Kinderhaus Bernische Stiftung Elfenau

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JAHRESBERICHT
BERNISCHE STIFTUNG
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rgane
der Bernischen
Stiftung Elfenau
Stiftungsrat
Marco Zingaro
Fürsprecher, Dozent BFH,
Soziale Arbeit, Bern, Präsident
Peter Jörg
Fürsprecher und Notar
Worb, Vizepräsident
Ueli-Bartley Brönnimann,
Organisationsberater, Supervisor
BSO, Bern
Lic.phil.I, dipl. Sozialarbeiterin und
Erwachsenenbildnerin,
Schulsozialarbeit Köniz, Köniz
Julia Jenzer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Personalamt des Kantons Bern, Bern
Beat Michel-Risse
Generalsekretär,
Valiant Holding AG, Bern
Eva-Maria Mueller
Innenarchitektin SWB, Bern
Peter Saurer
Dipl. Sozialpädagoge,
dipl. Supervisor, Hasler Saurer
Partner GmbH, Bern
Verena Saurer
Dipl. Sozialpädagogin, Bern
Jolanda Brunner-Zwiebel
Erwachsenenbildnerin,
Mediatorin, Spiez
Dr. med. Rolf Temperli
FMH für Kinder und Jugendliche,
Liebefeld
Ursula Dolder
Mütter-und Väterberaterin
Liebefeld
Marie-Tony Walpen
Pädagogin, Supervisorin BSO,
Bern
Jürg Häberli
Leiter des Jugendamtes der
Stadt Bern, Bern
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Regula Hasler
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Verwaltungskommission
Marco Zingaro
Fürsprecher, Dozent BFH,
Soziale Arbeit, Bern, Präsident
Peter Jörg
Fürsprecher und Notar
Worb, Vizepräsident
Jolanda Brunner-Zwiebel
Erwachsenenbildnerin,
Mediatorin, Spiez
Julia Jenzer
Wissenschaftliche Mitarbeiterin,
Personalamt des Kantons Bern,
Bern
Beat Michel-Risse
Generalsekretär,
Valiant Holding AG, Bern
Eva-Maria Mueller
Innenarchitektin SWB, Bern
Dr. med. Rolf Temperli
FMH für Kinder und Jugendliche,
Liebefeld
Kontrollstelle
Treuhand Messer
Alfred Messer,
dipl. Wirtschaftsprüfer,
Betriebsökonom HWV, Worb
Geschäftsstelle
Bernische Stiftung Elfenau
Sabine Wenath
Surbeckstrasse 23
4500 Solothurn
Tel. 032 341 10 34
[email protected]
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P
JPräsidenten
ahresbericht des
«Als Glücksfall»…
…darf man die im Berichtsjahr vollzogene Neubesetzung der Geschäftsstelle bezeichnen. Mit der Wahl von
Sabine Wenath-Stalder als neue Geschäftsführerin ist es gelungen, eine
bestens ausgewiesene und im Sozialbereich erfahrene Person für die Mitarbeit in unserer Stiftung zu gewinnen. Wir heissen Sabine Wenath
Stalder herzlich willkommen! Sie hat
am 1. Juli 2013 die operativen Geschäfte von Silvia Krebs übernommen, die im vergangenen Jahr in den
Ruhestand getreten ist. Ihr, die sie als
Geschäftsführerin die Geschicke der
Stiftung Elfenau in den letzten 30 Jahren massgeblich mitgeprägt hat, danken wir an dieser Stelle und mit den
besten Wünschen herzlich für ihre
langjährige Treue sowie ihre engagierte und erfolgreiche Arbeit!
Gleichzeitig mit der Neubesetzung
der Geschäftsstelle hat der Stiftungs-
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rat eine Aufstockung des Arbeitspensums für die Geschäftsführung beschlossen, damit Stiftungsrat und
Verwaltungskommission
inskünftig
nach Möglichkeit vermehrt von operativen Geschäften entlastet werden
können. Es muss unser gemeinsames
Ziel sein, die Stiftung Elfenau hin zu
einer Organisation mit zeitgemässen
und effizienten Strukturen weiter zu
entwickeln.
