Gossau 5 regio.ch, Donnerstag, 11. Februar 2016 GOSSAU Behörden prüfen Einheitsgemeinde Auf dem Weg in die Politik: Pia Schneider aus dem Grüt begleitete ein Jahr lang eine SP-Politikerin. Archivbild: Nicolas Zonvi Jungspund trifft «alten Polithasen» GOSSAU Pia Schneider aus dem Grüt konnte ein Jahr lang die SP-Politikerin Priska Seiler Graf begleiten. Diese schaffte in jenem Jahr sowohl die Wahl in den Kantons- als auch in den Nationalrat. Für die junge Gossauerin ein spektakulärer Einblick. David Kilchör Pia Schneider ist schon seit ihrer Zeit an der Kantonsschule politisiert. In ihrer Maturarbeit setzte sie sich kritisch mit Pornografie auseinander. Das verhalf ihr zu kantonalen Schlagzeilen – und zum von der Zürcher Frauenzentrale verliehenen Titel der Zürcherin eines Quartals im 2012. Die Frauenzentrale hat sie nun politisch weitergebracht – sie vermittelte ihr ein Mentoringprogramm mit Politikerin Priska Seiler Graf (SP) aus Kloten. Es erwies sich für die junge Grütnerin als Glücksfall. 2015 war ein Wahljahr. Und Priska Seiler Graf eine höchst engagierte Wahlkämpferin. Sie spricht von ihrem «politisch turbulentesten Jahr», Pia habe dadurch «das volle Programm» mitbekommen. Die SP-Frau schaffte die Wahl in den Kantons- wie auch in den Nationalrat. «Es war interessant zu sehen, wie zeitintensiv die beiden Wahlkampagnen waren», erzählt Schneider. «Teils war meine Mentorin an drei oder vier Terminen am selben Tag an ganz verschiedenen Orten im Kanton.» Umso grösser war die Freude über die Wahl. «Ich begleitete sie an den Wahltagen. Besonders spektakulär war ihre Wahl in den Nationalrat.» Sie schaffte es knapp auf den letzten erfolgreichen Listenplatz. Beitritt zur SP Doch Pia Schneider hat nicht nur die Wahlen gesehen. Die Parteiversammlung der kantonalen SP sei für sie Augen öffnend gewesen. «Ich dachte, man könne nur Parteimitglied werden, wenn man das gesamte Programm mitträgt. Dort begriff ich, dass gerade die Kontroverse zwischen den Flügeln in der Partei wichtig für die Entscheidungsfindung ist.» Der nächste Schritt war klar: der Beitritt zur SP. «Ich hatte schon zuvor damit geliebäugelt – die Partei vertritt meine Anliegen am besten.» Gerade die Gleichstellungsthematik liege ihr am Herzen. Politik ist bei Pia Schneider fast schon Familienthematik. Ihre Gotte ist Barbara Thalmann, Stadträtin aus Uster. Ihre Schwester, Mereth Schneider, präsidiert die Junggrünen des Kantons und sitzt im Parlament Uster. Mit Priska S eiler Graf als Mentorin habe sie eine perfekte Wahl getroffen, findet sie. «Ich hatte keine Person vor Augen, als ich mich auf die Suche machte.» Nachdem sie ihre politische Haltung genau erfasst hatte, war klar, dass die Klotenerin die richtige Wahl war. «Ich liess mich darauf ein und war begeistert.» Das Gefühl ist beidseitig. Seiler Graf sagt: «Der Austausch mit Pia war immer sehr spannend, und ihre Beurteilung aus Sicht einer jungen Frau oft lehrreich für mich als ‹alten Polithasen›.» Ämter sollen folgen Das Mentoringjahr hat gefruchtet. Dem Beitritt zur Partei sollen mittelfristig Ämter folgen. «Ich gehe jetzt einige Monate nach Südafrika. Danach entscheide ich, wo ich wohnen will. Dort will ich ein Amt anpeilen.» Ihr Ziel sei nicht, in zehn Jahren in den Nationalrat gewählt zu werden. «Aber ich will aktiv Erfahrungen sammeln.» Priska Seiler Graf unterstützt diese Pläne. «Sie ist beeindruckend reif und kann gut analysieren. Das sind gute Voraussetzungen für eine vielleicht künftige Politikerin.» Dass Pia Schneider daneben noch andere Projekte verfolgt, liegt für sie auf der Hand. Sie will in der Kommunikation oder im Journalismus Fuss fassen und einen Master in einem noch festzulegenden Fach holen. «Da bleibt nicht mehr viel Zeit übrig. Ich blühe jedoch auf, wenn ich unter Druck bin.» Ein gewisses Mass an Stress sei für sie ein positives Gefühl. «Diesbezüglich bin ich wie meine Mentorin Priska Seiler Graf.» Es geht vorwärts mit der Planung einer Einheitsgemeinde in Gossau. Schulbehörde und Gemeinderat haben sich unabhänging voneinander entschieden, die «Grundlagen zur Prüfung der Einführung der Einheitsgemeinde» in Gossau zu erarbeiten (wir berichteten). Die erste Konsequenz dieses Entscheids: Es gibt nun eine «paritätisch zusammengesetzte Projektgruppe», die aus Behördenmitgliedern und Verwaltungsmitarbeitern besteht und sich mit dem Projekt befasst, heisst es in einer Mitteilung. Geleitet wird diese Gruppe von Schulpräsidentin Katharina Schlegel (Frauenpodium). Das Ziel ist laut einer Mitteilung der Schulbehörde, dass im Sommer der Grundsatzentscheid getroffen wird, ob ein Detailkonzept für eine Einheitsgemeinde an die Hand genommen werden soll oder nicht. (reg) Autounfall im Ortszentrum Glück im Unglück hatte ein Autofahrer am vergangenen Freitagabend mitten im Gossauer Dorfzentrum. Der 37-Jährige verlor auf der Laufenbachstrasse, Höhe Bäckerei Zentrum Büelgass, die Kontrolle über sein Fahrzeug. Das Auto kam auf der Seite liegend im Bachbett zum Stillstand. Der Mann überstand den Unfall unversehrt. Er konnte von der Gossauer Feuerwehr unverletzt aus dem Fahrzeug geborgen werden. Es entstand lediglich Sachschaden. Der Unfall ereignete sich um 22 Uhr. (reg) Reklame
© Copyright 2025 ExpyDoc