Zeitungsbericht BBA

Mutschellen
DIENSTAG, 27. OKTOBER 2015
11
Bilder: Erika Obrist
Es war ein Freudentag für die ganze Region: Sehr viele Leute waren zur Eröffnung des Eisfelds gekommen – und nicht nur die Kinder unterzogen die neue Anlage einem Test.
Treffpunkt für Klein und Gross
Burkertsmatt: Der Kanton zahlt rund 70 000 Franken an die Kunststoff-Eisbahn – mehr als einst in Aussicht gestellt
Eiskunstläuferinnen, Hockeyspieler und viele, viele Kinder
testeten das neue Freizeitangebot auf der Burkertsmatt. Alle
waren sich einig: Die KunststoffEisbahn ist eine Bereicherung,
das Fahren darauf ist für Profis
gewöhnungsbedürftig.
Erika Obrist
War das ein Freudentag am letzten
Samstag auf dem regionalen Sport-,
Freizeit- und Begegnungszentrum
Burkertsmatt. Wie viele waren es, die
gekommen waren zur Eröffnung des
Kunststoff-Eisfelds: 600, 700 oder
noch mehr Leute? Einerlei. Gross und
Klein wollten dabei sein, wenn die
neue Freizeitmöglichkeit zur Benützung freigegeben wird.
Zehn Franken pro Einwohner
Bis dahin mussten sie sich allerdings
in Geduld üben, denn zu einer offiziellen Eröffnung gehören Reden. Roland Keller, Präsident der Abgeordnetenversammlung, und Marcel Signer, Präsident des Verbandsvorstands
Burkertsmatt, strahlten mit der
Herbstsonne um die Wette. «Es ist
zwar wenig vom Winter zu sehen», so
Keller, «doch die Eisbahn wird die
Anlage im Winter belegen.» Diese
koste nicht einmal zehn Franken pro
Einwohner, so Keller weiter. Denn
der Kanton habe aus dem SwisslosFonds neu rund 70 000 Franken gesprochen statt der rund 40 000 Fran-
ken, die er ursprünglich in Aussicht
gestellt hatte. Das bei Bruttoanlagekosten von 173 000 Franken.
sident der Schweizer Meisterschaften
im koreanischen Schwertkampf, die
am nächsten Samstag auf der Burkertsmatt ausgetragen werden. Wie
Sommerfeld mit dem Schwert Mandarinen und Äpfel in der Luft entzweischnitt, brachte das Publikum zum
Staunen.
Auf Drehungen verzichtet
«Es ist irrsinnig, so viele Leute hier
zu sehen», äusserte sich Marcel Signer fast überschwänglich. Auch dank
der Behörde sei es möglich gewesen,
die Anlage in derart kurzer Zeit zu
erstellen. Der Kredit war Anfang
Juni von den Abgeordneten gesprochen worden.
Als Erste aufs Eisfeld durfte eine
Gruppe der Starlight Synchronized
Skating des Eislaufclubs Zürich. Die
Gruppe mit den neun Synchronläuferinnen legte verschiedene Muster auf
die Kunststofffläche. «Einige Drehungen haben wir aus dem Programm genommen, weil wir diese
Saison erst zweimal trainiert haben»,
erklärte Trainierin Sybille Huber. Ihr
Fazit nach der gelungenen Darbietung: «Es braucht mehr Kraft beim
Laufen.»
Dann endlich gab es kein Halten
mehr: Wer wollte, der durfte mit den
Eiskunstläuferinnen Runden drehen
auf dem Eisfeld. Vor allem die Kinder
««
Es braucht
einen grösseren
Krafteinsatz
Ruth von Arx, HC Wohlen Freiamt
wollten – und Grossrätin Theres Lepori aus Berikon. Beobachtet von vielen Neugierigen rund um die Bahn.
Härtestest bestanden
Mit dem Pinguin zur Unterstützung
gelingen auch die ersten Versuche.
Ob Hand in Hand oder alleine laufend –
man kommt auf Kunststoff vorwärts.
Auch alt Nationalrat Lieni Füglistaller und seine Frau Vreni liessen sich
dieses Ereignis nicht entgehen.
Danach unterzogen die Piccolo des
Eishockeyclubs Wohlen Freiamt die
Unterlage einem Härtetest. Unter der
Leitung von Ruth von Arx zeigten sie
dem Publikum eine verkürzte Trainingseinheit mit Einlaufen, Penaltyschiessen und Kurvenlaufen auf Innen- und Aussenkante. «Es braucht
schon einen grösseren Krafteinsatz
als auf Kunsteis», sagte auch Ruth
von Arx nach der Demonstration. Und
der Softpuck wollte einfach nicht
richtig gleiten auf der Oberfläche. Gespielt werden darf aber nur mit Softpucks, da keine Sicherheitsnetze gespannt sind rund um die Eisbahn.
Anmut von den Fingerspitzen bis zu den Kufen. Eine Gruppe der Starlight Synchronized Skating des Eislaufclubs Zürich
zeichnete verschiedene Muster auf die Eisfläche und erhielt dafür viel Applaus vom Publikum.
Werbung der Schwertkämpfer
Schliesslich war noch eine Showeinlage des Vereins Haidong Gumdo Zürich zu bestaunen. Deren Präsident
Ralf Sommerfeld ist zugleich OK-Prä-
Alle Hände voll zu tun hatten die Jugendlichen, welche den Schlittschuhverleih und das Schleifen der Schlittschuhe betreuten. Nicht zuletzt, weil
am Eröffnungstag die Ausleihe der
Schlittschuhe kostenlos war. Auch
die Schleifmaschine war bereits in
Betrieb.
Alle Hände voll zu tun hatten auch
die zwanzig Leute, welche für die
Verpflegung der riesigen Besucherschar zuständig waren. «Für mich
und mein Team ist das ein Härtetest»,
sagte Vereinswirt Georg Schies­
ser.
Test bestanden, so die Bilanz am
Abend. Erst recht angesichts der Tatsache, dass in der Halle gleichzeitig
das Fussballturnier für Spieler mit
Handicap der Rehaklinik Bellikon
ausgetragen wurde. Auch diese rund
neunzig Spielerinnen und Spieler galt
es zu verpflegen inklusive Mittagessen.
OK-Präsident Urs Schweizer war
am Abend rundum zufrieden. «Die
Stimmung war toll, alle haben sich
gefreut», zog er Bilanz. Und er war
sich sicher: «Die Eisbahn wird im
Winter ein Treffpunkt für Kinder und
Erwachsene.» Eine Bereicherung im
Freizeitangebot auf dem Mutschellen.
Gespannt verfolgte das Publikum das Eishockeytraining des Piccoloteams. Das Laufen
bereitete den jungen Cracks keine Mühe, allerdings wollte der Puck nicht richtig gleiten.