SV Sandhausen

15
5.10.20
#125 am 2
12. Spie
sen V Sandhau
rminia - S
ltag: DSC A
Spielberichte
1860
München: Duelle gegen
1860 München verheißen selten
etwas Gutes – das war 1977 in der
Relegation so und das ist auch heute
noch so. Immerhin war es das siebte
Spiel in Folge, das der DSC gegen
die Sechziger nicht gewinnen konnte.
Aber der Reihe nach: Behrendt
klärt halbherzig per Kopf, Mast geht
amateurhaft in den Zweikampf und
schon führten die Gäste mit 1:0. In der
Folge zeigte Arminia ihr diesjähriges
„Heimspiel-Gesicht“:
mangelnde
Kreativität, zu wenig Durchschlagskraft
und fehlende Überzeugung. Selbiges
Urteil lässt sich leider derzeit auch über
Block Eins und die Südtribüne fällen.
„Was du in anderen entzünden willst,
muss in dir selbst brennen“ heißt es und
beschreibt das aktuelle Wechselspiel
zwischen Fans und Mannschaft recht
treffend.
Auch Klos’ Ausgleichstreffer ließ den
Funke auf die 16.787 Zuschauer nicht
überspringen. Darunter knapp 500
Gästefans, die der beschissenen
Spielansetzung und Anstoßzeit trotzten
und
einen
ordentlichen
Auftritt
ablieferten.
Nach dem Pausentee scheiterte
Nöthe erst am Pfosten und Börner
in der Nachspielzeit an Ortega, der
das Spielgerät auf der Linie parieren
konnte. In der Aufstiegssaison wäre
dieser Ball wohl reingegangen. Eine
abermalige Punkteteilung, die beiden
Teams nicht weiterhilft. Für die noch
sieglosen Gäste immerhin schon das
sechste Unentschieden. Für den DSC
war es bereits das achte Remis im
zehnten Spiel – eingestellter ZweitligaRekord.
2
Fortuna
Düsseldorf: Erneut an
einem Freitag sollte das nächste
Auswärtsspiel in der Landeshauptstadt
bei Fortuna Düsseldorf anstehen. Per
ordentlichem WET-Haufen machte
man sich auf den Weg, natürlich in
der Hoffnung mal wieder drei Punkte
aus der Ferne entführen zu dürfen. Die
Vorzeichen standen nicht so schlecht
wie man das vielleicht vor der Saison
erwartet hätte. Zwar kann die Fortuna
einen der namenhaftesten Kader der
Liga vorzeigen, sportlich lief es aber
bei den Rot-Weißen bisher gar nicht.
Unsere Elf mauserte sich bis dato zwar
einen auf dem Papier ordentlichen
12. Tabellenplatz zusammen, spielte
dabei aber weder sehr elegant noch
offensiv.
aber kam leider zu keinem Zeitpunkt aus
den Puschen und lieferte die gesamte
Spieldauer
über
einen
ziemlich
schwachen Auftritt ab. Mag das
Spiel auch noch so wenig mitreißend
gewesen sein, muss man sich einfach
eingestehen es in der Kurve keinen
Deut besser gemacht zu haben.
Schade! Die Heimkurve präsentierte
sich (warscheinlich aufgrund diverser
vereinsinterner Differenzen und dem
schlechten sportlichen Darstehen)
leider auch ‘ne ganze Ecke leiser als
bei unseren letzten Besuchen und
konnte nur das ein oder andere Mal
vernommen werden.
Noch was? Achja, das Spiel: Das fasst
euer Schreiberling aus Gründen der
eigenen Laune nur kurz und knapp
zusammen: Von Beginn an astreines
Dahinplätschern, beide Seiten recht
defensiv ausgerichtet und nicht
wirklich in der Lage geradeaus zu
laufen, geschweige denn einen
effektiven oder ansehnlichen Fussball
zu spielen. Irgendwann in der ersten
Hälfte stolperte der Ball dann per
unglücklichem „Eigentor“ unseres
Keepers Hesl zum 1:0 Endstand in
das schwarz-weiß-blaue Gehäuse.
Danach passierte nichts mehr.
Ernüchternder Auftritt auf Rasen und
Tribüne also, nur die Nacht durfte der
ein oder andere in der Altstadt ganz
angenehm verbringen. Ultras!
Trotzdem wollten an diesem Abend
gute 3000 Arminen unter den 28.000
Zuschauern live dabei sein und
folgten unserem Verein ins Rheinland.
