Rankweil am 13. November 2015 Werte Jubilare, liebe Kolleginnen und Kollegen! Im Namen des Landesvorstandes der Gewerkschaft Öffentlicher Dienst darf ich Euch heute hier im Saal des Gasthaus Freschen in Rankweil herzlichst begrüßen. Es freut mich, dass so viele Jubilare den Weg hierher angetreten haben um in gemütlicher Runde ein besonderes Ereignis zu feiern. Herzlich willkommen! Einen herzlichen Gruß meinem Stellvertreter Wolfgang ROTHMUND. Begrüßen möchte ich unsere Funktionäre aus den einzelnen Landevertretungen. Es ist eine große Wertschätzung gegenüber den Geehrten, wenn sie ihre Jubilare zu unserer Feier begleiten und mit uns dem Festakt beiwohnen. Einen besonderen Gruß an meine fleißigen Helfer aus dem Landesvorstand, Landessekretärin Petra RÜHRNSCHOPF, Susanne WALSER und Alexandra BOVENSCHEN. Sie sind für die Organisation und Abwicklung dieser Feier verantwortlich – herzlichen Dank! Ich möchte auch unseren Musikanten Werner Oberhauser begrüßen, der uns mit flotten Liedern und Melodien durch den Abend begleiten wird. Traditionell um diese Zeit finden alljährlich die Gehaltsverhandlungen für den Öffentlichen Dienst statt. In den letzten Jahren konnte und musste ich von schwierigen Vorzeichen berichten, da der Ausgang der Verhandlungen noch unklar war. Auch in diesem Jahr waren die Vorzeichen nicht wirklich gut. Aber die letzten Monate haben gezeigt, wie gut der Öffentliche Dienst aufgestellt ist. Die Bewältigung der Flüchtlingsströme erfordert von vielen Bereichen des öffentlichen Dienstes einen großen Einsatz. Die Polizei und das Bundesheer stehen an vorderster Front und leisten eine hervorragende Arbeit, die nicht nur psychisch, sondern auch menschlich sehr viel von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter fordert. Dahinter, aber genau so wichtig sind die vielen Beamten und Vertragsbediensteten im Gesundheitswesen, in den Schulen, Bezirkshauptmannschaften, Ministerien und öffentlichen Betreuungsstätten. Wenn wir diese Bediensteten nicht hätten, dann wäre das Chaos perfekt, denn die Politik hat sich in diesen schweren Monaten und Wochen noch keine Lorbeeren erarbeitet. Ganz im Gegenteil. Am vergangenen Mittwoch konnten sich die Verhandler bereits in der 3. Runde der Gehaltsverhandlungen einigen. Die Löhne und Gehälter steigen um 1,3%. Die Vereinbarung gilt für die Dauer von 12 Monaten und wird mit 1. Jänner in Kraft treten. Die Pensionen steigen im kommenden Jahr um 1,2%. Das wurde schon zuvor von den zuständigen Kommissionen bundesweit so fest gelegt. Als hervorragende Leistung der Sozialpartner im abgelaufenen Jahr ist die Umsetzung der Steuerreform. Speziell die Arbeiterkammern und Gewerkschaften haben in vielen Initiativen die Notwendigkeit einer nachhaltigen Steuerreform aufgezeigt und dabei viel Unterstützung der Mitglieder und aus der Bevölkerung erhalten. Für den Einzelnen kann sich das Ergebnis absolut sehen lassen, denn es soll tatsächlich mehr Geld in der Geldtasche bleiben. Dass die dadurch notwendig gewordenen Gegenfinanzierungen nicht allerorts auf Zustimmung stoßen erklärt sich von selbst. Aber die Leute brauchen das Geld, denn das Leben wird immer teurer und gerade in den gesellschaftlichen Randgruppen greift Armut immer mehr um sich. Es gibt aber noch viel zu tun für die Gewerkschaften: • Ein neues, modernes Dienstrecht! Wenn wir die besten Köpfe im Öffentlichen Dienst wollen muss ein entsprechendes Dienstrecht geschaffen werden. Einige Länder haben das schon vorgezeigt – im Bund ist nichts geschehen. • Ohne Besoldungsreform geht es nicht! Das stellt einen unabdingbaren Teil eines