Nach wie vor tragen die Liegenschaftserträge massgeblich zur Mitfinanzierung unserer beiden Betriebe
bei. Sie leisten die eigentliche Basis
bei der Realisierung des Stiftungszwecks. Ein Augenmerk soll deshalb
weiterhin auf die betrieblichen Kennzahlen und die anstehenden Sanierungskosten für die stiftungseigenen
Liegenschaften gelegt werden, denn
es muss unser Ziel sein, die beiden Betreuungsangebote auch in Zukunft
ohne Eingriffe in die Substanz des
Stiftungsvermögens sicherzustellen.
Ich danke allen herzlich, die sich im
Berichtsjahr beruflich oder ehrenamtlich für unsere Stiftung eingesetzt haben.
Marco Zingaro, Mai 2014
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Jderahresbericht
Geschäftsführerin
«Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne…»
Nach einer kurzen und intensiven
Übergabe der gesamten Geschäfte,
übernahm ich am 1. Juli 2013 die Stelle als Geschäftsführerin der Bernischen Stiftung Elfenau. Die nächsten
Monate standen ganz im Zeichen der
Einarbeitung und des Kennenlernens
der Mitarbeitenden, der Mitglieder
des Stiftungsrates, der Betriebe, der
Liegenschaften, der involvierten Stellen und Ämter und allen relevanten
Aufgaben. Ich traf auf ein äusserst
vielseitiges und spannendes Aufgabengebiet sowie auf viele motivierte,
engagierte und hilfsbereite Menschen
innerhalb und ausserhalb der Stiftung, welche mir das Ankommen sehr
erleichtert haben. In dem Sinne: Vielen herzlichen Dank an alle Personen
und Stellen für die positive Zusammenarbeit im vergangenen Jahr!
Dadurch, dass nun auch die Personal-
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JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG
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führung in der Verantwortung der
neuen Geschäftsführung liegt, konnte
der Ausschuss, welcher die beiden
Betriebe unterstützte und begleitete,
im Jahr 2013 aufgelöst werden. Der
Austausch von Informationen seitens
der Leitungen der beiden Betriebe
und mir als Geschäftsführerin erfolgt
durch regelmässige Sitzungen sowie
Telefongespräche und Emails. Das
Jahr 2013 war ein bewegtes Jahr mit
vielen Herausforderungen, Wechseln,
den Vorbereitungen für die Einführung der Betreuungsgutscheine, aber
auch mit vielen Freuden und aufregenden Erlebnissen.
Es ist mir ein grosses Anliegen, unseren Mitarbeitenden meinen Dank auszusprechen. Durch ihre Bereitschaft,
aktiv an Neuerungen mitzuwirken,
Altvertrautes zu verlassen und auch
Neuland zu betreten, helfen sie massgeblich mit, dass sich die Betriebe
weiter entwickeln können. Die Mitarbeitenden sind es, die durch ihren
täglichen Einsatz die beiden Betriebe
zu dem machen, was sie heute sind.
Sie leisten eine sehr wichtige und bewundernswerte Aufgabe!
Sabine Wenath, Mai 2014
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Jdesahresbericht
Kinderhauses
Bewegung
Frisch gestrichen nach den Renovationen im Kinderhaus, starteten wir in
neuen Farben in ein bewegtes neues
Jahr hinaus.
Den kleinen und grossen Menschen
ist allen klar, die einzige Beständigkeit
ist die Bewegung immerdar.
Wir erleben Bewegung in allen und
allem im Kinderhausalltag. Zufrieden
ist, wer den Moment zu geniessen
vermag.
Hier unterrichten uns die Kinder täglich, zu leben im Augenblick, die Erinnerungen bleiben, doch der Moment
kommt nicht zurück.