Für einen Freitag sicherlich eine
ordentliche Zahl, gerne mehr davon!
Nach der obligatorischen ShuttleFahrt zum Stadionkomplex und einem
etwas seltsamen Einlassprozedere
positionierte man sich so gut es ging im
Gästeblock der Arena. Die Block Eins
Ultras Fahne passte wie angegossen
und ein paar neue Schwenker fanden
auch den Weg in diverse Hände.
Ordentliche Vorraussetzungen also
sollte man meinen. Der Gästeblock
3
Leineweberstadt
Bielefelder Autobahnbau? Woche für
Alfred Meyer die Strecke zwischen Herford
und Brackwede, am selben Tag gab Hitler
den 3.000 Autobahnkilometer frei.
Woche nutzen wir die Autobahnen, um
die Auswärtsspiele des DSC Arminia zu
besuchen. Im PKW, Neuner oder Bus geht
es dann gen Norden, Süden, Westen und
Osten, tatsächlich beschäftigt haben
dürften sich mit Struktur, Funktion und
Entstehung dieser Verkehrswege bisher
die Wenigsten. Was weiß man schon?
Die
Reichsautobahnen
bildeten
ursprünglich einen Grundstein für das
heutige Bundesautobahnnetz. Der Bau
begann in Ostwestfalen im Dezember
1936 mit dem Abschnitt Gütersloh nach
Lämershagen. Die ersten Arbeiten waren
an zehn Firmen aus Bielefeld vergeben.
Bereits wenige Monate nach der
Machtübernahme der Nationalsozialisten
hatte die neue Regierung 1933 eine
„Gesellschaft
zur
Vorbereitung
der
Reichsautobahn“
gegründet,
deren
Zweck Bau und Betrieb von zunächst
sechs Fernstraßen sein sollte. Auch die
Stadt Bielefeld sowie die Industrie- und
Handelskammer gehörten der „GezuVoR“
an. Der Generalinspektor für das deutsche
Bauwesen hatte aufgrund wirtschaftlicher
Überlegungen
eine
Streckenführung
einer West-Ost-Autobahn über Dortmund,
Bielefeld, Hannover, Magdeburg bis
nach Berlin vorgesehen, die heutige
A2. Die Bauleitung in Hannover setzte
eine Unterabteilung in Bielefeld ein,
um den Abschnitt ab Gütersloh über
Lämershagen, Altenhagen bis nach
Herford zu bearbeiten. Dieser Teil der
Autobahn galt als der schwierigste auf der
ganzen Strecke zwischen dem Ruhrgebiet
und Hannover, mussten doch die Höhen
des Osnings überwunden werden. Die
geologischen Verhältnisse mit Sandstein,
Mergel und Kalkstein sorgten für längere
Bauzeiten, denn die Gesteinsmassen
der Berge wurden nach der Räumung
geladen und dienten beiderseits des
Teutoburger Waldes zur Aufschüttung
von Dämmen, die den Höhenunterschied
der Strecke ausgleichen sollten. Am
15.Dezember 1938 eröffnete Gauleiter Dr.
4
Beim
Autobahnbau
demonstrierten
die nationalsozialistischen Machthaber
aufgrund der Erdbewegungen und
Hochbauten durchaus Fortschrittlichkeit
und Gestaltungskraft. Es führte aber auch
zu krassen Veränderungen der Natur und
Landwirtschaft. Vor allem, und das gilt es
nie zu vergessen, hatte der Autobahnbau
aber propagandistische Wirkung. Der Bau
wurde als Maßnahme gegen die hohe
Arbeitslosigkeit propagiert, hatte aber
nur marginale Auswirkungen. Der Bau
wurde als Maßnahme für die Mobilität der
Volksgemeinschaft propagiert, unterlag
aber von Beginn an militärischen Aspekten.
Linienführung und Ausgestaltung war
derart geplant, um Truppentransporte,
den Verkehr von Rüstungsgütern und eine
Entlastung der Eisenbahn zu ermöglichen.
Der Autobahnbau und die damit
verbundene Motorisierung der Wirtschaft
war somit ein Teil des Rüstungsplanes.
