem
In- und Ausland bei der Umsetzung ihrer
Projekte in der Region Basel unterstützen.
Geplant ist auch eine enge Kooperation mit
dem Schweizer Innovationspark Nordwestschweiz. Die Geschäftsstelle der neuen
Basel-Area wird ihren Betrieb Anfang 2016
mit 18 Mitarbeitenden aufnehmen. Für das
erste Betriebsjahr stehen Basel-Area 3,8 Millionen Franken zur Verfügung. In den Folgejahren sind noch 3,6 Millionen Franken
vorgesehen. Für das Budget kommen die
drei Kantone und das Staatssekretariat für
Wirtschaft (Seco) auf. sda.