Wir im Kinderhaus bewegte Menschen sind:
• 34 Kinder (24 Sollplätze)
• 11 Pädagoginnen
• vier Lernende FabeK
• zwei Praktikantinnen
• eine musikalische Früherzieherin
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• eine Reinigungsfrau
Wir erleben Bewegung in allen Zeiten:
• Tagesbetreuungszeiten
• Randzeiten
• Nacht- und Wochenendzeiten
Die Pädagogin wird von bewegten
Kinderaugen beobachtet, die Geschichte der Indianer wird durch Gestik und Mimik noch mehr geachtet.
Manchmal ist es mucksmäuschenstill,
dann wird wieder gelacht, als Indianer gehen wir bald an die Kinderfasnacht.
Wenn alle Kostüme entworfen sind,
wünschen sich alle, dass es bald beginnt. Mit dem Fasnachtsleiterwagen
folgen wir der Guggenmusik, der besagte Tag im Februar, absolut unik.
Die Fasnacht ist ein Highlight im ersten Quartal des Kinderhausjahres,
die Kinder kennen diesen Anlass und
finden ihn etwas Wunderbares.
Jedes Jahr gibt es im Kinderhaus
Eventtage oder ein Lager, Thematik
und Programm sind jeweils nicht mager. Bewegung ohne Frage, das Thema dieser Tage.
Das Weissenheim stellt uns die Turnhalle samt der Umgebung zur Verfügung, die Möglichkeit, die Bewegungsfreude auszuleben, eine wahre
Vergnügung.
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Trampolin springen, auf Matten herumrollen und -tollen, ringen und
schwingen, jutze, göisse oder etwas
singen. Das Draussensein bei den Tieren, das Essen in der Natur, so viel Bewegendes, Freude und Zufriedenheit
pur. Der Mittagsschlaf der Kleinen unter dem grossen Baum, so viel Spass,
wir fassen es kaum.
Mit dem Postauto folgt am vierten Tag
eine Reise nach Riggisberg aufs Land,
spielen, entdecken, einfach allerhand.
Riggisberg ist den Kinderhauskindern
seit den Eventtagen bestens bekannt.
Bewegung auch im Büro, Pendenzen,
To-do-Listen, beim Jugendamt gibt es
neue Protagonisten. Informationen
über Betreuungsgutscheine erfolgen
wöchentlich, das neue System teils
übersichtlich, teils ärgerlich, wie funktioniert es nun wirklich?
Schritt für Schritt, Eltern informieren,
erarbeiten und auflösen des Durcheinander, wir setzten uns mit all dem
Neuen auseinander und wissen: wir
schaffen es miteinander.
Das Kinderhaus beständig in der Bewegung, schon immer auch nachts
und mitsamt Verpflegung.
Unser Betrieb ist 24 Jahre alt, 24 Sollplätze geben den Kindern von Alleinerziehenden Platz und Halt.
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Was immer war, was immer wird
sein, das Kinderhaus ist ein zweites
Zuhause für Gross und Klein. Dies berichten die wertvollen Rückmeldungen der Eltern, sie lassen sich für unser
Angebot begeistern.
Bewegung auch im Abschied und Anfang.
Nach wertvollen Stiftungsjahren beendet Frau Krebs ihre Tätigkeit, Bewegung und Änderung im Ausschuss als
Einheit. Nach einem bewegten Abschied im Kinderhaus, zieht es sie nun
aufs weite Meer hinaus.
Das Abschiedslied von damals für
Frau Krebs ist noch heute bei den Kindern stets bereit «ä riise, riise Bluemestruss», die Erinnerung bleibt an diese
Zeit.
Nach dem Abschied ein grosses Willkommen, Frau Wenath hat nun die
Geschäftsführung der Bernischer Stiftung Elfenau übernommen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit und
wünschen alles Gute für diese wichtige
Tätigkeit.
Der Stiftung, dem Ausschuss, Frau
Krebs und Frau Wenath danken wir
herzlich für das Vertrauen, die Kraft
und den stets guten Rat.
