Vorwurf der Korruption in der Erstaufnahmestelle (EAE) Suhl

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09.11.2015
Vorwurf der Korruption in der Erstaufnahmestelle (EAE)
Suhl – Position des DRK Kreisverbandes Suhl e.V.
Beim Online-Nachrichtendienst BuzzFeed und in Anlehnung an diesen Artikel
wurden konkrete Vorwürfe gegen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des DRK
Kreisverbandes Suhl e.V. erhoben.
Betreiber der EAE in Suhl ist der Freistaat Thüringen, vertreten durch das
Thüringer Landesverwaltungsamt (LVwA) als Mittelbehörde.
Der DRK Kreisverband Suhl e.V. unterstützt den Freistaat durch soziale und
medizinische Betreuung der Flüchtlinge in der Außenstelle der
Landesaufnahmestelle Eisenberg in Suhl.
Die in dem BuzzFeed-Artikel vom 30.10.2015 erhobenen Vorwürfe gegen das in
der EAE-Suhl beschäftigte Personal machten und machen uns betroffen.
Der DRK Kreisverband Suhl e.V. und das DRK-Thüringen fordert eine lückenlose
Aufklärung durch die zuständigen staatlichen Stellen. Sollten sich der Verdacht
erhärten, so sind nach Auffassung des DRK-Thüringen sofortige personelle
Konsequenzen unvermeidbar.
Dem DRK-Kreisverband Suhl e.V. zufolge ergab eine Befragung der im Artikel
namentlich genannten Mitarbeiter zunächst keine Anhaltspunkte für rechtwidriges
oder unmoralisches Handeln. Umso wichtiger erscheint eine amtliche Aufklärung
des Sachverhalts.
Die im Artikel namentliche benannte DRK-Mitarbeiterin Frau Cordula Zetzmann
ist entgegen anderslautender Angaben nicht die Leiterin der EAE-Suhl, sondern
die Koordinatorin der durch DRK und ASB durchgeführten sozialen Betreuung
von Flüchtlingen in der EAE.
Die durch eine Familie in der Geschäftsstelle des DRK-Kreisverbandes Suhl e.V.
zu Protokoll gegebenen Mängel, wie auch im Artikel so beschrieben, wurden dem
Leiter der Einrichtung durch das DRK bereits letzte Woche zur Kenntnis
gegeben.
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Jürgen Arfmann
Kreisgeschäftsführer
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Weitere im Artikel erhobene Vorwürfe machen eine genauere Betrachtung
der rechtlichen und organisatorischen Zuständigkeiten erforderlich:
Das DRK hat keinen Einfluss auf den Einsatz von Sicherheitspersonal innerhalb
der EAE: Der oder die Sicherheitsdienste wurden beauftragt durch das Thüringer
Liegenschaftsamt. Vertragspartner ist der Freistaat Thüringen. Lediglich im
Notfall, insbesondere wenn sich keine Vertreter des LVwA in der EAE aufhalten,
dürfen Anweisungen durch DRK-Vertreter gegeben werden, die der späteren
Kontrolle durch das LVwA unterliegen.
Das DRK hat keinen Einfluss auf die Versorgung der Flüchtlinge mit
Lebensmitteln: Das Thüringer Liegenschaftsamt beauftragt ein
Cateringunternehmen. Vertragspartner ist der Freistaat Thüringen.
Das DRK hat keinen Einfluss auf die bauliche Beschaffenheit der Unterkünfte
und deren Reinigung: Das Thüringer Liegenschaftsamt ist für die Reinigung und
demzufolge für die vertragliche Einbindung von Reinigungsunternehmen
zuständig.
Das betrifft ebenfalls die Planung der Reinigungszeiten. Vertragspartner ist
der Freistaat Thüringen. Krätze hat eine Inkubationszeit von ca. 3 Wochen.
Die Inkubationszeit einer Hepatitiserkrankung beträgt mindestens 2 Wochen.
Erfahrungsgemäß bringen Flüchtlinge die Infektion, die sie sich
aufgrund der hygienischen Gegebenheiten in der Fluchtsituation zugezogen
haben, mit in die EAS. Fälle von Krätze gibt es immer wieder und diese
werden entsprechend medizinisch versorgt.
Verdachtsfälle gab es auch zu solchen Erkrankungen.
Bei Verdacht auf ansteckenden und/oder
meldepflichtigen Erkrankungen wird das zuständige Gesundheitsamt
unverzüglich informiert und der Patient je nach Indikation in das nächstliegende
geeignete KKH zur stationären Aufnahme verbracht.
Bei medizinischen Notfällen wird der Rettungsdienst alarmiert.
Die durch den Betreiber angeforderten und beauftragten DRK-Kräfte sind stets in
der angewiesenen Stärke vor Ort.
Das DRK hilft Menschen in Not und wird auf Anforderung durch die
staatlichen Behörden aktiv. Dazu ist das DRK verpflichtet. Des Weiteren
setzt sich das DRK seit langem für eine menschenwürdige Unterbringung
von Flüchtlingen ein, kritisiert Mängel und macht diese Position immer
wieder in der Öffentlichkeit deutlich. Bereits am 18. August 2015 sagte
DRK-Präsident Dr. Rudolf Seiters: „Viele Notunterkünfte sind überbelegt.
Es wird immer schwieriger, Flüchtlinge in Deutschland menschenwürdig
unterzubringen“,.
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