2012 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 1 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG O O rgane der Bernischen Stiftung Elfenau Stiftungsrat Marco Zingaro Fürsprecher, Dozent BFH, Soziale Arbeit, Bern, Präsident Peter Jörg Fürsprecher und Notar Worb, Vizepräsident Ueli-Bartley Brönnimann, Organisationsberater, Supervisor BSO, Bern Lic.phil.I, dipl. Sozialarbeiterin und Erwachsenenbildnerin, Schulsozialarbeit Köniz, Köniz Julia Jenzer Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Personalamt des Kantons Bern, Bern Beat Michel-Risse Generalsekretär, Valiant Holding AG, Bern Eva-Maria Mueller Innenarchitektin SWB, Bern Peter Saurer Dipl. Sozialpädagoge, dipl. Supervisor, Hasler Saurer Partner GmbH, Bern Verena Saurer Dipl. Sozialpädagogin, Bern Jolanda Brunner-Zwiebel Erwachsenenbildnerin, Mediatorin, Spiez Dr. med. Rolf Temperli FMH für Kinder und Jugendliche, Liebefeld Ursula Dolder Mütter-und Väterberaterin Liebefeld Marie-Tony Walpen Pädagogin, Supervisorin BSO, Bern Jürg Häberli Leiter des Jugendamtes der Stadt Bern, Bern 2 Regula Hasler JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2012 2013 Verwaltungskommission Marco Zingaro Fürsprecher, Dozent BFH, Soziale Arbeit, Bern, Präsident Peter Jörg Fürsprecher und Notar Worb, Vizepräsident Jolanda Brunner-Zwiebel Erwachsenenbildnerin, Mediatorin, Spiez Julia Jenzer Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Personalamt des Kantons Bern, Bern Beat Michel-Risse Generalsekretär, Valiant Holding AG, Bern Eva-Maria Mueller Innenarchitektin SWB, Bern Dr. med. Rolf Temperli FMH für Kinder und Jugendliche, Liebefeld Kontrollstelle Treuhand Messer Alfred Messer, dipl. Wirtschaftsprüfer, Betriebsökonom HWV, Worb Geschäftsstelle Bernische Stiftung Elfenau Sabine Wenath Surbeckstrasse 23 4500 Solothurn Tel. 032 341 10 34 [email protected] 3 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG P JPräsidenten ahresbericht des «Als Glücksfall»… …darf man die im Berichtsjahr vollzogene Neubesetzung der Geschäftsstelle bezeichnen. Mit der Wahl von Sabine Wenath-Stalder als neue Geschäftsführerin ist es gelungen, eine bestens ausgewiesene und im Sozialbereich erfahrene Person für die Mitarbeit in unserer Stiftung zu gewinnen. Wir heissen Sabine Wenath Stalder herzlich willkommen! Sie hat am 1. Juli 2013 die operativen Geschäfte von Silvia Krebs übernommen, die im vergangenen Jahr in den Ruhestand getreten ist. Ihr, die sie als Geschäftsführerin die Geschicke der Stiftung Elfenau in den letzten 30 Jahren massgeblich mitgeprägt hat, danken wir an dieser Stelle und mit den besten Wünschen herzlich für ihre langjährige Treue sowie ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit! Gleichzeitig mit der Neubesetzung der Geschäftsstelle hat der Stiftungs- 4 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 rat eine Aufstockung des Arbeitspensums für die Geschäftsführung beschlossen, damit Stiftungsrat und Verwaltungskommission inskünftig nach Möglichkeit vermehrt von operativen Geschäften entlastet werden können. Es muss unser gemeinsames Ziel sein, die Stiftung Elfenau hin zu einer Organisation mit zeitgemässen und effizienten Strukturen weiter zu entwickeln. Nach wie vor tragen die Liegenschaftserträge massgeblich zur Mitfinanzierung unserer beiden Betriebe bei. Sie leisten die eigentliche Basis bei der Realisierung des Stiftungszwecks. Ein Augenmerk soll deshalb weiterhin auf die betrieblichen Kennzahlen und die anstehenden Sanierungskosten für die stiftungseigenen Liegenschaften gelegt werden, denn es muss unser Ziel sein, die beiden Betreuungsangebote auch in Zukunft ohne Eingriffe in die Substanz des Stiftungsvermögens sicherzustellen. Ich danke allen herzlich, die sich im Berichtsjahr beruflich oder ehrenamtlich für unsere Stiftung eingesetzt