Ausgangslage: Zielgruppe: Beschäftigte sowohl in der Altenpflege als auch in der Behindertenhilfe sowie Ärzte und ehrenamtlich oder beruflich im Betreuungsrecht Tätige sind auf eine gute Kooperation angewiesen, insbesondere, wenn es um Anträge für Betreute zur Genehmigung freiheitsentziehender Maßnahmen (Bettgitter, Gurte, Therapietische etc.) in stationären Einrichtungen der Alten- oder Behindertenhilfe geht. Vor dem Hintergrund der aktuellen Rechtsprechung und den im Hessischen Gesetz über Betreuungs- und Pflegeleistungen vom März 2012 aufgeführten Anforderungen zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen (FeM) wird deutlich, dass sich sowohl die Rechts- als auch die Pflegepraxis intensiv mit dieser Thematik auseinandersetzen muss. Jede Person, die unmittelbar oder mittelbar an diesem Verfahren beteiligt ist, steht bei der Entscheidung für oder gegen Zwangsbehandlungen bzw. FeM vor schwierigen Abwägungen. Beschäftigte aus Einrichtungen der Altenpflege und Behindertenhilfe, von Betreuungsgerichten, Betreuungsbehörden, Betreuungsvereinen, Berufsbetreuerinnen und Berufsbetreuer, ehrenamtliche Betreuerinnen und Betreuer, Heimleitungen usw. Zielsetzung: Pro Fortbildungsmodul (1 Tag): 150,- Euro Bei Teilnahme an einer Blockwoche (Modul 1 - 4): 500,- Euro Darin sind die Tagungsunterlagen, das gemeinsame Mittagessen und die Tagungsgetränke enthalten. Übernachtung im Einzelzimmer mit Frühstück: 52,- Euro (ggf. bitte bei Anmeldung angeben) Die Fortbildungsreihe ist in Modulen aufgebaut. Jedes einzelne Modul ist eine in sich abgeschlossene Fortbildungsveranstaltung. Rechtliche, medizinische, pflegefachliche und berufsethische Fragestellungen, aber auch Konfliktmanagement und Kommunikationstechniken sollen im interdisziplinären Diskurs bearbeitet und so die Netzwerkarbeit auf unterschiedlichen Ebenen intensiviert werden. Am Beispiel des „Werdenfelser Weges“ und des Projektes „ReduFix“ sowie anhand von Fallbesprechungen wird aufgezeigt, wie es gelingen kann, freiheitsentziehende Maßnahmen auf ein Minimum zu reduzieren und allen Beteiligten Rechtssicherheit zu gewährleisten. Teilnehmerinnen und Teilnehmer an den Modulen 1 - 4 erhalten eine Bescheinigung für die Tätigkeit als Verfahrenspfleger/in. Ansprechpartner: Bonifatiushaus Fulda Dr. Marco Bonacker Tel.: 0661/8398 -155 Mail: [email protected] Veranstaltungsort: Bonifatiushaus Fulda, Neuenberger Str. 3 - 5, 36041 Fulda, Telefon: 0661/8398-0 Teilnahmegebühren: Anmeldung an: Bonifatiushaus Fulda Neuenberger Str. 3 36041 Fulda Tel.: 0661/8398-0 [email protected] Eine Fortbildung des Bonifatiushauses in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Soziales und Integration Fortbildung zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen nach dem HGBP 2016 Interdisziplinäre Fortbildungsveranstaltung mit der Möglichkeit zur Qualifizierung als Verfahrenspfleger/in Multiplikator/in Termine und Inhalte • 11.04. bis 14.04. 2016 • 14.11. bis 17.11. 2016 Modul 2 (Dienstag) Pflegepraxis, medizinische Grundlagen, Visionen und Alternativen zu freiheitsentziehenden Maßnahmen Jeder der vier Fortbildungsblöcke enthält die Module 1 bis 4 (jeweils 1 Tag) in identischer Reihenfolge. Sie haben die Möglichkeit, einzelne Module auszuwählen, an mehreren Modulen zu unterschiedlichen Terminen oder an einem kompletten Fortbildungsblock teilzunehmen. Als Referentinnen und Referenten stehen erfahrene Fachkräfte aus den Bereichen Justiz, Medizin, Pflege, Rechts- und Verfahrenspflege, Kommunikationstraining und Ethik zur Verfügung. Modul 1 (Montag) Ethische und rechtliche Grundlagen zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen Menschenwürde und Selbstbestimmung Ethik und Moral im Alltag Was bedeutet Freiheit aus ethischer Sicht? Der Personenbegriff in der Medizinethik Ethische Grundlagen der Entscheidungsfindung Definition von freiheitsentziehenden Maßnahmen Rechtliche Grundlagen der Zwangsbehandlung und freiheitsentziehender Maßnahmen Einführung in einschlägige Gesetzestexte Praxisrelevante Fallbeispiele aus dem Betreuungsrecht Verfahrensrecht und der Werdenfelser Weg Die Neuerungen durch das HGBP Pflegefachliche Konzepte zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen Der Umgang mit freiheitsentziehenden Maßnahmen in der Praxis und die Alternative Hilfsmittel zur Sturzprophylaxe Selbsterfahrung: Was bedeutet Freiheitsentzug? Diagnostik und Therapie der verschiedenen Demenzerkrankungen, Ursachen, Symptome und therapeutische Optionen bei ausgewählten Krankheitsbildern aus dem Bereich der Behindertenhilfe und der Altenarbeit Natürlicher und freier Wille Selbstbestimmung und Patientenverfügung Wo sind Grenzen der Freiheit? Visionen und Praxis von FeM-freien Einrichtungen: Best practice-Modell eines zukunftsfähigen Konzeptes Modul 3 (Mittwoch) Kommunikationsstrategien und Konfliktmanagement zur Vermeidung freiheitsentziehender Maßnahmen Grundlagen der Kommunikation Verbales Konfliktmanagement in Theorie und Praxis Der Hessische Konsulentendienst Entkonditionierung in der Behindertenhilfe Personenzentrierte Beratung für Institutionen in der Behindertenhilfe und in der Betreuung Bearbeitung eigener Fallbeispiele Modul 4 (Donnerstag) Die Aufgaben des Verfahrenspflegers Verfahrenspflegerinnen und Verfahrenspfleger: Berufsfeld und praktische Implikationen Verfahrensrechtliche Grundlagen Haftungsrecht Aktuelle Rechtsprechung Aufgaben und Pflichten Auftreten und Kommunikation Methoden der Konfliktbearbeitung Bearbeitung von Fallbeispielen aus der beruflichen Praxis Seminarzeiten jeweils: 09:00 bis 10:30 Uhr 10:45 bis 12:30 Uhr 12:30 Uhr Mittagessen 13:30 bis 15:00 Uhr 15:15 bis ca. 16:30 Uhr
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