Nach
der
ursprünglichen
Planung
sollte das Autobahnnetz pro Jahr um
1000 Kilometer wachsen, dies gelang
jedoch nur 1936 bis 1938. Zu Beginn
des Zweiten Weltkriegs waren 3.300
Autobahnkilometer fertiggestellt. Seit 1940
wurden auch Kriegsgefangene, Häftlinge
aus Konzentrationslagern und andere
Zwangsarbeiter beim Bau eingesetzt.
Zwischen 1941 und 1942 wurden die
Baumaßnahmen fast völlig eingestellt.
Als der Krieg verloren ging hatten die
Autobahnen ihren positiven Nutzen
verloren, auch rund um Bielefeld wurden
Brücken und Abschnitte gesprengt, um
den Vormarsch der Alliierten zu stoppen.
Vergebens. Im Jahr 1949 übernahm
die neu gegründete Bundesrepublik
Deutschland die auf westdeutschem
Boden
verbliebenen
ehemaligen
Reichsautobahnen in Bundesvermögen.
Heute
dienen
Autobahnen
dem
Schnellverkehr und dem Güterfernverkehr,
auch von und nach Bielefeld.
Land und Leute
Fußballstadt Saint-Étienne Nach dem
nicht erst im Angesicht der EM 2016.
Auswärtsfahrverbote,
Materialverbote,
Stadion- und Betretungsverbote bis
hin zum staatlichen Verbot ganzer
Gruppen (Beispiele diverse Gruppen der
Virage Auteuil Paris, Brigade Sud Nizza).
Um einem solchen Gruppenverbot
vorzubeugen lösten sich die Green
Angels 2014 als eingetragener Verein
auf. Trotzt der Selbstauflösung konnten
mit Hilfe des Vereins alle Aktivitäten
zunächst weiter geführt werden. Doch es
dauerte nicht lange bis es zu Problemen
und Zerwürfnissen kam. Gruppenfahnen
und Material musste teilweise sogar bei
Heimspielen geschmuggelt werden. Nach
einer Pyroaktion versuchte der Verein
der Gruppe endgültig den Garaus zu
machen. Megaphone und Trommeln
blieben ebenso wie sämtliches Material
der Gruppe verboten. Mittlerweile haben
die GA wieder ihr Material und die
Beschallungsanlage zurück und können als
Gruppe im Stadion präsent sein. Auswärts
und daheim tritt man allerdings nur noch
mit mehreren kleinen Gruppenfahnen auf.
Letzte Saison zum Auswärtsspiel bei Ajaccio
durfte niemand mit einer Meldeadresse
aus Saint-Étienne die Insel Korsika
betreten. Das generelle Verbot bestand
für 48 Stunden und betraf logischerweise
nicht nur Fußballfans, sondern auch
Touristen. Viele dieser Repressalien sind
mit geltenden Gesetzen natürlich nicht
vereinbar, aber ähnlich wie hierzulande
haben Ultras in Frankreich keine große
Lobby und werden vom Staat und dem
Ligaverband ohne Rücksicht auf Verluste
kriminalisiert. Nach einer eher harmlosen
Pyroaktion beim Spiel der ASSE gegen
Monaco wurde der Verein mit 20 000 Euro
zur Kasse gebeten. Neben extrem hohen
Geldstrafen hagelt es natürlich auch
mehrjährige Stadionverbote. Ein Dialog
zwischen aktiven Fans und Ligaverband
gibt es nicht.
Auswärtsspiel in Freiburg ging es für zwei
Mitglieder der LC noch weiter gen Süden.
Saint-Étienne
ist
sicherlich
jedem
Fußballfan ein Begriff. Auch wenn die 171
000 Einwohner Stadt südwestlich von Lyon
weder touristisch noch sonst irgendwie
eine größere Rolle spielt, so gilt sie doch als
die Fußballstadt Frankreichs. Der örtliche
Verein Association Sportive de SaintÉtienne Loire ist einer der bekanntesten und
erfolgreichsten Fußballvereine Frankreichs
und besitzt eine große Anhängerschaft im
ganzen Land. Auch für Groundhopper ist
Saint-Étienne nach wie vor ein beliebtes
Reiseziel.
Auf den Tribünen des Stade GeoffroyGuichard sind seit Anfang der 1990er Jahre
zwei legendäre Ultragruppen aktiv, welche
weit über die Landesgrenzen respektiert
werden und für die Bewegung in Europa
maßgeblich sind. Auf der Nordtribüne
geben die Magic Fans den Ton an, auf
der Südtribüne sind es die Green Angels.
