Akademie-Absolventen sind gefragte Leute

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Akademie-Absolventen sind gefragte Leute
Ortsunkundige müssen schon ein bisschen suchen, bis sie auf dem Marktplatz
in Waldmünchen die Ausbildungsakademie für Sicherheit (AASW) gefunden
haben. Hinter einer unscheinbaren Milchglastüre beim Sparkassengebäude
verbirgt sich eine der renommiertesten Adressen der Branche. Sogar das Auswärtige Amt in Berlin greift auf die Dienste der Oberpfälzer zurück.
„Die wenigsten Einheimischen wissen, dass es
uns gibt.“ Ausbildungsleiter Peter Wolfsdorf lächelt.
Und das, obwohl die Akademie bereits im Herbst
2000 zum ersten Mal ihre Pforten geöffnet hat. Hier
lassen sich ausscheidende Soldaten, Mitarbeiter im
Sicherheits- und Bewachungsgewerbe und ehemalige Polizeiangehörige aus- und weiterbilden. Aber
auch Neueinsteiger, die sich im Sicherheitsbereich
eine wirtschaftliche Existenz aufbauen wollen, gehören zur Zielgruppe der Waldmünchner Einrichtung.
Sechs Monate dauert die Ausbildung, die mit der
IHK-Prüfung zur Sicherheitsfachkraft für Personenund Werkschutz abschließt. „Wir waren die ersten in
Deutschland, die zusammen mit der Industrie- und
Zum
Ausbildungsprogramm
gehört auch die
Bergung und
Erstversorgung von
verletzten Personen.
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Handelskammer diesen zertifizierten Lehrgang anbieten konnten“, erläutert Wolfsdorf. Und die
AASW-Absolventen sind gefragte Leute. „Unsere
Vermittlungsquote liegt bei 100 Prozent“, betont der
Ausbildungsleiter.
Personschützer für den
Daimler-Benz-Boss
Bilder von ehemaligen Schülern hängen an den
Akademie-Wänden. „Der eine ist heute Personenschützer des Vorstandsvorsitzenden von DaimlerBenz“, erzählt Wolfsdorf und deutet auf das Foto.
Auch der Personenschützer des mehrfachen Formel1-Weltmeisters Michael Schumacher durchlief einst
die harte Waldmünchner Schule. Absolventen waren
und sind als Privat Militäry Contractor im Irak oder
Afghanistan im Einsatz. Aber auch internationales
Publikum nimmt auf den Stühlen des Ausbildungszentrums Platz. „Wir haben zum Beispiel Leute aus
Libyen oder aus den Niederlanden“, so Wolfsdorf.
Drei Lehrgänge werden pro Jahr durchgeführt, jeder
besteht aus zehn Teilnehmern.
Um dort aber aufgenommen zu werden, muss der
AASW-Aspirant, der übrigens ein tadelloses Füh-
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rungszeugnis mitbringen muss, noch einen intensiven Eingangstest bestehen. Da müssen Mathe-Aufgaben gelöst und ein Aufsatz geschrieben werden.
Das Allgemeinwissen wird ebenso geprüft wie die
Fähigkeit des logischen Denkens und die körperliche
Fitness. Zu guter Letzt führt Wolfsdorf mit jedem
Kandidaten noch ein persönliches Gespräch. „Ich
möchte etwas über die Beweggründe erfahren“,
betont der Ausbildungsleiter. Rambos haben in der
AASW ebenso wenig etwas verloren, wie Kandida-
„Wir finden hier in Waldmünchen die besten infrastrukturellen Voraussetzungen für unseren Akademie-Betrieb vor. Wir können zum Beispiel auch die
Liegenschaften der Bundeswehr nutzen. Unsere Lehrgangsteilnehmer können sich hier am Ort zum kleinen
Preis einquartieren. So etwas wäre in einer Großstadt
wie München nicht denkbar. Und hier haben Abmachungen per Handschlag auch noch Gültigkeit.“
Peter Wolfsdorf
Ausbildungsleiter
ten, die eigentlich selbst nicht genau wissen, warum
sie sich bei der Akademie beworben haben. Rund ein
Ein Einsatzszenario,
das im Rahmen des
Praxisteils geübt wird,
ist die Evakuierung von
Schutzpersonen, bei
einem Angriff
Drittel der Aspiranten schickt der Ausbildungsleiter
postwendend wieder nach Hause.
Pauken ist oberste Schüler-Pflicht
Wer die Aufnahme geschafft hat, für den heißt es von
Anfang an pauken. „Wer erst nach ein paar Wochen
mit dem Lernen beginnt, hat schon verloren“, erläutert der AASW-Mann. Denn die viertägige Abschlussprüfung, die sich aus einem theoretischen und einem
Bewaffneten
Angreifern Paroli zu
bieten, ist eines der
Ausbildungsziele der
AASW.
praktischen Teil zusammensetzt, ist nicht „ohne“. Die
Durchfallquote liegt immerhin bei 33 Prozent.
Die Stofffülle ist enorm. Sie reicht vom Schieß- und
Fahrtraining und der einsatzorientierten Sanitätsausbildung über die waffenlose Selbstverteidigung bis
hin zu den theoretischen Ausbildungsbausteinen wie
Rechtskunde, Personen- und Werkschutzdienstkunde, Attentatsanalyse, Personenschutzkonzepten und
-grundlagen.
Doch gerade die anspruchsvolle und interdisziplinäre
Ausbildung ist es, die die Schüler zu schätzen wissen.
Das verbessert ihre Einsatzchancen auf dem Arbeitsmarkt erheblich. „Unsere Absolventen sind vielseitig verwendbar“, macht Wolfsdorf deutlich. Das ist
wichtig, um nicht im vorgerückten Alter auf der Straße zu stehen. Denn: „Für Personenschützer ist in der
Regel mit 40 eigentlich schon Schluss.“
Eckdaten
» Gegründet: Im Jahr 2000
» Geschäftsführer: Keywan Kretschmer
» Branche: Aus- und Weiterbildung
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