Wir freuen uns auf die kommende Zeit
mit viel Bewegung, Arbeit und Heiterkeit.
die Betriebsleitung
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Jderahresbericht
Tagesstätte
für Kindergartenund Schulkinder
Das Tagi Elfenau liegt an der Pestalozzistrasse 6 in Bern. Wir bieten zehn
Vollzeitplätze für Kinder zwischen
dem zweiten Kindergartenjahr und
der sechsten Klasse an. Im Jahr 2013
teilten sich zwölf bis dreizehn Kinder
die zehn Vollzeitplätze. Sie wurden
von sechs teilzeitarbeitenden Sozialpädagoginnen und -pädagogen betreut.
Das Tagi ist werktags von 6.30 Uhr bis
20.30 Uhr geöffnet. Kinder, die eine
Nachtbetreuung brauchen, können
im nahe gelegenen Kinderhaus übernachten.
Wir nehmen Sie nun mit auf einen
Rückblick durch das Jahr 2013:
Gleich zu Beginn des Jahres gab es
Veränderungen im Team. Björn kündigte seine Stelle als Tagileiter per
Ende Januar 2013. Gleichzeitig wurde die Tagileitung auf Andrea und Sabine aufgeteilt (Co-Leitung). Per Februar 2013 trat Patrick als dipl.
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Sozialpädagoge ins Team. Diese Veränderungen waren eine Herausforderung für das ganze Team. Es galt,
sich als neugeformtes Tagi-Team zu
finden. Doch es standen im weiteren
Verlauf des Jahres weitere Änderungen im Team an. Bereits im Juni verliess Sylvia das Team und ging in ihren Mutterschafts- und unbezahlten
Urlaub. Nach den Sommerferien trat
Martina als dipl. Sozialpädagogin
ihre Stellvertretung im Tagi an. Einen
weiteren Wechsel gab es auf Geschäftsleitungsebene: Frau Krebs
wurde im Juni 2013 pensioniert und
Frau Wenath übernahm die Stelle als
Geschäftsführerin.
Der Tagialltag verlief nebst diesen
vielen Veränderungen im Team aber
nach gewohnter Art weiter. Dabei
gab es neben dem Alltäglichen auch
einige besondere Anlässe:
Im Frühling stand ein Mittwochnachmittagsausflug ins Puppentheater
Bern auf dem Programm. Wir sahen
uns das Stück «Ds Krokodil wott
zrügg a Nil» an.
Im Mai diskutierten wir an der alljährlichen Team-Retraite, unter anderem,
welche Feedbackkultur im neuen
Team gepflegt werden soll, diskutierten und nutzten die Zeit um uns als
neues Team kennenzulernen.
Der Sommer brachte als weitere
JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG
Highlights einerseits den Sporttag,
wo wir bei strahlendem Sonnenschein einen erlebnisreichen Parcours
am Gäbelbach entlang bewältigten,
und andererseits das Sommerlager in
Saanenmöser. Dort verbrachten wir
eine abwechslungsreiche Woche mit
Wandern und Spielen. Die Stimmung
war gut, wir lachten viel und genossen die Abwechslung zum Alltag.
Der Sommer ist auch immer die Zeit
des Abschieds und verbunden mit
Wechsel in der Kindergruppe. Es verliessen uns wieder Kinder, welche wir
mit etwas Wehmut bei einem Abschiedszvieri und mit einem Geschenkli verabschiedeten. Gleichzeitig traten neue Kinder vom
Kinderhaus ins Tagi ein.
Im Herbst trafen sich das Kinderhaus
und das Tagi im Rahmen des alljährlich stattfindenden Personalanlasses.
Gegenseitig stellten wir einander unsere Tagesabläufe vor und klärten offene Fragen. Im Anschluss bestand
die Gelegenheit, sich bei einem offenen Austausch gegenseitig kennenzulernen.
