Allgemeine Verhaltensregeln nach der Amputation der oberen

Allgemeine Verhaltensregeln nach der Amputation der oberen Extremität
Mobilität ist ein wichtiger Teil unserer Lebensqualität – Firma Zapfe arbeitet dafür, dass Sie Ihre Mobilität erhalten oder wieder erlangen. Mit den folgenden Informationen zu unseren Produkten, unserem Know-how und unseren Angeboten wollen wir Ihnen helfen, Ihre Lebensqualität zu verbessern.
Armprothesen können die wichtigsten Grundfunktionen der fehlenden Hand, Ellenbogen oder Schultergelenk - wie z.B. Hand Öffnen und Schließen und der Gelenkbewegungen ersetzen, sowie das
äußere Erscheinungsbild wiederherstellen. Die Zapfe Orthopädietechnik bietet von kosmetischen bis
hin zu myoelektrischen Komponenten das komplette Versorgungsspektrum für Armprothesen an.
Unser Angebot von qualitativ hochwertigen und technisch herausragenden Prothesen ist breit gefächert. Für fast alle Einsatzgebiete und für jede Amputationshöhe bieten wir Lösungen, die sowohl
optisch als auch funktionell ein hohes Maß an Bewegungsfreiheit und Lebensqualität zurückgeben
oder erhalten können
Nach Ihrer Amputation sollen Sie von uns mit einer für Sie optimalen Prothese versorgt werden. Welche Prothese für Sie in Frage kommt, ist von verschiedenen Faktoren abhängig.
Einfluss auf die Auswahl der für Sie geeigneten Prothese haben zum Beispiel Ihre körperliche Fitness
und Gesundheit, die Amputationshöhe, Ihre Ansprüche an die Prothese und Ihr berufliches und privates Umfeld. Ihr Zapfe Orthopädie-Techniker berät Sie bzgl. all dieser Aspekte und Sie wählen gemeinsam mit ihm die Prothese und die entsprechenden Arm-Komponenten aus.
1. Nach der Amputation
1.1 Ödemreduktion
1.2. Rehabilitation
1.2.1 Stumpfpflege
1.2.2 Training mit einer Armprothese
2. Prothesen
2.1 Zapfe Schaft Technologie
2.2 Versorgungskonzepte in der Armprothetik
2.2.1 Myoelektrische Armprothesen
2.2.2 Zugbetätigte Armprothesen
2.2.3 Passive Armprothesen und kosmetische Prothesen
2.3 Armprothesen für eine besondere Verwendung
2.3.1 Armprothesen für Kinder und Dysmelieversorgungen
1. Nach der Amputation
1.1 Ödemreduktion Dauer 2-3 Wochen / bis zu Ihrer Interimsprothese
Nach der Operation schwillt das Gewebe am Stumpf normalerweise erst einmal an. Diese Schwellung
(Ödem) ist eine normale Reaktion auf die Operation. Schon bald nach der Amputation wird mit Hilfe
einer Kompressionstherapie großflächig Druck auf Ihren Stumpf ausgeübt. Ziel dieser Therapie ist,
das Stumpfödem zu reduzieren und den Stumpf für die Anpassung Ihrer späteren Prothese zu optimieren. Das ist wichtig, weil ein starkes Stumpfödem die Wundheilung verlangsamen würde und es
würde zudem länger dauern, bis der Stumpf seine endgültige Form erhält und eine Prothese angepasst werden kann. Darüber hinaus fördert die Kompression die Durchblutung des Stumpfs und Sie
haben weniger Schmerzen und die Narbe heilt besser.
1.2 Rehabilitation
Dauer in der Regel bis zu 6 bis 9 Monate
Die postoperative Phase einer Amputation ist sehr wichtig. Die richtigen Maßnahmen zum richtigen
Zeitpunkt können spätere Komplikationen und Einschränkungen häufig verhindern.