haben. Marco Zingaro, Mai 2014 5 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG G Jderahresbericht Geschäftsführerin «Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…» Nach einer kurzen und intensiven Übergabe der gesamten Geschäfte, übernahm ich am 1. Juli 2013 die Stelle als Geschäftsführerin der Bernischen Stiftung Elfenau. Die nächsten Monate standen ganz im Zeichen der Einarbeitung und des Kennenlernens der Mitarbeitenden, der Mitglieder des Stiftungsrates, der Betriebe, der Liegenschaften, der involvierten Stellen und Ämter und allen relevanten Aufgaben. Ich traf auf ein äusserst vielseitiges und spannendes Aufgabengebiet sowie auf viele motivierte, engagierte und hilfsbereite Menschen innerhalb und ausserhalb der Stiftung, welche mir das Ankommen sehr erleichtert haben. In dem Sinne: Vielen herzlichen Dank an alle Personen und Stellen für die positive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr! Dadurch, dass nun auch die Personal- 6 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 führung in der Verantwortung der neuen Geschäftsführung liegt, konnte der Ausschuss, welcher die beiden Betriebe unterstützte und begleitete, im Jahr 2013 aufgelöst werden. Der Austausch von Informationen seitens der Leitungen der beiden Betriebe und mir als Geschäftsführerin erfolgt durch regelmässige Sitzungen sowie Telefongespräche und Emails. Das Jahr 2013 war ein bewegtes Jahr mit vielen Herausforderungen, Wechseln, den Vorbereitungen für die Einführung der Betreuungsgutscheine, aber auch mit vielen Freuden und aufregenden Erlebnissen. Es ist mir ein grosses Anliegen, unseren Mitarbeitenden meinen Dank auszusprechen. Durch ihre Bereitschaft, aktiv an Neuerungen mitzuwirken, Altvertrautes zu verlassen und auch Neuland zu betreten, helfen sie massgeblich mit, dass sich die Betriebe weiter entwickeln können. Die Mitarbeitenden sind es, die durch ihren täglichen Einsatz die beiden Betriebe zu dem machen, was sie heute sind. Sie leisten eine sehr wichtige und bewundernswerte Aufgabe! Sabine Wenath, Mai 2014 7 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG K Jdesahresbericht Kinderhauses Bewegung Frisch gestrichen nach den Renovationen im Kinderhaus, starteten wir in neuen Farben in ein bewegtes neues Jahr hinaus. Den kleinen und grossen Menschen ist allen klar, die einzige Beständigkeit ist die Bewegung immerdar. Wir erleben Bewegung in allen und allem im Kinderhausalltag. Zufrieden ist, wer den Moment zu geniessen vermag. Hier unterrichten uns die Kinder täglich, zu leben im Augenblick, die Erinnerungen bleiben, doch der Moment kommt nicht zurück. Wir im Kinderhaus bewegte Menschen sind: • 34 Kinder (24 Sollplätze) • 11 Pädagoginnen • vier Lernende FabeK • zwei Praktikantinnen • eine musikalische Früherzieherin 8 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 • eine Reinigungsfrau Wir erleben Bewegung in allen Zeiten: • Tagesbetreuungszeiten • Randzeiten • Nacht- und Wochenendzeiten Die Pädagogin wird von bewegten Kinderaugen beobachtet, die Geschichte der Indianer wird durch Gestik und Mimik noch mehr geachtet. Manchmal ist es mucksmäuschenstill, dann wird wieder gelacht, als Indianer gehen wir bald an die Kinderfasnacht. Wenn alle Kostüme entworfen sind, wünschen sich alle, dass es bald beginnt. Mit dem Fasnachtsleiterwagen folgen wir der Guggenmusik, der besagte Tag im Februar, absolut unik. Die Fasnacht ist ein Highlight im ersten Quartal des Kinderhausjahres, die Kinder kennen diesen Anlass und finden ihn etwas Wunderbares. Jedes Jahr gibt es im Kinderhaus Eventtage oder ein Lager, Thematik und Programm sind jeweils nicht mager. Bewegung ohne Frage, das Thema dieser Tage. Das Weissenheim stellt uns die Turnhalle samt der Umgebung zur Verfügung, die Möglichkeit, die Bewegungsfreude auszuleben, eine wahre Vergnügung. 