Beide Gruppen verfügten zwischenzeitlich
über vierstellige Mitgliederzahlen, haben
einen individuellen Stil und agieren
bei Heimspielen bis auf gemeinsame
Wechselgesänge
völlig
unabhängig
voneinander. Bei Auswärtsspielen wird
jedoch gemeinsam an einem Strang
gezogen.
Hauptfeind der Stephanois, wie sich die
Einwohner Saint-Étiennes nennen, ist
unangefochten Olympique aus dem ca.
60 km nördlich gelegenen Lyon. Aber auch
Duelle gegen Marseille und Paris Saint
Germain gelten als brisant. Desweiteren
gibt es Rivalitäten mit Montpellier, Lille
und Nantes nicht zuletzt aufgrund von
gezogenem Material. Zuletzt gelang es der
Curva Sud Lyon im Jahr 2013, in Überzahl,
einen Großteil der Zaunfahne der Magic
Fans zu erbeuten. Danach hing lange Zeit
keine Große Fahne der Gruppe vorm Kop
Nord.
Ultras
nicht
und aktive Fans haben es
leicht in Frankreich und das
5
Im zweiten Teil wird von den Eindrücken
beim Heimspiel gegen den FC Nantes
berichtet.
Theoretisch, praktisch, klug?
Freundschaften:
Zum folgenden
Thema starten wir mal mit einer
Frage: Warum gibt es überhaupt
Freundschaften
zwischen
verschiedenen Fussballszenen?
Entwicklungen. Später Vertrauen. Ich
kann mein Vertrauen nicht stärker
zum Ausdruck bringen, als meine
Gruppenklamotten
zu
tauschen.
Nur mit wem ich sie tausche ist das
wichtige. Nicht Person Z, sondern einer
Person, mit der ich voll und ganz auf
einer Wellenlinie bin. Immerhin sehe
ich meine Gruppenklamotten als ein
Teil von mir an, einen sehr wichtigen
Teil. Klaut ihn mir einer, bin ich ohne
Ende frustriert. Hab ich selbst etwas
erbeutet, weiß ich um den Wert und
die Schmach. Schenke ich also den
magischen Stoff jemanden, muss ich
mir dessen Wertschätzung dafür sicher
sein.
Eigentlich dürften diese gar nicht
existieren. Wenn man so drüber
nachdenkt,
ist
es
schon
eine
merkwürdige Situation. Einen richtig
klaren Gedanken dazu zu fassen fällt
sehr schwer, da jeder von uns damit
aufwuchs. Normal scheint es zu sein,
dass die einen doof, die anderen ok
sind oder einfacher gesagt die einen
dürfen sich in deiner Stadt, in deinem
Umfeld, in deiner Kneipe aufhalten und
die anderen eben nicht. Schließlich
kommen die wenigstens überhaupt
in die Position ein Verhältnis zur Szene
XY ernsthaft zu kritisieren oder zu
beleuchten bzw. verantwortlich sein zu
können, die Verhältnisse auszubauen
oder zu kündigen. Vielleicht stellt das
den Grund dar, warum fast gar nicht
darüber gesprochen wird. Kommen
allerdings neue Kontakte zu Stande,
zerreißen viele ihre Mäuler, tauschen
mit anderen ihre Vorurteile aus und
erstmal ist es cooler die neuen Kontakte
abzulehnen.
Und da sind wir wohl auch schon an dem
wichtigsten Punkt angelangt. Auch,
wenn es im ersten Moment zu banal
klingt, aber Freundschaften hängen
immer vom zwischenmenschlichen
ab. Hab ich jemanden oder mehrere
auf der anderen Seite, mit denen
mich wirklich etwas verbindet oder
bezeichne ich die Freundschaft zu einer
anderen Szene nur als Freundschaft,
meint aber in Wirklichkeit einen
Zustand. Dabei wirft sich die Frage auf,
ob Freundschaften zwischen ganzen
Szenen überhaupt echt sind. Also
wirklich gelebt oder sind wir da eher
bei dem Zustand, der durch andere
hervorgerufen wurde, aber mir selber
zunächst nur bedeutungslos sein kann.
Also erlerne ich wie alles andere in der
Szene auch, durch Ältere, nennen wir
sie mal Vorbilder, dass Freundschaften
im Fussball gehen, nur das warum,
muss ich selber herausfinden, wenn ich
echt sein will.