Ergotherapie hilft, den Alltag zu meistern. Eine enge Zusammenarbeit zwischen Ergotherapie und
Zapfe Orthopädie Techniker ist Grundlage für Erhalt und Wiedergewinnung von Lebensqualität. Zur
optimalen Versorgung gehören auch die richtige Pflege und Training, um auch ohne Prothese zurecht
zu kommen, sollte bereits frühzeitig der Einsatz der verbliebenen Gliedmaßen zur Verrichtung alltäglicher Tätigkeiten, insbesondere der Körperhygiene, geübt werden. Bitten Sie Ihren Therapeuten, mit
Ihnen ein individuelles Übungsprogramm auszuarbeiten, welches Sie beim Training zu Hause unterstützt!
1.2.1 Stumpfpflege
Das Pflegen und Abhärten des Stumpfes ist dabei zu Beginn besonders wichtig. Genauso sind hygienische Maßnahmen für den Stumpf nach der Wundheilung von großer Bedeutung. Der Stumpf sollte
täglich, am besten abends nach dem Tragen, mit viel lauwarmem Wasser und ein wenig hautfreundlicher Seife gewaschen werden.
Ebenso sollte der Innenschaft oder der Silikonliner der Prothese täglich mit einem leicht angefeuchteten Tuch ausgewischt werden. Dadurch wird das Risiko von Hauterkrankungen und Pilzinfektionen,
die z. B. durch Schwitzen entstehen können, erheblich verringert. Regelmäßiges Waschen und Abfrottieren mit einem Handtuch erhöhen die Widerstandsfähigkeit der Haut. Das ist eine wichtige Voraussetzung für die Hygiene des Stumpfes und für das Tragen der Prothese.
1.2.2 Training mit einer Armprothese
So gut eine Versorgung mit unserem Produkt auch ist, auch eine gesunde Hand braucht nach einer
Amputation oder bei einseitiger Fehlbildung gezieltes Training. Genau wie ein betroffener Arm.
Bei einseitiger Amputation oder Fehlbildung ist die erhaltene Hand zusätzlich gefordert. Einhändertraining ist besonders wichtig, wenn die spätere Prothese lediglich eine Haltehand und kein Ersatz
der dominanten – meist der rechten – Hand ist. Kinder mit einer angeborenen Fehlbildung sind bei
diesen Übungen besonders erfinderisch, denn sie müssen nicht erst „umlernen“. Es ist leicht nachvoll-
ziehbar, dass z. B. ein Rechtshänder, der rechts amputiert werden musste, anfänglich Schwierigkeiten
hat, die linke Seite so zu trainieren, dass sie die Funktionen der vorher dominanten rechten Seite
möglichst gut ersetzen kann.
Mit einer gezielten Stumpfgymnastik versucht man, die Muskelkraft (Muskeltonus) zu normalisieren.
Dabei sind Übungen, bei denen mit beiden Armen gleichzeitig trainiert wird, besonders wichtig. So
kann es z. B. bei Phantomschmerzen hilfreich sein, beide Arme in die gleiche Stellung zu bringen und
anzuspannen.
Mit speziellen Übungen wird das Positionieren geübt: die Prothese muss in die bestmögliche Ausgangsstellung für das optimale Greifen gebracht werden.
2. Prothesen 2.1 Zapfe Schaft Technologie
Der Schaft ist der wichtigste Bestandteil einer Prothese. Er ist das Bindeglied zwischen Mensch und
Technik. Er muss die Armprothese halten, Kräfte übertragen, Bewegungen steuern und sensorische
Rückmeldungen aufnehmen. Die Zapfe Schaft Technologie schafft eine Kräftesparende Führung der
Prothese und eine Verbesserung des Bewegungsradius im Schultergürtel und des Armes. Hohe Stabilität gegen Abkippen bei Belastung, präzises Einbetten des Stumpfvolumens sowie Rotationsstabilität
gehen einher mit erhöhtem Tragekomfort: auch das alltägliche Handling und die allgemeine Bewegungsfreiheit soll durch eine Armprothese so wenig wie möglich eingeschränkt werden.
