26 Stadt Hainburg Woche 21/2015 NÖN Panorama auf Reisen HAINBURG | Ein sieben Meter langes Bild zu transportieren, birgt eine gewisse Herausforderung und benötigt viele Hände. So geschehen, als vergangene Woche ein Werk des Hainburger Fotokünstlers Harald Leban zu seinem endgültigen Platz in der „Enoteca les Art“, dem neuen Spezialitätenlokal in der Galleria Danubia, wechselte. Das Bild , eine 360-Grad Panorama Innenansicht der Burgruine am Schlossberg, wurde von Leban im Großformat produziert und Foto: Leban von der Firma Glasbau Otto gerahmt. Im Bild: Christopher Kovacs, Christopher Otto, Doris und Vanessa Otto, Mehmet Altas. Trauernde erhebt Vorwürfe Bestattung | Familie wollte verstorbenen Vater in die Slowakei überführen lassen. Abwicklung sorgt nun für heftige Unstimmigkeiten zwischen Hinterbliebenen und Hainburger Bestatter. Von Josef Rittler HAINBURG | Unmut herrscht in einer Hainburger Familie slowakischer Herkunft über die Behandlung des verstorbenen Vaters. Der Mann war aus der Slowakei zu seinen Kindern nach Österreich gezogen, weil er Pflege benötigte. Nach seiner schweren Krankheit stirbt er, der Verstorbene wurde von der Bestattung Müllner abgeholt. „Gleich am ersten Tag habe ich ein Schock erlebt, bei dem telefonischen Gespräch mit Frau Müllner“, berichtet Erika König, die Tochter des Verstorbenen. „Bei der Frage, ob es notwendig ist, die Leiche in einem Zinksarg überführen, war die Antwort, wenn wir nicht alle Gebühren bezahlen, gebe ich euch nicht die Leiche frei.“ Dabei sei die Bezahlung gar nicht infrage gestanden. „Die Behandlung war sehr unprofessionell, sie hat gar nicht zugehört, was ich sie gefragt habe, sie hat im- mer wieder mit erhöhtem Tonfall das Thema Bezahlung wiederholt, als ob wir Außerirdischen wären“, so König. Die Bestattung gebe den Angehörigen, die einem lieben Menschen verloren haben, keinen Trost. Die Überführung in die Slowakei wurde von einer slowakischen Bestattung durchgeführt. „Was erschütternd war, dass die Bestattung die Leiche in dem Zinksarg nackt und unaufbereitet mit offenen Augen und Mund übergeben hat, obwohl sie das Gewand schon fünf Tage im Institut gehabt hatte“, so Erika König. „Ich frage mich, wo ist die Würde des Verstorbenen, warum bekommt unser Vater nicht die gleiche Behandlung wie ein österreichischer Bürger, er ist ja Unionsbürger, der das ganze Leben ehrlich gearbeitet hatte. Mir fehlt der Respekt vor dem Menschen, die menschliche Würde ist nicht gewahrt worden.“ Die Trauerfamilie überlegt nun weitere Schritte gegen das Bestattungsunternehmen , denn eine solche Behandlung hätte sich der Vater nicht verdient. „Vorgangsweise war den Regeln entsprechend“ Bestatterin Annemarie Müllner kann die Vorwürfe nicht nachvollziehen. Der Sachverhalt sei insoweit richtig, dass der Verstorbene aus seiner Mietwohnung abgeholt worden sei. „Die Familie hat Kleidung und Papiere gebracht und mitgeteilt, dass ein slowakisches Unternehmen den Mann überführen werde.“ Dann hätten die Kommunikationsschwierigkeiten begonnen: „Natürlich habe ich zugehört, ich versuchte den richtigen Ablauf zu erklären, aber offensichtlich wurde ich nicht verstanden.“ Die Vorgangsweise ihrer Bestattung sei völlig konform mit den einschlägigen Bestimmungen abgelaufen. „Unser Unternehmen führen wir seit vierzig Jahren, aber Derartiges ist mir noch nicht untergekommen“, so Müllner. Der Fall schlug inzwischen Wellen. Ein Bericht in einer Gratiszeitung, demzufolge ein „Brucker“ Bestatter in den Fall involviert gewesen sei, lenkten die Aufmerksamkeit auf das Bestattungsunternehmen Neugebauer in Bruck. Dessen Inhaber, Thomas Sorgner, Bezirksvertrauensobmann der Bestatter im Bezirk, will sich das nicht gefallen lassen: „Wir haben mit der Sache nichts zu tun und haben rechtliche Schritte unter anderem wegen Rufschädigung eingeleitet.“ Zum Fall selbst äußert er sich als Experte vorsichtig: „Soweit ich beurteilen kann, war die Vorgangsweise der Bestattung im Großen und Ganzen korrekt.“ Ohne genaue Prüfung könne man aber nichts sagen. Zwischen Bestattung und Kundin gebe es jedenfalls ein massives Kommunikationsproblem.
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