Eigentlich besitzt jede Ultra Gruppe
ein rivalisierendes Verhältnis zu einer
anderen. Jede wäre gern die lauteste,
kreativste und schlagkräftigste. Im
Stadion gibt es nichts schlimmeres,
als erkennen zu müssen, dass die
gegenüberliegende Szene einem
meilenweit voraus ist. Doch trotzdem
lernen wir andere zu respektieren, zu
mögen. Es geht so weit, dass wir etwas
mit der anderen Szene teilen. Erst sind
es gemeinsame Erlebnisse, Ideen und
6
Gegenüber
Sandhausen: In dieser Ausgabe wird
der Blick ausnahmsweise nicht direkt auf
den heutigen Kontrahenten gerichtet,
sondern auf einen Verein, den es nie
gab, bzw. ein Projekt, das nie realisiert
wurde.
und Frauenabteilung der TSG, 2012
absolvierte die Nationalmannschaft ihr
Trainingslager in einer Hotelanlage, die
Hopp gehört, außerdem ist seine Firma
SAP Dienstleister des DFB sowie seit 2013
Premium-Sponsor des Verbands.
Die Geschichte beginnt etwa im
Jahr 2005; die Weltmeisterschaft in
Deutschland, deren Vergabe derzeit
für viel Aufsehen sorgt, steht kurz bevor
und ein gewisser Geschäftsmann aus
dem Süd-Westen hat große Pläne für
einen neuen Bundesliga-Verein. Dass es
sich hierbei um Dietmar Hopp handelt,
mag wohl zunächst niemanden groß
überraschen. Doch zum damaligen
Zeitpunkt hatte dieser noch nicht vor,
die TSG Hoffenheim in die Eliteklasse zu
führen und ein Stadion in der Provinz zu
bauen. Er hatte vielmehr die Pläne, einen
neuen Verein aus der Taufe zu heben,
der die gesamte Region Rhein-Neckar
und insbesondere die „Weltstadt“
Heidelberg, wie sie von Hopp bezeichnet
wird, repräsentieren sollte.
Wie sich herausstellte, wurde der „FC
Kurpfalz Heidelberg“ jedoch nie Realität.
Dies lag hauptsächlich daran, dass den
Vereinen, die Hopp mit seinem Projekt
schlucken wollte, teilweise falsche
Versprechungen gemacht wurden. Denn
lediglich die TSG Hoffenheim war für
ihn eine Herzensangelegenheit und die
übrigen Vereine eher Mittel zum Zweck,
so dass der SV Sandhausen beispielsweise
befürchtete zum Farmteam zu werden.
Hopp wollte dem SV Sandhausen in
diesem Zusammenhang sogar verbieten,
in die Regionalliga aufzusteigen. So
scheiterte das Projekt schließlich am
Widerstand des FC-Astoria Walldorfs und
des SV Sandhausens sowie an Problemen
bei der Standortsuche für ein Stadion in
Heidelberg.
Es lagen sämtliche Pläne zur Fusionierung
mehrerer Vereine und für ein neues
Stadion bei Heidelberg vor. So war es
Hopps Absicht, die TSG Hoffenheim,
den FC-Astoria Walldorf sowie den
SV Sandhausen in einem großen Klub
zu vereinen. Namensalternativen für
diesen Retortenklub waren „FC Kurpfalz
Heidelberg“ oder „HSW Heidelberg 06“.
Somit erklärt sich, was der heutige Gegner
mit dieser Geschichte zu schaffen hat.
Der DFB begrüßte dieses Vorhaben sogar
offiziell und sprach seine Unterstützung
bei der Umsetzung aus. Man kann sich
fragen, wie der DFB zu dieser bestimmt
gänzlich uneigennützigen Haltung kam.
Vor dem Hintergrund der aktuellen
Vorwürfe und der Beziehung Hopps
zum DFB verwundert diese Aussage
jedenfalls keineswegs. Der Sohn des
damaligen
DFB-Präsidenten
Theo
Zwanziger leitete ab 2007 die Mädchen-
In folge dessen trieb Hopp mit insgesamt
350 Mio. Euro (!!!), die er seitdem in
das Projekt investierte, den Aufstieg
der TSG Hoffenheim an und baute
das Stadion „verkehrsgünstig“ in der
Gemeinde Sinsheim direkt an der A6.