9 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG Trampolin springen, auf Matten herumrollen und -tollen, ringen und schwingen, jutze, göisse oder etwas singen. Das Draussensein bei den Tieren, das Essen in der Natur, so viel Bewegendes, Freude und Zufriedenheit pur. Der Mittagsschlaf der Kleinen unter dem grossen Baum, so viel Spass, wir fassen es kaum. Mit dem Postauto folgt am vierten Tag eine Reise nach Riggisberg aufs Land, spielen, entdecken, einfach allerhand. Riggisberg ist den Kinderhauskindern seit den Eventtagen bestens bekannt. Bewegung auch im Büro, Pendenzen, To-do-Listen, beim Jugendamt gibt es neue Protagonisten. Informationen über Betreuungsgutscheine erfolgen wöchentlich, das neue System teils übersichtlich, teils ärgerlich, wie funktioniert es nun wirklich? Schritt für Schritt, Eltern informieren, erarbeiten und auflösen des Durcheinander, wir setzten uns mit all dem Neuen auseinander und wissen: wir schaffen es miteinander. Das Kinderhaus beständig in der Bewegung, schon immer auch nachts und mitsamt Verpflegung. Unser Betrieb ist 24 Jahre alt, 24 Sollplätze geben den Kindern von Alleinerziehenden Platz und Halt. 10 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 Was immer war, was immer wird sein, das Kinderhaus ist ein zweites Zuhause für Gross und Klein. Dies berichten die wertvollen Rückmeldungen der Eltern, sie lassen sich für unser Angebot begeistern. Bewegung auch im Abschied und Anfang. Nach wertvollen Stiftungsjahren beendet Frau Krebs ihre Tätigkeit, Bewegung und Änderung im Ausschuss als Einheit. Nach einem bewegten Abschied im Kinderhaus, zieht es sie nun aufs weite Meer hinaus. Das Abschiedslied von damals für Frau Krebs ist noch heute bei den Kindern stets bereit «ä riise, riise Bluemestruss», die Erinnerung bleibt an diese Zeit. Nach dem Abschied ein grosses Willkommen, Frau Wenath hat nun die Geschäftsführung der Bernischer Stiftung Elfenau übernommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und wünschen alles Gute für diese wichtige Tätigkeit. Der Stiftung, dem Ausschuss, Frau Krebs und Frau Wenath danken wir herzlich für das Vertrauen, die Kraft und den stets guten Rat. Wir freuen uns auf die kommende Zeit mit viel Bewegung, Arbeit und Heiterkeit. die Betriebsleitung 11 2013 T JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG Jderahresbericht Tagesstätte für Kindergartenund Schulkinder Das Tagi Elfenau liegt an der Pestalozzistrasse 6 in Bern. Wir bieten zehn Vollzeitplätze für Kinder zwischen dem zweiten Kindergartenjahr und der sechsten Klasse an. Im Jahr 2013 teilten sich zwölf bis dreizehn Kinder die zehn Vollzeitplätze. Sie wurden von sechs teilzeitarbeitenden Sozialpädagoginnen und -pädagogen betreut. Das Tagi ist werktags von 6.30 Uhr bis 20.30 Uhr geöffnet. Kinder, die eine Nachtbetreuung brauchen, können im nahe gelegenen Kinderhaus übernachten. Wir nehmen Sie nun mit auf einen Rückblick durch das Jahr 2013: Gleich zu Beginn des Jahres gab es Veränderungen im Team. Björn kündigte seine Stelle als Tagileiter per Ende Januar 2013. Gleichzeitig wurde die Tagileitung auf Andrea und Sabine aufgeteilt (Co-Leitung). Per Februar 2013 trat Patrick als dipl. 12 Sozialpädagoge ins Team. Diese Veränderungen waren eine Herausforderung für das ganze Team. Es galt, sich als neugeformtes Tagi-Team zu finden. Doch es standen im weiteren Verlauf des Jahres weitere Änderungen im Team an. Bereits im Juni verliess Sylvia das Team und ging in ihren Mutterschafts- und unbezahlten Urlaub. Nach den Sommerferien trat Martina als dipl. Sozialpädagogin ihre Stellvertretung im Tagi an. Einen weiteren Wechsel gab es auf Geschäftsleitungsebene: Frau Krebs wurde im Juni 2013 pensioniert und Frau Wenath übernahm die Stelle als Geschäftsführerin. Der Tagialltag verlief nebst