Ein weiterer Höhepunkt war wie jedes
Jahr der Liechtliumzug, welchen wir
mit dem Kinderhaus zusammen organisierten und durchführten. Mit unseren selbstgebastelten Laternen zogen
wir los Richtung «Veielihubel» und
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sangen gemeinsam Lieder. Im Anschluss an den Umzug wärmten wir
uns bei der traditionellen Kürbissuppe
und mit feinen Marroni im Kinderhaus auf.
An einem Mittwochnachmittag im
November lernten wir uns selber und
die anderen Tagikinder an einem
Themennachmittag zur Thematik
«ICH – DU – WIR» besser kennen. Es
war ein intensiver Nachmittag mit vielen spannenden und auch herausfordernden Spielen und Diskussionen
rund ums Thema. Am Schluss gestalteten wir als Gruppe ein Plakat mit unseren wichtigsten Punkten zum Thema, welches wir im Tagi aufhängten
und uns immer wieder daran erinnern soll, was uns im Tagialltag wichtig ist.
Ende November stand der Putztag
auf dem Programm. Alle Teammitglieder halfen mit, dass das Tagi wieder in «neuem Glanz» erstrahlte. Vieles wurde geflickt, gereinigt und
entsorgt.
Zum Jahresabschluss wurde es dann
besinnlicher…
Der Dezember stand nach aller Hektik und dem vollen Programm des
Jahres ganz im Zeichen der Besinnlichkeit und Vorfreude auf Weihnachten.
Ein Adventskalender mit Päckli half,
das lange Warten auf das Weinachtsfest zu verkürzen. Die Kinder
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dekorierten mit viel Freude und Kreativität die Räume des Tagis und bastelten in Eigenregie einen Adventskranz,
der die weihnächtliche Stimmung im
Tagi noch verstärkte. Natürlich besuchte uns auch der Samichlaus und
stellte uns einen prallen Sack voller Leckereien vor die Türe. Er schrieb uns einen Brief, wo er uns mitteilte, was wir in
diesem Jahr alles Erfreuliches gemacht
haben und erinnerte uns, was wir im
kommenden Jahr noch besser beachten sollten. In der Adventszeit gingen
wir in den Chinderchübu Kerzenziehen und backten feine Weihnachtsguetzli.
Es war ein abwechslungsreiches TagiJahr mit vielen Aktivitäten. Neben allen diesen Geschehnissen genossen
wir den normalen Tagi-Alltag beim
Basteln, Zeichnen, Unihockey oder
Fussball spielen, beim Legohäuser
bauen, beim Spielen draussen oder
drinnen, wir lachten, haben lustige
Geschichten gelesen oder machten
Rollenspiele, wir gingen in die Schule
oder den Kindergarten, machten
Hausaufgaben, feierten Geburtstage
und verbrachten die Tage miteinander.
Jeder Tagi-Tag war für sich so einzigartig und vielseitig wie die Kinder,
welche tagein und tagaus ins Tagi kamen und dem Tagi ihre ganz eigene,
persönliche Note aufsetzten.
Wir sind gespannt, was uns das «Jubiläumsjahr» (10 Jahre Tagi) 2014 alles
für Überraschungen und Aufregendes bringen wird.
Patrick Schmutz
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Aus der Sicht der Eltern
Im September 2011 startete ich meine Suche nach einem geeigneten Kitaplatz für vier Tage pro Woche für
meine noch ungeborene Tochter.
Viele Kitas habe ich besucht und
nach meinem ersten Gespräch und
nach dem Besuch am Tag der offenen Türe im Kinderhaus war für mich
klar, dies ist meine Wunschkita.
Doch die Warteliste war lang. Elif
war bereits über ein Jahr in einer anderen KiTa, als mich Andrea im August 2013 anrief und mir mitteilte,
dass sie Elif ab September einen
Platz anbieten könne. Ich hatte die
Hoffnung schon fast aufgegeben. Ich
war überglücklich. Die Freude wurde
ein wenig überschattet von dem mulmigen Gefühl, ob der Kitawechsel
Elif Schwierigkeiten bereiten würde.
