> VOR ORT BAYERN NAMEN & NACHRICHTEN »Willkommen, Azubis!« Personelles ALTÖTTING/WEIDEN | Wieder Informationen zum Berufsstart MÜNCHEN | Astrid Meier (auf Um den ersten Schritt in den Betrieb zu erleichtern, veranstalteten beispielsweise im Bezirk Altötting Betriebsräte, Jugend- und Auszubildendenvertreter (JAV) und IG BCE zwei Partys mit Spiel, Spaß und guter Verpflegung (Foto). Für Andreas Heuwieser, Vorsitzender des Bezirksjugendausschusses und der JAV Infraserv Gendorf, ist diese erste Kontaktaufnahme vor Ausbildungsbeginn beson- dem Foto mit den Sekretären des Bezirks und Landesbezirksleiter Seppel Kraus) leitet seit September den Bezirk München. Damit hat Bayern seit Langem wieder eine Frau in dieser Funktion. Die gelernte Diplom-Betriebswirtin (FH) und Kauffrau für Bürokommunikation – sowie ehemalige Betriebsrätin – war zuletzt als stellvertretende Landesbezirksleiterin tätig. Ihr Vorgänger hat die IG BCE verlassen. Der stellvertretende Bezirksleiter Jörg Kammermann wechselte in den Landesbezirk. ders wichtig: »Wir wollen ein positives Bild von Gewerkschaft vermitteln, bevor es ins Unternehmen geht.« Im Bezirk Nordostbayern waren die Neuen zum ersten Mal zum Bowling eingeladen. Auch hier gab es Informationen über die IG BCE, die Ausbildungsbetriebe und den Bezirksjugendausschuss. Von 48 Teilnehmern entschieden sich dann auch gleich 21 für eine IG-BCE-Mitgliedschaft. Konferenz für Betriebsrätinnen MÜNCHEN | 20 Frauen nahmen an der ersten bayernweiten Fachkonferenz für Betriebsrätinnen teil. Neben aktuellen rechtlichen Themen und verschiedenen Workshops sollte es vor allem ums Netzwerken gehen. Fest steht schon jetzt: Auch 2016 ist eine Fachtagung nur für Betriebsrätinnen geplant. Bayern beim Mitgliederfest ESSEN | Sehr gut besucht war der Stand des Landesbezirks Bayern beim Mitgliederfest im September in Essen. Wer Lust auf mehr hat: Impressionen gibt es auf der Internetseite des Landesbezirks: www.bayern.igbce.de Werberhitparade 13 Aufnahmen: Alexander Köstler (SMP, Neustadt); 10 Aufnahmen: Norbert Lechermann (SMP, Neustadt); 9 Aufnahmen: Stefan Schmidt (SMP, Neustadt); 8 Aufnahmen: Angelika Neppl (SMP, Neustadt), Wolfgang Semler (SMP, Neustadt), Robert Zeitlmayr (AlzChem, Trostberg); 5 Aufnahmen: Markus Gebhardt (Kurz, Sulzbach-Rosenberg), Johann Grau (Kautex, Mallersdorf). 28 | kompakt | Oktober 2015 Barrieren überwinden KELHEIM | Fest der IG-BCE-Jugend für Flüchtlinge Mauern überwinden und den keit, die Geschichten einzelner Flüchtlingen ein Gesicht ge- Flüchtlinge zu hören – und die ben: dies war Ziel eines regten zum Nachdenken an. Sommerfestes für Flüchtlinge IG-BCE-Jugendreferentin Mades Bezirksjugendausschusses nuela Hauer: »Mit den persönKelheim-Zwiesel. Und es wur- lichen Begegnungen von Einde erreicht. Rund 250 Men- heimischen und Menschen schen, viele der 140 derzeit aus verschiedensten Kulturen in Kelheim untergebrachten wollten wir die Welt im ganz Flüchtlinge, hauptsächlich Kleinen ein wenig verbessern.« Auch Spenden kamen zuSyrer, Eritreer und Senegalesen, sowie Anwohner sorgten sammen. Sie sollen für die Remit ausgelassener Stimmung novierung der teils verwahrdafür, dass das Fest, das 14 Na- losten Flüchtlingsunterkünfte tionen vereinte, zu einem wah- verwendet werden. ren Fest der Kulturen wurde. Neben verschiedenen traditionellen Gerichten, die die Flüchtlinge zubereitet hatten, gab es viel Tanz und Musik. Aber die Besucher hatten auch die Möglich- Begegnung mit Singen, Tanzen, Reden. Seit Jahren kämpft der SGD-Betriebsrat für ein neues Schichtsystem. Seit Oktober gibt es nun neue Zeitpläne beim Glashersteller. Neues Schichtsystem für gute, gesunde Arbeit KIPFENBERG | Bestätigung durch IG-BCE-Konferenz: Glashersteller stellt Schichtzeiten um Fast zehn Jahre lang hat sie bis zur Umsetzung gebraucht, die Idee des Betriebsrats, beim Glashersteller SGD Kipfenberg ein neues Schichtsystem einzuführen. Nach drei Anläufen ist es nun endlich soweit: Anfang Oktober wurden die Schichtzeiten für die insgesamt 225 Mitarbeiter, von denen immerhin 122 auch »vollkontinuierlich« arbeiten, umgestellt. »Unser 25 Jahre altes Schichtsystem mit Sieben-Tage-Blöcken und Beginn um vier Uhr war zum Teil sehr belastend und die Krankheitsquote entsprechend hoch«, berichtet der Betriebsratsvorsitzende Johann Pickl. »Jetzt haben wir kurze Arbeitsblöcke von jeweils zwei Tagen und einen Schichtbeginn um sechs Uhr.