diesen vielen Veränderungen im Team aber nach gewohnter Art weiter. Dabei gab es neben dem Alltäglichen auch einige besondere Anlässe: Im Frühling stand ein Mittwochnachmittagsausflug ins Puppentheater Bern auf dem Programm. Wir sahen uns das Stück «Ds Krokodil wott zrügg a Nil» an. Im Mai diskutierten wir an der alljährlichen Team-Retraite, unter anderem, welche Feedbackkultur im neuen Team gepflegt werden soll, diskutierten und nutzten die Zeit um uns als neues Team kennenzulernen. Der Sommer brachte als weitere JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG Highlights einerseits den Sporttag, wo wir bei strahlendem Sonnenschein einen erlebnisreichen Parcours am Gäbelbach entlang bewältigten, und andererseits das Sommerlager in Saanenmöser. Dort verbrachten wir eine abwechslungsreiche Woche mit Wandern und Spielen. Die Stimmung war gut, wir lachten viel und genossen die Abwechslung zum Alltag. Der Sommer ist auch immer die Zeit des Abschieds und verbunden mit Wechsel in der Kindergruppe. Es verliessen uns wieder Kinder, welche wir mit etwas Wehmut bei einem Abschiedszvieri und mit einem Geschenkli verabschiedeten. Gleichzeitig traten neue Kinder vom Kinderhaus ins Tagi ein. Im Herbst trafen sich das Kinderhaus und das Tagi im Rahmen des alljährlich stattfindenden Personalanlasses. Gegenseitig stellten wir einander unsere Tagesabläufe vor und klärten offene Fragen. Im Anschluss bestand die Gelegenheit, sich bei einem offenen Austausch gegenseitig kennenzulernen. Ein weiterer Höhepunkt war wie jedes Jahr der Liechtliumzug, welchen wir mit dem Kinderhaus zusammen organisierten und durchführten. Mit unseren selbstgebastelten Laternen zogen wir los Richtung «Veielihubel» und 2013 sangen gemeinsam Lieder. Im Anschluss an den Umzug wärmten wir uns bei der traditionellen Kürbissuppe und mit feinen Marroni im Kinderhaus auf. An einem Mittwochnachmittag im November lernten wir uns selber und die anderen Tagikinder an einem Themennachmittag zur Thematik «ICH – DU – WIR» besser kennen. Es war ein intensiver Nachmittag mit vielen spannenden und auch herausfordernden Spielen und Diskussionen rund ums Thema. Am Schluss gestalteten wir als Gruppe ein Plakat mit unseren wichtigsten Punkten zum Thema, welches wir im Tagi aufhängten und uns immer wieder daran erinnern soll, was uns im Tagialltag wichtig ist. Ende November stand der Putztag auf dem Programm. Alle Teammitglieder halfen mit, dass das Tagi wieder in «neuem Glanz» erstrahlte. Vieles wurde geflickt, gereinigt und entsorgt. Zum Jahresabschluss wurde es dann besinnlicher… Der Dezember stand nach aller Hektik und dem vollen Programm des Jahres ganz im Zeichen der Besinnlichkeit und Vorfreude auf Weihnachten. Ein Adventskalender mit Päckli half, das lange Warten auf das Weinachtsfest zu verkürzen. Die Kinder 13 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG dekorierten mit viel Freude und Kreativität die Räume des Tagis und bastelten in Eigenregie einen Adventskranz, der die weihnächtliche Stimmung im Tagi noch verstärkte. Natürlich besuchte uns auch der Samichlaus und stellte uns einen prallen Sack voller Leckereien vor die Türe. Er schrieb uns einen Brief, wo er uns mitteilte, was wir in diesem Jahr alles Erfreuliches gemacht haben und erinnerte uns, was wir im kommenden Jahr noch besser beachten sollten. In der Adventszeit gingen wir in den Chinderchübu Kerzenziehen und backten feine Weihnachtsguetzli. Es war ein abwechslungsreiches TagiJahr mit vielen Aktivitäten. Neben allen diesen Geschehnissen genossen wir den normalen Tagi-Alltag beim Basteln, Zeichnen, Unihockey oder Fussball spielen, beim Legohäuser bauen, beim Spielen draussen oder drinnen, wir lachten, haben lustige Geschichten gelesen oder machten Rollenspiele, wir gingen in die Schule oder den Kindergarten, machten