unsterblich - ASB Landesverband Bayern

Bayern
Arbeiter-Samariter-Bund Bayern e.V.
Gundstraße 9 91056 Erlangen
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V.i.S.d.P.: Thomas Klüpfel Redaktion: Moritz Wohlrab
Schon zu Lebzeiten unsterblich
Landesweite Kampagne wirbt um Nachwuchs im Bevölkerungsschutz
Die sechs großen Hilfsorganisationen
ASB, Bayerisches Rotes Kreuz, DLRG,
Johanniter, Malteser und THW setzen
Helfern ein Denkmal – und zwar im
wortwörtlichen Sinne: In den größeren und später auch kleineren Städten Bayerns werden nach und nach
lebensgroße Statuen aufgestellt, die
sinnbildlich für all jene „Helden“ stehen, die sich im Bevölkerungsschutz
engagieren. Bislang sind die Statuen
in München, Regensburg und Nürnberg zum Einsatz gekommen – demnächst stehen Würzburg und Augsburg auf dem Programm.
Die Aktionen zollen den ehrenamtlich
Aktiven die Anerkennung und Wertschätzung, die sie verdienen. Gleichzeitig werden potenzielle Helfer durch
die Kampagne motiviert, sich selbst ein
Denkmal zu setzen, indem sie sich ebenfalls im Bevölkerungsschutz engagieren.
Ziel ist es, dass sich möglichst viele
Menschen auf einen freien Sockel
neben den Statuen stellen, um Fotos
von sich auf dem Sockel in den sozialen Netzwerken zu verbreiten. Auf
der Website www.helfernetz.bayern
Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger und Bayerns Innenminister Joachim
­Herrmann (2.v.l.) präsentierten in München die erste Statue. Foto: Agentur Riegg und Partner
erfahren potenzielle Helfer, wo und
in welcher Form sie sich für eine der
Organisationen engagieren können.
„Gemeinsam Potenzial
optimal nutzen“
Neben den Statuen wird die Werbekampagne durch flächendeckende
Plakatschaltungen sowie diverse Onlinemaßnahmen begleitet. So ist das
In ganz Bayern wird
seit einigen Wochen
auch großflächig
auf Plakaten für die
Kampagne „Helfernetz“ geworben.
S C H O N Z U LE B Z E IT E N
UNSTERBLICH
Werde zum Helden, hilf
mit:
rn
www.helfernetz.baye
„Helfernetz Bayern“ natürlich auch
bei Facebook vertreten. Finanziert
wird die gesamte Kampagne durch
das bayerische Innenministerium.
„Gemeinsamer Einsatz für das Gemeinwohl ist seit über 100 Jahren
der Auftrag des Arbeiter-SamariterBundes in Bayern“, sagt dazu der ASBLandesvorsitzende Hans-Ulrich Pfaffmann. „Darum liegt uns eine enge Zusammenarbeit der sechs bayerischen
Hilfsorganisationen sehr am Herzen,
besonders im Bevölkerungsschutz, wo
wir schon sehr erfolgreich zusammenarbeiten. Nur gemeinsam können wir
unser Potenzial optimal nutzen und
Menschen in Notsituationen beistehen. Darum setzen wir uns für das
Helfernetz Bayern ein, denn auch in
Zukunft braucht es in Bayern ein starkes Team engagierter und gut ausgebildeter Helferinnen und Helfer.“
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Gemeinsam für den Bevölkerungsschutz in Bayern
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ASB MAGAZIN 3/15
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Immer aktuell: www.asb-bayern.de
www.facebook.com/ASBBayern
Zum ersten Mal am Grab des Vaters
Angehörige ehemaliger NS-Zwangsarbeiter in Bayern
Seit Jahren hat Ljubow Sachno diesen Augenblick herbeigesehnt: Auf
der Platte, auf der auch der Name
ihres Vaters steht, breitet die Ukrainerin ein traditionelles Tuch aus, auf
das sie ein verziertes Brot legt. Hinzu
kommen Kerzen, Blumen und ukrai­
nische Erde. Ein Stückchen Heimat
für ihren Vater an dessen letzter Ruhestätte — dem Gemeinschaftsgrab
für NS-Zwangsarbeiter aus Osteuropa
am Nürnberger Südfriedhof.
Für Ljubow Sachno ist es das erste Mal,
dass sie am Grab ihres Vaters stehen
kann. Er und Ljubows Mutter haben
als Zwangsarbeiter hier in einer Fabrik gearbeitet. Mit gerade einmal 20
Jahren wurde er im Lager so heftig
zusammengeschlagen, dass er wenig
später an den Folgen der Verletzungen
starb. Ljubow Sachno, die in Nürnberg
zur Welt gekommen ist, war damals
zehn Monate alt. Mit ihrer Mutter ist
sie zurück in den Osten gezogen. Heute lebt sie in Kiew.
Ljubow Sachno gehörte zu einer Kiewer Reisegruppe, die auf Einladung
des ASB München eine Woche in der
Landeshauptstadt verbrachte – und
an einem Tag eben auch Nürnberg
besuchte. Finanziert wurde die Reise von der Stadt München. Der ASB
pflegt und versorgt bereits seit vielen
Jahren in der Ukraine ehemalige NSZwangsarbeiter und deren Kinder.
.
Kurz berichtet
ASB-Pflegeheim
in Burgbernheim
Seifenkisten als hölzerne
Krankenwagen
ASB Coburg Land wirbt für Schulsanitätsdienst
Rasante Einsatzfahrt: Die ASB-Seifenkiste
belegte letztlich einen tollen dritten Platz.
Foto: ASB Coburg Land
Ein ukrainisches Brot legte Ljubow Sachno
an der Nürnberger Grabstätte ihres Vaters ab.
Foto: ASB/A. Abou-El-Ela
Schulsanitätsdienst kann Leben
retten – und natürlich auch richtig
Spaß machen. Das zeigte sich zuletzt in Neustadt in der Nähe von Coburg. Anlässlich einer Ausbildungsmesse hat der ASB Coburg Land
gemeinsam mit fünf Schülern der
Realschule Neustadt eine Seifenkiste
zum Thema Schulsanitätsdienst gebaut. Natürlich kam es auch zu diversen Rennen gegen zwölf andere
Seifenkisten – letztlich schaffte es
der hölzerne ASB-Krankenwagen sogar aufs Treppchen und belegte einen ehrenwerten dritten Platz. Neben dem ASB Coburg Land betreuen
noch viele weitere ASB-Verbände in
Bayern Schulsanitätsdienste.
.
Der ASB Bad Windsheim hat in
Burgbernheim das Seniorenzentrum „Lichtblick“ eröffnet. Die
Einrichtung verfügt über 60 Einzelzimmer, die sich über zwei Etagen
verteilen. Gemäß dem Hausgemeinschaftskonzept leben hier kleinere
Gruppen von Bewohnern einen
familiären Alltag, zu dem auch gemeinsame Mahlzeiten gehören.
Leinen los!
Gemeinsam mit der ASJ SchleswigHolstein hat die ASJ Bayern Ende
August eine Segelfreizeit auf der Ostsee veranstaltet. Die Jugend­lichen
durften sechs spannende Tage auf
dem Rennkutter Nobile erleben.
Vom Segelsetzen über das Kochen
in der Kombüse bis zum „Reinschiff
machen“ – alles erledigten Crew
und ASJ‘ler gemeinsam und wurden
so rasch zu einem Team.
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