Epilepsie Ein Vortrag von Sarah Matingu und Fabienne Brutscher Inhalt • • • • • • • • • Allgemeines Definition Formen der Epilepsie Elektroenzophalografie (EEG) Molekulare Ursachen Genetische Ursachen Ionenkanäle Kandidatengene Therapiemöglichkeiten Allgemeines • häufigste chronische Krankheit des zentralen Nervensystems • kann entweder symptomatisch oder idiopathisch bedingt sein • 10 % der Bevölkerung erleiden in ihrem Leben einen provozierten epileptischen Anfall (keine Epileptiker) • in jedem Alter möglich • bekannteste Form der Epilepsie ist das „Grand Mal“ Definition • Gruppe unterschiedlicher Störungen im Gehirn bilden Epilepsie • mindestens 2 epileptische Anfälle sind notwendig um als Epileptiker zu gelten • epileptische Anfälle sind meist von kurzer Dauer Ursachen der Epilepsie • idiopathisch (genetisch bedingt) • symptomathisch (ausgelöst durch Verletzungen, Geburtsschäden, Tumore oder Schlaganfälle) Formen der Epilepsie Fokale und generalisierte Epilepsie Fokale Epilepsie • nur eine Hirnhälfte betroffen • Ausbreitung auf zweite Hirnhälfte möglich (sekundär generalisiert) währenddessen: Ohnmacht SFS (simple focal seizure) • nur ein kleiner Teil eines Hirnlappens betroffen • Anfälle passieren bei vollem Bewusstsein • gilt als Vorwarnung für andere Formen der Epilepsie • alle Lappen einer Hemisphäre könne betroffen sein (verschiedene Symptome) CFS (complex focal seizures) • größerer Teil der Hemisphäre betroffen • Bewusstsein gestört • Anfall meist mit Ursprung im Temporallappen oder Frontallappen Dauer meist 2 bis 3 Minuten • Symptome: sinnlose, plötzliche Bewegungen Generalisierte Epilepsie • Betroffene verlieren während des Anfalls ihr Bewusstsein • können sich danach nicht mehr an den Anfall erinnern Abscence • hauptsächlich im Kindesalter • Betroffene verlieren das Bewusstsein • leerer Blick oder Flattern der Augenlider • kurzer Anfall Myokolonischer Anfall • unabhängig vom Alter • Betroffener bei vollem Bewusstsein • Muskelzuckungen • Anfälle selten, meist nach dem Aufstehen Grand Mal (tonic clonic) • • • • Betroffener verliert das Bewusstsein verkrampfter und steifer Körper Zuckungen im gesamten Körper rhythmisches Anspannen und Entspannen der Muskeln (tonischer und atonischer Fall) • nach dem Anfall: Verwirrtheit und Müdigkeit Grand Mal EEG Molekulare Ursachen eines epileptischen Anfalls • erhöhte Erregbarkeit der Nervenzellen (genetisch oder symptomatisch bedingt) PDS (PDS = paroxysmal depolarizing shift) hochfrequentes und synchrones Aussenden von Aktionspotenzialen Übertragung auf benachbarte Neurone Epileptischer Anfall Calcium als ein molekularer Auslöser Symptomatische bedingter Anfall • Hirntrauma oder Schlaganfall erhöht den cytosolischen Calciumspiegel PDS Idiopathisch bedingter Anfall • Transkriptionsfaktor Egr1 reguliert die Aktivität von Calciumkanälen hoch Signalübertragung aktiviert, epileptischer Anfall möglich Genetische Ursachen • ca. 40% der bekannten Epilepsien sind genetisch bedingt • • • Erbgänge meist sehr komplex polygene Ursachen daher bis heute ungeklärt Genmutationen einiger monogener Erbgänge bereits identifiziert Ansatzpunkte für vertiefende Forschung Genetische Mutationen beeinflussen die Funktion von Ionenkanälen Ionenkanäle • Transmembranproteine bilden Pore in biologischer Membran spez. Ionen können die hydrophobe Lipiddoppelschicht durchqueren • Einteilung nach Spezifität und Steuerung z.B. hochspezifische Kalium-, Natrium und Calcium-Kanäle spannungs- und ligandengesteuerte Ionenkanäle 1. Spannungsgesteuerter Ionenkanal Aktivierung/ Deaktivierung in Folge einer Veränderung des Membranpotenzials 2. Ligandengesteuerter Ionenkanal (ionotroper Rezeptor) Aktivierung des Kanals durch Liganden Kandidatengene ADNFLE • Familiäre nächtliche Frontallappenepilepsie • kurze, motorische Anfälle überwiegend aus dem Schlaf heraus • im Kindes-, sowie Erwachsenenalter möglich • autosomal dominante Vererbung • Kandidatengen: CHRNA4 (α4- Untereinheit des neuronalen, nikotinischen Acetylcholinrezeptors) • Chromosomenregion 20q13.3 BFNC • Familiäre gutartige Neugeborenenanfälle • tonische Krampfanfälle • Dauer zwischen der 1. Lebenswoche und dem 6. Lebensmonat • autosomal dominante Vererbung • Kandidatengen: KCNQ2/3 (Kodierendes Gen für die α-Untereinheit eines Kalium-Ionenkanals) • Chromosomenregionen 20q13.3 und 8q24 Therapiemöglichkeiten • Medikamente Antiepileptika (verschiedene Dosen) ketogene Diät • Epilepsiechirugie • Vagus Nerv Stimulation • Alternative Behandlung (Meditation, Homöopathie, Akkupunktur) Danke für die Aufmerksamkeit! Quellen • • • • • • • • • • • • • • • • • • • Wikipedia: Epilepsie. http://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Epilepsie&oldid=142412762; Zugriff am 08.06.15 http://www.u-helmich.de/bio/neu/1/12/121/1218-Ionenkanaele.html; Zugriff am 09.06.15 http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/8/bc/neurotransmission/images/kanal_offen_geschlossen2_swf_altref.jpg; Zugriff am 09.06.15 http://flexikon.doccheck.com/de/Ligandengesteuerter_Ionenkanal; 10.06.15 http://www.uni-ulm.de/home/presse/aktuelles-thema/mechanismen-genetischer-epilepsien-092007.html http://www.spektrum.de/lexikon/neurowissenschaft/aktionspotential/293 http://www.uniklinik-freiburg.de/epilepsie/ueber-epilepsie/pathophysiologie.html Calcium signaling and epilepsy. Ortrud K. Steinlein. August 2013. Springer-Verlag Berlin Heidelberg 2014 Die Genetik der idiopathischen Epilepsien. Ortrud Steinlein. Deutsches Ärzteblatt 96. Heft 20. 21. Mai 1999 http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-14746-2012-05-11.html http://www.meduniwien.ac.at/Neurologie/epz/Wissenswertes.htm http://www.uniklinik-freiburg.de/neurologie/behandlung/epilepsie.html http://www.ilae.org/Visitors/Centre/Trans_German.cfm http://www.epilepsysociety.org.uk/ http://www.epilepsie.hexal.de/ https://kin450-neurophysiology.wikispaces.com/file/view/tonicclonic_1.gif/478076686/tonicclonic_1.gif http://www.chemgapedia.de/vsengine/media/vsc/de/ch/8/bc/neurotransmission/images/kanal_offen_geschlossen2_swf_altref.jpg; 09.06.15 http://flexikon.doccheck.com/de/Ligandengesteuerter_Ionenkanal; 10.06.15 Die Genetik der idiopathischen Epilepsien. Ortrud Steinlein. Deutsches Ärzteblatt 96. Heft 20. 21. Mai 1999
© Copyright 2024 ExpyDoc