modernen Dienstrechtes darf! • Sicherheit hat Vorrang! Die Flüchtlings- und Asylkrise wird uns noch viele Jahre beschäftigen. Viele Leute werden unser Land nicht mehr verlassen wollen. Österreich muss bestrebt sein, eines der sichersten Länder der Welt zu bleiben. Das ist auch für den Standort Österreich unabdingbar. Exekutive, Justizwache und Bundesheer müssen für die neuen Herausforderungen fit gemacht werden. • Mehr Vernunft in der Bildung! Die Vorzeichen für eine wirkliche Bildungsreform sehen nicht gut aus. Die Regierung streitet lieber um Kompetenzen, anstatt für unsere Kinder ein nachhaltiges und effizientes Bildungssystem zu schaffen. Die Lehrergewerkschaften haben mehrfach aufgezeigt was notwendig wäre um die Leistungen unserer Schüler zu verbessern. Die Vorschläge werden ignoriert und die Politik versinkt in sinnlosen Diskussionen. • Dauerbrenner Verwaltungsreform! Jeder redet davon – kaum jemand weiß was hinter diesem Ausdruck steht. Die Verwaltung wird seit Jahren ständig reformiert. Es ist nicht dem Öffentlichen Dienst vorzuwerfen, dass die Gesetzesflut ständig noch größer wird. Dazu sind die Gesetze, die uns die Politik beschert, kaum mehr vernünftig zu administrieren. Ich darf nun zum eigentlichen Teil dieses Abends kommen: Es ist für mich immer wieder ein besonders erfreuliches Ereignis, wenn ich verdiente Mitglieder unserer Gewerkschaft für langjährige Treue ehren darf. Wir dürfen heute Kolleginnen und Kollegen ehren, die 25, 40, 50 und sogar 60 Jahre unserer Organisation die Treue gehalten haben. Die Mitgliedschaft in einer Gewerkschaft ist mehr als die Mitgliedschaft in einem normalen Verein. Sie ist Ausdruck einer Gesinnung bzw einer Lebenseinstellung. Sie ist auch Ausdruck einer charakterlichen Eigenschaft. Leider werden solche Werte heute immer mehr durch kurzzeitige Modeerscheinungen und durch den Konsumzwang in den Hintergrund gedrängt. Vieles erscheint heute einfach selbstverständlich und man macht sich keine weiteren Gedanken mehr. Die Gemeinschaft ist vielen Menschen gleichgültig und persönliche Ziele werden egoistisch im Alleingang angestrebt. Diese Einstellung produziert immer mehr Opfer, denn die Schwächeren werden immer schwächer und die Starken werden immer stärker. Von solchen Einstellungen und Gedanken habt Ihr euch sich sicher nie leiten lassen. Euch war bewusst, dass nur Einigkeit stark machen kann, und dass auch ein Einzelner in einer großen kompakten Gruppe gut aufgehoben ist. Dies werden sicher die Jubilare bestätigen können, die heute für 40, 50 oder gar 60jährige Treue zu unserer Gemeinschaft geehrt werden. Damals war es wichtig, dass es jemand gegeben hat, der ständig darum bemüht war, die sozialen und arbeitsrechtlichen Bestimmungen der Entwicklung anzupassen und Verbesserungen herbeizuführen. Ich bin mir aber absolut sicher, dass die Gewerkschaftsbewegung auch in der heutigen Zeit und in der Zukunft eine unverzichtbare Größe darstellen wird. Gerade in unserer Gewerkschaft geht die Arbeit für unsere Mitglieder unvermindert weiter. Kolleginnen und Kollegen werden im Rahmen des Rechtschutzes betreut, Gehaltsverhandlungen werden geführt, und im dienstrechtlichen Bereich werden verschiedenste Projekte zielstrebig und konsequent weiter bearbeitet. Für den heutigen Abend wünsche ich Euch noch gesellige Stunden und guten Appetit. Für die bevorstehenden Feiertage wünsche ich Euch und Euren Familien und Freunden alles Gute. Für die Zukunft wünsche ich Euch allen vor allem Gesundheit, eine positive Lebenseinstellung und viel Erfolg. Glück auf!
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