Diese Angst stellte sich als absolut
unbegründet heraus. Andrea und
ich haben die Eingewöhnungphase
besprochen und da ich noch genü-
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gend Ferien hatte, konnten wir eine
gemütliche Eingewöhnung planen.
Elif meisterte den Wechsel ganz
wunderbar.
Nun ist Elif bereits über ein halbes
Jahr im Kinderhaus und fühlt sich
sichtlich sehr wohl, kennt alle Kinder
und ErzieherInnen beim Namen, es
ist ihr zweites Zuhause. Am Morgen
fragt sie mich oft: «Mama, wo gömer
häre?» und ich antworte, «ins Kinderhaus», da huscht ein Lächeln über
ihr Gesicht und sie freut sich drauf.
Das gibt mir als Mutter ein gutes Gefühl.
Ich arbeite 80% und nicht selten reagieren Mitmenschen darauf mit «Ist
das nicht ein bisschen viel, vier Tage
Kita?» Zu Beginn hat mich dies verunsichert und auch verletzt, aber
heute nicht mehr. Dies hängt nicht
zuletzt damit zusammen, dass ich sicher bin, dass Elif im Kinderhaus liebevoll und sehr gut betreut ist.
Klar, es schmerzt mich schon, wenn
ich merke, dass ich etwas von Elif
verpasst habe, umso mehr freue ich
mich, dass man sich jeden Abend
Zeit nimmt und mir erzählt wie Elifs
Tag verlaufen ist. Ich weiss es auch
sehr zu schätzen, dass die Kommunikation gruppenübergreifend ein-
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wandfrei funktioniert. Ich erinnere
mich zum Beispiel gut an einen der
ersten Tage von Elif im Kinderhaus.
Amina, die Elif zwar noch nie gesehen hatte und dennoch wusste, dass
ihr Kuschelbär Leo heisst.
Ein weiterer Punkt, der mir im Kinderhaus besonders gut gefällt, ist die
Athmosphäre. Dies beginnt bereits
bei den persönlich angemalten Kleiderkistli in der Garderobe, geht über
die liebevolle Einrichtung bis hin zu
dem was noch viel wichtiger ist als jeder Einrichtungsgegenstand: die
Stimmung. Ich nehme immer eine
sehr friedliche und freundliche Stimmung wahr, egal ob morgens oder
abends, drinnen oder draussen, ob
mit den Kindern oder das Kinderhausteam untereinander. Und dies ist
meiner Meinung nach von unschätzbarem Wert und alles andere als
selbstverständlich.
Auch finde ich die verschiedenen
vom Kinderhaus organisierten Anlässe sehr bereichernd und es gibt
Gelegenheit, das Kinderhausteam
und andere Mütter und Väter besser
kennenzulernen. So durften Elif und
ich in unserem ersten Halbjahr bereits am Sommerfest, am Räbeliechtliumzug und am gemeinsamen Ausflug
an
die
Kinderfasnacht
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teilnehmen. Elif gibt heute noch, über
ein halbes Jahr nach dem Räbeliechtlichanlass, immer wieder Bruch33stücke aus dem Laternenlied zum
Besten. Manchmals singt sie auch ein
Lied, welches ich nicht kenne und
dann wird sie fast ein wenig «grummelig». Und wenn ich sie frage, mit
wem sie dieses denn gesungen habe,
ist ihre Antwort meist: «Mitem Joël!“»
Auf diesem Weg möchte ich mich
herzlich beim ganzen Team des Kinderhauses für ihren Einsatz bedanken und auch bei der Bernischen
Stiftung Elfenau, dass sie dieses einzigartige Angebot, eine Kindertagesstätte im Speziellen für allein erziehende Mütter und Väter im
24-Stunden-Betrieb in der Stadt Bern
ermöglichen!