Aus vielen Gründen haben sich Silikon-Liner als ausgezeichnetes Schaftsystem bewährt. Der Liner
fungiert als eine Art „zweite Haut“ zwischen den beweglichen Weichteilen des Stumpfes (Muskeln,
Gewebe, Haut) und der harten Schale des Schaftes, welche die Bewegung oder Reibung zwischen
Haut und Prothesenschaft minimiert. Liner stabilisieren weiches Gewebe, reduzieren ein mögliches
Verrutschen, verbessern die Zirkulation und erhöhen den Tragekomfort. Liner Systeme sind die Basis
für hohen Komfort und uneingeschränkte Mobilität.
2.2 Versorgungskonzepte in der Armprothetik
2.2.1 Myoelektrische Armprothesen
Myoelektrische Prothesen sind Fremdkraftprothesen. Bei jeder Kontraktion eines Muskels entsteht
eine elektrische Spannung, die zum Steuern elektrisch angetriebener Prothesen genutzt erden kann.
Eine optimale Versorgung erfüllt Forderungen nach hoher Funktionalität, langer Haltbarkeit, geringer Defektanfälligkeit, hoher Griffgeschwindigkeit und hoher Griffkraft. Dem stehen Wünsche nach
geringem Gewicht, geringem Energieverbrauch und einer ansprechenden Kosmetik gegenüber.
Je höher das Amputationsniveau ist, desto höhere Ansprüche werden an die Versorgungstechnik gestellt. Ellbogenpaßteile vereinfachen die myoelektrische Versorgung hoher Amputationsebenen, Sie
bieten modernste Technik für unterschiedliche Ansprüche mit dem Ziel, geringes Gewicht und außergewöhnliche Funktionalität bei ansprechender Optik zu verbinden.
2.2.2 Zugbetätigte Armprothesen
Zugbetätigte Armprothesen sind Eigenkraftprothesen. Dabei handelt es sich um sogenannte aktive
Greifarme, bei denen die Prothesenfunktion über die eigenen Körperkräfte, z.B. des Stumpfes und/
oder des Schultergürtels gesteuert werden.
Die Bewegung wird über eine Kraftzugbandage an der Prothese eingeleitet. Von der Konstruktion
der Greifmechanik hängt die Greiffunktion ab: Die System-Einzug- und Zweizughände gehören zu
den zugbetätigten Prothesen oder „aktiven Greifarmen“ und werden über eine Kraftzugbandage
gesteuert.
2.2.3 Passive Armprothesen und kosmetische Prothesen
Manche Patienten verzichten bewußt auf aktive Funktionen einer Armprothese und haben einen hohen Anspruch in bezug auf Gestaltung, Aussehen, Tragekomfort, Gewicht und unkomplizierte Handhabung. Passive Armprothesen eignen sich für alle Amputationshöhen.
Die funktionellen Möglichkeiten dieser Prothese beschränken sich jedoch auf ein einfaches Gegenhalten. Besondere Bedeutung haben Sie nach hohen Amputationen, wenn funktionelle Prothesen
abgelehnt werden bzw. fehlende Funktionen nicht ersetzt werden können. Von der Konstruktion der
Handmechanik hängt die Greiffunktion ab: für kosmetische Prothesen können auch passive Systemhände eingesetzt werden. Sie werden mit der erhaltenen Hand geöffnet und schließen selbstständig.
2.3. Armprothesen für eine besondere Verwendung
2.3.1 Armprothesen für Kinder und Dysmelieversorgungen
Alle Kinderversorgungen müssen aufgrund der hohen Individualität, ihrer langfristigen Wirkung und
Relevanz sorgfältig geplant und in einer umfassenden Absprache kommuniziert werden. Darauf ist
Ihr Zapfe Orthopädie Techniker mit einer eigenen Abteilung in der Orthopädie Technik spezialisiert!
Ein ganz neuer Weg wurde bei der Zapfe Kinder Armprothesen Versorgung beschritten. Es wird nicht
einfach nur die bestehende Armprothetik auf die besonderen kindlichen Ansprüche einer Armversorgung reduziert, sondern eine kindgerechte Versorgungstechnik entwickelt, die komplett eigens
entwickelte Passteile, wie z.B. eine System- Elektrohand nur für Kinder berücksichtigt.