« DURCH DIE Umstellung ent- steht ein zusätzlicher freier Tag, den das Unternehmen zu zwei Dritteln und die Mitarbeiter zu einem Drittel durch Investitionen beziehungsweise Lohnverzicht finanziell ausgleichen. Nach einer Pilotphase von sechs Monaten soll dann Zwischenbilanz gezogen werden. Denkbar sei zudem die Einführung eines weiteren freien Tages, so Pickl. Zu den Gründen der Umstellung sagt er: »Wir wollten ein gesünderes Schichtsystem, damit auch bis zur Rente Schicht gearbeitet werden kann. Außerdem ist es uns sehr wichtig, auf die Wünsche der jungen Mitarbeiter einzugehen, um sie im Betrieb zu halten.« Viele von ihnen hätten das auf pharmazeutisches Hüttenglas spezialisierte Unternehmen häufig Gespräche mit skeptischen Mitarbeitern, war laut Pickl die von den IG-BCE-Landesbezirken Bayern und Baden-Württemberg organisierte »Schichtkonferenz« Anfang Juli in Würzburg. »Die hat sehr viel gebracht und bestätigt, dass wir auf dem richtigen Weg sind und mit den kürzeren Arbeitsblöcken und »Die Schichtkonferenz im Juli hat uns gezeigt: Wir sind auf dem richtigen Weg.« Johann Pickl Betriebsratsvorsitzender SGD Kipfenberg direkt nach der Ausbildung wieder verlassen – wegen der Unvereinbarkeit von Freizeit und Schichtsystem. Pickl: »Da gab es wirklich schon seit Jahren eine große Unzufriedenheit.« BEGONNEN HÄTTEN die Än- derungen bereits im August 2014 mit einer Mitarbeiterbefragung. Außerdem habe eine externe Beratungsfirma bei der Erstellung des neuen, auf SGD Kipfenberg zugeschnittenen Schichtplans geholfen. »Die Geschäftsführung und der Betriebsrat arbeiteten bei der Ausarbeitung gut zusammen«, lobt Pickl. Eine besondere Bestätigung, auch für die mit dem späteren Beginn alle wichtigen Schritte eingehalten haben.« Unter den Teilnehmern der erstmals ausgerichteten Konferenz war auch Yvonne Moch, Betriebsratsvorsitzende von Clariant Produkte in München. Sie war »sehr positiv überrascht, dass es so etwas gibt«. Schließlich sei »die Flexibilisierung der Arbeitszeit im Moment das wichtigste Thema. Und wir sind alle aufgefordert, die Schichtarbeit so attraktiv zu gestalten, dass die Arbeitsplätze auch in Deutschland bleiben.« KEINE FRAGE: Noch immer arbeiten zahlreiche Beschäf- tigte in den Branchen der IG BCE im Schichtbetrieb und Änderungen eines Schichtplans genießen zunächst nicht allzu viel Akzeptanz in der Belegschaft. Aber gerade hinsichtlich des demografischen Wandels und dessen Auswirkungen ist es wichtig, dass auf die Gesundheit der Schichtarbeitnehmer ein besonderes Augenmerk gelegt wird. Auf einige Faktoren haben sie persönlich Einfluss – wie zum Beispiel ausreichend Schlaf, eine gesunde Ernährung und Bewegung. Andere Faktoren wie die Gestaltung des Schichtplans oder der Arbeitsplätze mit Tageslichtleuchten lassen sich nur in den jeweiligen Betrieben regeln. »FLEXIBILITÄT DARF aber nicht nur Flexibilität für den Arbeitgeber bedeuten«, sagt Sandra Stude, Fachsekretärin für Gute Arbeit und Demografie beim IG-BCE-Landesbezirk Bayern. »Gerade unter Berücksichtigung der jeweiligen Lebensphasen unserer Kolleginnen und Kollegen sollte überlegt werden, ob nicht auch verschiedene Schichtmodelle im selben Bereich Anwendung finden können. Hier wird in Zukunft eine große Herausforderung auf uns zukommen.« kompakt | Oktober 2015 | 29
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