Dem SV Sandhausen, der quasi seit
Ende der 70er durchgängig in der drittoder vierthöchsten Liga spielte, gelang
derweil der Aufstieg in die Regionalliga
sowie die Qualifikation für die 3. Liga. In
der Saison 2011/12 erfolgte schließlich
sogar der Aufstieg in die 2. Bundesliga.
In dieser Spielzeit kam es auch zu den
ersten Ligaduellen unserer Arminia mit
Sandhausen. Von den insgesamt vier
Ligaspielen seitdem konnte der DSC
lediglich eine Partie gewinnen, bei einem
Remis sowie zwei Niederlagen. Im DFBPokal gewann man beide Begegnungen;
1981 mit 6-3 im Hardtwald-Stadion und
2014 mit 4-1 vor heimischer Kulisse.
7
Szeneticker
Pro Fans:
Hannover: Auf dem Rückweg vom
In der vergangenen
Woche haben die unabhängigen
Fanorganisationen
ProFans,
UnsereKurve, Queer Football Fanclubs
und F_in den Dialog mit dem DFB in der
AG Fanbelange/Fanarbeit beendet.
In einer gemeinsamen Erklärung wird
dem DFB der Wille abgesprochen „mit
Fußballfans einen transparenten und
zielführenden Dialog etablieren zu
wollen“. Der DFB schien kein Interesse
zu
haben
durch
angemessene
Öffentlichkeitsarbeit einen Gegenpol
zu dem von Politik, Polizei und Medien
geprägten überwiegend negativen
Bild der Fußballfans zu bilden.
Der Austritt ist damit die logische
Konsequenz als Reaktion auf den
Verlauf der Gespräche.
Auswärtsspiel in Köln waren die 96Fans offenbar den Launen der Polizei
ausgesetzt. Obwohl der Spieltag ohne
irgendwelche Vorkommnisse ablief
wurden die Fans vor der Heimreise am
Bahnhof erst im Tunnel und dann am
Gleis eingekesselt. Es war nicht möglich
sich Verpflegung für die Rückfahrt zu
besorgen, die Toilette zu benutzen
oder auch zu den Schließfächern zu
gehen in denen teilweise Gepäck der
Fans untergebracht war. Die Fanhilfe
Hannover sieht in dem „Einsatz solcher
Maßnahmen(…)Methoden(…),
um
eine Eskalation der Situation immer
wieder zu befeuern.“ Zurzeit prüft die
Fanhilfe eine Strafanzeige gegen den
Einsatzleiter.
Auswärtsinfo
Kaiserslautern: Der nächste Spieltag
das Werner-Liebrich-Tor. Stehplätze für
den 1000 Personen fassenden Block
17.1 sind für 12,00 € (Vollzahler) und
10,50 € (Ermäßigt) erhältlich. Die Preise
für die Sitzplatzblöcke 17.2, 17.3 und
17.4 liegen zwischen 17,00 € und 21,50
€. Nach der Auswärtspleite in Düsseldorf
bleibt zu hoffen, dass die Mannschaft
wieder an die guten vorherigen
Auftritte in der Fremde anknüpft. Auch
auf den Rängen ist der Anhang nach
dem enttäuschenden Auftritt beim
letzten Auswärtsspiel in der NordrheinWestfälischen Landeshauptstadt in
der Pflicht, das Team entsprechend zu
unterstützen.
führt uns in eine der traditionsreichsten
deutschen Spielstätten. Erneut an
einem Freitag ist die Bielefelder
Arminia auf dem Betzenberg in
Kaiserslautern zu Gast. Blickt man
auf die Begegnungen bei den Roten
Teufeln zurück, bleibt einem seit fast
10 Jahren eine Samstagsterminierung
im Fritz-Walter-Stadion verwehrt. Das
letzte Gastspiel an einem Samstag
datiert vom 18.02.2006.
Insgesamt bietet der Betze 49.780
Zuschauern Platz.
Der Zugang zur Osttribüne die für
Gästefans vorgesehen ist, erfolgt über
Impressum
Dieses Heft ist kein Erzeugnis im presserechtlichen Sinn, sondern
lediglich eine kostenlose Informationsweitergabe an Freunde
und Bekannte der Gruppierung Lokal Crew Bielefeld. Das pubLiC
erscheint bei jedem Heimspiel des DSC Arminia Bielefeld in einer
Auflage von 1000 Stück und wird unter der Südtribüne verteilt.
Kontakt persönlich am Infostand oder per Mail [email protected]
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