Hausaufgaben, feierten Geburtstage und verbrachten die Tage miteinander. Jeder Tagi-Tag war für sich so einzigartig und vielseitig wie die Kinder, welche tagein und tagaus ins Tagi kamen und dem Tagi ihre ganz eigene, persönliche Note aufsetzten. Wir sind gespannt, was uns das «Jubiläumsjahr» (10 Jahre Tagi) 2014 alles für Überraschungen und Aufregendes bringen wird. Patrick Schmutz JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG E Aus der Sicht der Eltern Im September 2011 startete ich meine Suche nach einem geeigneten Kitaplatz für vier Tage pro Woche für meine noch ungeborene Tochter. Viele Kitas habe ich besucht und nach meinem ersten Gespräch und nach dem Besuch am Tag der offenen Türe im Kinderhaus war für mich klar, dies ist meine Wunschkita. Doch die Warteliste war lang. Elif war bereits über ein Jahr in einer anderen KiTa, als mich Andrea im August 2013 anrief und mir mitteilte, dass sie Elif ab September einen Platz anbieten könne. Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich war überglücklich. Die Freude wurde ein wenig überschattet von dem mulmigen Gefühl, ob der Kitawechsel Elif Schwierigkeiten bereiten würde. Diese Angst stellte sich als absolut unbegründet heraus. Andrea und ich haben die Eingewöhnungphase besprochen und da ich noch genü- 14 2013 gend Ferien hatte, konnten wir eine gemütliche Eingewöhnung planen. Elif meisterte den Wechsel ganz wunderbar. Nun ist Elif bereits über ein halbes Jahr im Kinderhaus und fühlt sich sichtlich sehr wohl, kennt alle Kinder und ErzieherInnen beim Namen, es ist ihr zweites Zuhause. Am Morgen fragt sie mich oft: «Mama, wo gömer häre?» und ich antworte, «ins Kinderhaus», da huscht ein Lächeln über ihr Gesicht und sie freut sich drauf. Das gibt mir als Mutter ein gutes Gefühl. Ich arbeite 80% und nicht selten reagieren Mitmenschen darauf mit «Ist das nicht ein bisschen viel, vier Tage Kita?» Zu Beginn hat mich dies verunsichert und auch verletzt, aber heute nicht mehr. Dies hängt nicht zuletzt damit zusammen, dass ich sicher bin, dass Elif im Kinderhaus liebevoll und sehr gut betreut ist. Klar, es schmerzt mich schon, wenn ich merke, dass ich etwas von Elif verpasst habe, umso mehr freue ich mich, dass man sich jeden Abend Zeit nimmt und mir erzählt wie Elifs Tag verlaufen ist. Ich weiss es auch sehr zu schätzen, dass die Kommunikation gruppenübergreifend ein- 15 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG wandfrei funktioniert. Ich erinnere mich zum Beispiel gut an einen der ersten Tage von Elif im Kinderhaus. Amina, die Elif zwar noch nie gesehen hatte und dennoch wusste, dass ihr Kuschelbär Leo heisst. Ein weiterer Punkt, der mir im Kinderhaus besonders gut gefällt, ist die Athmosphäre. Dies beginnt bereits bei den persönlich angemalten Kleiderkistli in der Garderobe, geht über die liebevolle Einrichtung bis hin zu dem was noch viel wichtiger ist als jeder Einrichtungsgegenstand: die Stimmung. Ich nehme immer eine sehr friedliche und freundliche Stimmung wahr, egal ob morgens oder abends, drinnen oder draussen, ob mit den Kindern oder das Kinderhausteam untereinander. Und dies ist meiner Meinung nach von unschätzbarem Wert und alles andere als selbstverständlich. Auch finde ich die verschiedenen vom Kinderhaus organisierten Anlässe sehr bereichernd und es gibt Gelegenheit, das Kinderhausteam und andere Mütter und Väter besser kennenzulernen. So durften Elif und ich in unserem ersten Halbjahr bereits am Sommerfest, am Räbeliechtliumzug und am gemeinsamen Ausflug an die Kinderfasnacht 16 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG 2013 teilnehmen. Elif gibt heute noch, über ein halbes Jahr nach dem Räbeliechtlichanlass, immer wieder Bruch33stücke aus dem Laternenlied zum Besten. Manchmals singt sie auch ein Lied, welches ich nicht kenne und dann wird sie fast ein wenig «grummelig». Und wenn ich sie frage, mit wem sie dieses denn gesungen habe, ist ihre Antwort meist: «Mitem Joël!