Myriam Vetsch
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S
Jdesahresbericht
Chinderhus Safnern
Seit elf Jahren gibt es das Chinderhus Safnern nun schon. Zwei Kinder
sind mittlerweile erwachsen geworden und sind im Sommer ausgezogen. Zwei Kinder fanden dieses Jahr
bei uns ein neues Zuhause.
Mit unseren drei eigenen Kindern
wachsen insgesamt 13 Kinder und
Jugendliche zwischen 8 und 19 Jahren in unserer Familie auf. Das tönt
spannend und in unserem phantastischen Haus mit dem paradiesischen
Umschwung scheint das ein Stück
Himmel auf Erden zu sein. Ist es
auch, aber nicht nur! Lange Arbeitstage und eine riesengrosse Gesamtverantwortung, die niemand mittragen kann, sind unser Einsatz dafür.
Die Kinder und Jugendlichen erleben bei uns tatsächlich eine schöne
Kindheit und Jugend. Aber jeder
trägt seine Geschichte mit sich und
versucht seine Zukunft, mit den Ressourcen, die gegeben sind, positiv
aufzubauen. Wir leben miteinander
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sozusagen ein Gleichnis von verantwortungsvollem Umgang mit sich
selber und der Mitwelt. Gesunde Beziehungen, Freiheit und Selbstbestimmung werden täglich eingeübt
und gelebt. Denn früher oder später
wird jedes Kind erwachsen und
dann sind es genau diese Sozialkompetenzen, die entscheiden, ob das
Leben gelingt.
Manchmal läuft uns die Zeit fast davon. Viel wäre noch zu lernen, auch
mit 17 oder 18 Jahren. Hat man
dann als Pflegeeltern überhaupt
noch was zu sagen? – Man muss sogar! Und zwar auf Augenhöhe. Bei
dieser Schwelle zum Erwachsenwerden zeigt sich, ob die Beziehung
«verhebet» und ob die Verbundenheit trägt, damit Konflikte gemeinsam
überwunden werden können.
Das Chinderhus Safnern ist kein Ponyhof, sondern ein Lebensort und
eine Lebensschule. Wir fordern viel,
auch dass jeder Verantwortung für
sein Leben übernimmt. Andererseits
feiern wir unsere Gemeinschaft ausgiebig: zum Beispiel anlässlich des
Herbstlagers in Rom oder beim Campieren am Bielersee in den Sommerferien…
Auch für uns persönlich ist die stete
Weiterentwicklung immer wichtiger
geworden. Mit mutigen Schritten gehen wir unseren Weg.
JAHRESBERICHT BERNISCHE STIFTUNG
Danke all den Kindern und Jugendlichen und unseren Mitarbeiterinnen,
mit denen wir unterwegs sind.
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Ein herzliches Dankeschön auch all
den Menschen, die mit uns sind.
Christine und Markus Kost-Schaffner
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B
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E
Bilanz per 31. Dezember 2013
Erfolgsrechnung 2013
Aktiven
Ertrag
Kasse
738.85
Postscheckguthaben11‘808.79
Bankguthaben1‘621‘845.91
Forderungen8‘552.75
Andere kurzfristige Forderungen
107‘541.05
Aktive Rechnungsabgrenzungen
61‘028.06
Total Finanzanlagen
2‘098‘213.96
Total Mobile Sachanlagen
3.00
Total Immobilie Sachanlagen
6.00
Total Aktiven
3‘925‘455.00
Ertragsüberschuss Betrieb Stiftung
341‘638.64
Liegenschaftserfolg35‘647.50
Total377‘286.14
Aufwand
Aufwandüberschuss Kinderhaus
Aufwandüberschuss Tagesstätte
-220‘160.09
-93‘521.43
Total-313‘681.52
Jahresgewinn63‘604.62
Passiven
Total Fremdkapital kurzfristig
26‘276.00
Total Andere kurzfristige Verbindlichkeiten
113‘256.85
Total Passive Rechnungsabgrenzung
3‘350.00
Stiftungskapital3‘405‘780.88
Jahresgewinn63‘604.62
Total Passiven
20
3‘925‘455.00
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