“» Auf diesem Weg möchte ich mich herzlich beim ganzen Team des Kinderhauses für ihren Einsatz bedanken und auch bei der Bernischen Stiftung Elfenau, dass sie dieses einzigartige Angebot, eine Kindertagesstätte im Speziellen für allein erziehende Mütter und Väter im 24-Stunden-Betrieb in der Stadt Bern ermöglichen! Myriam Vetsch 17 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG S Jdesahresbericht Chinderhus Safnern Seit elf Jahren gibt es das Chinderhus Safnern nun schon. Zwei Kinder sind mittlerweile erwachsen geworden und sind im Sommer ausgezogen. Zwei Kinder fanden dieses Jahr bei uns ein neues Zuhause. Mit unseren drei eigenen Kindern wachsen insgesamt 13 Kinder und Jugendliche zwischen 8 und 19 Jahren in unserer Familie auf. Das tönt spannend und in unserem phantastischen Haus mit dem paradiesischen Umschwung scheint das ein Stück Himmel auf Erden zu sein. Ist es auch, aber nicht nur! Lange Arbeitstage und eine riesengrosse Gesamtverantwortung, die niemand mittragen kann, sind unser Einsatz dafür. Die Kinder und Jugendlichen erleben bei uns tatsächlich eine schöne Kindheit und Jugend. Aber jeder trägt seine Geschichte mit sich und versucht seine Zukunft, mit den Ressourcen, die gegeben sind, positiv aufzubauen. Wir leben miteinander 18 sozusagen ein Gleichnis von verantwortungsvollem Umgang mit sich selber und der Mitwelt. Gesunde Beziehungen, Freiheit und Selbstbestimmung werden täglich eingeübt und gelebt. Denn früher oder später wird jedes Kind erwachsen und dann sind es genau diese Sozialkompetenzen, die entscheiden, ob das Leben gelingt. Manchmal läuft uns die Zeit fast davon. Viel wäre noch zu lernen, auch mit 17 oder 18 Jahren. Hat man dann als Pflegeeltern überhaupt noch was zu sagen? – Man muss sogar! Und zwar auf Augenhöhe. Bei dieser Schwelle zum Erwachsenwerden zeigt sich, ob die Beziehung «verhebet» und ob die Verbundenheit trägt, damit Konflikte gemeinsam überwunden werden können. Das Chinderhus Safnern ist kein Ponyhof, sondern ein Lebensort und eine Lebensschule. Wir fordern viel, auch dass jeder Verantwortung für sein Leben übernimmt. Andererseits feiern wir unsere Gemeinschaft ausgiebig: zum Beispiel anlässlich des Herbstlagers in Rom oder beim Campieren am Bielersee in den Sommerferien… Auch für uns persönlich ist die stete Weiterentwicklung immer wichtiger geworden. Mit mutigen Schritten gehen wir unseren Weg. JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG Danke all den Kindern und Jugendlichen und unseren Mitarbeiterinnen, mit denen wir unterwegs sind. 2013 Ein herzliches Dankeschön auch all den Menschen, die mit uns sind. Christine und Markus Kost-Schaffner 19 2013 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG B 2013 E Bilanz per 31. Dezember 2013 Erfolgsrechnung 2013 Aktiven Ertrag Kasse 738.85 Postscheckguthaben11‘808.79 Bankguthaben1‘621‘845.91 Forderungen8‘552.75 Andere kurzfristige Forderungen 107‘541.05 Aktive Rechnungsabgrenzungen 61‘028.06 Total Finanzanlagen 2‘098‘213.96 Total Mobile Sachanlagen 3.00 Total Immobilie Sachanlagen 6.00 Total Aktiven 3‘925‘455.00 Ertragsüberschuss Betrieb Stiftung 341‘638.64 Liegenschaftserfolg35‘647.50 Total377‘286.14 Aufwand Aufwandüberschuss Kinderhaus Aufwandüberschuss Tagesstätte -220‘160.09 -93‘521.43 Total-313‘681.52 Jahresgewinn63‘604.62 Passiven Total Fremdkapital kurzfristig 26‘276.00 Total Andere kurzfristige Verbindlichkeiten 113‘256.85 Total Passive Rechnungsabgrenzung 3‘350.00 Stiftungskapital3‘405‘780.88 Jahresgewinn63‘604.62 Total Passiven 20 3‘925‘455.00 21 2013 22 JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG www.alexandrakunz.ch
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